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Harry Potter und das Medaillon der Vampire

Fortsetzung zu "Harry Potter und das Haus des Phönix"
von

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Der neue Lehrer

Hallo devillady, vielen Dank für deine Rückmeldung, auch wenn dass so langsam hier zu einer Farce wird *gg*. Nun aber noch einmal zu deiner Frage aus deinem letzten Review: Nein, ich schreibe derzeit keine FF, zumindest nicht wirklich. Ich schreibe gerade an einem Projekt für den hp-fc und gelegentlich noch die eine oder andere Kurzgeschichte, aber das war es auch. Für mehr fehlt mir die Zeit.
 

Aufzustehen auch aus dem Dreck

Tief beschmutzt und stolz im Herz

Dem Leben neu erwacht

Und erwacht ganz neu im Leben
 

***

Der neue Lehrer
 

"Du bist danach tatsächlich noch einmal zu Voldemort gegangen?" fragte Hermine fassungslos, als Simon seinen Bericht beendet hatte. Doch er antwortete lediglich mit einem Nicken. Simon hatte alles ruhig erzählt, doch Harry spürte seine Unruhe und Anspannung. Es war ihm nicht leicht gefallen, darüber zu reden. Der ehemalige Slytherin erhob sich und wieder stand er eine Weile am Fenster und starrte hinaus.

"Ich weiß nicht, vielleicht hatte ich vor dem Lord meine Tat zu gestehen, in der Hoffnung er würde mir verzeihen, doch als ich bei ihm war verließ mich der Mut. Er hätte es mir nicht verziehen, dafür war Lucius zu wertvoll…"

"Hast du es bereut?" fragte Ron.

"Was? Die Tat?" Ron nickte und Simon setzte nur zögernd zur Antwort an, "Mehr als einmal. Schließlich haben mich die Anhänger des dunklen Lords durch das ganze Land gejagt und meine Adoptiveltern ermordet, bevor ich in Erwägung ziehen konnte, sie um Hilfe zu bitten."

"Warum hast du den Zauberstab von Harry gestohlen?" fragte Ron weiter.

"Keine Ahnung", erwiderte Simon genervt, "Mir ging es scheiße und als ich wusste, dass der Lord mir nie verzeihen würde… ach ich weiß auch nicht. Ein Wink des Schicksals, vielleicht!"

Ron setzte wieder an, den jungen Mann weiter mit Fragen zu löchern, doch Harry hielt ihn mit einem eindringlichen Blick davon ab: "Bitte Ron. Siehst du nicht, wie er leidet?"

"Danke Harry", hörte er Simon erleichtert und über seine Lippen huschte ein ehrliches Lächeln. Wieder schwiegen sich die vier an. Simon begutachtete zur Ablenkung noch einmal den Trank, bevor er wesentlich ruhiger an den Tisch kam.

"Ihr habt eigentlich alles gehört, was ihr wissen müsst. Ihr solltet schlafen gehen. Es ist spät für euch."

"Eine letzte Frage hätte ich noch", sagte Hermine, "Warum hast du die anderen Todesser getötet?" Simon lächelte gequält, aber nickte und setzte sich wieder an den Tisch.

"Sie haben mich in einem sehr unachtsamen Augenblick erwischt, mich in eine Ecke getrieben und entwaffnet. Sie waren zu viert. Der Angriff nach vorne war meine einzige Möglichkeit ihnen zu entkommen. Es ging sehr schnell. Dolohow und Rockwood hatten schon gar keine Möglichkeit mehr zur Gegenwehr, bevor sie begriffen was mit ihnen geschah. Mein Vater ist disappariert, als ich Rabastan zu Boden gerissen hatte. Ich habe mich von seinem Blut ernährt, musste aber dann schnell fliehen, da mein Vater sicher Verstärkung holte."

"Du hast kein gutes Bild von deinem Vater", sagte Hermine, "Traust du es ihm zu?"

"Es gibt Todesser, die alles dafür tun würden, in die Gunst des dunklen Lords zu gelangen. Manche würden ihr eigen Fleisch und Blut einem grausamen Tod ausliefern, wenn der Lord sie dafür belohnen würde", sagte Simon leise, "Meine Eltern gehören dazu!"

