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The New Shinobi

Season One
von

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Die Kunst der Dämonenschlange

Der nächste Morgen dämmerte mit den Geräuschen arbeitender Dorfbewohner herauf.

Nemaru blinzelte in die in den Raum fallenden Sonnenstrahlen und seine sonst fast schwarzen Augen zeigten so ihre eigentlich dunkelrote Farbe. Die Fähigkeiten, die seine Familie an ihn weitergegeben hatte, schienen sich in seinem Äußeren wiederzuspiegeln, als lägen die Künste in seinen Genen. Als wäre sein ganzes Wesen davon durchdrungen. Mija runzelte die Stirn und erinnerte sich daran, wie oft sie dieselben Gedanken schon gedacht hatte – aber stets war es in ihrem ehemals gewohnten Umfeld gewesen. Zu Hause, in Mokugan.

Ihr Training war ein harmloses Spiel gewesen. Die täglichen Aufgaben oft mühsam, aber an der Seite ihrer Freunde voll stiller Freude. Weder ihre Kräfte, noch ihre Loyalität waren damals wirklich auf die Probe gestellt worden.

In Sicherheit. Wie wenig von einem menschlichen Charakter wurde in Sicherheit offenbart? Wie viel trügerisch verborgen?
 

Aber diese Zeit war vorbei, und jetzt würde sich herausstellen, wer sie wirklich waren. Und ob ihre Freunde auch wirklich bedingungslos und selbst um den Preis ihres Lebens zu ihr stehen würden. Doch wer konnte wissen, ob die Zukunft nicht auch noch etwas Glück für sie drei bereithielt, wenn sie standhaft waren? Es hatte also keinen Zweck, die Waffen zu strecken und in Hoffnungslosigkeit zu versinken. Mija rief: „Steh auf, du wandelndes Klischee, anstatt in die Sonne zu schauen!“

„Häh?“

Senshu schien den Sinn ihrer Worte erfasst zu haben und lächelte vor sich hin, während sie ihr Bett machte. Dann betrachtete sie ihre Kleidung: „Mija?“

„Okay.“, nickte diese nur. „Was besonderes?“

„Nur meine Alltagsklamotten, bitte.“

„Jop.“

Nemaru schüttelte seine Bettdecke und rief zu ihnen herüber: „Hey, ich auch!“

„Einer nach dem anderen, dreh dich um!“

„Ja, ja...“

Nemaru wandte sich wieder seinem Bett zu, während Senshu die Arme zur Seite ausstreckte, um Mija ihre Arbeit zu erleichtern. Diese schloss kurz die Augen, um sich in Gedanken zu rufen, was Senshu als „Alltagsklamotten“ bezeichnete, dann schlug sie ihre Lider hoch, schloss ihre Hände schnell zu einer Kombination aus von der Norm abweichenden Fingerzeichen, um gute Arbeit zu leisten, und flüsterte: „Kotangiri!“ [kotan = Geburt, giri = Nebel]

Senshu schloss die Augen fast vollständig, als ein kühler Dunst von zu plasmisch umhertreibenden Molekülen gewordenen Kleidungsstücken wie ein milchiger Schleier um sie herumwirbelte und sich dann in Form ihrer Alltagskleidung wieder manifestierte.

Nachdem auch Endan neue, saubere Kleidung bekommen hatte, besserte Mija ihre eigenen Gewänder aus. Diese seltene und besondere Kunst nannte sich auch „Schlangenhäutung“, und war ihnen schon häufig von Nutzen gewesen.

Und wenn Senshus Pläne für diesen Tag sich umsetzen ließen, würden sie ihnen heute noch einmal helfen müssen. „Bist du gut drauf?“, fragte sie also. Mija nickte. Sie wusste noch nicht, was sie tun sollte, aber sie ahnte, dass Senshu ihre Ninjaalchemie einsetzen wollte. „Bin wieder fit.“

„Nemaru?“

„Passt.“

„Gut. Dann mal los.“
 

Ihr erster Weg führte sie zu einigen Imbissbuden im Dorf. In einer davon war einer der Köche bei Orochimarus Angriff verletzt worden, somit war zumindest Nemaru bereits untergebracht. Die Mädchen ließen ihn an seiner neuen Arbeitsstelle zurück und versprachen, Mittags bei ihm vorbeizuschauen.

„Damit hast du gerechnet, was?“, grinste Mija, während sie an Senshus Seite die Hauptstraße des Dorfes entlang schlenderte. „Na ja, war ja sehr wahrscheinlich.“

Plötzlich sah sich Senshu mit düster zusammengezogenen Augenbrauen um. Mija folgte ihrem Blick, sah aber nichts: „Was ist?“

„Hm... nichts. Aber das nächste ist, Arbeit für uns zu besorgen. Sieh mal.“ Sie war stehen geblieben und deutete auf eine Stelle etwa hundert Meter weiter die Straße entlang. Einige Läden dort waren zerstört. Ein Obstladen, ein Waffenschmied, eine Bäckerei – ein Blumenladen. Mijas Augenbrauen hoben sich: „Oh! Dein Hauptziel, was?“

