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Es kann nur einen geben

Zwei Hundebrüder und ein mörderisches Turnier
von

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Der Schmied und sein Kessel

Die Verschmelzung war die äusserste Möglichkeit, die ich sah, den beiden beizubringen, wie ähnlich sie sich sind. Andererseits wollte ich sie ja nicht wirklich als eine Person sehen. Darum mussten sie so nur durch die Tür gehen.

Jetzt haben sie ihr Ziel erreicht. Oder?
 

22. Der Schmied und sein Kessel
 

We are the champions - my friends

And we'll keep on fighting - till the end -

We are the champions -

No time for losers

'Cause we are the champions - of the world -
 

(Queen: “We are the champions”)
 

Um die Halbbrüder dehnte sich eine nächtliche Landschaft aus, in deren Mittelpunkt sich ein Hügel erhob. Über ihnen erkannten beide den Bannkreis des Schmiedes, darüber einen Sternenhimmel, den Mond.

„Wir sind wieder in der Welt von Shodai“, sagte Inuyasha: „Aber in dem Bannkreis. Das heißt, hier muss irgendwo dieser Reimaru sein.“ Er legte die Hand an Tessaiga, witterte. „Ich glaube, da auf dem Hügel ist wer.“

Sesshoumaru ging bereits darauf zu. Darüber ein wenig ärgerlich sprang der Hanyou an seine Seite. Nun gut, manche Dinge änderten sich wohl nie.
 

Auf der Höhe des Hügels blieben die Hundebrüder nebeneinander stehen. Im Sternenlicht erkannten sie, dass sie ihr Ziel erreicht hatten: einen Mann und einen Kessel. Sie musterten beides.

Vor ihnen saß ein Schmied, bei weitem nicht so verwirrt wirkend, wie der alte Toutousai, den beide unwillkürlich als Vergleich heranzogen. Reimaru hatte zwar ebenfalls graue Haare, aber damit endete die Ähnlichkeit auch schon. Er trug die schwarze Mütze eines Gelehrten, wenn auch nicht dessen Kleidung. Das war eher die eines Kriegers, mit Rüstung und Schwert. Neben ihm, wenn auch ein Stück entfernt, stand eindeutig der echte Kessel. Die Aura, das Youki, das von diesem ausging, war deutlich zu spüren.
 

Der Schmied klatschte fast vergnügt in die Hände: „Ihr habt es tatsächlich bis zu mir geschafft. Ihr seid gewiss die stärksten zwei Hunde, die ich je gesehen habe, euren eigenen Vater eingeschlossen.“ Er bemerkte, dass seine Besucher zu den Schwertern griffen und hob die Hand, drohte spielerisch mit dem Finger: „Na, na, ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass ihr vergessen habt, dass das Turnier noch immer läuft?“

Die Halbbrüder erstarrten.

So fuhr er fort: „Tatsächlich. Habt ihr etwa geglaubt, ich verzichte auf das große Finale? Nein. Noch läuft das Turnier, noch sind eure Leben an den Kessel gebunden, durch die Magie, die eure Namen hat dort erscheinen lassen. Und so wird es auch bleiben, bis das Turnier zu Ende ist, heraus ist, wer der stärkste von allen Youkai ist. Dazu und nur dazu wurde das Turnier geschaffen. Es sollten keine Menschen mehr in solchen Kämpfen umkommen. Aber natürlich sollten alle Hunde daran glauben. Darum habe ich euch beide ja auch eingeladen. Wenn ihr es nicht bis zu mir geschafft hättet, wärt ihr eben beide tot. Alle Hunde tot, das wäre einmal ein sehr vergnüglicher Abschluss des Turniers gewesen. Aber da ihr es geschafft habt, steht mir ebenfalls etwas Amüsantes bevor: euer Duell. Ich werde diesmal mit eigenen Augen ansehen können, wie ein Hund durch einen anderen stirbt. Und der Sieger ist zur Belohnung frei vom Bann des Kessels – und darf mit mir kämpfen. Natürlich werde ich gewinnen. In dem Kessel sind durch Bannkreise auch die Energien aller Youkai gebunden, die während der Turniere starben. Ihr Youki steht so mir zur Verfügung.“
 

