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Der Furcht folgt die Hoffnung

Spem metus sequitur
von

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Ein Brief für Harry und Theodor

Kapitel einunddreißig – Ein Brief für Harry und Theodor
 

In der Redaktion:
 

angel 90: *in die Redaktion stiefel* *umseh*
 

angel 90: *ruf* Hallo Saturn!
 

Saturn: *unter dem Tisch vorkrabbel* Ja?
 

angel90: *Blinzel* *verwirrt ist* Was macht sie da unter dem Tisch?
 

Blue: *schultern zuck* Wer weiß das schon. Was gibt es denn?
 

Angel90: Ähm… ah ja! *räusper* Ich hab mir gedacht, ich komm mal zu dir in die Redaktion und frage nach, wie weit das nächste Kapitel von "der Furcht folgt die Hoffnung" ist und wann es endlich rauskommt? Ich bin sicher, ich bin nicht die einzige, die schon sehnsüchtig auf das nächste Kapitel wartet... *zur Meute deut* *die draußen steht*
 

Saturn: Aha. *Staub vom Kleid klopf und sich aufrichte*
 

angel90: Oder hat Severus sich davon gemacht und deswegen braucht das Kapitel so lange?

*umschau*
 

Sev: Ha! Als würde ich von hier flüchten können. *auf die Bewachung schau*
 

Bewachung: *grins*
 

angel90: Na dann…
 

Saturn: …hier ist es.
 

Redaktion to be continued
 

Donnerstag, 5. Februar 1998
 

Nach so vielen Jahren war Charlie Weasley wieder in Hogwarts, wenn auch nicht als Schüler, sondern eher als Gast und eigentlich sollte neben ihm seine Kollegin und gute Freundin Mary Sue sitzen. Mit eben dieser war er ja auch angereist, so hatte er zumindest gedacht.

Doch statt der Hexe saß dort ein Zauberer, Death Eater, derzeitiger Mitbewohner, ehemaliger Mitschüler und Gegner im Quidditchspiel und irgendwie jetzt Freund.

„Wie kommst du hierher?“, beendete Charlie seinen Satz und starrte Marcus an, der noch immer grinste und an dem Glas Milch nippte. Er verzog das Gesicht.

„Ist ja eklig“, murmelte er und murmelte einen kleinen Zaubererspruch, der Charlie verdächtig unbekannt, und daher sicher schwarzmagisch, war. Das Glas überzog sich kurz mit Eiskristallen, dann kostete Marcus erneut und nickte zufrieden.

„Jetzt ist sie richtig temperiert. Milch, die wärmer als kalt ist, ist ungenießbar“, erklärte er Charlie, als hätte es die „Wie-Frage“ gar nicht gegeben.

„Du müsstest dich jetzt mal sehen“, grinste Marcus und Charlie wiederholte seine Frage, nun etwas ungeduldiger.

Der andere rollte mit den Augen und sagte:

„Ist doch offensichtlich. Ich bin mit dir durch das Tor hinein und ich wette, Dumbledore hat es genau gewusst, sonst hätte er uns sicher zwei Wohnungen gegeben. Nicht dass ich was …“

„Wo ist Mary Sue?“, unterbrach Charlie ihn und Marcus seufzte.

„Na, wo wohl? Im Camp. Sie sitzt in unserem Zelt und ist für eine Weile ich, während ich sie bin.“

Charlie seufzte und seine Anspannung ließ sichtlich nach. Wieso nur überraschte es ihn eigentlich nicht, Marcus hier zu sehen.

„Wo hattet ihr so schnell Vielsafttrank her?“

„Mir war langweilig“, war die einzige Erklärung, die Charlie bekam.

Eine Weile schwiegen sie und starrten in die Flammen, als Marcus fragte:

„Können wir ein bisschen hierbleiben?“

Charlie zuckte mit den Schultern. „Warum nicht?“ Sollte Mary Sue sich ruhig ein paar Tage verstecken müssen, dafür, dass sie sich mit Marcus verbündet und ihn so schändlich hintergangen hatte.
 

Samstag, 7. Februar 1998
 

„Ob es sehr auffallen wird, wenn Mary Sue für Slytherin jubelt?“, fragte Marcus, als er sich in die schwarze Robe zwängte. Bevor er die Knöpfe schließen konnte, musste er den Vielsafttrank trinken, sonst würde sie nicht passen. Oben rum würde sie fast passen, doch um die Taille war die Hexe um einiges schlanker als Marcus.

