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Es kann nur einen geben

Zwei Hundebrüder und ein mörderisches Turnier
von

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Das Labyrinth der Fallen

Inuyasha ist wild entschlossen, seine Lebensschuld auszugleichen und zu überleben. Doch ob ihm das etas in der nächsten prüfung hilft?

Das Logik-Rätsel nennt sich im Urspung: Dame oder Tiger, und ich habe es ein wenig angepasst. Wer von euch kann es lösen?
 

6. Das Labyrinth der Fallen
 

Inuyasha blieb stehen. Er war nun schon stundenlang immer höher in die Berge gegangen. Die einzige Falle, die er noch bemerkt hatte, war ein Bannkreis gewesen, den er mit dem roten Tessaiga geöffnet hatte. Und diese Barriere war seltsam gewesen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie starke Youkai abhalten sollte. Aber eigentlich war es ihm auch vollkommen egal. Er musste jetzt den Eingang zu diesem Labyrinth finden, den Prüfer, und dem seine Antwort geben. Und da vor ihm schien endlich das Ziel zu sein. In der Abenddämmerung erkannte er eine steil aufragende Felswand in deren Mitte sich eine Höhle öffnete.

Er lief hin: „Hallo?“

„Ach, herzlich willkommen“, antwortete die Stimme eines älteren Mannes: „Komm nur herein. Du bist Kandidat Zwanzig, nicht wahr?“

„Wenn du so willst, alter Mann. Ich bin Inuyasha.“ Der Hanyou betrat die Höhle. Fackeln beleuchteten sie. Es wirkte fast wohnlich und er erkannte rechter Hand Matten, auf denen eine menschliche Gestalt saß. Im Hintergrund der Höhle befanden sich drei Türen.

„Soso, Inuyasha. Du bist ein Hanyou, nicht wahr? Der erste Hanyou, der an dem Kesselturnier teilnimmt. Und du hast es bis hierher geschafft. Nicht schlecht. Ich habe immer gedacht, Hanyou taugen nicht viel. Aber, entschuldige…“ Er hob die Hand: „Ich wollte dich nicht beleidigen. Nun, wie du weißt, sollst du mir eine Frage beantworten. Du hast in den vergangenen Prüfungen Mut und Stärke bewiesen. Nun soll geprüft werden, ob du auch denken kannst.“

Oh, dachte Inuyasha, dem klar war, dass Logik nicht gerade seine starke Seite war: „Warum denn das?“

„Das ist eben so. Ich stelle dir eine Aufgabe, die durch Logik zu lösen ist. Löst du die Aufgabe falsch, wird das dein Tod sein. Sieh dort die drei Türen. Auf jeder der Türen befindet sich ein Schild. Sie geben dir den Hinweis, welcher Weg durch das Labyrinth der richtige ist. Nun, auch dieser ist voller Gefahren, aber die anderen beiden führen in den sicheren Tod. So. Du bekommst noch einen Hinweis von mir. Das Schild, das den richtigen Weg zeigt, sagt die Wahrheit und mindestens eines der anderen beiden Schilder lügt. Sag, durch welche Tür willst du gehen?“

Der Hanyou starrte ihn an. Das war ja ein toller Hinweis. Und eine noch idiotischere Prüfung. Er ging zu den drei Türen. Sollte er würfeln? Das waren ja noch dämlichere Schilder, als er schon befürchtet hatte. Auf dem Schild der ersten Tür stand: „Tür zwei ist der Tod“. Auf der mittleren Tür stand: „Hier ist der Tod“ und auf der rechten: „Tür eins ist Tod.“

Er holte tief Luft. Das war ja so etwas von bescheuert.

Der Prüfer hatte den Atemzug gehört: „Versuche nicht, zu wittern, wohin die vor dir gegangen sind. Die richtige Tür ändert sich von Fall zu Fall.“

„Ja, toll...“ murrte der Hanyou. Da blieb nur ein Weg. Er schloss die Augen, um in seine Seele zu gehen.

Seine drei Freunde erwarteten ihn schon. Sie wussten alle, wie ungern er nachdachte und keiner der drei Menschen nahm an, dass er für solche Logikaufgaben geschaffen war.

