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Der Rhythmus Deiner Seele

von

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Rettung

Wie immer gilt mein Dank meinen treuen und unglaublich unterstützenden Kommentarschreiberinnen! Da weiß man wirklich, warum man sich die Nächte um die Ohren schlägt. Vielen lieben Dank! :)
 

Meine Betaleserin möchte ich natürlich auch nicht unerwähnt lassen. Deine objektive Kritik ist mir sehr viel wert!
 

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Zoro stürmte ungehindert durch die trotz der späten Stunde vollen Straßen der Goldgräberstadt. Ein Blick in das finstere Gesicht des Schwertkämpfers reichte, um die Leute unweigerlich zurückweichen zu lassen. Ein Raunen folgte ihm durch die ganze Stadt, da jeder, den der gereizte Fremde passierte, erleichtert aufatmete. Er schien wie ein wildes Tier, das verzweifelt den Ausgang aus seinem Käfig suchte. Der Verzweiflung nahe war er, doch was er suchte war etwas – jemand - anderes.
 

Nach Luft ringend blieb er in einer verlassenen Seitengasse stehen, lehnte sich an die kühle Backsteinwand und drückte sich beide Handballen gegen die Schläfen. In der letzten Stunde waren seine Kopfschmerzen ins Unerträgliche gestiegen. Für einen kurzen Moment schloß er die Augen, doch das verstärkte die Macht der unzähligen pulsierenden Rhythmen, die schonungslos auf ihn einstürmten, nur noch, ließen sie in seinem ganzen Körper vibrieren, raspelten roh über seine Organe und dröhnten in seinem Kopf bis selbst seine beachtliche Konstitution nicht mehr ausreichte und sein Magen rebellierte. Mit aller Kraft unterdrückte der Schwertkämpfer den Brechreiz, biß seine Zähne zusammen, bis die Sehnen wie dicke Taue aus seinem Hals hervortraten. Er durfte jetzt nicht nachgeben. Irgendwo mußte er doch sein! Zoro schluckte die aufsteigende Panik hinunter. Kopflosigkeit konnte er sich einfach nicht erlauben. Ein paar Mal atmete er noch tief ein und aus, versuchte sich zu entspannen, griff, halb aus Gewohnheit, halb zur Beruhigung, zu seinen Schwertern und stürzte wieder hinaus ins Getümmel.
 

Eine halbe Stunde später war die Sonne untergegangen und Zoro fand sich in einem heruntergekommenen Viertel der Stadt wieder. Erneut flackerte die Panik auf. Hatte er zuviel Zeit verloren? War Sanji am Ende schon weg? Mit eiskalter Hand umklammerte die Furcht sein Herz, doch er rang sie zum wiederholten Male nieder. Nein, der Koch war hier noch irgendwo und er würde ihn finden!
 

Daß Luffy ihm die Hölle heiß machen würde, wenn er es nicht täte, spielte keine Rolle. Er wollte den verdammten blonden Unruhestifter finden, wollte ihn nicht hergeben, egal an wen, egal aus welchem Grund. Und wehe demjenigen, der Roronoa Zoro sein rechtmäßiges Eigentum wegnehmen wollte! Ja, Sanji gehörte ihm, ob dem Löffelschwinger das bewußt war oder nicht, für Zoro bestand kein Zweifel mehr.
 

Als Sanji gegangen war, hatte es all seine Selbstdisziplin gebraucht, damit er nicht aufsprang und den Smutje gewaltsam davon abhielt, das Schiff – ihn - zu verlassen. Und es hatte lange gedauert, bis sich seine aufgewühlten Gefühle soweit beruhigt hatten, daß er sich alles, was sich in der kurzen Zeit seit gestern Abend – war es wirklich erst einen Tag her? – so radikal verändert hatte, noch einmal durch den Kopf gehen lassen konnte. Stundenlang hatte er dagesessen und nachgedacht. Hatte systematisch alle Informationen und Gefühle sortiert, miteinander in Verbindung gebracht und war schließlich zu einem Schluß gekommen: Sanji brauchte ihn. Und verdammt, er brauchte den verfluchten Koch auch. Er hatte geseufzt. Das hatte man also davon, wenn man sich auf einen anderen Menschen einließ. Er wußte schon, warum er das bisher immer vermieden hatte. Aber Sanji hatte seine jahrelang bewährte Abwehr einfach beiseite gefegt, war ohne anzuklopfen in sein Herz getreten um sich dann mit einer Selbstverständlichkeit dort einzunisten, daß Zoro nichts anderes übrigblieb, als sich mit der neuen Situation zu arrangieren.
 


 

Vorhin hatte er den Blonden einfach reden lassen, wohl wissend, daß er ihn immer weiter in seinen Bann zog. Aber auch Zoro selbst war fasziniert gewesen. Nun kannte er den Koch schon seit so langer Zeit, hatte schon unzählige Kämpfe mit ihm und gegen ihn ausgefochten, und doch schien es ihm auf einmal, als sähe er Sanji zum ersten Mal. Den wirklichen Sanji. Nicht den lässigen Meisterkoch, der hirnlos Süßholz raspelte und mehr Zeit auf seine Garderobe verwandte als es gut sein konnte für einen Mann. Jetzt sah er plötzlich einen hochsensiblen warmherzigen Menschen vor sich, der an seinem inneren Konflikt zu zerbrechen drohte und trotzdem versuchte, stark zu sein. Der aber nun, wo der Damm einmal gebrochen war, geradezu rührend offenherzig seine Seele entblößte.
 

