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Disown themselves

Selbstverleugnung?
von

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Der Kuss

*~*~*~*~*~*~*Erzähler*~*~*~*~*~*~*
 

Ängstlich flatternd öffnete Ryou seine hellbraunen Augen, als er endlich aus seinem Albtraum erwachte und verkroch sich unter der Decke.

Dort konnte er nichts sehen, alles war schwarz und unergründlich. Auch dies machte einem Angst, es war die Farbe die ihn erzittern lies, doch es war besser, denn so sah er nicht das, was ihn erzittern lies, was ihn sogar in den wachen Zustand verfolgte.

Er presste sich kurzzeitig die Hände auf die Ohren, doch der Gesang wollte nicht verstummen, also lies er sie wieder sinken, versuchte an etwas anderes zu denken, all das hinter sich zu lassen.

Ryou zitterte und wünschte sich das Malik doch hier wäre, damit er nicht so alleine war, jemand hatte mit dem er sprechen konnte, doch dem war nicht so.

Völlig alleine saß er in dem Zimmer, verkrochen unter seiner Decke und hoffte so wenig wie möglich aufzufallen, versuchte die Bider des Blutes aus seinem Kopf zu bekommen, versuchte diese dunkle Flüssigkeit die der Grund seines Albtraumes war und welche an seinen Händen zu kleben schien zu vergessen.

Plötzlich erklang das unverwechselbare Knarren der Tür, doch die Schritte die man vernehmen konnte waren niemals die Maliks oder Marikus noch die Bakuras und so hielt er ängstlich die Luft an als sie sich seinem Bett näherten.

Er wusste nicht wer es war, doch er hatte Angst es überhaupt herrauszufinden, in seinem Kopf war es eine ganz bestimmte Person.

"Ryou? Komm schon steh auf, dein Frühstück ist da."

James, der das Tablett mit dem Frühstück auf den dunkles Schreibtisch stellte, vernahm ein ausgedehntes und erleichtertes Seufzen unter der Bettdecke, etwas das ihn grinsen lies.

Dies weitete sich zu einem ausgedehnten Lachen als Ryou den Kopf aus der Decke steckte und seine Haare in sämtliche Richtungen abstanden.

"Morgen... Was ist denn so früh denn schon so lustig?"

"Na du, was denn sonst. So wie du im Moment aussiehst könnte man dich glatt für Dr. Hiwatori halten. Steh lieber mal auf und spring unter die Dusche. Denn ich schätze du willst nochimmer nichts essen..."

Ryou lächelte seinen Freund an und stand auch wirklich auf, verschwand ohne etwas zu sagen um sich zu duschen, denn er war wirklich spät dran.

James hatte schon damit gerechnet das er nichts essen würde, immerhin streike Ryou nun schon einige Tage bei jedem Essen, etwas das man ihm auch ansah.

Sein Gesicht wirkte eingefallen und er war noch blaßer wie sonst, nun sah er erstmals richtig krank aus und James hoffte das er bald zur Vernunft kommen möge, er wollte nicht das Ryou sich noch zu Tode hungerte.

Obwohl, so weit würden die Ärzte es nicht kommen lassen, sie hatten ja schon angeordnet, sollte Ryou heute nicht freiwillig essen, würde man ihn zwangsernähren und das würde ihm wohl nicht gut tun.

"Bin fertig. Du kannst das Essen ruhig selbst essen oder wieder mitnehmen, ich will es ja nicht, wie du bestimmt weißt."

Schwach lächelte James, als Ryou fertig bekleidet aus der Dusche kam und dies sagte, wobei sein Magen sehr laut knurrte und somit anzeigte das er etwas essen wollte, musste.

"Bist du dir denn sicher das dies der richtige Weg ist? Du weißt das sie dich zum essen zwingen werden, oder? So wirst du doch, so bi ich mir sicher, nichts bewirken. Du schadest nur dir selbst und deinem Körper. Man sieht dir die mangelernährung bereits an. Willst du wirklich das sie dich zum essen zwingen?"

Der kleine Patient lachte und setzte sich auf sein Bett.

"Natürlich ist mir bewusst das sie mich zwangsernähren werden. Das haben sie mir ja schon angedroht, das erschreckt mich mittlerweile nicht mehr. Ich will ja auch gar nicht abnehmen oder so etwas in der Richtung, also ist es mir egal. Ich will nur meinen Unmut darüber zum Ausdruck bringen, dass ich jemand anderen als Bakura bekommen habe. Es ist mir egal ob ich meinem Körper damit schade, besser als sei es mein Geist."

