Forever
+++OS+++
»Never forget…
~…I’ll still wait for you«
Ihre großen Augen blicken scheu und ängstlich in die Seinen.
Warum musste ausgerechnet er sie finden und retten?
Warum konnte es nicht jemand anders sein?
Als er aus dem Licht der Straßenlaterne zu ihr in die Dunkelheit trat, wo sie zusammengesunken auf dem Boden saß, war es als verschwanden die ganzen kleinen und größeren Kratzer und Schrammen, die er davongetragen hatte. Sie wischte sich schnell noch eine Träne aus ihren Augen, bevor er nah genug war um diese zu bemerken.
Sanft lächelte der junge Student auf die Oberschülerin hinab und reichte ihr seine Hand entgegen. Einen kurzen Moment zögerte das Mädchen, doch dann schlug sie seine Hand beiseite und stand alleine auf.
„Ich brauche keine Hilfe!“, sagte sie spöttisch und hob ihre Schultasche auf.
Der Student, welcher es sichtlich nur gut gemeint hatte, war so perplex, dass er nicht einmal mehr registrierte, dass er seine Hand noch immer ausgestreckt hielt.
Das Mädchen, die sich wieder von ihrem Schock erholt hatte und wieder genau so schlagfertig und frech wie immer, also so wie er sie kannte, war, klopfte sich den letzten Staub aus ihren Kleidern und sah ihrem Retter frech ins Gesicht.
„Ich hätte das auch alleine geschafft!“
Jetzt wurde es dem gutmütigen jungen Mann zu viel.
Er hatte sie vor diesen Perversen Oberschülern gerettet und aus ihrem Mund kam nichts als ein ‚Ich hätte das auch allein geschafft!’? Das sah vorhin aber noch anders aus!
Er wusste zwar, dass sie im Kendoclub und auch nicht gerade schlecht in ihrem Sport war, aber ohne ein Schwert brachte auch dem Besten dieses Können nichts.
Gerade wollte der Student und heimlicher Verehrer protestieren, sie könne doch nicht so mit ihm reden, da ging sie auch schon kommentarlos an ihm vorbei.
Sie konnte.
Unter der Straßenlaterne blieb sie noch einmal stehen und drehte sich kurz über ihre linke Schulter noch einmal zurück. Ihre Lippen, welche ein leichtes, freundliches Lächeln zierte, formten tonlos das Wort ‚Danke’.
Wieso sie sich noch einmal umgedreht hatte, wusste sie selber nicht und sie ärgerte sich auch gleich wieder ein wenig darüber. Ob nun gute Erziehung oder nicht, in dem jungen Studenten löste dies etwas aus, was er nicht mehr zurückhalten konnte. Er eilte auf das junge Mädchen, eine Oberschülerin, nicht mehr, zu und schloss sie von hinten fest in seine Arme. Ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb, während er seinen Kopf in ihrer Halsbeuge vergrub.
Sekunden, die den Beiden wie Stunden vorkamen, standen sie so da. Bis die jüngere an seine Arme fasste und sie anhob, um so aus seiner Umarmung zu fliehen. Bestürzt schaute der Junge seine Geliebte an.
„Ich… du weißt doch…“, begann er.
„Du müsstest doch bemerkt haben, dass ich dich mag!“
Mit einer Hand griff er nach ihr, doch sie wich zurück und senkte den Kopf.
„Ich weiß gar nichts“, erwiderte sie kühl.
Der junge Student sank auf die Knie, als das Mädchen, welches nun schon so lange in seinem Herzen und in seinen Gedanken umherwandelte, sich umdrehte und ging.
Ihn allein lies.
Sie hatte sich einfach umgedreht und war losgegangen, genau so langsam wie ihre Tränen, die sich nun einzeln Wege aus ihren Augen über ihre Wangen bahnten. Über ihr Gesicht, welches den Ausdruck von Festigkeit und Stärke nicht verloren hatte.
„Du weißt es doch jetzt!“
Verzweifelt schrie er ihr hinterher. Er konnte nicht glauben, dass sie ihn sitzen lies.
