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Gaara`s and Ai`s Daily Storys

von

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Unvorhergesehen...?

Unvorhergesehen...?
 


 

Was man durch Morddrohungen und dem eisigen glatten Gesicht Gaaras so alles erreichen konnte war schon sehr phänomenal.

Dadurch das der Kazekage eine Kriegserklärung ausgesprochen hatte, hatten sich seine Shinobi sofort aufgemacht um dafür notwendige Vorkehrungen zu treffen, denn die Augen und Ohren von Gaaras Anbus konnten überall sein.

Zwischen den Ankömmlingen und den Suna Shinobi gab es eine mehr als heftige Auseinandersetzung bevor Gaara, sehr schlecht gelaunt, hinzukam und die Fehde beendete, ehe es noch größeres Blutvergießen gab.

Durchschlagend und ohne das ihm jemand widersprach beendete er den Disput und zerschlug mit einem Satz und einem kalten Blick die Forderungen des Nachbarlandes und setzte ihnen ein Ultimatum, für das sie 10 Sekunden Zeit hatten, sich entweder ganz für die Forderungen von Suna zu entscheiden oder aber ein Verbot des Kazekage die Suna oder das Kaze- No- Kuni zu durchqueren und einen Krieg aufgrund eines Attentates und eines Vertrauensbruch heraufzubeschwören.

Gaara gewann die Verhandlungen und das Problem war für ihn gelöst.

Noch am selben Tag warf er förmlich die Eingetroffenen und ihrem im Koma liegenden Anführer hinaus aus dem Dorf, noch immer wütend und aufgebracht. Aber er unterdrückt den Wunsch, den eh bewusstlosen Genai zu ermorden, um seiner schlechten Laune und seiner, aufgrund des Disputes entflammter alter Mordgier nachzugehen. Er schluckte es runter, denn er wusste, dass diese Zeiten vorbei waren.

Dennoch beobachtete er erfüllt von grimmiger Freunde wie sie aus dem Dorf wie Schwerverbrecher eskortiert wurden. Wenigstens hatte er vorhin einige Vorteile herausschlagen können. Abgesehen davon, dass er verinnerlicht hatte, dass Suna nicht zu erpressen war nur weil seine Wasservorräte von Außerhalb kamen, er hatte ihnen Respekt eingeflößt und wüsste, die Verhandlungen mit diesem Land würden in der nächsten Zeit sehr gut laufen, denn einen Krieg würden sie mit nicht Suna anfangen wollen.
 

Etwas ungeduldig stand er auf dem Dach des Ratsgebäude und warf ihnen weiterhin finstere Blicke zu. Seine Laune war noch immer größtenteils unverändert und er hatte zudem nun den Wunsch seinem älteren Bruder kopfüber vom Dach baumeln zu lassen, doch er ließ es.

Immerhin war er reichlich unbefriedigt in diese Verhandlungen getreten. Er seufzte und schließlich wand er sich ab um zurück zu Ai zu gehen.

Diese allerdings versuchte sich geschickt aus der Affäre zu ziehen.

Das Gaara schlecht gelaunt war wusste sie und auch das er auf dem Weg zurück war. Es war mehr als klar, mit welchen Absichten er im Hinterstübchen zu ihr taperte... Sie hatte allerdings sich zurückgezogen, zu ihrer Tochter, die in ihrem Bett saß und mit zwei Stofftieren spielte.

Nim war schließlich jetzt knapp zwei Jahre alt, begann schon zu sprechen und ihre Lauferei war auch nicht ganz sooo schlecht.

Ai seufzte. Wie sollte sie Gaara nur versuchen das zu erklären... musste sie das überhaupt? Vielleicht fand sie ein anderes Gesprächsthema und morgen würde sie sich eine Mission geben lassen, so dass sie in den nächsten Tagen einfach zu müde sein würde.

Denn wer wusste schon was bei einem weiteren Versuch geschehen würde? Was wenn sie erneut nichts empfinden würde. Was wenn etwas mit ihr nicht stimmte... wenn sie irgendwie noch verletzt war und darum nichts empfand? Das ihr Körper doch zu großen Schaden genommen hatte?

„Lass Nimoé schlafen... es ist spät geworden... komm mit mir.“, flüsterte plötzlich eine Stimme und Ai merkte wie sich zwei Arme um ihre Taille schlossen und wie sie an einen Körper gedrückt wurde.

Im ersten Moment erschrak sie schrecklich, noch immer hingen ihre Gedanken an dem was heute fast passiert war, doch sie erkannte Gaara recht schnell, der sie fest an sich drückt und über ihre Schulter auf Nim hinunter sah, die aufstand, sich am Bett festhielt und Papa sagend auf Gaara deutete.

Ai schluckte und lächelte knapp. Er war noch immer bei der Sache... na wunderbar. Sie brauchte eine Ausrede.

Langsam entwand sie ich aus seinem Griff und streichelte Nims Stirn.

„Nein, ich will noch ein bisschen bei ihr bleiben.“ Sie hockte sich zu ihr hinunter.

Gaara runzelte dir Stirn, erwiderte darauf nichts. Er hockte sich ebenfalls zu den beiden, dicht hinter Ai.

„Wir wurden gestört.... wir machen da weiter wo wir aufgehört haben.“, flüstert er bestimmend.

Ai sah ihn unwirsch an.

„Nein, Gaara! Du bist mir zu ungeduldig! Das mag ich nicht. Warte ab, es ergibt sich ein nächstes Mal...“, sagte sie streng und drehte sich wieder weg.

Sie sah zu Nim, die von einem zum anderen schaute und dann ein Gesicht zog, nörgelich wurde und Ai die Arme entgegen streckte. Ai lächelte, stand auf und hob Nim aus dem Bettchen.

„Wirst du heute mal wieder nicht müde?“

Nim kniff nur die Augen zusammen und drückte Ai ihr Spielzeug in die Hand, ehe sie zu Gaara sah, mit einem Arm vor sich hin wedelnd.

Ausdruckslos sah Gaara zu ihnen auf, ehe er sich auch erhob damit halb geöffneten Augen zu ihnen sahen.

Er schluckte genervt, gab aber nach. Er verschränkte die Arme und wartete bis Nimoé ihre Kuschelattake zu ende ausgeführt hatte und Ai sie wieder ins Bett setzte und seufzte.

