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Blutsgeschwister

von

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Du bist vergänglich, kleiner Schmetterling

Hannah hatte das kleine Gässchen längst hinter sich gelassen. Die Umgebung war fremder geworden und keines der Häuser schien ihr mehr Vertraut.

Bloß noch ihre eigenen hastigen Schritte die auf der gepflasterten Straße widerhallten erinnerten sie daran, dass es etwas Gewohntes gab. Sie wusste nicht ob sie gehofft hatte Sirius würde ihr nach eilen. Sie hatte sich danach gesehnt, aber sie hatte es nie geglaubt.

Er würde seinen Stolz nicht aufgeben, weil seine Freundin von ihm fortlief.

Dazu war er viel zu eigensinnig, viel zu engstirnig. Er hörte allein auf James. Auf niemand anderen, aber welchen Grund hätte er auch gehabt auf Hannah zu hören?

Sie war ein Jahr jünger als er und sie ging noch zu Schule.

Offenbar Grund genug sie nicht für voll zu nehmen.

Hannah bog um in eine Seitengasse ohne aufzublicken. Ihre Füße schmerzten, dass Zopfband mit dem sie ihr Haar gebändigt hatte, hing in einer einzelnen Locke fest und ihre wilden Haare fielen ihr vor die Augen.

Das Einzige was sie wahrnahm war das Geräusch der hektischen Schritte, die in den leeren Straßen immer lauter gegen die Wände hallten.

Mühsam hob sie die Hand und versuchte sich die Locken hinter die Ohren zu klemmen.

Eine Weggabelung tat sich vor ihr auf und nach kurzem Überlegen entschied sie sich für den rechten Weg. Es war ohnehin egal wohin sie ging. Sie konnte nicht zu Yuko und Nachhause wollte sie nicht.

Sirius würde wütend sein. Er würde ihr erklären, was er Moody alles hatte erklären musste als er plötzlich mit dem Baby zurückkam und das er den Tag nicht hatte arbeiten können. Sie konnte sich den genauen Wortlaut vorstellen, und darauf hatte sie wirklich keine Lust. Es gab besseres was sie sich vorstellen konnte.

Irgendwo in der Nähe musste der Tropfende Kessel sein.

Hannah machte sich nicht die Mühe stehen zu bleiben, während sie sich nach irgendeinem Anhaltspunkt umblickte. Die trägen, eintönigen Häuserreihen einer Vorstadtsiedlung wichen belebten Einkaufstraßen und Hannah hatte Mühe den Menschenmassen, die sich vor den Schaufensterfassade n tummelten, auszuweichen.

Endlich nach einer Ewigkeit, so schien es ihr, entdeckte sie eine U-Bahn Stadion. Sie schien mehrere Meilen gelaufen zu sein, doch die Winkelgasse war nicht wirklich weit und sie kannte den groben Blick. Die Leute in der Bahn beachteten sie kaum.

Eine alte Oma mit einem Krückstock warf ihr einen missbilligenden Blick zu und murmelte etwas von „Die jungen Leute heutzutage.“

Hannah war sich sicher, dass sie sie für einen Kiffer hielt und sie musste zugeben, dass sie mit ihren zerrissenen Jeans und dem schwarzen knappen Shirt mit der blutigen Aufschrift der Band „Angel Witch“ nicht gerade wie ein braves Schulmädchen aussah. Denn ihre unterlaufenen Augenränder hatten sich dunkel gefärbt und vom Rennen war ihr Gesicht noch immer stark gerötet.

Aber eigentlich war Hannah davon überzeugt, dass sie dieser Tage, in Camden Town nicht großartig auffiel. Denn die Muggel hatten die seltsamsten neuen Moden erfunden und unter all den Hippies, Punks und Skatern kam Hannah sich wahrlich harmlos vor. Sie verließ die Bahn und folgte der Menschenmenge ans Tageslicht.

In der Ferne erkannte sie die schattenhafte Silhouette des Tropfenden Kessels.
 