"Hättest du deinen Vater getötet?", fragte Ron.

"Wenn es sich nicht vermeiden ließe, ja", sagte Simon abschließend und wies die drei noch einmal daraufhin, in ihre Häuser zurückzukehren.

Es war inzwischen weit nach Mitternacht, als Harry den Schlafsaal betrat. Sein Kopf schmerzte und als die drei das Zaubertranklager verlassen hatten, hatte er einfach nicht mehr die Energie mit seinen Freunden über das Gehörte zu sprechen.

Schließlich ließ er sich auf sein Bett fallen und versuchte seine Erinnerungen zu ordnen. Er konnte nachvollziehen, was mit Simon geschehen war, doch konnte er ihm jemals den Verrat verzeihen?
 

***
 

Harry starrte aus dem Fenster des Schlafsaals. Er war müde und hatte einmal mehr eine schlaflose Nacht hinter sich. Es war eine Qual sich vorzustellen, dass Simon auf derselben Seite stehen sollte wie er. Aber war das wirklich so? Er war doch lediglich vom Lord verstoßen worden, was allerdings keinesfalls einen Sinneswandel mit sich bringen musste.

"Du warst gestern lange weg?" stellte Theodor leise fest, ließ sich auf einem Stuhl neben ihm nieder und riss Harry damit aus den Gedanken.

"Wir haben noch mal mit Simon geredet", murmelte Harry und sah Theodor an, der erschrocken zusammenzuckte.

"Ich glaube, du hast nichts zu befürchten", beruhigte er den Slytherin, "Er hat viel durchmachen müssen und irgendwie glaube ich, dass er uns gestern die Wahrheit gesagt hat."

"Aber da kann man sich nie sicher sein!", sagte Theodor und wechselte rasch das Thema, "Bleibst du in den Ferien hier?" Harry nickte, ohne darüber nachzudenken, aber schließlich hatte er auch gar keine Wahl.

"Du?"

"Ich weiß noch nicht. Ich könnte zu meiner Tante gehen, meine Muggelkundekenntnisse aufbessern." Harry grinste, "Aber eigentlich habe ich keine Lust dazu."
 

***
 

Mitte Dezember kamen heftige Stürme, die von Regen begleitet wurden und die gesamte Schneepracht vernichteten, alles erschien stattdessen in einem tristen Grau. Harry verbrachte viel Zeit in der Bibliothek oder saß mit seinen Freunden in der Großen Halle. Es gab lediglich noch ein DA Treffen, wo sie den Corpus Inflamare wiederholt hatten. Jedes DA-Mitglied war nun bestens vorbereitet um in die Weihnachtsferien zu fahren und den Schutz Hogwarts' zu verlassen.

Die Weasleys würden in den Fuchsbau gehen, doch obwohl Ginny Harry eingeladen hatte, Weihnachten dort zu feiern, war es aufgrund der mangelnden Sicherheit, von ihren Eltern verboten worden. Hermine blieb jedoch ebenfalls in Hogwarts sowie auch Theodor, der sich schließlich gegen seine Squib-Tante entschieden hatte.

Der letzte Schultag kam erstaunlich rasch und am letzten Abend fanden sich noch einmal alle Schüler in der Großen Halle ein, um dem Festmahl beizuwohnen. Harry kam mit Ginny und Hermine als einer der ersten in die bereits weihnachtlich geschmückte Halle.

"Schade, dass es dieses Jahr keinen Weihnachtsball gibt", flüsterte Ginny Harry zu. Harry schenkte ihr ein verlegenes Lächeln.

"Zum Glück", sagte er, doch bevor sie etwas erwidern konnte, zog er sie zu sich und küsste sie sanft. "Ich finde ein Festmahl viel angebrachter", fügte er zwischen zwei Küssen hinzu.

"Klar, weil man da nicht tanzen muss", sagte Ginny schelmisch und stieß Harry sanft von sich.

"Hey", protestierte Harry und versuchte sie wieder an sich zu ziehen, doch Ginny wollte ihn nicht mehr nah genug an sich heranlassen.