Eine merkwürdige Mischung aus Stolz und Beschützerinstinkt regte sich in dem Schwertkämpfer, doch er ließ nichts davon nach außen dringen aus Furcht, jede noch so kleine Störung könnte Sanji aufschrecken und die Magie dieses Augenblicks zerstören.
 

Also hatte er still dagesessen und zugelassen, daß er sein Herz mit jeder Bewegung der agilen, feingliedrigen Hände, mit jeder Emotion, die über die beweglichen Züge huschte und mit jeder Neigung des Kopfs, mit der das blonde Haar den Blick auf die lebendigen blauen Augen freigab, etwas mehr an den verdammt verwirrenden Smutje verlor.
 

So sehr war Zoro in den Anblick seines Gegenübers versunken, daß er einen Stich der Enttäuschung verspürte, als Sanji plötzlich zu sprechen aufhörte. Er wußte nicht mehr genau, was der Koch als letztes gesagt hatte, denn er hatte gerade entdeckt, wie aufreizend sich Sanjis Atem beschleunigte, wenn er aufgewühlt war, aber er hatte das Gefühl, daß es wichtig gewesen war. Wozu aber jetzt dieser selbstgefällige Blick des Blonden? Und jetzt fing der dämliche Koch auch noch an zu grinsen! Zoro runzelte die Stirn. Lachte der Suppentopf ihn etwa aus?
 

Merkwürdigerweise verspürte er nicht den brennenden Wunsch, dem immer noch lachenden Smutje eine reinzuhauen. Nein, ihm wurde auf einmal ganz warm. Das Lachen war definitiv besser als der Schmerz, den er eben noch in den tiefblauen Augen – waren die schon immer so dunkel gewesen? – gesehen hatte. Und dieses Schmunzeln...
 

Der Schwertkämpfer hatte das dringende Bedürfnis, seine Gedanken zu ordnen und war froh, daß auch Sanji offenbar damit zufrieden war, zu schweigen. Da die neuen Gefühle ihn gerade ziemlich überforderten, beschloß Zoro, sich erst einmal den Fakten zu widmen: Sanjis Ziehvater wollte ihn mitnehmen, aber Sanji wollte lieber hierbleiben. Soweit so gut. Aber der Kochlöffel würde trotzdem mitgehen, denn er glaubte, er wäre dem Alten noch etwas schuldig, obwohl der ihn damals quasi vor die Tür gesetzt hatte. Hä? Zoro stöhnte innerlich. Vielleicht hätte er doch bei seinen Gefühlen anfangen sollen. Wie dem auch sei, der Smutje hatte sich entschieden, oder?
 

„Halb drei. Ich muß los.“
 

War das Angst, die ihn da aus den blauen Augen ansah? Er wollte aber nicht, daß Sanji Angst hatte! Er wollte auch nicht, daß Sanji ging! Doch dann erinnerte er sich an den gestrigen Abend. Hatte er sich nicht vorgenommen, den Blonden nicht mehr zu bedrängen? Verdammt! Wenn er jetzt egoistisch war, würde er es nur noch schwerer für Sanji machen. Er hatte schließlich deutlich gesagt, daß er die Entscheidung schon getroffen hatte. Welches Recht hätte er, Zoro, ihm da reinzureden? Nein, das Beste, was er für seinen Freund tun konnte, war, ihn zu unterstützen, auch wenn ihm dessen Vorhaben entschieden gegen den Strich ging. Und weil es wichtiger war, daß Sanji spürte, daß er Zoro zu Recht sein Vertrauen geschenkt hatte, bändigte dieser seine eigenen Bedürfnisse und begnügte sich mit einem stummen Nicken und einem seltenen Lächeln, das nur notdürftig sein übervolles Herz verbarg.
 

Sanjis Reaktion überwältigte ihn. Die tiefblauen Augen schienen ihn zu verschlingen und als der Koch ihn sanft berührte, reagierte sein Körper heftiger, als er das je erlebt hatte. Die schlanken Finger, die zart über sein Gesicht fuhren, verursachten kleine Stromstöße, die seine Haut kribbeln und sein Herz schneller schlagen ließen. So etwas hatte er noch nie erlebt. Der Vulkan in seinem Inneren brodelte und es erforderte Zoros ganze Selbstbeherrschung, ihn unter Kontrolle zu halten. Trotzdem entging er nur knapp einer Katastrophe. Denn als Sanjis Finger seine vor Erregung überempfindliche Lippe berührten, explodieren seine Lenden geradezu und hätte der Smutje seine Hand nicht in diesem Moment zurückgezogen, Zoro hätte nicht gewußt, was er getan hätte. Aber eins stand fest: Harmlos wäre es nicht gewesen.
 

Mühevoll um Fassung ringend beobachtete der Schwertkämpfer, wie Sanji mit beklemmend leerem Blick seine Zigarette auf der dicken Holzplatte des Küchentischs zermalmte. Flach und tot wirkten die eben noch so lebendigen Augen und Zoro verspürte zum ersten Mal Angst, die wie ein kalter Wasserschwall über ihn hereinbrach, die Glut aber nicht zu verlöschen mochte, sondern eher noch anfachte: Er wollte nicht, daß Sanji ging! Aber er hatte auch geschworen, ihn nicht zu zwingen! Und so saß er da, während der Streit in ihm brannte und das Gefühlschaos tobte, und ließ zu, daß Sanji ihn verließ.
 