Folglich hatte Ai an diesem Abend Glück und kam um eine Erklärung drum rum, während Gaara neben Ai im Bett lag und ihren Rücken anstarrte, worauf Ai nicht wirklich einging. Sie erlaubte ihm auch nicht, sich wie sonst zu ihr zu legen, wer weiß was in dieser zweideutigen Position passieren würde. Er merkte jedoch selber, dass er wütend wurde, weil er nicht bekam was er wollte und blieb darum neben ihr liegen, sie durch diese Wut und Ungeduld sehr verunsichernd.

Er hatte doch schon so lange gewartet und nur wegen dieser kurzen Unterbrechung... er seufzte und wortlos drückt er sich so an ihren Rücken, was Ai zuließ und es wurde ein sehr wortkarger Abend bis sie einschliefen.
 

Dafür sollte der Morgen interessanter werden.

Nach der alltäglichen Prozedur Gaaras Wecker auszuschalten, ließ sich Ai kurz zurück ins Bett sinken und seufzte.

Allerdings merkte sie, Gaara war bereits wach und er hielt sie noch immer sehr fest.

Langsam drehte sie sich auf die Seite und fand seine starrenden durchdringenden Augen knapp 10 cm vor sich wieder und sie blinzelte erstaunt.

„Gaara...“, murmelte sie und lächelte knapp, die Augen schließend. Er erschreckte sie gerne mal wieder, aber daran sollte sie gewohnt sein. Sie kuschelte sich ins Bett und vorsichtig an Gaara. Nach einer Sekunde aber, merkte sie einen vielleicht recht ungünstigen Umstand, denn Gaara war wie am Tag darauf erregt.

Ai schlug die Augen auf und blinzelte. Sein Blick war unverändert.

Ai zögerte, doch dann entschied sie sich dazu, besser aufzustehen. Was ihr nicht gelangt.

Gaara hielt sie weiter fest und sah sie wortlos an. Allmählich fragte sie sich, wie lange er schon wach war und sie so erwartungsvoll anglotzte.

„Alles ok?“, murmelte sie, doch sein Griff wurde plötzlich härter und sie bemerkte, wie er sich gegen sie drückte.

Sie seufzt.

„Gaara... ich hab doch nein gesagt.“, murrte sie und sah ihn an.

Seine Mine wurde grummelig und er seufzte, sie dann wehleidig anschauend.

Plötzlich griff er sie und zog sie auf sich drauf, sie fest umarmend und sich in ihre Kleidung klammernd. Er wollte ihren Körper spüren, sie spüren und kniff die Augen zusammen.

„Bitte?“, brachte er hervor und Ai musste kurz grinsen, dann seufzte sie und schüttelte den Kopf.

„Gaara.. damit hat das nichts zutun, ich liebe dich.. aber ich... ich denke, ich war gestern nicht so weit, etwas fehlt noch..... etwas Entscheidendes hat gefehlt.. das Gefühl fehlte.. du fehltest und sobald ich das spüre, versuchen wir es!“, flüsterte sie ihm zu.

„Ich fehlte... ich was direkt vor dir.“, murmelte der Kazekage leise und ließ seinen Blick über Ai’s Gesicht wandern. Seine Augen zuckten vor Ungeduld.

Eigentlich hatte Ai genau das vermeiden wollen, aber nun kam sich nicht drum rum, sie brauchte rasch eine schön verpackte Antwort und sie fand sie.

„Der Zeitpunkt war schlecht.. und ist es noch. Das was passiert ist hat alte Erinnerungen geweckt, nimm mir das nicht übel.“, flüsterte sie sanft und streichelte seine Wange.

Sei glattes Gesicht war unbewegt, ein Zeichen dafür, dass Ai‘s Falle zugeschnappt hatte. Es war vielleicht gemein, aber wenn sie nur den leisesten Hinweis auf seine tat machte, wurde er nachgiebig.

So wurde es doch einfacher gewesen, als erst gedacht, denn Gaara sah sie an und nickte nur. Tatsächlich verstand er es auch wenn die Worte >er hätte ihr dabei gefehlt< hart waren.

Hart wie etwas Anderes.... Er sah verlegen zur Seite.

„Dann vielleicht...“

„Ja?“ Sie blinzelte zu ihm.

Er räusperte sich, sah sie dann aber an.

„Vielleicht...etwas anders... Ich will nicht warten.“

Ai legte den Kopf schief und schmunzelte, ehe sie sich zu ihm beugte und ihn küsste. Manchmal war er eben doch sehr niedlich, auch wenn er langsam tatsächlich etwas wie Perversität entwickelte.

Sie seufzte und schließlich rutschte sie ein Stück von ihm runter.

„Von mir aus...“

Für ihr Gewissen war das wenigstens eine akzeptable Entschädigung. Mit 8 Monaten hatte sich Gaara gut gehalten, er war eben Gaara und kein normaler Mann in der Hinsicht.

Sie beugte sich zu ihm hinab und zog seine Trainingshose, in der er es vorzog zu schlafen, ein Stück hinunter, so dass seine Erregung zum Vorschein kam.

„Dafür bist du mir was schuldig...“, grinste sie verlegen und er blinzelte nur, selber etwas rosa geworden.

Sachte nahm sie seine Erregung in die Hand und bewegte sie etwas, dann leckte sie einmal sanft darüber, ehe sie anfing ihn so zu befriedigen.
 

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Und Gaara musste sehr lange warten, bis es wieder zu irgendetwas anderem kam zwischen ihnen, doch er besann sich.

Er hatte Wichtigeres zutun.

Abgesehen davon, dass der Kazekage mit einem gewissen Grad an Stolz beobachtete wie sein Nachwuchs älter wurde, geschah eines Tages etwas, worauf er praktisch nur hätte warten müssen.

Denn als er von einem Amtsbesuch und einer anschließenden Mission zurück in sein Dorf kehrte, stellte er fest, dass sich seine Nimoé sehr wohl weiter entwickelt hatte.

Ai erklärte ihm am folgendem Abend, denn es war spät, als er zurückkam, dass Nimoé, die sich zwar erschrocken hatte, nun ihr Kekkei Genkai entwickelt hatte.

Gaara hatte nicht wirklich damit gerechnet, doch die Fähigkeit den Sand zu kontrollieren, den er selber zu 50% dank Shukaku beherrschte, war auf seine Tochter übergegangen und...wie die beiden schon fast gedacht hatten, beherrschte ihre Tochter nicht bloß ihre kleine eigne Menge an Sand, sondern eine Art ganz besonderer Sand.
 

