#~ 7
Irgendwie hatten die beiden es geschafft selbst in die Krankenstation zu laufen. Wie Karyu es geschaffte hatte wusste er selbst nicht, mir jedem Schritt den er tat wollte er einfach nur sterben. Selbst nach Stunden hatte er sich immer noch nicht an das helle Licht gewöhnt. Mit geschlossenen Augen lag er auf seinem Krankenbett, schlafen konnte er jedoch nicht, denn das Licht schien durch seine Augenlider hindurch.
Zero wurde wie Karyu auch erst mal mit einer Infusion behandelt und bekam etwas aufs Gesicht gelegt gegen seine Schwellungen. Dadurch hatte er es schön dunkel und er schlief vor Erschöpfung.
Ängstlich schielte der Große immer wieder zu Zero. Eigentlich befürchtete er schon sie hatten ihm die falschen Mittel gegeben und er war schon längst tot. Nur das schwache heben und schenken seines Brustkorbes bewies ihm das Gegenteil. Unruhig schlief auch er irgendwann ein.
Zero wachte erst gute zwei Stunden später wieder auf und war größtenteils über den Berg. Er würde überleben, ganz egal ob er den Leuten hier recht war oder nicht. Langsam hob er die Hand und warf so aus versehen seine Infusion um. Für einen kurzen Augenblick dachte er er wäre Blind und Panik durchzuckte ihn.
Erschrocken setzte sich Karyu ,durch den Krach der umfallenden Infusion weckt, auf. Erleichtert sah er zu Zero. Er lebte noch. Vorsichtig stand er rauf und nahm das Tuch von seinem Gesicht. „Hi...“ sagte Karyu schwach, konnte es aber nicht lassen übertrieben mit der Hand vor Zeros Gesicht herum zu wedeln.
„Geht’s dir gut?“ Verschwommen sah er den Großen an und brauchte einen Moment bevor er ihn wirklich erkannte. Er konnte die Augen wieder ganz öffnen, was davon zeugte das sein Gesicht nicht mehr wirklich angeschwollen war. Doch in welchen Farben sein Körper und vor allem sein Gesicht leuchtete wusste er nicht und wollte es auch gar nicht wissen.
„Beschissen...“ gab er murmelnd zurück. „Aber besser~“ „Na wenigstens was... Ist besser als nichts.“ Langsam setzte sich Karyu wieder auf sein Bett, we war immer noch ziemlich schwach auf den Beinen.
„Und wie geht’s dir?“ fragte der Blonde leise. Er hätte nicht gedacht das sie es schaffen zu überleben und sein Körper bog sich unter einem Hustenanfall. „Besser als dort unten drin.“ Meinte er seufzend, sah Zero besorgt an. „Klingt ya nicht gut...“
Zero spuckte etwas Blut auf den Boden und wischte sich die Lippen ab. „Ich brauch dringend ne Zigarette.“ murmelte er. „Hast du nen Knall? In dem Zustand willst du noch rauchen?“ Zweifelnd sah Karyu ihn an. Das konnte er nun wirklich nicht verstehen. „Ya, vor allem in dem Zustand.“ Für Zero war die Zigarette immer etwas an das er sich klammern konnte... Das Problem war nur das er wahrscheinlich keine Zigarette bekommen würde.
Eine Art Krankenschwester kam herein und setzte ihnen fest Nahrungsmittel vor. Keuchend setzte sich Zero auf und Karyu beäugte argwöhnisch das Essen. Er wollte gar nicht daran denken was da drin alles sein könnte. Sonst hatte ihn dieser Gedanke weniger gestört und verdrängt, doch jetzt machte er ihn fertig.
Zero stocherte in seinem Essen herum und begann zaghaft zu essen. Die ganze Zeit wo er hier gewesen war in diesem Gefängnis hatte er sich den Tod schön vorgestellt, doch jetzt wusste er das er auf jeden Fall überleben wollte. Es schmeckte ekelhaft aber es aß, wenn auch nicht mehr als ein viertel, aber er hatte es wenigstens versucht. Die Tabletten die daneben lagen schluckte er ebenfalls.
Karyu wandte seinen Blick von dem Essen ab und legte sich hin. Er wollte nichts essen auch wenn sein Hunger schon unerträglich wurde. Ungläubig beobachtete er Zero beim essen. „Wie kannst du das alles schlucken? Ok~ Hunger treibt ya bekanntlich alles rein, aber die Tabletten??" Wieder schielte er misstrauisch auf sein Essen. Es hasste diese Ungewissheit.
„Ich will wieder auf die Beine kommen.“ Meinte er ruhig. „Du solltest das gleich tun wenn du nicht ewig hier liegen willst.“ „Hmmm~“ Karyu wusste das er recht hatte, das gestand er sich ein, aß aber trotzdem nichts.