„Da man sie hier nicht kennt, denke ich, nicht. Wenn jemand fragt, sagen wir einfach, du jubelst für Slytherin, weil du den Sucher so anziehend findest.“

Marcus legte den Kopf schief. „Ist das nicht Draco?“

„Soweit ich weiß“, kam es dumpf aus einem Pullover, den Charlie sich gerade über den Kopf zog. Er sah zu Marcus hinüber, der breit grinste:

„So abwegig ist die Ausrede noch nicht mal.“

Ein Schuh traf ihn am Kopf und empört sah er zu Charlie hinüber, der sagte:

„Verwandle dich endlich, du Spinner. Das Spiel fängt sonst ohne uns an.“

Marcus lächelte in sich hinein. Eifersüchtig?
 

***
 

„Es ist kaum zu glauben. Draco Malfoy ist zurück und scheint besser in Form zu sein als alle anderen. Ich würde ja zu gerne wissen, was sein Geheimnis ist. Ob da wohl eine Frau ihre Finger im Spiel, oder besser an ihm …“

„Blaise!“, wurde dieser für alle hörbar von McGonagall unterbrochen und ein naiv fragender Slytherin antwortete: „Ja, Professor?“

„Bitte bleiben Sie sachlich.“

„Das bin ich doch immer, Professor.“

Eine Hand legte sich über das Mikro, doch verhinderte nicht die Übertragung der Diskussion, die da weitergeführt wurde.

„Bedenken Sie, es sind Minderjährige anwesend und die können mit ihren Anspielungen nicht umgehen.“

„Sind Sie da sicher, Professor? Die heutige Jugend ist da schon sehr viel reifer als zu Ihrer Zeit.“

Nun war ein seltsames Knacken zu hören, gefolgt von einem Rascheln und dann schallte Alexas Stimme über das Feld.

Harry grinste, als er sagte: „Da ist Zabini wohl doch etwas weit gegangen.“

Zacharias nickte und zupfte an seinem Kostüm herum.

„Sei vorsichtig, sonst zerreißt es“, warnte Mirabelle und hob einen überdimensionalen Löwenkopf hoch, um ihn Zacharias aufzusetzen. Der verzog das Gesicht.

„Muss das sein?“, moserte er und sowohl Harry als auch Theodor nickten mit schadenfrohem Grinsen. „Verloren ist verloren. Und Wettschulden sind Ehrenschulden“, gaben sie synchron von sich. Zacharias stöhnte genervt.

Blaise kam auf die Spieler zu. Er schien verstimmt und murmelte Beschimpfungen vor sich hin.

„Frigide, alte Jungfer“, zischte er.

„Wer?“, kam es dumpf unter dem Löwenkopf hervor.

„Mc-Ich-bin-`ne-Jungfrau-Gonagall.“

„Und hier kommen die Spieler!“, unterbrach Alexandra Blaises Gemoser und der protestierende Zacharias wurde von Mirabelle aufs Spiel geschuppst.

„Und kräftig jubeln“, erinnerte sie ihn.

„Wie niederträchtig von dir, Belle, mir so in den Rücken zu fallen“, zischte dieser und die Rawenclaw zwitscherte: „Ich habe dich auch lieb“ und gab dem Löwen einen Kuss auf die Fellwange.

Theodor und Harry sahen sich vielsagend an. Zacharias wurde rot, doch das sah keiner unter seinem Löwenkopf. Nur das Stolpern verriet seine Verwirrung etwas, doch das konnte man auch auf das ungewohnte Kostüm schieben.

Das Spiel selber verlief fast unspektakulär. Die Slytherins gewannen.

Nicht jedoch weil Draco schneller, gewitzter oder wendiger war. Entgegen Blaises Begeisterung war er noch immer etwas angeschlagen. Die Schlangen gewannen, weil Harry eben Harry war.

Der Junge, der überlebte.

Der Junge mit dem Helfersyndrom, wie so manch ein Slytherin abfällig bemerkt hatte.

Wenn man diesmal auch nicht darüber lachte, sondern eher mit einem Aufatmen den Satz murmelte.

Eine halbe Stunde nach Spielbeginn war Folgendes passiert.
 

Harry hatte den Schnatz schon fast erreicht. Er hatte seine Hand ausgestreckt und strebte zielsicher auf den kleinen Ball zu. Dass er ihn wieder einmal vor Draco entdeckt hatte, war nicht überraschend. Der Gryffindor schien ein Gespür für das goldene Ding zu haben.

Draco war ihm jedoch dicht auf den Fersen. Nur weil er den Schnatz einen Bruchteil nach Harry gesehen hatte, hieß es ja nicht, dass er als Sucher nichts taugt. Ganz im Gegenteil. Harry war aufgefallen, dass Draco konzentrierter war als beim letzten Spiel.