Ai, die während Gaaras Abwesenheit einige seiner Aufgaben verrichtete, sich aber so weit es ging von den Ratsmitgliedern fern hielt, hatte etwas in den Bibliotheken gestöbert, zu denen nur der Kazekage Zutritt hatte, somit also auch sie. Als Gaaras ReInk hatte sie von ihm die Erlaubnis dazu und es betraf ihre Tochter.

Und Ai hatte sich nachdem erkundigt, was ihnen einst erklärt worden war.

Eine Verbindung zwischen zwei Welten durfte es nicht geben und dadurch würde eine zu große, mächtige Instanz entstehen – Nimoé.

Sie hatte einiges herausgefunden, was sie beunruhigte und besorgte je älter ihre Tochter wurde.

Nimoé entwickelte sich schnell und hatte eine gute Auffassungsgabe das war Ai bereits aufgefallen, doch das lag daran, dass sich in ihrer Tochter eine große Kraft niedergelassen hatte.

Das Mädchen agierte unbewusst als Gefäß jener Kraft, die die beiden Welten zu dem machte, was sie waren. Für Ai hieß das aber nicht, dass Nim diese Kraft war, Nim besaß sie höchstens, aber Ai zweifelte daran, dass das Mädchen eine solche Kraft je kontrollieren könnte, aber es verunsicherte die junge Mutter.

Gaara war da anderer Ansicht. Seiner Meinung nach war Nim damit aufgewachsen, damit geboren, mit ihm geboren, als es geboren. Er vermutete, dass sie und die Kraft miteinander verschmolzen waren und man das so nicht trennen sollte. Nim musste lernen damit umzugehen, so wie er hatte lernen müssen seinen Sand zu kontrollieren.

Und Sand war bei seiner Tochter nur ein kleiner Anteil ihrer Fähigkeiten, wie Gaara vermutete. Außerdem wollte er, wenn er in Suna war mehr Anteil an dem haben, was Ai und auch seine Tochter betraf.

Und das war passend, denn er hatte bald keine andere Wahl, als auch Ai auf bestimmte Missionen zu schicken. Nicht das er das wollte, er vertraute auf ihre Kraft, aber Ai war seine Frau – so gut wie zumindest und er vermied es sie auf Missionen zu schicken, aber als Kazekage musste er Entscheidungen treffen.

So kam es, dass, wenn man das Büro des Dorfoberhaupt betrat ab und an auf dessen Schoß ein kleines rothaariges Mädchen saß, deren Blick allmählich begann ihre Welt um sich herum wörtlich zu zerlegen um sie zu verstehen.

Verschweigen war das Kind zwar nicht grade, dafür hing es an ihrem Vater und war ihm doch recht ähnlich und darauf war Gaara nun doch sehr stolz, ganz gleich was in ihr für eine Kraft loderte.

Doch anders als Gaara, ging in Nim, nun nachdem sie ihren Sand mit zweieinhalb Jahren aktiviert hatte, eine Veränderung vor.

Sie war ein Kleinkind, sie brauchte ihn nicht zu Kampf, eher ging das Kind dazu über, ihn als alltäglichen Gegenstand zu nutzen, wie ein weiteres Gliedmaß stand der Sand ihr zur Verfügung und so nutze sie ihn aus, wenn auch noch etwas ungeschickter als Gaara. Er war ein Teil vor ihr.

Man konnte nicht sagen, dass Gaara sich darüber freute oder aber sich sorgte, er stand neutral dazu, während Ai sich das insgeheim gewünscht hatte.

Sie hatte schon vor Nim‘s Geburt darüber nachgedacht, ob das Kind, dass sie Gaara gebären würde seine Fähigkeiten tragen würde. Wäre dem nicht so gewesen, wäre die Lononderin von sich selber wohl enttäuscht gewesen.

Aber nun gut, dass hätten vielleicht beide voraussehen können.
 

Nicht nur ihre Tochter hielt die beiden auf Trapp, oder die anstehenden gefährlichen Missionen, bei denen ich Ai extra anstrengte um für ihre Familie am Leben zu bleiben, oder aber bei seiner Arbeit für Gaara:

Da gab es noch die Kleinigkeit, dass die beiden Verlobt waren. Und auf eine Verlobung folgte bekanntlich die Hochzeit....

Ai ertappte sich oft dabei, wie sie den Ring, den Gaara ihr geschenkt hatte an ihrem Finger bewunderte. Sie freute sich noch immer so sehr darüber, dass sie oftmals wie ein Teenager darüber quietschen wollte.

Doch kam Gaara dann ins Zimmer verflog diese Angewohnheit rasch, denn bei seinem Anblick verließ sie der Mut.

Er war Gaara.... und er hatte auch den Antrag gemacht. Sie traute sich nicht, ihn darauf anzusprechen, das machte sie verlegen.

Der Gedanke ließ sie aber nicht mehr los, egal wo mit sie ihre zeit verbrachte, so wie heute.

Gedankenverloren seufzte sie und schaute auf das Dorf hinaus.

Sie stand im Wohnzimmer des geläufigen Hauses und schwieg verträumt vor sich hin.

Nimoé spielte draußen im Hof, unter Aufsicht eines anderen Suna Ninja mit ein paar Freunden die sie hier hatte. Das Mädchen war beliebt und das freute Ai, auch wenn man die Sicherheitsmaßnahmen sehr hoch schrauben musste, bei der Tochter des Kazekage war das aber wohl Gang und Gebe.

Ai wagte nicht daran zu denken, wie bewacht er gewesen sein musste, als er noch kleiner war.

Langsam senkte sie den Blick wieder auf ihre Hand. Noch immer funkelte dort der kleine rote Stein ihres Ringes.

Es war wohl keine Hochzeit in dem Sinne, aber es würde sie zu seiner Frau erklären... sie wünschte sich das so sehr. Es würde ganz klar stellen, dass sie zu ihm gehörte.

Aber vermutlich war sie doch zu naiv und leichtgläubig.

//Ich denke... es wird niemals dazu kommen...wir sprechen von Suna...und von Gaara...das ist unmöglich....//

„He Ai...“

Besagte fuhr herum. Ins Zimmer trat die ältere Schwester von Gaara, Temari und sah zu der etwas verloren wirkenden jungen Frau hinüber. Ai war froh dass es nur Temari war. Kankuro ging sie lieber aus dem Weg, selbst wenn der nun mit Matsuri beschäftigt war, denn bald würde sein eigenes Kind eintreffen.

Man sah ihm die Freude fast an, doch seit er damals als Gaara und sie erwischt hatte grinste er immer so merkwürdig und auch wenn Ai wusste es war nur Spaß und er wollte sie Ärgern, sie fühlte sich unwohl und es war ihr peinlich und sein Grinsen verschlimmerte das alles.