James seufzte und stand unverrichteter Dinge auf, denn eigentlich hatte er sich vorgenommen ihm zum essen zu bringen, doch dazu war Ryou zu willensstark.

"Schon gut, ich hab es vertanden. Gib nicht auf, du schaffst das schon irgendwie, denn unter uns, ich kann Dr. Muvio auch nicht aufstehen. Hab gehört das die Leitung am überlegen ist was sie nun tut, ob sie dich wieder an Bakura geben sollen. Denn auch ihnen ist diese Entwicklung der Dinge aufgefallen und sie gefällt ihnen ganz und gar nicht."

"Wirklich?! Siehst du, mein Streik bringt doch etwas, ich kann etwas ändern. Danke James und bis später."

Kaum das James das Zimmer verlies, betrat ein etwas hektischer Malik es.

"Ryou!"

Angesprochener wurde förmlich angesprungen und fing an zu lachen.

"Scheint so, als ob das Gespräch Gestern mit Mariku erfolgreich gelaufen wäre. Darf ich also gratulieren?" , schlusfolgerte Ryou, war es auch kaum zu übersehen.

"Und wie du das darfst! Mariku und ich sind jetzt ein Paar! Er hat mir gesagt das auch er mich liebt und es nur nicht gesagt hat, weil er mich als Freund nicht verlieren wollte, so wie ich. Es war also Schicksal, das ich mich nicht beherschen konnte und ihn geküsst hab! Du weißt gar nicht wie aufgeregt ich nun bin! Ich kann es kaum noch aushalten, so stark fühlt es sich an."

Ryou lächelte und drückte seinen Freund kurz.

"Das freut mich unheimlich für dich, wirklich."

"Ich hoffe du bist nicht sauer das ich letzte Nacht nicht hier verbracht habe, aber Mariku wollte das ich bei ihm blieb. Du hast doch nicht wieder geweint weil du einen Albtraum hattest, oder?"

Ein Seufzen unterdrückend, schüttelte er den Kopf. Zwar wollte er seinen Freund nicht anlügen, aber Malik sollte keine Schuldgefühle aufgrund dessen bekommen. Es war ja schon viel das er sonst immer bei ihm war und ihn tröstete wenn er weinte.

"Keine Angst, ich hab gut geschlafen. Aber danke der Nachfrage." , meinte Ryou dann, hoffend das man die Augenringe nicht sah.

"Dann ist ja gut, ich hätte aber trozdem bescheidsagen können."

"Ach was Malik, du bist endlich mit deiner Liebe zusammen, das ist eine Ausnahme. Was tust du überhaupt hier? Wegen mir musst du nicht hier bleiben, du willst doch viel lieber zu Mariku oder?"

Malik lies den Kopf hängen und nickte, betrübt darüber das man ihm es sofort ansah.

"Ja schon... Klar will ich zu ihm, aber ich kann dich doch nicht hängen lassen. Er will ja nicht hier her, er will lieber alleine mit mir sein. Und er traut sich noch nicht dir wegen... naja, du weißt schon, unter die Augen zu treten."

"Bitte? Also das ist quatsch Malik das du meinetwegen bleibst. Nun geh und lass Mariku nicht zu lange warten, immerhin habt ihr viel nachzuholen. ich komme auch ganz gut alleine klar."

Malik fing an zu grinsen und sah seinen Freund dankbar an.

"Wirklich? Danke Ryou, das werde ich dir niemals vergessen."

"Ach was, wird dir später mit mir woh auch mal so ergehen." , meinte Ryou und dachte dabei an Bakura und hoffte das dies wirklich mal passieren würde.

"Wir sehen uns dann später Ryou."

Schneller als dieser antworten konnte, war Malik losgerant und verschwunden.

Was sollte er machen, er war nun eben mit ihm zusammen und das sollte er ihm gönnen.

Die Sehnsucht in der Nähe des Geliebten zu sein war eben groß und nur schwer zu unterdrücken, damit hatte auch Ryou schon Erfahrungen gemacht.

