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Die erste Liebe oder wie es hätte sein können...

von

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Tödliche Verletzung

Oscar war getroffen. Mehrere Kugeln bohrten sich tief in ihr weiches Fleisch, überall war Blut. Es vermischte sich mit ihrem blonden langen Haar und blieb in ihrem Gesicht kleben, dass schon schwer von Kampf und Trauer gezeichnet war.
 

Ihr fiel das Atmen schwer, auch ihre Lunge war nicht verschont geblieben und füllte sich zunehmend mit der roten, zähflüssigen Substanz.
 

„Kommandeur, Kommandeur könnt ihr mich hören?“ hallte Alains Stimme laut in ihren Ohren.
 

„Schrei doch nicht so! Ja, ich kann dich hören.“ brachte Oscar mit Schmerz verzogenem Gesicht grade noch heraus.
 

Wieder hörte sie Alains Stimme in ihren Ohren dröhnen „Wir müssen sie hier weg bringen! An einen sicheren Platz.“ „Hier hinüber!“ rief sogleich Bernard. Sie spürte wie sie von kräftigen Armen hochgehoben wurde. Es war Alain der mutig versuchte sie vom Schlachtfeld wegzubekommen, gefolgt von Freunden und Soldaten.
 

Oscar war müde, sie konnte nicht mehr. Wenn Alain sie doch bloß ausruhen lassen würde, wo wollte er sie hinbringen. Sie sollte doch am Schlachtfeld bleiben dachte sie.
 

In einem qualvollem Versuch fand Oscar doch noch Worte „Alan bitte ich möchte mich kurz ausruhen, nur fünf Minuten.“
 

Im nächsten Moment legte er sie auch schon auf eine Decke.
 

Menschen standen um sie herum und tuschelten. Es fiel ihr schwer irgendjemanden zu erkennen, und doch, war das nicht Rosalies Stimme? Sie weinte ja.
 

Ein Mann setzte sich vor sie hin und nahm ihre Hand, scheinbar um ihren Puls zu fühlen. Sogleich richtete er seine Worte an Rosalie „Ach bitte, würdet Ihr das Blut aus ihrem Gesicht wischen, ich werde sie gleich untersuchen.“
 

Zuerst nahm Oscar das sanfte Streicheln von Rosalie war, die versuchte ihr vom Kampf ermüdetes Gesicht von Blut zu befeien. Im kommenden Augenblick aber spürte Oscar die Berührungen des Arztes, der untersuchte, ob ihre Reflexe noch vorhanden waren. Er drückte an Stellen, wo es ihr weh tat und an Stellen, wo es ihr durch Mark und Bein fuhr. Ihr Körper schmerzte und es schien, als würde er von innen heraus verbrennen.
 

Sie ahnte schon, dass das nicht nur einfache Verletzungen waren.
 

Oscar begriff, dass es die letzten Minuten ihres Lebens sein würden, mit einer krampfhaften Bewegung Luft holend, wandte sie sich an Alain.
 

„Ich höre die Kanonen nicht. Feuern, sie sollen weiter feuern, hörst du! Die Schlacht ist noch nicht gewonnen! Nehmt die Bastille ein...“
 

„Ja Kommandeur!“ sie vernahm, wie jemand mit einem lauten Geräusch seine Reitstiefel aneinander drückte und wahrscheinlich salutierte.
 

Oscar Francois, die nicht einmal mehr einen Titel, noch einen geschichtsträchtige Namen hatte, sah zum Himmel. Das Licht tat in ihren Augen weh und da war sie wieder, sie erblickte eine weiße Taube. Sie signalisierte Leichtigkeit, Reinheit und Leben.
 

In diesem Augenblick entglitt ihr alles, bis auf die Liebe,....die Liebe zu einem Mann.
 

Nur das war ihr geblieben in den folgenden Minuten, in denen sie langsam den Lebensatem aushauchen würde. Sie spürte schon die alles umgebende Stille und so ließ sie noch einmal ihr Leben vor ihren inneren Augen ablaufen, Jahre in Bruchteilen von Sekunden und Tage in der Schnelligkeit von Lichtquanten,...aber es war nicht das Leben der Oscar Francois de Jarjayes es war ein Traum von ihrem Leben...
 

Wie es hätte sein können...
 

Was wäre, wenn ich es früher bemerkt hätte… es schon früher begriffen hätte, wie sehr ich dich liebe André, mein Geliebter. Was wäre, wenn ich mich damals nicht in von Fersen verliebt hätte sondern in Dich...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  desertdevil6
2007-02-27T06:25:51+00:00 27.02.2007 07:25
Beinahe zehn Jahre vorbei und man erinnert sich immer noch perfekt an Namen, Gestalt und die Stimmen, die du wieder wachrufst.
Ich habe sogar noch die Folge vor Augen, so bildhaft regst du wieder dazu an sich zu erinnern ... beeindruckend.
Auch die Wahl einer Rückblende, bevor du die ganzen Sachverhalte noch einmal neu beleben wirst, ist vielversprechend.

Dessi
Von: abgemeldet
2007-02-09T20:47:21+00:00 09.02.2007 21:47
Hallo^^ Ich muss sagen- deine Geschichte hat mich fasziniert. Zwischendurch hatte ich fast vergessen, womit es begonne hatte und wurde durch Oscars Sterben wieder zurückgeholt. Vermutlich ein gewollter Effekt- sehr gut genutzt. Hat mir sehr gefallen!


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