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Dann habe ich umsonst gelebt

Oshitari Yuushi/Atobe Keigo [AU] // Co-written by Conzi-Chan
von

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Umsonst gelebt?

Autoren: Conzi-Chan & -Keigo-

Fandom: Prince of Tennis

Pairing: Oshitari Yuushi/Atobe Keigo

Chapter:15 / 15

Ratings: AU, Angst, Dark, Lime, Lemon, Romance (gilt für die gesamte FF)

Disclaimer: Wir machen kein Geld damit. PoT gehört den Zeichnern und Machern.

WICHTIG: Diese Fic ist AU, spielt also nicht in dem typischen PoT Universum, was auch bedeutet, dass die Charaktere nicht unbedingt so sind, wie man sie kennt.
 

Umsonst gelebt?
 

Yuushi nahm sich ein Taxi und fuhr nach Hause. Seine ganze Stimmung und die geplante Überraschung waren flöten gegangen. Seufzend betrat er das Haus. "Tadaima." Er zog seine Schuhe aus und kam zu seinem Freund, krabbelte zu ihm auf's Sofa und kuschelte sich erstmal schweigend an.
 

Atobe spürte direkt, dass irgendwas war. Scheinbar hatte er für so etwas ein Gespür. "Was ist los? Du wirkst irgendwie angespannt," meinte er und schmiegte sich an ihn.
 

"Ich hab deinen Vater getroffen"; erklärte Yuushi leise und griff nach Atobes Hand, drückte sie sanft und verschränkte ihre Finger ineinander.
 

Sofort setzte Keigo sich wieder auf. "Was?" machte er erschrocken.
 

Yuushi nickte leicht. "Er hat mir Geld geboten, damit ich mich von dir fern halte."
 

Entsetzen wäre noch ein netter Ausdruck für das, was Atobe Gesicht wiederspiegelte. Langsam stand er auf, seine Ruhe und Entspannung waren dahin. Er schlang seine Arme um sich selbst und ging zum Fenster.
 

"Keigo..." Yuushi stand auf, trat zu ihm und schloss von hinten seine Arme um den Körper. "Beruhig dich, bitte, es hat doch keinen Sinn in Panik zu verfallen. Ich bitte dich..." Er hauchte kleine Küsse in Atobes Nacken in der Hoffnung, dass er sich beruhigte.
 

Atobe schüttelte den Kopf. Er konnte grade keinen klaren Gedanken fassen. Er liebte seinen Vater doch, hatte immer alles getan was er wollte. Hatte seine Schule beendet, war Schauspieler geworden. Wieso ließ er ihn dann nicht einmal in Ruhe.
 

"Keigo, bitte, ich bin doch hier. Wir werden eine Lösung finden, ganz bestimmt. Ich liebe dich und ich lasse nicht zu, dass irgendjemand unser Glück kaputt macht. Vertrau mir..."
 

"Du verstehst das nicht," sagte Keigo mit viel festerer Stimme, als man angenommen hätte. "Er ist nicht grade sanft und wenn du sein Angebot ausgeschlagen hast, dann wird er sicherlich nicht direkt einfach aufgeben."
 

"Das ist mir klar, aber es hat doch keinen Sinn in Panik zu geraten." Sanft hielt Yuushi ihn fest. "Bitte beruhig dich, lass uns in Ruhe überlegen."
 

Keigo fuhr herum. "Begreif es doch, er würde dich sogar töten, wenn es hart auf hart käme. Zumindest traue ich ihm das zu."
 

"Und was soll ich machen? Mich einschüchtern lassen und dich niemals wiedersehen? Ist es das was du willst?" fragte Yuushi jetzt deutlich lauter als vorher.
 

Atobe sah ihn an. "Wenn es dein Leben schützt wäre es vielleicht besser..."
 

Yuushi drehte sich um "Lieber würde ich glücklich sterben, als unglücklich leben." Dann ging er ins Schlafzimmer. Ohne Keigo würde er ohnehin nicht glücklich werden. Dann würde er auch irgendwann an gebrochenem Herzen und Sehnsucht sterben.
 

Atobe wusste aber, was seine Aufgabe war. Er musste zu seinen Eltern und das irgendwie klären. Irgendwie. Er nahm seine Jacke und wollte schon einfach so gehen. Doch dann entschied er sich, Yuushi doch bescheid zu sagen. "Yuu..." sagte er leise und lehnte sich in den Türrahmen des Schlafzimmers. "Ich werde das klären... ich komme bald wieder... hoffe ich."
 