 

Abrupt blieb der Schwertkämpfer stehen. Wo zum Teufel war er? Er war so in seine Gedanken versunken gewesen, daß er nicht bemerkt hatte, daß er seit einiger Zeit stetig bergauf gelaufen war. Jetzt sah er sich umgeben von Bäumen auf einem der Hügel, die die Stadt einkesselten. Verdammt! Offenbar hatte sein überanspruchter Geist die Chance genutzt, daß Zoro durch seine Erinnerungen abgelenkt war und sich dem aufreibenden Druck des Stadtlebens entzogen, indem er seinen Körper aus dem Menschengewimmel herausgelotst hatte. Das „Wohin“ war dabei unwichtig gewesen und so fand der Schwertkämpfer sich in einer nur allzu bekannten Situation wieder: Er hatte sich verirrt! Verdammter Mist! Das konnte er jetzt wirklich nicht brauchen! Er mußte Sanji finden, er mußte... Sein Blick verschwamm als die Erschöpfung ihn endlich übermannte. Er konnte nicht mehr verhindern, daß seine Beine unter ihm wegsackten und noch bevor er mit einem dumpfen Aufprall zu Boden ging, war er schon eingeschlafen.
 

Als er wieder aufwachte, herrschte tiefe Dunkelheit. Das Wenige was er durch das raschelnde Herbstlaub vom Himmel sehen konnte war dicht bewölkt, so daß er noch nicht einmal die Sterne sehen konnte. Er lachte bitter auf. Als wenn ihm das etwas gebracht hätte. Für sowas war Nami schließlich zuständig. Ob die anderen inzwischen zurück auf der Going Merry waren? Vielleicht hätte er ihnen doch eine Nachricht hinterlassen sollen. Doch in dem Moment, wo ihm klargeworden war, warum er den Kochlöffel zurückholen mußte, hatte er keinen Augenblick mehr gezögert. Von einer Sekunde auf die andere hatten die mißhandelte Tür und die vergessenen Einkaufstüten alleine in der Kombüse gelegen.
 

Immer noch angeschlagen setzte er sich auf, rieb sich den schmerzenden Nacken und spuckte ein Ahornblatt aus, das an seinem Mund klebte. Schmeckt beschissen... Scheiße, Sanji! Er sprang auf, die Rechte auf seinen Schwertern. Verdammt! Es war so verflucht dunkel, daß er kaum die Hand vor Augen erkennen konnte. Wie sollte er da sehen, wohin er lief, geschweige denn den Smutje finden? Nein, er würde nicht verzweifeln! Es biß die Zähne zusammen und ignorierte den kreischenden Protest als er seine wunden Sinne wieder ausschickte.
 

Nichts. Um sich herum fühlte er nur den Wald: Den hektischen kleinen Atem der nachtaktiven Nagetiere, die kaum unterdrückte Erregung ihrer Jäger und den fremdartigen, langsamen Atem der Bäume um ihn herum. Ha! Wenn er die Bäume fühlen konnte, konnte er ihnen auch im Dunklen ausweichen! Praktisch, dachte der Schwertkämpfer und fiel der Länge nach auf die Nase, weil er den umgestürzten Baumstamm der vor ihm auf dem Weg lag nicht bemerkt hatte. Fluchend stand er wieder auf und tastete sich quälend langsam vorwärts, bis er endlich in der Ferne zu seiner Linken schwach die Ausläufer des bunten Knäuels, das die Goldgräberstadt war, ausmachen konnte. Er rüstete sich schon für die nächste Attacke auf seine Sinne, da drang von rechts ein neuer Impuls zu ihm. Sieben, nein, acht schwache aber eindeutig menschliche Signale. Und eines von ihnen war leuchtend blau! Ohne zu zögern rannte Zoro los. Das dichte Unterholz, das ihm eben noch das Leben schwer gemacht hatte, mähte er nun ohne nachzudenken nieder. Ihn interessierte nur noch eins: Er hatte Sanji gefunden. Er war noch auf der Insel und Zoro würde ihn zurück nach Hause holen. Und nichts und niemand würde ihn aufhalten!
 

Der Schwertkämpfer spürte, daß er seinem Ziel sehr nahe war. Was ihn beunruhigte, war, daß Sanjis Atem so schwach war. Verdammter Idiot! Wenn Du nicht ordentlich auf Dich aufgepaßt hast, verarbeite ich die höchstpersönlich zu Fischfutter!
 

Die Unlogik dieser Drohung kümmerte Zoro nicht weiter, denn er hatte etwas entdeckt. Vor ihm endete der Wald plötzlich und der Schwertkämpfer fand sich am Rande einer zerklüfteten Klippe wieder. Er hörte mehr als daß er sah, wie weiter unten schäumende Wellen gegen die Felsen schlugen. Verdammte Dunkelheit! Er konnte nichts erkennen, spürte aber ganz genau, daß Sanji hier irgendwo in der Nähe war. Frustriert raufte er sich die kurzen grünen Haare. Marimo... spöttelte die so oft verfluchte Stimme des blonden Kochs. Er ballte die Fäuste. Verdammt!
 

