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tears of an angel

von

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Kapitel 1

" Schöner gefallener Engel"
 

Lestat

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In meinen Träumen habe ich oft seine blonden Locken gesehen, wie sie sich mit dem Weiß seiner Haut,dem Blau seiner Augen und dem undurchdringlichen Rot des Blutes von seinen Lippen, das kurz zuvor noch einem Körper das Leben ermöglichte, in ein mir fast vollkommenes Bild einigten in der Dunkelheit

der Nacht, eine Nacht in New Orleans.

Es sind inzwischen 10 Jahre vergangen in denen der neue Pfeiler Hikaru herrschte und mich schließlich wieder heilte.

Ich kann gehen wie jeder andere, nur manchmal holt mich meine Krankheit wieder ein.

Mokona erlaubte mir die Erde zu sehen, die andere Welt. Nun bin ich bereits 2 Jahre hier und jedesmal,

in jeder Nacht, träume ich von diesem Dämon.

Die Bücher von Anne Rice hatte ich gelesen, eine Freundin, Lisa, gab sie mir mit strahlenden Augen.

Jetzt lassen sie mich nicht mehr los!

Es ist schon seltsam, aber ich denke ich bin nicht der Einzige, der glaubt, der Inhalt eines jeden Romans

sei Wirklichkeit. Nichts hatte mich zuvor so sehr gefesselt, nichts außer Angel Erics Augen, ein Freund von

mir, nein, kein Freund, sondern schon fast Geliebter. Er war mir immer so nah. Ich habe ihn geliebt, doch

niemals ist etwas geschehen, das ich vielleicht bereuen könnte. Ob Eric immer noch in Kujas Armen

liegt? Die beiden sind schließlich unzertrennlich, ein Paar für die Ewigkeit.

Klarissa, ihre Tochter, ist jetzt bereits 18 Jahre alt. Sie kommt mich oft besuchen um von ihren Eltern zu erzählen, doch sie war schon seit einen Monat nicht mehr bei mir.

Dieser Traum macht mich wahnsinnig. Ich wünschte Eric wäre hier und könnte mir seine Bedeutung nennen!

Es klingelt!

"Du hast mich gerufen, Eagle, hier bin ich!" "Eric!!"

Er war noch immer so schön wie vor 17 Jahren, einem Engel gleich, und er hatte mich gehört. Ich weiß zwar,

daß er seit seinem 30. Lebensjahr nicht mehr altert, aber das hatte ich nun wirklich nicht erwartet.

"Du siehst gut aus, Eagle! Tut mir leid, daß ich erst jetzt zu dir komme, doch ich hatte

in letzter Zeit viel zu tun."

Viel zu tun? Ja sicher mit Kuja.... denk ich jedenfalls... Wo er wohl ist?

Ich wollte es wissen!: "Wie geht es Kuja?"

Er senkte den Blick. Eine Ahnung überkam mich, bitte nicht, das...

"Kuja ist der Grund weshalb ich in letzter Zeit soviel zu tun habe!" Unmerklich atmete ich auf, doch dieses

seltsame Gefühl blieb.

"Ich.. wie soll ich es sagen, wo ich es doch selbst nicht begreife?! Kuja ist.. es ist absurd.. Eagle.. er war

krank und sehr geschwächt. Dann, als er wieder fliegen wollte, mit seinen so schönen schwarzen

Flügeln, wurde er mit einem mal bewußtlos und stürzte in die Tiefe. Ich kam zu spät! Er ist in meinen

Armen gestorben.........."

Ich war kurz davor durchzudrehen. Es war nicht wahr! Erics traurige Augen, in die sich einst Götter ver-

liebten, jedoch zerstörten meine Illusion.

"Ohne Klarrisa wäre ich heute gar nicht hier." Ich wußte wovon er sprach, denn schon früher wäre er Kuja

überall hin gefolgt, sogar in den Tod. Sicher hatte seine Tochter ihn davon abgehalten sich umzubringen, etwas das er schon oft versucht hatte, doch nie gelang es ihm. Er darf nicht sterben. Warum? Ich weiß es nicht.

"Eagle!"

Ich nahm ihn in den Arm und hielt ihn so fest wie ich nur konnte. Mein Hemd wurde feucht

von seinen Tränen. Wie er wimmernd nach Kuja rief...