Yuushi war sofort bei ihm. "Nicht alleine, ich komme mit und keine Wiederrede."
 

Atobe seufzte. "Wenn du meinst," sagte er leise.
 

Yuushi sah ihn an, nahm Atobes Hand und drückte sie sanft, hauchte ihm einen Kuss auf. "Ich liebe dich, da lasse ich dich doch nicht alleine in die Höhle des Löwen."
 

"Das verstehe ich, aber ich will nicht das du siehst, wie er mit mir umgehen kann."
 

"Dann bin ich da um dich zu beschützen." Er schloss Atobe nochmal in seine Arme. "Ich liebe dich, sehr sogar. Wir schaffen das schon, ganz bestimmt."
 

"Ich... Danke," sagte er leise und ging nach draußen. Er war grad zu sehr in Gedanken, um auf irgendwas einzugehen und hoffte, dass Yuushi ihm das nachsah.
 

Der Größere folgte Atobe nach draußen und setzte sich ins Auto. Er nahm es Atobe nicht übel.
 

Schweigend fuhren sie in das Viertel, in dem Atobes Eltern wohnten. Sie hatten ein schönes zweistöckiges Haus mit Garten. Keigo parkte den Wagen direkt vor der Tür und stieg langsam aus. Da überall Licht brannte, wusste er auch, dass seine Eltern da waren.
 

Yuushi griff nach der Hand seines Freundes. "Du bist nicht alleine, denk dran." Er küsste ihn auf die Wange. "Ich bin an deiner Seite."
 

Atobe war sich dessen bewusst und es erleichterte ihn auch ziemlich. Langsam ging er zusammen mit seinem Freund die Treppen zur Tür hoch. Kurz nachdem er geklingelt hatte, öffnete auch schon seine Mutter. "Oh, Keigo," meinte sie etwas reserviert, aber nicht unfreundlich. Dann musterte sie den jungen Mann an seiner Seite. "Kommt rein," sagte sie erstmal. Als sie in der kleinen Eingangshalle standen wandte sich Keigo an seine Mutter. "Ich... ich will mit Papa reden," sagte er leise. Seine Mutter nickte. "Das dachte ich mir. Er ist oben im Wohnzimmer. Geh hoch." Atobe nickte langsam und ging mit Yuushi zusammen nach oben in das große Wohnzimmer, wo sein Vater mit einem Glas Cognac saß und in einer Zeitung blätterte.
 

Yuushi sah die Mutter seines Freundes an, verneigte sich höflich. "Guten Tag, mein Name ist Oshitari Yuushi. Es freut mich Sie kennenzulernen. Tut mir Leid, dass wir so unangemeldet stören." Er war stets höflich, nickte nochmal freundlich und folgte seinem Freund dann die Treppe nach oben.
 

Keigo ging in das Wohnzimmer und räusperte sich. Langsam legte sein Vater die Zeitung weg und sah auf. "Ach, mein Sohn," stellte er leicht belustigt fest. Atobe biss sich auf die Lippe und atmete tief durch. "Yuushi hat mir erzählt, dass du ihn in der Stadt getroffen und ihm Geld geboten hast, damit er mich nicht mehr sieht. Bin ich dir also gar nichts wert. Mein Glück ist dir also egal ja?" fragte er ziemlich traurig. Sein Vater schwenkte das Glas in seiner Hand und betrachtete die Flüssigkeit darin. "Das ist richtig, ich habe ihm Geld geboten, weil du mir zu wertvoll bist, als das du dich an so einen Mann verschenkst." Keigo machte wütend einen Schritt nach vorne. "Er ist mein Freund ich liebe ihn und außerdem ist es eh zu spät, er hat schon alles bekommen, was ich hatte," sagte er laut. Sein Vater sah ihn an. "So, hat er das?" fragte der Mann kühl.
 

Yuushi griff nach der Hand seines Freundes. Es brachte nichts, laut zu werden. Sie mussten Ruhe bewahren.
 

"Wie ich Ihnen vorhin bereits sagte. Ich liebe Keigo und ich bin nicht bereit ihn aufzugeben. Und nun hat er Ihnen selber gesagt, dass er mich liebt."
 