Die Oberschülerin blieb wie in Zeitlupe stehen. Ihre Hand war zu ihrem Mund gefahren und presste sich auf diesen, um ein Schluchzen zu unterdrücken.
Wenn sie sich jetzt umdrehen würde, wenn sie jetzt zu ihm gehen würde, dann könnten sie wenigstens noch eine kurze Zeit miteinander glücklich sein, doch sie wollte ihn nicht belügen, ihm nicht vorgaukeln es wäre alles in Ordnung. Sie wollte ihn nicht noch mehr verletzten als es ohnehin schon nötig war. Es ihm nicht noch schwerer machen.
Von hinten, in der völligen Dunkelheit, konnte er sie nur leicht zittern sehen und er nahm an, dass sie vor Wut über ihn zitterte und ihn jetzt gleich anschnauzen würde.
Dies tat sie auch.
Sie hatte die Tränen und den Kloß in ihrem Hals so gut es ging runter geschluckt und tief durchgeatmet um nicht all zu verweint zu klingen.
„Hör auf mit diesem Schwachsinn! Ich will dich nicht mehr sehen!“
Ohne sich um zu drehen motze sie den einzigen, den sie je geliebt hatte an.
Mit diesen Worten lief sie davon und lies ihn endgültig zurück. IHN, bei dem sie sich immer aussprechen und ausheulen konnte, wenn ihr eine ihrer Schwärmereien einen Korb gegeben hatte oder ähnliches. Immer war ER für sie da gewesen. Zuerst war sie zu schüchtern gewesen es ihm zu sagen, und zu stolz ihrem Gewissen gegenüber, als das sie sich es hätte selbst eingestehen können. Doch nun war alles anders.
~~
Alles hatte er getan was sie verlangt hatte und er hätte noch mehr für sie getan, doch sie wollte nicht mehr mit ihm sprechen, ihn nicht mehr sehen.
Es tat ihr zu weh, ihn leiden zu sehen, wenn er es wüsste, doch das wusste er nicht. Er dachte sie hasse ihn.
~~
Abermals stand er an ihrem Grab. Die Anzeige hatte er in der Zeitung gesehen. Monate nach ihrer Begegnung. Mit dem Brief von ihr in seiner Hand kam er oft hierher, setzte sich gerne auf eine kleine Bank vor ihrem mit Blumen geschmückten Grab, welches bewies, das man sie geliebt hatte. Nicht nur er. Vielen war sie sympathisch gewesen. Immer noch hatte er ihr fröhliches lächelndes Bild vor Augen, welches manchmal dem einsamen kleinen Mädchen wich, das in dieser einen Nacht von ihm gerettet wurde.
Ein seufzen konnte er nicht unterdrücken.
„Das nächste mal…“, murmelte er leise mit einem lächeln vor sich hin und mit den Gedanken weit entfernt. Mit den Gedanken bei ihr.
„Das nächste mal wenn wir wiedergeboren werden, werden wir zusammen sein können!“
~~
„Es tut mir leid, dass ich dir nicht gesagt habe, das ich Krank war.
Wenn du diesen Brief liest, bin ich bereits nicht mehr an deiner Seite und werde es auch nie wieder sein können.
Sei bitte nicht zulange traurig und lebe dein Leben weiter.
Ich hätte gerne mehr Zeit auf der Erde verbracht, es gab so vieles was ich nicht tun konnte, also wag es dich zu sterben bevor du nicht alt, grau und hässlich geworden bist!
~In Liebe…
P.S.: Ich warte auf dich…“
+++
Sooo~^^
Hier mal wieder ein kleiner One Shot zu Kamikaze Kaitou Jeanne. Das Paaring... naja nicht das übliche würde ich sagen.^.~
Ich habe mich mal an etwas neuem Versucht und würde gerne einige Meinungen dazu hören^^
Ich bin JEDEM für seine Kritik dankbar! Auch wenn in dem Kommi steht: 'Bitte! schreib auf keinem Fall mehr!'
Vielleicht errät jemand dieses Paaring??^^
Könnte ja sein und es würde mich freuen^^ *verbeug*
vielen dank fürs Lesen
Yumizu~
