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My Dragon

Kapitel 5 ist on!
von

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Kapitel 2

Disclaimer: Harry Potter ist Joanne K. Rowlings Erfindung. Ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.

Inhalt: Wegen einer falschen Anschuldigung wird Harry aus dem Himmel verbannt und muss nun als gefallener Engel einen Weg zurück finden. Doch was, wenn er auf den anhänglichen Drachenmenschen Draco trifft und dieser ihn in eine brenzlige Situation nach der anderen bringt?

Warnungen: Shonen-ai (später Yaoi), Neuling im Fanfiktion- Schreiben, AU

Pairings( später): Draco/ Harry, später auch noch andere

An meine Reviewer:

@Chiron: Wow, so viele Reviews von dir… DANKE!

@Dariana: Sicher war es scheiße für Draco, aber ist ja alles gut gegangen. Hier also Kapitel 2! Viel Spaß und danke fürs Kommi!
 

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My Dragon-

Chapter 2: Legend

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Letztes Mal:

„Ihr wollt mich also mitnehmen?“, fragte der Kleine schüchtern.

„Du hast meinen Schatz gerettet. Und schlecht bist du nicht, für einen Menschen…“, meinte der Drachenmensch.

„Juhu!“, stürmisch umarmte der Junge seine neuen Pflegeeltern.

„Ich bin Dean Thomas, 13 Jahre alt und bin ab heute euer Sohn, nett, euch kennen zulernen!“

„Unser nächstes Ziel ist die Schwebebahn!“

Und zu dritt machten sich die drei auf, um ein Abenteuer zu erleben, dass ihre Leben verändern würde.
 

„Du kannst für heute Schluss machen, Harry.“, lächelnd verabschiedete sich McGonagall von ihrem neuen Angestellten. Dieser seufzte schwer. Die Arbeit war härter als gedacht, besonders mit einem schmerzenden Arm. Aber er musste es hinnehmen. Da Dean nun dabei war, musste die Gruppe noch mehr Geld sammeln, um mit der Schwebebahn fahren zu können. Ihr neuer Sohn hatte angeboten, auch arbeiten zu gehen, aber beide, Harry und Draco, hatten dies strikt abgelehnt. Der 13-jährige war so ein gutes Kind und hatte schon so viel durchgemacht. Er sollte sich jetzt zurücklehnen können und seine neue Familie genießen können. Der Schwarzhaarige hatte auch dem Drachenmenschen die Arbeit verboten. Was, wenn noch mehr Jäger kamen? Dieses Risiko wollte der Engel einfach nicht eingehen. Er verdiente in seinem neuen Job nicht schlecht, aber es würde nicht reichen für sie drei. Noch eine Arbeit musste her. Eine schnelle und gut bezahlte. Doch die war nicht so leicht gefunden. Erst hatte der Gefallene in einer Schänke angefangen, doch dort wurde er oft von den Betrunkenen für ein Mädchen gehalten und deshalb begrapscht. Als Draco dies einmal bei einem Besuch sah, brach er einem Mann die Nase. Dieser Ausbruch des Drachenmenschen war auch der Grund für die Kündigung des Schwarzhaarigen.

Sein nächster Versuch war auch nicht besser. Wahrsager spielen und Leuten für Geld Lügen erzählen. Auch, nachdem sich alle seiner Vorhersagen für die Menschen bewahrheitet hatten, wollte Harry dort nicht weiter arbeiten. Im Lügen und Geschichten erfinden war er nicht gut. Nächster Anlauf: Krankenpfleger in einer kleinen Praxis. Obwohl es dem Engel dort sehr gut gefallen hatte, musste er aufhören, nachdem sich seine Wunderheilungen herumgesprochen hatten. Der Schwarzhaarige wollte nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenken. Und sein bisher miserabelster und aktuellster Versuch: Verkäufer in einem Geschäft für Süßigkeiten. Hier lief drei Tage alles gut, bis Harry fast die ganzen süßen Leckereien kostenlos an arme Kinder gab. Nach einem Wutanfall des Besitzers, einer Kündigung und einer dicken Rechnung über das verschenkte Gut meinte Dean scherzhaft, dass sein neuer Vater ihrem Geldbeutel eher schadete als half. Seitdem war der Gefallen niedergeschlagen. Noch nicht einmal ein bisschen Arbeit konnte er richtig verrichten. Wenn es so weiterging, würde ihre Gruppe mehrere Jahre in der Stadt festsitzen. Und Draco wurde immer unruhiger und bot öfters, mit einem besorgten Blick auf seinen ermüdeten Stern, seine Hilfe an. Schließlich konnte der Grünäugige den Drachenmenschen nicht mehr zurückhalten. Der Blonde nahm einen einfachen Job an, um den Engel zu beruhigen. Dean sah belustigt zu, wie gut sich seine Adoptiveltern verstanden, wenn er es aber zur Sprache brachte, folgten Wutanfälle des himmlischen Wesens, der alles abstritt.

Nach zwei langen, anstrengenden Wochen hatte die Gruppe mühsam das Geld für die Überfahrt beisammen. Es war ein milder, wolkenloser Tag und Dean war schon sehr aufgeregt. Endlich war er frei und hatte Leute bei sich, die ihm halfen und Wert auf sein Wohlbefinden legten. Die Schwebebahn war die Attraktion und bei dem ersten Anblick der Maschine wusste man auch, warum. Denn das Gerät war ein Überbleibsel aus der alten Zeit, in der Menschen hochentwickelte Technologie besaßen. Doch durch immer neue Erfindungen zerfiel die Erde. Irgendwann erschienen die magischen Wesen und ein großer Krieg brach aus. Am Ende wurden fast alle Errungenschaften, die das Leben erleichterten, zerstört. Trotzdem gab es auch heute noch viele alte oder nachgebaute Maschinen, viele Arten und Leute verzichteten aber auf diese.

