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Der Weihnachtsball

Aus Hermines Sicht geschrieben, kommen aber ein paar kleine Veränderungen hinzu^^ HG/RW? HG/VK? HG/DM?
von

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Weihnachtsstreit

Fast fünf Minuten standen sie so da, gefangen in ihren aufsteigenden Emotionen, bis Viktor seine Umarmung schließlich lockerte und ihr sanft ins Ohr flüsterte: „Ick gehe uns etwas su trinke hole.“

„Ok“, lächelte Hermine ihn an. „Ich werde mich solange zu Ron und Harry setzen.“

Viktor nickte nur und strich noch einmal sanft mit seiner warmen Hand über ihre Wange, dann war er verschwunden.

Hermine legte verwirrt ihre Hand auf die Stelle, an der eben noch Viktors gewesen war. Was war passiert? Was hatte Viktor mit ihr getan? Warum waren plötzlich so tiefe Gefühle in ihr erwacht? Ihr Herz gehörte doch jemand anderem, oder? Warum kribbelte es dann so angenehm in ihrem Bauch?

Zögernd blickte sie hinüber zu Ron. Nein, sie sollte das alles einfach vergessen! Viktor war einfach nur ein guter Freund! Mehr war da nicht!

Sie machte sich auf zu ihren beiden besten Freunden und merkte erst jetzt, wie warm ihr war. Im Stillen dankte sie Viktor schon jetzt für die kühlenden Getränke, die er wohl gerade holte. Sobald sie sich den beiden Tanzmuffeln genähert hatte, wurde sie mit einem niedergeschlagenen „Hallo“, von Harry begrüßt.

Ron schien sie nicht bemerkt zu haben.

„Heiß hier drin, nicht wahr?“, versuchte sie ein Gespräch anzufangen und fächelte sich mit ihrer Hand Luft zu. „Viktor holt uns eben was zu trinken.“

Erst jetzt hob auch Ron seinen Kopf, doch sein Blick war steinhart. „Viktor? Darfst du ihn noch nicht Vicky nennen?“

Hermine sah ihn etwas überrascht an. Sie hatte sich zwar gedacht, dass seine Reaktion nicht gerade freundlich ausfallen würde, aber dass sie so heftig war erschreckte sie ein wenig.

„Was ist los mit dir?“, fragte sie vorsichtig.

„Wenn du das nicht weißt, dann sag ich’s dir auch nicht!“, fauchte Ron zurück.

Hermines Herz schlug schneller. Konnte es etwa sein, dass Ron eifersüchtig war?

„Ron, was-?“

„Er ist aus Durmstrang! Er kämpft gegen Harry! Gegen Hogwarts! Du- du- du verbrüderst dich mit dem Feind, das ist es!“

Hermine klappte der Mund auf. Meinte dieser Idiot das wirklich ernst?

„Du hast sie doch nicht mehr alle! Mit dem Feind! Jetzt mach aber mal halblang- wer war denn so aufgeregt, als Krum hier ankam? Wer wollte unbedingt ein Autogramm von ihm? Wer hat ein Krum-Püppchen oben im Schlafsaal?“

Doch Ron ging nicht darauf ein. Schneller als Snape einen Grund fand, Harry für irgendetwas dranzukriegen, hatte er bereits die Spur gewechselt.

„Ich nehme an, er hat dich gefragt, ob du mit ihm zum Ball gehen willst, als ihr oben in der Bibliothek wart?“

Hermine spürte wie ihr die Röte ins Gesicht schoss, als sie sich an diese Begegnung erinnerte.

„Ja, allerdings, na und?“, fragte sie schnippisch.

„Und wie ist es passiert – hast wohl versucht ihn auf Belfer heiß zu machen?“

Hermines Gesicht wurde, sofern es überhaupt noch möglich war, noch röter. Doch dieses Mal war es Zornesröte. Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein?

„Nein, hab ich nicht! Wenn du’s wirklich wissen willst – er sagte, er wäre jeden Tag in die Bibliothek gekommen, um mal mit mir zu sprechen, und dann hätte er immer den Mut verloren!“

Rons Gesicht verzog sich zu einem hinterlistigen Grinsen.