Keigos Vater nickte. "Das wusste ich ja bereits, aber es ändert nichts an meiner Meinung. So eine Liebe ist widerlich." Und mit diesen Worten stand er auf und zog Atobe weg von Yuushi, und stieß ihn unsanft auf das Sofa. Dann ging er langsam zweimal um Yuushi herum. "Und wie war es so? Hat es Spaß gemacht ihn zu besitzen?" fragte der Mann. Keigo keuchte leise. "Hör auf, es geht dich nichts an," flehte er. Sein Vater fuhr herum und funkelte ihn an. "Wer hat dir beigebracht zu jammern wie ein Mädchen?" fragte er ihn und warf das Glas, welches er noch in der Hand hatte in Keigos Richtung auf den Boden, so dass es in tausend Scherben zersplitterte.
 

"Spaß? Nein, diese Beziehung ist kein Spaß. Ich liebe Keigo und deswegen ist es eher das größte Glück ihn bei mir zu haben." Er ging an Atobes Vater vorbei, setzte sich zu seinem Freund und strich ihm über die Wange.
 

Atobe sprang auf und ging zu seinem Vater, schlug mit den Fäusten immer und immer wieder gegen dessen Brust. "Warum... warum darf ich nicht glücklich sein? Wieso tust du mir immer weh? Ich habe doch alles getan was du wolltest, hab allen deinen Anweisungen Folge geleistet." Doch sein Vater lachte nur und hielt seine Handgelenke fest. "Begreifst du es nicht? Ich bin dein Vater und du machst was ich will," sagte er kalt und schlug ihm dann ins Gesicht, ehe er zur Tür ging. "Wir sprechen uns noch, aber nicht mehr jetzt." Dann knallte er die Tür zu und schloss diese von außen ab.
 

Yuushi sprang zu seinem Freund und schloss ihn in die Arme. "Keigo, shhh...komm her. Ich bin doch bei dir." Er hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
 

Atobe schaute auf den Fußboden und sagte erstmal gar nichts, reagierte nicht, sondern griff nach einer Glassscherbe, die er in der Nähe entdeckte, legte sie sich auf die Handfläche und schaute das glitzernde Glas an, dann ballte er die Hand zur Faust, spürte wie das Glas in seine Haut schnitt.
 

"KEIGO!!" Er schlug ihm die Scherbe aus der Hand "Bist du verrückt geworden?!?" Sanft leckte er das Blut weg, riss nach Stück von seinem Hemd ab und verband den Schnitt. Liebevoll drückte er den Kleineren an sich, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.
 

"Nein, aber bald werd ich glaub ich noch verrückt," sagte er kalt und schaute zum Fenster.
 

"Keigo, lass dich nicht unterkriegen. Wir schaffen das. Du darfst einfach nicht aufgeben. Wieso kannst du nicht einfach mit mir zusammen für unsere Beziehung kämpfen?"
 

Keigo stand auf und ging zu einem der Schränke, öffnete eine kleine Schublade und holte einen kleinen Kasten hinaus, legte diesen auf den Tisch und holte einen Gegenstand daraus hervor. Langsam drehte er sich zur Tür und schaute Yuushi dabei an. "Weil er uns nie in Ruhe lassen wird. Es geht doch nicht darum, dass ich nicht kämpfen will. Das will ich wohl, denn du bist mir unheimlich wichtig, aber das ist doch gar nicht der Punkt. Das ist hier ein Spiel um Macht und Untergebung. Und ich werde nicht verlieren," sagte er leise. Langsam hob er beide Arme und zielte mit einem Revolver auf die Tür. "Ich würde wirklich im Moment einfach abdrücken, wenn er wieder kommt..."
 

Yuushi stand auf und nahm ihm die Waffe ab. "Du bist verrückt geworden. Wir verschwinden jetzt von hier, den Film sagen wir ab und dann brennen wir durch. Nach Europa oder Amerika oder sonstwohin. Nur weg und dass wir zusammen sind."
 

"Ich bin nicht verrückt, zumindest nicht so," sagte er plötzlich kraftlos. "Ich liebe dich, so sehr..." Langsam sank er auf den Boden. "Aber ich will doch nur Frieden, wäre es da so falsch, wenn ich mir... uns, diesen Frieden so verschaffe?"
 