Sesshoumaru starrte ihn an. Wie hatte er das übersehen können? Natürlich lief das Turnier weiterhin, solange es noch zwei Teilnehmer gab. Er hatte zwar zu Inuyasha gesagt, dass sie sich duellieren würden, um herauszufinden, wer von ihnen der Bessere sei, aber dies vor den Augen und zur Unterhaltung dieses missratenen Menschen zu tun, denn das war Reimaru ursprünglich gewesen, - das widerstrebte ihm zutiefst. Aber was blieb ihnen übrig, sollten nicht alle beide durch die Magie des Kessels getötet werden, Vaters Blut völlig untergehen? Sie waren so weit gekommen, zu zweit so weit gekommen….Überdies war das Youki, das vom Kessel und seinem Besitzer ausging, bemerkenswert. Das würde selbst für ihn mehr als problematisch werden, zumal nach einem Duell mit Inuyasha. Er unterschätzte seinen Halbbruder keineswegs mehr. Im gleichen Moment hörte er, wie dieser kicherte. Er wandte überrascht den Kopf.
 

Der Hanyou sah deutlich amüsiert zu Reimaru: „Mann, Alter, du glaubst wohl wirklich, dass du alles einberechnet hast, ja? Und du denkst, dass wir uns nun gegenseitig umbringen, damit du deinen Spaß hast? Oder gar gemeinsam von diesem Kessel erledigt werden? Dann lass dir was sagen: niemand schreibt mir ungestraft vor, und auch Sesshoumaru nicht, gegen wen wir kämpfen. Und schon gar nicht so ein mieser Mörder wie du.“

„Aber…ihr müsst, das Turnier…“ gelang es dem Schmied einzuwerfen.

Jetzt lachte Inuyasha auf: „Keh! Du bist echt dämlich! Nach deinen eigenen Worten ist das Turnier doch schon zu Ende.“ Und da er bemerkte, dass auch Sesshoumaru ihn ein wenig überrascht ansah: „Na, du, Alter, hast doch eben selbst gesagt, dass das Turnier im gleichen Moment endet, in dem geklärt ist, wer der stärkste aller Youkai ist. Und das IST geklärt. Falls du es immer noch nicht kapiert hast: ich bin ein Hanyou, ein Halbblut. Davon war nie die Rede. - Das bedeutet vermutlich auch, ich hätte dieses bescheuerte Turnier von Anfang an gar nicht mitmachen müssen, weil mein Leben nie an den Kessel gebunden war, auch, wenn mein Namen hundertmal drin vorkam. Aber was soll es. Wenn es dir dafür an den Kragen geht und das dämliche Turnier beendet wird, soll es mir recht sein.“

„Hanyou...“ echote Reimaru etwas hilflos. Konnte es sein, dass dieser Kerl Recht hatte? Das würde er gleich sehen: „Ihr weigert euch also, zu kämpfen?“

„Nein.“

„Gegeneinander“, präzisierte der Schmied, der langsam ein seltsames Gefühl bekam. Das waren Hunde, beruhigte er sich selbst dann, nichts als Hunde. Und selbst, wenn alle zwei auf ihn losgehen würden – ihm stand über den Kessel die Energie aller verstorbenen Teilnehmer des Turniers zur Verfügung. Sie hatten keine Chance, hatten sie nie gehabt, seit ihre Namen im Kessel aufgetaucht waren.

„Das ja. Du bist allerdings fällig, “ erklärte Inuyasha seelenruhig: „Und du warst auch noch so nett, uns zu sagen, wie du zu schlagen bist.“

„Was soll der Unsinn?“

Sesshoumaru hatte dagegen verstanden. Reimaru war stark, viel stärker als selbst er, aber diese Macht war gestohlen, die Youki durch Bannkreise an den Kessel gebunden. Würden die Bannkreise zerstört, verschwand das Youki, der Schmied sollte schwächer werden. Und es dämmerte, die schwarze Sonne würde gleich über dem Horizont erscheinen. Nach allem, was Shodai, was Hakuna gesagt hatten, wurde dann die Macht des Schmiedes geringer, seine Bannkreise schwächer. Damit war auch klar, wer von ihnen was tun müsste. Es war überaus interessant, dass Inuyasha das auch gesehen hatte. So legte der Hundeyoukai die Rechte an den Schwertgriff. „In der Tat“, sagte er: „Zieh dein Schwert, Reimaru.“

„Warum willst du den Spaß haben?“ maulte Inuyasha, zog allerdings Tessaiga, das rot aufleuchtete. Die Arbeitsteilung war nur zu klar. Mit dem roten Tessaiga konnte er die Bannkreise durchbrechen. In der Zwischenzeit müsste Sesshoumaru allein gegen den Schmied durchhalten – und dessen gesamter, geklauter Energie. „Ich werde mich beeilen“, versprach der Jüngere und lief auf den Kessel zu.

