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Let me be your guardian angel

I don't want you by my side, I want you in my bed
von

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Die Qual der Wahl

Vorwort:

So, ich weiß, ich hab gesagt, dass nächste Kapitel kommt erst, wenn es mehr Kommis gibt, aber nun war das Kapitel ja aduöt (Gomen, ich habs net drunter gestellt... *grummel*)

Nun, dann gibt es noch ein paar Sachen zu regeln:

1)adutl-Kapitel

Ich hab jetzt also endlich meine Homepage, auf derich sämtliche adutl-Kapitel hochlade, sodass ihr sie euch dort durchlesen könnt. Den Link findet ihr in meinem Steckbrief.

2)Werbung in eigener Sache

Also, es ist bereits eine weitere FF von mir on, obwohl ich ja eigentlich immer nur an einer schreiben will. Darum werd ich davon auch erst mal nur die ersten beiden Kapitel - die quasi den Prolog darstellen - schreiben, und mich dann erst mal wieder auf diese hier konzentrieren. Falls wer Interesse hat, die FF heißt "How is the weather?", mal wieder Atemu x Yuugi im alten Ägypten. ^^
 

So, da hab ich euch aber totgelabbert, Gomen Nasai!!

Viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 6

Die Qual der Wahl
 

"Fliegen ist gar nicht so schwierig, wie man denkt.

Man muss sich nur auf den Boden schmeißen und vergessen aufzuschlagen." (Arthur Dent)
 

~ Yuugis’ POV ~
 

Es ist morgen.

Warum ist es morgen?

Lag ich nicht eben noch weinend im Bett?

Ich fahre mit der Hand über mein Gesicht und spüre die Tränenspuren.

Es war kein Traum, oder?

Kein Albtraum.

Du hast ihn geküsst.

Verdammt, Atemu, warum hast du das getan?

Weißt du nicht, wie sehr ich dich liebe?

Es tut so weh.

Scheinbar ist es doch nicht so leicht, damit fertig zu werden, wie ich dachte – oder hoffte?

Ich weiß nicht, was ich fühle soll.

Es ist alles so verwirrend.
 

Ich atme tief durch.

Ich glaube, ich sollte mit dir reden, über die Situation, alles.

Du hattest gesagt, wenn ich laut deinen Namen rufe, würdest du mich hören.

„Atemu?“

Toll, das war ein zaghaftes Flüstern.

Ich will es noch einmal versuchen, als mir klar wird, dass ich gar nicht weiß, was ich sagen soll.

Das ich so verwirrt bin, dass ich nicht mit dir reden kann.

Zumindest nicht jetzt.
 

~ Atemus’ POV ~
 

Es hat lange gedauert, ehe ich mich halbwegs beruhigt hatte, sehr lange.

Die ganze Zeit habe ich splitternackt auf dem kalten Fußboden gehockt und trübselig nach draußen gestarrt, wo die Sonne so hell schien, als wolle sie mich auslachen.

Irgendwann bin ich dann aufgestanden, aus Angst, Kaji könne zurückkommen und ich will lieber nicht ausprobieren, was passiert, wenn er zurückkommt und ich noch da bin.

Also bin ich durchs Zimmer gewankt um meine Kleidungsstücke wieder einzusammeln. Dies stellte sich als ziemlich schwierig dar.

Zwischen meinen Beinen klebte immer noch Blut und ich bin nach wie vor schrecklich wund.

Habe ich Yuugi auch so weh getan, damals, in Ägypten?

Aber er hat doch gesagt, es sei schön gewesen! Oder hat er mich nur angelogen, um mir einen Gefallen zu tun? Das würde erklären, warum er eben nicht gewollt hatte.

Ich würde ihn wahnsinnig gerne danach fragen, aber in meinem augenblicklichen Zustand wäre es ziemlich dumm, vor ihm zu erscheinen, das würde meine Glaubwürdigkeit um ein vielfaches senken.

So ziehe ich mit schmerzverzerrtem Gesicht meine Klamotten wieder an und mache mich dann aus dem Staub – will heißen, ich teleportiere mich in einem Strudel aus hellem Licht gradewegs in mein himmlisches Domizil, hoch über den Wolken, wo ich fürs erste sicher sein kann, nicht gestört zu werden.