"Kei-Chan, ich liebe dich doch auch, mehr als alles andere auf der Welt." Sanft küsste er ihn auf die Stirn und schloss ihn in seine Arme. "Aber deinen Vater erschießen, nein, zum Einen ist es absolut falsch und du würdest es garantiert bereuen, zum anderen würdest du ins Gefängnis kommen und wir wären auch getrennt." Er seufzte leise. "Nehmen wir an dein Vater würde darauf bestehen, dass du hier bleibst bis du volljährig bist. Würdest du so lange auf mich warten?"
 

Entsetzt sah Atobe ihn an. "Ich würde nicht warten wollen, ich will nicht warten, nur weil mein Vater es mir befiehlt," sagte er und schaute Yuushi an.
 

"Wenn er das will haben wir aber keine Wahl. Wir sind beide nicht volljährig." Er seufzte leise. "Was ist mit deiner Mutter? Würde sie uns unterstützen?"
 

"Ich hab Angst. Ich müsste dann wieder hier einziehen und das will ich nicht und meine Mutter hört nur auf ihn."
 

Yuushi zog seinem Freund mit zum Sofa, setzte sich hin und zog Atobe in seine Arme. "Es muss doch eine Möglichkeit geben, dass du dich von deinen Eltern lossagen kannst."
 

"Keine Ahnung, wahrscheinlich muss ich echt abhauen und das Land verlassen."
 

"Nicht du...wir." Er kuschelte sich an ihn an, kramte dann nach seinem Handy. "Ich rufe Kanako an. Sie soll die Polizei rufen und uns hier raus holen. vielleicht bekommen wir ja einen Tipp wie es weitergehen könnte. Es gibt garantiert eine Möglichkeit, wie du dich von deinen Eltern lossagen kannst."
 

Atobe nickte. "Ja, mach das," wisperte er leise. "Und danke, danke das du das hier mitmachst."
 

"Dafür musst du dich doch nicht bedanken. Ich liebe dich Keigo und ich will mit dir zusammen sein." Er hauchte ihm einen liebevollen Kuss auf die Lippen und rief dann bei ihrer Schwester an, erklärte ihr kurz die Lage und gab ihr die Adresse durch.
 

Keigo lächelte und ging zum Fenster, er schaute nach draußen und in den Garten. Lange Zeit sagte er nichts mehr.
 

Schließlich legte Yuushi wieder auf und trat hinter seinen Freund. "Es tut mir Leid Keigo, dass du wegen mir so viel Kummer hast."
 

Keigo drehte sich zu ihm um. "Schon gut, du kannst ja nichts dafür," stellte er leise fest und griff nach seiner Hand.
 

Yuushi drückte die Hand. "Ich liebe dich."
 

"Schlimm genug," meinte er leicht lächelnd. "Das du jemanden wie mich liebst mit so einer Chaosfamilie."
 

"Meine Familie ist doch auch nicht besser, naja außer meiner Schwester." Er umarmte Atobe. "Lass mich deine Familie sein, Keigo."
 

Atobe sah auf die Erde und lächelte. Das war eine schöne Vorstellung, aber trotzdem, grade junge Liebe war so schnell vorbei und wie konnte man da schon solche Pläne machen. "Ein schöner Traum."
 

"Selbst wenn wir nicht für immer zusammen sind, lass uns jetzt zusammen stehen, ok?" Er schloss Atobe in seine Arme.
 

Langsam sah Atobe ihn an. Er wollte sich eigentlich gar nicht vorstellen, wie es wäre, eines Tages ohne Yuushi zu sein. Es war so schön und das Beste, was er je in seinem Leben erlebt hatte. Irgendwie schaffte er es, ein sanftes, strahlendes Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern.
 

"Und wer weiß, vielleicht gehören wir einfach zusammen." Yuushi lächelte und gab seinem Freund einen Kuss. "Wenn ja, dann mache ich dir heute in 10 Jahren einen Heiratsantrag, versprochen."
 

Atobe lachte. "Oh Gott, dann bin ich 29, das ist ja furchtbar." Irgendwie konnte er es sich nicht vorstellen, so alt zu werden. Dann auf einmal bewegte sich der Schlüssel in der Tür und Keigos Vater stand im Raum. "Ach wie niedlich," stellte er trocken fest.
 

Yuushi schmunzelte leicht. "Hey, dann bin ich 30." Er zwinkerte ihm zu, sah dann zur Tür, seinen Freund immernoch sanft im Arm haltend.
 

