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Lebe deine Träume

~*~Nur wer an die Hoffnung glaubt wird sie erleben~*~
von

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Verzweiflung

„Es ist wirklich zu spät. Protoman hat alles Wichtige in seinem Leben vergessen. Und Chaud war glaub ich besonders wichtig. Wir sollten ihn suchen“, meinte Kizna.

Kail überlegte: „Vielleicht funktioniert es nicht, weil er seine richtigen Sachen nicht anhat.“

„Dann sollten wir das vielleicht mal ausprobieren“, lächelte Asuka.

Protoman drehte sich um: „Ich spiele nicht mit. Vergesst es.“

Kail hielt ihm seine Kleidung hin: „Probier es einmal, dann nerven wir auch nicht mehr.“

Zwar gefiel dem NetNavi die Idee nicht, aber er ließ sich trotzdem darauf ein. Als er die Sachen anhatte, zog Lan den Chip noch einmal durch, aber ohne Erfolg.

„Jetzt lasse ich meine Sachen aber an“, sagte Protoman genervt und zog seinen Helm aus.

Leenrei überlegte: „Das passt alles nicht zusammen. Eigentlich müsste es funktionieren. Oder das ist ihr Ziel gewesen. Und die Chips sind natürlich nicht mehr dieselben. Wir brauchen Tests.“

„Willst du damit sagen, dass mein Vater das mit Absicht macht?! Fehler passieren nun mal!“, zischte Kail wütend.

„Ich befürchte, dass du falsch liegst. Dein Vater hat dich oft angelogen. Auch mit der Sache, wir sollten die Chips überarbeiten. Er wollte das wir sie testen.“

„Sei still! Wir sollten Chaud suchen! Das ist viel wichtiger!“

„Okay, du hast Recht. Dann lasst uns mal suchen.“

Fiora meinte: „Es tut mir Leid wenn ich mich einmische, aber da steht jemand.“

„Ja und? Was stört uns das?“, zischte Kail.

„Guck doch mal wer das ist.“

Genervt drehte Kail sich um. Hinter ihm stand Chaud. Wackelig versuchte er sich auf den Beinen zu halten, doch seine Kraft war schon lange am Ende. Der Junge sackte langsam zu Boden und verlor sein Bewusstsein.

„Chaud!“, schrieen die NetOps, ausgenommen Cindy.

Lan und Kail rannten zu ihm. Der schwarzhaarige Junge hob ihn hoch und legte ihn ins Auto.

„Back-Battle-Chip rein und download“, sagte er und True verschwand wieder in seinem PET.

Lan blickte kurz zu Protoman: „Du solltest auch mitkommen. Du weißt schließlich nicht wohin mit dir und bei uns ist es sicherer.“

Ohne ein Wort an ihn zu verlieren setzte er sich auf den Beifahrersitz. Lan setzte sich hinten rein und nahm Chauds Kopf auf seinen Schoß.

„Ich mag zu bezweifeln, dass Chaud die ganze Sache überlebt“, meinte Kail.

Protoman seufzte: „Pech. Einen Menschen mehr oder weniger stört die Welt auch nicht. Soll er doch sterben.“

„Protoman!“, zischte Lan.

Zwar schien es so, als wenn Chaud nichts mitbekam, aber er verstand ganz genau die Worte seines NetNavis. Die restliche Fahrt blieb es relativ ruhig und die drei redeten nicht viel miteinander. Am frühen Morgen kamen sie an einem kleinen Haus am See an.

Lan fragte: „Wo sind wir hier?“

„Das ist mein Geheimversteck. Ich zieh mich immer zurück, wenn ich meine Ruhe brauche. Diesen Ort kennt niemand. Aber Leenrei sagte sie ruft mich an, wenn sie was Neues hat. Sie arbeitet mit ihren Schwestern an einer Lösung“, erklärte Kail.

Protoman betrat einfach das Haus und setzte sich auf das Sofa. Entspannt sah er zu, wie Kail Chaud auf das Bett legte. Sie legten sich noch etwas hin, da sie die ganze Nacht wach waren. Chaud stand mit letzter Kraft auf und setzte sich neben Protoman.

„Was willst du?“, zischte das NetNavi.

