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Vier Menschen, die sich innig lieben

Also warum trennen sie sich???
von

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Finden und Verlieren (entschärfte Version)

Am nächsten Tag sahen Kurogane und Fye Jay nicht einmal. Sie schien den beiden erfolgreich aus dem Weg zu gehen. Jedoch hörten sie das Tuscheln der Schüler darüber, dass Jay- chan- sensei sich in letzter Zeit komsich verhalten würde. Wenn sie sogar vor den Schülern ihre Maske abgelegt hatte, musste ihr etwas wirklich Schlimmes passiert sein.

Auch Fye war in seiner Sorge um Jay anders. Allerdings kamen keine Beschweren von seinen Schülern, was wohl hieß, dass er ihnen gegenüber sein falsches Verhalten aufrechterhielt. Kurogane war sich nicht sicher, was er bei dem Gedanken empfinden sollte, dass wenigstens ihm gegenüber seine Maske fallen ließ. Aber er sprach ihn nicht noch mal darauf an- er wollte nicht, dass Fye ihn schon wieder berührte und ihn mit diesen seltsamen Blick betrachtete. Das hatte ihn schon beim letzten Mal mehr als genug verwirrt.

Jedoch... je mehr ihn seine eigenen Gefühle durcheinander brachten, desto schlauer wurde er aus dem Musiklehrer. Kaum hatte Fye seine Maske fallengelassen, konnte Kurogane noch besser in den Augen des anderen lesen. Und je mehr er las, umso mehr wurde erschreckt. War sich der Blonde den Gefühlen bewusst, die der Kendolehrer in seinen Augen lesen konnte?

Wenn Kurogane jetzt den Blonden ansah und sich bewusst war, was dieser wohl empfinden musste, wenn er bei ihm war, wäre es ihm tatsächlich schon fast lieber gewesen, der Blonde hätte ihm nie sein wahres Ich gezeigt. Dem Blonden währenddessen schien schon fast egal zu sein, was Kurogane zurzeit von ihm zu denken schien. Seine einzige Sorge schien Jay zu sein.

Er erzählte Kurogane mit ausdruckslosen, leeren Augen und mit trauriger Stimme, dass er versucht hatte, Jay in ihrem Klassenraum zur Rede zu stellen. Er hatte zum Ende der Stunde vor der Tür gewartet, bis fast alle Schüler den Raum verlassen hatten. Danach hatte er die Lehrerin zur Rede stellen, doch als sie ihn gesehen hatte, hatte sie im letzten Moment zwei Schülerin zu sich gerufen, um irgendetwas mit ihnen zu besprechen. Fye war deswegen wohl enttäuscht wieder gegangen.

Kurogane währenddessen war Jay relativ egal- er suchte nach einer Lösung für seine Probleme: Seine Verwirrung über Fyes scheinbar neue Gefühle brachte ihn noch um den Verstand. Den Großteil des Tages verbrachte er damit, in Fyes Gesicht zu lesen wie in einem offenen Buch- nur um dort immer wieder die gleiche erschreckende Erkenntnis zu finden. Abends lag er wach und sagte sich, dass er aufhören sollte, an den Blonden und seine verwirrenden, blauen Augen zu denken.

Immer wieder fielen ihm die Worte dieses geheimnisvollen Schülers ein: „Vielleicht sollten Sie sich von diesen Dingen fortreißen.“

Ja, vielleicht sollte er das wirklich tun.
 

Normalerweise trafen sich die zwei Lehrer morgens und mittags und ansonsten gingen sie ihrer eigenen Wege. Doch diesmal sah Fye überrascht auf, als sich die Tür des Musikzimmers noch ein mal öffnete, obwohl schon alle Schüler den Raum verlassen hatten.

Seine Augen weiteten sich erschrocken, als er einen ernsten Kurogane erblickte, der den Raum betrat und sich stumm gegen eine Wand lehnte. Normalerweise hatte Kurogane doch donnerstags früher Feierabend als er! Was suchte er noch hier?

Fye fiel auch auf, dass Kurogane einen größeren Rucksack als gewöhnlich bei sich hatte. Das gigantische, schwarze Ding stand neben ihm auf dem Boden- wollte Kurogane umziehen?