Atobe hielt sich nun auch an ihm fest. Sein Vater sah, dass er den Revolver in der Hand gehabt hatte. Langsam ging er zu dem Kasten und schaute hinein, Yuushi hatte die Waffe dort wieder reingelegt. Er nahm sie langsam in die Hand und wiegte sie hin und her. Keigo krallte sich nun in Yuushis Hemd. Er hoffte so sehr, dass die Polizei gleich hier war.
 

Liebevoll drückte Yuushi seinen Freund an sich. Die Polizei würde gleich da sein und so lange würde der Blauhaarige Keigo beschützen. Sanft küsste er den Kleineren auf die Stirn und strich ihm über den Rücken.
 

Sein Vater lächelte die beiden an und zielte mit der Waffe jetzt ganz spielerisch im Raum umher, drehte sich einmal um die eigene Achse und blieb dann letztlich wieder vor den Jungs stehen, hielt den Lauf direkt auf Keigo. Dessen Augen wurden gross. Das konnte er nicht glauben. "Papa..." wisperte er.
 

Yuushi ließ seinen Freund los und stellte sich schützend vor ihn. Er würde nicht zulassen, dass dem Menschen, den er liebte, etwas geschehen würde.
 

Keigo wollte ihn wegzerren. "Lass das, glausbt du ich habe Lust zuzusehen, wie du erschossen wirst?" fragte er ihn. Draußen hörte man in der Ferne Sirenen. Atobes Vater sah auf. "Ach, ihr habt die Polizei gerufen," meinte er. "Das ist ja nett." Dann fiel ein Schuss und ein Schrei folgte. Atobes Vater hatte abgedrückt, der Schuss war genau durch Yuushis Schulter durchgegangen und der Schrei kam von Keigo.
 

Yuushi spürte nur einen brennenden Schmerz in der Schulter und wie er das Bewusstsein zu verlieren drohte, trotzdem drehte sich um und sah zu seinem Freund. "Alles ok, Keigo?" Er lächelte ihn sanft an.
 

Keigo zog ihn an sich und hielt ihn einfach fest, hoffte wirklich das sie gleich hier raus waren. Sein Vater lächelte ihn kühl an. "Eine kleine Warnung, mein lieber Junge," säuselte er. Langsam kam er näher und stricht mit dem Lauf der Waffe fast sanft über Keigos Schläfe.
 

Yuushi hob seinen nicht verletzten Arm, griff nach dem Lauf der Pistole und zog sie runter, dass sie auf ihn und nicht auf seinen Freund zielte. In dem Moment flog die Tür auf und fünf Polizisten stürmten in das Zimmer. "Lassen Sie die Waffe fallen!"
 

Zum Glück, zum Glück hatte das hier alles jetzt ein Ende. Keigo zitterte am ganzen Körper und ihm war übel, doch sein einziger Gedanke galt seinem Freund, der in seinen Armen lag. Ein Polizist kam zu ihnen und besah die Lage, rief dann auch gleich einen Krankenwagen. Die anderen Polizisiten kümmerten sich um Keigos Vater und führten ihn ab.
 

Der Blauhaarige spürte wie er das Bewustsein verlor. "Nicht weggehen...", bat er seinen Freund mit leiser Stimme und kuschelte sich an ihn.
 

Keigo nickte. "Nein, ich bleib hier," wisperte er. Keine zehn Minuten später kam auch der Krankenwagen, Yuushi wurde verarztet und als Ausnahmefall durfte Atobe mit ihm mitfahren, denn normalerweise war das nur direkten Angehörigen vorbehalten.
 

Die Kugel steckte noch im Knochen und wurde gleich am Abend noch operativ entfernt, dann wurde Yuushi in ein Zimmer gebracht und sein Freund wurde zu ihm gelassen. Der Blauhaarige war erschöpft und schlief. Wenn alles ok war, würde er das Krankenhaus am Morgen wieder verlassen dürfen.
 

Keigo saß die ganze Zeit an seinem Bett und wachte über ihn, auch wenn er nicht viel machen konnte. Irgendwann nahm er auch seine Hand und drückte sie sanft.
 

Mitten in der Nacht öffnete Yuushi die Augen. Er wpürte Atobes Hand und drückte sie sanft und kraftlos. "Kei-Chan..."
 

Atobe sah auf und setzte sich neben ihn auf die Bettkante. "Ja ich bin da."
 

"Bist du ok?" Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
 

"Ja," sagte er lächelnd. "Mir gehts gut." Naja, so gut wie es einem eben ging, wenn man so etwas erlebt hatte, wie die beiden.
 