Da Malik und Mariku wirklich zu zweit sein wollen, kam es das er den gesamten Tag alleine in seinem Zimmer saß und ein Buch laß, gelangweielt von all dem. Doch leider kam schon einige Zeit später der Pfleger mit dem Mittag, etwas worauf verzichten konnte.

Ryou verachtete den Pfleger, der ihn schoneinmal bei seinem neuen Psychiater verpetzt hatte, aus tiefstem Herzen und dementsprechend reagierte er auch abweisend.

"Ich habe schoneinmal gesagt, ich esse nichts. Nichts solange ich bei diesem Dr. Muvio bin! Sie können also sofort wieder gehen."

"Nun hören Sie aber mal auf! Wenn Sie sich nochweiter weigern zu essen, werden sie zwangsernährt."

"Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst. Holen sie doch ihren ach so tollen Psychiater und petzen, es ist mir egal! Ich werde nichts essen, egal was Sie sagen, erst wenn ich Bak... Dr. Hiwatori wieder habe!"

"Das wird ein Nachspiel haben Herr Akagawa. Wir werden nun den Antrag einleiten Sie zwangszuernähren, dieser müsste morgen gestattet werden. Und ich soll ihnen ausrichten, dass sie heute einen Termin bei Dr. Muvio haben."

Ohne noch etwas weiteres zu sagen verlies der Pfleger wieder den Raum, zusammen mit dem Essen, das für Ryou einfach unwiederstehlich roch. Sein Magen knurrte laut und das brennen, das er aus dem Grunde der fehlenden Nahrung hatte, machte sich schlimmer den je breit.

Er legte sich die Hände auf den Magen und versuchte an etwas ekliges zu denken, sodass sein Hunger vergehen könnte, doch egal an was er dachte, er würde alles dafür geben dies zu essen.

Er würde sich die Hände sogar nach dem trockensten und kleinsten Stück Brot lecken.

Erschrocken, da er so in Gedanken vertieft war und fas schon anfing zu sabbern, blickte er auf als sich die Tür ruckartig öffnete und Dr. Muvio eintrat.

"Ryou Akagawa! Ich hatte Ihnen doch ausrichten lassen das sie zu mir zu kommen haben, jetzt mal beiseite genommen das Sie wiedereinmal nichts gegessen haben. Darum werden wir uns Morgen kümmern."

Den Blick abwendent entwich Ryou ein unterdrücktes und untypisches dunkles Knurren.

"Ich habe nicht vor mit Ihnen zu reden. Ich mag Sie überhaupt nicht und vertrauen tu ich Ihnen schon gar nicht. Ich werde nur mit Bakura reden... Ich meine Dr. Hiwatori."

"Das ist mir egal, ich habe nicht wirklich vor mit Ihnen zu sprechen Harr Akagawa, ich werde nur anwesend sein. Jetzt kommen Sie einfach mit."

Ryou war verwirrt von jener Aussage, aber da ihm klar war das er sich eh nicht wehren konnte, man würde ihn ja sowieso mitschleppen, nickte er.

Wenigstens darauf, dass sie ihn ruhigstellten oder Gewalt anwendeten, konnte er verzichten.

"Okay, ich komme mit Ihnen, aber reden werde ich nicht. Zumindest nicht mit Ihnen, damit das klar ist."

Zusammen verließen sie schweigent das Zimmer und Ryou hoffte Bakura würde derjenige sein mit dem er zusammentreffen sollte und so schlug er automatisch den Weg zu Bakuras Büro ein.

"Nein Herr Akagawa, kommen Sie bitte hierentlang, wir gehen nicht zu den Büros."

"Äh, nicht? Okay, ich komme ja schon."

Sie gingen eine andere Abzweigung entlang und fanden sich wenig später in einem gemütlich eingerichteten Raum wieder, einen Raum den Ryou nie zuvor gesehen hatte.

"Was wollen wir hier?"

Unsicher sah Ryou sich genau um, an beiden Türen, wovon sie durch eine gekommen waren, standen groß gebaute Pfleger und versperrten die Ausgänge.

"Dies hier ist der Besuchsraum. Du hast nähmlich jemanden der dich besuchen, der dich unbedingt sehen will."

Verwirrt sah Ryou auf und setzte sich auf die Couch.

"Wer will mich denn besuchen kommen? Doch nicht etwa-"

Einer der Pfleger trat zur Seite und aus der Tür trat ein großer Mann, recht schlank, doch sein Blick war eiskalt und jagte Ryou eine riesiege Gänsehaut über den gesamten Körper.