Der Pub war völlig leer. Eine angenehme Kälte, die im schattigen Schrankraum herrschte ließ Hannah auf atmen. Es war nicht ungefährlich ohne Begleitung durch halb London zu irren und Hannah war sich dessen bewusst.

Sie trat an die Bar und Tom der Wirt kam näher. „Sie wünschen?“

„Ein Butterbier.“

Sie stützte die Ellen auf dem Tresen ab und vergrub den Kopf in ihrem Haarschleier.

„Ah´wen ham wir den da.“

Hannah wusste nicht ob Mundungus Flechter die Person war, die sie in jenem Moment am wenigsten sehen wollte oder jene die ihr womöglich am wohl besonnensten war, doch sie war froh eine bekannte Person gesehen.

„Dung.“, begrüßte sie ihn. Der nickte grinsend und lies sich auf dem Barhocker neben ihr nieder. „Was hastn´ du da gemacht.“, er hob die Hand und strich über ihre Wangenknochen. „Sieht nach ner üblichen Schürfwunde aus.“

„Keine Ahnung, bin gestolpert oder sowas.“, antwortete Hannah.

„Solltes´zu dieser Zeit nicht allein rum renn. Dumbledore mag´das nicht.“, Tom reichte ihm einen Krug und er nahm einen tiefen Schluck.

„Ich kann auf mich selbst aufpassen.“, entgegnete sie borstig und nippte an ihrem Butterbier.

„Sicher.“, Mundungus stellte den Krug ab. „Ich bin nich´ derjenige der das bezweifelt, Hannah.“

Sie nickte und wandte sich ab. Dung war tatsächlich nicht derjenige der ihre Intuition in Frage stellte. Sirius schemenhaftes Gesicht tauchte vor ihrem geistigen Auge auf und sie verschluckte sich an dem Bier.

„Meine Fresse, du weinst doch nich etwa, Kleine?“

Sie schüttelte hastig den Kopf.

„Nein, ich...“, mitten im Satz brach sie ab. „Sag mal Dung?“

„Jap, Kleine?“

„Hast du ne Bude, oder so? Ich brauch was zu pennen.“

„Ich dachte, du wohnst bei dem jungen Black?“

Hannah antwortete nicht. Sie konnte ihm schlecht erzählen, dass sie Sirius Arrogantes nicht mehr aushielt, dass sie zu naiv war alles über sich ergehen zu lassen, doch Dung wartete nicht auf ihre Erklärung.

„Verstehe schon. Ja, hab ne Bude drüben in Camden. Nicht sonderlich groß und auch nicht wirklich ordentlich. Vielleicht sollst´est du lieber im Orden schlafen? Nein? Na ja, wie du meinst. Hab nicht Mal´n ordentliches Bett.“

„Dass macht mir nichts.“, beteuerte Hannah. „Ich kann auf dem Sofa schlafen oder auf dem Boden. Echt, ich will dir keine Umstände machen.“

„Tust du nich...is halt bloß nicht das was du gewohnt bist. Nich wirklich komfortabel.“

Er steckte sich eine Pfeife an und Sirius Worte hallten in Hannahs Ohren wieder...hat der alte Ganove dir irgendein Kraut gegeben.

„Stört mich nicht die Bohne.“, behauptete Hannah. „Hauptsache ich hocke nicht den ganzen Tag blöd rum. Ich zahl dir auch etwas als Miete.“

Mundungus schien plötzlich hellwach.

„Echt kein Problem, meine Hübsche.“, paffte er zwischen zwei Zügen an der Pfeife hervor. „Kannst mir auch helfen, bei der Arbeit, wenn du disch nich langweiln magst.“

„Klar.“, antwortete sie etwas übereifrig. Sirius würde es sicher wütend machen wenn sie einem nutzlosen Kleinganoven half, und das war die Hauptsache.

