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The New Shinobi

Season One
von

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Senshus Schatten, Part III

„Shot through the heart,

and you’re to blame.

You give love a bad name.”

- Bon Jovi
 

Senshu fuhr mit missmutigem Blick fort: „Es war nicht leicht, auf deinen Trost zu verzichten, aber ich wollte immer aufrichtig sein. Ich kann niemandem aus Einsamkeit und Anerkennungsbedürfnis Zuneigung vorgaukeln, wenn keine vorhanden ist.“

Nenshin erwiderte: „Es hat nicht so ausgesehen, als wäre es gespielt...“ Er trat trotz ihrer abwehrenden Gesten näher.

Senshu erstarrte: „Zwing mich nicht, dir noch mehr weh zu tun.“
 

Nenshin ließ den Schleier geduldiger Freundlichkeit fallen und rief verzweifelt durch den strömenden Regen, obwohl er direkt vor ihr stand: „Er ist es nicht wert! Du bist so...“ Seine Stimme erstarb zitternd, als er seine Hand an ihr Gesicht heben wollte.

Senshu wich ruckartig zurück.

Ein Gefühl gemeiner Abneigung erfüllte sie, und sie hatte ein schlechtes Gewissen deswegen. Wie oft hatte sie sich das selbst gesagt? Wie oft hatte sie sich wider ihr Wissen einzureden versucht, dass es sinnlos war, ihr Herz an Menschen zu hängen, die... sie behandelten wie sie es jetzt mit Nenshin Sanguchi tat?

Zornige Tränen traten in ihre Augen und wurden im Regen fortgespült. Die Wut bezog sich einzig und allein auf sich selbst und ihre Wehrlosigkeit. „Ich kann es nicht ändern, Nenshin. Du bist so viel klüger, aufmerksamer und liebevoller als... ich. Und du warst damals bereit, dich neben meinem Herren auch noch um mich zu kümmern, obwohl ich dir damals gesagt habe, dass mein Herz bei jemand anderem ist.“

„Ich bin es heute noch.“, sagte er flehentlich.

„Aber ich will es nicht!“, schrie Senshu. „Ich will dich nicht! Es tut mir leid! Du hast das nicht verdient! Aber ich will dich nicht!“

Plötzlich war er hinter ihr und legte seine Arme um sie, drückte sie an sich und flüsterte: „Warum quälst du dich so? Komm doch mit mir zurück nach Kijukai... ich habe die Nächte in den Wäldern nicht vergessen.“

„Lass mich los.“, sagte Senshu mit schneidender Ruhe. „Egal wie schwer es wird, ich kann es nicht ändern, also lass mich los.“

Als Nenshin innerhalb der nächsten Sekunden keine Anstalten machte, sie freizugeben, flüsterte sie mit zusammengebissenen Zähnen: „Nikushi.“ [niku = Fleisch, shi = Zahn], woraufhin sich unbarmherzig harte Dornen durch ihre Kleider schoben und in Nenshins Haut eindrangen. Sie spürte angewidert, wie sein Blut träge die Dornen umgab und dann weggewaschen wurde.

„Lass los! Ich mag deine Berührung nicht. Ich mag nicht, wie du läufst, wie du mich ansiehst, wie du lächelst. Du gehörst nicht zu meinem Kreis, also bitte, geh!“

Die Dornen bohrten sich tiefer in Nenshins Arme, durchstießen Blutgefäße und Energiemeridiane.

„Du setzt die Rosenkunst gegen mich ein...?“, fragte Nenshin traurig, aber nicht überrascht. Er wich nicht zurück, obwohl die durch Chakratransfer hervorgerufenen Pflanzendornen schmerzhaft waren.

„Geh, bevor ich die Schattenhand benutze!“

Langsam löste sich Nenshin von ihr, dünne, blutige Rinnsale wurden vom Regen verwaschen. „Das würdest du nicht tun...“

„Ich würde. Hast du immer noch nicht begriffen, wie grausam ich bin? Nachdem ich dich benutzt hab’, nur um zu sehen, dass es noch jemanden gibt, der mich will? Es war Schwäche, mehr nicht. Ich hab es getan, kaltblütig. Und meine Entschuldigungen sind Vernunftsache, sie reichen nicht an mein Herz. Es gibt nur wenige Menschen, die meine Gefühle berühren können.“
 

Nenshins Wunden heilten nach drei kurzen Fingerzeichen, die er nachlässig formte. Er lächelte wieder dieses grausam wehmütige Lächeln, das ihr widerstrebte. „Du bist nicht so hart und kalt, wie du tust, Angiri.“
 

Nun wurde es Senshu endgültig zu viel. Sie war durchnässt, und der Wind auf dem Plateau erzeugte eine fürchterliche Kälte in ihr. Diese Unterhaltung war ihr nur noch lästig. Sie erinnerte sie an eine Zeit der Schwäche, Trauer und Verwirrung, die sie hinter sich lassen wollte. Endgültig.

Außerdem war sie nach einem langen Arbeitstag müde und hungrig. Sie wollte keine Gefühle. Sie wollte nicht darüber nachdenken, warum. Sie wollte nach Hause. Sie wollte Mija und Nemaru dabei zuhören, wie sie über Belanglosigkeiten quengelten, mit ihnen lachen. Sie wollte zu ihren Leuten. Auch wenn sie dort einfach nur daneben saß und vielleicht gleichgültig wirkte. Obwohl sie häufig Abstand suchte und einfach in einen anderen Raum ging. Sie wollte nur die Anwesenheit der beiden unter demselben Dach spüren, die Geräusche aus dem Nebenzimmer hören, nachsichtig lächeln, wenn einer von ihnen etwas brauchte und deswegen zu ihr kam.
 

„Eisho.“, murmelte sie flüchtig – natürlich war die Schattenhand keine ernsthafte, die Kunst war viel zu gefährlich, und schließlich war sie Nenshin immer noch dankbar dafür, dass er sie getröstet hatte, als sie verzweifelt gewesen war.

Senshu drückte die Augen zu, kreuzte die Arme über den Handgelenken, spreizte die Finger und beugte sich etwas vor. Ihre Lider flatterten ein wenig hoch und zeigten lediglich das Weiß in ihren Augen. Eine Hand aus weißlich schimmerndem Chakra, das vom abendlichen Regen durchbrochen wurde, drängte sich aus ihrer Brust und schwebte auf Nenshin zu.

„...Angiri...“

Die Hand drang zögerlich in Nenshins Körper ein. Jener erblasste sofort erschreckend. Trotz der einsetzenden Dämmerung erkannte man jedes Anzeichen deutlich. Die grauenhafte Übelkeit, die Nenshin jetzt erfasst haben musste, machte seine Knie zittern. Seine Hände krampften sich furchtsam an sein bebendes Herz.

Nenshins anklagender Blick schien zu fragen, ob sie ihn nun umbringen würde.

Dafür, dass er bereit war, alles für sie zu tun.

Dann löste sie die Kunst und sah zu, wie Nenshin erschöpft auf die Knie fiel und erleichtert feststellte, dass die Schmerzen und die Übelkeit sich verzogen.

„Geh zurück nach Hause, Sanguchi. Dein Platz ist nicht hier. Du hast besseres verdient.“

Ohne auf eine Antwort zu warten wandte Senshu sich um und verließ mit müden Schritten das Plateau.



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