Ganz tief atmete ich den Geruch seines Haares ein, der einer Wiese voller Blumen glich und doch eigentlich

mit nichts zu vergleichen war.

"Entschuldige, ich .." sagte er leicht gequält. So verständnisvoll wie möglich lächelte ich ihn an.

"Möchtest du einen Kakao oder lieber Kaffee?"

Ich wußte, daß ihn das vielleicht beruhigen würde.

"Kaffee wäre wohl angemessen."

Manchmal hörte man aus seiner Sprache noch heraus, daß er mal der Lustjunge vieler Männer gewesen war.

Oder auch Liebhaber genannt... Leider war er das meist unfreiwillig gewesen!

Lestat würde sicher Gefallen an ihm finden. Was rede ich denn da? Oh je Kuja, wie konntest du ihn nur allein lassen?! Bevor Eric dich kennengelernt hatte, war er regelrecht willenlos, ohne festen Halt, ohne ein

Lebensziel. Hoffentlich bricht er nicht vollkommen zusammen.....

Mir stiegen Tränen in die Augen. Ohne, daß ich es bemerkt hatte, war Eric mir hinterher gekommen. Wie er so

mit gesenktem Blick auf diesen Stuhl saß, als wäre er in Gedanken in einer anderen Welt, schien es mir für

den Bruchteil einer Sekunde, als würde ich Louis sehen, Lestats erste Sünde, wie er es in den Büchern selbst beschrieb. Der Raum war dunkel, so daß mich diese Erscheinung nicht wesentlich beschäftigte.

Mir fiel etwas ein. Konnte Eric nicht Gedanken lesen?! Nach seinem Gesicht zu urteilen jedoch, hatte er nicht

vor herauszufinden, was in meinem Kopf vorging. Nein, mit Sicherheit nicht, nicht bei dem, was ihm

den Mut zum Leben nahm.

„Eagle?! Dein Traum, der dich verfolgt, ist in seinem Aufbau sehr eindeutig. Ich glaube nicht, daß er von

deinem Unterbewußtsein kommt!“ - Ich schreckte auf. Nicht von...meinem.. Unterbewußtsein?

Ich kannte Eric viel zu gut, als daß ich diese Äußerung nicht für ernst genommen hätte. Er sah mich an, mit

diesem geheimnisvollen Ausdruck im Gesicht, als ob er mir die Bedeutung des Traumes nicht nennen

wollte, aus Angst er könnte mich mit der Wahrheit verletzen.

"Kommst du zu mir?" Ich mußte lächeln. Natürlich kam ich zu ihm, genau wie früher, als ich meinen Kopf auf

seinen Schoß legte und wir uns stundenlang unterhielten. Mal über Shakespeare, Schiller, oft werteten wir

das Verhalten Anderer aus, oder manchmal philosophierten wir auch über so belanglose Dinge wie die Farbe

der Wände um uns herum.

Ich genoß diesen Geruch, der mir so vertraut war und den ich so sehr vermißt hatte. Wie oft hatte

ich sein Augen mit einer violetten Lilie verglichen.. das stechende Grün.. Louis.. das sich mit dem sanften

Lila, das an den Rändern strahlte, mischte, ein Farbenspiel, das nur die Natur hervorbringen kann.

Ich wartete darauf, daß er seiner klaren Stimme Gebrauch machte um mir meinen Traum zu deuten. Ich

fragte mich nicht mehr, woher er wußte was ich träumte oder woher er wußte, daß ich mir gewünscht hatte,

er wäre hier bei mir. Mit den Jahren sind seine Fähigkeiten um ein Vielfaches gestiegen. So wie er früher

ganz Indien hätte zerstören können, so könnte er jetzt die ganze Welt zerstören...

Er hat niemals das ganze Potential seiner Kraft ausgenutzt, er hat Angst vor ihr und versucht sie so gut wie möglich zu verstecken.. ein Erzengel mit dem Gewissen eines frommen Menschen..

Mit Sicherheit der schönste Engel Gottes.....

"Eagle, du zitterst.. stimmt etwas nicht?" "Warum fragst du, wo du doch nur in meinen Gedanken lesen

brauchst?!" "He, wir haben uns doch ausgemacht, daß ich dich immer vorher frage!"

Stimmt das hatten wir, es war besser so....