Chaud sah betrübt nach unten: „Ich… ich wollte nur…“

„Kannst du auch normal reden? Dein gestottere kann sich doch keiner anhören. Was willst du?“, fragte er genervt.

„Ich wollte dich was fragen… Magst du mich eigentlich noch?“

„Mögen? Das ist doch jetzt ne Scherzfrage, oder? Ich hasse dich! Genauso wie die anderen beiden. Wer mag dich denn schon?!“

Chaud war von den Worten sehr geschockt, die sein NetNavi von sich gab, und er brachte kein Wort mehr raus. Er stand auf, ging aus dem Haus und setzte sich auf den Steg. Betrübt sah er sein Spiegelbild im Wasser an. Es war das erste Mal seit längerem, dass er sich weinen sah. Eine Träne nach der anderen suchten sich ihren Weg über seine Wangen. Schlurzend vergrub er sein Gesicht in den Händen. Stunden saß der Junge weinend auf dem Steg.

Kail stand nach paar Stunden auf und streckte sich. Er ging ins Zimmer, in dem eigentlich Chaud lag, doch es war leer. Sofort rannte er ins Wohnzimmer zu Protoman.

„Wo ist Chaud?“, fragte er hektisch.

Das NetNavi antwortete: „Wenn du den weiß-schwarzhaarigen Jungen suchst, der ist draußen. Aber ob er Chaud ist weiß ich nicht.“

„Draußen? Oh Gott.“

Kail rannte vor das Haus und sah Chaud bewusstlos am Steg liegen. Er kniete sich neben ihn und fühlte seine Stirn. Er war sehr heiß, also kam Kail zu dem Entschluss ihn erneut ins Bett zu tragen, dann aber aufzupassen. Es war aber nicht so einfach, da Chaud schwere Verletzungen hatte, die die Genesung erschwerten. Als Lan wach wurde, suchte er die anderen zwei. Er kam ins Zimmer, in dem Chaud auf dem Bett lag. Kail war gerade in der Küche. Der braunhaarige Junge setzte sich auf einen Stuhl. Chaud öffnete langsam die Augen und musterte Lan.

„Warum kennt Protoman mich nicht mehr? Warum mag er mich denn nicht mehr? Was habe ich denn getan?“, fragte er mit schwacher Stimme.

Lan wusste nicht was er sagen sollte: „Es dauert etwas, dann erkennt er dich sicher wieder. Gib ihm etwas Zeit.“

„Er hat zu mir gesagt, dass er mich hasst. Das kann doch nicht normal sein…“, sagte Chaud traurig und sah zur Decke.

„Er hat nur leichten Gedächtnisschwund. Amnesie halt. In den nächsten Tagen erinnert er sich sicher wieder.“

„Lüg nicht! Es ist schon nicht mehr normal, dass er nicht in seinem PET ist! Irgendwas ist hier nicht so wie es sein sollte!“

Chaud setzte sich aufrecht hin und nahm sein PET vom Tisch. Traurig blickte er auf das Display, auf dem Delete stand. Verzweifelt schmiss er sein PET in die Ecke und zog die Decke über seinen Kopf. Lan stand auf, nahm das PET und legte es wieder auf den Tisch.

Er sagte: „Das wird schon wieder. Protoman lebt, auch wenn dein PET behauptet, dass er gelöscht ist, das stimmt nicht.“

„Was ist los?“, fragte Kail, der gerade mit True den Raum betrat.

„Es ist wegen Protoman. Ich glaube Chaud geht es gerade fürchterlich. Hast du noch keine Nachricht von Leenrei?“

„Nein, aber Asuka hat sich gemeldet. Sie waren kurz vor der Lösung. Leenrei hätte nur noch einige Rechnungen machen müssen, aber sie ist verschwunden. Frag mich nicht, wie es dazu kam, aber genauere Informationen habe ich nicht.“

„Verschwunden? Wurde sie auch entführt?“

„Soweit wir wissen nicht. Das Programm ist auch weg, aber auf den Überwachungskameras ist nichts zu sehen.“

„Und was wollen wir jetzt tun?“

„Die einzige Möglichkeit ist einen Virus zu schreiben und Protoman zu löschen. So ungern ich es sage, aber wir haben keine andere Wahl.“

Chaud schlug die Decke weg und sah ihn mit Tränen in den Augen an: „Niemand löscht meinen NetNavi! Damit das klar ist! Niemand! Soll ich es dir noch Buchstabieren! Ich bestimme wenn überhaupt was wir tun und sonst niemand!“

„Okay, okay. Es ist die einzige Möglichkeit, wenn die Engel nichts herausbekommen, aber wenn du meinst. Leenrei kann uns nicht mehr helfen, also sollten wir selber handeln und Probleme haben wir schon genug“, seufzte Kail.