In einem vorsichtigen Anlauf beim Abendessen, als Temari und Gaara zutun hatten, hatte die junge ANBU den Bruder ihres Verlobten darauf angesprochen. Sie hatten sich zwar geeinigt, doch waren belauscht worden.

Und drauf hin hatte sie sich mit Gaara gestritten, weil er mal wieder alles falsch verstand und Ai hatte Angst bekommen und war abgehauen.

Und nun verstand sie sich auch nicht so gut mit Gaara, vielleicht starrte sie darum so oft auf den Ring. Sie fürchtete beinahe, dass es nie dazu kommen würde.

Nein...der Zeitpunkt war einfach schlecht.

„Ja?“, antwortete sie dann aber doch auf Temari und drehte sich zu ihr.

Unauffällig verschränkte sie ihre Hände hinter dem Rücken, damit ja nicht ihr Ring, der hoffentlich nicht zu sehr auffiel, bemerkt wurde.

„Was tust du hier?“, fragte die Kunochi.

„Ich wohne hier.“

Irgendwie hatte sie sich diesen Spruch von Gaara abgeschaut.

Der Rothaarige neigte dazu aus dem Nichts aufzutauchen und fast jedes Mal fragte man ihn das und er antwortete mit eben diesem Satz.

Temari grinste drauf und schüttelte den Kopf.

Die blonde Frau lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand und musterte ihre Schwegerin in Spee mit einem neugierigen Blick, der immer einen Schritt voraus schien.

Ai seufzte und ließ die Hände wieder sinken.

„Ich denke nach.. über dies und das. Nicht so wichtig. Gibt es etwas?“

„Das könnte man dich fragen... seit dieser unschönen Sache damals wirkst du etwas abwesend.“

Bedröppelt senkte Ai auch den Blick.

Es stimmte...seid damals machte sie sich Gedanken darüber. Gut, zugegeben es war noch nicht so schrecklich lange her, aber es gab noch etwas, was in ihr Rumorte, vor allem wenn sie Nimoé hier in diesem Sanddorf sah. Heimweh....

„Ja... möglich. Aber ich bin in Ordnung. Du weißt ja, geht’s Gaara gut, geht’s mir gut.“ Sie grinste darum nur unauffällig.

„So?“

Ai nickte bestätigend.

„Natürlich.“

Temari seufzte und kam näher. Im Haus trug sie für gewöhnlich nie ihren Fächer mit sich rum, doch irgendwie fehlte er bei ihr.

Gemächlich schlenderte sie zu Ai und stellte sich neben sie.

Schweigend beobachteten die beiden Frauen Nimoé und die anderen Suna- Kinder im Hof und lauschten ihrem Spielgetöse.

„Magst du mir nicht sagen was dich beschäftigt. Wir kennen uns doch schon ganz gut, wir Frauen sollten zusammenhalten.“, meinte Temari dann schließlich leise und grinste ihr burschikoses Grinsen.

Unsicher lächelte Ai, dann biss sie sich auf die Lippe.

„Na ja...es geht hierum.“, erklärte Ai leise und hob nur einmal kurz die Hand mit besagtem Ring.

Zwar dauerte es einen kurzen Moment, dann verstand Temari jedoch und verdrehte die Augen.

„Aah... schon klar. Mission Heiratsantrag...er hat sich schwer damit getan, du kennst Gaara ja. Ich dachte da wäre alles geklärt.“ Sie runzelte die Stirn.

Schnell schüttelte ein den Kopf und strich ihre langen dunklen Strähnen zur Seite.

„Nein! Darum geht’s ja auch nicht.. da ist alles klar, es ist nur.. na ja.. wann?“ vermutlich hätte Ai sich gehauen, aber die Sehnsucht in ihrer Stimme war unüberhörbar.

Die Blonde neben ihr nickte verstehend, als könne sie nachempfinden worüber Ai die ganze Zeit grübelte.

„Darum geht’s also.. ich hab mich schon gefragt was mein kleiner Bruder jetzt wieder angestellt hat. Also habt ihr nun einen Termin ausgemacht?“

„Das ist es ja, haben wir nicht. Und Gaara und ich sind grade nicht so gut miteinander...“

„Ein ständiges Auf und ab mit euch. Entscheidet euch mal!“ Temari verdrehte die Augen.

„Ja ich weiß, tut mir leid. Aber der Zeitpunkt ist so schlecht...ich trau mich nicht ihn zu fragen.“

„Wie kommt es eigentlich, dass du es schon ein paar Mal geschafft hast ihm wegen wichtigen Angelegenheiten in den Hintern zu treten, dich aber vor einer billigen Frage scheust. Tse... mach‘s nicht so schwer.“ Sie wedelte vielsagend mit der Hand.

Das hatte gesessen. Ai wusste, dass Temari natürlich Recht hatte, aber es war leichter gesagt als getan.

Wenn sie an diese Wortkomibation dachte <Gaara, heiraten, sie>, da war es, als passte es nicht zusammen.

Verlegen kaute sie auf ihrer Lippe und schielte zu Temari.

„Er...sagte es wäre keine Hochzeit wie ich sie kenne...“, murmelte sie. Mit Glück schaffte sie es vielleicht, ein paar Informationen zu bekommen. Bisher hatte sie nie viel über das Thema geredet, es war viel dazwischen gekommen.

„Kann ich nicht beurteilen, ich kenne Hochzeiten in deiner Welt nicht.“

Ai holte tief Luft und erklärte knapp, aber so Detailgetreu wie möglich, was eine Hochzeit in ihrer Welt ausmachte. Vom Antrag bis hin zum Kauf des Kleides, die kleinen Traditionen dabei, der Jungessellenabschied, zu Vermählung, der Feier und zur Hochzeitsnacht und Hochzeitreise.

Temari lauschte ihr dabei aufmerksam und schien erstaunt.

Als Ai ihre Geschichte beendet hatte, legte sie den Kopf schief.