Yuushi rutschte etwas an den Rand. "Legst du dich zu mir? Ich will dich im Arm halten."
 

Er lächelte. "Keine gute Idee, bei den ganzen Schläuchen. Ich bleib hier sitzen ja?"
 

"Aber du musst auch schlafen, fahr Heim Keigo, schlaf dich aus, außerdem ist Burakki alleine Zuhause. Er muss nochmal raus heute Abend."
 

Atobe nickte und stand auf. "Ist gut," meinte er leise und ging zur Tür. "Gute Nacht," wisperte er noch. Dann verließ er das Krankenhaus. Niemand konnte sich vorstellen, welche Schuldgefühle Keigo grade hatte.
 

Yuushi schloss die Augen wieder und schlief schnell wieder ein.

Zuhause wurde Atobe von Burakki begrüßt, der ihn fröhlich ansprang und kläffte. Man merkte, dass der kleine Hund es nicht gewohnt war, alleine zu sein, schließlich hatte Yuushi ihn immer mitgenommen.
 

Keigo kümmerte sich so gut um ihn, wie es ihm möglich war, ging mit ihm Gassi und fütterte ihn danach, ehe er sich auf das Bett legte. Das ganze Haus kam ihm so riesig vor und er fühlte sich so schrecklich.
 

Burakki merkte, dass etwas nicht stimmte, kam ins Schlafzimmer, sprang aufs Bett und kuschelte sich an Atobe an. Es war ja bekannt, dass Tiere ein feines Gespür für sowas hatten.
 

Schluchzend kuschelte sich Atobe an den Hund. Das war alles viel schrecklicher als in einem schlechten Hollywoodfilm. Keigo kuschelte sich noch etwas enger an den Hund. So war er wenigstens nicht so verdammt allein und irgendwann schlief er auch letztlich ein.
 

Burakki schlief die Nacht bei Atobe. Am Morgen gegen 10 Uhr wurde die Haustür aufgeschlossen und Yuushi kam rein. Er war mit dem Taxi nach Hause gefahren und weil er nicht wusste, ob sein Freund noch schlief und er ihn nicht hatte wecken wollen, hatte er nicht angerufen. Vorsichtig kam er ins Schlafzimmer, setzte sich an die Bettkante und küsste Atobe auf die Wange.
 

Keigo hatte die Decke fest umklammert, die Tränen waren auf den Wangen getrocknet, trotzdem wirkte der sonst so arrogante und überhebliche Schauspieler, vollkommen verletzlich und fast kindlich.
 

Sanft lächelnd legte sich Yuushi neben seinen Freund, krabbelte zu ihm unter die Decke, legte seinen gesunden Arm um den Anderen und kuschelte sich an.
 

Davon bekam Atobe nichts mit. Er schlief so tief und fest, als wolle er all die geschehenen Dinge einfach so vergessen. Nichtmal träumen tat er, was vielleicht auch besser war.
 

Schließlich schlief auch Yuushi wieder ein. Er war furchtbar erschöpft von der letzten Nacht.
 

Irgendwann am späten Nachmittag wachte Atobe auf. Ihm war gar nicht bewusst, dass er fast 20 Stunden geschlafen hatte, aber wahrscheinlich hatte sein Körper das gebraucht. Als er Yuushi neben sich liegen sah, nahm er die Decke und breitete sie auch über seinem Freund aus, nahm dessen Hand und küsste sanft die Fingerspitzen.
 

Verschlafen öffnete der Andere die Augen und blinzelte seinen Freund an, kuschelte sich dann wieder enger an ihn und vergrub sein Gesicht in Keigos Halsbeuge.
 

Sanft streichelte der Jüngere seinem Freund durch die Haare, trotzdem schaffte er es einfach nicht zu lächeln. An dieser Nacht, die er da erlebt hatte, würde er noch eine Weile knabbern. Langsam hob er eine Hand und fuhr sich mit einem Finger über die Schläfe, da wo sein Vater am Abend zuvor die Waffe entlanggleiten hatte lassen.
 

"Keigo," wieder hob Yuushi den Kopf und sah seinen Freund an. "Es tut mir so Leid..." Gerne hätte er ihm das alles erspart.
 

Atobe sah ihn ausdruckslos an. "Du kannst nichts dafür."
 