Lan fragte: „Was ist mit Asuka und Kizna? Können sie es nicht allein machen? Es ist doch nicht schlimm, wenn nur Leenrei fehlt.“

„An sich hättest du ja Recht, aber genau das funktioniert nicht so einfach. Nur die drei zusammen sind in der Lage so etwas Großes zu entwickeln. Bei den Chips braucht man verschiedene Fähigkeiten und die drei haben sie in dem Sinne aufgeteilt. Leenreis Spezialfähigkeit ist die Mathematik und die ist sehr wichtig für die Berechnungen.“

„Dann fragen wir jemand anderes. Der macht dann die Berechnungen, dafür brauchen wir Leenrei doch nicht.“

„Das geht nicht. Die drei haben ihr eigenes System und außer weiß es niemand. Sie analysieren es auf ihre Art und niemand kennt sie. Es jemanden bei zu bringen dauert Jahre. Außerdem habe ich sie auch analysiert und kenne ihre Stärken und Schwächen.“

„Analysiert? Hast du Chaud und mich etwa auch analysiert?“

„Ja. Und eure NetNavis kenne ich auch sehr gut, wenn nicht sogar besser als ihr. Eure Stärken und Schwächen sind mir auch nicht unbekannt.“

„Was fällt dir ein so was zu sagen?! Du kennst Megaman gar nicht besser als ich! Es ist mein NetNavi und wir kennen uns total gut! Ich gehe!“

„Das würde ich an deiner Stelle nicht tun. Chaud muss hier bleiben, er wird gesucht und deine Hilfe braucht er sicherlich auch. Mit mir kommt er nicht so gut klar.“

„Ist ja gut, aber ich bleibe nur wegen Chaud und sicher nicht wegen dir, damit das klar ist!“

„Hol Megaman am besten raus, er kann uns hierbei sehr behilflich sein. Die Arbeit lässt sich so viel besser erledigen.“

„Okay. Real-Battle-Chip rein und download.“

Megaman erschien neben Lan und umarmte seinen NetOp direkt.

„Ich bin ja wirklich echt“, staunte das NetNavi.

Lan lächelte: „Klar doch und jetzt kannst und musst du alles mitmachen. Jetzt erlebst du mal wie mein Leben so ist.“

Plötzlich klingelte Kails Handy.

Er ging dran: „Kail hier… Wie bitte? Das ist nicht Ihr ernst? Wer sind Sie? Und was haben Sie mit den Chips vor?... Ohne Protoman funktioniert ihr Plan eh nicht… Sicher. Wir tauschen ihn. Spinnen Sie?! Wir fallen darauf nicht rein… Und wenn schon. Ihr hängt dem Kleinen keinen Mord an und wollt dann noch seinen NetNavi. Sie spinnen echt!“

Ohne noch auf seine Antwort zu warten legte er auf. Von außerhalb des Hauses ertönten auf einmal Sirenen.

„Verdammt. Das war eine Falle. Wir müssen hier weg. Ich sage Protoman bescheid. Ihr macht euch schon mal bereit“, meinte Kail.

Er rannte zu ihm ins Wohnzimmer: „Wir sollten so schnell wie möglich von hier verschwinden. Sonst haben wir ein ernstes Problem.“

„Dann lasst uns gehen“, meinte er.

„Du müsstest Chaud tragen, mit dem Auto kommen wir nicht weg, dass ist jetzt zu spät.“

„Tse, ich bin doch kein Gepäckträger.“

„Ihr seit aber schneller und könnt höher springen.“

„Vergiss es.“

„Dann halt nicht.“

Kail ging wieder ins Zimmer.

„Und? Was ist?“, fragte Lan.