"Dein Vater." , erwiderte Dr. Muvio ausdruckslos und Ryou ungeachtet.

"Er hat dich auswenidig gemacht und wollte dich unbedingt sehen. Er hatte dich schon vermisst."

Alles was Ryou herrausbrachte war ein kläglicher Aufschrei, als seine Augen jene Person wahrnahmen.

Er sprang auf und presste sich unter den Blicken der Pfleger, seines Vaters und seines Psychiaters an die Wand, zitterte unkontrolliert, versuchte den größtmöglichen Abstand zwischen sie zu bekommen.

Völlige Panik überschwam seinen Körper und immerwieder schrie er auf.

"Geh weg! Geh endlich weg! Ich hab Angst! Lass mich alleine!"

"Was hast du denn mein Sohn? Warum freust du dich denn nicht mich zu sehen? Immerhin liegt es so lange her das wir miteinander sprechen konnten. Seit du diesen Unfall hattest und später eingewiesen wurdest. Willst du nicht in den Arm genommen werden?"

Ein leises Wimmern entwich seinem Sohn und er sprang auf, versuchte aus einer der Türen zu kommen, doch der Pfleger hinderte ihn daran.

"Dr. Muvio, was sollen wir machen?" , fragte jener der Pfleger, der Ryou festhielt.

"Haltet ihn fest, er muss sich nun hiermit auseinandersetzen, das ist der einzige Weg diese Angst zu überwinden, da bin ich mir sicher. Setzt ihn seinen Vater gegenüber auf die Couch."

"Sind Sie sich wirklich sicher?"

"Ja bin ich und jetzt tus!"

Da er ihm nunmal gehorchen musste, zwang er Ryou, der sich mit kratzen, treten und beißen wehrte, auf die Couch. Doch er musste ihn festhalten, sonst wäre er sofort wieder aufgesprungen und hätte versucht zu fliehen, etwas das dem Pfleger Schuldgefühle bereitete als er sah wie der Junge litt.

Verzweifelte Tränen rannen über seine Wangen, der Blick war zu Boden gerichtet, doch das Zittern lies sich nicht abschalten, egal was er versuchte.

"Ryou, sieh mich an. Was ist denn los? Nun übertreibst du aber, du brauchst doch keine Angst vor mir zu haben."

"G-geh weg! L-lass mich endlich a-alleine!"

"Ryou, wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen. Willst du mir denn nicht erzählen wie es dir hier ergangen ist? Hast du mich denn gar nicht vermisst? Oder wusstest du das ich komme? Hat es dir jemand zugeflüstert?"

Alle diese Fragen blieben unbeantwortet, nur das Wimmern Ryous durchbrach die Stille wenn der Vater auförte zu reden.

"Ryou? Was ist denn los? Du has dich doch sonst nicht so mir gegenüber verhalten. Rede doch mit mir."

Lange Zeit versuchten er und Dr. Muvio Ryou zum sprechen zu bringen, doch ohne Erfolg und so erhob sich der Vater Ryous und berührte ihn leicht an der Schulter um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, sodass seinem Sohn allerdings nur ein spitzer Schrei entfuhr.

"Nicht erneut!"

Bakura, welcher gerade an dieser Tür vorbeiging, da er mit Dr. Muvio sprechen wollte und man ihm gesagt hatte er wäre in einem der Besuchsräume mit einem Patienten, hörte den Schei und identifiezierte sofort als den Ryous.

Das Erste was er sah, als er die Tür aufriss, war wie Dr. Muvio in der Ecke stand und kalt das Geschehen in der Mitte des Raumes beobachtete.

Ryou saß zitternd auf dem Sofa und wurde an den Schultern von einem ihm fremden Mann festgehalten.

"Was ist hier los?" , rief Bakura empört und machte so die Anwesenden auf sich aufmerksam.

Mit einer sehr groben Bewegung riss Ryou sich los und rannte völlig panisch in die Arme Bakuras, der erschrocken feststellen musste, dass Ryou kurz vor einem Zusammenbruch stand.

Sofort legte er die Arme um seinen Freund, der nur zitternd auf seine Hände starrte, ehe er den Blick nach oben, in das Gesicht des seinem so geliebten Psychiaters, warf.