"Doch, wenn ich nicht wäre..." Er senkte den Kopf wieder.
 

"Wenn du nicht wärest, dann hätte ich nie gewusst, wie es ist zu lieben," sagte er leise und schaute an die Decke.
 

"Du hättest sicher jemand anderen gefunden, vielleicht eine schöne Frau. Dann hättest du all diese Probleme nicht gehabt."
 

Keigo setzte sich auf. "Ist es das was du denkst?" fragte er leise. "Ich habe es doch versucht. Oder was meinst du, warum ich dieses Weib hatte damals. Was hat es mir denn gebracht? Ich war unglücklich."
 

Yuushi setzte sich auf. "Nein, dass denke ich nicht. Ich liebe dich und ich bin froh, dass ich dich habe. Aber es tut mir Leid, dass du wegen mir leiden musst. Ich hätte dir das einfach gerne erspart." Er kuschelte sich an ihn. "Ich bin froh, dass du da bist. Ich bin doch glücklich, dass du mich liebst."
 

Keigo senkte den Kopf. "Und du leidest wegen mir, wie lachhaft. Wir schaffen es nicht, uns nicht gegenseitig weh zu tun."
 

"Keigo, ich leide nur wenn du unglücklich bist." Er hob das Gesicht des Kleineren hoch. "Und dann würde ich alles dafür tun um dich wieder lachen zu sehen."
 

Keigo sah ihn an. "Wie kannst du nur so sein? So nett und unheimlich aufopfernd. Das verstehe ich nicht, nicht nach allem was passiert ist!"
 

"Ich bin nicht aufopfernd." Er schüttelte den Kopf. "Ich bin sehr egoistisch. Ich war immer alleine, musste immer Streit und Leid ertragen. Ich will nicht mehr alleine sein und ich will, dass die Menschen, die mir am Herzen liegen glücklich sind, sonst leide ich auch."
 

Atobe dachte nach. "Du bist nicht egoistisch, denn dann würdest du ja nur an dich denken."
 

"Aber im Endeffekt mache ich das doch, damit ich auch glücklich bin."
 

"Warum hast ihm die Waffe weggezogen und ihn damit gezwungen, sie auf dich zu richten?" fragte er dann plötzlich. Gemeint war der gestrige Abend, als Yuushi, nachdem er angeschossen worden war, trotz allem noch nach der Waffe gegriffen hatte, die Atobes Vater gehalten hatte.
 

"Weil ich dich liebe." War Yuushis schlichte Antwort.
 

"Und dann hättest du zugelassen, dass er dich erschießt, während ich zusehe? Das ist doch nicht dein Ernst, was hätte ich denn bitte gemacht, allein?"
 

"Tut mir Leid, darüber habe ich in dem Moment nicht nachgedacht. Ich wollte dich einfach beschützen."
 

"Dann hättest du ihn auf mich schießen lassen sollen, dann hättest du mich vor ihm geschützt, ich wäre dann nämlich tot und dich hättest du auch gleich geschützt, dann hätte das ganze Drama nämlich ein Ende," sagte Atobe so unerwartet kalt.
 

"Ja, dann hätte es ein Ende, weil ich mich dann danach freiwillig erschossen hätte." Er sah Atobe ernst an.
 

"Wieso? Wieso ich?" fragte Keigo dann leise. "Wieso bin ich es wert, dass du für mich stirbst?"
 

"Es gibt keinen Grund. Ich liebe dich einfach."
 

"Sag nicht immer, dass du mich liebst. Ich habe das Gefühl ich bin das wirklich nicht wert."
 

Yuushi verstummte und sah Atobe verwirrt an.
 

Keigo seufzte schwer. "Manchmal glaube ich, Papa hat Recht." Seltsam, obwohl dieser Mann ihm soviel angetan hatte, bezeichnete er ihn immer noch so liebevoll. "Ich bin es nicht wert geliebt zu werden, bin nur ein verwöhntes Balg. Einfach nur ein Ding, dass man erziehen sollte."
 

Yuushi sah ihn verletzt an. Ihm kamen die Tränen. Atobe redete so einen Unsinn und es tat weh. Er drehte sich um und ging aus dem Raum, nahm Burakki an die Leine und verließ dann das Haus. Das konnte er sich nicht anhören. Er versuchte ja seinem Freund zu helfen, versuchte für sie zu kämpfen und der Andere gab einfach so auf.
 