"Dieser Lestat.. ich kenne ihn.. Eve las seine Bücher.. " "Wundert mich nicht! Schließlich hab ich die

Romane von Lisa, ihrer Freundin!" "Ich weiß. Sie hat mir stundenlang von dem Fürsten der Nacht erzählt,

wie er über den Friedhof "Les Innocents" flog und sich nach einer langen Zeit in New Orleans als

Rockstar wieder einfand... der Vampir, der gefallene Engel, der weder an Gott noch an den Teufel glaubte, bis

er beiden gegenüber stand.. Er ist mir nie begegnet und doch ist es als wären wir Freunde..."

Wenn selbst Eric ihn nie gesehen hat - er der überall nach ihm suchen kann - existiert er dann wirklich?

"Was deinen Traum angeht, kann ich dir nur soviel sagen, daß er von einer starken Quelle kommt. Ein

Mensch ist es auf keinen Fall. Soviel Energie besitzt ein menschlicher Körper nicht. Doch ich kann dir

nicht sagen ob es eine von einem Willen gesteuerte Energie ist, oder nur eine willkürliche!"

Er strich mir durchs Haar während er mir dies erzählte.

Ohne ersichtlichen Grund schreckte er mit einem Mal hoch. "Eric, was ist..." "Es ist jemand in der Nähe. Er-

wartest du jemanden?" "Nein, wer außer dir sollte mich um 2 Uhr morgens besuchen?" Er lachte nicht, diese

Person beschäftigte ihn. In seinen Kämpfen kam es ihm immer zu Gute, daß er die Anwesenheit eines Feindes oder Freundes spüren konnte.

"Komm mit, Eagle!" Er nahm meine Hand. Ich schnappte meinen Schlüssel, meine Jacke und meinen Mut.

Es war Winter und die Straßen waren rutschig. Eric kam wie immer bestens zurecht. Mit einem Mal

blieb er stehen und starrte auf die Fassade eines neu sanierten, vermutlich romanischen, Hauses.

Er zog mich weiter zur Tür hin. Auch wenn es von außen sehr ansehnlich war, war der Fußboden dennoch

lebensgefährlich. Es war zwar nicht unordentlich aber es stank, nach altem Wein, der sich inzwischen in

das Holz eines Tisches gefressen hatte und nach vergilbten, vor sich hin schimmelnden Tapeten.

Der rote Teppich der die Treppe bedeckte, zeugte vom ehemaligen Glanz der Räume. Wir näherten uns dem

ersten Stockwerk als Eric plötzlich rief: "Wo bist du? Wer bist du? Ich höre dich atmen, spüre, daß du dich bewegst, doch kein Ton zeugt davon, daß du dich bewegst!! Antworte!!"

Irgendetwas sauste an mir vorbei und riß Eric mit sich. Der Boden brach unter seinem Rücken und er fiel.

Ich weiß nicht ob er allein war, nicht ob es ihm gut ging, ich sah nur die gesplitterten Holzplanken...

Unter dem Boden befand sich ein Raum in dem es fürchterlich verwest stank. Ohne zu überlegen folgte ich

ihm. Ich hörte Metall auf den Steinboden fallen, Holz knacken, wahrscheinlich unter dem Gewicht eines Körpers.

Ich weiß nicht wie es mir in den Sinn kam, aber mir war klar, daß Eric nicht allein war.

Er schrie und fluchte, der andere solle ihn loslassen. So schnell es ging lief ich seiner Stimme entgegen.

Jemand in einem teuren Anzug hielt ihn am Boden gefangen. Mit einem Ton der Gelassenheit fragte

Eric den vielleicht 40jährigen."So, und nun? Was habt ihr nun vor, wo ich mich nicht mehr wehren kann?"

"Müh dich nicht, meine Gedanken sind dir verschlossen!" antwortete er.

Eric sprach ohne Ton zu mir, ich solle bleiben, wo ich war. Wer konnte das sein und wie schaffte er es

ihn festzuhalten? Kuja brauchte damals meine Hilfe um Erics Arme bändigen zu können!

"Wer seid ihr!" "Rate doch mal, Lestat hat mich erwähnt!"

Was?! Aber.. er .. wer ... Marius konnte es nicht sein, dieser Mann hier hatte braune Locken!!

Für Louis war er zu alt...denk nach Eagle, denk nach...

"Wie teuer war die Tönung Marius?!" "Ich wußte es doch, wenn ein Außenstehender es erkennen kann dann

du, Angel Eric!