Gerade riß der Himmel ein wenig auf, genug um die Klippe in das irreale Licht des Vollmondes zu tauchen. Moment, hatte sich da nicht gerade etwas bewegt? Er sah noch einem genauer hin, starrte auf die Stelle, wo sich das Meer gegen die harten Felsen warf. Irgend etwas war seltsam hier. Und dann sah er es. Die Stelle, die den unablässigen Wellen keinen Widerstand bot.
 

Eine Höhle!
 

Flink band sich der Schwertkämpfer seine drei Schwerter auf den Rücken und machte sich an den mühevollen Abstieg. Der Mond war inzwischen wieder hinter den dichten Wolken verschwunden, aber das störte Zoro nicht. Er hatte genug gesehen und wußte genau, wo er hinwollte.
 

Die Zeit erschien ihm endlos bis er wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Er stand am Eingang einer Grotte, die so von Felsen und der spärlichen Vegetation verdeckt war, daß es nahezu unmöglich war, sie vom Land aus zu entdecken. Ideal für eine Insel, die garantiert eine beliebte Anlaufstelle für Schmuggler war. Die Orte, wo es genug Geld gab, geschmuggelte Ware loszuwerden und so wenige Marinesoldaten, um das auch zu überleben, waren rar gesät.
 

Zoro schloß die Augen und konzentrierte sich. Da war er! Schwach, aber unverkennbar kam ihm das leuchtend blaue Band aus dem Inneren der Höhle entgegen. Die sieben anderen Rhythmen interessierten Zoro nicht, genauso wenig, wie das Schiff, das unbemannt im vorderen Teil der Grotte vor Anker lag. Er war am Ziel. Und mit dieser Gewißheit fiel alle Anspannung der letzten Stunden von ihm ab. Sein Atem ging tief und gleichmäßig, sein Herz pumpte ruhig und stark. Er war wieder in Einklang mit sich und der Welt. In aller Seelenruhe befestigte er seine Schwerter an ihrem angestammten Platz und überprüfte, daß sie sich leicht und flüssig ziehen ließen. Weiße Zähne blitzten in der Finsternis auf, als er unheilvoll grinste. Zeit nach Hause zu kommen, Kochlöffelchen!
 

Mit geschlossenen Augen folgte er dem Rhythmus von Sanjis Seele in die Dunkelheit.
 


 

Wachsam setzte Zoro einen Fuß vor den anderen, seine rechte Schulter berührte dabei ständig die leicht feuchte, kalte Felswand. Irgendwo zu seiner linken hörte er leise das Wasser gluckern, das unablässig von den Wellen hineingespült und wieder herausgezogen wurde. Soweit er das erkennen konnte, führte nur ein schmaler Pfad an der Felswand entlang weiter in die Höhle hinein und er hatte keine Lust, durch einen unvorsichtigen Fehltritt ins kalte Wasser zu fallen.
 

Bald machte die Wand eine leichte Linkskurve und Zoro hörte das Wasser jetzt hinter sich. Anscheinend war er schon am Ende der Höhle angekommen. Der felsige Boden bildete hier einen kleines Plateau von ein paar Quadratmetern Größe, das der Grünhaarige schnell überquert hatte. Hmm. Sanjis Atem schien hier aus dem Wand zu kommen. Er tastete über den kühlen, von der salzigen Luft etwas klebrigen Stein, konnte aber keine Spalten entdecken, die weiter in das Innere des Felsen führten. Nun, dann würde er eben selbst welche schaffen. Und schon stürmte der Schwertkämpfer nach vorne, nur um mit dem schrillen Klingen von Metall auf Metall wieder nach hinten zu fallen. Er landete sicher auf beiden Beinen und sein Grinsen wurde noch ein bißchen breiter. Na, das war ja zauberhaft: Als Felswand getarnt befand sich hier eine schwere Eisentür.
 

Zoro trat ein paar Schritte zurück. Nachdenklich entknotete er das schwarze Tuch an seinem linken Oberarm und band es sich um den Kopf. Dann kniete er sich hin. Sein kräftiger Oberkörper war kerzengerade, die breiten Hände ruhten locker auf den muskulösen Oberschenkeln, und die schwarzen Augen fixierten einen Punkt ein paar Meter vor ihm. Sein Atem ging langsam und gleichmäßig. Mit jedem Einatmen fühlte er die Energie in sich wachsen, mit jedem Ausatmen entledigte er sich aller unnützen Gedanken und störenden Gefühle, bis er ganz im Einklang war mit sich selbst, dem Felsen unter seinen Beinen, der Luft in seiner Nase und in seinen Lungen. Sein Körper war angespannt und gelöst zugleich, sein Geist aufmerksam und entspannt. Alles fühlte sich natürlich an und er war Teil von allem. Teil des Felsens, Teil des Meeres, Teil der Luft und Teil des Eisens. Jäh schnellte Zoro nach vorne, sein Schwert schon in der Hand. Sicher und beinahe sanft landete er wieder, führte das Schwert zurück und wartete. Einen Augenblick später hallte ein knirschendes Quietschen durch die Grotte und mit einem dumpfen metallenen Geräusch fiel die Tür, sauber in zwei Hälften geteilt, auf den Felsboden.
 