Der Junge schüttelte den Kopf: „Er kommt zwar mit, aber er will nicht helfen. Megaman, du trägst Lan und True, du trägst Chaud. Ich werde hier die Stellung halten. Wenn alles glatt läuft, komme ich hinterher. Ihr müsst auf jeden Fall auf Chaud und Protoman aufpassen. Das ist wichtiger als sonst irgendwas. Jetzt geht!“

Die fünf verließen das Haus am Hinterausgang. Als sie sich weiter entfernten hörten sie einen Schuss, aus der Richtung des Hauses.

„Er wird doch nicht… nein… Das kann nicht sein…“, jammerte Lan.

True meinte: „Wir sollten weiter. Man schaut nicht zurück, sonder immer dahin wohin man geht. Merk dir diese Worte, Kleiner.“

Traurig liefen sie weiter. Megaman fand eine Höhle, in die sie verschwanden und Unterschlupf suchten. True legte Chaud mit der Decke, die er mitgenommen hatte, auf den Boden. Er hatte hohes Fieber und das Atmen viel ihm immer schwerer. True stellte sich zum Höhleneingang und sah betrübt in die Richtung, aus der sie kamen.

„Meinst du, er kommt noch hinterher, wie er es sagte?“, fragte Lan.

True antwortete: „Ich hoffe, aber ich glaube es nicht. Ich befürchte, dass er Tod ist. Der Schuss war eindeutig.“

„Was… was willst du jetzt tun?“

„Ich werde den Wunsch von Kail erfüllen. Ich passe auf die zwei auf und sorge dafür, dass er wieder ins PET kommt.“

„Ich werde dir auf jeden Fall helfen. Sag mir nur was ich machen soll.“

„Bei der nächsten Gefahr werde ich hier alle aufhalten. Megaman sollte Chaud dann aus der Höhle bringen. Es gibt noch einen anderen Ausgang. Protoman wird uns ja nicht helfen.“

„Meinst du, dass sie die Suche noch nicht aufgegeben haben?“

„Sie werden solange suchen, bis sie Chaud endlich haben. Wir sollten am besten niemandem vertrauen, auch keinen Freunden.“

„Auch nicht Maylu und den anderen?“

„Nein. Die könnten beobachtet werden. Das ist zu riskant.“

„Aber ich bin seit zwei Tagen weg, sie werden sich sicher schon sorgen machen.“

„Ryo findet sicher eine Ausrede, aber wir sollten weiter. Sie kommen sicher schon.“

„Jetzt schon? Wir sind doch erst angekommen.“

„Ich warte etwas hier, wenn ihr weit genug drin seid, dann werde ich hinterher kommen. Versprochen. Mir wird nichts passieren.“

„Okay. Habt ihr gehört? Es geht weiter. Megaman, du musst Chaud tragen. Ich hoffe das macht dir nicht zu viel aus.“

„Ist schon okay. Kein Problem“, meinte Megaman.

So machten sie sich langsam auf den Weg. Megaman nahm Chaud auf den Rücken, während Lan die Decke trug. Protoman ging gemütlich hinterher. Nach einer Stunde konnte man kaum die Hand vor Augen sehen. Auf einmal ertönte ein weiterer Schuss durch die Höhle. Lan drehte sich blitzschnell um.

„Er hat es mir versprochen… Er wollte doch noch kommen…“, begann Lan zu schlurzen.

Megaman meinte: „Uns trifft es alle, Lan, aber wir sollten unbedingt weiter. Sonst war sein Tod umsonst und das wollten wir ja nicht.“

„Okay, ich werde mich zusammenreißen.“

Als sie die Höhle verlassen wollten, merkten sie, dass es stark am regnen war.

„Sollen wir weiter? Ich weiß nicht ob es so gut ist im Regen zu gehen“, überlegte Lan.

Megaman meinte: „Wir sollten weiter. Sie verlieren dann unsere Spur.“

„Stimmt. Du hast super Ideen.“

„Kail und True würden so handeln…“

Es herrschte eine kurze Zeit stille. Man konnte nur den Regen hören. Die vier verließen die Höhle und rannten weiter durch den Wald. Megaman entdeckte eine Mulde im Boden. Es gab einen kleinen Vorsprung. Zwar war bereits Wasser darin, aber sie entschlossen, dass sie sich da unten versteckten. Nach einer Zeit konnte sie hören, wie Menschenmengen an ihnen vorbei gingen. Nach einiger Zeit war nur noch der Regen zu hören. Lan versuchte die Decke trocken zu halten, aber sie war bereits nass. Auch ihr Körper war von oben bis unten durchnässt.