Er sah sie auch an: „Und?“

„Nummer eins“, sagte Sango prompt. Und da er sie anstarrte: „Es ist doch einfach. Wenn das Schild, das den richtigen Weg zeigt, die Wahrheit sagt, kann der richtige Weg nicht die Tür zwei sein. Wenn der richtige Weg aber die rechte Tür wäre, würden alle drei Schilder stimmen. Und der Prüfer hat doch gesagt, dass mindestens ein Schild falsch ist. Darum kann es nur die linke Tür sein, die erste.“

„Vorausgesetzt, dass der Prüfer die Wahrheit gesagt hat“, wandte Miroku ein: „Aber ich denke schon. Die Prüfungen sind zwar tödlich, aber die Ritter haben noch nie gelogen.“

„Also die erste. Na schön. Dann hoffen wir mal das Beste.“ Inuyasha kehrte zu seinem Bewusstsein zurück und drehte sich zu dem Prüfer um: „Ich nehme die erste.“

„Dann öffne sie.“

„Gleich. Eine Frage habe ich noch: stellst du jedem, der herkommt, die Frage?“

„Ja. Aber die richtige Tür ist jedes Mal eine andere.“

„Kann ich dann andere Kandidaten treffen, da im Labyrinth?“

„Unwahrscheinlich. Aber möglich wäre es, ja. Warum?“ Diese Frage hatte wirklich noch niemand gestellt.

„Nur so.“ Inuyasha öffnete die erste Tür. Dahinter gähnte ein dunkler Schacht. Was soll es, dachte er und sprang hinunter. Falls Sango falsch gelegen hatte, würde er irgendwie sterben, ansonsten würde eben unten diese dämliche Prüfung weitergehen. Aber Sango konnte denken.

Er landete auf festem Boden. Im gleichen Moment knarrte etwas. Dann war um ihn nur noch Stille und Dunkelheit.

„Na toll, “ sagte er laut. Seine Stimme hallte ein wenig. Er schien sich in einem abgeschlossenen Raum zu befinden, wie eine Höhle. Vorsichtig machte er einige Schritte, die Hände ausgestreckt. Tatsächlich berührte er bald Fels. Als er sich in der Finsternis dort entlang tastete, konnte er feststellen, dass der Raum rund war. Und keine Tür besaß. Aber hier musste es doch irgendwie weitergehen? Er rieb sich die Stirn. Hatte der alte Mann oben etwas gesagt, was er überhört hatte? Es sollte geprüft werden, ob er denken könne? Aber wie sollte man im Dunkeln denken, wenn es keinen Ausgang gab? Moment, dachte er. Wenn es an den Wänden nichts gab und er von oben gekommen war, müsste es nach unten weitergehen. So bückte er sich, witterte er sorgfältig. Tatsächlich. Da war ein Luftzug. Als er weitersuchte fand er schließlich eine Klappe. Diese öffnete sich zu einem weiteren Schacht. Anscheinend fand dieser dämliche Kessel es witzig, die Leute hier sitzen zu lassen. So sprang er wieder ins Unbekannte. Diesmal war es nicht tief. Und als er landete, erhellten Fackeln an den Wänden einen in den Fels gehauenen Gang. Immerhin etwas. Er sah sich um. Da nichts von noch einer Falle zu entdecken war, machte er sich langsam auf den Weg.
 

Es schien ihm endlos vorzukommen, aber je länger nichts geschah, umso aufmerksamer wurde er. Dieses Kesselturnier war tödlich und wenn die Ritter schon gesagt hatten, dass kaum ein Drittel der Kandidaten dieses Labyrinth überleben würde, war es ganz sicher nicht gerade einfach, hier durchzukommen. Und er musste es doch schaffen, um seine drei Freunde wieder in Sicherheit bringen zu können.

Im gleichen Moment erloschen die Fackeln.

Instinktiv machte der Hanyou einen gewaltigen Satz nach vorne. Irgendetwas dröhnte an der Stelle, an der er sich eben noch befunden hatte. Und dann gingen die Fackeln wieder an, wieso auch immer. Er blickte sich um und holte tief Luft. Ein riesiger Stein war von der Decke nach unten gefallen. Wenn er nicht unverzüglich, ohne Schrecksekunde, und weit genug gesprungen wäre, als es dunkel wurde, wäre er zermalmt worden. Kein Wunder, dass das hier schwer war, durchzukommen. Irgendwo quietschte etwas und der Stein wurde wieder angehoben. Ganz offenkundig wurde die Falle für den nächsten Kandidaten wieder in Stand gesetzt. Ob er dem irgendwie eine Warnung zukommen lassen konnte? Aber wie? Außerdem müsste er selbst zusehen, dass er an den nächsten Fallen vorbeikäme. So kehrte er dieser den Rücken zu und ging weiter.
 