Dort angekommen reiße ich mir die eben erst mühsam wieder angezogenen Klamotten vom Leib. Sie sind sowieso zerrissen, und die Hose ist blutgetränkt. Ich werfe sie weg und humple anschließend ins Bad, wo ich mir heißes Wasser in die Wanne laufen lasse und mich, während das Wasser noch läuft, auf den Wannenrand setzte und versuche, mit dem Finger die Blutkrusten an meinen Beinen abzukratzen.

Verdammt, tut das weh!

Bei dem Gedanken, dass es Yuugi nach unserem ersten mal auch so ergangen sein könnte wird mir ganz schlecht.

Ich wollte doch, dass es schön für ihn wird!

Und jetzt....

Jetzt ist alles kaputt!

Der Gedanke treibt mir die Tränen in die Augen, doch ich kämpfe sie zurück, schließe den Wasserhahn und lasse mich ins Wasser sinken. Autsch! Das ist etwas zu heiß....

Mit zusammengebissenen Zähnen warte ich also etwas, bis sich mein Körper an die Temperatur gewöhnt hat, dann lehne ich mich zurück und versuche, zu genießen.

Das allerdings ist gar nicht so einfach, wenn man dabei in seinem Kopf die vergangenen Ereignisse Revue passieren lässt.

Dieser Schmerz!

Diese Erniedrigung!

Aber vor allem, was es für Yuugi und mich bedeutet!
 

Er ist mir so fern wie nie zuvor.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits morgen ist.

Wo ist nur die Zeit geblieben?

Ich spitze meine Ohren.

Mir war, als hätte ich meinen Namen gehört.

Zumindest ganz schwach, der Nachhall eines Echos.

Hast du mich gerufen, Yuugi?

Doch so sehr ich mich auch anstrenge, ich kann deine Stimme kein zweites Mal vernehmen.

Vermutlich habe ich mich getäuscht, jetzt bekomme ich schon Wahnvorstellungen!

Ich lasse mich unter Wasser sinken.

Alles scheiße...!
 

Als ich atemlos wieder auftauche und keuchend nach Luft schnappe, sieht die Welt dummerweise keinen Deut besser aus, als vorher.

Ich seufze schwer und fahre mir mit den Händen durchs Gesicht. Dann steige ich aus der Wanne, tapse über die Kacheln und lasse dabei feuchte Spuren auf dem Boden zurück. Aus einem der weißen Schränke nehme ich mir ein weißes Frottehandtuch und laufe über die weißen Kacheln in mein Schlafzimmer, wo ich mich in die weißen Kissen fallen lasse und die weiße Wand anstarre.

Weiß.

Alles hier oben ist weiß.

Unschuldig weiß.

So, wie man es von Engeln erwartet.

Weiß, wie die Unschuld.

Weiß, wie die Reinheit.

Beides Dinge, die ich nicht besitze.

Ich fühle mich so schmutzig.

Daran kann auch das Badewasser nichts ändern.

Ich habe Yuugi betrogen.

Oder?

In gewisser Weiße schon. Ich hätte ihm ja nicht folgen müssen. Und ich kann nicht abstreiten, dass es mir bis zu einem gewissen Grad gefallen hat. Immerhin habe ich mir doch so sehr Zärtlichkeiten gewünscht, natürlich von Yuugi gewünscht, aber dieser war nicht bereit sie mir zu geben und als Kaji dies tat.... Ich bin auch nur ein Mann, der sich nach solchen Berührungen sehnt. Ich hoffe sehr, dass Yuugi in nächster Zeit offener was dies betrifft sein wird, denn...

Verstanden hat Kaji seinen Job schon. Er hat in mir ein Verlangen und eine Lust geweckt, die mir fast den Verstand geraubt hätten. Und- ach!

Es bringt nichts, zu sagen, ich sei vergewaltigt worden, denn ich bin doch selbst Schuld.

Ich starre zu dem weißen Baldachin über meinem Bett hinauf.

Oh verdammt...“

Das gestern hätte unser Tag werden sollen, Yuugis’ und mein Tag.

Aber was ist daraus geworden?

Eine gewaltige Katastrophe!
 

Ich kann nicht mehr!

Ich glaube, ich will auch gar nicht mehr....

Denn ohne dich macht es einfach keinen Sinn!

Ich will dich sehen!

Ich will zu dir!

Mit dir reden.

Mich von dir trösten lassen.

Aber ich weiß, dass es unmöglich ist.
 