„Meine Güte, bei euch macht ihr ziemlich viel Wind darum.“

„Ja.“, nickte Ai und spielte mit dem Ring. „In unserer Welt ist es meistens ein wichtiges Ereignis, aber in eurer Welt kommt es wohl drauf an oder? Für die Kunochi muss es Wichtigeres geben, als eine perfekte Hochzeit, es scheint nicht so wichtig zu sein, sondern es kommt auf die Absicht und das Symbol an sich an, oder? Die Frau steht an zweiter Stelle...der Ninja an erster.“

„Du hast es erfasst. Bei uns sind Hochzeiten nur dann außergewöhnlich, wenn sie eine bestimmte Absicht verfolgen. Die Vereinigung zweier Länder dadurch zum Beispiel, oder innerhalb von großen Clans als Bündnis, oder aber um ein Kekkei Genkai zu bewahren, so in der Art eben.“, erklärte Temari und stütze sich am Sofa ab. „Mir wäre es auch nicht wichtig, was für ein großes Drumherum veranstaltet wird, große Feste sind da nicht nötig, weil es eh nur die beiden Menschen angeht. Ausnahmen gibt es da nur, wenn es wie gesagt größere Clans angeht. Solange es der richtige Typ ist, reicht es völlig dass ich, er und ein Hohepriester wenn nötig, dabei ist.“ Sie grinste und Ai erwiderte es matt.

„Aber ein Priester muss auch dabei sein?“ Die Schwarzhaarige setzte sich in die Hocke und lehnte sich am Sofarücken an.

„Eine Zeremoni gibt es bei uns natürlich auch. Auf Glauben legt hier keiner viel wert, aber die Anwesenheit eines Priesters oder eines Kage gilt als angesehener.“

„Was? Gaara kann zwei Menschen Trauen?“

Temari nickte.

„Ja, das kann er, er tut es nur nie.“ Sie lachte kurz. „Wenn du wüsstest wie viele Absagen aus dem Haus gehen... er schickt sie alle zum Dorftempel. Gaara mag diesen Schnickschnack nicht.“

Ach wenn diese Aussage so typisch Gaara beschrieb war sie zugleich niederschmetternd und Ai zog die Beine an.

„Er mag es also nicht...“, flüsterte sie traurig und Temari stockte bedröppelt.

„Ah! So meinte ich das nicht, Ai., ich meine er...“

„Nein, nein schon in Ordnung.... ich denke eh nicht, dass er für so was der Typ ist. Es war eine schöne Geste, aber ob nun mit oder ohne Zeremonie, ich gehöre ihm. Ich hatte eh nie wirklich den Wunsch nach einer Traumhochzeit, wie es bei mir Brauch war. Für immer ist eine lange Zeit und es ist etwas Endgültiges. Aber... Temari-san.. wie geht diese Zeremonie hier zugange? Gibt es bestimmte Kleider, oder Bräuche.. ich meine, Interesse habe ich ja trotzdem.“, murmelte Ai hoffnungsvoll und blinzelte ihre baldige Schwegerin an.

Temari hockte sich zu ihr hinunter und überlegte.

„Nun ja.. Gaara ist Kazekage und solche Hochzeiten werden eigentlich groß im Dorf gefeiert, aber ich glaube nicht, dass Gaara an so etwas Lust oder Interesse hat.“

„Nein! Vor Trubel will ich ihn auch bewahren.. Kazekage hin oder her, ich denke auf solche Festen fühlt er sich unwohl...das möchte ich ihm nicht antun.“

„Du hast es erfasst.“, fuhr Temari fort. „Traditionelle Kleidung gibt es nicht wirklich, aber meistens tragen die Frau und auch der Mann einen Kimono, Gaara würde als Kazekage speziell angefertigte Kleider tragen. Sie sollten eine Woche vor der Zeremonie das Bett nicht miteinander teilen, also auch in verschiedenen Zimmern schlafen und davor an einer besonderen Waschung in den Quellen nehmen, aber das ist nur Brauch, es gibt genauso viele, die sich nicht an so etwas halten, es soll nur Glück bringen und von den Lasten des alten Lebens reinwaschen oder so, damit ein neuer Abschnitt anfangen kann.. ein ziemlich geschwollener Brauch wenn du mich fragst.“

Temari schloss die Auen und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Es verriet Ai, dass sie so etwas niemals tun würde.

„Aber trotzdem ist es doch so was wie Tradition... und weiter?“

„Viel mehr passiert nicht. Es gibt kaum weitere Gemeinsamkeiten abgesehen vom Ringe tauschen. Der, der die Trauung durchzieht labert irgendwas, ein paar Worte und erklärt beide zu Mann und Frau, allerdings sind bei uns Braut und Bräutigam bis zum Ende der Trauung mit einem Band miteinander verbunden. Es kommt auf die Größe der Hochzeit an, ob danach noch eine Feier stattfindet. Für gewöhnlich ziehen sich die beiden dann in ihren Wohnsitz zurück für ein paar Tage und werden in Ruhe gelassen, warum denkst du dir sicherlich. Also mit einer Reise vergleicht man das nicht.. wie sagtest du.. Flitterwochen?“

Ai nickte und seufzte. Darüber zu reden erweckte nur noch mehr die Sehnsucht danach, sie hätte schon Lust sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen mit Gaara, was sie tun wollten, ob sie die Bräuche durchführen würden und so weiter.

Ai wollte grade etwas erwidern, da wurde sie jedoch unterbrochen, da Nimoé durch die Tür ins Haus lief und sich in Ai’s Arm warf.

„Mama!“, rief sie weinend aus und rieb sich die Tränen aus den Augen.

Überrumpelt fing Ai ihre Tochter auf und bei diesen Tränen wurde ihr sofort das Herz schwer und sie sorgte sich automatisch.

„Ah! Nim... was weinst du denn Kleines, was ist passiert?“, sagte sie beruhigend mit hoher freundlicher Stimme und nahm ihr Kind in den Arm.

Doch offensichtlich war Nimoé zu aufgewühlt um zu erklären, was passiert war und dafür reichte ihr Wortschatz nicht wirklich aus, denn das Einzige verständliche Wort war im Moment >Aua!<, das zwischen ihrem Weinen deutlich rausstach.

Ai seufzte wehleidig und stand auf, Nim auf dem Arm.

Wie sie es schaffte, trotz ihres Sandschildes sich ab und an zu verletzten war ihr schleierhaft.

„Oooch.. nicht weinen Süße, Mama ist ja da... ist ja gut.“, beruhigte sie Nim und ging zur Tür, um zu schauen, was denn passiert war.

„Entschuldige mich kurz...“, sagte sie darum über die Schulter hinweg und lächelte entschuldigend.

Temari nickte nur und Ai machte sich auf den Weg nach draußen.
 

Auch wenn sich herausstellte, dass Nimoé etwas gezickt hatte, da ihre Freunde nicht so wollten wie sie wollte und Ai einiges Kindergeschrei ertragen musste, ließ der Gedanke sie nicht mehr los.