"W-woher kommt all das Blut Bakura? Ich bekomme es nicht ab, es geht nicht von meinen Händen, egal was ich versuche. Warum bekomme ich es nicht ab? Warum ist hier alles voller Blut?"

Bakura drückte ihn fest an sich, ehe er den Blick kalt auf den fremden Mann und Dr. Muvio richtete.

"Was zum Teufel geht hier vor?! Sehen Sie nicht das Ryou panische Angst hat? Wie können sie ihm den Mann da aussetzen? Wer verdammt nochmal ist das überhaupt?!"

"Das, mein werter Kollege, ist Ryous Vater. Wir konnten ihn auswenidig machen und ihn hierher bringen. Ryou sollte sich ihm stellen, da er sich schrecklich vor den Menschen zurückzieht und der Vater ist doch die beste Person dieses zu überwinden. Auch wenn ich zugeben muss das mich diese heftige Reaktion überrascht hat. Aber eine Schocktherapie soll ja schon öfter geholfen haben."

Bakura vesuchte sich zu beherrschen nicht ausfallend zu werden, auch um Rücksicht auf Ryou zu nehmen, doch so ganz gelang es ihm nicht.

"SIND SIE BESCHEUERT?! Sie sehen doch das Ryou in der Nähe seines Vaters und nur in seiner Nähe solche Panik bekommt. Und Sie Herr Akagawa, ich warne sie nur einmal, verschwinden Sie sofort, oder ich werde Sie hinauswerfen lassen. Und denken Sie nicht das ich dies hier so stehen lassen werde. Ich werde noch rausbekommen was sie Ryou angetan haben."

Bakura drehte sich um und verließ den Raum, doch bevor er entgültig die Tür schloss, drehte er sich ein letztes mal um und musterte die Anwesenden mit einem eiskalten Blick.

"Dr. Muvio, das wird Konsequenzen für Sie haben, Sie werden sich nie wieder um Ryou kümmern."

Bakura schob Ryou, der sich überhaupt nicht wehrte, durch die Gänge, diereckt in seine Wohnung hinein.

Er wusste nicht so recht was er tun sollte, doch er hoffte das sich seine Wohnung, die nicht so wie ein Krankenhaus eingerichtet war, wie der Rest der Psychiatrie, ihm dabei helfen würde ihn aus der Panik zu befreien, denn dies war erstmal das wichtigste, ihn zu beruhigen.

Er drückte ihn auf die Couch und nahm Ryous Hände, auf die er ununterbrochen starrte, in die seinen und lächelte ihn aufheiternd an.

"Es ist doch alles gut Ryou, ich bin doch für dich da. Du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben, ich habe dich da rausgeholt und dein Vater ist fort. Er wird nicht zurückkehren, also bitte komm zu dir. Ich passe doch auf dich auf, das habe ich geschworen."

Schneller als gedacht regte Ryou sich und sah Bakura verzweifelt an, ehe er ihn plötzlich ansprang und zu Boden riss, sich eng an ihn presste.

Laut schluchzte er los, als Bakuras Arme sich beschützend um ihn legten und ihm so die Sicherheit gaben, die er so dringend brauchte.

"Ich habe Angst Bakura! Er hat mich gefunden, er weiß jetzt wo ich bin. So lange bin ich von Psychatrie zu Psychatrie gewechselt um ihm zu entkommen, hat das denn nie ein Ende? Jetzt muss ich auch hier fort und dich verlassen, doch ich will nicht, ich will bei dir bleiben! Hier habe ich Freunde, hier versteht man mich, ich will nicht schonwieder fort. Ich will doch nur in ruhe gelassen werden, ich will hier nicht fort Bakura... Sie werden mich finden..."

"Das werde ich nicht zulassen Ryou. Ich werde dich beschützen und dafür sorgen das du bei mir bleibst. Ich lasse dich nicht mehr gehen, das habe ich doch versprochen."

Diese Worte ermunterten Ryou, er schenkte diesen Worten Glauben, wie sonst keinen anderen und brachte ein leichtes Lächeln zustande.

Dies war ein Zeichen das Bakura erkennen lies das Ryou sich aus dieser Panik befreit hatte und es ihm langsam besser gehen würde.

"Komm Ryou, lass uns spazieren gehen, dann vergisst du diesen tristen Alltag. Und es ist mal gut für dich nicht nur in der Psychatrie zu hängen."