Der Gang wand sich durch den Berg. Immer wieder schien er fast im Kreis zu laufen, bergauf, bergab.
 

Inuyasha blieb stehen. Vor ihm befand sich ein Loch, das die gesamte Breite ausfüllte, gewiss auch fünf Meter lang war. Vorsichtig versuchte er den Boden zu erkennen, aber da war nur Schwärze. Allerdings verriet ihm seine Nase, dass es wohl recht tief hinabging. Was sollte das denn sein? Er fasste instinktiv an sein Schwert. Es wäre für ihn, und wohl auch für jeden Youkai, der zu diesem Turnier gezwungen war, ein Leichtes, hier drüber zu springen. Das mussten doch auch der Kessel und seine Ritter wissen. Er betrachtete die Wände, den Boden jenseits des Grabens. Eigentlich sah das hier alles aus wie immer. Aber was sollte das Loch hier? Wurde man plötzlich angegriffen und sollte das die Flucht erschweren? Erneut blickte er angespannt um sich. Er hatte schon zuviele Angriffe aller möglichen Lebensformen erlebt, um nicht auch damit zu rechnen, dass sie aus der Gangwand kommen würden. Und er müsste Kagome und die anderen doch beschützen. Aber alles war wie zuvor. Moment. Nein. Die rechte Wand sah nicht aus, wie immer. Als er genauer hinblickte, erkannte er, dass dort kleine Vorsprünge waren, wie winzige Stufen. Misstrauisch geworden, guckte er noch einmal genau alles an. Und dann entdeckte er die Falle über sich. Wenn jemand über dieses Loch springen würde, würde er eine gespannte Schnur berühren - und aus der Decke würde etwas kommen. Die Löcher dort oben waren passend für Pfeile, sogar für Lanzen. Also durfte er nicht springen. Da waren sogar mehrere Schnüre. Wenn er dort an der Wand entlang klettern würde, müsste er eben aufpassen, diese Leinen nicht zu berühren. Und er würde heil dort auf der anderen Seite ankommen. So machte er sich vorsichtig an die Erklimmung der kleinen Stufen.
 

Die Menschen in seiner Seele hatten aufgeatmet.

„Er ist achtsam!“ sagte Kagome erleichtert: „Das sind so gemeine Fallen.“

„Ja. Kein Wunder, dass die Ritter gesagt haben, dass das hier die tödlichste Prüfung sei.“ Sango nickte leicht: „Und da kommt sicher noch einiges. Hoffentlich bleibt er so aufmerksam.“

Die anderen beiden nickten nur. Sie alle kannten Inuyashas Ungeduld, wie rasch er die Konzentration verlor. Irgendwann würde er anfangen, leichtsinnig zu werden. Sie konnten nur hoffen, dass sie dann schon aus dem Labyrinth draußen waren. Eine magere Hoffnung. Sie hatten nicht vergessen, dass die Ritter erwähnt hatten, nur ein Drittel der Prüflinge käme lebendig hier wieder raus. Nun, bislang schien Inuyasha auch daran zu denken.
 

Inuyasha bog erneut um eine scharfe Kurve - und erstarrte. Vor ihm leuchtete unerwartet ein Licht auf, das ihn blendete. Er konnte praktisch nichts mehr erkennen, und seine Instinkte trieben ihn voran. Er musste an diesem Licht vorbei sein, dann würde er wieder etwas sehen können. So machte er einen großen Sprung vorwärts, ging dann aber deutlich langsamer weiter. Immerhin hatte das Labyrinth schon einige Ecken aufgewiesen und er verspürte keine Lust, an einer Wand zu landen. So ging er seitlich, berührte die Mauer, tastete sich so weiter voran.

