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Affection Of The Hated

Wenn Verhasste aufeinander treffen
von

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Prügelei

Zwei Wochen ist es nun her, seit dem so genannten Gefängnisbesuch in der Oberstadt Domino. Die beiden Ägypter Mariku und Malik entschieden sich bei Yugi und mir zu bleiben. Und mittlerweile ist zwischen uns eine gewisse Freundschaft entstanden. Gut, Freundschaft kann man nicht sagen, es ist eher eine Zweckgemeinschaft, zumindest meinerseits. Aber wir verstehen uns trotzdem sehr gut. Vor allem Yugi und Malik. Mein Kumpel hört sich gerne die Geschichten des Ägypters an. Eine Zeit lang tat ich es auch, aber auf Dauer wurde es mir nun doch zu langweilig.

Kura und Bakura blieben nur für zwei Tage bei uns und dann verschwanden sie. Aber kurz darauf kamen sie wieder und gingen auch sogleich. Viel mit ihnen reden konnte man nicht, denn sie erzählten nichts von sich. Selbst als man sie darauf ansprach.

Ich werde aus den beiden nicht schlau. Ich mag sie nicht. Sie haben etwas an sich, was ich nicht leiden kann. Jetzt bin ich sogar schon soweit, dass ich denke, dass sie aus der Oberschicht kommen. Aber so ganz kann ich das nicht glauben, denn als wir auf dem Thema Oberschicht kamen, redeten sie fast genauso wie ich darüber. Eindach nur schlecht! Sie können Domino genauso wenig leiden wie ich. Trotzdem frage ich mich, was sie im Schilde führen. Ich meine - wo leben sie überhaupt? Hier bestimmt nicht, denn dann hätte ich sie bestimmt mehrmals gesehen. Aber dies ist nicht der Fall.

Selbst Yugi meint, dass etwas nicht mit ihnen stimmt. Und das soll schon was heißen, denn Yugi ist jemand der immer nur das Gute in einem Menschen sieht.
 

Halb liegend sitze ich auf meinem Sessel und starre die Decke an. Mir ist langweilig. Meine Mitbewohner haben alle etwas zu tun. Na ja, so kann man das auch nicht sagen, Mariku schläft und Yugi unterhält sich wie immer mit Malik. Langsam aber sich empfinde ich Neid. Ich ertrage es nicht mehr, dass ich mit Yugi kaum etwas unternehmen kann. Okay, ich freue mich schon für ihn, dass er endlich mal einen anderen Gesprächspartner gefunden hat. Vor allem jemandem, mit dem er sich über Themen unterhalten kann, bei denen ich kein Interesse dafür aufbringe. Trotzdem, ich vermisse die Zweisamkeit. Yugi hat bisher immer mein Leben erhellt. Ich will, dass alles so ist wie es vorher war. Aber seit die Ägypter da sind, geht das nicht mehr.

Mir ist immer noch langweilig. Was mache ich jetzt? Gehe ich zur Oberschicht hinaus?

Ich sehe auf die Uhr. Es ist neun vor halb zehn Abends. Zu früh. Jetzt kann man noch nicht raus. Aber ich habe keinen Bock eineinhalb Stunden zu warten, bis ich an die Oberfläche kann. Anscheinend bleibt mir nichts anderes übrig.

Ein lautes Gelächter lässt mich aus meinen Gedanken reißen. Es ist Yugi, der wieder über etwas Erzähltes von Malik lacht.

Grummelnd setze ich mich auf und sehe verärgert zu den beiden rüber, aber keiner von ihnen beachtet mich. Sie sind so miteinander vertieft, dass sie noch nicht einmal mitkriegen würden, wenn Mariku an seiner eigenen verschluckten Spucke krepiert.

Mir reicht es, ich gehe!

Ich stehe auf und verlasse unsere Unterkunft. Im schnellen Schritt gehe ich die Durchgänge Underground-Citys entlang. Leider weiß ich nicht wohin ich will und das ärgert mich noch mehr. Doch ich entscheide mich hinaus nach Domino zu gehen.

Ich gehe die nächste Gasse hinein und betrete den Lift der dort hinten steht. Mit einer Taste betätige ich den Fahrstuhl und er fährt nach oben. Das Quietschen, dass dabei fabriziert wird, geht mir gewaltig auf den Senkel. Haben die Leute das immer noch nicht auf die Reihe gekriegt. Ich sehe es noch kommen - wir werden bald auffliegen. Und dann ist Funkstille. Viele Tote und noch mehr Knechte. Nicht mit mir. Wenn es soweit kommt, bin ich der erste, der die Flucht ergreift.