Als Kurogane die entstandene Stille nicht unterbrach, ging Fye mit den Noten, die er gerade aus seiner Tasche geholt hatte, zu dem Klavier, dass gegenüber der Tür stand.

Er war sich der Blicke des anderen Lehrers in seinem Rücken bewusst. Trotzdem begann er zu spielen, ohne ein Wort zu Kurogane zu sagen. Er spielte immer noch ein wenig auf dem Klavier, wenn die Schule so gut wie leer war. Schließlich hatte er kein Klavier zu Hause und er musste doch üben, wenn er seine Schüler bei ihren Gesangsstunden instrumental begleiten wollte.

Kurogane schloss und lauschte dem angenehmen, aber auch sehr melancholischen Stück. Irgendwie passte dieses Stück genau zu dem Fye, denn er zu kennen gedacht hatte. Immer wieder schien die Musik in die Irre führen zu wollen- als wolle sie falsche Hoffnung geben, bevor sie dann wieder in eine traurige, verzweifelte Melodie umschlug. Aufregung, Freude, Wut, Trauer, Enttäuschung... Kurogane hatte noch nie so viele Stimmungen in einem Stück erkannt. Und auch erkannte er das was er vorher sicher nicht hätte bestimmen können.

Er seufzte und trat hinter Fye, welcher gar nicht auf die Noten zu achten schien, sondern mit geschlossenen Augen die richtigen Töne traf. Er schien wie in einem Trancezustand zu sein, er hatte wohl auch Kuroganes Anwesenheit ausgeblendet zu haben, ging völlig in der Musik auf.

Kurogane setzte sich neben ihn, nachdem das Stück beendet war. Fyes Augen waren immer noch geschlossen, als würde er versuchen, den Zauber der Musik noch immer festzuhalten. Dennoch war sich Kurogane bewusst, dass Fye durchaus auf ihn achten würde und sich der Nähe des anderen Mannes bewusst war.

„Du hast dieses Stück komponiert, nicht wahr?“, fragte Kurogane leise. Fye lächelte traurig, ließ die Augen allerdings geschlossen. „Du scheinst wirklich eine Menge über mich zu wissen, ohne dass ich es dir gesagt habe.“

„Wie heißt es?“, wollte der Größere wissen. Fye öffnete die Augen und blickte auf das erste Notenblatt. Er hatte nicht einmal umblättern müssen, was bewies, dass er seine eigene Komposition wohl oft spielte und schon auswendig konnte, obwohl das Stück recht kompliziert geklungen hatte. Auf der ersten Seite stand in Fyes feiner Schrift „Täuschung“.

Kurogane schnaubte kurz: „Das passt zu dir!“ „Ich habe es komponiert, nachdem du mich das erste Mal gefragt hast, ob ich dir nicht mein wahres Ich zeigen will“, wisperte Fye, der den Kendolehrer immer noch nicht ansah.

Kuroganes rote Augen weiteten sich überrascht. Das war das erste Mal, das Fye ihm freiwillig etwas über sich selbst erzählte. Der Blonde wandte sich zu Kurogane, seine Augen voller aufgewühlter Gefühle.

„Was denkst du? Glaubst du, dass du nun mein wahres Ich kennst? Habe ich meine Maske jetzt fallen lassen?“ Nach einer kurzen Pause fügte er hin: „Bist du nun zufrieden?“

Kurogane holte tief Luft, ehe er dem Blonden tief in die Augen sah, um zu antworten. „Ja, ich denke, dass ich nun dein wahres Ich kenne.“ Er war überrascht, dass Fye plötzlich traurig aussah, dennoch fuhr er fort. „Du hast deine Maske abgelegt, aber ich bin trotzdem nicht zufrieden.“

Fye sah ihn überrascht an. Kuroganes Gesicht kam seinem näher. „Ich bin nicht zufrieden. Du verwirrst mich noch mehr als je zuvor. Denn eins hat deine Maske vor mir versteckt, was ich bisher nicht erkannt habe. Nun wo ich es sehe, bin ich entsetzt, verzweifelt und verwirrter.“

Fye wagte kaum zu atmen. Kuroganes Mund schien seinem immer näher zu kommen. Seine nächste hauchte er nur, kaum hörbar. „Und was erkennst du?“

Kuroganes Augen schenkten seinem einen intensiven Blick, dann legten sich plötzlich Kuroganes Lippen über seine. Fye traf der schnell immer leidenschaftlicher werdende Kuss völlig unerwartet, sodass er gar nicht dazu kam ihn zu erwidern. Kurogane beendete den Kuss schwer atmend und sah in Fyes geweitete Augen. Fyes Atem ging schnell vor lauter Aufregung, er schien unfähig, in diesem Moment irgendetwas zu sagen.