Ich halte mir die Hände vors Gesicht, damit niemand meine Tränen sehen kann, auch wenn ich alleine bin.
 

~ Yuugis’ POV ~
 

Ich weiß wirklich nicht, wie ich es geschafft habe, mich zur Schule zu schleppen. Jetzt sitze ich hier, frage mich, was ich hier soll und starre aus dem Fenster.

Meine Freunde haben natürlich sofort bemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt und mich gefragt, was denn los sei. Aber was hätte ich ihnen den sagen sollen?

Nein, die Wahrheit wäre zu abstrus gewesen...

Darum habe ich gar nichts gesagt.

Ihre Versuche, mich wieder aufzuheitern waren wirklich nett und es ist ja nicht so, als wüsste ich das nicht zu schätzen, aber gebracht hat es dennoch nichts.

Trübselig wie eh und je sehe ich den Bäumen dabei zu, wie sie sich im Wind wiegen.

Ungefähr so interessant wie der Unterricht.

Ständig denke ich an dich.

Ich kann dich einfach nicht vergessen.

Sobald die Schule aus ist, werde ich dich rufen, werde ich mir deine Version der Dinge anhören, werde ich wissen, woran ich bin. Ich hoffe nur, dass ich es verkrafte.

Meine Hände beginnen zu zittern, und ich verschränke sie rasch ineinander, damit es niemand bemerkt.
 

Als die tägliche Folter der Schule endlich überstanden ist mache ich mich schnell auf den Heimweg, um von niemandem angequatscht und aufgehalten werden zu können. Mit gemischten Gefühlen betrete ich das Haus. Ich will ja einerseits wissen, was Atemu zu der ganzen Sache zu sagen hatte, aber andererseits fürchte ich mich vor der Antwort. Wenn ich mich nicht getäuscht habe.

Wenn Atemu wirklich einen anderen liebte.

Wenn alles wahr war. Dann wäre er, Yuugi, doch völlig fehl am Platz.

Dann wäre alles... sinnlos. Sinnlos und leer.

Dann gäbe es nichts mehr, wofür es sich lohnen würde, weiterzumachen.

Dann wäre dass das Ende.

Sein Ende.
 

Ich versuche, den Gedanken abzuschütteln, doch es will mir nicht ganz gelingen.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend betrete ich mein Zimmer. Meine Tasche stelle ich sachte in einer Ecke ab, anstatt sie in selbige zu schleudern. Dann stelle ich mich in die Mitte des Zimmers und atme tief durch.

„Atemu!!“, schreie ich.
 

Eine Sekunde lang passiert nichts.

Dann ist es, als flögen Sterne durchs Zimmer. Helle, goldene Lichter kreisen erst unkoordiniert durch den Raum, bevor sie eine Säule bilden, in der eine Gestalt sichtbar wird.

Und dann steht er vor mir. Atemu.

Und ich bringe kein Wort hervor.
 

~ Kajis’ POV ~
 

Gemütlich und zufrieden mit mir und der Welt sitze ich auf einer Gartenmauer in der Nähe eines Spielladens in Domino und starre zu dem Fenster hinauf, von dem ich weiß, dass sich dahinter das Zimmer des Enkels des Eigentümers befindet.

Und hinter dem vermutlich grade die Fetzten fliegen.

Ich denke, dass mein Plan aufgehen wird.

Sie werden sich trennen.

Sie werden verzweifelt sein.

Dann werden sie zu mir kommen.

Und ich werde ihnen helfen.

Und sie werden mir zuhören.

Und dann sind sie Wachs in meinen Händen.
 

Ich lächle in mich hinein.
 

~ Atemus’ POV ~
 

Er hat mich gerufen, und ich bin gekommen.

Wir stehen in seinem Zimmer und sehen uns an.

Aibou!!

Selbst als du nichts von mir wusstest, waren wir uns näher!! Und jetzt stehen wir uns gegenüber und können nicht reden.

Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er misstraut mir, und wenn ich mit Sätzen wie „Es ist nicht so, wie du denkst!“ ankomme, wird sich das auch nicht ändern. Also warte ich, dass er den ersten Schritt tut.

„Hi.“, sagst du schließlich, und du sagst es so leise, dass ich es kaum gehört habe.

„Hi.“, antworte ich.

Und dann sagt wieder keiner was, unsere Blicke weichen sich aus und ich starre dein linkes Knie an, welches wirklich wahnsinnig interessant ist.