Harry wusste, warum. Doch natürlich würde er nichts dagegen sagen, wie kam er denn dazu? Die Slytherins schienen ohnehin die Gryffindors mehr und mehr zu faszinieren. Ihm war auch durchaus aufgefallen, dass Ron in letzter Zeit auffällig oft mit Pancy anzutreffen war und zählte er selber nicht Theodor inzwischen zu seinen Freunden?

Irgendwie hatten die Schüler die Sache mit der Feindschaft zwischen den Häusern vergessen. Vielleicht war es aber auch einfach nur die Angst vor dem, was vor den Toren Hogwarts’ war, die sie zusammenrücken ließ.
 

Aus dem Augenwinkel nun bemerkte Harry also Draco, der ebenso verbissen versuchte den Schnatz zu fangen. Beide hatten ihre Hand ausgestreckt und wollten danach greifen und beide rasten in einem Atem raubenden Tempo auf einen der Zuschauertürme zu.

Nur am Rande bemerkte Harry, dass es der von Rawenclaw war.

Kurz dachte er an Laureen.

Dann war der Schnatz auch schon wieder weg und sowohl er als auch Draco fluchten leise.

Harry schielte zu dem Slytherin hinüber und drehte dann ab.

Er hielt weiter Ausschau und flog an den Zuschauertürmen lang. In der Menge machte er Hermione aus, die offenbar zwischen ihm und Draco hin und her gerissen war, doch letztendlich würde der Patriotismus für Gryffindor über die Verliebtheit siegen. Er sah zu Laureen, die ihm zuwinkte und in dem Moment tauchte der Schnatz zum zweiten Mal auf.

Harry beugte sich vor, da war Draco schon wieder auf Besenlänge heran. Beide rasten auf den Rawenclawturm zu. Die Zuschauer wichen erschrocken zurück und da passierte es.

In dem Gedränge wurde Laureen an den Rand geschoben, verlor das Gleichgewicht und kippte über das Geländer.

Ein Aufschrei ging durch die Reihen und einige Raben versuchten die Hand der Schülerin zu greifen, doch die Handschuhe gaben nach und Laureen fiel. Ehe einer der Lehrer etwas tun konnte, ließ Harry den Schnatz Schnatz sein, jagte dem Mädchen hinterher und fing sie auf, ehe sie den Boden berührte.

Draco verfolgte das Geschehen einen Moment verblüfft, als etwas seine Sicht versperrte. Er schlug danach, seine Finger bogen sich automatisch um das Gebilde und er hatte den Schnatz gefangen.

Das bemerkte er jedoch zunächst nicht, er landete auf dem Rasen, wo bereits einige der Schüler standen und Laureen von Professor Flitwick auf mögliche Verletzungen geprüft wurde. Vorsichtshalber sollte sie auf den Krankenflügel. Harry begleitete sie. Schon aus Tradition, wie er lachend erklärte, schließlich lag er nach einem Spiel öfter im Krankenflügel, als dass er unverletzt vom Rasen ging.

Die Schüler atmeten auf.

Das war noch mal gut gegangen. Dann pfiff Hooch und erklärte Slytherin zum Sieger, als sie Dracos Hand mit dem Schnatz in die Höhe hielt und er da erst realisierte, dass er den kleinen goldenen Ball gefangen hatte.

Man begab sich gut gelaunt zum Schulhaus zurück. Es würde bald Kaffee und Kuchen geben.
 

„Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich freue mich nicht, dass mein Haus gewonnen hat“, sagte Pancy gutgelaunt, als sie zu Ron aufschloss. Der Hüter der geschlagenen Mannschaft sah zu ihr hinunter und sie fuhr fort:

„Aber es tut mir trotzdem leid, dass du verloren hast. Du hast gut gespielt. Theodor und Eric hatten ein paar fiese Quaffel für dich.“

Ron fuhr sich durch seine kurzen Haare und gab nur ein „Mhmm“ zur Antwort

„Ihr hättet gewonnen, aber dann wäre Laureen jetzt ernsthaft verletzt. Im besten Fall.“

Ron grinste und schüttelte leicht den Kopf.

„Ich mache Harry doch gar keinen Vorwurf.“

„Gut gespielt, kleiner Bruder“, lachte Charlie und holte Ron ein. Dieser grinste und wandte sich um. Neben Charlie ging eine ihm unbekannte Hexe.

„Sehr nett, nun auch mir guten Tag zu sagen, Charlie“, tadelte er seinen großen Bruder.

„Ich wollte dich doch nicht in deinem Lerneifer stören“, gab der Ältere zurück.

„Wer sind Sie?“, mischte sich nun Pancy ein und meinte damit Mary Sue.