Kurogane umschloss das Gesicht seines Gegenübers mit den Händen. „Ja, jetzt habe ich Gewissheit. Ich kann es klar in deinen Augen erkennen.“ Er machte eine Pause, als fiele ihm das schwer, was er als nächstes äußern wolle.

„Du liebst mich.“

Fyes Augen weiteten sich noch mehr, falls das überhaupt möglich war. Völlig entsetzt wollte er vor Kurogane fliehen. Dieser hielt ihn jedoch an den Armen fest. „Beruhige dich!“, verlangte er.

Nachdem Fye sich noch ein paar Mal gewunden hatte, gab er es auf und blickte ängstlich zu dem andern. Kurogane holte abermals tief Luft. Er hatte nicht erwartet, dass ihm das Folgende so schwer fallen würde.

„Ich kann nicht das selbe für dich empfinden wie du für mich.“

Die blauen Augen verdunkelten sich und Kurogane sah, wie sich Tränen in den Augenwinkeln bildeten. „Warum sagst du mir das?“, hauchte Fye mit schmerzerfüllter Stimme, während die ersten Tränen langsam über seine Wangen liefen.

Kurogane schwieg für einen kurzen Moment, dann sah er Fye tief in die Augen. „Ich möchte dir etwas vorschlagen“, begann er. „Ich gebe dir jetzt ein Versprechen: Ich werde es einmal mit dir tun, einmal kannst du mich haben.“ Fyes Augen weiteten sich, er schien völlig durcheinander zu sein- Kurogane nahm es ihm nicht übel. „Aber nachdem ich das getan habe, verschwindest du aus meinem Leben.“

„Was?“, rief der Blonde und sprang auf. Er begann, aufgeregt zwischen den Schulbänken hin und her zu laufen. „Was soll das Kurogane?“, fragte er vollkommen außer sich. „Erst sagst du mir, dass du weißt, dass ich dich liebe, dann sagst du mir, dass ich aus deinem Leben verschwinden soll! Wofür hälst du mich eigentlich? Denkst du eine einzige Nacht kann ein Leben ohne dich wett machen?“

Kurogane erhob sich ebenfalls und steckte die Hände in die Hosentaschen. Er blickte zu Boden und meinte: „Entweder du stimmst dieser Abmachung zu oder ich verschwinde für immer aus deinem Leben.“

Fye hielt inne und starrte ihn ungläubig an, jedoch wussten sie beide, dass Kurogane kein Lügner war: Er würde seine Drohung wahr machen- oder aber sein Versprechen einhalten. Auch wenn es ihm sicher nicht einfach fiel, so bot er Fye doch wenigstens die Möglichkeit, sich noch eine einzige Erinnerung zu schaffen. So oder so, der Kleinere würde von Kurogane getrennt werden.

Fye senkte den Kopf. Er wisperte: „Also gut. Gehen wir zu mir?“

Kurogane nickte und verlies den Raum, wobei er sich im Vorbeigehen den Rucksack schnappte. „Du hast wohl damit gerechnet, dass ich zustimme?“, fragte der Blonde schnippisch, als Kurogane den Rucksack in Fyes Auto warf. Kurogane erwiderte nichts und stieg ein. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass Fye fahren sollte. Eigentlich schien Kurogane so wenig wie möglich machen zu wollen.

Schweigend fuhren sie zur Wohnung des Musiklehrers, der nervös den Schlüssel in der Haustür drehte. Kurogane war der erste Mensch, der seine Wohnung sehen würde. Seine eigene Wohnung, er war sehr stolz darauf, sich diese nach Verlassen des Waisenheimes leisten zu können.

Kurogane sah sich nicht großartig um, hängte nur seine Jacke fort und zog seine Schuhe aus. Fye tat genau das selbe, jedoch stellte er noch seine Tasche in die Ecke und verschwand dann in der Küche. „Möchtest du einen Kaffee oder sonst etwas?“, versuchte Fye nervös höflich zu sein.