„Ich...“, setzt du an, verfällst dann aber wieder in Schweigen.

Ich sage nichts, halte es für klüger, dich jetzt nicht zu unterbrechen.

Und tatsächlich. Es dauert noch einige Minuten, aber dann hebst du den Blick uns siehst mich an. Ziemlich lange, und es fällt mir schwer, deinen Blick zu erwidern, aber ich tue es dennoch, die ganze Zeit sehen wir uns in die Augen.

„Warum?“, flüsterst du schließlich. Tränen treten dir in die Augen, aber als ich auf dich zutrete um sie fortzuwischen machst du einen Schritt zurück und lässt mich nicht an dich heran.

„Warum hast du das gemacht? Muss dir denn nicht klar gewesen sein, wie weh das tut?“
 

Ja, ich weiß, dass es dir weh tut, ich sehe es ja.

Und es wird höchste Zeit, die Sache etwas genauer zu beleuchten! „Yuugi.... bitte hör mir zu! Und weine nicht. Es gibt keinen Grund zum Weinen. Ich liebe dich!“ Ich glaube, ich habe grade ziemlich wirres Zeug von mir gegeben, und du scheinst es ähnlich zu sehen:„Du liebst mich, küsst aber einen anderen??!“, fragst du mich mit ungläubig hochgezogenen Augenbrauen.

„Ich hab ihn nicht geküsst! Er hat mich geküsst!!“, antworte ich heftig.

Du siehst mich eine Sekunde lang mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an. Ist das Hoffnung?

Dann lässt du dich aufs Bett fallen und siehst mich auffordernd an. Ich setzte mich neben dich und leiste deiner stummen Forderung Folge und beginne, zu erzählen.

Wie er mich geküsst hat.

Wie ich ihm gefolgt bin.

Wie er mich in seiner Wohnung weitergeküsst hat.

Wie er mich sehen konnte, als Engel.

Wie er mir weh getan hat.

Aber ich sage nicht, dass er mich vergewaltigt hat.
 

Als ich geendet habe siehst du mich mit großen Augen an, ich habe so wahnsinnige Angst vor deiner Reaktion.

Aber dann fällst du mir um den Hals. Und weinst. „Ich bin ja so froh!“, schluchzt du und lässt endlich wieder zu, dass ich dich in meine Arme nehme. „Ich hatte solche Angst!“, sagst du, immer noch unter Tränen. „Ich auch. Ich doch auch!“, beteure ich und streichle dir beruhigend über den Rücken.

Wir bleiben lange Zeit so sitzen, klammern uns aneinander, als würde gleich die Welt untergehen. Und genießen einfach nur die Nähe und vor allem das Vertrauen des anderen. Ich hatte solche Angst, beides zu verlieren und beinahe wäre es ja auch soweit gekommen, aber zum Glück ist es das nicht.

Und ich bin so glücklich.
 

Es dauert eine ganze Zeit, ehe wir uns voneinander lösen, dann hebst du die Hand und streichst über meinen Hals. „Ist der auch von Kaji?“, fragst du, und meinst den Knutschfleck. Ich nicke verdrossen, weiß nicht, ob dich das jetzt doch abschreckt.

Doch davon kann ich mir jetzt kein allzu genaues Bild machen, erst einmal willst du mehr über ihn wissen. Also schildere ich so objektiv wie möglich, was ich über ihn weiß und habe dabei die größte Mühe, mich nicht zu verplappern, was mir aber glücklicherweise auch gelingt.

Er hört mir die ganze Zeit zu, aber ich weiß dennoch nicht so recht, ob er alles verstanden hat, immerhin kennt er sich mit diesem Teil der Magie recht wenig aus. Ich bemühe mich also alles genau darzulegen und er nickt immer wieder mit dem Kopf, zum Zeichen, dass er verstanden hat. Meine ganz persönliche Vermutung, wer Kaji sein könnte behalte ich allerdings für mich, ich will ihn ja nicht ängstigen.
 

So sitzen wir schon wieder schweigend nebeneinander und ich frage mich, ob sich nicht doch etwas geändert hat, denn irgendwie bringt keiner so recht ein Wort heraus. Ich glaube, er weiß, dass ich ihm etwas verschweige – natürlich weiß er es!

Er kennt mich so gut.