„Eine Arbeitskollegin von Charlie und du?“

„Pancy, die …“, die Hexe hielt kurz inne, sah zu Ron hinüber und setzte nach: „Kollegin von Ron, sozusagen. Ich bin die Schulsprecherin.“

„Wirklich, ich gratuliere.“ Mary Sue lächelte anerkennend und schob Pancy dann mit sich, wusste sie doch, dass Charlie mit Ron ein paar Worte unter vier Augen wechseln wollte.

Im Grunde nichts aufregendes, nur sollte Ron ein Auge auf Ginny haben, der große Bruder machte sich nicht umsonst Sorgen um die Schwester, aber er wollte nicht, dass allzu viele von der ganzen Sache erfuhren.

„Das mit den Häusern finde ich unglaublich interessant“, schwatzte Mary Sue weiter. „Du bist also bei den grün-silbernen?“ Die Hexe deutete damit auf den Schal.

„Slytherin“, erklärte Pancy. „Unser Hauswappen ist eine Schlange. Ron gehört zu den Gryffindors und deren Wappentier ist ein Löwe.“

„Und wer sind die anderen?“, fragte Mary Sue weiter und Pancy überlegte kurz, ehe sie verstand.

„Dann gibt es noch die Raben das sind die Rawenclaws und die Dachse, das sind die Hufflepuffs.“

„Und jeder hat seinen Gemeinschaftsraum, richtig? Charlie hat mal ein bisschen was erzählt.“

„Ja, das stimmt. Wir haben unseren im Keller. Die Gryffindors sind im Turm. Aber eigentlich ist das mit den Häusern bei weitem nicht mehr so dramatisch wie in den jüngeren Klassen. Ich meine, es können die besten Freunde aus völlig unterschiedlichen Häusern kommen.“

„So wie du und Ron?“, lächelte Mary Sue und Pancy stockte kurz. Sie runzelte die Stirn und nickte langsam

„Ja, so wie ich und Ron.“

Sie drehte sich zu diesem um und er sah sie in dem Moment auch gerade an. Sie lächelte zögerlich und wandte sich schnell wieder ab.

„Diese Weasleys haben doch etwas faszinierendes, oder?“, fragte Mary Sue leise. Pancy antwortete nicht, sie dachte darüber nach.
 

***
 

„Was gibt es, Sirius?“, fragte Harry, ehe er die Tür zum Büro seines Patenonkels geschlossen hatte. Der Jüngere grinste dann und sagte: „Oder besser, Professor Black.“

„Sirius ist schon in Ordnung“, kam es trocken zurück und Harry erkannte, dass Ärger in der Luft lag.

„Ich habe das eben mit einer Eule geschickt bekommen.“ Sirius erhob sich und kam auf Harry zu. In der Hand hielt er ein Schreiben, das mit ‚Professor Dolohov’ unterzeichnet war.

„Eule ist etwas übertrieben, oder? Sie wohnt auf der anderen Seite des Ganges“, murmelte Harry, doch Sirius zischte: „Ja! Eule!!“

Der Jüngere hob die Augenbrauen. Sah ja fast so aus, als hätte sein Playboy-in-Jugendtagen-Patenonkel Beziehungsprobleme. Harry setzte schon zu einem leichten Seitenhieb an, unterließ es dann aber doch auszusprechen, was er dachte, als er die dunkle Wolke über Sirius’ Kopf sah.

„Da…“, wies Harry den Älteren auf das Gebilde aus Wasserdampf hin und Sirius wedelte die Wolke ärgerlich fort.

„Du wolltest einen Mitschüler ernsthaft und vorsätzlich verletzen, Harry. Wo ist deine Vorbildfunktion geblieben?“

„Es ist doch nichts passiert“, ereiferte sich Harry und verfluchte Alexandra innerlich als Petze.

„Ein Nott? Harry, bist du wahnsinnig? Haben die Death Eater dich nicht schon genug im Visier? Was glaubst du, wäre passiert, wenn du Theodor ernsthaft verletzt hättest. Weißt du, wer hier dann aufgetaucht wäre?“

„Ich rate mal blind. Mister Nott?“, kam es schnodderig als Antwort und Harry zuckte zusammen, als Sirius auf den Tisch schlug.

„Das ist nicht witzig, Harry. Du solltest dir immer bewusst sein, wie gefährlich die Väter deiner Freunde sind.“

Harry erinnerte sich an die letzte Begegnung mit Francis und Lucius. Das Training war heftig gewesen. Die beiden Death Eater hatten ihm nichts geschenkt. Andererseits hatte er sie auch nicht provozieren dürfen.

„Nott und sein engster Verbündeter Malfoy senior sind nach Voldemort deine schlimmsten Feinde. Treuer als die beiden kriecht niemand im Staub.“

Den letzten Satz hatte Sirius eher zu sich gesagt, doch Harry hörte ihn dennoch.