Die Ohren zuhaltend, durch das Quietschen, summe ich vor mich hin und warte, bis der Lift endlich anhält. Ich hasse dieses Geräusch.

Schließlich bleibt er stehen und ich gehe hinaus um nur hinterher durch einen Gang zu krauchen. Ich glaube heute ist so ein Tag, an dem mich alles aufregt. Selbst das bisschen Krauchen ist mir zu viel und ich fluche vor mich hin. Es ist doch alles zum Kotzen. Wieso musste nur dieser Krieg ausgebrochen sein? Wenn der nicht gewesen wäre, könnte ich heute schön vor einem Kamin sitzen und das Feuer beobachten. Aber nein, der Herr Gott, war nicht auf meiner Seite und auf vielen anderen. Ich verfluche ihn.

Ja, es gab eine Zeit, in der ich an Gott glaubte, aber je älter ich wurde, umso mehr wurde mir bewusst, dass dieser liebe Gott nur ein Hirngespinst einiger Leute war, nur damit die Geld scheffeln konnten.

Endlich habe ich das Ende des Ganges erreicht. Sogleich benutze ich die mechanische Vorrichtung und schiebe somit die Kisten weg. Doch jetzt wird mir erst bewusst was ich hier mache. Ich gehe zu verbotenen Zeiten an die Oberfläche. Das wird bestimmt Ärger geben, ich weiß es. Gut, ich könnte einen Rückzieher machen, aber mein Ego erlaubt es mir nicht. Zu sehr bin ich angefressen, als dass ich jetzt wieder zurück gehen kann. Argh, warum muss ich nur so einen beschissenen, falschen Stolz haben?

Ich klettere raus und schiebe die Kisten wieder zurück. Puh, allein ist das wirklich anstrengend. Sonst war Yugi immer dabei, der mir half.

Ich gehe weiter und verfalle wieder in meine Gedanken an Yugi. Hab aber keine Lust darauf und versuche mich mit anderen Gedanken abzulenken. Das funktioniert aber nicht so wie ich es mir denke, denn in jeden meiner Gedanken kommt Yugi darin vor. Es ist doch zum verzweifeln. Habe ich wirklich mein ganzes Leben mit Yugi verbracht? Anscheinend schon, denn mir fällt keine einzige Zeit ein, an der wir nicht zusammen waren. Außer seit den letzten zwei Wochen.

Ich trete außer Haus und erblicke die Gasse vor mir. Ich atme tief die frische Luft ein. Es ist wunderbar, nicht mehr die stickige Luft unten zu atmen.

Immer noch Gedankenversunken gehe ich die Gassen entlang, ohne ein wirkliches Ziel vor Augen zu haben. Rechts, rechts, links. So sind meine Wege.

Plötzlich höre ich ein Poltern und wirres Gerede. Aber nicht nur das, auch ein flennendes Kind.

Mist, was mache ich jetzt? Sind das die Bullen? Wird wieder jemand verhaftet?

Viele Fragen schwirren in meinem Kopf herum und ich entschließe mich dummerweise der Sache auf dem Grund zu gehen. Vorsichtig schleiche ich mich hinter einer Kiste, die an der Häuserwand steht und schaue nach vorn. Aber niemand ist zu sehen. Anscheinend ist das Geschehen weiter weg. Langsam tapse ich nach vorn und biege in die nächste Gasse ein. Und da sehe ich wie zwei Kerle auf einen anderen einschlagen und ein weiterer Kerl einen Jungen festhält. Es spielt sich alles fünf Meter vor mir ab.

Ich gehe wieder einen Schritt zurück und atme kurz auf. Ein Glück, dass es nicht die Bullen sind. Ein weiteres Poltern ertönt und meine Neugier läst mich wieder nachschauen. Warum muss ich nur so neugierig sein? Irgendwann wird das mein Ende sein.

Der Typ, der zu vor auf den Kartons lag und einige Schläge einsteckte, wird nun an die Wand gedrückt. Einer der Kerle sagt zu ihm etwas, aber ich verstehe nicht was. Kurz darauf zieht der Kerl, der den Jungen in seiner Gewalt hat, ein Messer und hält es den kleinen an seiner Kehle. Ich schlucke auf. Was geht denn hier ab? Schreite ich ein? Soll ich helfen? Lieber nicht. Das ist nicht mein Ding. Es geht mich nichts an. Außerdem sind die von der Oberschicht. Also was habe ich mit denen zu tun? Nichts, rein gar nichts? Sie können mich mal. Ich hasse sie.

