Shikamaru und Ino - Annährung
Kapitel 10
Shikamaru und Ino – Annährung
Shikamaru seufzte auf. Womit hatte er das nur verdient? Wieso hatte er sich ausgerechnet für Ino entschieden? Obwohl er wusste, dass sie bei weitem die zickigste und sturste der vier Freundinnen war.
„Shikamaru! Bleib gefälligst hier! Lauf mir nicht immer weg!“, rief Ino und kämpfte sich durch das dichte Unterholz. Shikamaru drehte sich um: „Beeil dich ein bisschen, Ino! Ich will nicht der Letzte sein!“ „Baka!“, schimpfte Ino und schlug dem Jungen auf den Arm, „Nimm gefälligst ein bisschen mehr Rücksicht auf mich! Ich hasse den Dschungel, ich hasse Insekten, ich hasse alles, was mit Krabbeltieren und sonstigen Viechern mit mehr als vier Beinen zu tun hat! Pfui, wer ist auf die blöde Idee gekommen, eine Rallye im Dschungel zu veranstalten? Derjenige gehört bestraft!“
Shikamaru schmunzelte. Klar war es anstrengend, mit einer Person wie Ino den Dschungel zu durchqueren, aber irgendwie fand er es unterhaltsam. Sie regte sich die ganze Zeit über Kleinigkeiten auf, die belanglos waren. Die letzte Stunde hatte sie ihm etwas von den neusten Trends aus Mailand und Paris erzählt; irgendetwas Unwichtiges. Er hatte nur mit halbem Ohr zugehört. Aber immerhin. Das war schon besonders für Shikamaru Nara, der sich so gut wie für nichts interessierte.
„Hey, hast du mich gehört?“
Ino schrie in das Ohr des Schwarzhaarigen und wedelte mit einer Hand vor seinem Gesicht herum.
„Shikamaru! Hallo! Bist du noch da?“
Der Angesprochene zuckte zusammen und schob Ino von sich weg: „Ja, bin ich. Hör bitte auf, mir so ins Ohr zu schreien. Da werd ich ja noch taub.“ „Stumm bist du ja eh schon“, Ino verschränkte die Arme vor der Brust und blickte ihren Partner auffordernd an.
Wieder ließ Shikamaru ein Seufzen verlauten: „Irgendwie bist du echt anstrengend.“ Der Junge steckte die Hände in die Hosentaschen und ging weiter.
„Du bist echt ein dämlicher Idiot! Warte auf mich! Ich hab keine Lust, von irgendeiner Riesenspinne angefallen zu werden, verstanden?“
Schweigend gingen die beiden nebeneinander her, nicht einmal Ino sagte ein Wort. Sie war damit beschäftigt, sich nach Insekten aller Art umzusehen und diesen auszuweichen.
Shikamaru schaute Ino an und grinste.
Sie war mit Abstand die hübscheste. Die blonden langen Haare, die ihr sanft ins Gesicht fielen und die himmelblauen Augen. Sie glich wahrlich einem Engel.
Nur war sie kein Engel.
Im Gegenteil.
Ino feierte gerne Partys, hatte jeden Monat einen anderen Freund und legte mehr Wert auf Äußerlichkeiten als auf den Charakter.
Aber Shikamaru liebte genau das an ihr. Sein Vater hatte ihm mal gesagt, dass Gegensätze sich anzogen. Und in diesem Fall schien es zu stimmen.
Der Schwarzhaarige lächelte in sich hinein. Er mochte Ino – sogar sehr. Und er würde versuchen, sie für sich zu gewinnen. Koste es, was es wolle.
Ino unterdessen hatte die Augen zusammengekniffen und ihr Parfüm aus ihrer Tasche geholt. Nur zur Sicherheit. Falls ein Falter sie angreifen wollte, würde sie ihm das Parfüm entgegensprühen. Sie grinste hinterhältig. Auf so eine Idee wäre schließlich nicht jeder gekommen.
Aber auf einmal stutzte sie. Was war das denn? Ein weißer Zettel klebte an einem Baum? Das war bestimmt ein Hinweis.
„Was hast du, Ino? Was ist das?“, fragte Shikamaru und riss seiner Begleiterin das Papier aus der Hand.
„Das ist ein Rätsel. Irgendwie. Ich jedenfalls werde nicht schlau draus.“
Shikamaru las sich den Tipp gründlich durch: „`Niemals ohne Seife waschen. Das dritte Wort wird euch zum Schatz führen.´ Ino, hol mal den Kompass raus.“
Gesagt, getan.
„Und jetzt? Kannst du das lösen? Ich versteh das nicht!“, quengelte Ino und zupfte Shikamaru am Ärmel.
„Keine Sorge. Ich weiß, wo wir lang müssen“, lächelte Shikamaru und zeigte auf den Spruch, „Kennst du nicht den Merksatz, mit dem du die Reihenfolge der Himmelsrichtungen behalten kannst?“
Doch Ino blickte ihn nur mit großen Augen an und schüttelte den Kopf.