Atobe sah ihm nach und schluckte. Vielleicht hatte er Recht gehabt. Sollten wie warten, ein Jahr war nicht lang, wenn man es so sah. Doch trotzdem, würden sie daran nicht zerbrechen. Langsam stand Keigo auf und suchte in der Küche nach einem Blatt Papier und einem Stift. Lange überlegte er, ehe er die Zeilen schrieb:
 

Yuushi,

ich liebe dich mehr als mein Leben.

Ich will dich für meine Zukunft, aber ich will glücklich sein und keine Angst mehr haben. Wenn du ein Jahr warten kannst, dann flehe ich dich an, warte auf mich. Ich werde zu dir zurückkommen, denn ich will dich glücklich machen können und das kann ich nicht. Nicht so!

Bitte, bitte, sei nicht enttäuscht von mir.

Vergiss nie, ich liebe dich... ich liebe DICH!!

Keigo
 

Er legte den Zettel auf den Wohnzimmertisch und sah sich nochmal um. Würde er eine zweite Chance zur Rückkehr bekommen? Er wusste es nicht. Er wusste nichts, außer, dass er sich sein Glück nicht nehmen lassen wollte. Er würde warten. Egal wie weh es tat.
 

Leise fiel die Tür hinter ihm ins Schloss, als er das Haus verliess....
 

Als Yuushi eine gute Stunde später zurück nach Hause kam war alles still. Nur auf dem Tisch lag ein Zettel. Der blauhaarige Schauspieler nahm ihn in die Hand, ahnte bereits, dass sein Freund weg war. Er las die wenigen Zeilen einmal, dann ein zweites und drittes Mal. Ihm kamen die Tränen, doch nickte er. Ja, er würde warten, warten bis sein Freund wieder bei ihm war.

"Ich liebe dich, Keigo."
 

~~~
 

Ursprünglich sollte die Geschichte hier wirklich zu Ende sein, aber wir können euch beruhigen. Es gibt noch eine dreiteilige Fortsetzung unter dem Titel "Wohin"
 

Hier schonmal Kapitel 1:
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanfic/?doc_modus=startseite&ff=148529



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yorito
2009-02-18T23:16:52+00:00 19.02.2009 00:16
Huhu ihr~,

ich weiß, die FF ist schon alt und wahrscheinlich werden euch Kommentare nimmer jucken, aber in mir ist dennoch das brennende Verlangen etwas loszuwerden.

Ich bin jetzt ca bei der Hälfte der FF, eigentlich noch viel zu früh um einen gescheiten Kommentar abgeben zu können, aber es macht mir wirklich verdammt Spaß diese FF zu lesen. Ich bin auch nicht so der Fan von AU, aber das hier habt ihr toll umgesetzt. Ich kann mir die Charas (oder eben die TeniMyu-Actor *drop*) richtig gut vorstellen und bis auf so ein paar vereinzelte Ausrutscher sind die Reaktionen auch durchaus vertretbar.
Was mich allerdings ganz schön arg stört ist, dass ich momentan zunehmend das Gefühl habe ein RPG zu lesen und das nimmt einem den Lesespaß doch erheblich. Leider, denn diese FF hat durchaus Potential.

Liebe Grüße,
Lucky
Von:  ScarsLikeVelvet
2007-10-07T13:46:10+00:00 07.10.2007 15:46
*umfall*
ist wirklich gut geschrieben...aber auch zum heulen
und das atobe yuushi jetzt einfach so verlässt...irgendwie gemein, aber auch verständlich
Von:  Wieselchen
2007-06-18T19:49:11+00:00 18.06.2007 21:49
Wuähähähähh *heul*

Aber das mit dem Vater war so klar ey. xDDDDD

Naja, ich les schnell die Fortsetzung. xDD
Von:  Hao
2007-05-31T16:00:22+00:00 31.05.2007 18:00
na was seid ihr denn puffelig??
also cih fand den anfang wirklich seehr lustig.. hab mcih bei der einen szene so weggeschifft *weg segel*
aber ich finds toll.. ist wirklich gut geworden und freu mcih auch auf die nächsten teil ^^
*knuffel*
lg
Takuya
Von: abgemeldet
2007-05-29T21:10:39+00:00 29.05.2007 23:10
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung
Denn das Ende war viel zu schnell ><

Ich will mehr lesen xD
Wirklich die FF ist so schön gewesen ^-^

Bye Kira *knuff*


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