Der Junge quietscht auf und es lässt mich erzittern. Scheiße, was mache ich jetzt?

Der eine Kerl wird immer noch an die Wand gedrückt, aber so wie ich es aus meiner Sichtweise sagen kann, ist kein Anzeichen von Angst in ihm zu erkennen. Das macht mich etwas stutzig. Ist der größenwahnsinnig. Anscheinend schon, denn jetzt bedroht er den anderen. Wo bin ich nur hier gelandet? Wieso musste ich jetzt auch zur Oberschicht? Ich verfluche mich.

“Los, bring den kleinen um!”, höre ich.

Was? Im Ernst? Was kann denn der kleine dafür?

Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und renne drauf los. Warum mache ich das? Ich sitze doch hinterher in der gleiche Scheiße, wie die beiden. Doch jetzt kann ich nicht mehr zurück. Ich bin schon fast an ihnen dran.

Anscheinend funktioniert mein ungewolltes Überraschungsmanöver, denn die Kerle lassen die Bedrohten los. Der Typ, der zuvor nur sinnlos herumstand geht auf mich zu, doch ich stoppe nicht, ich renne weiter. Er bleibt stehen und hebt seine Fäuste. Jetzt müsste ich eigentlich stoppen, aber meine Beine wollen nicht. Und ehe ich mich versehe, renne ich ihn um und falle mit ihm. Ich liege auf ihm, besinne mich und setze mich auf. Völlig überrumpelt sieht er mich an und ich nutze die Gelegenheit und ich schlage zu. Voll auf die Nase. Er stöhnt laut auf und versucht sich zu wehren, doch ich lasse den Kerl nicht dazu kommen. Ich schlage immer weiter auf seinen Kopf ein. Langsam merke ich Schmerzen in meine Hände.

Unerwartet werde ich am Kragen hochgezogen und gegen die Wand geschleudert. Dabei pralle ich mit meiner Schulter dagegen. Ein stechender Schmerz überfährt sie. Ich bin gerade dabei zusammen zusacken, aber dazu komme ich nicht, denn schon im nächsten Moment werde ich wieder herum geschleudert.

“Was fällt dir ein, du Bastard!”, höre ich drohend.

Schwerfällig sehe ich auf und erkenne, dass zwei der Kerle direkt vor mir stehen. Einer der beiden ist ein richtiger Schrank und ich schlucke. Warum muss ich mich in Sachen einmischen, die mich nichts angehen?

Der Schrank packt mich an den Schultern und zieht mich hoch. Überaus wütend sieht er mich an. Ich spüre einen starken Schmerz in meiner Magengegend. Stöhnend sehe ich nach unten. Sein Knie ist dort, wo ich die Schmerzen haben. Das kann doch nicht wahr sein, er hat mich getreten!

“Das geschieht dir recht!”, meint er zu mir.

Und kurz darauf fange ich mir eine ein. Mühselig halte ich mich auf den Beinen um nicht zu fallen. Mit aller, versuchter Kraft versuche ich ihn zu rammen, aber er weicht aus. Ich stürze zu Boden. Vor Schmerzen kneife ich die Augen zusammen.

“Hey, alles in Ordnung bei dir?”, fragt mich der kleine und hilft mir mich aufzusetzen.

Plötzlich höre ich wie jemand den Namen des Jungen ruft. Mokuba heißt dieser.

Ich öffne meine Augen und sehe wie einer der Kerle schnell, mit einem Messer, auf uns zu kommt. Meine Reaktion - ich schubse den Jungen weg. Doch dann merke ich einen schneidenen Schmerz in meinem linken Oberarm. Das Messer streift mich genau dort. Wie konnte ich mich nur dazu bewegen in diese Situation zu geraten? Ich habe es doch von Anfang an gewusst, dass ich den kürzeren ziehen werde. Aber nein, mein Übereifer trieb mich dazu.

Wieder liege ich auf den Boden. Doch nicht mit mir, ich gebe nicht auf! Mit Schwung trete ich gegen das Schienbein des Messerträgers. Er fällt auf die Knie. Darin sehe ich meine Chance und trete ihn ins Gesicht. Er fällt nach hinten. Schwerfällig stehe ich schnell auf und trete weiter auf ihn ein. Ein Schrei erklingt hinter mir. Ich sehe dort hin. Der Junge hat sich in den Arm des anderen hinein gebissen. Anscheinend wollte dieser mich hinterrücks angreifen. Der kleine hat Mut, das muss ich sagen. Echt pfiffig der kleine.