"Könnt ihr mal mit dem kindischen Getue aufhören", merkte Hermine an, "Seht lieber mal wer da ist!" Harry ließ nur widerwillig die Augen von Ginny ab und folgte den Blick von Hermine.

In der nähe des Slytherintisches stand Simon. Er war in ein Gespräch mit Draco vertieft, welches aber ziemlich einseitig von Draco ausging. Jetzt sah Simon auf und ihre Blicke trafen sich für den Bruchteil einer Sekunde, bevor Harry den Kopf senkte. Dennoch spürte er, dass Simon sich ihnen näherte.

"Hallo!" begrüßte er die drei vorsichtig. Ginny, die immer noch an Harry geschmiegt war, schrak zusammen und instinktiv zog Harry seine Freundin näher an sich heran. Für sie war es das erste Wiedersehen mit ihm seit sie vor über einem halben Jahr nach Hogsmeade aufgebrochen waren.

Harry musterte Simon eindringlich. Er wusste nicht, was mit ihm geschehen war, doch er schien sich innerhalb der letzten zwei Wochen von den Strapazen der letzten Monate erholt zu haben. Er war zwar immer noch blass, sah aber inzwischen sehr viel gesünder aus. Seine Haare waren zu einem ordentlichen Scheitel gezogen und er trug einen weiten dunkelblauen Umhang, der geschickt seinen abgemagerten Körper kaschierte.

"Was machst du hier?" fragte Hermine, "War dein Trank erfolgreich?"

"Nach mehreren Versuchen, ja", sagte er verlegen, "Sonst wäre ich wohl kaum hier."

"Das heißt… dass du… äh…" stotterte Hermine.

"…dass ihr euch nach den Ferien nicht mehr vor dem Zaubertrankunterricht drücken könnt", sagte Simon, "Immerhin gibt es viel aufzuholen."

"Das stimmt, Peony war einfach… ach du kennst sie ja zur Genüge. Ich hoffe wir können von dir brauchbarere Zaubertränke erwarten..."

"Das ist unheimlich", flüsterte Ginny in Harrys Ohr, "Sie spricht mit ihm, als wäre nie etwas gewesen!" Harry nickte.

"Er kann dich hören!" gab er seiner Freundin mit einem Blick zu verstehen. Sie schrak zurück, sagte aber nichts. Simon wandte sich nur kurz den beiden zu, aber ging nicht darauf ein.

"Ich denke schon", sagte Simon, "zumindest habe ich Peonys Lehrpläne ziemlich verändert."

"Wie sollen wir dich denn dann nennen?" fragte sie, "Professor?"

"Professor? Bitte nicht...", wehrte Simon ab, "Da würde ich mir unendlich alt vorkommen… Ich - ich habe ehrlich gesagt noch gar nicht darüber nachgedacht." Hermine lachte. Doch Harry wagte nicht mit einzustimmen, zu klar waren die grausamen Erinnerungen an das, was der ehemalige Slytherin ihm angetan hatte.

Die Halle füllte sich rasch mit Schülern, die den Lärmpegel weit über normal ansteigen ließen. Alle freuten sich darauf am nächsten Tag nach Hause fahren zu dürfen. Harry versuchte in dem Durcheinander einen Blick auf den Slytherintisch zu erhaschen, doch die herumstehenden Schüler versperrten ihm die Sicht. Er hoffte nur inständig, dass Theodor ihm einen Platz frei hielt.

"Ab Morgen sollte es hier um einiges ruhiger sein", sagte Simon, der Harrys Blick folgte. Harry nickte als Bestätigung, erkannte aber die Beunruhigung in Simons Augen.

"Was…" fing er an, wurde aber von Simon unterbrochen.

"Es ist zu laut!" hörte er Simons Stimme in seinem Kopf, "Ich glaube zu verstehen, warum Severus diese Massenveranstaltungen derart gehasst hat."

Harry war irritiert und fragte sich was Snape nun damit zu tun hatte. Doch bevor er weiter darauf eingehen konnte, verabschiedete Simon sich und bahnte sich langsam seinen Weg durch die kleinen, aber unzähligen Schülergruppen zum Lehrertisch. Nicht wenige hörten für einen Moment auf zu reden und starrten Simon unverhohlen an.