Im Staub waren sie tatsächlich gekrochen, doch nur, weil Francis einen Ring verloren hatte, den er Lilien schenken wollte. Harry hatte das Bild noch immer vor Augen, als er das letzte Mal gekommen war. Er hatte sich ein Lachen und eine Bemerkung bezüglich des Alters nicht verkneifen können. Das darauffolgende Training war unfair gewesen. Andererseits sollte er auf einen Kampf mit Voldemort vorbereitet werden und war der fair?

Reumütig sah Harry nun zu Boden.

„Tut mir leid, kommt nie wieder vor“, sagte er. Er sah auf und Sirius’ Wut sank in sich zusammen. Wie sollte man einem Jungen mit diesem Hundeblick böse sein können.

„Schon gut. Du verträgst dich doch jetzt wieder mit Theodor. Ich glaube, der kann einen Freund jetzt gebrauchen. Alexandra hat auch an seine Familie geschrieben.“

Harry verzog verstehend das Gesicht. Er hatte sich mit Theodor längst vertragen. Schließlich war er ja auch nicht auf ihn, sondern auf dessen Vater sauer gewesen.

„Kann ich gehen?“, fragte er und Sirius winkte ihn hinaus.

Der Animagus warf das Pergament ins Feuer und zischte verärgert: „Mit einer Eule geschickt.“

Harry schloss leise die Tür, dann suchte er Theodor. Er wollte den Slytherin wenigstens warnen, bevor ein Brief von Francis ankam. Doch die Warnung kam zu spät.

Ein aufgelöster Theodor rannte ihn fast um, als er in die siebente Etage eilte.

„Wohin?“, fragte Harry und erblickte da den Heuler in der Hand des anderen.

„Raum der Wünsche“, antwortete Zacharias stattdessen. „Heuler, Vater, böse Sache“, fasste er noch zusammen.

Die drei stürmten die Treppe hinauf, doch der Brief war abgeneigt zu warten, bis er in einem abgeschiedenen Raum war, er riss sich aus der Hand von Theodor los, explodierte und gab preis, was auf ihm geschrieben war, mitten auf dem Gang und zur Mittagszeit, als sämtliche Schüler auf dem Weg irgendwohin waren.

Theodor und die anderen blieben abrupt stehen.

„So ein verfluchter Mist“, zischte er, da ertönte auch schon die Stimme von Francis.
 

„Theodor Francis Maria Nott!“
 

„Maria“, fragten Harry und Zacharias gleichzeitig.

„Schnauze“, bellte Theodor.

Timothy und die Patilzwillinge kamen gerade auf die drei zu, als der Squib verblüfft anhielt, sobald die Stimme durchs Schulhaus dröhnte.

„Das ist ja Vater“, murmelte er und ging zu seinem Bruder, der nun sprachlos die Tirade über sich ergehen ließ, die nun folgte.
 

Habe ich dich so erzogen? Dass du dein Talent an so einem dahergelaufenen Gryffindor verschwendest?
 

„Meint der mich?“, fragte Harry leicht fassungslos.
 

Dieser Potter-Junge kann nicht mal Tee richtig zubereiten und DU riskierst deswegen von der Schule verwiesen zu werden?
 

Harry war sprachlos. War ja klar, dass man ihm irgendwann aufs Butterbrot schmierte, dass er den Tee länger als laut Packungsanweisung ziehen ließ. Ob nun zwei oder zwanzig Minuten, Francis sollte sich nicht so haben.
 

Deine Mutter und ich sind sehr enttäuscht von dir, Theodor.
 

Kurz war Stille und der Slytherin atmete schon auf, als es weiter ging:
 

Ich korrigiere mich. Ich bin sehr enttäuscht von dir. Deine Mutter lässt dich grüßen und versichert dir, sie hat dich lieb wie du bist. Ich grüße deinen Bruder. Er wird sicher hier irgendwo sein.
 

Damit löste sich der Brief in Luft auf und Theodor atmete aus. Die Schüler, die bis dahin mit angehaltenem Atem erstarrt waren, flüchteten nun in ihre Räume. Der Gang war bald leer.

„Typisch Vater“, murmelte Timothy und ging ebenfalls. Theodor setzte eine Schmollmiene auf und verschränkte die Arme. Ja, typisch Dad, dachte er. Macht ein Riesenfass auf wegen gar nichts.

„Wenn es dich tröstet, Sirius hat sich so ähnlich angehört“, sagte Harry, doch Theodor wedelte verärgert mit der Hand und ging ebenfalls zum Essen.
 