Wie schon in der Arena wurde dieser durch einen Bannkreis geschützt. Das hatte ihm zuvor schon nicht viel geholfen, dachte der Hanyou und schlug zu. Aus den Augenwinkeln bemerkte er noch, dass Sesshoumaru auf den Schmied zulief, der aufsprang, sein Schwert zog, nun wohl alle Macht abrufend, die er besaß. Und das war viel, wie die Halbbrüder schon festgestellt hatten. Inuyasha wusste, dass er sich wirklich beeilen musste. Selbst ein so starker Youkai wie sein älterer Bruder konnte gegen die Energie so vieler anderer nicht lange bestehen. Je mehr Bannkreise im Kessel er zerstören würde, umso einfacher würde es für Sesshoumaru werden. So sprang er mit beiden Füßen auf den Kesselrand und stieß, ohne weiter nachzudenken, das rote Tessaiga mitten hinein. Er prallte prompt auf heftige Gegenwehr, einen oder sogar mehrere mächtige Bannkreise. Tessaiga wurde gegen seine Brust zurückgeschleudert und er fiel in hohem Bogen rücklings auf den Boden. Der Aufprall war schmerzhaft, aber ihm war klar, dass er sich nicht darum kümmern durfte. Er musste einen oder am besten gleich alle Bannkreise so rasch wie möglich zerstören, sonst hatte selbst Sesshoumaru Probleme. Und danach könnten sie sich den Schmied zu zweit vorknöpfen, denn das würde er zu gern ebenfalls tun. Er sprang wieder auf den Kessel, stieß Tessaiga erneut hinein. Diesmal rechnete er mit dem Widerstand und drückte sein Schwert mit aller Kraft hinunter. Zunächst rührte sich nichts.

Er spürte die ersten Strahlen der schwarzen Sonne auf sich und dem Kessel. Im gleichen Moment ruckte Tessaiga. Der Bann wurde schwächer. Noch einmal sammelte der Hanyou seine Kraft, drückte zu. Er konnte spüren, wie etwas in dem Kessel zerbrach. Gleichzeitig traf ihn die heftige Gegenwehr des Gefäßes unvorbereitet. Erneut flog er rücklings in hohem Bogen durch die Luft, prallte hart auf. Ein wenig mühsam rappelte er sich wieder auf. Dieser verdammte Schmied hatte wirklich ganz gute Zauber verwendet.

Unwillkürlich erstarrte er, als er etwas Dunkles aus dem Kessel kommen sah. Für einen Augenblick dachte er, es würde ihn angreifen, aber es löste sich auf, und er begriff. Das musste Dämonenenergie gewesen sein. Er hatte mindestens einen Bannkreis zerstört, das gestohlene Youki befreit. Der Schmied würde doch nun einige Energie weniger haben. Aber das war noch lange nicht alles gewesen. Er warf einen Blick seitwärts, wo Reimaru und Sesshoumaru sich einen heftigen Schwertkampf lieferten, immer wieder auch Youki einsetzten. Blitze schienen um die beiden zu zucken, Staub wirbelte auf. Er musste sich beeilen. So sprang er erneut auf den Kessel zu.
 

Auch der Hundeyoukai hatte bemerkt, dass die Sonne aufging. Reimaru hatte sich nur auf ihn konzentriert, anscheinend in dem Glauben, nichts und niemand könne durch seine Bannkreise kommen. Dieser Schmied war stark und ein guter Fechter. Er hatte es sich nicht leisten können, nach Inuyasha zu sehen. Es war ein wenig ärgerlich, aber so musste er sich eben darauf verlassen, dass sein Halbbruder seinen Anteil des Kampfes übernehmen würde. Und nach den Erfahrungen der letzten Tage zweifelte er nicht daran. Ein Angriff des mit Youki aufgeladenen Schwertes Reimarus zwang ihn zu einem Überschlag. Er landete auf einem Felsen, sprang aber wieder sofort vor. Er musste den Schmied solange beschäftigen, bis Inuyasha die Bannkreise zerstört hatte, das gestohlene Youki freigesetzt hatte. Und dann würde er Reimaru töten.