„Es ist ja bloß vorrübergehend. Im September muss ich wieder nach Hogwarts.“

„So schnell schon?“, er zwinkerte ihr zu. „Wie schade...hab natürlisch gern so´ hübsche Gesellschaft. Musst du den deine Sachen, Schulzeug und so nicht noch holen?“

Hannah maß ihn kurz. Er hatte Recht. Sie konnte immerhin unmöglich einen Monat in denselben Klamotten rumlaufen und ihre Bücher und Unterlagen brauchte sie auch.

Mundungus nahm einen großen Schluck aus seinem Krug.

„Hör mal, ich mach dirn Angebot. Wir können Morgenfrüh in eure Wohnung apparieren. Du weißt schon Seite-an-Seite, Black ist vormittags sicher nicht da und dann holst du dein Geld und das andere Zeug. In Ordnung?“

„Logisch.“, Hannah grinste ihn zufrieden an. „Du bist echt ein Engel, Dung.“

„Nicht ganz mein normales Image, Kleine.“
 

Mundungus Wohnung lag in einer abgelegenen, zwielichten Seitengasse von Camden Look. Hannah fror bitterlich als sie Dung in die Finsternis folgte.

Fast bereute sie ihre überstürzte Entscheidung, Dung um einen Schlafplatz gebeten zu haben, als sie ihm das Treppenhaus, eines sehr alten Hochhauses hinauf folgte.

Seine Bude lag direkt unter dem Dach. Dungs Beschreibung war eine Untertreibung gewesen, denn die Wohnung bestand aus einem Raum samt Bad.

Im Wohnraum war eine kleine, schäbige Küchennische eingelassen. Die Kühlschranktür hing lose an einem Scharnier. Im Wohnbereich war eine Matraße und ein zerflickte Sofa achtlos an die Wand gerückt.

Die Klamotten lagen durch den Raum verstreut und ein dreckiger Glastisch stand zwischen Matraße und Sofa. Dung räumte eilig eine Pappschachtel zur Seite und nahm seine Umhänge vom Sofa.

„Mach´s dir bequem.“, bat er. Hannah ließ sich auf dem Sofa nieder und zog die Beine an den Körper.

„Stört dich nich wenn ich drinnen rauche, oder?“, Hannah schüttelte den Kopf. „Ist mir gleich.“, Mundungus nickte.

„Wusste, doch das du ein gutes Mädchen bist. Meine Fresse, was machen wir den jetzt?“

„Nichts.“

„Dumbledore reißt mir alle Eingeweide raus, wenn dir was passiert.“

„Dung! Ich kann auf mich selbst aufpassen.“, erinnerte sie ihn grob.

„Nich, dass ich das nicht weiß, aber Dumbledore meint du wär´s in Gefahr. Bewacht dich dauernd.“

„Ein Grund, dem etwas entgegen zu setzen, oder?“

„Wie? Du will´s niemanden bescheid sag? Meine Fresse, Mädel, dass geht auf deine Verantwortung.“

Hannah strich sich die Locken aus dem Gesicht und nickte begierig.

„Logisch. Wo bleibt den das Risiko, Dung?“

Der ließ sich neben ihr nieder und strich ihr über die wilden Haare.

„Mädel, du hast gut reden.“, stöhnte er. Hannah nickte zufrieden. „Immer.“
 

„Ich glaube, dass nicht.“, empörte sich Lily lautstark. James legte ihr einen Zeigefinger auf die Lippen. „Psst, er hört dich doch.“

„Dieser verdammte Dickkopf.“, James faltete die Hände zusammen und blickte sie mit einem nahe zu flehenden Ausdruck an. „Bitte, Lily, sei leise. Es reicht, dass er kaum mit mir spricht.“

Lily sengte die Stimme. „Er hat sich da was ausgedacht. Als ob Hannah ernsthaft mit Mundungus...“, James unterbrach sie unsanft. „Ich weiß nicht. So absurd ist es nicht, wo sollte sie sonst sein?“

„James ich bitte dich, es ist völlig absurd. Hannah hat nichts mit diesem Tagelöhner.“

„Ich weiß nicht. Sie hätte, doch zu uns kommen können oder zu Remus.“

Es waren zwei Tage vergangen, seit Hannah und Sirius sich zerstritten hatten. Sirius machte keinerlei Anstalten nach seiner Freundin zu suchen. Er ging seiner Arbeit nach und lieferte Ebony jeden Morgen bei Fabia ab.