„Ich frage mich, warum ich den scheiß eigentlich mitmache!“, zischte Protoman.

Megaman antwortete: „Weil du sonst tot wärst. Außerdem sitzen wir im gleichen Boot. Wir sollten an einem Strick ziehen, sonst fallen wir beide noch in das Loch.“

„Tse“, gab er nur als Antwort.“

Lan überlegte: „Ich weiß nicht, ob wir bleiben oder weitergehen sollten. Sie könnten immer wieder kommen.“

„Ich glaube wir sollten es riskieren und weiter. Chaud ist schon krank. Noch mehr Kälte und regen bringen ihn noch um“, meinte Megaman.

„Dann sollten wir überlegen, wo wir hin sollten. Ich kenne diesen Ort nicht. Es ist viel zu riskant einfach wild umher zu rennen.“

„Aber wo sollten wir hin? Ich glaube ich suche einen Weg. Im Notfall musst du Chaud tragen. Wenn ich in einer Stunde nicht da bin, dann rennt ihr einfach weg, so schnell ihr könnt. Bei einem Schuss bleibt ihr hier.“

„Megaman… Ich will dich nicht auch noch verlieren.“

„Ich habe den Tod schon einmal überwunden. Ich werde ihn auch ein zweites Mal noch überwinden. Glaub mir, da bin ich mir sicher.“

„Ich will aber nicht, dass du stirbst.“

„Ich werde nicht sterben und wenn schon, in deinem Herzen werde ich weiterleben.“

„Megaman…“, weinte Lan, doch sein NetNavi war bereits verschwunden.

Die Zeit kam dem NetOp wie Jahre vor. Megaman kam einfach nicht wieder. Auch nach einer Stunde war er noch nicht aufgetaucht und es fehlte jede Spur. Lan packte allen Mut zusammen, dann nahm er Chaud auf den Rücken, ließ die Decke zurück und rannte mit Protoman weiter. Es war zu hören, dass sie von Hunden verfolgt wurden. Kann versuchte schneller zu rennen, doch durch Chaud hatte er so einige Probleme. Zum großen Entsetzen kamen sie an einen See. Die Geräusche kamen von allen Seiten und zum Wasser hin gab es nur einen Steg. Lan sprang ins Wasser und versteckte sich darunter. Protoman kam seufzend hinterher. Man konnte die Schritte der Männer hören, die den Steg betraten.

„Ich hätte schwören können, sie wären hier her“, sagte einer der Männer.

Eine junge Frau meinte: „Der Regen erschwert ja auch die Suche. Aber wenn die Kleinen im Wasser sind, müssten sie bald auftauchen. Schließlich steigt es stetig.“

„Zwei von ihnen haben wir gefangen, der eine ist Nutzlos. Bei Gelegenheit töten wir ihn.“

„Töten? Erschießen ist auf jeden Fall zu auffällig. Wir brauchen nur den Richtigen, aber die anderen zwei sind auch hilfreich. Später kannst du die anderen ersaufen lassen, am besten beim Haus. Das war dann nur ein Unfall. Und unseren Kleinen lassen wir eh von der Polizei einbuchten. Der kommt nicht weit.“

„Soll ich sie jetzt töten?“

„Nein, erst wenn wir die anderen haben. Sonst könnte uns etwas dazwischen kommen und der Plan funktioniert nicht so wirklich.“

Lachend gingen die zwei vom Steg, blieben aber in der Nähe.

„Durch den Regen hört man uns kaum. Das ist gut so. Protoman, du musst kurz auf Chaud aufpassen. Ich suche uns einen Fluchtweg“, flüsterte Lan.