***
 

„Pancy, wer ist das?“, fragte Daniel Green, ein Slytherin und Jäger der Mannschaft, als er aus den Duschräumen kam und eine ihm Fremde im Gemeinschaftsraum der Slytherins antraf.

Mary Sue wandte den leuchtenden Blick von den Wänden ab und blickte zu dem Zauberer.

„Sie ist Gast und wollte den Gemeinschaftsraum sehen“, gab Pancy zurück und der Jüngere flippte aus.

„Und da schleppst du die hier rein? Bist du verrückt? Offenbar verbringst du zu viel Zeit mit diesem Gryffindor!“

„Vorsicht, Green“, sagte da Draco und der Jüngere wandte sich um.

„Was? Ich habe doch Recht? Sie könnte ein Spion sein.“

„Sie ist mit Charlie Weasley auf Einladung von Dumbledore hier.“

„Weasley, natürlich. Kaum sagt dieser Volltrottel etwas, schon schaltest du dein Hirn ab, und so was ist unsere Schul …“, der Rest ging unter, denn Daniel traf ein seltsamer Fluch.

Pancy steckte ihren Zauberstab wieder weg und das sympathische Lächeln von Mary Sue war einer dünnen Linie gewichen.

Daniel war fassungslos. Anklagend hob er seinen Finger, doch ehe er ein Wort herausbekam, sagte Draco mit sachlichen Ton: „Du wirst kein weiteres Wort verlieren über das, was eben passiert ist. Das hast du dir selber zuzuschreiben. Nicht jeder, der fremd ist, ist ein potentieller Feind, Green.“

„Und das von dir, Malfoy?“, fragte Daniel ungläubig.

Er sah sich in der Runde um, keiner widersprach Draco. Entweder aus Angst oder weil sie derselben Meinung waren. Der Jüngere fühlte sich verraten und machte sich davon.

„Danke, Draco“, flüsterte Pancy leise, der zuckte wegwerfend mit den Schultern. Für ihn war die Angelegenheit schon vergessen.

Mary Sue, oder besser Marcus, legte nachdenklich den Kopf schief.

Irgendwie hat Draco sich verändert, dachte der ehemalige Slytherin. Die Gruppe zerstreute sich und nur wenige der Slytherins waren im Gemeinschaftsraum, als die Tür sich öffnete und sich hinter einem Snape ein wütender Charlie vordrängelte.

„Bist du irre?“, rief er und ging auf Mary Sue los. Er stoppte sich selber und sagte: „Was frage ich das eigentlich, das hast du schon mehr als einmal bewiesen!“

„Mister Weasley, mäßigen Sie Ihren Ton in Gegenwart einer Dame“, wies Snape ihn zurecht und Charlie schnaubte verächtlich: „Von wegen Dame!“

Severus hob eine Augenbraue, kam jedoch nicht dazu zu fragen, da just in dem Moment auch Sirius hereinrauschte.

„Severus?“, fragte er lediglich und maß den anderen mit einem Blick, der sagte: Du hast hier nichts zu suchen. Dies ist mein Revier.

„Es wird mir ja wohl erlaubt sein, in MEINEM Haus nach dem Rechten zu sehen“, sagte Severus.

„Im Moment obliegt es meiner Aufgabe, nach dem Rechten zu sehen. Du solltest längst auf deiner Wanderschaft sein. Und nimm deinen Kanarienvogel mit, die Federn liegen im ganzen Haus verteilt.“

„Mein Kanarienvogel hat mehr Verstand in einer ihrer verlorenen Federn als du im ganzen Kopf. Also schlag ich vor, dass du sie aufsammelst und davon profitierst.“

„Was geht hier vor?“, fragte Mary Sue flüsternd und Pancy erklärte:

„Das ist unser Hauslehrer Professor Snape, der zurzeit von Professor Black vertreten wird.“

„Wieso vertreten?“ Marcus verstand es nicht, aber zu detailliert konnte er nicht fragen, ohne zu verraten, wie viel er wirklich wusste.

„Bis vor Kurzem war Professor Snape nicht da. Ich …“ Pancy stockte und starrte Mary Sue an. Ein Schreckensschrei blieb ihr im Hals stecken und auch die anderen erstarren. Stille legte sich in den Raum und Mary Sue alias Marcus hatte eine ganz böse Ahnung.

Er sah zu Charlie, der bleich geworden war.

Dann blickte er an sich hinunter und die Ahnung wurde zur Gewissheit. Er war nicht länger Mary Sue. Die Verwandlung war aufgehoben.

