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Fallen Rules: Rising Shadows

Like Romeo and Juliet
von

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Immer von Menschen umringt zu sein, immer gefragt zu sein, immer im Mittelpunkt zu stehen, kann auf Dauer sehr anstrengend sein. Vor allem, wenn man gerade eigentlich völlig andere Dinge im Kopf hat.

Den Kopf für die Probleme der Anderen gar nicht frei haben kann, es aber eigentlich müsste...

Denn in einem jeden Uhrwerk hat selbst das winzigste Zahnrad seinen festen Platz, seine Aufgabe, seine Funktion, ohne die das Uhrwerk nicht richtig arbeiten kann.

Und wenn eins der großen Zahnräder nicht mehr richtig läuft, steht irgendwann die ganze Uhr still.

Und das wollte Sanaka nicht zulassen, deswegen hielt er in der Öffentlichkeit permanent eine Maske aufrecht, die seine wahren Gefühle in seinem Inneren verbarg.

Aber manchmal, wenn er einfach nicht mehr weiter wusste, wenn er keinen Schritt mehr voran gehen konnte, dann zog er sich in sein Zimmer zurück, schloss die Tür ab und dachte nach.

Versuchte, seine Gedanken neu zu ordnen, was ihm aber manchmal nicht ganz gelang.

Manchmal wurden die tiefen Gräben voller Probleme dadurch noch tiefer und die dunklen Gedanken noch dunkler und bedrohlicher.

Und wie jedes Mal... zogen diese Gedanken ihn magisch an...
 

Sanaka lag auf seinem Bett, er fühlte sich müde und äußerst unwohl. Eine seltsame Leere hatte sich in ihm ausgebreitet.

Im Augenblick wusste er weder vor noch zurück.

Die Sonne war schon lange untergegangen und draußen herrschte tiefste Nacht.

Der junge Mann hatte sich mit Drogen nur so zugedröhnt und bereits die gesamten Arme aufgeschnitten, bevor er in diese Starre gefallen war.

Ein paar Gedanken regten sich noch, aber es waren nur wenige, träge, langsame, aber doch sehr intensive Gedanken...

„Es tut mir leid... es tut mir so leid... ihr müsst mir verzeihen... ihr müsst weitergehen... ihr müsst weiterkämpfen... Kisu... Sairi... bitte... es darf nicht aufhören... es darf einfach nicht... bitte... es tut mir so leid...“

Sein Blick glitt langsam Richtung Tür.

Hinter dieser Tür, direkt im Raum nebenan, lag er...

Er... Die Person, die er liebte... und die immer dafür gesorgt hatte, dass er seine Position im Uhrwerk der Shadows reibungslos erfüllt hatte.

Er lag im Nebenzimmer und schlief... diesen Schlaf, den er sehr lange schlafen würde... aus dem er wohl nie mehr erwachen würde.

Kirito hatte ihm keine Hoffnungen gemacht, dass Ruiza jemals wieder aus seinem Koma aufwachen würde.

Und wenn selbst Kirito aufgegeben hatte, bestand eigentlich nicht mal mehr der Hauch einer Chance...

Irgendwann, nach langem Warten, hatte Sanaka darum gebeten, Ruiza in ihre Wohnung verlegen zu lassen. Kirito hatte ihm diesen Wunsch bedingungslos erfüllt.

Ein paar Geräte überwachten Ruizas Körperfunktionen, so wusste Kirito jederzeit, wie es ihm ging.

Im positiven... oder im negativen...
 

Sanaka stand zitternd auf und ging zu Ruizas Zimmer herüber, um es langsam zu betreten.

Zögernd ging er auf das Bett zu und ließ sich neben seinen Geliebten sinken.

„Ruiza...“, stieß er zwischen ausgetrockneten Lippen hervor. „Rui...“

Er streckte die Hand nach seinem Gesicht aus und berührte die samtweiche Haut.

Er war so schön... schöner, als jemals zuvor...

Tränen bildeten sich in Sanakas halb geschlossenen Augen und flossen langsam über seine Wange.