„Ich habe gehört, man hat eine wunderbare Aussicht!“, in der Stimme des Grauäugigen schwang Begeisterung mit. Als Drache liebte er die Freiheit und die Luft. Auch Harry gefiel die Aussicht. Ihr Adoptivkind war sowieso schon seit dem frühen Morgen nicht mehr zu stoppen.

Eine Stunde später und um sehr viel Geld leichter fuhr die Schwebebahn ab. Sie bestand aus Schienen, auf denen eine Art Kabine fuhr, in der sich die Passagiere befanden. Nur wenige konnten sich den Luxus einer Überfahrt leisten. Harry sah außer ihnen nur eine alte Frau, einen gut gekleideten, jungen Mann und ein Ehepaar.

„Was ist unser Ziel?“, fragte das jüngste Mitglied der Truppe.

„Kryn. Wir reisen zum Kristalltempel.“, antwortete Draco.

Der kleinere Blonde machte große Augen.

„Ich habe gehört, sie lagern dort Wissen von vor Urzeiten!“, rief der Junge.

Während der Engel still dem Gespräch lauschte, fragte er sich, was er auf der Erde wohl noch alles erleben würde. Natürlich vermisste Harry den Himmel. Sein Zuhause. Aber es war schön, mit dem Drachenmenschen und seinem neuen Sohn zu reisen. Würde ihre Reise enden, dann würde er sie niemals wiedersehen. Es war nur eine Sekunde, aber der Gefallen wünschte sich wirklich einen Moment lang, ihr Abenteuer würde nicht enden, nie. Dann gab es einen großen Knall und die Schwebebahn wankte bedenklich.
 

Tom konnte es nicht verstehen. Alles hatte er für seine heimliche Liebe getan. Sogar diesen lästigen minderwertigen Unterklasseengel war er los. Doch warum war niemand glücklich? Gott lachte kaum noch, Dumbledore ließ sich fast gar nicht mehr im Palast blicken und viele andere Bewohner der himmlischen Gefilde schienen deprimiert zu sein. Selbst er selbst verspürte keinerlei Freude. Nur Leere und Schmerz. Als ob der oberste Engel etwas Wichtiges übersehen hatte… Doch was? Vielleicht konnte er nicht glücklich werden, solange der Verbannte lebte. Das musste es sein! Und aus Unwissenheit und Hass getrieben, schmiedete Tom seine dunklen Pläne…
 

„Hermine, du solltest bald Schluss machen.“, mit diesen Worten verabschiedet sich ihr letzter Kollege. Die Braunhaarige seufzte schwer. Unentwegt arbeitete sie nun schon an einer Lösung, um Harry wieder nach Hause zu holen und seine Unschuld zu beweisen. Unzählige, schwere Wälzer waren durchsucht worden, ihre braunen Augen versessen darauf gewesen, einen heiß begehrten Anhaltspunkt zu finden. Bisher hatte das Engelsmädchen nichts. Und sie war langsam am Verzweifeln. Wo sollte man auch nach so einem schwerwiegenden Problem suchen? Hermine stoppte verdutzt, als sie sah, dass ein falsches Buch vor ihr lag. „Die Entstehung des ersten himmlischen Wesens“, konnte ihr wohl kaum weiterhelfen. Gelangweilt blätterte die Braunhaarige es trotzdem durch. Wahrscheinlich war sie einfach müde. Ruhe könnte nicht schaden…

Doch als Hermine einen bestimmten Abschnitt las, weiteten sich ihre Augen überrascht. Dann schrie sie vor Begeisterung auf. Das war die Lösung!
 

„Was war das?“, fragte Dean ängstlich. Auch die anderen Passagiere waren leicht panisch. Das Ehepaar hatte sich aneinander festgekrallt. Harry musste zu seinem Scham erkennen, dass Draco seinen Sturz abgefangen hatte und ihn nun sicher in seinen Armen hielt. Was den Gefallenen aber entsetze war, dass ihm die Umarmung gefiel. Er fühlte sich sicher. Ein weiterer, lauter Knall. Der reiche, junge Mann neben ihrem Adoptivsohn schrie auf. Harry krallte sich in das Hemd des Drachenmenschen. Was war das?

„Mir reicht es. Ich gehe nachgucken. Warte hier.“, bestimmt verfrachtete der Blonde seinen Schatz und Dean an einen möglichst sicheren Platz. Bevor irgendjemand protestieren konnte, hatte der Grauäugige schon die Kabinentür aufgerissen und sich herausgestürzt. Erleichtert sah der Engel vom Fenster aus, wie sich sein Gefährte in seine mächtige Drachenform verwandelte. Die wütenden Augen des Flugwesens erkannten schnell das Problem: Mehrere kleine, schwer bewaffnete Flugzeuge griffen ohne Grund die Schwebebahn an. Diese würde bald zerstört sein. Um seinen Unwillen Ausdruck zu geben, feuerte Draco einen mächtigen Feuerball auf seine Feinde ab. Zwei Maschinen wurden sofort vernichtet, eine fing Feuer und drei traten den Rückzug an. Zufrieden mit seinem Ergebnis folgte das Wesen der Schwebebahn.
 

„Das war so klasse!“, begeistert umarmte Dean seinen blonden Vater. Dieser schaute besorgt zum etwas blassen Engel, der sich offenbar sehr anstrengte, seinen Schock nicht allzu sehr zu zeigen. Dankbar nahm Harry den dargebotenen Arm seines Gefährten an. Er musste das erst mal verdauen. Warum war die Bahn überhaupt angegriffen worden?

„Wir können den Tempel immer noch morgen besuchen. Finden wir eine Gaststätte.“

Der Gefallen stimmte Dracos Vorschlag ohne Murren zu.
 