Ich drehe mich zu ihnen und hole mit voller Wucht aus. Mitten ins Gesicht treffe ich den Typen. Der Junge lässt von ihm ab und der Typ tippelt nach hinten. Von hinten ergreift mich jemand. Ich bin in einer Zwickmühle. Was mache ich jetzt?

Der Typ, den ich als erstes angegriffen habe, hält mich wie ein Schraubstock fest und fängt an zu lachen. Ich muss etwas tun, denn der Messerträger ist auf dem Weg zu mir. Da fällt mir etwas ein. Mit mühe trete ich den Typen, der mich festhält, mit aller Gewalt auf den Fuß. Er schreit auf und lässt mich los. Der Messerträger greift sich den Jungen und hält ihm das Messer an die Kehle. Doch unerwartet wird er von jemanden niedergeschlagen. Erstaunt sehe ich den Niederschläger an. Behutsam hält er seine Hände auf den Schultern des Jungen.

Sirenen erklingen. Mist! Jetzt stecke ich in der Klemme! Wäre ich bloß nicht auf die Idee gekommen hier herauf zu gehen.

Überanstrengt gehe ich zu Boden. Mein ganzer Körper schmerzt, besonders die Schnittstelle an meinem Arm. Ich sehe hin und ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Die Stelle blutet ziemlich stark und auf dem Boden unter mir bildet sich schon eine kleine Blutlache. In was bin bloß hinein geraten? Vorher habe ich die Schmerzen gar nicht so für stark gehalten. Aber jetzt? Sie sind fast unerträglich.

“An eurer Stelle würde ich verschwinden.”, meint der junge Mann bedrohlich zu den Angreifern.

Sie raufen sich zusammen und flüchten, wie auf Befehl. Erstaunt sehe ich ihnen nach.

Ich bin fix und fertig. Auf den Boden rutschend lehne ich mich erschöpft an die Wand. Ich bin viel zu Müde um jetzt Reißaus zu nehmen. Ich kann nicht mehr. Mit meinen rechten Hand halte ich die Wunde fest, um zu verhindern, dass es nicht mehr so stark blutet. Es funktioniert aber anscheinend nicht. So ein Mist! Was mache ich jetzt?

“Danke für deine Hilfe.”, sagt der kleine und hockt sich zu mir hin.

Ich lächle leicht, werde aber von Husten unterbrochen. Meine Lunge schmerzt dabei.

“Komm Mokuba, wir gehen.”, meint der andere.

Entrüstet sieht der Junge ihn an.

“Was ist?”, fragt der junge Mann.

“Wir können ihn nicht hier lassen.”, deutet der Junge auf meine Wunde.

“Was geht mich fremdes Elend an?!”, sagt der junge Mann entnervt und verschränkt seine Arme vor die Brust.

So ein eingebildeter Schnösel. Was glaubt er wer er ist? Ach ja, stimmt ja, er gehört zu Oberschicht. Ich kann ihn nicht leiden.

“Aber… er hat uns doch geholfen, Seto”, äußert sich der kleine.

Ja, ich habe den beiden geholfen. Warum, weiß ich nicht. Ist mir jetzt aber egal. Viel wichtiger ist die Wunde an meinem Arm, welche mich ziemlich schwächt. Ich verliere zu viel Blut.

Bedächtig versuche ich mich aufzurichten, aber es geht nicht, ich falle wieder zurück.

“Seto, bitte.” ertönt die Stimme des genannten Mokuba.

Dieser grummelt nur etwas vor sich hin.

Ich höre wie die Sirenen näher kommen und einige Fußschritte auch. Angst steigt in mir auf. Die Bullen werden gleich hier sein. Und ich bin dann am Arsch. Scheiße, wie komme ich hier bloß weg? Ich kann nicht einmal aufstehen. Plötzlich wird alles schwarz um mich herum. Ich glaube, ich werde bewusstlos.

In was für eine Scheiße bin ich bloß geraten?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-08-12T18:54:42+00:00 12.08.2007 20:54
Hey!
Deine FF ist voll cool. Gefällt mir bis jetzt echt super mach weiter so. Ich hoffe das es bald weiter geht.
Bye
Von:  NeveralonE
2007-06-27T12:19:56+00:00 27.06.2007 14:19
Óò ohoh...der arme joey...das muss echt weh tun

hoffentlich lässt sich seto überreden -.-°°
das kapitel ist wirklich toll geschrieben..die kampfszenen sind super geworden
lg NeveralonE


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