Die beiden Klingen wurden aneinander gepresst. Der Schmied lächelte ein wenig: „Das macht Spaß, nicht wahr, Hund? Du setzt viel Youki ein, und irgendwann wirst du erschöpft sein. Auch ein Monster wie du hält das nicht ewig durch. Und dann erst werde ich dich töten. Es macht Spaß, mit einem Hund zu spielen, viel mehr, als euch einfach so zu erledigen.“

„Träum weiter.“ Die Sonne geht auf, dachte er. Wenn Shodai und Hakuna recht hatten, müsste der Schmied nun schwächer werden, oder zumindest seine Bannkreise.

Im gleichen Moment fühlte er entfernt Youki, sah Reimarus irritiertes Gesicht.

Der Schmied sprang zurück. „Was...?“ Er guckte zu dem Kessel. Dieser stand scheinbar unberührt da. Der Hanyou lag ein Stück entfernt am Boden, einige Blutflecken auf der Kleidung. Hatte dieser Idiot versucht, durch seine Magie zu kommen? Aber was hatte er da gerade gespürt?

„Reimaru!“ Sesshoumaru sprang auf ihn zu, um erneut anzugreifen, ihn abzulenken. Also war es diesem aufgefallen, dass ihm nun weniger Youki zur Verfügung stand. Inuyasha musste es geschafft haben, einen Bannkreis zu zerstören. Leider genügte das noch nicht. Noch immer verfügte dieser Schmied über sehr viel gestohlene Energie. Aber immerhin ein Sechstel weniger mochte es sein. War das Youki jedes einzelnen Turniers in jeweils einem Bannkreis? Dann würde es bald deutlich einfacher werden. Inuyasha stand gerade auf, rannte erneut zu dem Kessel. Mehr konnte er nicht sehen, da seine Aufmerksamkeit sich wieder auf den Gegner richten musste. Der Kampf war anstrengend, denn die gestohlene Energie, die gegen ihn eingesetzt wurde, war beachtlich. Er sprang seitwärts, um aus der Bahn des Youki-Angriffs zu kommen, attackierte nun seinerseits.
 

Der Hanyou wusste, dass er sich keine Pause gönnen durfte. Und noch war er nicht erschöpft, noch waren die Schmerzen erträglich. Es hatte schon so viele Kämpfe gegeben, in denen er schwerer verletzt gewesen war und nichtsdestoweniger gewonnen hatte. Also würde er es erst recht doch gegen einen Kessel schaffen, egal, wie dessen Bannkreise aussahen. So sprang er erneut mit gespreizten Beinen auf den Rand, trieb Tessaiga hinein, wiederum auf Gegenwehr gefasst. Es war, also ob er gegen eine Wand gestoßen hätte. Aber er wusste, dass er schon einen Bannkreis zerstört hatte, er würde auch diesen schaffen. Er drückte mit aller Kraft, mit seinem Körpergewicht nach. Es musste einfach gehen. Nie wieder sollten dieser Reimaru und sein Kessel so ein mörderisches Turnier veranstalten. Er dachte an den Hasenyoukai, mit dem er durch den Todeswald gegangen war, an andere, die er gesehen hatte. Kaum einer hatte den Eindruck gemacht, gern an diesem Turnier teilzunehmen. Immerhin hatten sie alle auch gewusst, dass nur einer am Ende überleben würde. Nun, diesmal waren es zwei, da hatte der Schmied sich geirrt, aber da wartete dennoch ein Duell mit seinem Halbbruder auf ihn. Dieser hatte es gesagt, und er würde nie von seinem Wort zurückgehen. Aber im Augenblick kämpfte der gegen Reimaru und an ihm war es, das Youki zu befreien. Und das würde er schaffen. Der Tod so vieler sollte nicht ungesühnt bleiben. Nur, weil da jemand keine Hunde leiden konnte. So ein Schwachsinn!

„Keh!“ brachte er hervor – und spürte, wie unter dem Druck seines roten Tessaiga der Zauber nachgab. Er wollte noch weg springen, aber die Druckwelle des Kessels schleuderte ihn meterweit auf den Boden. Er fühlte, wie etwas in seiner Schulter knackte. Schmerz durchfuhr seinen Schwertarm. Mist. Das war mit Sicherheit nicht der passende Zeitpunkt, sich da was zu brechen. Aber was half es. Er sah mit grimmiger Zufriedenheit, wie erneut eine schwarze Energiewolke aus dem Kessel stieg. Wieder waren einige Seelen in der Zwischenwelt gerettet, konnten nun ins Jenseits eingehen. Nein. Er war Inuyasha und er würde es Sesshoumaru und vor allem diesem Reimaru zeigen, dass man sich nie mit einem Hanyou anlegen sollte. So raffte er sich auf. Wenn er das richtig einschätzte, hatte der Schmied schon fast ein Drittel des gestohlenen Youki verloren. Das war doch schon mal eine ganz gute Quote.
 