„`Niemals ohne Seife waschen.´ Norden, Osten, Süden, Westen. Das `N´ in `Niemals´ steht für `Norden´, das `O´ in `ohne´ steht für `Osten´, das `S´ in `Seife´ steht für `Süden´ und das `W´ in `waschen´ steht für...“
„… `Westen´“, beendete Ino Shikamarus Erklärungsansatz. Jetzt hatte auch sie den Tipp verstanden. „Zeig mal her! Das dritte Wort soll uns zum Schatz führen. Also müssen wir nach Süden.“
„Du hast es erfasst, Ino“, Shikamaru nickte und blickte Ino an. Ein Grinsen tauchte auf Inos Gesicht auf und das Mädchen legte die Arme um Shikamaru.
„Lass uns weitergehen“, flüsterte sie und wollte die Umarmung schon lösen, doch Shikamaru hielt sie davon ab. Er umfasste mit einer Hand ihr Gesicht, mit der anderen Hand zog er sie zu sich.
„Ich mag dich wirklich, Ino. Ich hoffe, du weißt das“, hauchte er und küsste sie.
Ino war zuerst perplex gewesen, doch dann schloss sie die Augen und genoss den Kuss.
Eins musste sie sich eingestehen: Er konnte von ihren bisherigen Freunden am besten küssen. Auch wenn man ihm das nicht zutraute. Sein Kuss war frenetisch, aber zugleich auch ein wenig zurückhaltend.
So wie er.
Er gab immer den Coolen und Ruhigen, obwohl auch er kein Kind von Trauer war. Immerhin hatte er schon zwei Freundinnen gehabt.
Und deren „Berichte“ über gewisse Fähigkeiten Shikamarus waren nicht zu verachten.
Doch auch wenn man es nicht glaubte, weder Ino noch Shikamaru waren nur auf eine kurze Affäre aus. Jeder der beiden wollte eine richtige Beziehung.
Ino konnte nicht anders. Irgendetwas in ihr sagte ihr, sie solle leidenschaftlicher küssen.
Und das tat sie auch.
Leicht biss sie auf Shikamarus Lippen und ihre Zunge forderte Einlass.
Den bekam sie auch.
Nach einigen Minuten stoppte Shikamaru. Er zog seinen Kopf weg und ließ Ino los.
„Du kannst echt gut küssen, Shika“, lächelte Ino und spielte an seinem Zopf herum, „Das müssen wir unbedingt mal wiederholen.“
„Danke, du aber auch“, erwiderte Shikamaru und zog Ino mit sich, „Aber jetzt müssen wir gehen. Wir sollten uns ein bisschen beeilen.“
Ino wollte die intime Situation zwischen ihr und Shikamaru eigentlich noch genießen, doch sie gab nach und folgte ihm.
„Trägst du mich, Shikamaru? Bitte! Meine Füße schmerzen“, sagte Ino und klammerte sich an den Schwarzhaarigen. Dessen Blick wanderte zunächst zu Inos Füßen, dann zu ihrem Gesicht. „Kein Wunder“, grinste Shikamaru, „Du hast ja auch High-Heels an. Damit kann man im Dschungel natürlich nicht gut gehen. Na komm, ich trag dich auf meinen Schultern.“
Er kniete sich hin und die Blonde sprang beschwingt auf seinen Rücken.
„Danke“, wisperte sie und knabberte flüchtig an Shikamarus Ohrläppchen, doch dieser drehte den Kopf weg.
„Lass das, das ist unangenehm“, entgegnete der Junge lachend und hob Ino hoch, „Du bist ja ganz schön schwer.“
Ein Schmerzensschrei ertönte und Shikamaru fasste sich ins Gesicht. Jetzt hatte er Inos Handabdruck auf der linken Wange. „Was hast du getan?“, jammerte er und schaute Ino verständnislos an.
„Du hast gesagt, ich sei ganz schön schwer! Was fällt dir eigentlich ein, du unsensibler Klotz? Das sagt man nicht zu einer Lady! Und schon gar nicht zu mir!“, rief Ino wütend und fuchtelte mit den Armen, „Echt unhöflich! Ich rede nie wieder mit dir, damit das klar ist!“ Sie streckte ihm die Zunge raus und lief dann davon.
Shikamaru verdrehte die Augen und lief ihr dann schließlich nach.
„Ino! Warte doch! Das war nicht so gemeint! Komm wieder zurück!“, rief er ihr nach, doch Ino ignorierte ihn und lief tiefer in den Dschungel hinein.
„Ärger, nichts als Ärger“, murmelte Shikamaru niedergeschlagen und beschleunigte seinen Gang. Er musste Ino finden. Allein im Dschungel könnte es für sie gefährlich werden. Und da würde ihr ihr Parfüm auch nichts nützen.
*räusper* So, erstmal muss ich mich bei euch für die Logikfehler im letzten Kapitel entschuldigen, das dürfte eigentlich nicht passieren T__T
Nun, ich hoffe, hier sind keine Logikfehler drin :) Wenn ja, dann macht mich bitte drauf aufmerksam.^^
Danke für die ganzen Kommis!
Hegdl
Liebe Grüße
Ms-Nami