Und es hat ihn natürlich verletzt, dass ich nichts sage, aber ich kann einfach nicht.

Mit leerem Blick starre ich aus dem Fenster.
 

~ Yuugis’ POV ~
 

Ich schwanke zwischen Freude und Trauer.

Ich bin so wahnsinnig froh, dass du mich liebst, dass du nichts für den Fremden empfindest.

Aber ich weiß, dass es noch mehr gibt, ich spüre ganz deutlich, dass du mir nach wie vor etwas verschweigst. Vertraust du mir nicht?

Warum können wir nicht reden, so wie früher?

Eine Melodie schwebt von irgendwoher an mein Ohr.
 

Warum fühlt es sich so leer an, wenn du mit mir sprichst?

Warum fühlt es sich so leer an, wenn du bei mir bist?

Warum fühlt es sich so schwer an, wenn wir nichts mehr sagen?

Warum können wir nicht reden, nach so vielen Jahren?

Warum fühlt es sich so leer an, wenn du mit mir sprichst?

Warum fühlt es sich so leer an, wenn du bei mir bist?

Warum fühlt es sich so fern an, wenn wir uns noch nah sind?

Was bringt mir dieses Leben, wenn du einfach nicht da bist?
 

Ich summe leise mit und bemerke gar nicht, wie dein Blick nun auf mir ruht.

Ich finde es irgendwie passend.

Denn ich verstehe nicht, was los ist.

Etwas steht zwischen uns und ich wüsste doch so gerne, was.

Aber du sprichst mit mir und die Stille ist unerträglich.

Dennoch will mir auch nichts einfallen, was ich sagen könnte.

Ich fange an, leise mitzusingen, ich merke kaum, dass ich dies tue.
 

Deine Haut wird ganz kalt

Dein Blick wird ganz leer

Dein Atem wird leise

Dein Kopf wird ganz schwer
 

Ich schiele zu dir herüber und bemerke deinen Blick. Das Blut schießt mir in den Kopf und ich will meinen Blick schamhaft schnell abwenden, aber deine Hand hindert mich daran. Du öffnest den Mund, als wolltest du etwas sagen, schließt ihn aber dann wieder und lässt mich weitersingen.

Ich lächle dich an, auch, wenn mir eigentlich gar nicht danach ist. Aber ich bin bemüht, dir irgendwie ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit zu vermitteln, auch, wenn ich dies grade weder empfinde noch mich überhaupt in der Lage dazu fühle, dir dieses Gefühl zu geben. Doch du lächelst nur und legst deinen Kopf an meine Schulter.

Seltsam gerührt von dieser Geste lehne auch ich mich, nachdem ich noch etwas weiter zu dir gerückt bin, an dich und lege einen Arm um dich, mit welchem ich dich sanft, aber unendlich behutsam streichle.
 

Was hat dich so zerrissen?

Was hat dich so verletzt?

Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt?

Was hat dich so zerrissen?

Was hat dich so verletzt?

Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt?

Was bringen meine Worte, wenn du sie nicht hörst?

Was bringt meine Liebe, wenn du sie nicht spürst?

Warum können wir beide uns der Wahrheit nicht stellen?

Warum kann ich dieses Loch in deinem Herzen nicht füllen?
 

Wieder und wieder frage ich mich, was denn nur so schlimmes passiert sein kann.

Du warst doch immer so stark!

Ich habe dich noch nie so gesehen, so schwach, so zerrissen.

Ich möchte dir doch so gerne helfen, aber wie soll ich das tun, wenn ich nicht weiß, bei was ich dir helfen soll.

Warum verschließt du dich vor mir?
 

Deine Haut ist ganz kalt

Dein Blick wird ganz leer

Dein Atem wird leise

Und Dein Kopf wird ganz schwer
 

Kennst du das Gefühl, wenn du schreien willst, doch es geht nicht?

Kennst du das Gefühl, wenn du weinen willst, doch es geht nicht?

Kennst du das Gefühl, wenn du sterben willst, doch es geht nicht?

Ungefähr so geht es mir grade, denn ich komme einfach nicht an dich heran.

Ich kann dich flüstern hören.

Aber du hörst mich nicht einmal schreien.
 

Was hat dich so zerrissen?

Was hat dich so verletzt?

Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt?

Was hat dich so zerrissen?

Was hat dich so verletzt?

Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt?
 