Reimaru hatte gespürt, dass erneut etwas mit dem Kessel passiert war. Aber ein rascher Blick hinüber hatte nur gezeigt, dass sich dieser dämliche Hanyou offenbar verletzt auf dem Boden wandte, die Hand an der rechten Schulter. Dachte dieser Idiot etwa wirklich, dass er gegen die Bannkreise ankäme? Was er da gespürt hatte, musste der vergebliche Angriff dieses jüngeren Hundes gewesen sein.

Sesshoumaru warf ebenfalls einen Blick hinüber. Inuyasha hatte sich verletzt. Aber er raffte sich auf. Aufgeben war wirklich nicht seine Sache. Gut. Schon zwei Bannkreise waren zerstört. Aber Reimaru schien das nicht bemerkt zu haben. Konnte er etwa nicht spüren, wie viel Youki er schon verloren hatte? Er war ein Mensch gewesen, hatte die dämonische Energie nur gestohlen. Konnte er sie etwa dann auch nicht voll einsetzen? Das würde er gleich feststellen können. Immerhin war er Sesshoumaru und kein niederklassiger Youkai.

Der Schmied fuhr herum, als er die Energie hinter sich spürte. Was sollte das denn? Glaubte dieser verrückte Hundeyoukai etwa wirklich, er könnte ihm, Reimaru, mit aller seiner Macht etwas anhaben? Aber das Youki war wirklich beachtlich, obwohl der Köter doch eigentlich schon erschöpft sein müsste. Nun gut. Der Schmied wartete, bis die Energie auf ihn zuraste, ehe er selbst zuschlug. Man brauchte eben nicht nur Stärke, sondern auch Technik, dachte er noch, als er seine Klinge um das blaue Youki zu schlingen schien, es weiter auflud und mit einer harten Armbewegung zurück zu Sesshoumaru schickte.

Dieser erwartete die Energie regungslos. Damit hatte er gerechnet. Im letzten Moment hob er sein Schwert: „Souryuha.“

Hoppla, dachte Reimaru mit deutlicher Überraschung, als die erneut aufgeladene Energie zu ihm zurückgeschickt wurde. Der Kerl konnte ja etwas. Er musste nun aufpassen, am besten alles abrufen, was er über den Kessel holen konnte. Und dann würde dieser Hund alles um die Ohren bekommen.
 

Inuyasha hatte durchaus bemerkt, welche Energien sich da aufgebaut hatten. Sesshoumaru war einfach ein Idiot. Wieso konnte der Herr Halbbruder nicht einmal auf ihn warten, wieso wollte der immer allein den Gegner besiegen? Zumal hier noch vier Bannkreise waren? Außerdem hätte er, Inuyasha, auch ganz gern noch einen Takt mit dem Schmied gekämpft. Stattdessen durfte er sich mit diesem Kessel rumärgern. Als er Tessaiga erneut in das Gefäß jagte, fuhr der Schmerz seiner gebrochenen Schulter durch seinen ganzen Körper. Er biss die Zähne zusammen. Das musste jetzt schnell gehen. Noch einmal zurückgeschleudert zu werden, womöglich noch einmal auf der Schulter zu landen, das wäre fatal. Schon jetzt führte er Tessaiga mehr mit links, drückte mit rechts vorsichtiger zu. Er schnitt sich selbst eine Grimasse. Was sollte das? Schonen könnte er sich später. Sesshoumaru war zwar nicht der Typ, der lange auf ihr Duell warten würde, aber nach den vergangenen Tagen hatte er durchaus den Eindruck bekommen, dass ihn sein Halbbruder in Topform wollte, bei ihrem letzten Zweikampf. Er musste einfach mehr Kraft aufwenden, durfte nicht nachgeben. Dann würde der nächste Bannkreis sicher gleich zerspringen, vielleicht sogar zwei auf einmal.