Zero erhob sich wankend zum Bett des anderen und setzte sich darauf. „Du hast so viel durchgestanden, jetzt wird’s doch hoffentlich nicht daran liegen das du verhungerst.“ Sagte er streng und spießte ein lasches Stück Gemüse auf die Plastikgabel. „Iss!“ „Ich wird schon nicht verhungern.... Keine Angst..!“ sagte e Karyu leise und wandte sich wieder ab. „Jetzt iss~ Oder du hast mich auf dem Gewissen weil ich dann auch nichts mehr essen werde!“ „Erpressung....“ Grummelnd schnappte er sich die Gabel aus der Hand des anderen und schob sich das Gemüse in den Mund. „Füttern lass ich mich nicht...“
Zero lächelte leicht und übergab ihm die Gabel willig. „Zu stolz dafür?“ Es war ya schon beinahe niedlich. „Ich lass mich doch von niemanden füttern... Das fehlte noch!“ meinte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Widerwillig schob er sich noch etwas in den Mund und kaute darauf herum.
„Durch die Infusion wird dir sowieso das was du brauchst auch quasi gegen deinen Willen einverleibt.“ Meinte Zero fachmännisch und grinste. Anderseits konnte er Karyu natürlich auch verstehen. „Ya... Freu dich noch das ich mit irgendwelchen Drogen voll gepumpt werde..“ Schwer seufzte er und nach ein paar weiteren Bissen schmiss er die Gabel auf das Essen. „Bäh... Muss reichen... Basta!“ „Ya du hast sowieso schon viel zu viel gegessen~ Du wirst glatt noch Fett.“ „Ich weiß ich muss auf meine Figur achten! Du hast auch nicht viel mehr gegessen, also beschwer dich nicht!“
Leise musste Zero lachen. „Aber ich hab meine Tabletten geschluckt.“ meinte er als Gegenargument und verschränkte die Arne. Karyus Mundwinkel zuckten leicht als er was von den Tabletten hörte. Er tat einfach so als hätte er nichts davon gehört und ignorierte Zero.
Der Blonde legte sich zurück und machte Karyu somit den Platz streitig. Erschöpft schloss er die Augen und seufzte leise. „Hey~ Hast du nicht dein eigenes Bett?“ Leicht stubste er Zero an, aber eigentlich machte es ihm gar nichts aus das der andere neben ihm lag. „Doch~ Eigentlich schon~“ meinte er ruhig. Karyu sah sein Bett ya~ Also eine unnötige Frage.
Er grinste leicht. Die Körpernähe des anderen tat seiner Psyche gut, also nahm er sie sich einfach. Der Große musste leicht in sich rein lächeln. Er schloss die Augen und versuchte das Licht zu ignorieren. Langsam nickte er dann ein.
Zero lag wach neben Karyu und schlüpfte dann noch unter die Decke ehe er sich an den warmen Körper schmiegte. Er hatte Karyu aber den Rücken zugedreht. Doch dieser drehte sich langsam zu ihm um und legte einen Arm um ihn. Zero drehte sich dann auch langsam und lag nun mit dem Gesicht zu ihm, ehe er sein demoliertes Antlitz an Karyus Brust bettete und die Augen schloss um doch noch zu schlafen.
Der Größere kuschelte sich noch näher an Zero ran. Er genoss die Nähe des anderen und war froh endlich in ruhe schlafen zu können, wachte aber immer mal wieder auf da er sich beobachtet fühlte und war angespannt.
Ganz gegen seinen Willen driftete auch Zero wieder in das Reich der Träume ab, welche sogar recht Human ausfielen. Er war vollkommen entspannt und man sah ihm an das er sich im Schlaf erholte. Erst gegen Abend Zero wieder munter und musste sich erst orientieren. Er merkte das jemand neben ihm lag und zuckte heftig zusammen. Die Hand Karyus bewahrte ihm von einem Sturz aus dem Bett.
Erschrocken blickte er den anderen an bis er ihn erkannte. Langsam setzte er sich auf und versuchte Karyu nicht zu wecken. Ihm war vom Essen irgendwie schlecht geworden. Trotzdem wachte Karyu wegen den Bewegungen Zeros auf und sah ihn müde an. „Wasn los?“ nuschelte er leise. „Mir ist schlecht.“ Meinte Zero nur leise und atmete regelmäßig durch den offenen Mund. „Geht gleich wieder.“
Langsam richtete sich Karyu auf und strich ihm sanft über den Rücken. Das Übelkeitsgefühl klang allmählich ab und Zero atmete erleichtert auf. Er hasste so was. „ Danke.“ „Schon ok...“ Immerhin wollte er nicht das es ihm schlecht ging und schließlich wollte er such nicht das Zero sich auf seinem Bett erbrach.
Vorsichtig legte er sich wieder hin und hustete krampfhaft. Langsam musste das doch aufhören! Es nervte ihn. Karyu blieb und fuhr sich vorsichtig über die Rippen. Leicht zuckte er zusammen. Der Schmerz hatte etwas nach gelassen, aber er spürte die Brüche bei jedem einzelnen Atemzug. Nachdenklich starrte er vor sich hin, legte sich dann seufzend wieder neben Zero, der nach einer weile eingeschlafen war. Dessen Unterleib fühlte sich zerfetzt an und sein Kopf pochte wieder leicht.