~ Atemus’ POV ~
 

Ich halte die Augen geschlossen, atme nur deinen Duft ein und frage mich, was eigentlich mit mir los ist.

Ich sehe den Abgrund, der sich unter mir auftut um mich zu verschlingen, aber ich sehe auch deine Hand, die versucht, mich zu retten.

Wenn der Abgrund droht mich tiefer zu reißen, dann lasse ich deine Hand los um dich nicht mitzureißen.

Denn ich will dir nicht weh tun, aber ich fürchte, genau das tue ich grade.

Aber ich kann, will und werde dir nicht sagen, was Kaji mir antat.

Bitte glaub mir, dass ich dich liebe!

Bitte vertrau mir!

Ich weiß, es ist schwer.

Ich weiß, ich könnte es nicht.

Aber bitte – ich liebe dich!
 

Was hat dich so zerrissen?
 

Was hat dich so zerrissen,...

...dass du nicht mal mehr weinst?

...dass du nicht mal mehr schreist?

...dass du nicht mal mehr merkst, dass dein Leben zerreist?
 

Deine Worte fallen wie Tropfen in mein Herz.

Wie die Tropfen meiner Tränen, die meine Wangen herunterrinnen.

Du hast ja so recht...

Zerrissen beschreibt meine Gefühlslage gut.

Zerrissen, wie ein Stück Stoff.

Kaputt.

Kannst du es wieder heil machen?

Kannst du mich heilen?

Bitte?

Koi?
 

Was hat dich so zerrissen?

Was hat dich so verletzt?

Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt?

Was auch immer du tust

Was auch immer du sagst

Ich pass auf dich auf

Ich bleib für dich wach

Ich bleib für dich wach

Was auch immer du tust

Was auch immer du sagst

Ich pass auf dich auf

Ich bleib für dich wach

Ich bleib für dich wach
 

Ich öffne die Augen und blicke auf das Scherbenmeer unserer Beziehung.

Ich will nicht, dass es so endet!

Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, aber ich kann nicht zulassen, dass du darunter leidest!

„Yuugi...“, flüstere ich und sofort wendest du mir den Blick zu. „Atemu?“, fragst du.

Ich hole tief Luft.

„Du hast ja Recht.... Ich habe dir nicht alles erzählt. Aber... aber ich kann es dir jetzt nicht erzählen. Ich muss erst einmal damit fertig werden. Ich werde es dir erzählen, wenn ich dazu bereit bin. Bitte sei nicht böse.... Ich brauche dich!!“

Ich blicke dich flehend an und du siehst mit einem wehmütigen Lächeln zu mir hinab.

„Dummkopf!“, sagst du lächelnd. „Ich werde immer für dich da sein, Liebster!“

Auf den Scherben spiegelt sich ein Regenbogen.

„Ich liebe dich, Yuugi!“
 

~ Kajis’ POV ~
 

Mit einer Mischung aus Unglaube und Wut starre ich durchs Fenster.

Ich habe mich verkalkuliert.

Geirrt.

Ich lag falsch. Ich, Kaji, hatte nicht Recht!

Das versetzt mich in beinahe noch größere Rage als die Tatsache, dass die beiden scheinbar wieder ein glückliches Pärchen sind.

Wie konnte das nur passieren??

Sicherlich weiß der Kleine nichts davon, dass ich mit seinem Freund geschlafen habe.

Diese Nachricht sollte ein Schock für ihn sein, vor allem aber ist sie meine letzte Chance. Ich habe einen Auftrag zu erfüllen, und zur Hölle ich schwöre, ich werde ihn auch ausführen!

Ich starre auf meine Hände, mein Wutausbruch hat meine Tarnung etwas lädiert, ich lasse die Knochen meiner Klauen knacken.

Wartet nur!
 


 


 


 

To be continued......
 


 


 


 


 


 

Nachwort:

So! ^^ Es geht doch, sie sind wieder zusammen. Besser so.

Sicherlich wisst ihr jetzt, wer Kaji, das Arsch, ist.

Na denn, bis zum nächsten Kapitel!

Eure Miss Hellfire



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  june-flower
2007-08-09T17:17:50+00:00 09.08.2007 19:17
HA!
Kaji hat nicht geschafft, was immer erschaffen wollte, wobei ich langsam eine AHnung von dem bekomme, was er wirklich ist und was er vorhat... SOll ichs sagen? Ich schätze, er ist ein Dämon, und er soll Atemu überzeugen, ein teufel zu werden oder so was...Nja. AUs der Luft gegriffen. Aber etwas merkwürdges ist er sicherlich!

