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Alte Bekannte

Wenn Verbanntes wiederkehrt
von

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Schlaf, Junger Geist

Vor seinem inneren Auge sah er die Werkstatt des Geistes Clockwork, dann verlor ihn die grausame Vision aus ihrer Umarmung und er sank bewusstlos zusammen.
 


 

In diesem Kapitel wird Danny von einer alten und schmerzhaften Erinnerung eingeholt, die er im Traum wieder durchlebt.

(Nur um Unklarheiten zu beseitigen^^)
 


 

2. Kapitel:
 

Schlaf, Junger Geist
 

All die Pein verflog und erlöste ihn von seinen Qualen. Es war ihm bewusst dass er am Boden lag, und dass ihn jemand an den Armen packte, ihn hoch zerrte und schrie. Seine Sinne waren getrübt vom Anblick der Arbeitsstätte, überall brannten sich Zahnräder in sein Gedächtnis. Das Bild flaute ab und neue flackerten durch seinen Verstand. Sie entstanden aus schwarzen Fetzen alter Gedanken und erhoben sich in neuer Stärke. Das Geschrei um ihn herum wurde von vernebelnden Sinnen verschluckt, sein Körper wehrte sich nicht mehr gegen die drohende Dunkelheit.

Im Traum holte ihn eine schreckliche Vergangenheit wieder ein. Eine Vergangenheit, die ihm vor ungefähr einem Jahr ereilte. Eine Vergangenheit, die er selbst bis heute nicht bewältigt hatte weil er es nicht konnte.

Mit verschwommenem Blick hob er den Kopf. Er sah sich oben an der Treppe zum Labor stehen. Sein Vater Jack kniete am Boden. Die Werkzeugtruhe war weit geöffnet. Das Geisterportal stand offen. Unregelmäßige Blitze zuckten über den grünlich schimmernden Riss den man zwischen zwei Dimensionen gebrochen hatte. Seine Eltern waren in letzter Zeit immer öfter zu kleinen Expeditionen in die Geisterwelt aufgebrochen. Danny sah die Vergangenheit als würde er die Zeit zurückgedreht haben, so frisch und klar umgaben ihn seine Erinnerungen. Wehmütig erinnerte er sich an das was er in diesem Moment gedacht hatte und sein Gewissen ließ es ihn hören. Jazz hatte das Haus vor zwei Wochen verlassen um nach Stanford zu fahren. Nie hätte er geglaubt, dass sie ihm so fehlen könnte. Auch wenn er selbst zwei Hälften eines Ganzen war, fühlte er sich halb. Als hätte man ihm etwas genommen, etwas das immer da war, ohne zu begreifen, wie wichtig es war. Sie hatte Mum versprochen jeden Tag eine Mail zu schreiben. Anfangs waren es meist zwei, dann nur mehr eine, und jetzt nur noch jeden zweiten Tag mal. Er sah sich selbst, wie er seufzte und sich auf die erste Stufe setzte. Auch jetzt konnte er sich noch daran erinnern, dass sie kalt war. Alles was er damals gedacht und gefühlt hatte, durchlebte er ein weiteres Mal. Er kannte diesen Traum. Es war nicht das erste Mal das er ihn träumte. Doch einen Traum konnte man es nicht nennen, es war eine Erinnerung voller Leid, die er nie vergessen sollte.

Es war bereits Oktober geworden und die Kälte hielt Einzug. Sie kroch ins Haus und nistete sich in die Wände ein, lauerte neben dem Bett. Das Geld zum Heizen fehlte, seine Eltern meinten, es wäre genug zum Anziehen da.

Das Geisterportal zuckte unkontrolliert. Sein Vater hatte in dem großen Werkzeugkasten endlich gefunden was er suchte, und trat an die Seite des Portals um es zu reparieren. Danny hörte sich seine eigenen Gedanken wieder denken.

‚Dad nennt es reparieren, ich nenne es Arbeit auf gut Glück.’
 