"Wirklich? Du willst mit mir das Gelände verlassen? Aber das ist doch verboten, du wirst Ärger bekommen Bakura. Das will ich aber nicht."

"Ist mir doch egal, für dich tu ich es gerne Ryou. Du hast es dir mehr als redlich verdient."

Beide schenkten sich ein Lächeln und erhoben sich. Ryou sah Bakura schüchtern an, rang sich dann jedoch durch und griff nach seiner Hand und nahm sie einfach in die seine, brauchte diese Verbundenheit jetzt einfach und nur er konnte sie ihm geben. Ryou brauchte es einfach, konnte nur so alles verdrängen.

Bakura war etwas erschrocken darüber, hatte nicht damit gerechnet, doch es fühlte sich unheimlich gut an, fast schon zu gut und er ergriff auch die Ryous, als sie die Psychiatrie verliesen.

Sie gingen durch den Park und beide schwiegen sie Stumm, genoßen einfach die Nähe des Anderen, jene die sie sich so sehr wünschten, in der Psychiatrie aber nicht ausleben konnten.

Sie lehnten sich leicht aneinander und genossen ohne Worte die Zuneigung, das Vertrauen des Anderen.

Apruppt blieb Bakura stehen, als sie an jener Brücke ankamen, an der sie schonmal zuvor gesprochen hatten, als Ryou nach dem Essen davongelaufen war, da er Angst bekommen hatte, wobei Bakura nochimmer nicht wusste was passiert war.

"Sag Ryou, warum bist du damals nach dem Essen abgehauen? Kam es vielleicht nicht davon das ich dich berührt habe? Bitte sei ehrlich zu mir, ich muss es wissen."

Ryou stützte seine Ellenbogen auf den Rand und sah hinunter in das trübe Wasser.

"Nein, das habe ich nichteinmal bemerkt wenn ich ehrlich bin. Ich hatte meinen Vater gesehen, er stand direckt neben Malik. Ich bin abgehauen, weil ich befürchtete das er mich sonst sehen und finden könnte. Aber es hat mir nicht wirklich etwas gebracht, da Dr. Muvio ihn ja direckt zu mir geführt hat."

Stumm wurde diese Antwort angenommen, doch es gab noch so viele...

Gedankenverloren starrte der Kleinere der beiden in das Wasser, sah dem treibenden Holz zu, bis ihn Bakuras nächste Frage aus den Gedanken riss.

"Ryou, vorhin, als ich dich aus dem Besucherzimmer geholt hatte, hast du von Blut gesprochen, Blut an deinen Händen welches du nicht abbekommen würdest. Was hat es damit auf sich?"

Ein Schweigen trat ein, doch Bakura wusste das Ryou ihm antworten würde, er suchte nur nach den richtigen Worten, immerhin wollte er nicht unüberlegt antworten.

"Es... Es ist so, in meinen Albträumen kommt immer jenes Blut vor. Es ist mit einer der Gründe warum ich in der Nacht spreche wie Malik dir einmal erzählt hat. Ich versuche immer wieder diese Bilder aus meinem Kopf zu bekommen und seit ich dich so gut kenne ist es auch immer weniger geworden, doch zwischendurch kommen sie nochimmer und verfolgen mich. Genau dieses Blut aus meinem Traum habe ich an meinen Händen gesehen, doch mehr kann ich dazu nicht sagen, noch nicht. Bitte gedulde dich noch etwas, ich muss erst überlegen... Lange nachdenken... Weiß nicht ob ich es dir je sagen kann ohne das du mich hasst..."

"Ist schon gut Ryou, ich bin schon froh wenn du mir überhaupt etwas von dir erzählst, wobei du keine Angst haben musst das ich dich hasse, denn ich weiß das ich eine Ausnahme in deinem Vertrauen bilde und- Warum weinst du denn plötzlich?"

Dicke runde Tränen flossen über das bleiche Gesicht des Patienten, welche von seinem Kinn tropften und in den Fluss darunter fielen, eins mit dem dreckigen Wasser wurden.

"Bitte weine nicht Ryou, dazu gibt es doch gar keinen Grund. Komm schon, sieh mich an und sag mir was dich bedrückt, ich höre dir zu, ich werde nicht über dich lachen, auch wenn du das denkst."