James hingegen machte sich große Sorgen. Auch wenn nie jemand einen Anführer unter ihnen gewählte hatte so fühlte er sich, doch verantwortlich für seine Freunde und das kaum zwei Monate nach Hogwarts schon zwei von ihnen spurlos verschwunden waren, war kein gutes Zeichen.

„Vielleicht braucht sie eine Auszeit.“, mutmaßte Lily.

James runzelte die Stirn. „Das glaube ich nicht, wenn Hannah bis Übermorgen nicht auftaucht melde ich das bei Dumbledore.“

„Neue Akten.“, ertönte Gideon mit einem Ton der von Sarkasmus nur so triefte. Er grinste in die Runde und stellte den Karton neben der Tür ab. Lily und James arbeiteten an einem Tisch. Sirius hingegen saß neben Bellatrix Fahndungsfoto, die Beine lässig auf seinem Schreibtisch und schleuderte er immer wieder einen Dartpfeil in Bellas Gesicht.

„Findest du das nicht ein wenig sadistisch?“, fragte Gideon, der ihn grinsend beobachtete.

„Sadistisch?“, Sirius schreckte auf. Er schien die Frage nicht Recht verstanden zu haben und brauchte ein paar Sekunden um sich zu sammeln. „Ach was, wenn du diese Frau kennst findest du so schnell nichts mehr sadistisch.“, er holte erneut zum Wurf aus und traf Bellas linkes Ohr. „Als ich drei war hat sie mein Essen verflucht und dabei hatte ich zuvor eine Vorliebe für Nougat. Die Käfer sind mir eine Woche später noch aus dem Mund gekrochen.“

Gideon würgte und Sirius nickte bestätigend.

„Das nenne ich sadistisch. Magst du auch einmal?“

Der Pfeil verfehlte knapp Bellas Auge und Gideon lehnte dankend ab.

„Wenn Moody dich erwischt bist du ein toter Mann.“

„Keine so schlechte Lösung.“

„Wie bitte?“

„Nichts.“, Sirius seufzte und griff nach einer Akte. „Ich liebe Dokumentation.“, murmelte er zynisch.

„Ihre Motivation lässt stark zu wünschen übrig, Black.“, Moody hatte den Aufenthaltsraum betreten. Seine Augen huschten über das zerlöcherte Fahndungsplakat und Sirius hätte schwören können, dass er den Pfeil belustigt in Augenschein nahm.

Er vergewisserte sich, dass die Tür fest verschlossen war ehe er weiter sprach.

„Heute Abend ist ein Treffen, gegen Acht. Teilen sie das Longbottem mit. Black?“, Sirius schnellte hoch.

„Auf ein Wort.“, Sirius folgte ihm widerspruchslos.

James und Lily blickten einander an, stumm wandten sich beide ihren Akten zu.

Moody bucksierte Sirius durch den Gang in sein Büro und versicherte sich abermals, dass er die Tür fest verschlossen hatte.

„Ihr Privatleben geht mich nichts an, Black. Das weiß ich, aber als Mitglied des Ordens würde ich gerne wissen wo Miss Tyler steckt?“

„Woher...?“

„Black, ihre Wohnung wird streng überwacht. Sie wissen das Voldemort hinter dem Mädchen her ist. Glauben Sie ernsthaft wir würden sie nicht beobachten?“

„Nein, Sir.“

„Also, wo ist das Mädchen?“

Er zuckte mit den Achseln. „Weiß nicht, Sir.“

„Ich hab Sie nicht ganz verstanden, Black.“, knurrte Moody bedrohlich.