Das NetNavi zischte leise: „Wieso sollte ich?“

„Weil ich deine Hilfe brauche, sonst stirbt er.“

„Ja und? Ist doch nicht mein Problem. Wen kümmert es auch?“

„Willst du, dass wir alle drauf gehen?“

„Tse. Ihr seit mir so was von scheiß egal, von mir aus könnt ihr alle drauf gehen. Sollen die euch doch erschießen.“

„Bitte. Du musst es auch nicht lange machen. Mach einmal etwas was man dir sagt. Halt ihn nur etwas über Wasser.“

„Ist gut, aber nicht lange.“

„Danke.“

Protoman nahm Chaud und hielt grob seinen Kopf nach oben. Lan hielt die Luft an und tauchte unter. Er versuchte einen Fluchtweg zu finden, aber ihm kam eine andere Idee. Er schwamm weit genug vom Steg und rüttelte an Bäumen, lief dann tiefer in den Wald hinein. Mehr und mehr der Männer rannten in die Richtung und ließen den See unbeaufsichtigt. Protoman packte Chaud grob am Arm und zog ihn hinterher. Er sprang mit ihm auf einen Baum mit vielen Blättern. Dort legte er den Jungen auf einige Äste und beobachtete die Umgebung. Währenddessen tauchten wieder die Frau und der Mann auf.

Die Frau seufzte: „Den brauchen wir nicht. Ihr hätte ihm in den Kopf schießen sollten, dann wäre er wenigstens Tod.“

„Ich dachte wir sollten ihn in den See werfen“, meinte der Mann.

„Männer! Typisch Männer! Das werden wir jetzt auch machen. Na ja, erst Mal muss der Kleine reden!“

Ein paar bewaffnete Männer brachten Lan dahin und schmissen ihn auf den matschigen Boden.

Der Junge meckerte: „Ich sage gar nichts! Ihr werdet nicht hören, was ihr wissen wollt!“

„Na, na, na. Nicht so launisch. Wenn du nichts sagst, dann werden wir den ganzen Wald abbrennen. Willst du wirklich nicht reden?“, grinste die Frau.

„Nein! Und wenn, im See sind sie sicherlich nicht mehr! Verdammt!“

„Im See also. Durchsucht ihn!“

Ein paar Männer sprangen ins Wasser und suchten nach den zwei, doch sie hatten keinen Erfolg. Böse sah die Frau zu Lan, drehte sich dann aber beleidigt weg. Protoman saß mit Chaud weiter im Baum. Die Frau zog mit den Männern ab, nahm Lan aber mit. Womit Protoman nicht gerechnet hatte war, dass Chaud aufwachen würde. Der NetOp rutschte ab und sein NetNavi konnte ihn gerade noch festhalten. Die Frau bemerkte ein Geräusch und drehte sich um. Doch Protoman hielt ihn schon fest und seinen Mund zu. Sie ging weiter und schenkte dem keine weitere Beachtung, da es weiterhin stark regnete.

Als die Frau weg war zischte Protoman: „Denk nicht das ich dich trage! Du kannst selbst gehen!“

„Ist in Ordnung. Das werde ich auch machen. Mach dir darüber keine Gedanken“, murmelte Chaud.

„Wir sollten noch etwas warten. Sie sind garantiert noch in der Nähe.“

„Wovor laufen wir eigentlich davon?“

„Soweit ich gehört habe hast du jemanden umgebracht.“

„Umgebracht? Das ist nicht dein ernst.“

Geschockt sah Chaud seine Hände an.

Er schluckte: „Ich wüsste gerne, wann ich das gemacht haben sollte. Ich erinnere mich gar nicht daran.“

„Ist jetzt egal. Wir sollten gucken, ob wir wieder in das Haus können.“

„ich bezweifle, dass das so einfach geht. Sie überwachen es sicherlich. Wir sollten den Wald verlassen und mit niemandem reden oder mitgehen. Ich kenne einen Ort, an den wir gehen können. Da wird uns sicher niemand finden.“

„Und wo ist der Ort?“

„Das werde ich dir zeigen. Mach dir darüber keinen Kopf. Erwahren wirst du es noch früh genug, Sollen wir jetzt schon los?“

„Sieht so aus.“

Protoman sprang vom Baum und wartete bis Chaud auch unten ankam. Langsam führte der NetOp sie aus dem Wald. Der Weg führte sie auf eine Landstraße.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Haganeno-Chibi-san
2009-03-17T21:31:06+00:00 17.03.2009 22:31
erst mal >tolle zusammenfassung<

was ist mit den schüssen?
wurde jemand getroffen?
*verwirrt bin*


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