„Ich bin ein Diener, so wie ihr. Wir haben unserem Schöpfer ewige Treue geschworen, wir müssen ihn vor Übel bewahren. In letzter Zeit ist der ewige Frieden jedoch gestört. Warum, frage ich euch? Alles ist die Schuld des Gebannten. Während Gott Gnade herrschen ließ, müssen wir handeln. Wir können niemanden so eine Schandtat durchgehen lassen. Darum frage ich euch: Wollt ihr diesen Schandfleck leben lassen? Ich sage, der Diener des Bösen muss vernichtet werden- tötet den gefallenen Engel Harry!“

Jubelschreie ertönten auf Toms Rede. Zufrieden sah sich dieser sein Werk an. Die Seraphim waren kämpferisch, tödlich und wegen des Todes ihrer Artgenossin rasend. Sie würden das Problem lösen und seinen Rivalen töten. Dann würde endlich dieses ungute Gefühl verschwinden und alles würde wie früher werden!

„Zieht los, findet ihn auf der Erde und tötet diesen Harry!“
 

„Bitte?“, bettelte Dean. Der Gefallen hielt sich die Stirn. Für so etwas hatte er keine Kraft mehr! Kaum hatte Draco ein Zimmer bestellt, schon bestand ihr Adoptivsohn darauf, dass alle drei in einem großen Doppelbett schliefen! Laut der Aussage des Kleinen, um das Familienwesen zu stärken. Aber- mit den gutaussehenden, mutigen… äh, natürlich perversen, nervigen Drachenmenschen so nahe beisammen schlafen? Nach langem Flehen gab Harry schließlich nach. Das Bett war ja groß genug…

Doch zu seinem Ärger fand er sich am nächsten Morgen in einer äußerst peinlichen Lage wieder. Fest umschlungen mit dem Drachenmenschen, während Dean in der Mitte als Teddybär missbraucht wurde. Sicher, normal würden sie ein süßes Bild abgeben- aber der Schwarzhaarige sah das anders!

So wurde seine kleine Familie mit Schreien und lauten Rufen geweckt. Der Grauäugige drehte sich einfach auf die Seite. Er war das inzwischen schon gewöhnt. Wohlig umarmte er seinen Schatz einfach bestimmter und war in wenigen Sekunden wieder um Reich der Träume. Das kleinste Mitglied der Familie konnte nicht anders und lachte über das vertraute Bild, dass die zwei Männer abgaben. Die grünen Smaragde seines Vaters versprachen lange Qualen und kein Mitleid, sollte sich Harry irgendwann aus den Klauen des Drachen befreien können!
 

Staunend stand die Gruppe vor dem Kristalltempel. Dieser war sicher einen Besuch wert! Alles schien in einem kühlen, fast durchsichtigen Blau und strahlte eine besondere Aura aus.

„Benehmt euch, wenn wir jetzt reingehen!“, ermahnte der Engel.

Nach einstimmigen Nicken gingen sie ins Innere. Auch in der Eingangshalle war alles entweder aus Glas oder Kristall. Staunend blickte sich der kleine Dunkeläugige um. Bisher war er mit seinem früheren Vater schon viel gereist, hatte aber meist nur Gebüsch und kleine Dörfer gesehen. Solch ein heiliger Ort war etwas Besonderes für den Jungen. Er wollte die neuen Eindrücke niemals vergessen und diese Reise zur glücklichsten Zeit seines Lebens machen.

Schüchtern sprach der Engel einen Mann mit weißem, kurzen Bart und dunkelblauer Kutte an.

„Wir suchen Informationen. Wo können wir die Bibliothek finden?“

„Oh, es ist ein verbotener Ort für Außenseiter. Nur Angehörige diese Tempels dürfen ihn betreten. Schließlich bewahren wir hier gefährliche und verbotene Informationen auf!“

„Aber… es ist wichtig!“, rief Harry verzweifelt. War seine letzte Hoffnung vergebens?

„Könnt ihr nicht eine Ausnahme machen?“, warf der Drachenmensch ein.

Nachdenklich zwirbelte der Alte seinen Bart und schüttelte dann den Kopf.

„Es ist nicht erlaubt. Aber, wenn ihr wollt und die Informationen nicht unzulässig sind, werde ich euch Bücher heraussuchen und hier zum Lesen geben.“

„Das geht?“, fragte der Schwarzhaarige hoffnungsvoll.

„Ja, aber es könnte etwas dauern. Kommt in zwei Stunden wieder.“
 

Cho war eine stolze Seraphim. Sie war hochangesehen, mit ihren dunkelbraunen Augen und blauschwarzem Haar von exotischer Schönheit unter den himmlischen Kriegern und wurde immer mit wichtigen Aufgaben betreut. Darum konnte man sagen, sie war arrogant und überschätzte sich leicht. Als Cho vom Tod ihrer Kriegsschwester erfuhr, war sie, wie alle auch, empört, dass der Verbrecher noch lebte. Solch eine Tat durfte nicht ungesühnt bleiben! Und endlich hatte die Dunkelhaarige die Chance, Rache zu nehmen. Ja, Tom, der oberste Engel, verstand ihre Art. Und vielleicht würde er, wenn sie den Abtrünnigen tötete, sogar Aufmerksamkeit schenken und sie als Lebenspartnerin nehmen. Dann würde ihr die größte Ehre zuteil werden! Und wegen Chos Hochmütigkeit beschloss sie, Harry mit ihren eigenen Händen zu töten. Mit allen Mitteln.

Grinsend blickte Tom den Seraphimkriegern nach, als diese das himmlische Tor durchschritten. Dumbledores blaue Augen verdunkelten sich. Wenige Sekunden später war er verschwunden.
 

Unruhig ging Harry auf und ab. Jetzt jederzeit würde er der Lösung seines Problems ein Stück näher kommen! Wo aber waren seine beiden Gefährten? Eigentlich wollten sie sich hier treffen…

Schon trat der blonde Drachenmensch ein, gutaussehend wie immer. Diesmal mit einer schwarzen Jacke und engen Jeans. Bei dem Anblick musste der Engel schwer schlucken.

„Wo ist Dean?“, fragte der Schwarzhaarige, um sich abzulenken.

„Nun, ja, ähm…“, druckste Draco herum. Grüne Augen verengten sich. Hier stimmte doch etwas nicht!