Ryou wand sich auch tatsächlich zu Bakura, der ihm zärtlichst eine Träne aus dem Gesicht strich und lächelte, schloss verträumt die Augen, sog einfach die Wärme in sich auf, brauchte es einfach um weiter aufrecht stehen zu können.

Bakura sah dieses so hingebungs- und vertrauensvolle Gesicht wie es seine Augen schloss und ein Lächeln zierte sein Gesicht, ehe er sich leicht hinabbeugte und ihre Lippen sanft miteinander verband, einfach nicht wiederstehen konnte.

Natürlich war Ryou einen Augenblick lang erschrocken, als sich die Arme um seine Talie legten und ihn an den starken Körper Bakuras zogen.

Dennoch wurde der Kuss, von dem Ryou schon so lange geträumt hatte ihn erwidern zu können, erwidert und auch er schlang seine Arme um Bakura, legte sie in dessen Nacken, griff leicht in die wilde weiße Mähne.

Sein Körper wurde von einer Wärme gepackt, die ihn leise seufzen lies, einen Umstand den Bakura sofort ausnutze um den Kuss zu vertiefen.

Ryous Meinung nach hätte dieser Kuss ewig anhalten können, doch plötzlich löste Bakura ihn und schob Ryou etwas grob von sich, sah ihn mehr als nur geschockt an.

Dieser konnte nichts anderes tun, als seinen Blick zu erwidern und dabei leicht verletzt auszusehen, so hatte er sich dies nicht vorgestellt, er verstand Bakura einfach nicht wie er ihn so plötzlich so grob von sich schieben konnte.

"Bakura i-"

"Sag nichts Ryou! Lass uns das vergessen, es tut Leid. Das ist einfach nie passiert, verstanden? Wir müssen jetzt zurück, komm."

Er schnappte sich Ryous Arm, statt seiner Hand, wie zuvor und zog ihn eilig zurück auf das Gelände der Psychiatrie.

Jedesmal wenn Ryou etwas sagen wollte schnitt Bakura ihm das Wort ab und er selbst war mehr als nur kurz angebunden, sah ihn ja nichteinmal mehr an.

Er ignorierte den kleinen Patienten an seiner Seite völlig, zog ihn einfach wie etwas das an ihn dran gehängt wurde mit, ohne es zu beachten.

Wieder in der Psychiatrie brachte er ihn in sein Zimmer und ging ohne etwas zu sagen, ohne etwas zu erklären, ließ ihn einfach alleine im Ungewissen zurück.

So schnell er konnte rannte er in sein Büro und machte sich eine Zigarette an, dachte daran was er nur getan hatte.

Er hatte ihn geküsst, schonwieder konnte er nicht an sich halten.

Bakura fragte sich was mit ihm los war, er war doch sonst nicht so?

Wo ihm doch so gut wie jedes Mädchen nachlief, warum sollte er sich da in einen Mann verlieben?

Es stimmte schon, das er an der Uni immer eher den Männern als den Frauen hinterhergesehen hatte und das seine Träume, wenn sie mal nicht jugendfrei waren von Männern handelten, aber...

Er wollte es sich nicht eingestehen, dabei hatte sein Herz schon längst entschieden.

Immer wenn Ryou in der Nähe war oder er nur an ihn dachte beschleunigte sich sein Herzschlag, aber das konnte doch nicht sein...

Doch wenn er mal ehrlich zu sich selbst war, hatte er je eine Freundin gehabt?

Hatte er je wie andere Männer über die Traumfrau gesprochen?

Hatte er nicht immer, wenn andere von Traumkörpern sprachen an die von Männern gedacht?

Und wenn er mit jemanden schlief, waren es dann nicht immer Männer gewesen mit dennen er sich vereint hatte?

Doch all dies wollte er nicht einsehen, wollte nicht sehen das Ryou mehr für ihn war, oder er ihn gar liebte.

Er schlief zwar gerne mit Männern und genoß es, etwas das keiner wusste, doch er hatte immer gedacht sich mal in eine Frau zu verlieben, denn auch mit ihnen hatte er geschlafen.

Das er sich in einen Mann verliebt...

Das konnte nicht sein...

Oder?
 

Ryou stand, sich völlig verlassen fühlend, in seinem Zimmer und starrte auf die Tür, während er erneut anfing zu weinen, doch er konnte einfach nicht anderes, so hatte Bakura doch soeben ein großes Loch in sein Herz gerissen.