Die Lichtquelle lag auf diese Art bald hinter ihm. Er stand an einer plötzlichen Haarnadelkurve und es fehlte nicht viel, dass er das Schicksal so manch anderem geteilt hätte. Er war noch geblendet von dem hellen Licht, als der Geruch nach Fäulnis und Verwesung in seine Nase stieg - aus einer Tiefe empor. Er warf sich sofort zurück, wartete, bis sich seine Augen wieder an das Dämmerlicht gewöhnt hatten. Dann allerdings biss er die Zähne zusammen. Vor ihm hörte der Boden auf. Erst gut zwanzig Meter vor ihm lief der mit Fackeln beleuchtete Gang weiter. Der Zwischenraum wurde von einem Netz ausgefüllt, in dem einzelne Skelette verschiedener Rassen von Youkai hingen. Manche davon konnte er zuordnen, andere Gerippe hatte er nie zuvor gesehen. Mitten drin saß ein monströses Wesen, ähnlich einer Spinne, nur zählte er zwölf Beine und die Kiefer waren auch größer als von jeder Spinne, die der Hanyou je gesehen hatte. Und was jetzt? Der Sprung nach vorne über zwanzig Meter wäre kein Problem gewesen, aber die Überreste der Youkai im Netz boten einen eindrucksvollen Beweis dafür, dass der Netzbesitzer wohl recht geschickt war, was das Einfangen von Beute betraf.

Er zog Tessaiga. Er wollte hier durch, musste hier durch und zwar so schnell wie möglich. Immerhin würde er den Kandidaten, die nach ihm kamen, diese Falle vom Hals geschafft haben. So ließ er die Macht der Windnarbe frei: „Kaze no kizu!“

Das Wesen hatte dem nichts entgegen zu setzen.

Als er in weitem Satz über das Netz sprang, überlegte er, warum eigentlich niemand der Youkai vor ihm es geschafft hatte, diese Spinne zu zerstören. Da waren doch sehr starke dabei gewesen? Aber eigentlich wäre es egal, ob die anders weitergekommen waren, diese Kesselritter jedem eine neue Spinne präsentierten - er war hier durchgekommen. Und damit auch Kagome und seine Freunde.
 

Die Fackeln im Gang wurden immer spärlicher. Dafür tauchten immer mehr Hindernisse im Gang auf, die zu überspringen oder überklettern waren. Inuyasha setzte gerade über eine zwei Meter hohe Mauer, als er von der Ahnung eines Geruchs alarmiert wurde. Nach der Landung überprüfte er die Witterung, die er da gerade in die Nase bekommen hatte. Aber nun war nichts mehr da. Allerdings war er sicher, dass er etwas gerochen hatte, nur den Hauch eines Geruches, eine Vermutung. Es hatte nach einem Lebewesen gerochen, einem großen Lebewesen. Und nach verdorbenem Fleisch. Vorsichtig richtete er sich in der dichten Dämmerung auf, versuchte, etwas herauszufinden. Aber er konnte nichts hören, nichts wittern, geschweige denn, etwas sehen. Aber da war etwas gewesen. War das die Falle, an der die meisten scheiterten? Immerhin hatten die Ritter doch gesagt, dass nur wenige hier überleben würden. Er fasste nach Tessaiga. Hier weiterzugehen war sicher gefährlich, aber es half nichts. Lautlos schlich er weiter, versuchte, sich auf seine Nase, seine Ohren zu verlassen. Die Fackeln brannten nur noch in großen Abständen - und diese wurde immer ausgedehnter.

Er hätte niemandem sagen können, wie lange er in der Dunkelheit herumgelaufen war, als er plötzlich einen widerlichen Gestank wahrnahm. Und, dass sich etwas über ihm bewegte. Er wollte noch sein Schwert ziehen, als sich irgendein Ding wie eine glühende Nadel in seinen Hals bohrte.
 

Sesshoumaru hatte unterdessen den Graben erreicht. Fünf Meter hinüber zu springen erschien ihm eigentlich keine passende Herausforderung in diesem Turnier. Das würde sogar der Hanyou geschafft haben. Im gleichen Moment witterte er seinen Halbbruder. Ein wenig irritiert stellte er fest, dass sich dieser an der Mauer entlang bewegt hatte, statt zu springen. Nun ja, Inuyasha war ein Trottel, aber er war auch faul und ganz sicher würde er nicht mühsam klettern, wenn es nicht notwendig wäre. So betrachtete er noch einmal, sorgfältig die Decke, die Wände - und entdeckte ebenfalls die gespannten Schnüre, die Speerfalle. Also war das an der Wand entlang der einzige Weg, um heil durchzukommen. Als er hinüberkletterte, dachte er bei sich, dass er froh war, hier allein zu sein. Das sah sicher ein wenig würdelos aus. Aber dann dachte er nicht mehr an andere.