„Also?!“

„Er ist ein Kind und die wollen neue Erfahrungen machen, darum, ähm, habe ich vorgeschlagen, dass er das Gebiet der Greifen besucht, das hier in der Nähe liegt, aber…“

„Er wollte die Greife sehen? Und du hast es ihm erlaubt?!“

„Sie sind absolut ungefährlich! Wirklich!“, beteuerte Draco in Unschuldsmiene.

„Ihr macht nur Ärger!“, rief der verärgerte Engel, doch ein Weiser trat ein. Er legte ein Buch vor Harry.

„Es könnte etwas in diesem stehen.“

Das Buch war in eine schlichte, graue Umhüllung gewickelt und sah nicht verboten oder gefährlich aus. Dennoch enthielt es vielleicht Wissen, dass sie Welt erschüttern würde. Kenntnisse über den Himmel und wie man diesen betrat. Würde dieses Buch die Lösung für Harrys Problem enthalten?

„Ich wäre übrigens vorsichtig mit den Greifen. Sie sind gerade sehr aggressiv, weil sie brüten.“

„Was? Dean ist in das Greifengebiet gegangen!“

Entsetzt schauten sich die Elternteile an. Dann wurde schnell das Buch in eine Tasche gestopft und beide Männer stürmten los.

Nicht zum ersten Mal fragte sich der Schwarzhaarige, warum seine Familie so viel Ärger machen konnte.
 

Aufgeregt schaute sich Dean um. Laut seiner Karte war auf dem Berg nahe der Stadt das Gebiet der Greife. Diese stolzen Wesen faszinierten ihn. So war es dem Blonden schon immer gegangen. Während sein Vater sie jagte und tötete, wollte der Kleine mehr über die magischen Arten, die auf der Erde anzufinden waren, wissen.

Ganz in Gedanken versunken beachtete der Dunkeläugige nicht das Schild, dass laut und deutlich vor dem Betreten des Berges warnte.
 

Cho blickte sich um. Das war also der blaue Planet. Ihrer Meinung nach primitiv. Wo sollte ihre Suche beginnen?

„Mischt euch unauffällig unter die Erdlinge und versucht, Informationen zu sammeln!“, befahl die Dunkelhaarige mit herrischer Stimme. Niemand wagte es, sich zu beschweren. Zufrieden darüber lächelte die Seraphim mit den dunklen Augen.
 

„Du Idiot!“, rief Harry immer wieder. Draco selbst fühlte sich schuldig, keine Frage. Sie mussten ihr Adoptivkind schnell finden. Am Besten, bevor Dean in ernsthafte Gefahr geriet. Endlich kam der Greifenberg in Sicht.

„Vielleicht hat er das Schild gelesen und wartet in der Gaststätte auf uns…“, überlegte der Schwarzhaarige.

„Gut. Du wirst nachsehen. Da es meine Schuld ist, gehe ich zum Berg.“

„Aber…“

„Mir passiert schon nichts! Drachen und Greife waren schon fast immer Freunde!“

Mit einem letzten, missbilligenden Blick verschwand der Gefallene in Richtung Stadt.

„Bitte sei okay, Dean…“, flüsterte Draco. Dann betrat er den Berg.
 

„Wow!“, der Dunkeläugige machte große Augen, als ein großer Greif direkt vor ihm seine mächtigen Flügel spannte. Diese waren zwar nicht so schön und eindrucksvoll wie die seiner Adoptiveltern aber wirkten trotzdem majestätisch. Die gelben Augen des Wesens drehten sich zu der Quelle des Geräusches, also dem kleinen, blonden Menschen.

Dann stürzte die Flugbestie auf den Überraschten zu.

„Ah!“
 

Hatte er eben ein Geräusch gehört? Es klang wie Dean! Besorgt erhöhte Draco sein Tempo. Hoffentlich ging es seinem Sohn gut…

Das Nest der Greifen kam in Sicht. Fast schon panisch suchte der Drachenmensch nach einem blonden Kopf. Da! Ein Greif hatte den Jungen gepackt und flog mit ihm hoch in der Luft.

Aber… der Dunkeläugige schien es eher zu genießen! Schnell verwandelte sich der Grauäugige in seine Drachenform und flog zu Dean.

„Hey, deine Idee war klasse!“, rief der Kleine seinem Vater zu. Dieser war etwas verwirrt. Warum griffen die Greife nicht an?

Kaum wieder auf dem Boden, umarmte der Größere stürmisch das Kind.

„Ich habe mir Sorgen gemacht!“

„Aber warum? Du selbst hast gesagt, sie wären ungefährlich!“

„Aber das ist ihre Brutzeit!“

„Das haben sie mir auch erzählt!“, rief Dean vergnügt.

Der Ältere machte große Augen.

„Du kannst mit Greifen reden?“

„Ich kann mit fast allen Tieren oder magischen Arten reden. Das habe ich von meiner Mutter geerbt. Sie hat ihre Gabe vor meinem Vater geheim gehalten, damit er sie nicht beim Jagen einsetzt.“

„Also… warst du nie in Gefahr?!“

„Ähm… vielleicht hätte ich das früher sagen sollen?“, Die dunklen Augen des Jungen schaute leicht schuldig. Das besänftigte den Drachenmenschen wieder.

„Solange es dir gut geht. Nur- wir sind nicht so wie dieser Jäger. Du kannst uns alles erzählen- wir nutzen dich nicht aus!“

Der Kleine strahlte.

„Komm, lass uns zurückgehen. Ich frage mich eh, wo Harry bleibt. Normalerweise wäre er mir schon längst gefolgt…“
 

„Was?!“, rief Draco entsetzt. Er konnte es nicht glauben.

„Ihr Freund ist gegangen. Als er ankam, suchte er fast hysterisch nach ihrem Sohn, dann fiel ihm ein Buch herunter und als er zufällig die aufgeschlagene Seite las, stockte er. Dann rannte er heraus.“

„Verdammt! Harry, was hast du gefunden?“

Dean standen Tränen in den Augen.

„Wird er jetzt weggehen? Und uns alleine lassen?“, fragte das Kind leise.

Beruhigend strich der Drachenmensch dem Kleineren über den Kopf.