"Ryou? Was war das denn gewesen? Ist alles in Ordnung?" , fragte Malik der auf seinem Bett saß und Ryou musterte.

"W-was tust du denn hier Malik? Was ist mit M-Mariku? Warum bist du nicht bei ihm?"

Malik schüttelte den Kopf und zog Ryou an sich, sodass beide auf dem Bett saßen.

"Das ist doch egal. Nun erzähl mal lieber was passiert ist. Was war denn eben mit Dr. Hiwatori los?"

"Wir waren spazieren und dann hat er mich geküsst, richtig. Aber dann hat er mich weggestoßen als ich ihn erwiderte und seitdem hat er mich nicht mehr angesehen Malik. Er ist wütend auf mich, dabei habe ich doch... Ich habe doch nichts getan, er hat mich doch geküsst! Das ist so unfair, warum will er mich nun nicht mehr sehen? War ich so schlecht oder warum denn sonst?"

"Ich weiß es nicht Ryou. Es tut mir so Leid für dich..."

"Warum...?"
 

-To be continued-



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  jyorie
2013-03-01T13:24:50+00:00 01.03.2013 14:24
Hi ~.*

Was es mit Ryous Traum auf sich hat, das er das Blut nicht ab bekommt?
Ob er selbst etwas getan hat? Oder hat ihm sein Vater etwas eingeredet?

Dieser neue Psychiatern hat ja wohl einen riesen Schatten, das er Ryou und
Seinen Vater zusammenbringt, dem gehört mal eine geklatscht, hätte Bakura
ruhig machen können, nachdem er Ryou gerettet hat.

Bakura weiß doch inzwischen, das Ryou in ihn verknallt ist. Kann er sich nicht
denken, was es für ihn heißt wenn er weg gestoßen wird? *Ryou in den Arm nimmt*

CuCu Jyorie

Von:  Moonprincess
2011-06-11T15:01:28+00:00 11.06.2011 17:01
Muvios Methoden sind wirklich extrem radikaler Natur, aber damit hat er sich so ins Aus manövriert, daß ich hoffe, er ist bald weg zum Fenster. Aber jetzt weiß Ryous Vater Bescheid und das ist nicht gut... Heftig!
Das Ende finde ich von Ryous Seite passend, aber Bakuras Gedankengänge nicht so sehr. Eigentlich sollte er sich lieber darüber Gedanken machen, daß er einen Patienten geküßt hat und daß ihn das die Karriere kosten kann, als sich über Ryous Geschlecht den Kopf zu zerbrechen.
In manchen Dialogen versuchen die Figuren wieder, zuviel zu erklären, das klingt unnatürlich. Lieber mehr mit nonverbalen Mitteln arbeiten.
Das Kapitel hat wenig Fehler und war insgesamt gut und flüssig zu lesen.
Von:  Relax0
2008-02-27T18:44:39+00:00 27.02.2008 19:44
woa. jetzt hat Ryou endlich seinen lanersehnten Kuss erhalten und dann zieht Bakura den Schwanz ein.. !!

das mit dem Blut find ich ja mal übelst interessant. und ich bin gespannt was dass den nun zu bedeuten hat x)

<3
Von: abgemeldet
2008-01-29T17:02:40+00:00 29.01.2008 18:02
Echt klasse das Kapitel. Mach weiter so. Ich freu mich aufs nächste.
Von:  _Prinz
2008-01-23T19:39:26+00:00 23.01.2008 20:39
boah ;_;
schon wieder musste ich zum schluss heulen
imemr bei deinen FFs XD
nie bei anderen
*snief*
und dieser schmerz in der Hand kams chon wieder XDDD
das heißt das es sehr traurig war^^
*Tränen wegwisch*
ich besteh aus wasser
schreib bloß schnell weiter
*Bakura eine knall*
Arschloch-.-
*Ryou ksuchel*
armes ding ._.
Von:  Syrachan
2008-01-22T22:16:30+00:00 22.01.2008 23:16
kyah^^ deine ff is so genial xD
ich konnte gar nich aufhören sie zu lesen und es is 23:15 und ich bin krank ^^

hoffentlich gehts bald weiter *voraufregungimkreishüpf*

^.~ Syrachan


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