Durch die neu entstandene Öffnung drang der Schein einer Öllampe in die nachtschwarze Höhle und Zoro verlor keine Zeit damit, sich selbst auf die Schulter zu klopfen, sondern rannte auf das schwache Licht zu.
 

Was er jetzt sah, ließ ihm für einen Moment den Atem stocken. In einem kleinen, in den Felsen geschlagenen Raum, kaum größer als die Kombüse der Going Merry, sah es aus, als hätte ein Wirbelsturm gewütet. Zoro konnte die Überreste von ein paar zerbrochenen Stühlen und Tischen erkennen, ein paar andere Holzsplitter waren wohl einmal Fässer gewesen. Deren Inhalt, Rum, soweit Zoro das dem Geruch nach zuordnen konnte, war über den ganzen Raum verteilt und vermischte sich mit dem Blut, das bis an die Wände gespritzt war und von den sieben reglosen Gestalten zu kommen schien, die im Kreis verteilt im Raum lagen. Und in ihrer Mitte – Sanji!
 

In einem Sekundenbruchteil war Zoro bei ihm. Sein Kopf wußte, daß Sanji noch lebte, schließlich hatte dessen Rhythmus ihn hierher geführt. Aber sein Herz mußte es überprüfen, bevor es zu glauben wagte. Er kniete sich neben den Koch und strich ihm mit einer zitternden Hand die blonde Strähne aus dem Gesicht. Die Augen waren geschlossen, das schmale Gesicht war, wo nicht gerade mit Blut bedeckt, weiß und kalt. Zoro spürte eine blinde Wut in sich aufsteigen. Wer hatte es gewagt! Mit einem Mal war er sich seiner Umgebung wieder bewußt. Sechs von den Gestalten die um Sanji herum lagen kannte er nicht. Es schienen aber Köche zu sein, wenn er ihre ehemals weißen Schürzen so betrachtete. Sie hatten eindeutig mehr einstecken müssen als Sanji, stellte er befriedigt fest. Aber trotzdem. Sie mußten stark gewesen sein, wenn sie es dem Löffelschwinger so schwer gemacht hatten. Sein besorgter Blick fand wieder den Weg zurück zu Sanjis blassem Gesicht, den feinen, dichten Wimpern, die sich schwarz von der blassen Haut abhoben. Atmete er wirklich noch? Zoro unterdrückte mit der Panik auch seine Scheu und beugte sich langsam vor, bis sein rechtes Ohr beinahe die bleichen Lippen des Smutjes berührte. Er schloß die Augen und wartete. Und wirklich, kraftlos aber regelmäßig strich der warme Atem über sein immer noch empfindliches Ohr, kitzelte die feinen Haare und löste in den sensiblen Nervenenden ein Kribbeln aus, das in seiner Intensität schon beinahe unerträglich war. Und doch hätte Zoro um nichts in der Welt darauf verzichtet.
 

Eine Weile verharrte er regungslos, lauschte Sanjis Atem und genoß das kleine Feuerwerk, das jeder einzelne Atemzug in seinem Körper auslöste. Bis er hinter Sanji ein kratzendes Schaben, gefolgt von einem hölzernen Laut hörte. Langsam hob er den Kopf. Die siebte Gestalt, war aufgestanden. Sie hatte ein Holzbein. Zoro sah rot und der Chefkoch des Baratie war überzeugt, dem sicheren Tod ins Auge zu sehen.
 

„Zoro?“
 

Der alte Mann war vergessen. Immer noch neben dem Smutje kniend hafteten die schwarzen Augen an den blauen, die sich soeben geöffnet hatten und ihn vertrauensvoll anblickten.
 

Zoro schluckte hart, als kühle weiße Finger nach seiner Schwerthand griffen. Er versuchte sich an einem Lächeln, doch Sanji hatte die Augen schon wieder geschlossen. Stumm umfaßte der Schwertkämpfer die zerbrechlich wirkenden Finger, die den Druck schwach erwiderten. Aus unerfindlichen Gründen schossen Zoro die Tränen in die Augen, die er aber sofort wieder herunterschluckte, als er ein leises Räuspern vernahm.
 

Seine Augen waren schwarzer Stahl, als er sie auf den alten Koch richtete. Der hob abwehrend die Hände und sah den Schwertkämpfer nachdenklich an, als dieser keine Anstalten machte, ihn auf der Stelle umzubringen.
 

„Ich-“
 

„Ich will’s nicht hören!“ fuhr Zoro scharf dazwischen. Seine Stimme war leise, um den schlafenden Blonden nicht zu wecken, aber sie büßte dadurch nichts von ihrer Gefährlichkeit ein. „Der einzige Grund, warum Du noch am Leben bist, ist, daß dieser sentimentale Schwachkopf hier es mir nie verzeihen würde, wenn ich Dich töten würde.“ Ein Blick auf das mitgenommene Gesicht des Blonden reichte, um ihn wieder in Rage zu bringen. Er funkelte den älteren an.
 

„Hör gut zu, alter Mann, denn ich werde das nur einmal sagen: Sanji gehört zu uns. Zu mir“, fügte er mit Nachdruck hinzu, als der alte Koch eine Augenbraue hob, „und ich werde nicht zulassen, daß er Deinetwegen unglücklich wird!“
 

Der alte Pirat warf einen vielsagenden Blick auf die immer noch vereinten Hände der beiden. „Aber Du kannst ihn glücklich machen, was?“ kam die spöttische Frage.
 