Für sie war es eine so unglaubliche Ehre.. noch immer, nach allem was geschehen war, Respekt und Ehrfurcht vor einer Person wie Gaara würden wohl nie ganz weichen.

In Momenten wie diesem viel es ihr immer wieder ein, wer genau Gaara war und wer sie war.

Er war genau genommen so wichtig, so berühmt und berüchtigt in ihrer Welt... und gewiss auch in der Ninjawelt einen Namen.

Und was war sie.. sie war im Grunde noch immer eine unter vielen. Sie ahnte sogar, sollte es den stimmen was man ihr einst gesagt hatte und sollte die ganzen Fans ihre und Gaaras Saga mitverfolgen, dass es einige geben würde, die sie hassten.

Es war ein merkwürdiger Gedanke, womöglich als Figur aus einem Manga herzuhalten, wenn doch die Wahrheit so nahe lag.

Der Gedanke verfolgte sie den Rest des Tages, auch als sie in der Küche des Hauses saß, die wie immer leer war und Nimoé fütterte.

Das Mädchen stand neben ihr und zuppelte an ihren Kleidern, während Ai ihr Abendessen organisierte.

„Mama! Mama! Spielen wir?“, fragte das Mädchen ungeduldig und starrte zu Ai hinauf.

Das war ihre Lieblingsbeschäftigung. Wenn sie nicht mit ihren Freunden spielen konnte, wollte sie mit ihrer Mutter spielen. Ihr Favorit war natürlich ihr Vater, aber der war nicht unbedingt ein geeigneter Spielkamerad für ein fast 3 Jahre altes Mädchen.

„Naaaa... da schauen wir mal oder?“, zwinkerte sie und grinste. „Wenn du nicht wieder so einen Aufstand machst wie heute Mittag.“

Das Mädchen legte den Kopf schief und schien die Bedeutung des Wortes Saufstand nachvollziehen zu wollen, dann zog sie ein es nicht und umging das Wort.

„Spiel mit mir!“

„Nein nicht jetzt, gleich gibt’s essen dann können wir noch etwas spielen und dann gehst du ins Bett.“, erklärte sie liebevoll und drehte sich zum Tisch um.

Tapsig wie sie war, folgte Nim ihrer Mutter und kniff die Augen zusammen.

„Mag nicht!“, schmollte das Kind nur und machte ein langes Gesicht.

„Ja, ja!“ Die Schwarzhaarige hob ihrer Tochter hoch und setzte sie in ihr Stühlchen. „Du magst heute wohl gar nichts, oder? So und nun brav aufessen, ja? Dann spielen wir.“

Es war ein geschickter Erpressungsversuch von Ai und schleimerisch hielt sie Nim den Löffel hin. Sie dazu zubringen alleine zu essen wurde immer schwerer, aber Ai hatte es in Angriff genommen, aber Nimoé schien bockig.

„Maaag nicht!“

Sie warf den Löffel zur Seite und schüttelte den Kopf, grinst aber dabei finster, als habe sie es ihrer Mutter so eben richtig gegeben. Für einen Moment sah sie beinahe hinterlistig aus mit diesem falschen Grinsen im Gesicht, aber Ai versuchte das zu ignorieren und abzuschütteln.

„So klein und schon so launisch.“, flüsterte sie halb ernst und flippte sachte die Nase ihrer Tochter. „Sei nicht so frech, du kleiner Racker.“

Je länger sich das zog umso mehr glaube Ai, dass die Bezeichnung „Fütterung der wilde Tiere“ besser passte, als bloß „Abendessen“, denn Nimoé machte sich einen Spaß daraus, nichts essen zu wollen.

Irgendwann jedoch zog Ai aber ihr As im Ärmel hervor und nahm Nim den Teller wieder weg um ihr zu sagen, es würde nichts mehr geben und das sie nicht mehr spielen würden. In dem Moment fing das Kind an zu nörgeln und offensichtlich den Hunger zu bemerken, darum ließ sie sich ab dann von ihrer Mutter füttern und Ai brachte sie sogar dazu ein paar Bissen ganz alleine vom Löffel in ihren Mund zu befördern. Das nannte man Fortschritt.
 

„So...“, meinte Ai anschließend und hob die Kleine aus ihrem Stuhl. „Was meinst du, suchen wir mal Papa und fragen, ob er noch etwas mit uns spielt?“

Das Zauberwort Papa brachte Nim’s Augen zum glitzern und sie nickte heftig.

„Ja!“, rief sie begeistert aus und tapste schnellen Schrittes zur Küchentür, die sie mit Hilfe ihres Sandes öffnete.

Ai blinzelte verwundert, folgte dann aber dem Mädchen, das eiligst um eine Ecke verschwand.

„Lauf nicht so schnell.“, warnte Ai wie üblich und folgte ihr.

Das Kind wusste den Weg zu Gaaras Büro scheinbar schon auswendig, denn ihre wackligen Schritte steuerten genau diese Richtung an.

Ai genoss es ihre Tochter dabei zu beobachten, wie sie daher watschelte. Sie war einfach schrecklich niedlich, wenn auch genauso störrisch wie ihr Vater es sein konnte.

Doch als die beiden an Gaaras Büro ankamen, mussten sie feststellen, dass Gaara nicht da war.

Verwundert schaute Ai sich um und legte den Kopf schief. Er war womöglich wieder sonst wo unterwegs. Eine Tatsache, die sie wirklich nicht gut haben konnte, man konnte nie wissen, wann Gaara wo war.

Sie seufzte und verschränkte die Arme.

„Scheinbar ist er nicht hier, Nim.“, murmelte sie leise und drehte sich um.

Ihre Tochter stand neben Gaaras Schreibtisch und stützte sich an der Außenwand ab und spähte hinauf, um den Tisch um.

Ihr Blick war köstlich, als sie den leeren Stuhl war und überrascht, aber auch grübelnd verzog sie das Gesicht.

Ai biss sich auf die Zunge und unterdrückte ein Lachen.

„Weg...“, meinte Nim tadelnd und deute auf Gaaras Stuhl.

„Vielleicht ist er schon wieder Zuhause?“ Bevor sich Nim daran machen konnte auf Gaaras Stuhl zu klettern und sich zu verletzen, hob Ai sie hoch und küsste ihre Wange.

„Nicht, das ist Papas Stuhl und wenn da wer anderes drauf sitzt als er, wird er richtig böse! Papa ist so eine Heulsuse!“, grinste sie und Nim lachte, sie an Ai kuschelnd.