"Das ist mal wieder typisch! Was glaubst du, wie lange es dauern wird, bis wir wieder die kuriosesten Gerüchte zu Simon hören werden?" fragte Hermine.

"Tja, ganz unschuldig ist er ja nicht", warf Ginny ein, "Ich glaube wir sollten zu unseren Tischen gehen. Das Festmahl wird gleich beginnen."

"Ich versteh gar nicht, warum sich alle auf die Ferien freuen", flüsterte er ihr ins Ohr, "Wie soll ich es bloß so lange ohne dich aushalten?" Ginny kicherte, löste sich aber aus der Umarmung und verschwand zwischen den Schülern am Gryffindortisch. Harry hatte es nicht ganz so eilig. Er schnappte hier und da Wortfetzen auf, die Hermines Frage voll und ganz bestätigten. Natürlich wurde über Simon geredet, der vorne neben dem Lehrertisch stand und sich mit Dumbledore unterhielt. Obwohl sein Verschwinden nie an die große Glocke gehängt wurde, gab es damals viel Gerede und wer noch nie etwas von Simon Lestrange gehört hatte, wurde nun von den anderen aufgeklärt mitsamt den kuriosen Gerüchten, die vor einem halben Jahr in Hogwarts kursierten.

"Dumbledore hat wirklich den Verstand verloren", murmelte Theodor leise, als Harry sich neben ihn auf den Stuhl fallen ließ, "Was will er den Schülern erzählen?"

"Weiß nicht, die Gerüchte über Simon wird er wohl kaum zum Verstummen bringen können", seufzte Harry, "aber vielleicht ist der Zeitpunkt nicht der schlechteste." Theodor sah Harry zwar fragend an, aber dieser ging nicht weiter darauf ein.

Als Dumbledore sich auf seinem Stuhl in der Mitte des Lehrertisches niederließ, wurde es ruhiger in der Halle und auch die letzten Schülergrüppchen lösten sich auf, um an die Tische zu gehen. Simon nahm einen Stuhl am Rande des Lehrertisches ein und Harry glaubte zu sehen, dass er den einen oder anderen missbilligenden Blick der Lehrerschaft auf sich zog.

Es wurde gespenstig ruhig. Alle Schüler sahen neugierig zum Lehrertisch auf und erwarteten eine kurze Ansprache des Schulleiters, der sich nun langsam erhob.

"Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und ich freue mich, dass alle der recht kurzfristigen Einladung zu diesem Festmahl gefolgt sind. Leider konnten wir aus organisatorischen Gründen keinen Weihnachtsball veranstalten, doch dies, so scheint mir ist ein weit würdigender Abschluss dieses Abschnitts. Ein Großteil von euch wird die Ferien zu Hause bei der Familie verbringen. Ich habe bereits im letzten Jahr darauf aufmerksam gemacht, dass die Welt außerhalb von Hogwarts gefährlich sein kann und obwohl Voldemort sich momentan ruhig verhält, hoffe ich dass alle Schüler wohlbehalten nach den Ferien zurückkehren." Dumbledore seufzte kaum hörbar. Sein Blick glitt über die Schülermenge und blieb dann am Lehrertisch auf Simon hängen, bevor er sich wieder an die Schüler richtete: "Weitaus erfreulicher als meine Warnungen vorsichtig zu sein, ist, dass ich einen würdigen Ersatz für Professor Peony gefunden habe. Simon Lestrange wird den Zaubertrankunterricht, vorübergehend, nach den Ferien übernehmen. Die Wahl mag ungewöhnlich sein, aber obwohl er nur ein Jahr älter ist als die meisten Siebtklässler, halte ich ihn für fähig genug, diese Aufgabe zu übernehmen. Des Weiteren würde ich mir wünschen, dass Mr. Lestrange Ansprechpartner der Schüler aus Slytherin wird, da ich noch immer keinen Ersatz-Hauslehrer gefunden habe."

Simon sah zu Dumbledore und konnte die Überraschung aus dem Gesicht nicht ganz zum Verschwinden bringen, nickte aber dem Schulleiter kaum merklich zu. Dumbledore wies Simon mit einer Geste an, sich zu erheben, welcher er nur zögernd Folge leistete. Doch es blieb still in der Halle. Kein Schüler und kein Lehrer zeigte auch nur annähernd Bemühungen die Hände zum Klatschen zu heben.