„Ruiza... ich habe keine Kraft mehr... ich kann nicht mehr weitergehen... ich weiß, dass du mich hörst... und das du den Wen nicht mehr zurück findest... ich hab mich auch verlaufen, Rui... ohne dich finde ich den Weg nicht mehr... ohne dich kann ich nicht zurück... aber wenn ich nicht mal dich finden kann, wie soll ich dann jemals zurück finden? Ich kann es nicht... ich kann es einfach nicht... meine Kraft... sie reicht einfach nicht mehr aus... ich habe gekämpft und gekämpft und immer weiter gekämpft... jetzt bin ich am Ende... so müde... ich kann ohne dich nicht mehr leben... es tut mir so unglaublich leid... für Kisu und die Anderen... ich hoffe, Kisu kann mir verzeihen... ich hoffe, Sairi ist für ihn da... Ruiza, sei nicht wütend auf mich... ich habe aufgegeben... aber ich liebe dich... ich liebe dich so sehr...“

Seine Worte gingen in schmerzvollem Schluchzen unter und er presste seinen Kopf an Ruizas Halsbeuge, wie er es immer getan hatte, wenn er weinte...

Verzweifelt krallte er seine Hände in die Kleidung seines Geliebten.

Ein letztes, intensives Aufbäumen, ein völlig hoffnungsloses.

Sanakas letzter Funken Kraft erlosch im Nichts.

Im Geiste nahm er bereits Abschied... Abschied von allem, was er aufgebaut und geliebt hatte.

Bilder, verschwommene Bilder, Erinnerungen an vergangene, glücklichere Tage mit seine Familie huschten durch seinen Geist und verblassten gleich wieder.

Dann fiel sein Blick erneut auf Ruiza und plötzlich lächelte er.

„Es wird nicht mehr lange dauern, mein wunderschöner Todesengel... bald sind wir wieder zusammen... und diesmal für immer... Wenn wir nicht in dieser Welt zusammen sein dürfen... dann eben in der Nächsten.“

Er beugte sich über ihn und streichelte sein Gesicht mit seinen Lippen.

Seine Hand zog einen kleinen Flakon mit einer klaren Flüssigkeit aus seiner Tasche.

„Es wird nicht weh tun... in ein paar Minuten ist alles vorbei...“

Völlig ruhig schraubte er das Fläschchen auf und betrachtete es für einen Moment, dann setzte er es an die Lippen und leerte es mit einem Zug.

Jedoch schluckte er nur einen kleinen Teil herunter, den Rest behielt er im Mund.

Langsam, beinahe zögerlich und mit liebevoll leuchtenden Augen, beugte er sich erneut über seinen Liebsten und legte die Lippen auf seine, ließ das Gift in seine Kehle rinnen.

Verschloss seinem Mund zu einem letzten Kuss, seinem Todeskuss, seinem Geschenk an Ruiza, das sie für immer zusammenführen sollte.

Lächelnd zog er sich nach einer Weile zurück, seine Atmung ging bereits langsamer.

„Gleich werden wir zusammen einschlafen... und wenn wir wieder aufwachen... sind alle Schmerzen vergessen und es gibt nur noch uns... Ich liebe dich, Ruiza...“

Er zog den reglosen Körper seines Freundes eng an sich und stützte seinen Kopf mit der eigenen Schulter.

Sein nach und nach schwindender Blick war einem Gerät zugewandt, das Ruizas Herzfrequenz maß. Der Puls wurde konstant schwächer, wie Sanakas eigener.

Immer noch streichelte er über den mageren Körper seines Geliebten, dich die Bewegungen würden immer träger.

„Ich liebe dich...“, hauchte er noch einmal, ein letztes Mal, bevor er seinen letzten Atemzug tat.

Zur gleichen Zeit ertönte ein langgezogenes Piepen aus dem Gerät vor ihm.

Sanakas Augen fielen zu, sein Kopf sank zur Seite...

Unheimlich friedlich sahen sie aus, wie sie Arm in Arm aneinander geschmiegt auf dem Bett lagen...

Gemeinsam waren die Liebenden eingeschlafen.

Gemeinsam für alle Ewigkeit.
 

Ende.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-03-05T12:00:20+00:00 05.03.2008 13:00
hznhzn...T^T~~~~~~~~~~ *SCHNIIIIIIIIIIIIEF*

;__________; *groß anglubsch*


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