So wurde nicht viel aus dem Spieleabend mit Mama und Papa und Ai musste Nim wohl oder übel alleine ins Bett bringen. Es wunderte sie schon, dass Gaara nicht da war, denn eigentlich wäre das heute seine Aufgabe gewesen, doch in so einem Fall musste man Improvisieren. Es war eigentlich völlig egal, wer an der Reihe war sich um Nimoé zu kümmern, das Kind weigerte sich standhaft einzuschlafen bis nicht Mama und Papa an ihrem Bett waren und gute Nacht gesagt hatten, sonst schrie sie so lange, bis sie ihren Willen hatte, das bürgerte sich langsam bei ihr ein.

Zwar wollte Ai versuchen, es gar nicht erst zur Gewohnheit werden zu lassen, doch wie sollte sie einem so kleinen Kind sagen, hör auf zu schreien, Papa befindet sich auf einer vielleicht tödlichen Mission und kann nun nicht kommen, sie hoffte nur inständig, dass Gaara die Zeit beachtete und bald auftauchte, sonst würde es wieder ein langer Abend werden.

Nachdem das tägliche Spektakel im Bad vorbei war – auch daran hatte sich Ai gewöhnt- brachte sie das Kind in ihr eigenes Schlafzimmer und setzte sie auf dem Bett ab.

Erstaunt schaute sich das Kind um und blinzelte. Sie wusste, dass ihre Eltern hier schliefen und war daran gewöhnt immer in ihr Zimmer gebracht zu werden.

„Na, Nim? Magst du heute bei uns schlafen? Mindestens so lange, bis Papa kommt?“, fragte Ai verführerisch und zog Nim ihren Schlafanzug an.

Das Mädchen funkelte sie mit großen Augen an.

„Bei euch?“, ragte sie und nickte heftig mit dem Kopf, das war offensichtlich etwas ganz, ganz Tolles.

Ai lächelte und knöpfte den Schlafanzug zu.

„Na dann ist ja gut, dann hol ich nur noch deinen Teddy und wir legen uns hin ja?“ Es war eine neue Methode, die sich Ai heute ausgedacht hatte und vielleicht besänftigt sie die Schreiattaken ihres Kindes und glücklicher Weise schien es zu funktionieren.

Zusammen mit dem Teddy kuschelte sich Nim an ihre Mutter und kaute auf ihrem Schnulli herum, von dem sie sich einfach nicht trenne wollte. Es war schwer gewesen, sie überhaupt dazu zu bringen sich hin zulegen, denn das schöne große Bett lud sie förmlich dazu sein darum rum zu krabbeln und zu hopsen und sich unter der Decke zu verstecken. Am Schluss jedoch hatte Ai gewonnen und nun klammerte sich ihre Tochter mit ihren kleinen Händen in Ai Oberteil und zuppelte daran.

„Erzähl eine Geschichte...“, nörgelte sie erwartungsvoll und strampelte nachdrücklich mit ihren Beinen.

Ai seufzte.

„Was denn eine Geschichte mmmh .. mit fällt keine ein. Was magst du hören?“

„Eine Geschichteee!“

„Ja, ich hab schon verstanden, also.. ähm.. Es war einmal.. eine wunderschöne Prinzessin...sie zog Nach Brooklyn, Ende.“

Genervt glotzte Nimoé ihre Mutter an und verdrehte die Augen.

„Das war keine!“

„Doch war es.“

„Nein, nein!“

„Doch.“

„Neiiiin! Was ist..Broglien?“

Ai blinzelte und schaute auf. das hatte sie vergessen.. sie war ja gar nicht mehr Zuhause, also, in ihrem anderen Zuhause. Sie schloss kurz die Augen, dann grinst sie.

„Brooklyn ist eine große Stadt, in einer fernen Welt, ganz weit weg und da komm ich her, weißt du.“, umschrieb sie und zwinkerte Nimoé zu.

Nim’s Augen wurden größer und sie schien den Köder geschnappt zu haben. Für sein so kleines Kind, das eh nur die Hälfte ihrer Worte verstand, klang es sicherlich wie eine Geschichte.

„Da kommst du her?!“

„Ja.. da gibt es ganz große Häuser, anders als hier, die sind viel, viel, viel größer, bis zu den Wolken hoch. Dein Papa hat mich da besucht und wir sind durch ein magisches Tor hier her gekommen. Nach Suna, nachdem wir einige böse Leute losgeworden sind.“, erklärte sie eine wohl bekannte Geschichte mehr als lückenhaft, dafür aber Kindergerecht.

Nim blinzelte bei ihrem Letzten Satz.

„Ninja?“, nuschelte sie und schien zu überlegen, ob Ai damit die bösen Leute gemeint hatte.

„Ja.. so in der Art.“

„Wieso ist Papa da gekommen?“, fragte sie naiv.

„Naja.. er wollte mich zurück Nachhause holen, zudem wussten wir, dass du bald bei uns sein würdest, da sollte ich bei ihm sein. Also kam er durch das Tor zu mir in meine Welt und hat mich geholt.“

So interessant die Geschichte auch war, Nim blinzelte sie müde an. Für ein Kind war es in der Tat schwer, so lange aufmerksam zu bleiben, vor allem, wenn die Geschichte nicht wirklich was Spannendes beinhaltete. Sie schloss die Augen und kuschelte sich an ihre Mama und ihren Teddy.

„Weil Papa Mama lieb hat...“, gähnte sie leise.

Al lächelte und nickte, ehe sie Nim‘s Stirn küsste.

„Ja, Papa hat Mama sehr gern.“, flüsterte sie sanft und streichelte behutsam Nimoés Rücken. „Mmmh.. Nim würde es dich freuen, wenn Mama und Papa für immer zusammen bleiben würden?“

Nim sah sie noch einmal an und kurz war ihr Blick unsicher, als habe sie nicht verstanden was Ai gesagt hatte, oder als wollte sie nicht verstehen.

„Ihr tut zusammen sein.. für immer und immer!“, nörgelt sie hilflos und drückte sich an ihre Mutter. Sie war zwar klein, doch die Bedeutung dieser Worte waren ihr ganz klar.

„Ja natürlich, wir bleiben auch zusammen, keine Angst. Nur wäre es nicht schön, wenn wir wirklich ganz echt zusammen sein würden? Würde dir das gefallen.“, beruhigte Ai sie und blinzelte.

Nimoé glotzte sie derweil an und schloss ihre Augen. Sie verstand nicht, was Ai von ihr wollte und diese beließ es dabei.