"Ich wünsche euch allen geruhsame, friedliche Weihnachten", fuhr Dumbledore nach einer unangenehmen Pause fort und setzte sich wieder auf seinen Platz. Damit fing das Tuscheln an den Tischen wieder an, und hörte auch während des gesamten Essens nicht auf.

"Na, das wird ja immer besser", sagte Theodor sarkastisch, seine Augen zeigten seine Beunruhigung, "Simon soll unser Ansprechpartner sein?"

"Na ja", antwortete Harry mit vollem Mund, "Er war ein Slytherin und kennt den Haufen sehr gut…"

"Mehr als mir lieb ist!" erwiderte Theodor. Das Gespräch verstummte einen Moment, bis Theodor plötzlich inne hielt und Harry am Ärmel zog, "Er wird unser Hauspasswort kennen. Er könnte jederzeit bei uns reinkommen, Er…"

"Theodor beruhige dich", sagte Harry, der die pure Angst in den Augen des Slytherins sah. "Er wird dir nichts tun."

"Wie kannst du dir da sicher sein", entgegnete Theodor, "Er hat damals deine Auslieferung bis ins letzte Detail geplant und Dumbledore hinters Licht geführt."

"Voldemort hat ihn verstoßen", flüsterte Harry. Er sah Theodor eindringlich an und nur mit Mühe hinderte er den Slytherin daran aufzuspringen und aus der Große Halle zu stürzen.

"Wie kommst du darauf?" fragte Theodor fassungslos.

"Das musst du ihn schon selber fragen", sagte er, ging aber nicht weiter darauf ein. Er glaubte, dass es ihm nicht zustand, mehr von Simon preiszugeben. Stattdessen sah er am Slytherintisch hinunter und beobachtet Draco, der ebenfalls mit seinen Freunden in ein Gespräch vertieft war.
 

***
 

Es war spät, als das Festessen von Dumbledore offiziell beendet wurde und alle Schüler in die Schlafsäle zurückkehrten, doch nicht spät genug, um dort nicht mehr weiterfeiern zu können. Draco hatte bereits am Nachmittag einen ganzen Kessel Verwirrungstrank gebraut, den er nun mit einem Schwenker seines Zauberstabs erneut erhitzte. Harry ließ sich am Rande nieder, wo er sofort von Dora, Theodor und Pansy umringt wurde. Die beiden Mädchen hatten Verwirrungstrank für alle mitgebracht und Harry nippte vorsichtig daran.

"Und was werdet ihr in den Ferien machen?" fragte er sie, um das allgemeine Thema Simon nicht wieder aufkommen zu lassen.

"Wir fahren in die Schweiz. Meine Mutter hat noch Karten für die alljährliche Schneeolympiade bekommen."

"Wofür?" fragte Harry erstaunt, dem der Begriff gänzlich unbekannt war.

"Man merkt, dass du bei den Muggeln aufgewachsen bist", sagte Theodor neckisch, "Sonst würdest du jetzt vor Neid erblassen", setze er seufzend hinzu.

"Die Schneeolympiade ist doch nix besonderes", warf Pansy ein, "Na ja, die Show ist gut und die Wettbewerbe sind meist sehr lustig."

"Oh ja, und das Schneequidditch ich kann es kaum erwarten", schwärmte Dora.

"Ähm, kann mir mal jemand erklären worum es eigentlich geht?", fragte Harry verlegen.

"Die Schneeolympiade besteht aus vielen verschiedenen Wettkämpfen, der wichtigste ist das Schneequidditch, es ist wie…" Theodor brach ab und Harry spürte die unnatürlich Stille im Gemeinschaftsraum. Alle Gespräche waren mit einem Schlag verstummt und Harry ließ irritiert seinen Blick über die Schüler gleiten bis seine Augen an Simon hängen blieben. Die steinerne Wand hinter ihm schloss sich beinahe geräuschlos und sämtliche Augenpaare waren auf den ehemaligen Slytherin gerichtet.

