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Zeit

Die Legende der Allerersten
von

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Verlorene Heimat

Verlorene Heimat

Ein Planet, dessen Oberfläche verwüstet ist, und seine Zivilisation ausgelöscht wurde, war einmal eine Heimat der Allerersten. Viele Generationen hatte es gedauert, bis die Allerersten eine so wundervolle Zivilisation geschaffen hatten. Ein wunderschöner Anblick war er damals gewesen.

Aber jetzt ist er wüst und leer. Eine einzige Ruine sind nun die einst so anmutigen Städte und Dörfer.

Cosmo hatte sich auf seinem einstigen Lieblingsplatz, auf einem der kleinen Monde, Laetitia niedergelassen. Eine Weile betrachtete er seine Heimat und konnte sich die Zerstörungen nicht erklären. „Was um alles in der Welt war nur geschehen? Was für eine Kraft muß es gewesen sein, die alles intelligente Leben auf Pacis ausgelöscht hatte?” Cosmo beschloß sich das Ganze aus der Nähe anzusehen. Er begann wieder blau zu glühen und erhob sich von Laetitia. Langsam glitt er zu dem Planeten hinab, zu der Stadt in der er >geboren< war.

Als seine Füße sanft den Boden berührten, verschwand das Leuchten wieder. Alles war zerstört und die Vegetation hatte bereits Besitz von den Städten ergriffen. Dadurch wirkte alles irgendwie romantisch, doch das war für Cosmo kein Trost. Er hatte diesen Ort nur gekannt, als hier das Leben pulsierte. Und jetzt?

Cosmo streifte durch die zerstörten Gassen und erinnerte sich. Er erinnerte sich an die Häuser und an jene, die sie einst bewohnten. Auch an zahllose Geschäfte und ebenso viele Bibliotheken konnte er sich erinnern. ›Bibliothek‹, fuhr es ihm noch einmal, wie ein Blitz durch den Kopf. Vielleicht war die große Bibliothek nicht zerstört worden.

Sie war in einer riesigen Höhle untergebracht. Zielstrebig ging Cosmo zum Eingang, und wurde aufs neue geschockt. Der Eingang war von einem riesigen Stein, einem Felsbrocken versperrt. Zu groß um ihn einfach beiseite zu heben. Wie sollte er den Fels nur beiseite schaffen? Da die Nacht schon hereinbrach, legte sich Cosmo erst einmal schlafen. Doch schlafen konnte er nicht. Er grübelte, wie er doch in die Bibliothek gelangen konnte.

Bis er sich an die Kraft erinnerte, die jeder Allererste besaß. Die Kraft aus Materie Energie zu machen und umgekehrt. Ihm war klar, daß er nur so den Eingang in die Bibliothek frei legen konnte.

Am folgenden Tag machte sich Cosmo gleich an die Arbeit. Er legte seine Hände auf den Stein und konzentrierte sich. Sogleich begann er in seinem Blau zu leuchten. Das Licht griff bald auf den Fels über und nahm ihn schließlich ganz in sich auf. Nun wurde das Blau noch intensiver und der Fels begann allmählich zu schrumpfen. Er schrumpfte solange, bis nur noch eine kleine blaue Kugel in Cosmos Hand existierte. Cosmo speicherte die Energie für später, denn er ahnte, daß das nicht das einzige Hindernis war.

Nun war der Weg frei, frei zu dem Wissen, das er suchte. Vorsichtig betrat er die riesige Halle, in der die Bibliothek des Wissens untergebracht war. Die Halle war ursprünglich eine natürliche Höhle gewesen. Nur war jedoch vor vielen tausend Jahren erweitert worden, um das enorme Wissen überhaupt fassen zu können. In ihr befanden sich unzählige Regale mit Büchern, die bis unter die Decke reichten. Viermal größer als Cosmo. Die Bibliothek bot einen überwältigenden Anblick, denn das Innere ließ nichts von der Zerstörung außerhalb ahnen. Cosmos Blick fiel auf das Terminal in der scheinbaren Mitte des Raumes. Es war Schwarz, kein einziges Licht erhellte es. „Keine Energie” dachte Cosmo. Genug Energie um den Computer aufzuladen hatte er, aber er wußte nicht, wo er die Batterien suchen sollte. Der Raum war einfach zu riesig, aber daran schien jemand anders gedacht zu haben. Auf dem Terminal lag das Buch mit technischen Daten und den Bauplänen.

Für Cosmo war es kein Problem, das alte Pacem zu lesen. Wie könnte er jemals seine Muttersprache verlernen? Ohne große Mühe fand er die Batterie. Er ließ die Kugel von Felsenenergie in seiner Hand erscheinen und gab sie in den Kristall der Batterie. Nun hatte die Anlage wieder Energie und das Terminal leuchtete in vielen Farben, wie es Cosmo gewohnt was. Auch der ganze Raum wurde jetzt von mehr Licht erhellt, als zuvor.