Marius! Wenn er existierte, dann auch....

Es war ein seltsames Gefühl. Ich hatte Angst und gleichzeitig war ich glücklich.

"Wie schade, daß ich soviel Energie verbrauchen mußte, um deinem Freund einen Traum zu schicken, der dich zu ihm ruft. Egal wohin man kommt man hört von einem Engel mit langem schwarzen Haar, das in der Sonne golden aufleuchtet und wunderschönen Augen, - dennoch konnte ich dich nie finden. Es war Zufall, daß ich dich im Kopf dieses.. Eagles sah."

"Nun, du hast mich gefunden.."

Marius ließ ihn aufstehen. Ungeachtet seiner schmutzigen Kleidung ging er auf mich zu. Beschützend nahm er mich in den Arm und beobachtete die Schritte des Vampirs. "Eine persönliche Frage Angel; wie alt bist du eigentlich? Ich merke, daß das Alter das mir dein Aussehen verrät nicht deinem tatsächlichen entspricht."

"Vom Tage meiner Geburt an sind 600 Menschenleben vergangen; doch vom Geiste her bin ich höchstens 2

Jahre älter als du, als dir die Unsterblichkeit zuteil wurde."

Etwa 3000 vor Christi in der Wüste Indiens kam er zur Welt! Ich hab den unglücklichen Stern unter dem

seine Geburt stand nie in seiner Wirkung richtig verstanden gehabt, doch ich wußte, daß er es von Anfang an nicht leicht gehabt hatte. Zu der Zeit waren die Götter und die Menschen in Stämmen aufgeteilt. Es war schon

fast verboten, daß zwei Wesen aus verschieden Stämmen heirateten. Erics Eltern waren jedoch ein derartiges

Liebespaar. Ihre beiden Stämme gehörten den Göttern an. Sie gehörte zu den Yashas, er zu den von allen ge-

haßten Dämonen. Dämonen haben im Allgemeinen lilafarbene Augen, wie Kuja, der zu ihnen gehörte.

Die violette Farbe am Rande von Erics Pupillen verriet seine Herkunft, zusammen mit dem Grün war er ein

Mischling, ein Wesen dem es nicht erlaubt war zu existieren! Wahrscheinlich hielt man ihn deshalb bis zu seinem 10. Lebensjahr versteckt in einer Ruine mitten im Meer aus Sand. Sein Vater, Karon wurde im Kampf

mit einem andern Dämon getötet, bevor dieser seinen Sohn jemals im Arm gehalten hatte und seine Mutter

starb kurz nach dem Eric das Licht der Welt erblickt hatte. Freunde seiner Eltern erzogen ihn, bis er eines

Nachts fortlief um die Welt zu sehen, die ihm schließlich nichts als Schmerz brachte.

Es mag alles unwahrscheinlich klingen und rein als Phantasie abgetan werden, doch es ist die Wahrheit!

Würde jemand in Erics traurige Augen sehen, sein Haar berühren, würde dieser wissen, daß ich es nicht

erfunden habe! Soviel Leid kann man nicht erfinden! Die Risse in seiner Seele sind keine Einbildung!!!

Selbst Marius schien dies zu spüren, denn er blickte ihn fast ehrwürdig an, oder täuschte ich mich?...

"Dieses Gebäude ist keineswegs mein zu Hause Angel!" "Das hab ich mir schon gedacht, denn es fehlen

deine Bilder, die angeblich so real aussehen, daß sie selbst die Wirklichkeit in ihrer Schönheit

übertreffen und das, obwohl du nur aus der Erinnerung die Sonne zeichnen kannst!"

Er genoß jedes einzelne Wort, das über Erics Lippen kam.

Wie gern hätte ich Erics Gedanken erfahren, die er beim Anblick dieses unsterblichen Wesens hatte.........
 

Er lief umher und musterte uns. Ich hielt Eagle fest, so sehr, daß man meinen konnte, ich hätte Angst, er könne

mir aus den Händen in einen tiefen Abgrund fallen. Unfreiwillig hatte ich mitbekommen, daß Eagle sehr gern

gewußt hätte, was ich dachte. Ich dachte nur an ihn, an Eagle. Ich wollte ihn vor diesem Wesen schützen,

obgleich ich wußte, daß Marius kaum noch Blut brauchte, ich wollte Eagle von ihm fernhalten.