Sirius war überzeugt davon, dass er jedes Wort verstanden hatte. Er presste die Zähne zusammen. „Wir haben uns zerstritten, ich weiß nicht wo die sich rum treibt.“, er hatte Mühe die Verbitterung aus seiner Stimme zu verdrängen.

„Black.“

„Sie entschuldigen mich, ich hab zu arbeiten.“
 

Forrest Hill lag friedlich da. Der Spätsommerwind hatte vereinzelte Blätter auf das Schieferdach geweht und die Äste der Apfelbäume, die eingezäunt in der Nähe des Bahnhofes standen, bogen sich unter dem Gewicht ihrer überreifen Früchte.

Niemand, absolut niemand, hätte hier den Hauptsitz einer Widerstandsgruppe vermutet.

Die Rumtreiber trafen kurz nach Acht ein.

Sirius war mehr als gereizt und alle bis auf James mieden es sich mit ihm anzulegen.

„Wenn ich diesen Mundungus in die Finger kriege.“, knurrte er grimmig.

Mundungus war schon anwesend, er saß in seinem üblichen Sessel paffte an einer Zigarette und hörte Hannah zu, die sich gegen die Sessellehnte lehnte und ihm angeheitert etwas ins Ohr plauderte.

James griff nach Sirius Schulter. Er spürte die Anspannung in seinem besten Freund. Es loderte in ihm und jede unbeobachtete Sekunde war gefährlich.

Denn James wusste nicht, wie weit Sirius sein Temperament zügeln konnte. Edgar Bones misstraute ihm und die Toleranzgrenze im Orden war noch immer sehr gering.

Jeden Tag konnte ein neuer Angriff kommen. In jeder Sekunde konnte jemand zu feindlichen Seite überlaufen, und so war das misstrauen nachvollziehbar.

James konnte von niemandem erwarten in jener Zeit vorurteilsfrei zu handeln, doch er stand vor seinen Freunden und er würde sie mit allen Mitteln verteidigen. Ganz gleich in welcher Situation. Die Finsternis würde ihre Freundschaft nicht zerstören.

Sirius sog nach Luft. Sein Atem ging unregelmäßig und James begann, zu ahnen was in ihm vor ging.

„Mr. Black, wie immer nicht auf Pünktlichkeit angewiesen?“, begrüßte Moody sie zähneknirschend. Sein Blick flackerte unruhig hinüber zu Mundungus und Hannah, doch Sirius fiel es nicht auf.

„Hab im Kamin festgeklemmt.“, log Sirius ungerührt und ließ sich neben Sturgis Podmore nieder. Ohne Hannah auch nur eines Blickes zu würdigen beugte er sich über die Zeitung, die Sturgis studierte.

„Neuigkeit?“, fragte er kühl.

Alastor beugte ihn grimmig, fast ein wenig väterlich, trat er hinter ihn. „Nichts, Black.“

„Und der Aquares?“

Bei ihrem letzten Treffen hatte man die Rumtreiber in die Theorie eingeweiht, dass Lord Voldemort sich einen Feuerdämon zu Eigen gemacht hatte.

Das der dunkle Lord fähig war das Tor zu Unterwelt zu passieren. Eine grausame Vorstellung, die seine Überlegenheit gegenüber der magischen Welt deutlich präsentierte, doch sie konnten die Theorie nicht sicher bestätigen. Noch nicht.

Doch sie würde die vielen Verbrennungen der Opfer erklären.

„Nichts.“, wiederholte Alastor. Sturgis ließ die Zeitung fallen und stöhnte entrüstet auf. „Es ist zum verzweifeln. Dung, hast du was Neues?“

„Wie?“, Mundungus hatte nicht zu gehörte, Hannah lachte auf und hielt sich eine Hand vor den Mund. „Ob du Neuigkeiten hast, Dung.“, erklärte sie kichernd. Er zwinkerte ihr zu.