Dies tat er erst wieder, als vor ihm das Netz war, dessen Besitzer eindeutig die Windnarbe zu spüren bekommen hatte. Eigenartig. Warum hatte ausgerechnet Inuyasha diese Spinne zerstören können? Oder gab es hier zwei Wege durch dieses Labyrinth und sie beide hatten nur aus Zufall diesen genommen, alle anderen hatten einen anderen gewählt? Das wäre auch unwahrscheinlich. Aber noch undenkbarer wäre es, wenn alle neunzehn Youkai zuvor schon gescheitert wären und nur ausgerechnet der einzige Hanyou bis hierher vorgedrungen wäre. Nein. Hier war definitiv etwas anders, als angekündigt. Aber was? Oder war zwischen Inuyashas Besuch hier und seiner eigenen Ankunft zu wenig Zeit vergangen, als dass die Ritter die Falle neu hatten aufbauen können? Nun, zugegeben, er hatte nicht sehr viel Zeit unterwegs verschwendet, auch das Logikrätsel hatte keinen langen Aufenthalt bedeutet. Aber dennoch: soweit er verstanden hatte, hatte Inuyasha die Nummer zwanzig und er die vierundzwanzig gezogen gehabt. Ein Unterschied von vier Stunden. Den konnte nicht einmal der Hanyou vertrödeln. Oder hatte der schon wieder essen und schlafen müssen? Auch das passte nicht zusammen. Und wo waren die drei Youkai, die zwischen ihnen gewesen waren?

Er versuchte sich genau zu erinnern. Waren da andere Gänge abgebogen? Hatte er solche übersehen? Manchmal war es so dunkel gewesen, dass das möglich gewesen wäre. Aber er war immer dem beleuchteten Gang gefolgt. Es hatte auch keinen Wegweiser auf etwas anderes gegeben.

Die Ritter hatten gesagt, das sei die tödlichste Prüfung. Aber was stimmte hier nicht? In jedem Fall musste er weiter. So setzte er problemlos über das Netz. Soweit er auf der anderen Seite riechen konnte, war Inuyasha hier gewesen. Aber danach wohl niemand mehr. Und das war mehr als merkwürdig. Natürlich war es rein zufällig möglich, dass genau die drei Youkai zwischen ihm und dem Hanyou in einer der Fallen gestorben waren. Aber zumindest dieses Spinnennetz hatte ihnen nicht mehr zum Verhängnis werden können. Er blieb stehen, witterte sorgfältig. Wenn er das so recht betrachtete, waren vor Inuyasha schon Youkai hier entlanggekommen. Aber Stunden vorher. War diese Logikprüfung etwa eine Farce? Gleich, welche Antwort man gab, man landete nur einfach in einem anderen Gangsystem in diesem Labyrinth? Das würde erklären, warum von den anderen hier kaum einer vorbeigekommen war. Er hatte die Startnummer vierundzwanzig bekommen. Bei den Möglichkeiten in der Logikprüfung bedeutete das, dass nur maximal acht diesen Weg hier genommen hätten. Vorausgesetzt, niemand von denen war an den Sirenen gescheitert. Und das konnte durchaus möglich sein. Jetzt fiel ihm auch ein, dass er nur in dem Spinnennetz Überreste von Youkai gesehen hatte. Das klang nach einem miesen Trick des Kessels. Wobei, die Ritter hatten nicht gelogen. Sie hatten gesagt, je nach Antwort werde man auf einen Pfad geschickt. Und das stimmte.

Er sah sich noch einmal in dem Gang um, ehe er sich wieder auf den Weg machte, in die immer tiefer werdende Dunkelheit hinein. Die Hindernisse, die da aufgebaut waren, interessierten ihn nicht. Weder Mauern noch sonst etwas war eine echte Störung für ihn. Aber das Turnier war auf Youkai ausgelegt und er nahm nicht an, dass das ohne Grund so einfach war. Irgendetwas würde noch kommen.

Er erstarrte, als er etwas witterte, das er nicht einordnen konnte. Das roch nach Fäulnis, Verwesung, aber auch nach Angst und er konnte eine große Menge Youki spüren. War da etwa ein Youkai zum Opfer einer Falle geworden? Aber was roch so widerlich? Es war allerdings vollkommen gleich. Er müsste zusehen, dass er dieses Labyrinth rasch hinter sich brachte, dieses gesamte Turnier. Es war reine Zeitverschwendung, sich hier durchbewegen zu müssen. Aber die Regeln des Kesselturniers waren klar. Wer eingeladen wurde, hatte keine Wahl mehr. So ging er weiter.