„Ich möchte es nur schnell hinter mich bringen“, brummte Kurogane. Fye hatte ihm den Rücken zugewandt und wisperte: „Kuro- chan, kannst du nicht wenigstens heute nett zu mir sein? Denn dir mag es vielleicht nicht viel bedeuten, dass wir uns heute zum letzten Mal sehen, aber mir brichst du gerade das Herz.“

Der Große verspürte kurz Gewissensbisse, ehe er knurrte: „Möchtest du, dass ich für deine Erinnerungen eine Maske aufsetze?“

„Nein“, antwortete Fye leise und drehte sich zu ihm um. „Aber bist du wirklich nicht mehr du selbst, wenn du nett bist?“ Der Kendolehrer erschrak: So traurig hatte er Fye noch nie gesehen.

Dieser ergriff plötzlich seine Hand und zog ihn eine Treppe hinauf. Der Blonde öffnete die erste Tür auf dem Gang und führte den Schwertkämpfer in sein Schlafzimmer.
 

Fye erwachte, als er spürte, wie sich das Bett unter den Bewegungen des aufstehenden Kuroganes bog. Jedoch öffnete er die Augen nicht. Er wusste, wenn er beobachten müsste, wie der andere für immer aus seinem Leben verschwand, würde er beginnen zu weinen. Er wollte nicht, deine seine Tränen Kurogane vielleicht zurückhielten- er hatte es schließlich versprochen.

Er hörte wie der Schwarzhaarige versuchte, sich leise anzuziehen und dann gehen wollte. An der Tür schien er noch einmal kurz inne zu halten, allerdings konnte sich Fye auch durchaus irren. Es ertönte das Klicken der Tür, die sich hinter Kurogane schloss, danach wartete Fye, bis die Schritte seines Geliebten verklungen waren, ehe er sich in sein Kopfkissen krallte und laut zu schluchzen begann.
 

Kommentar:
 

Ja, es ist mal wieder ein relativ kurzes Kapitel. Es tut mir ja auch leid!

Die adult- Version wird natürlich länger!
 

Den Titel habe ich Kingdom Hearts Chain of Memories abgekuckt- ist abgeleitet so ziemlich der Standart Spruch im Schloss des Entfallens. (Oder wie auch immer das Schloss hieß…)
 

Hoffentlich ist es mir gelungen, Fyes Trauer und Verzweiflung richtig rüberzubringen. Schließlich weiß ich wie die Geschichte weitergeht und könnte in Anbetracht dieser Tatsache das Kapitel vielleicht nicht traurig oder verzweifelt genug geschrieben haben.

Ich bin übrigens noch total aufgeregt, weil ich heute bei einem Live- Auftritt von Tao, den japanischen Trommlern. Das war so toll!

Deshalb bin ich ja auch noch in recht euphorischer Stimmung!^^
 

Hoffentlich gefällt es euch trotzdem!
 

Ich bedanke mich fürs Lesen!

Über Kommentare freue ich mich immer!

Also bis zum nächsten Kapitel!
 

Eure darky



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ClownCat
2007-05-14T14:48:36+00:00 14.05.2007 16:48
gut, was soll ich jetzt dazu sagen?^^
an sich gefällts mir und fyes trauer und verzweiflung kommt auch gut rüber *kleine träne wegwisch*
das is super geschrieben, wie immer, aber es wirkt irgendwie so als wärs fye wichtiger von kuro körperlich geliebt zu werden, als gefühlsmäßig...
das passt nich so wirklich zu ihm, weil er doch so eine emotionale person is^^
aber sonst super!^^
Von:  DarkDust
2007-03-02T14:45:44+00:00 02.03.2007 15:45
^-^
Weißt du eigentlich, wie ich mich gerade gefühlt hab?
Ich werde es dir mal beschreiben:
1. *aufmerksam les*
2. *laut quitsch und mit den Armen wedel als Kuro Fye küsst*
3. *SABBER*
4. Waaaaaaaaahhhhhhhhh....... *schluchtz..*

Ich will den Adult-teil lesen.... *bei dem Gedanken daran nasenbluten bekomm* Kannst du ihm mir nich per E-Mail oder ENS schicken??? Büüüüüüüüüüttööööööööööö (Bitte)


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