„Ich lasse das nicht zu! Wir finden ihn!“

In beiden Augen stand Entschlossenheit. Dann stürmten sie los.
 

„Ihr MÜSST mich einlassen!“, rief Hermine wütend. Sie hatte etwas gefunden! Man musste sie mit Gott sprechen lassen!

„Es ist wichtig!“, rief sie wieder. Die Wachen starrten geradeaus, ohne die Cherub überhaupt wahrzunehmen. Die braunen Augen des Engels zeigten Frustration und Wut.

„Ihr denkt, ihr seid so toll und steht über mir? Ich zeige euch, warum wir Bewahrer des Wissens genannt werden!“

Endlich antwortete eine der Seraphimwachen.

„Du willst dich im Kampf mit uns messen? Eine deiner Art sollte wissen, dass wir niemals einen Kampf verlieren!“

„Ach? Die letzte Seraphim hat einen Kampf gegen einen unteren Engel, der den Scharen angehört, verloren! Dann müsste ich es locker gegen zwei schaffen!“, meinte Hermine listig. Sie wusste wie schlecht diese Wesen auf den Tod ihrer Schwester zu sprechen waren. Obwohl Harry nichts getan hatte!

„Du wagst es?“, schrie ein Wächter.

Beide gingen in Angriffsstellung.

„Was ist hier los?“, rief eine Stimme. Wenige Sekunden später tauchte Tom auf. Braune Augen verengten sich zu Schlitzen.

„Schon gut, ich gehe. Die Luft hier ist mir etwas zu verräterisch.“

Hermine wandte sich ab.

„Was soll das bedeuten? Nun willst du auch noch unseren obersten Engel beleidigen?“, wurde ihr hinterhergerufen, aber die Cherub drehte sich nicht mehr um.

Wenn normale Maßnahmen nicht halfen, musste Hermine eben auf heimlichen Wege in den Palast kommen!
 

Harry konnte nicht anders. Frei liefen die Tränen. Obwohl er doch die Lösung gefunden hatte. Aber gleichzeitig war die Wahrheit zu schrecklich. War er ein Monster? Nichts machte mehr einen Sinn! Der Schwarzhaarige wünschte sich einen Halt, jemanden, der ihm helfen konnte. Draco, flüsterte eine kleine, innere Stimme. Aber er hatte den Drachenmenschen im Stich gelassen und mit dem, was er herausgefunden hatte, konnte er sich nicht mehr vor dem Blonden sehen lassen. Konnte nicht mehr glücklich mit seiner kleinen Familie sein. Vielleicht war es besser, er starb?

„Harry!“

Rief jemand nach ihn? Oder bildete sich das der Engel nur ein?

„Wo bist du?“

Da! Wieder! Es klang nach Draco. Aber… warum sollte der andere ihn suchen? Er war es nicht wert! Es war besser, er war alleine.

Schnell rannte Harry tiefer in den Wald, denn niemand sollte ihn jemals mehr zu Gesicht bekommen.
 

„Er muss ganz nah sein! Ich kann ihn riechen!“, teilte der Blonde seinem Kind mit. Dieses nickte.

„Ja, ein paar Vögel haben einen schwarzhaarigen Jungen gesehen. Das muss er sein!“

„Los, schnell! Wir müssen ihn finden!“

Beide rannten, gelenkt von der feinen Nase des Drachenmenschen. Beide hatten das gleiche Ziel, sie würden Harry nicht gehen lassen! Er war Teil ihrer Familie!

„Ganz nah! In der Höhle!“

Dean nickte. Beide traten durch die enge Öffnung ein.

„Harry?“

Nichts.

„Wir wissen, dass du da bist!“

Ein Schluchzen.

„Geht weg!“, rief die schöne Stimme des Gefallenen schwach.

„Was ist los? Warum weinst du?“, wollte der Grauäugige wissen.

„Ich bin ein Monster! Geht weg!“

„Harry?“

Eine halbe Stunde später hatte sich der Engel endlich beruhigt und alle drei waren wieder im Wald, nicht mehr der dunklen Höhle. Besorgt sahen der Junge und der Drachenmensch zu dem Weinenden.
 

„Es tut mir Leid, aber ich kann nicht mehr mit euch reisen. Ich habe nichts mehr.“

„Warum? Was ist los? Was stand in dem Buch?“, fragte Draco und schüttelte den Schwarzhaarigen. Dieser zögerte einen Moment. Würden seine Gefährten ihn hassen, wüssten sie die Wahrheit?

Dann zog er das Buch hervor und gab es dem Grauäugigen. Dieser zog eine Augenbraue hoch. Vorsichtig und mit zitternden Fingern schlug der Engel die richtige Seite auf.
 

Laut einer Sage gab es einen Engel, der versuchte, in den Himmel zurückzukehren. Er suchte überall nach einem Hinweis und war schon fast verzweifelt. Von Sehnsucht nach den himmlischen Gefilden getrieben, fragte er auch die Menschen. Diese wussten keine Antwort, konnten sie den Himmel niemals betreten. So vergingen Jahre. Der Engel hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben. Dann, endlich, fand er eine Frau, die prophetische Träume hatte. Sie sagte ihm die Antwort.

„Für solche, die verstoßen sind, gibt es nur eine Hoffnung. Töte einen Engel und übernimm seine Form mit einem uralten Zauberspruch.“

Verschreckt von den grausamen Methoden beschloss der Engel, seine Suche aufzugeben und sich an das Leben auf der Erde zu gewöhnen. Doch ein schrecklicher Fluch lastet auf allen Gefallenen. Sollten sie nicht mehr in Gottes Gnade stehen, würden sie verrückt werden, ihre Seelen langsam, aber sicher vergehen und sie schließlich zu schrecklichen, gefühlslosen Monstern werden. Hierfür gibt es laut der Prophetin nur eine Ausnahme und das sind die, welche auf die Erde berufen worden sind.
 

Harry weinte noch mehr.