„Ja. Ich bin hier gestern entlanggelaufen, auf dem Weg zum Krankenhaus. Ich möchte mit den Leuten erst mal reden... aber wenn es für die Verhandlungen förderlich wäre – könntest du die wieder hinkriegen? Ich will deine Fähigkeiten nicht über Gebühr strapazieren...“

„Och, keine Sorge. Einen oder zwei traue ich mir auf Anhieb zu, aber das wird mühsam. Besser, erst mal einen, es bringt nichts, mein ganzes Chakra aufzubrauchen. Die anderen kann ich in den nächsten Tagen erledigen.“

„Würdest du?“

„Klar, warum nicht?“

Senshu lächelte: „Danke.“

„Ist ja selbstverständlich.“

Senshu und Mija stiegen über die Trümmer vor dem Blumenladen und Senshu bedachte die zerquetschten Pflanzen auf dem Boden mit einem mitleidigen Ausdruck. Dann kam ihr ein alter Mann entgegen. „Guten Tag!“, sagte sie, und auch Mija grüßte freundlich. „Was wollt ihr, Kinder? Ihr seht ja, dass wir im Moment nichts zu verkaufen haben...“

„Ja... äh... haben Sie keine Hilfe hier?“

„Meine Töchter, aber die helfen erst mal im Krankenhaus.“

„Nun äh... wir würden gerne für Sie arbeiten, wenn das möglich wäre.“, lächelte Senshu.

„Wie stellst du dir das vor, Dummerchen?“

„Dummerch...? Äh, ja, darüber wollte ich mit Ihnen reden. Mir ist klar, dass sich das seltsam anhört, wenn jetzt jemand wegen eines Arbeitsplatzes zu Ihnen kommt, aber ich kenne mich ein wenig mit Pflanzen aus und... der Wiederaufbau wird kein Problem sein. Das... ist jetzt nichts Bindendes, aber... sehen Sie es sich einfach an, kommen Sie.“ Sie führte den inzwischen etwas verwirrten Mann am Arm aus dem Laden und drehte sich mit ihm um. Dann nickte sie Mija zu, die sich diesmal etwas länger sammeln musste.

„Was habt ihr vor?“, fragte der Alte misstrauisch.

„Keine Sorge. Sie analysiert die Grundstruktur des Gebäudes und, ach... warten Sie ab.“ Senshu verschränkte die Arme und wartete zuversichtlich.

Mija öffnete die Augen, formte eine scheinbar endlose Abfolge von Fingerzeichen und löste dann die Moleküle des Gebäudes in einen schwebenden Urzustand auf, der sich seinerseits schnell zurück in die Form des alten Hauses fügte. Während dies geschah, entstanden kleine Schweißperlen auf Mijas Stirn. Ihre Knie begannen, kaum merklich zu zittern.

Senshu murmelte: „Übernimm dich nicht.“ Mija lächelte angestrengt und schüttelte nur den Kopf, während Schutt und Staub sich auflösten und zu sauberen, glatten Wänden und rotleuchtenden Dachziegeln wurden.

Der Alte riss erstaunt die Augen auf und wenig später sah Senshu Tränen der Rührung darin. Mija wandte sich um und keuchte: „Wenn Sie ein Schild über der Eingangstür haben möchten, muss ich wissen, wie es aussehen soll...“

„Oh, das kann doch nur eine Illusion sein...“, stammelte der Alte. Senshu nickte, als hätte sie mit dieser Reaktion gerechnet: „Oh, nein, nein. Überzeugen Sie sich selbst.“ Sie folgte dem Alten auf Schritt und Tritt, während er die Wände mit zitternden Händen inspizierte. „Ähm... wir sind neu im Dorf und wollen uns hier niederlassen und beim Wiederaufbau helfen. Wir verlangen wirklich nicht viel, gerade so viel, dass wir davon leben können. Und wir werden schuften wie die Henker, um Ihnen nicht zur Last zu fallen. Nur wollen wir eben etwas arbeiten, wovon wir etwas verstehen, und das ist das hier.“ Sie blieb stehen, als der Alte sich umwandte. „Bitte. Können Sie uns brauchen?“ Mija hatte sich auf einen Steinbrocken vor der zerstörten Bäckerei niedergelassen und beobachtete von dort aus das Geschehen. Sie wusste, warum Senshu so beharrlich war. Je schneller sie eine Arbeitsstelle fanden, desto schneller kamen sie nicht nur an Geld, um für eventuelle Reisen auf der Verfolgung von Orochimaru gewappnet zu sein, sondern sie würden auf diese Art und Weise auch schnell viele Leute kennen lernen. Das wiederum bedeutete Informationen. Und das war, was sie vorwiegend wollte. Die Leute kennen und wissen, was sie wussten.

Der Alte musterte Senshu eingehend, dann blickte er zu Mija: „Geht es ihr gut?“

„Ja, es war nur anstrengend, sie muss sich erst erholen.“

„Mädchen, ich kenne euch nicht, aber als Dank für das hier... will ich es mit euch versuchen.“

„Danke!“



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