„Ich weiß es nicht.“, erwiderte Zoro schlicht. „Aber ich werde niemals verlangen, daß er meinetwegen auf seinen Traum verzichtet, erst recht nicht, um damit meine eigenen Unzulänglichkeiten zu befriedigen.“
 

Eine Weile starrten die beiden Männer sich schweigend an, keiner bereit, den Blickkontakt als erster zu brechen.
 

Jeff war beeindruckt. Der Junge hatte wirklich einzigartige Freunde gefunden. Freunde, für die er bereit war zu kämpfen und die ganz offensichtlich auch bereit waren, das gleiche für ihn zu tun. Zwar wußte er nicht recht, was er von dieser Händchenhalterei halten sollte, aber es war auch nicht an ihm, sich darüber ein Urteil zu erlauben. Der Bengel, nein, Sanji war wirklich erwachsen geworden und Jeff war mächtig stolz auf ihn. Natürlich würde er das ihm gegenüber niemals zugeben. Genausowenig, wie er dem grünhaarigen Hitzkopf auf die Nase binden würde, daß er schon bevor dieser hier hereingestürmt war beschlossen hatte, ohne Sanji ins East-Blue zurückzukehren. Das Baratie würde er schon irgendwie wieder auf die Beine bekommen. Und selbst wenn nicht, gab es genug andere Möglichkeiten, sich zu beschäftigen, ohne gleich als Landratte enden zu müssen.
 

Er fühlte sich alt. Vielleicht hätte er nicht herkommen sollen. Sanji würde ihm wahrscheinlich nie verzeihen, daß er ihn so zu manipulieren versucht hatte. Trotzdem war er froh, daß er den Jungen noch einmal wiedergesehen hatte. War ein feiner Kerl geworden.
 

Mit einem finsteren Blick zwirbelte er noch einmal seinen eindrucksvollen Bart und nickte dem jungen Schwertkämpfer schließlich zu. Der Grünhaarige nickte langsam zurück, ließ ihn jedoch nicht aus den Augen, als Jeff begann, seine Leute zu wecken und sie zurück aufs Schiff zu schicken, das er in der Grotte versteckt hatte. Man konnte schließlich nicht vorsichtig genug sein. Der kleine Raum leerte sich schnell. Ein Blick auf den Schwertkämpfer genügte, um auch den angeschlagensten Köchen Beine zu machen. Schließlich war Jeff alleine mit den beiden Piraten. Die schwarzen Augen bohrten sich noch immer in ihn, als er sich nach einem letzten Blick auf den schlafenden Sanji zur Tür wandte. Die tiefe Stimme hinter ihm war leise aber deutlich:
 

„Wenn Du ihm noch einmal wehtust, werde ich Dich finden.“
 

Jeff hob zur Bestätigung seine rechte Hand und verließ den Raum ohne sich noch einmal umzudrehen. Er wußte, daß er es darauf nicht würde ankommen lassen.
 


 

Erst als die Köche verschwunden waren und er sie auch samt ihrem Schiff nicht mehr ausmachen konnte, wandte sich Zoro wieder dem blonden Schläfer zu. Jetzt, als alle Anspannung von ihm abfiel, war er fast ein bißchen verlegen, Sanjis Hand zu halten. Loslassen wollte er sie aber auch nicht. Aber unbequem war das ganze schon irgendwie. Sanji lag hier mitten im Raum und er kniete daneben, halb auf einem abgebrochenen Stuhlbein, das er bis eben gar nicht bemerkt hatte. Er sah sich um und entschied sich schließlich für die von der Tür am weitesten entfernte Ecke des Raumes. Mit leisem Bedauern ließ er Sanjis Hand los und stand mit einem unterdrückten Ächzen auf. War irgendwie doch ein verdammt anstrengender Tag gewesen. Die Öllampe an der Decke war fast leer, also drehte er den Docht ein wenig runter, damit sie noch etwas länger brennen würde. Dann hob er Sanji behutsam vom Boden auf. Der schmale Körper war erstaunlich schwer und Zoro, war sich deutlich bewußt, wie die Hüfte des Blonden mit jedem Schritt den er ging gegen seinen Unterleib rieb. Gut, daß der Raum so klein war! Erleichtert ließ er sich mit dem Rücken an der Wand in die Ecke sinken, legte seine Schwerter griffbereit zur Seite und positionierte den schlafenden Smutje so, daß er auf seinem Schoß saß und der blonde Kopf an seiner Schulter ruhte. Beschützend legte er seine Arme um den Koch, widerstand dem Drang, seine Nase in den weichen Haaren zu vergraben und schloß schließlich erschöpft die Augen.
 

Er wurde von einer zarten Berührung an seiner rechten Wange wach. Im schwachen Schein der Öllampe sah er direkt in die unnatürlich großen glasigen Augen des Smutjes. Die Hand, an seinem Gesicht war heiß. Besorgt fühlte er die Stirn des Blonden, sie glühte.
 