„Tessaiga!“

Er stieß, drückte, schob, gewaltsam jeden Schmerz ignorierend. Er spürte die Strahlen der schwarzen Sonne auf sich und es schien ihm fast, als ob sie ihm Kraft gaben. Und dann fühlte er, wie im Kessel etwas nachgab, einmal, zweimal.

Der Rückschlag ließ ihn durch die Luft fliegen. Das würde wehtun, aber er war sicher, dass diesmal zwei der Bannkreise hatten dran glauben müssen. Der Aufschlag auf den harten Boden schmerzte, sein Kopf prallte auf einen Stein, er spürte Blut laufen. Benommen blieb er liegen.
 

Reimaru hatte den erneuten Angriff auf seinen Kessel zwar gespürt, aber nicht hingesehen. Zum einen war er sicher, dass diese Attacken des jüngeren Hundes einfach lächerlich waren, zum anderen hatte er die Augen nicht von seinem Gegner gelassen. Dieser Köter kämpfte noch immer mit ungerührter Miene, obwohl er sicher war, dass er schon müde wurde. Solch einen hohen Youki-Verbrauch konnte niemand lange aushalten. Und jetzt würde er den finalen Angriff starten. Er, Reimaru, würde endlich einmal mit eigener Hand einen Hundeyoukai töten, sein Dorf rächen. Er hätte fast vor Triumphgefühl aufgeheult, als er vorsprang, sein Schwert mit aller Macht, die es inzwischen aufgeladen hatte, zuschlagen ließ.

Sesshoumaru erkannte die Energiemenge. Das würde nicht gerade einfach werden, das noch einmal zurückzuschicken. Aber aufgeben kam nicht in Frage. Er spürte nur zu deutlich, wie viel weniger gestohlenes Youki diesem Schmied nun schon zur Verfügung stand. Noch immer hatte der mehr als jeder auch noch so hochrangige Youkai, aber das war angeeignet, keine wahre Macht.

Das Youki kam auf ihn zu, er hob das Schwert. Im gleichen Moment erkannte er, dass ihm seine Abwehr nichts nützen würde. Der Aufprall ließ ihn aufstöhnen. Er hörte noch das Knirschen, als seine Rüstung und seine Schulterspange zerbrachen, fühlte, wie er nach hinten weggeschleudert wurde. Das Letzte, was er wahrnahm war ein blaues Licht, das ihn umhüllte.
 

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Die Herren Halbbrüder haben eindeutig den Schmied Reimaru und seinen Kessel unterschätzt.

Das nächste Kapitel heisst: Verborgene Kraft.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel on ist.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (40)
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Von:  Teilchenzoo
2007-08-25T13:40:44+00:00 25.08.2007 15:40
Ach je ... ein bisschen mehr Vorsicht wäre angebracht gewesen. Zum Glück gibt es da noch ein gewisses Schwert ...

Mal schaun, wie schnell die Herren wieder auf die Beine kommen. Sie sollten sich jedenfalls beeilen, oder Reimaru macht ihnen ein Ende.

Lg neko
Von: abgemeldet
2007-07-30T18:53:38+00:00 30.07.2007 20:53
Ach, du Schei**... Das war ja nicht der Ausgang, den ich mir von dem Kampf erwartet hab. Wenn ich Tenseigas Kraft richtig berechne, hat es Sesshomaru an einen anderen, sicheren Ort gebracht, was bedeutet, dsas Inu Yasha Reimaru alleine - und verletzt - gegenübersteht.
Nett.
Der Kampf war sehr gut beschrieben. Ich denke, es muss frustrierend sein, wenn der Gegner bloß ein Kessel ist - und auch noch so wehrhaft. oO Da kommt man sich iwi verarscht vor.
Naja.
Bin gespannt, wie das noch weitergeht.... ich meine, es sieht momenatn ja nicht allzu gut für unsre Hündchen aus, hm? Arme, kleine, süße... äh, nunja. Irgendwas in der Art.
Nja, bis dann ^^
nao
Von:  Tigerin
2007-07-29T14:45:56+00:00 29.07.2007 16:45
Die versprochenen Kommentare^^ Nr. 1