„Jetzt seht ihr es! Ich kann nicht in den Himmel und irgendwann werde ich ein Monster werden! Sollte ich dann mit euch reisen, dann töte ich euch vielleicht! Es ist besser, ich sterbe!“

Plötzlich fand sich der Schwarzhaarige in einer festen Umarmung wieder.

„Sag das niemals wieder! Du bist der Grund, weshalb ich lebe. Du darfst nicht sterben, hörst du? Wir finden eine andere Lösung, vertrau mir! Ich lasse meinen Schatz niemals zu Schaden kommen!“

„Draco… danke…“

Fest umarmte Harry den Drachenmenschen, seinen letzten Rettungsanker. Und, ohne die Erkenntnis des Engels, waren er und Draco sich etwas näher gekommen.
 

„Es muss noch andere Bücher geben!“, tobte der Blonde. Der Weise schüttelte den Kopf.

Dean und Harry waren in der Gaststätte und ruhten sich aus. Für beide war es ein langer Tag gewesen. Der Drachenmensch selbst wollte eine Lösung finden für seinen Stern.

„Also, streng dich besser an, sonst lebst du nicht lange!“, drohte Draco und ließ seine langen Krallen erscheinen. Der Alte wich ein paar Schritte zurück.

„Das ist alles, was wir haben!“, rief er entsetzt.

„Und etwas über diese Prophetin? Wo lebt sie?“

„Diese Sage ist ewig lange her! Sie ist schon längst tot, wenn es sie gegeben hat!“

Wütend knurrte der Grauäugige. Der Weise bemerkte wohl auch die zunehmende Missstimmung seines Gegenübers und sprach hastig weiter.

„Aber- es soll ein Mädchen geben, dass solche Träume hat!“

„Wo lebt sie?“

„Sares! Ich bin mir sicher!“

Zufrieden versteckte der Blonde seine Krallen wieder. Also war ihr nächstes Ziel Sares…
 

„Habt ihr eine Spur gefunden?“, fragte Cho ungeduldig. Die Seraphim vor ihr Zitterten etwas unter ihrem wütenden Blick.

„Noch nicht, Lady Chang. Aber die Erde ist groß. Wir finden ihn schon…“

„Beeilt euch! Und wenn er gefunden ist, bringt den Abtrünnigen zu mir, verstanden? Krümmt ihm kein Haar! Dafür bin ich dann zuständig!“

Die Berichterstatter entfernten sich. Missmutig blickte sich Cho um. Ihre Basis war ein verlassenes Menschenhaus. Sie würde niemals das primitive Denken der Erdbewohner verstehen. Oder, warum Gott sie wie seine Kinder liebte.

Aber bald würde sie diesen Planeten nicht mehr sehen müssen. Dann würde sie die Frau des obersten Engels sein und einen attraktiven Engel als Mann haben! Schon bei dem Gedanken an die blutroten Augen nahm ihr Gesichtsausdruck schwärmerische Maße an. Ja, bald…
 

Am nächsten Morgen fühlte sich Harry etwas besser. Die Erkenntnis, nicht alleine zu sein, machte ihm Mut. Der Engel nahm sich vor, in Zukunft netter zu dem Drachen zu sein. Schließlich half dieser ihm sehr. Außerdem wollte er seinem Adoptivkind eine schöne Zeit bereiten. Als Dank für die Hilfe.

„Guten Morgen!“, rief der Gefallene fröhlich am Frühstückstisch. Seine Gefährten guckten sich an.

„Wir haben doch nichts ausgefressen, oder?“, fragte Dean.

Der Ältere schüttelte den Kopf.

„Ich bin auch sicher, ich bin früher aufgestanden und er hat nicht bemerkt, dass ich in seiner Bettseite geschlafen habe…“

„Was?!“

„Upps… hehe…“, nervös blickten graublaue Augen in funkelnde, grüne Seen, die verärgert schienen.

„DU…“, Harry holte tief Luft.

„Diese Nacht schläfst du draußen! Egal, wie viel du bettelst! Ich wusste, man kann dir nicht trauen! Du Mistkerl!“

„Ah, Dean, rette mich!“, schrie Draco, als sich die beiden Erwachsenen kindisch um den Tisch jagten. Ihr Sohn lachte nur. Seine Eltern verstanden sich wirklich gut. Nicht wie bei seinen früheren Eltern…

„Iss auch genug, ja?“, rief der Engel noch, dann jagte er dem Drachenmenschen nach, der nach draußen geflohen war. Zufrieden mit sich und der Welt machte sich Dean über den Schinken her.
 

Wo war der Mistkerl hin? Aufmerksam betrachtete Harry seine Umgebung. Wenn er den erwischte!

Plötzlich stieß ihn jemand um. Überrascht weiteten sich grüne Augen. Draco hatte ihn fest auf dem Boden gefangen.

„Jetzt habe ich dich, mein Schatz!“, lachte der Blonde.

„Das gilt nicht! Lass mich los!“

„Ich finde, der Gewinner braucht eine Belohnung. Wie wäre ein Kuss?“

Was? Der Engel erstarrte. Meinte sein Gefährte das ernst? Schon kam das Gesicht des Blonden näher. Der Schwarzhaarige hielt die Luft an. Die Augen, stürmisch und voller Freiheit, waren wunderschön und faszinierend. Sie hielten ihn gefangen. Ihre Umwelt verschwand. Für beide zählte nur dieses innere Gefühl, dass sie wärmte und ihre Herzen seltsam schneller schlagen ließ. Die hellen Haare Dracos kitzelten jetzt das Gesicht des Gefallenen. Dieser schloss langsam die Augen. Er wollte endlich weiche Lippen spüren. Jetzt gleich… nur noch wenige Zentimeter…

„Mama, was machen die beiden da? Sind sie verliebt?“, fragte ein vorbeigehendes Kind.

„Schau nicht hin!“, zischte die Mutter und eilte vorbei.

Doch der Zauber war gebrochen. Bestimmt strampelte sich Harry los. Sein Gesicht war rot und hatte einen süßen Ausdruck. Fast wäre Draco dahingeschmolzen, doch schon schimpfte der Schwarzhaarige los.