Vor ihm schien es heller zu werden. War da etwa der Ausgang aus diesem Tunnel? Aber von dort kam auch der Geruch nach Fäulnis und verstärkte sich mit jedem Schritt. Er war versucht, sich die Nase zuzuhalten, aber das wäre seiner nicht würdig. So beschleunigte er etwas, um so rasch es ging, dem Gestank zu entkommen.

Etwas bewegte sich über ihm und er griff instinktiv noch zum Schwert, als er einen brennenden Schmerz an der linken Halsseite spürte. Die letzte Wahrnehmung, ehe er zusammenbrach.
 

***********************************
 

Jetzt ist es passiert. Trotz aller Vorsicht hat er/sie/es beide Hundebrüder erwischt. Und nun?

Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel: Halbbrüder.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält von mir, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (32)
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Von:  Tigerin
2007-06-24T06:58:25+00:00 24.06.2007 08:58
Hallo…^^
Der nächste Kommi…

Da sieht man mal wie viele Leute Hanyous falsch einschätzen… wie der ‚alte Mann’ wie Inu ihn nennt… „Ich habe immer gedacht, Hanyou taugen nicht viel. Aber, entschuldige…“ also wirklich…da muss Inu mal das Gegenteil beweisen…
Die Kapitelüberschrift passt ziemlich… das Labyrinth hat seinen Namen verdient. Die Fallen sind richtig gemein, hinterhältig… Die eine Falle bei der Inu hätte darüberspringen können, und wäre aufgespießt worden war echt... gemein...? Gut, dass er so wachsam war...
Ich bin echt mal gespannt, wer die beiden Halbbrüder gestochen hat. Normalerweise müsste ich mich noch erinnern… aber nja… mein Gedächtnis ist wohl nicht das Beste^^
So, bis zum nächsten Kommi…

Bye Tigerin
Von:  Teilchenzoo
2007-05-28T21:42:26+00:00 28.05.2007 23:42
Eine Fledermaus? Oder was anderes? Seltsam, dass es alle sinne so gut umgehen kann.

viele Fallen. Aber irgendwie eher auf Menschen als Youkai ausgelegt. Da kommt noch was, oder besser: es ist schon da. vielleicht nur eine einzige große Illusion? Genjustu? Erinnert mich total daran . ..wo einem vorgegaukelt wird, man liefe auf das Ziel zu, aber es kommt nie näher . ..stattdessen läuft man im Kreis.

Naja. Irgendein Ekelvieh wird da jedenfalls bald Matsch sein. Und, wenn Inu bald wieder bei Bewusstsein ist, kann er die Lebensschuld abtragen.

Lg neko
Von:  don-kun
2007-05-26T14:48:01+00:00 26.05.2007 16:48
Oh, wie gehts jetzt bloß weiter? Aber wenigstens hat Sesshy nicht wieder die Genugtuung, seinen Bruder erneut zu retten.

Ich freu mich, dass Sango und Miroku nützlich sein konnten, das wird ihnen etwas helfen, in der Hilflosigkeit.
Ich hab das Rätsel gleich gelöst. *strahl*

Es ist allerdings schon alles etwas seltsam, aber man wird sehen..äh, lesen.
Von: abgemeldet
2007-05-25T17:21:42+00:00 25.05.2007 19:21
Na bitte.
Jetzt stecken beide in der Klemme.
Wenigstens wird Inuyasha jetzt (soweit ich mich erinnere) eine Chance haben, seine Schuld bei Sesshomaru zu begleichen.

Ubrigens, ich bin doof. *lach* Ich hatte wohl bis zum alt-und-grau-werden uber dieses bescheuerte Ratsel nachdenken konnen und ware trotzdem nicht drauf gekommen... ^^" Ubrigens, hast du es irgendwoher oder hast du es dir selber ausgedacht? Weil wenn ja, dann Respekt! *g* Ich hatte wohl wieder auf das Ratsel der Sphinx aus dem Mythos von Oedipus zuruckgegriffen... *lach*