"Ich wollte euch nicht erschrecken", sagte Simon und auch sein Blick glitt ziellos suchend durch den Gemeinschaftsraum, bevor er weiter in den Raum trat. Beinahe beiläufig begutachtete er Dracos Verwirrungstrank, "Hier hat sich aber auch gar nichts verändert."

"Was weißt du schon", entgegnete Draco kühl und wenn Harry die Gesten des blonden Slytherins richtig deutete wies er Simon an, in Harrys Richtung zu schauen. Simon jedoch sah nur kurz zu Harry, bevor er sich wieder an Draco wandte.

"Deiner?" fragte er ruhig und wies auf den Trank. Draco nickte und Simon trat näher an den Kessel, "Darf ich?" Wieder kam nur ein Nicken als Antwort. Er roch an dem Trank und nahm schließlich einen Schluck.

"Nicht schlecht, vielleicht ein bisschen zu viel Atropin. Dafür hätte ein Schuss mehr Kohlsäure rein gekonnt. Wer keinen Kater haben möchte sollte diesen Trank besser in Maßen trinken", sagte er mit einem Zwinkern an Draco gewandt, bevor er sich zu den anderen Schülen umdrehte.

"Vorstellen brauche ich mich wohl nicht mehr", seufzte Simon, "Aber wie ihr wisst, habe ich Dumbledores Angebot angenommen, ein Auge auf euch zu werfen und euch gegebenenfalls als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen."

"Stimmt es dass Sie einen Trank erfunden haben, mit dem man sich selbst und andere zum Verschwinden bringt?" fragte Norman unbeirrt, obwohl seine Schwester ihn versuchte davon abzuhalten.

"Ähm… nein." sagte Simon lächelnd, "Du bist ein Zabini, nicht wahr?" Norman nickte und senkte instinktiv seinen Kopf, um Simons Blick auszuweichen.

"Aber wo sind Sie dann gewesen?" fragte ein Zweitklässler, dessen Name Harry nicht kannte.

"Sagen wir mal so, ich war … äh … nicht in der Lage, nach Hogwarts zurückzukehren."

"Das ist die beste Ausrede, die…" fing Draco an, verstummte aber plötzlich, als Simon ihm einen bösen Blick zuwarf. Die Stille war gespenstisch und es schien eine Ewigkeit zu dauern bis Simon sich wieder von seinem Cousin abwandte und zu Harry in die Ecke schritt.

"Du sollst dich morgen früh bei Professor McGonagall melden. Sie wird in ihrem Büro auf dich warten."

"Warum?" fragte Harry irritiert.

"Sie haben deinen Zauberstab überprüft, doch sie weigerte sich, ihn mir auszuhändigen, um ihn dir zu geben. Sie ist mir gegenüber sehr misstrauisch."

"Wer wäre das nicht", zischte Theodor verächtlich. Simon überging den dunkelblonden Slytherin geflissentlich und fuhr fort: "Dumbledore hat alle Lehrer zu einem Umtrunk eingeladen…" seufzte er, "Ich denke, dass ich wohl auch daran teilnehmen muss." Harry lächelte schwach und der ehemalige Slytherin verließ rasch den Gemeinschaftsraum.

"Nicht einmal McGonagall traut ihm…" fing Theodor mit zitternder Stimme an.

"Sehe ich da einen Anflug von Panik?" fragte Harry vorwurfsvoll, "ich wette du wünscht dir, gerade lieber neben Draco gesessen zu haben, als hier bei mir!"

"Willst du mir vorwerfen, dass… Harry was denkst du eigentlich von mir?"

"Willst du das jetzt abstreiten?" warf Harry dem Slytherin vor, "Du hast Angst vor Simon und du glaubst, dass du an Dracos Seite sicherer bist."

"Das muss ich mir ja wohl kaum gefallen lassen", zischte Theodor, erhob sich Theodor und ging wütend Richtung Schlafsäle. Dora folgte ihm in sicherer Entfernung.

"Das ist nicht fair", sagte Pansy vorwurfsvoll, "Du weißt wie labil Theodor ist, aber statt ihm zu helfen, machst du es nur schlimmer."

"Ach", winkte Harry verächtlich ab und wandte sich grummelnd ab.
 

to be continued



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