Ich bin froh, dass Yuugi und ATemu sich nicht auseinandertreiben lassen... Trotzdem stellst du es so da, wie es wahrscheinlich wäre: sie können nicht mehr miteinander sprechen. Toll dass du Juli einbaust, ich liebe dieses Lied!
Schon schwierig... Ich bin sicher, sie kommen irgendwie drüber weg. Nein, nicht drüber weg, aber sie werden wieder aneinanderwachsen... Hoffe ich doch sehr...

Liebe Grüße, june
Von:  Ivea
2007-07-28T21:08:32+00:00 28.07.2007 23:08
Habe wenig Zeit. Also schnell. Wirklich toll.
Von:  viky
2007-07-23T11:10:57+00:00 23.07.2007 13:10
tolles pitel
bin jetzt gespannt was passiert und und und
Von: abgemeldet
2007-07-23T06:10:26+00:00 23.07.2007 08:10
Ooooh ich liebe es *___*
Alles wassu schreibst ist einfach nur genial X3
Schön wie Yugi gesungen hat und toll dasse sich wieder vertragen haben :3

DeiLyren
Von:  Otoya-Ittoki
2007-07-22T16:37:20+00:00 22.07.2007 18:37
* freu*
Das Kapi war klasse^^
Ich freue mich das die beoden wider zusammen sind^^
Aber der Kaji ist so ein Baka -.-

Ich freue mich auf das nägste
Von:  ChibiEngelchen
2007-07-22T10:03:26+00:00 22.07.2007 12:03
*freu*
Ich bin so froh dass die beiden wieder zusammen sind, die gehören einfach zueinander.^///^ Da kann nicht mal dieser blöde Kaji was
dran ändern.XDD
Und geschrieben hast du es auch super, weiter so!^.~
*knuddl*

bye
Von:  kuestenfee1
2007-07-21T15:15:31+00:00 21.07.2007 17:15
Also ich habe auch noch nicht so richtig einen Plan, wer Kaji denn jetzt genau ist. Aber, wenn er Klauenhände hat, kann er ja nur aus dem "Kellergeschoss" stammen. Irre ich mich, oder liege ich richtig?

Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

lg kuestenfee
Von:  Dream_Kiss
2007-07-20T21:45:36+00:00 20.07.2007 23:45
kapitel 5 : das is so traurig ~_~ habe neben bei noch ein trauriges lied gehört sodass es noch einen tick trauriger war. die zwei tun mir so leid,yugi einerseits wegen atemu und atemu wegen dem typen.
blöder typ,der soll die zwei bloß in ruhe lassen,nochma und ich hau den typen >.< ansonsten find ich es wirklich gut und traurig.

kapitel 6 :das kapitel find ich toll,hast du echt toll hingekriegt.das die zwei süßen doch wieder zusammen sind find ich auch toll und das yugi dafür verständnis hat das atemu über die eine sache noch net reden kann.so das hat der blöde typ jetzt davon *hehe*
dieser voll idiot so kann man sich irren ne?!

so,du hast die zwei kapitel wirklich toll rüber gebracht und die situationen und gefühle der beiden schön beschrieben.also alles in einem wirklich klasse.
lg Dream_Kiss

p.s.:und für dich Bloody-Star,ich denke mal der is ein beauftragter vom teufel der einen bestimmten auftrag ausführen soll,wobei man sich das vielleicht denken kann wenn man an der einen kleinen stelle aufgepasst hat -.- naja hoffe ich konnte dir damit helfen Bloody-Star ^_-
Von:  Soichiro
2007-07-20T20:50:31+00:00 20.07.2007 22:50
deine ff ist wirklich klasse
ich finde deinen schreibstil wirklich genial
es macht total viel spaß deine ff zulesen, schon allein weil du es schaffst die emotionen perfekt zu beschreiben
bin schon gespannt wie es weitergeht

glg dei-chan ^-^
Von: abgemeldet
2007-07-20T19:09:53+00:00 20.07.2007 21:09
Das ist soo cool! Endlich sind die Beiden wieder zusammen! Aber ich hab immer noch nicht gecheckt, wer Kaji ist!

P.S. Der Typ ist wirklich ein Arsch!


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