„Hast du vergessen …“, begann Charlie, doch Marcus fiel ihm ins Wort: „Nein, ich habe noch eine halbe Stunde.“

„Verwandlungszauber?“, fragte Sirius und Severus erwiderte genervt: „Vielsafttrank.“

„Aber wenn noch Zeit ist … War es wohl nicht genug.“

Severus schnaubte verächtlich: „Typisch Gryffindor. Keine Ahnung von Zaubertränken.“ Er sah dabei zu Sirius und ohne Zweifel hatte er diesen gemeint.

„Wenn der Vielsafttrank vor der Zeit seine Wirkung verliert, gibt es nur eine Erklärung, die Person, in die man sich verwandelt hat, lebt nicht mehr.“

„Mary Sue“, keuchte Marcus erschrocken. „Wir müssen zurück.“

Charlie nickte und beide waren schon auf halben Weg zur Tür, als Severus und Sirius sich ihnen in den Weg stellten.

„Nein. Sie bleiben. Beide.“

„Was?“, schrie Charlie und wollte an Sirius vorbei, doch der hielt ihm am Arm fest und sagte eindringlich: „Das kann auch eine Falle sein. Wenn es wirklich so ist, wie Severus sagt, könnt ihr dieser Mary Sue nicht mehr helfen.“

Charlies Anspannung ließ etwas nach. Er sackte regelrecht in sich zusammen und auch Marcus erkannte die Wahrheit in den Worten.
 

***
 

In der Redaktion:
 

Saturn: Mal wieder acht Seiten geschrieben und nix erzählt.
 

Blue: *mäkel* Na, eher gute sieben Seiten. Ist ganz schön kurz dein Kap.
 

Saturn: *Schultern zuck* Und wenn schon. Also, sieht so aus als wäre Mary Sue hinüber. Buhu.
 

Blue: Da sind die armen Kinder ja Vollwaisen.
 

Saturn: Stimmt.
 

Sev: *verächtlich schnaub* War ja klar, dass du diese Grausamkeit nicht bemerkst.
 

Saturn: *ihn anblinzel* Das habe ich a~aalles von dir. Nun, sei es drum. Wir schreiten voran. Bald ist 1. April und da wird Hogwarts platt gemacht.
 

Blue: *Scheinwerfer auf Gleda richt* Ignorieren wir das vorerst. Gelda, dein Auftritt.
 

Gleda: *räusper* Das nächste Kapitel heißt: Darauf trinken wir! und beinhaltet das obligatorische Besäufnis.
 

Moonlily: *irritiert* Sollte es nicht eigentlich jetzt schon gewesen sein?
 

Blue: Ja, aber Saturn kam mal wieder ins Schwafeln.
 

Saturn: Ey!
 

Sev: *nick* und deshalb musste es verschoben werden. Vorerst möchte ich aber noch das Ende der obigen Szene lesen.
 

Saturn: Warum?
 

Moonlily: Weil er drin vorkommt?
 

Saturn: Aber nicht besonders gut bei weg. *breit grins* Sev wird ein Pantoffelheld.
 

Moonlily: Nein! Bitte nicht OOC werden.
 

Saturn: *seufz* Na gut. *zu Sev schleich* Apropos Held. Sev-Schätzchen?
 

Sev: *misstrauisch* WAS?!
 

Saturn: *grins*



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  angel90
2010-07-31T19:14:26+00:00 31.07.2010 21:14
*hier mal reinschau*
*ganz langsam*
Hey Saturn, wollte nur mal nachfragen, wann es weiter geht?
weiß, dass ich das mal wieder bin, die wohl nachfragt, aber deine story ist eben wie ein gutes buch...man mag eigentlich nur ungern das buch weglegen und will lieber wissen, wie es weiter geht....

glg angel
Von:  suz
2010-06-28T20:57:07+00:00 28.06.2010 22:57
huhu ich weiß, ich weiß, bin viel zu spät mit dem lesen und kommischreiben, aber mir war was richtig wichtiges dazwischen gekommen (die weltherrschaft braucht ihre zeit muahahahahaaaaaa)
soo also des war mal wieder sehr amüsant und spannend
(wer hätt gedacht, dass teekochen so schwer sein kann^^ ach und die lieben mütter, liben alle ihre kinder^^ lol)
der cliffhanger is dir durchaus gelungen, ich hoffe allerdings, dass wir bald erfahren, wie´s nun weiter geht und dass marysue nicht tot ist
soooo bis zum nächsten kap (das werd i dann nit so spät lesen, versprochen^^)
gruz suz
Von: abgemeldet
2010-05-07T17:42:50+00:00 07.05.2010 19:42
Huhu,

dieses mal gab es ja gar nichts neues über Todd und Ginny zu lesen. Schade ... Erfährt man im nächsten Kapitel wie es mit den beiden weiter geht? Er soll sich endlich wieder an sie erinnern!