„Sanji.“ Er zog in etwas fester in seine Arme und umfaßte mit seiner rechten Hand den verschwitzen Hinterkopf des Blonden und zog ihn näher an sich heran. Er hatte Angst. Was machte man bei Fieber? Er hatte keine Ahnung, konnte sich noch nicht einmal daran erinnern, wann er das letzte Mal krank gewesen war. Wie war das denn als es Nami so schlecht gegangen war? Kalte Wickel und warme Decken hatten die anderen ihr verordnet. Aber er hatte nichts davon hier! Und wäre Nami nicht beinahe trotzdem gestorben? Plötzlich hatte er einen Stein im Magen. Da fühlte er mehr, als daß er es hörte, wie Sanji leise lachte.
 

„Was ist denn so lustig, Löffelschwinger?“, brummte er.
 

„Ich freu mich halt.“, war die leise aber belustigte Antwort.
 

„So? Worüber denn?“
 

Der heiße Kopf bewegte sich ein wenig zur Seite und die großen Augen sahen ihn seltsam an. Zoro fuhr ein Schauer durch den Körper, als er den warmen Atem so nah an seinem Gesicht spürte.
 

„Du hast mich eben zum ersten Mal ‚Sanji’ genannt.“ Die Stimme wurde immer leiser und kaum hatte er den Satz zu Ende gesprochen, war er schon wieder an Zoros Schulter eingeschlafen.
 

„Baka...“ murmelte der Grünhaarige und legte jetzt doch seine Wange auf das inzwischen schweißnasse Haar des anderen, „das ist doch kein Grund, sich so zu freuen!“
 

Das nächste Mal wurde er geweckt, weil Sanji sich in seinen Armen zusammenhanglos brabbelnd hin und her wand. Heiße Tränen rannen ihm über das Gesicht, als er zwischendurch immer wieder Jeffs Namen rief. Zoro knirschte mit den Zähnen. Er hätte den alten Mann doch töten sollen. Aber der glühende Sanji in seinen Armen war jetzt wichtiger. Er schien einfach nicht mit dem Weinen aufhören zu können und ab und zu rief er Zoros Namen mit einer Verzweiflung, die dem Schwertkämpfer das Herz zerriß. Er hielt ihn im Arm und wiegte ihn wie ein kleines Kind. Die ganze Zeit redete beruhigend auf ihn ein, ab und zu wischte er ihm die Tränen vom heißen Gesicht. Was er sagte, machte keinen Sinn, aber er hatte den Eindruck, daß seine Stimme Sanji ein wenig tröstete und so brummte er weiter und weiter, bis der Smutje schließlich mit einem letzten Schluchzen wieder eingeschlafen war.
 

Diesmal war es dunkel in dem kleinen Raum. Die Öllampe mußte in der Zwischenzeit ausgegangen sein. Sofort fühlte Zoro nach der Stirn des anderen und atmete erleichtert auf. Sie war immer noch warm, aber das Fieber schien vorüber zu sein. Als er seine Hand wieder zurückziehen wollte, wurde sie von einer schmaleren gepackt. Beinahe schüchtern verschränkten sich die langen Finger mit seinen. Er schloß die Augen und genoß das Gefühl des sanften Daumens, der immer wieder über seinen Handrücken strich. Beinahe wäre er wieder eingeschlafen, da sagte eine leise Stimme:
 

„Ich konnte es nicht.“
 

„Was?“ fragte er ebenso leise.
 

„Euch verlassen.“
 

„Ja, ich weiß.“
 

„Ich hab’s ihm gesagt. Direkt, als ich wieder in die Kneipe kam.“
 

„Hmm.“
 

„Ich hab ihn angesehen und war plötzlich so wütend. Ich wollte cool sein, innerlich tot sein, aber ich war so wütend,...“
 

Ein verhaltenes Schlucken.
 

„...weil ich Dir seinetwegen wehgetan habe!“
 

„Ich halte einiges aus.“
 

„Ja...“
 

Ein leises Lachen.
 

„...trotzdem. Ich habe ihm gesagt, daß niemand es wert ist, daß ich ... meine Freunde verletze.“
 

„Hmm.“
 

„Und dann hat mir jemand eine übergebraten und als ich wieder aufgewacht bin, waren wir hier.“
 

„Und dann hast Du sie niedergemacht.“
 

„Ja...“
 

Ein Drücken der schmalen Finger, ein fester greifender Arm.
 

„Sie waren scheiße stark. Und sie kannten mich, wußten, wie ich kämpfe. Aber ich bin besser geworden...“
 

Ein Hauch von Stolz.
 

„...sogar besser als er.“
 

„Natürlich.“
 

„Deinetwegen...“
 

Ein sanfter Kuß.
 


 

Kaltes Licht drang durch die eingeschlagene Tür in den kleinen Raum, fiel auf einen grünen und einen blonden Schopf, die dicht aneinandergedrängt friedlich schliefen. Sie hatten die ganze Nacht geredet, wobei es diesmal hauptsächlich Zoro gewesen war, der Sanji nach und nach Einblick in seine Seele gewährte. Sie hatten über ihre Kindheit, über Jeff und Kuinas Tod, über ihre Träume und über Luffy und die anderen gesprochen.
 