Nichts sollte ihn verletzen und wenn ich mit ihm hätte kämpfen müssen, ich hätte es ohne nachzudenken

getan!

"Da ich dich nun gefunden habe, würde ich mich freuen, wenn ich ein bißchen mehr über dich erfahren könnte.

du gehörst zu den wenigen Dingen über die ich kaum etwas weiß. So neugierig ich jedoch auch bin, ich

glaube nicht, daß dies ein angemessener Ort für eine Unterhaltung ist. Ich schlage vor, daß wir in eine Bar

gehen, auf neutralem Boden, wo keinem von euch etwas geschehen kann."

In eine Bar?! Ich kannte keine, nicht hier in Los Angeles...

"Ich mache dir einen Vorschlag, Angel; ich schwöre deinen kleinen Freund nicht anzufassen und du hörst auf mich mit diesem Blick anzusehen."

Ich lockerte meine Umarmung und ließ Eagle frei.

Wir folgten ihm durch die nassen, teilweise mit Schnee bedeckten Straßen, bis er stehenblieb. Eine Leuchtreklame mit der Aufschrift "Black Demon" fiel mir auf. So düster wie dieser Name waren auch die Räume.

Schwarze Vorhänge, weinrote Wände, gedämpftes Licht und eine Bühne auf der eine Frau ihr "Können"

zeigte.....

Ich gebe zu, daß ich mich in gewisser Weise wohl fühlte, denn es hatte in etwa die selbe Stimmung, wie so

mancher dunkler Raum in dem Kuja mich verführte...

Sogar jetzt noch spüre ich seine Hände in meinem Gesicht, .... mein schwarzer Engel..... ich legte dir eine

Lilie aufs Grab .... dieser Lilie wollte ich folgen .... doch Klarissa .... sie hatte Recht .....meine Freunde

brauchen mich ..... mit jedem Gedanken an dich, mein Liebling, zerreißt mir das Herz .... bitte vergib mir,

daß ich jetzt für diesen Moment deine Augen vergessen muß ..... ich muß stark sein, um Eagle zu helfen, wenn

es nötig ist ..... und um nicht in Tränen auszubrechen, sollte Marius mir Fragen über dich stellen......

"Angel! worüber denkst du nach, gefällt es dir hier nicht?" "Es verdient den Namen, den es trägt."

"Deine Geburt liegt weiter zurück als die meinige. Wann genau, erinnerst du dich noch?"

"Ich weiß nur, daß die Sterne des Löwen an diesem Tag den nächtlichen Himmel zierten und 20 Jahre später

der Herrscher des Himmelreiches, der Himmelskaiser durch Taishaku Ten getötet und abgelöst wurde."

"Es ist eine indische Epoche, nicht wahr?" Ich nickte nur. "Welche genau?" "In dieser Zeit wird sie die

Rig Veda genannt."

"2000 vor Christi!" "Nein, erst da entstanden die Hymnen, doch die Geschehnisse lagen schon tausend

Jahre in der Vergangenheit."

"Erst jetzt bemerke ich den Akzent in deiner Stimme, der sicher vom Hindi stammt. Er ist sehr gering, so

gering, daß wahrscheinlich nur Kayman ihn auf Anhieb wahrnehmen könnte."

"Der Ägypter, dessen Haare den meinen ähneln." "Glaube nicht alles, was in den Büchern steht. Lestat hat

vieles verschönert und in Magie gekleidet. Kaymans Haar ist schwarz, das stimmt schon, doch es ist bei

weitem nicht so lang wie deines."

Der Dampf des Glühweins in seiner Hand nahm immer mehr ab, bald würde er erkalten und Marius würde sich

ein neues Glas bestellen....

Ich weiß nicht warum ich es tat, doch ich legte meine Finger an sein Glas und erhitzte den Wein.

Er sah mich an, als hätte ich soeben einem Allwissenden etwas Neues gelehrt.

"Ich sehe schon, daß es sehr viel über dich zu erfahren gibt."

Was?! Ich hörte Atemzüge, roch frisches Blut - wer war das? Auch er gab keine Geräusche von sich, nur das Heben und Senken des Brustkorbes. Es war niemand aus dem Lokal, das spürte ich, doch im Gegensatz zu Marius brachte dieser den Geruch des Meeres mit sich.