Die Finger seiner Mutter hasteten von einer Taste zur nächsten. Sie stand vor dem Computer, als habe sie keine Zeit sich zu setzen. Danny erinnerte sich wieder daran, dass er damals unbedingt wissen wollte, was sie dort eingab, doch er hatte sie nicht gefragt.

Er wollte sie nicht unterbrechen. Hin und wieder warf sie einen kurzen Blick zu Jack. Was sie wohl denkt?

Arbeit oder Glück?

Dannys Vater zupfte ein Kabel aus der fünften Klappe die er aufgeschraubt hatte und begutachtete es argwöhnisch. In der Gummi-Isolierung die es wie Haut umgab, waren Brüche sichtbar. Aus ihnen trat ein grünlich schimmerndes Material aus, das Danny nur zu gut kannte. Immerhin war es für ihn Blut der Geister. Selbst seine Feinde hatten es immer wieder geschafft Danny Phantom zu verletzen, was nicht nur zu höllischen Schmerzen sondern auch dazu geführt hatte, sondern auch zum Austritt von Ektoplasma. In solchen Zeiten geschah es häufig, dass die Sensoren der Waffen seiner Eltern „fehlerhafterweise“ auf ihn reagierten.
 

„Maddie, das solltest du dir unbedingt ansehen.“
 

Ein sanftes Grollen erschütterte den Boden. Die Erinnerungen hatten Danny fest im Griff, er spürte es genau so wie damals vor einem Jahr. Der Traum zwang ihn dazu zu sehen was damals geschah.

Die Blitze über dem Portal wurden immer mehr, die Ladung ließ Maddie die Haare zu Berge stehen. Als würde sie wissen was geschehen würde warf sie Danny einen Blick zu der ihn lesen ließ, dass Unheil drohte.
 

„Lauf, Danny. Lauf!“
 

Er sah sich verstört aufspringen. Und als er einen letzten Blick zurück über die Schultern warf, nahm er war, dass sich sein Vater selbstlos über seine Mutter stürzte.

Ein elektrisches Knarren durchzog die Luft mit drückender Ladung, der ein dröhnender Donner folgte. Eine unaufhaltsame Druckwelle drängte sich an dem weglaufenden Jungen vorbei, die ihn wie ein wütender Stier auf die Hörner nahm und umwarf.

Der Traum zwang ihn zu sehen, zu spüren.
 

Ein Aufschrei riss ihn aus der Starre, er stand schnell auf und rannte zurück ins Labor. Blind hinunter über die Treppe, aus dem Blinden wurde langsam Sehender. Ein gewaltiges Loch hatte die Explosion in den Fußboden gerissen, überall lagen Trümmer, Scherben und Erde herum. Der Rauch senkte sich langsam, das Bild klarte auf. Als er das stechende Orange des Overalls seines Vaters sah, erblickten seine Augen auch seine Mutter.

Sie hielt ihren Ehemann fest umschlungen in den Armen. Ein dünnes Rinnsal von ihren Lippen und ein Bächlein von jedem Auge für das was sie gerettet hatte. Sieben lange Metallfetzen ragten aus dem Körper seines Vaters hervor. Drei davon hatten sich tief in den oberen Brustkorb gebohrt und den Overall in schäumendes Rot getaucht. Die letzte Regung die er von seinem Vater vernahm ein Zucken sich verkrampfender Muskeln unter dem Befehl eines sterbendes Herzens.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Merida
2006-12-30T18:43:57+00:00 30.12.2006 19:43
Wow ich glaube ich wiederhole mich schon wieder, aber ich weiß mich nicht anders anzudrücken.
Sehr detailiert beschrieben, sehr anschaulich, aber ach sehr real.
Es kommt einen vor als würde man direkt neben Danny stehen und jeden Stritt oder Gefühl hautnah miterleben.

Ich kann meine Bitte nur noch einmal wiederholen schreib weiter!!!!
Merida


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