Cosmo fragte die Daten ab und erfuhr so von dem schrecklichem Krieg und der Auslöschung der Allerersten. Cosmo war so schockiert, das er sich wünschte nie aus seinem ewigem Schlaf erwacht zu sein. Doch die Zeit bleibt nicht stehen und auch das Leben geht weiter.

Viele Fragen drängten sich ihm auf: „Was war mit dem Kristall des Lebens? Was ist mit dem Großmeister geschehen? Ist er auch tot? Wenn ja, wo ist dann seine Schnittstelle? Zerstört oder irgendwo im Schutt begraben?”

Ein leises Piepsen riß Cosmo aus seine Gedanken. Auf dem virtuellem Bildschirm formte sich ein Bild mit einer Nachricht. Sie stammte von der letzten Großmeisterin, Megana.

„Für den Einen, der von uns zum ewigen Schlaf verurteilt wurde, ist diese Nachricht. Ihr seid nun der letzte unseres Volkes. Wir hofften ihr würdet erweckt werden und zurück kommen, Großmeister Cosmo. Die Schnittstelle der Großmeister werdet ihr hinter dem Regal Th 2674 finden. Den Kristall des Lebens hat man zerbrochen und über das Universum verstreut. Wenn ihr alle korrekt zusammen setzt wird der Kristall seine alte Macht wiedererlangen. Einer der Kristalle muß sich auf Utopia befinden, habt ihr ihn, so wird er euch zu den anderen führen. Ich kann euch nur noch viel Glück wünschen.”

Cosmo ging durch die Regalreihen, die nach Namen und Jahren geordnet waren. Ru 1075; Sch 0014; Ta 3781; Th 0082; Th 1924; Th 2670; Th 2674; „Da ist es!” dachte Cosmo. Das riesige Regal von der Wand zu zerren, war schwerer als er es sich vorgestellt hatte. Es verging viel Zeit bis der Spalt groß genug war. Dahinter verbarg sich eine in den Fels gehauene Tür. Sie führte zu einer Kammer, die Cosmo an eine alte Burg erinnerte. Der Raum war sicher beim letzten Umbau entstanden. Die Wände waren mit Natursteinen nachgemauert und zum Teil mit Holz verkleidet. Die Decke schien aus einer gotischen Kirche der Erde zu stammen. Die Spitzbögen ließen den Raum schlank und hoch wirken. Die Einrichtung entsprach zwar nicht dem Baustiel, war aber gemütlich. An der Wand in seiner Blickrichtung floß Wasser aus einem Speier in ein kleines Wandbecken. „Den großen Wasserspielen in den Palästen auf Suprim sehr ähnlich.” dachte Cosmo. Die Wand weiter links zierte, die Miniaturausführung eines Kamins, wie sie auf Argonis gebaut wurden. Hier wirkte er aber immer noch riesig. Danach war der Raum durch ein Regal abgeteilt. Cosmo vermutete dahinter das Bett. In der Mitte stand ein kleiner runder Tisch. Das türkisne Kristallglas der Platte verriet seine Herkunft. Solches Glas wurde nur auf einer kleinen Kolonialwelt, Caelum hergestellt. Auch sie mußte jetzt auf eventuelle Besucher wie ein Friedhof wirken. Die Beiden schweren Sessel, aus leicht pink bis lila schimmernden Leder, hatte jemand von Aboria mitgebracht. Der Leuchter, mit seinen eierförmigen Leuchtkristallen, tauchte das Ganze in ein fremdartiges Licht. Jetzt erst bemerkte Cosmo den kleinen Ohrschmuck, der neben ein paar Ringen und einem Buch auf dem Tisch lag. Es war die Schnittstelle, die er gesucht hatte. Kristallgold mit Edelsteinen besetzt, mochte etwas übertrieben wirken, aber es war das einzige Material, das alle Wesen im Universum vertrugen. Cosmo drückte die eine Hälfte in sein Ohr und klemmte den Rest dahinter. Zufällig fiel sein Blick auf das Buch auf dem Tisch. Der Titel, „ewige Zaubermächte & Magien” weckte seine Neugier, und so begann er es zu lesen. Den überwiegenden Teil des Inhaltes kannte Cosmo schon, nur die Passage über die Animus-Ringe war ihm unbekannt. „Alle liegen auf dem Tisch, nur der stärkste der Ringe, der Animus selbst fehlt.” stellte Cosmo fest und schlug das Buch zu. Angeblich liegt der in einem verschollenem Tempel. Inzwischen begann der Leuchter das Licht zur Dämmerung zu dämpfen. Cosmo beschloß, erst am folgenden Tag nach Utopia aufzubrechen. Auf dem Weg zum Bett stellte er noch das Buch ins Regal.



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