„Ja schön, das hat er dir erzählt.“

„Und was soll das wieder heißen?“

Ron setzte einen Blick auf, der Snape alle Ehre gemacht hätte.

„Ist doch klar, oder? Er ist der Schüler von Karkaroff. Er weiß, mit wem du so oft zusammen bist… er versucht doch nur näher an Harry heranzukommen – einiges über ihn zu erfahren – oder ihm so nahe zu kommen, dass er ihn verhexen kann-“

Das war nun endgültig zuviel! Wie konnte er auch nur ansatzweise so über Viktor denken? Wie konnte er solche hinterhältigen Dinge sagen? Warum konnte er nicht einfach zugeben, dass es ihm einfach nicht passte, dass sie mit einem anderen zum Ball gegangen war? Wieso konnte er nicht sagen, dass er eifersüchtig war? Wieso musste er solche Dinge sagen?

Ein leichtes Zittern lag in ihrer Stimme, als sie Rons Blick fest erwiderte: „ Nur um das zu klären, er hat mir nicht eine einzige Frage zu Harry gestellt, nicht eine-“

„Dann hofft er, dass du ihm hilfst, sein Eierrätsel zu lösen! Sicher habt ihr bei diesen traulichen, kleinen Bibliothekstreffen die Köpfe zusammengesteckt-“

Rons Worte waren wie kleine Messer, die sich überall in ihr Herz bohrten und unerträgliche Schmerzen hinterließen. ‚Wieso?’, immer wieder hallte diese eine Frage durch Hermines Kopf.

„Ich würde ihm nie und nimmer helfen das Eierrätsel zu lösen! Niemals. Wie kannst du nur so etwas sagen – ich will, dass Harry das Turnier gewinnt. Das weißt du doch, Harry, oder?“, wandte sie sich nun an Harry, der die ganze Zeit über nur zugehört hatte.

„Komische Art, das zu zeigen“, zischte Ron höhnisch, noch bevor Harry den Mund aufmachen konnte.

„Der Sinn dieses ganze Turniers“, brauste Hermine auf und ihre Stimme wurde immer schriller. „ soll es doch sein, Zauberer aus anderen Ländern kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen!“

„Nein, Blödsinn! Es geht allein ums gewinnen!“ Auch Rons Gesicht färbte sich langsam rot. Einige Schüler, die in der Nähe gestanden hatten, drehten sich bereits zu ihnen um. Unterdessen meldete Harry sich leise zu Wort. „Ron, mir macht es nichts aus, dass Hermine mit Krum gekommen ist-“, sagte er beschwichtigend, doch Ron ignorierte ihn und warf Hermine einen letzen vernichtenden Blick zu, bevor er sich umdrehte und sagte:“ Warum läufst du Vicky nicht nach, er sucht dich sicher schon.“

Hermine fehlten die Worte. Als er ihr den Rücken zugewandt hatte, hatte sich ihr Herz verkrampft und sie hatte schwer schlucken müssen, um die Tränen, die ihr in die Augen getreten waren, zurückzuhalten.

Warum tat er das? Warum ließ er sie so stehen? Sie wollte, dass er sich umdrehte. Sie in seine Arme nahm und diese entsetzlichen Schmerzen vertrieb. Sie wollte, dass er ihre Tränen fortwischte und sie wieder anlächelte. Warum konnte er das nicht tun?

Hermine schluchzte leise auf und drehte sich weg. Sie musste hier raus! Sie wollte laufen! Laufen! Einfach weg von diesem Ort.

Sie warf einen letzten Blick über ihre Schulter und schrie Ron an: „Und nenn ihn nicht Vicky!“

Dann lief sie los. Quer durch die ganze Halle. Vorbei an den vielen kleinen Tischen, an denen vereinzelt Schüler saßen. Vorbei an der großen Eingangstür zur Halle. Vorbei an den Rüstungen, die sich in der Eingangshalle nach ihr umdrehten und hinaus an die frische Luft.

Noch ahnte sie nicht, dass sie nicht die einzige war, die von diesem Ball flüchtete, um sich hier draußen abzureagieren.



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