„DU… Perverser! Ich lasse dich nicht mehr nahe Dean oder mich! Böser, dummer Drache!“

Der Grauäugige lachte innerlich. Er liebte es, wenn sich sein Schatz aufregte. Seine Belohnung würde er aber noch bekommen!
 

„Fertig mit eurem Turteln?“, fragte Dean gelangweilt.

Dafür bekam er einen Schlag auf den Kopf.

„Was soll das heißen? Du bist noch zu klein und unschuldig dafür! Ich weiß, dieser Mistkerl von Drache hat dir das beigebracht! Keine Angst, ich werde dein unschuldiges Gemüt bewahren.“, ein Feuer brannte in den grünen Augen. Der Kleine aß einfach weiter. Das ging ihn nichts an. Sicher schafften das seine Eltern alleine.

„Was ist unser nächstes Ziel?“, fragte er deshalb den Drachenmenschen.

„Sares.“, meinte dieser, kurz angebunden.

„Wo liegt das?“, fragte das Kind neugierig.

„Es ist etwas weiter weg, aber wir schaffen das. Es wird ein paar Tage bis dahin dauern, also besorgen wir uns am Besten genügend Vorrat.“

„Wir haben kein Geld mehr. Alles wurde für das Gasthaus aufgebraucht.“, sagte Dean.

Harry seufzte. Wieder das alte Problem…
 

Hermine war auf geheimer Mission. Sie würde jetzt ganz sicher in den Palast kommen! Mit einem alten, geheimen Spruch hatte sie die Wachen außer Gefecht gesetzt und musste nun nur noch irgendwie das Tor öffnen, bevor diese aufwachten. Doch so einfach ließ dieses sich nicht öffnen. Ärgerlich wischte sich die Braunhaarige die Schweißperlen von der Stirn.

„Wieder du? Was machst du hier? Und was ist mit den Wachen passiert?“

Sie hatte anscheinend nur Pech. Ausgerechnet in den obersten Engel zu laufen, zwei Mal!

„Du kommst mit!“

Grob zerrte Tom die Cherub am Arm mit sich. Diese hätte über die Ironie fast gelacht. Sie würde zwar zu Gott kommen, aber anders als geplant…
 

Harry war besorgt. Draco war schon eine Weile weg. Hatte nur etwas gesagt von profitablen Job und war gegangen. Auch Dean wirkte unruhig und nicht so sorgenlos wie immer. Darum hatte Harry begonnen, seinem Sohn die Sprache der Engel beizubringen. Der kleine Blonde hatte ihm auch von seinem besonderen Verhältnis zu Tieren und magischen Wesen erzählt. Der Schwarzhaarige war stolz auf seinen Sohn. Er hatte schon so viele dunkle Zeiten erlebt und seinen Lebensmut doch nicht verloren. Der Gefallene nahm sich vor, mehr wie der Dunkeläugige zu werden, stärker, um seine Familie zu beschützen.
 

Draco irrte durch die Straßen der Stadt. Er hatte gelogen, eine Arbeit war in diesem friedlichen Ort nicht in Sicht. Aber er wollte nicht, dass sein Stern wieder arbeiten musste. Das war seine Aufgabe!

„Entschuldigung!“, sprach eine Frau ihn an.

„Ich suche jemanden, der sich für Engel interessiert.“

„Warum?“, fragte der Blonde alarmiert.

„Oh, ich habe nur ein Problem, das ist alles!“, antwortete die Fremde schnell- zu schnell.

„Ich weiß nichts!“, blaffte der Drachenmensch.

Was er nicht wusste, war, dass die Frau ihm hinterher sah und die Stirn runzelte.
 

„Lady Chang!“, rief eine Seraphim.

„Eine unserer Spione hat etwas gefunden!“

„Schickt sie herein.“

Ein Engel mit blondem Haar trat ein. Sie wirkte nervös.

„Also?“, fragte die Dunkelhaarige ungeduldig.

„Ich traf einen Mann, der sich seltsam verhielt. Also folgte ich ihm und habe unser Ziel gefunden!“

„Wo ist er?“

„Kryn. In einer Gaststätte.“

„Schicke sofort alle Truppen los. Fangt ihn und bringt den Abtrünnigen her!“
 

„Du hast nichts gefunden?“, fragte Harry. Draco ließ den Kopf hängen. Es fühlte sich an, als hätte er seine Familie im Stich gelassen.

„Hey, ist nicht schlimm. Morgen finden wir etwas und verdienen Geld.“

„Wir MÜSSEN. Das Geld reicht nur noch für heute Nacht.“, teilte Dean mit.

„Macht euch keine Sorgen. Ich glaube an dich, Draco!“

Dankbar sah der Drachenmensch seinen Stern an. Wegen dieser Momente war ihm der Engel so wichtig.
 

„Diese Cherub hat unsere Wachen angegriffen und zum wiederholten Male versucht, in den Palast einzudringen!“, rief Tom.

Gott runzelte die Stirn. Er wirkte müde.

„Ich kann keine böse Absicht von ihr spüren. Lass sie gehen.“, meinte er schließlich.

Hermine machte bestimmt auf sich aufmerksam.

„Hört mich an! Ich habe etwas Wichtiges zu sagen! Aber nur dem Allmächtigen selbst- alleine.“

Anschuldigend blickte sie zu dem obersten Engel.

„Nun gut. Würdest du uns einen Moment alleine lassen?“, fragte Gott seine erste Schöpfung. Der Schwarzhaarige entfernte sich mit einem bösen Blick auf die Braunhaarige.

„Mein Herr! Harry, er ist unschuldig! Ihr müsst mir glauben!“

„Mein Kind, ich bin stolz, dass du deinen Freunden so hilfst, aber ich kann nichts tun.“

„Was soll das heißen? Ich habe den Beweis! Ihr MÜSST ihn wieder in den Himmel lassen! Es war nicht Harry!“

Gott lächelte. Er wirkte auf einmal so alt, so zerbrechlich. Seine blauen Augen waren getrübt.