Ein 16-17jähriger Junge kam durch die Tür. Er hatte Kurze Haare, etwa wie Eagle. Ich glaube kaum, daß

irgendjemand, der Lestats Bücher kennt, nicht weiß, von wem ich rede...

Die Zeit in der er in Daniels Gesicht gesehen, seinen Hals liebkost hatte, war längst vorüber. Ich stand

auf und ging ein paar Schritte auf ihn zu, immer Eagle im Augenwinkel behaltend. Man sah ihm an, was er

dachte. Wie er Armand anstarrte und sich fragte, was von all den Geschichten wahr sei.

"Glühwein oder Bloody Marry?" fragte ich mit einem leichten Zwinkern. Er sah mich an ohne jede Reaktion

und antwortete nur trocken. "Ich hab schon gegessen, Glühwein also." "Daß deine Adern frisches Blut transportieren, weiß ich bereits." Wieder keine Reaktion, doch ich merkte, wie seine Augen ihren Blick verschärften, als wolle er in meine Seele sehen. "Bist du der Engel, nach dem mein Meister so lange suchte?"

"Vermutlich!" antwortete ich und ging an ihm vorbei zur Theke hin, um seine Bestellung zu machen.

"Warte!" rief Armand und kam hinterher. Es war seltsam. Seine Gedanken standen mir offen, wie ein Buch

ohne Siegel.
 


 

Ein Engel..... Jetzt wo ich weiß, daß Gott existiert, ist es gut möglich, daß er einer ist. Doch welcher? Sicher

ein Helfer Memnochs..... wenn es ein Engel ist!

Dieses lange Haar, es reicht ihm bis über die Knie.... warum sind mir seine Gedanken verschlossen?....

"Es muß nicht jeder wissen was ich denke. Einen Glühwein, bitte." "Woher..."

"Sei vorsichtig mit deinen Assoziationen, ich kann sie sehen!"........

"Bist du einer von uns?" "Nein, ich gehöre zu niemanden, zu keiner eindeutigen Rasse........"

Seine Worte klingen sehr hart und gleichgültig. Was ist er für ein Wesen, wenn er meine Gedanken sehen kann und doch kein Vampir ist? - Lügt er mich an?

"Armand, es existieren noch wesentlich mehr Wesen auf der Welt, von denen du nicht weißt, daß es sie gibt.

Mir ging es bis vor kurzem genauso. Sicher ist dir bisher noch niemand aus der alten Zeit Indiens begegnet, als die Menschen wenige waren und wir Götter das eigentliche Volk. Zu der Zeit als eure Zunft entstand."

"Du hast eine seltsame Sprache." "Entschuldige, wenn ich nicht bei der Sache bin, gerate ich immer wieder in diesen Wortrhythmus. Ich denke darüber nach, wie ich mich euch beiden am Besten gegenüber verhalte. Soll

ich euch fürchten meines Freundes Eagles wegen, oder euch vertrauen, wo ihr doch die todbringenden

Dämonen der Nacht seit?"

"Warum gehen wir nicht wieder zu Marius. Er kann dir diese Frage sicherlich beantworten."

Er hat Angst um seinen Freund, dabei ist er genauso in Gefahr. So sehr ich es auch leugnen möchte, doch ich

glaube, ich habe noch nie einen schöneren Mann als ihn gesehen. Er ähnelt Louis. Elegant, in schwarzen

Hosen einem weißem Hemd und er hat einen Mantel, der die gleich Farbe wie seine Hose hat, dabei....

Mein Gefühl sagt mir, daß er derartige Sachen nur selten trägt, besonders nicht mit so weit geöffnetem Kragen,

fast schon einladend....

"Tut mir leid Armand, aber mein Blut bekam bisher nur einer. Keiner sonst........"

Seine Stimme....., seine bezaubernden Augen sind mit einem Mal so traurig........

Er setzt sich zu seinem Freund, doch seine Frage scheint er nicht stellen zu wollen. "Nun Angel, ich möchte noch viel mehr über dich erfahren. Hast du etwas dagegen?"

"Nein, solange es bei Fragen bleibt." Marius nennt ihn Angel...

Es wird Zeit. Ich spüre es...

"Die Sonne wird bald aufgehen! Wir müssen gehen." "Armand, Marius ich werde morgen nach Sonnenuntergang an der L.A. Puplic Library warten......"
 

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