Und sie hatten über sich gesprochen. Auch wenn Sanji das ein wenig peinlich gewesen war. Aber es hatte sich herausgestellt, daß Zoros Gelassenheit wirklich eine wohltuende Wirkung auf ihn hatte. Als Sanji ein wenig nervös darauf hingewiesen hatte, daß sie ja schließlich beide Männer waren, hatte der Grünhaarige nur erstaunt geantwortet: „Na und?“ Und der Smutje hatte sich langsam mit dem Gedanken angefreundet, daß es vielleicht tatsächlich keine Rolle spielte, wenn man seinen Seelengefährten gefunden hatte. Dazu kam noch, daß es Zoro scheißegal war, was die Welt davon halten würde und daß es genau deshalb auch mit den anderen kein Problem geben würde.
 

Mit einem zufriedenen Lächeln hatte er sich näher an den schlafenden Schwertkämpfer gekuschelt. Was für ein Glück, daß er die letzte Chance, ihm zu entkommen, verpaßt hatte.
 


 

Es war Nachmittag, als er wieder die Augen aufschlug.
 

„Morgen, Prinzessin.“ brummte es an seinem Ohr.
 

„Morgen, Marimo.“ nuschelte er zurück und rieb sich verschlafen das Gesicht. Plötzlich hielt er inne. Es war wirklich wahr. Der warme kräftige Körper, der regelmäßige Herzschlag an seinem Ohr, der unverkennbare Geruch des Schwertkämpfers, die starken, zerkratzten Arme... Moment! Sanji stemmte sich ein bisschen hoch und erschrak, als er sich den anderen genauer anschaute.
 

„Scheiße, Zoro, was ist denn mit Dir passiert?“
 

„Was’n?“
 

„Du siehst aus, als hättet Du in einem Fass voll wütender Katzen geschlafen!“
 

Zoro zuckte nur mit den Achseln.
 

Verflucht, das war bestimmt passiert, als er die Felswand zu ihm heruntergeklettert war. Zoro hatte ihm von seiner Suche gestern erzählt. Sanji wollten schon wieder die Tränen in die Augen steigen, Scheiße, was bin ich sentimental geworden, da lenkte ein unmißverständliches Knurren ihn ab. Überrascht sah er den Schwerkämpfer an, der ihn leicht gequält anlächelte. Mein Gott, Zoro hatte bestimmt seit dem Frühstück gestern morgen nichts mehr gegessen. Er selbst im übrigen auch nicht, stellte er fest. Aber da konnte er Abhilfe schaffen! Mit einem Lächeln stand er auf und reichte Zoro die Hand.
 

„Laß uns nach Hause gehen. Ich habe Erbsen gekauft.“
 

Der Grünhaarige lachte und ließ sich hochziehen. Er griff nach seinen Schwertern und ließ sich dann von Sanjis warmer Hand aus der Höhle führen. Als sie an den schweren Eisenplatten vorbeikamen, mußte der Blonde schmunzeln.
 

„Du kannst Türen wirklich nicht leiden, oder?“
 

„Nur diejenigen, die mich von Dir trennen wollen.“ murmelte Zoro und zog den Smutje – seinen Smutje – in die Arme.
 

„Oh...“
 

Weiter kam Sanji nicht, denn seine Lippen wurde auf äußerst angenehme Weise verschlossen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-08-19T19:57:55+00:00 19.08.2007 21:57
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah~
>_<

Ist daaaaaaaaaaaaaas süß~
Waaaaaaaah

>.<
Sorry, dass ich grad so 'nen Fangirl-Kreischausbruch bekomme...
xDDD
Ich liebe diese Story. Aber sowas von!!!!

ò__ó
Von:  shibui
2007-07-23T16:31:08+00:00 23.07.2007 18:31
tolles Kap, aber wie ich das so einschätze, ist die Story wohl bald zu Ende? oder erleben die beiden noch was schönes? und nen Lemon gibts doch sicher auch noch, wo Zorro doch diesmal öfters etwas unanständige Gedanken hatte, ich erinnere mich da vor allem an den Teil:

>Trotzdem entging er nur knapp einer Katastrophe. Denn als Sanjis Finger seine vor Erregung überempfindliche Lippe berührten, explodieren seine Lenden geradezu und hätte der Smutje seine Hand nicht in diesem Moment zurückgezogen, Zoro hätte nicht gewußt, was er getan hätte.<

*höhö* das läßt ja noch Schönes erahnen, ne?

jedenfalls war das ein Kapitel, wo ich immer zwischen Schmunzeln und Gerührt-sein hin und her geschwankt bin. da waren ja viele Zorro-like Situationen drinne, wo man einfach lächeln mußte, dann wieder traurige Sachen (Zorros Verzweiflung)
irgendwie traurig fand ich auch Jeffs Part. wußte doch, daß er den Bengel nicht einfach gewaltsam mitschleift. er mag den Jungen doch. Andrerseits tut er mir auch ein bißchen leid. weiß Gott warum.

och nee, und wie süß, die Zwei in der Höhle. am niedlichsten war ja die Stelle, wo Zorro grad ankam und sein Ohr an Sanjis Mund gehalten hat. das war ja so süß geschrieben *schmelz*

tolles Kap. freu mich schon, wenn's weiter geht
lg shibui^^
Von: abgemeldet
2007-07-23T14:21:36+00:00 23.07.2007 16:21
*seuftz* Hach war das schön! Ich liebe die Story! Sie ist wunderbar. Sie bring einen zum schwärmen!
Ganz großes Lob von mir du bist klasse!
^^
Vero


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