Wie sollte sie auch ihre Tochter fragen, ob sie es gut finden würde, wenn sie und Gaara heiraten würden.

Liebevoll deckte sie ihrer Tochter zu und kitzelte sie leicht.

„Ah.. schon gut, Mama redet Unsinn!“, grinste sie und Nim lachte, dann überfiel sie die Müdigkeit.
 

Für Ai war es ein Segen und es freute sie, dass ihre Idee funktioniert hatte. Nim schlief und ihr war Ruh gegönnt.

Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, da Gaara von den Toten auferstand und durch die Tür schlich, als wäre er ein Geist.

Ai blieb er darum trotzdem nicht verborgen. Sie hob den Kopf und sah, wie seien Gestalt vorm Bett Halt machte und sie beäugte.

„Da bist du ja, guten Abend.“, murmelte Ai etwas verwundert mit gedämpfter Stimme, aber Gaaras Blick hing an seiner Tochter.

„Ist etwas passiert, oder warum ist sie hier?“, fragte seine ebenfalls leise Stimme nur und er ging um das Bett herum. Ai schüttelte ihr Haupt.

„Nein, es ist alle sie Ordnung. Du kennst sie ja, sie hätte niemals geschlafen, darum hab ich sie hergebracht. Wo warst du?“

Gemächlich setzte sich der Kazekage auf die Bettkante und ließ sachte seine Finger über Nim’s Kopf wandern. Darauf hin regte sich Nim und drehte sich in seine Richtung. Sie gluckste vor sich hin und schielte zu ihrem Vater hoch.

„Ich hatte nur noch ein kurzes Gespräch...“ Seine hellen Augen wanderten zu ihr hoch, er war merkwürdig ruhig, anders als sonst. Ai schluckte und setzte sich auf, was noch mehr dazu führte, dass Nim wach wurde.

„Ach so... worum gings denn?“

Gebieterisch schloss Gaara die Augen als Antwort und griff vorsichtig unter die Arme seiner Tochter, um diese hochzunehmen.

„Ich habe noch mit Temari gesprochen.“, erklärte Gaara.

Ai’s herz wurde schlug automatisch schneller, als sie ihr Gespräch mit Temari denen musste, sie schluckte und blinzelte zu dem rothaarigen Shinobi.

„Tatsächlich ... und, worüber...?“

„Papa!“, wurde Ai dann unterbrochen, denn Nim war nun wieder ganz wach und hatte bemerkt, dass sie auf dem Arm ihres Vaters lag.

Etwas verschlafen, aber trotzdem fröhlich quietschte sie Gaara an und wedelte mit ihrem Teddy.

„Hallo Nimoé. Deine Mutter sagt, du hast bei uns auf mich gewartet.“, fragte er sanft, sprach aber wie immer völlig normal mit dem Kind, ohne seine Stimme groß zu verstellen.

„In deinem Büro warst du ja nicht.“, erklärte Ai und lehnte sich an das Kissen hinter sich und entfachte die Nachttischlampe.

In dem Moment starrte Nimoé ihren Vater an und deutete mit dem Finger auf ihn, so dass ihr Finger nur weniger Zentimeter von seiner Nase entfernt war.

„Heulsuse!“, grinste sie breit und erinnerte sich an das, was Ai gesagt hatte.

Ai schmunzelte und schluckte ein Lachen runter während Gaara die Stirn runzelte und verwundert auf seine Tochter sah.

„Heulsuse, Heulsuse.“, wiederholte diese und fand das sehr lustig.

„Ihr habt über mich geredet, ich seh schon, aber gut, ich bringe Nimoé nun ins Bett.“, sagte Gaara nur würdevoll und ignorierte diese fiese Bezeichnung. Bevor er das Zimmer aber verließ, drehte er sich noch mal zu Ai um und blinzelte ziemlich ausdruckslos.

„Leg dich nicht schlafen.“, murmelte er, während Nim an seinen Haaren zog und Ai etwas Unverständliches zu rief. „Ich will dich noch etwas fragen.“

Ai schluckte und nickte nur, trotzdem war es, als überschlüge sich ihr Herz plötzlich.

Er hatte noch mit Temari geredet und nun wollte er mit ihr sprechen?

Wieso hatte sie so eine merkwürdige Vorahnung die sie schrecklich verlegen und nervös machte?
 


 

t.b.c.
 


 


 


 

Mnmh... nach langem überlegen und dem Wunder das ich diese FF tatsächlich weiter schreibe, habe ich mich dazu entschlossen, dass das hier doch nicht das letzte Kapitel ist.

Für alle die das hier trotzdem noch lesen und die es noch interessiert...also ja es geht hier weiter

Die lange Wartezeit tut mir leid, ich hatte so viel Anderes um die Ohren ._.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-04-28T17:52:19+00:00 28.04.2008 19:52
Ich finds soooo toll das es weiter geht, freu mich voll...und so geil mit dem HEULSUSUE HEULSUSE xD
Von:  Sarai-san
2008-04-09T12:03:43+00:00 09.04.2008 14:03
Schön, dass du weiterschreibst. Stimmt, die Hochzeit, die hätte ich fast vergessen. Ja, irgendwann sollte der Termin schon beschlossen werden ;-)
Nim ist niedlich, aber wohl auch recht anstrengend...
Dann kommt die Hochzeit auch noch? Aber als erstes wohl das Gespräch darüber. Und Gaara scheint gar nicht so unglücklich...

Bye
Sarai
Von: abgemeldet
2008-04-05T12:51:11+00:00 05.04.2008 14:51
Hey, toll dass du doch noch weiterschreibst^^
Ich find' Nim einfach nur süß und wie du sie beschreibst - man kann sich lebhaft vorstellen, wie sie durch das Haus wuselt :)
Mach schnell weiter^^
Von: abgemeldet
2008-04-04T19:29:33+00:00 04.04.2008 21:29
Ich hatte schon Angst, dass es nicht mehr weiter geht!
Jetzt bin ich umso glücklicher DASS es weitergeht^^
Also tipsel schnell weiter!
Bye
Sasuke_Freak
Von: abgemeldet
2008-04-04T10:52:52+00:00 04.04.2008 12:52
Is doch toll das es weiter geht^^
freu mich schon aufs nächste Kap
Von: abgemeldet
2008-04-04T02:18:02+00:00 04.04.2008 04:18
*.* ich bin ja so froh dass das noch nicht das letzte Kapi war ^^ Bin sehr gespannt wie es weiter geht... hoffe bald ^^" Du bist die beste für mich ^.- knuff


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