Ansonste, joar so furchtbar viel ist in diesem Kapitel ja nicht passiert. Ich gehe mal davon aus das es mehr so eine Überleitung war und im nächsten Kapitel geht es dann wieder so richtig los?

Ich bin auf jeden Fall schon gespannt =)

lg, Nanetta
Von:  DarcAngel
2010-04-23T18:16:02+00:00 23.04.2010 20:16
schon vorbei, das ging wieder viel zu schnell =(
Zudem gebe ich der Reaktion recht, sieben Seiten und kaum was passiert - nicht, dass sie nicht gut geschrieben oder uninteressant gewesen wären, dann wäre das Lesen ja nicht im Fluge vergangen!
Das Gespräch mit Sirius und den Heuler fand ich lustig. Die Reaktion auf Marcus war meiner Meinung nach nicht "erschreckt" genug, er ist schließlich ein gesuchter Verbrecher. Dass Marie Sue was passiert sein soll, ist clever gemacht, da wär ich nicht drauf gekommen, zu entspannt, war die Stimmung, die Charlie und Marcus verbreitet haben. Das Gespräch zwischen Ron und Charlie hätte ich gerne gehört.
Nun warte ich wieder gespannt, wies weiter geht
lg DarcAngel
Von:  Vanadie
2010-04-16T12:21:53+00:00 16.04.2010 14:21
Huhu :)
Da bin ich mal wieder (hat ja auch lange genug gedauert) in letzter Zeit hab ich irgendwie nicht mehr die Zeit zum Lesen gefunden, aber jetzt sind Ferien und da hab ich mich endlich auf meine Favoriten stürzen können.
Also erstmal muss ich mal wieder sagen, das es ein tolles Kapitel war (und die anderen, die ich davor nachgeholt habe natürlich auch) ich bin jedes Mal erstaunt wie leicht sich deine Geschichten lesen lassen, man ist (leider) immer so schnell fertig mit lesen, weil es nirgendwo stockt, sondern einfach nur wie Seide dahin fliesst .. ok Seide ist irgendwie ein schlechter Vergleich mit Buchstaben, aber ich hoffe du weißt was ich meine ..
Ein paar Fragen hab ich dann aber doch noch, die mir mal so aufgefallen sind:
Ist Delia jetzt 6 oder 8 Jahre alt? Im Steckbrief hast du sie als 6 beschrieben, aber irgendwo glaube ich hast du sie auch mal achtjährig genannt. (Kann aber auch nur ein Hirngespinst meiner Augen gewesen sein *hüstel*)
Hat Todd seine gesammten Erinnerungen an sein voriges Leben verloren oder nur die von Ginny? Mir ist das nicht so ganz klar geworden.
Gut und als letztes wollte ich dich noch ein bisschen erpressen *ärmel hochschieb*
Wird es ein Happy End für jedes Pairing geben? Ich weiß du verräts bestimmt nicht gerne den Ausgang deiner Geschichte (ja wer tut das schon?) aber ich werd noch wahnsinnig, wenn ich mir vorstelle Todd und Ginny werden nicht zusammen kommen, die beiden sind einfach viel zu süß und mal ehrlich, verdient hätten sie sich auch ein bisschen Glück oder nicht? Und Marcus und Charlie *seufz* ja eigentlich gefällt mir jedes Pairing .. und dieses eigentlich bezieht sich nur darauf das ich Alexa wirklich herrlich unsympatisch finde.
Ach! Und bevor ich es vergesse ich hätte da noch eine Idee für ein Pairing (auch wenn es jetzt noch nicht passt), wie wäre es denn mit Delia und Michael? Auf jeden Fall hab ich das Gefühl sie hat einen Narren an ihm gefressen, aber noch ist sie natürlich viel zu jung die Gute, aber naa wie wärs ;)
Da fällt mir ein wie alt ist Michael eigentlich? Ich hab ihn jetzt so auf 17 geschätzt ..
Naja ist ja auch egal, ich komm dann mal zum Ende.
Ich hoffe natürlich du schreibst bald weiter, bin schon ganz gespannt :)
Vanadie
Von:  angel90
2010-04-15T14:31:25+00:00 15.04.2010 16:31
Hey
danke für den Auftritt am Anfang :)
Hat mich gefreut, da vorzukommen
und tolles kap
Auch wenn wirklich an sich nichts passiert ist
der Heuler war echt lustig: harry kann keinen Tee kochen und Theos Mum ist nicht enttäuscht, sondern mag ihn wie er ist lol
bin gespannt auf das nächste kapitel
hoffe, das kommt schneller
sonst komm ich einfach wieder in die redaktion gelatscht *liebschau* ^^

cucu angel


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