Armer Toutousai… ihn mit so einem Mörder zu vergleichen… das hat er wirklich nicht verdient.
Die Beiden haben den Schmied und den Kessel wirklich unterschätzt. Aber Tenseiga wird seine Arbeit schon machen. Immerhin schon mal schön, dass sich die Beiden über die Arbeitsteilung einig sind, sich viel besser verstehen. Die Stelle, in der Inu dem Schmied seinen Fehler offenbart hat war toll^^ Ich bin froh, dass die Beiden nicht mehr vom Kessel gezwungen werden gegeneinander zu kämpfen.
Ob der Cliffhanger so schlimm war weiß ich gar nicht, weil ich das andere Kapitel gleich im Anschluss gelesen hatte^^ Dazu kommt dann auch gleich noch ein Kommi^^

Bye Tigerin
Von: abgemeldet
2007-07-09T12:34:50+00:00 09.07.2007 14:34
Hoppala!
Das sieht ja gar nicht gut aus. Hätten sich die Beiden nicht Gedanken machen müssen, warum es niemandem vorher gelungen ist, diesen Schmied zu killen? Auch wenn sie zu Zweit sind, ist der Typ eine echt harte Nuss. Aber wenigstens haben sie sich nicht in die Wolle bekommen, wer dem Schmied den entscheidenen Schlag versetzt.
Und Inuyasha ist ja recht gewitzt, hehe, wie cool er doch reagiert hat, als der Schmied beide daran erinnerte, dass das letzte Duell noch bevorstände. Und Sesshomaru hätte sich glatt auf den Fight eingelassen, der doch vermeidbar war. Jetzt weiß man, wozu man kleine Brüder hat.

So und nu hoffe ich, dass sie diesem Opa gehörig den Hintern versohlen, also Go Go Brothers!

Greetz
Die Mariko-Nudel
Von:  Amrei
2007-07-09T08:15:48+00:00 09.07.2007 10:15
Die Armen...
Na ja, wird schon wieder, oder?
Wir wollen ja nicht, dass Inu und Sess ernsthaft etwas passiert ^.^
Das Kommi kam zwar aufgrund der Ferien etwas spät, aber ich werde dann auch einmal gleich zum nächsten kapitel weiterhuschen.
Bis dann,
koharu
Von:  dice70391
2007-07-08T14:02:14+00:00 08.07.2007 16:02
Oje oje das sieht ja gar nicht gut aus...
Aber ich denke mal das du dir wieder etwas einfallen lässt wie die beiden den Reimaru zur Hölle schicken...
Da freu ich mich schon drauf

dice
Von: abgemeldet
2007-07-07T21:56:16+00:00 07.07.2007 23:56
Wie gemein!! Du kannst an der Stelle doch nicht einfach aufhören *jammer*
Stimmt, eigentlich ist das Turnier schon beendet. Da hätte ich auch früher drauf kommen koennen, schliesslich ist das Turnier ja nur für vollwertige Youkai angelegt, warum auch immer Inuyasha da drin stand.

Das ist sooo spannend!! Kann das neue Kapi kaum abwarten!

All the best
Breaca
Von:  Lizard
2007-07-06T20:26:04+00:00 06.07.2007 22:26
Gemeiner Cliffhanger, ja... andererseits wäre es merkwürdig gewesen, wenn der Kampf gegen den Schmied und seinen Kessel zu leicht und schnell gehen würde. Und wo kann man besser einen Cliffhanger ansetzen als hier bei einem finalen Kampfhöhepunkt. Das war ja fast zu erwarten gewesen.^^
Mir gefiel, wie sich die Spannung seit dem Besuch in der Zwischenwelt von Kapitel zu Kapitel bis zu dieser jetzt wieder sehr actiongeladenen Szene aufbaute. Das fällt einem erst auf, wenn man diese Kapitel in einem Zug durchliest (von daher war's ausnahmsweise mal nützlich, dass ich so lange zum Nachlesen gebraucht habe).
Der Kampf von beiden war super, wobei, find ich, auch die Arbeitsteilung wunderbar ausgeglichen ist. Keiner von beiden hat's leichter oder schwerer als der andere, würde ich sagen. Der Kessel bzw. dessen Bannkreise sind genau so eine Herausforderung wie der Schmied selbst.
Da kann man mit Spannung auf das nächste Kapitel warten.
Von:  Krylia
2007-07-06T19:31:55+00:00 06.07.2007 21:31
Klasse, endlich sind sie da!
Der Cliffhanger war fies, ich ersehne bereits das nächste Kapitel. >.<
Von: abgemeldet
2007-07-05T12:32:59+00:00 05.07.2007 14:32
so ich bin wieder aus meinem urlaub zurück ^^
zwei super kapitel waren das!!! ich bin echt gespannt wie es weiter geht
lg nadisan


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