„Es gibt keinen Grund, warum ich dir nicht glauben sollte. Natürlich war es Harry nicht.“

„Genau… was? Ihr wusstet es? Aber… warum?“

Der Herrscher des Himmels schloss kurz die Augen und seufzte müde.

„Es musste geschehen. Denn er ist etwas Besonderes. Doch, um seine Bestimmung zu erfüllen, musste er auf die Erde geschickt werden. Ich bin müde, Hermine. Meine Macht lässt nach. Die Pforten zur Hölle, die versiegelt waren, öffnen sich immer weiter. Die Wolken vergehen. Meine Seele verliert ihren Glanz.“

„Was soll das heißen?“

„Harry hat es in der Hand. Er muss eine Entscheidung treffen. Um es einfach zu sagen, ich sterbe.“

„Was? Aber- Ihr seid allmächtig! Ohne den Schöpfer hört alles auf, zu existieren!“

„Es ist das Geheimnis der Schöpfung. Ich war nicht der Erste. Vor mir war Dumbledore der Gott, er erschuf das Nichts.“

„Ich kann Euch nicht folgen.“

„Um das Gleichgewicht zwischen Dunkelheit und Licht zu wahren, erschaffen sich Seelen selbst. Diese sind dazu bestimmt, entweder zu schöpfen oder zu zerstören. Einfacher ausgedrückt: Harry ist der nächste Kandidat. Er muss aber noch entscheiden, was für eine neue Zeit er erschaffen will, oder ob er alles einfach ins Unglück stürzt.

Darum habe ich ihn auf die Erde geschickt. Um die Vor- und Nachteile kennen zulernen. Hermine, Bewahrerin der Weißheit, ich muss dich mit einer wichtigen Aufgabe betreuen, welche die Zukunft aller beeinflussen wird. Bist du bereit?“
 

„Wo kann ich arbeiten?“, fragte sich Draco.

Normalerweise gab es einen bestimmten Treffpunkt für Söldner, dort konnten sie Aufträge annehmen. Aber in Kryn gab es das nicht. Jetzt musste der Drachenmensch über seinen Schatten springen und sich andere Arbeit suchen.

Entschlossen betrat er einen kleinen Laden. Sofort blickten sich mehrere Mädchen nach ihm um. Der Blonde seufzte. Das alte Spiel.

„Mein Schatz!“, kreischte plötzlich eine hohe Stimme. Fast hätte sich der Grauäugige die Ohren zugehalten. Das war doch dieses Mädchen! Wie hieß sie gleich?

P… Pansy! Oh nein!

„Es muss eine Fügung des Schicksals sein, dass wir uns wiedertreffen! Ich war so besorgt um dich, mein Süßer!“, kicherte die Schwarzhaarige.

Draco verspürte den Drang, die Augen zu verdrehen und schnellstens zu fliehen.

„Draco!“

Das war doch Deans Stimme! Seine Rettung.

„Oh, ist das deine Freundin?“, fragte der Kleine.

Pansy nickte stolz.

„Ja Kleiner, mein Verlobter!“

Der Junge tat so, als wäre er den Tränen nahe.

„Aber… er ist doch schon mit Papa verheiratet!“

Stolz betrachtete der Drachenmensch seinen Sohn. Dieser war ja der geborene Schauspieler!

„Was? Süßer, was hat das zu bedeuten? Sag der Göre, dass er sich irrt!“, schrie das Mädchen und brach in Tränen aus.

Warum musste Draco gerade sie wiedertreffen? Irgendjemand musste ihn wirklich hassen.

Auf einmal kam ein Mann in den Laden gestürzt.

„Es ist schrecklich! Der Gasthof!“

Beide Gefährten drehten sich um. War etwas mit Harry.

„Er wird angegriffen, aus unbekanntem Grund.“

Beide Blonden sahen sich an.

Sie hatten einen Gedanken: Der Engel war in Gefahr!

Das Haus stand in Flammen.

Schreie waren hörbar. Und die unbekannten Angreifer lachten.

Die Rache gehörte ihnen!

Bald würde der Abtrünnige sterben…

Und die Ehre der Seraphim wiederhergestellt sein!

To be continued…
 

Hier also endlich Kapitel 2! Ich hoffe, es gefällt euch. Am nächsten Sonntag kommt Teil 3.
 

Vorschau auf Kapitel 3:

Harry lächelte. Er war froh, Draco kennen gelernt zu haben.

„Es ist sinnlos. Bitte…“, flüsterte er.

Der Drachenmensch schüttelte den Kopf.

„Niemals! Ohne dich ist mein Leben sinnlos!“

Cho lachte. Kalt hallte ihre Stimme an den Steinwänden wieder.

„Es ist zu spät! Jetzt werden alle sterben!“

Der Blonde atmete tief durch. Dann sah er zu seinem Stern.

„Gib nicht auf. Denn ich habe einen letzten Trumpf.“

Helles Licht umhüllte den Grauäugigen.

„Was ist das?“, fragte eine Seraphim nervös.

„Seht meine geheime Form! Und erlebt die Wut der Drachen!“

Unter dem gleißenden Licht veränderte sich Draco.

Als alle wieder sehen konnten, riss Harry die Augen auf.

Das war unmöglich!


 

Kapitel 3 heißt: The true Form of a Dragon!

Bis dahin!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Harry_James_Potter
2007-04-26T21:35:51+00:00 26.04.2007 23:35
hi^^
die story ist super klasse^^
die drei sind niedlich zusammen
total lustig
bin gespannd was noch so passiert
bitte schreib schnell weiter
bin schon neugierig^^
LG harry^^
Von:  Dariana
2007-04-22T17:19:05+00:00 22.04.2007 19:19
Ein schönes Kapitel. Finde ss toll das sich Harry und Draco nur langsam nehern und nicht gleich im zweiten Kapitel im Bett gelandet sind. Ich würde auch gern die Tiere verstehen können. Da hat ja Dean richitg Glück.
Liebe Grüße Dariana


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