Inuyasha scheint ja vorsichtig zu sein, gut. Aber was mich wundert ist, dass Sesshomaru dank ihm die Stufen benutzt hat. *g* Naja, er hatte wohl ja auch nachgedacht, aber ich hatte eigentlich von ihm erwartet, dass er genau das Gegenteil davon tut, was Inuyasha tat... Also, fur mich ist auch das ein Zeichen dafur, dass er seinen Halbbruder irgendwie respektiert. ^^
ODer ich interpretiere da zuviel rein. *g*

Was hat sie da nochmal angegriffen?! *nachdenk* Tschuldige, aber als ich das Kapi das erste Mal las war mein Kopf eher voll von Daten und geschichtlichen Fakten als von Inuyashas und Sesshomarus Abenteuer... ^^" Deshalb les ich die FF fast wie das erste Mal.

bye!
Von:  -Kirei-
2007-04-19T15:12:09+00:00 19.04.2007 17:12
na super...
beide plstt...-.-
wies wohl weiter mit ihnen geht?
hmm..
aber das nur die beiden diesen gang gewählt haben ist unwahrscheinlich..
ehrlich gesagt schaffst du es mich voll zu verwirren.. XD
naya vielleicht werd ich ya nboch schlauer...
das rätsel war, wie ich finde aber irwie simpel..
Von: lunalinn
2007-03-24T12:53:09+00:00 24.03.2007 13:53
das kai war toll ^^
ich bin jez scon gespannt wie die beiden hundies da wieder raus kommen wollen =)
cucu
Von:  chaska
2007-03-22T20:38:26+00:00 22.03.2007 21:38
Diese Tür hätte ich auch genommen. Aber die Fallen sind ja heimtückisch. Das ist wohl auch der Sinn dieses "Spiels".
Die beiden Hundebrüder sind in dieselbe Falle getappt. Der oder vielleicht besser gesagt "das", was diesen erbärmlichen Gestank von sich gibt, ist mit absoluter Sicherheit ein Fleischfresser und damit potenziell gefährlich für Leib und Leben. Mal sehen, was es ist und wie die beiden Brüder sich daraus befreien.
Liebe Grüße
chaska
Von: abgemeldet
2007-03-21T14:28:35+00:00 21.03.2007 15:28
Hab ich wirklich die leztten zwei Kapitel kein Kommi geschrieben? o.O Scheint so. v.v Naja, tut mir Leid... hadde nit soviel Zeit... T.T Gomen gomen gomen! *verbeug*
Naja, das Chap war geil. XD Zwei Cliffis auf einmal. Fies, net wahr? Aber gut, das kennen wir ja von dir. ^^ Nun... ich bin gespannt, wie sie sich da rausreiten wollen. Das wird sicher nicht leicht, besonders, wo sie doch beide bewusstlos sind. Wir dürfen also gespannt sein...
Lustig find ich, dass Sesshomaru seine Arroganz zum Opfer geworden ist. XD Und dass es tatsächlich Inu Yashas Spur war, die ihn an dieser Grube gerettet hat... Sollte uns das nicht zu denken geben? XD Jaa, Sesshomaru-sama, das Alter, nicht wahr, das Alter... ;P
Tjaaa auf jeden Fall freu ich mioch schon aufs nächste Chap. ^.^
cuu
nao
Von:  Mondvogel
2007-03-21T11:04:44+00:00 21.03.2007 12:04
Oha! Zwei Cliffhanger, gar nicht schlecht. Da steigt die Spannung ja gleich um das dreifache.

Das Rätsel am Anfang war ganz schön knifflig. Ich gebe zu, dass ich sogar versucht habe es alleine zu lösen, bin aber kläglich gescheitert. Sango war mir da einen großen Schritt voraus. ^.^

Und die beiden Brüder sind blind in eine Falle getappt. Wenn sogar Sesshomaru darauf reingefallen ist, muss es ja was Ernstes sein...
Da muss ich wohl noch bis zum nächsten Kapitel ausharren!
Bis dann!
Von: abgemeldet
2007-03-19T20:45:36+00:00 19.03.2007 21:45
Hi, echt ein Super-Kapitel (naja wie immer halt *g*).

Also ganz ehrlich, bei der Logiprüfung wäre ich glatt durchgefallen, ist leider nicht meine Stäre *g*

Und ein paar ziemlich fiese Fallen haste dir auch ausgedacht, aber einfach an der Stelle aufzuhören wenn die beiden Hundebrüder Matt gesetzt sind, ist schon ziemlich gemein!!!

Bin sehr gespannt wie es weitergeht!

Lg
Alana


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