„Türlich.“, er hob eine Hand und durch zerstrubbelte ihre Haare. „Nicht solche, Dung. Wegen des Aquares.“

„Ach das, nein. Ich arbeite dran!“

„Du Mistkerl arbeitest an was ganz anderem.“, knurrte Sirius halblaut.

„Wie? Was sachste? Hab dich nich verstand, Black.“

„Black, reiß dich zusammen. Dies ist der falsche Ort und die falsche Zeit für so etwas.“, riet Moody streng.

Sirius wandte sich grimmig ab. „Und wie verfahren wir jetzt?“, wandte er sich an Moody.

Der Auror schritt unruhig auf und ab, sein prüfender Blick überflog die Karte. Rote Fähnchen bildeten eine breite Linie über den Landstreifen.

Es war erschreckend so nüchtern zu betrachten wie Voldemorts Macht sich über England ausbreitete.

„Wir müssen sicher gehen.“, brummte Moody. „Gegen einen Dämon kann man sich nicht wappnen.“

„Du übertreibst, Alastor. Es gibt diverse Flüche und Tränke, die sie abhalten“, mischte sich Elphias Doge ein. Moody griff seine Worte auf.

„Abhalten, El. Nicht besiegen. Was nützt es uns zu wissen, dass der Dämon uns nicht angreifen kann.“

Dung murmelte etwas Unverständliches und fing sich einen strafenden Blick von Moody ein. James hatte das Gefühl, dass Moody den Ganoven ungewöhnlich bissig behandelt, doch ihm viel nichts Bestimmtes auf, und so verschwieg er seine Vermutung.

„Nicht viel.“, gestand Elphias derweilen. „Wir müssten diesen Vorteil entscheidend gegen ihn ausbauen.“

„Wie?“, fragte Sirius. „Wir können schlecht alle Muggelfamilien mit Talismanen ausstatten. Dass ist einfach nicht machbar. Außerdem würden wir uns die Leute aus dem Büro für Missbrauch von Muggelatefakten auf den Hals hetzen und dann war es das mit der Geheimhaltung.“

„Black hat Recht.“, brummte Moody unverhohlen missgelaunt. „Es wäre schwer das mit dem Ministerium zu klären und wir können nicht jeder Muggelfamilie in Großbritannien einen Anhänger andrehen.“

„Nicht jeder, aber Voldemort wählt seine Opfer nicht wahr los aus.“, wiedersprach Elphias und deutete auf die Landkarte.

Die Fähnchen blinkten in der Sonne und erst jetzt erkannte Sirius, dass sie eine Form bildeten. Jenen Totenkopf den er erst vor knapp einer Woche in East End Green gesehen hatte. Seine Augen weiteten sich entsetzt, in James neben ihm schien Ähnliches vor zu gehen. „Wir können ausrechen wo er als nächstes zuschlägt?“, fragte er irritiert.

„Ungefähr.“

„Und warum tun wir dann nichts?“

„Nichts, ist nicht der richtige Ausdruck, Potter.“, brummte Moody ruhig. James sprang auf, die Zornesröte war ihm ins Gesicht gestiegen und fast hätte er den Tisch mit sich umgerissen. „Wir sitzen hier rum und reden drüber, während wir Morde verhindern könnten?“, fassungslos deutete er mit einem Arm auf die Karte. „Ich glaub das nicht.“

„Setzen, Potter.“, befahl Moody. Sein Ton ließ keine Wiederrede zu.

James gehorchte wütend. „Wir könnten sie schützen, wir könnten ihm so viel kaputt machen...“, begann er, doch Moody unterbrach ihn.

„Das alles, ist nicht so einfach wie du dir das vorstellst. Wir können zwar ungefähr ermitteln auf welchem Landstück Lord Voldemort zu schlag wird, aber so weit sind die Kollegen im Ministerium auch schon.“

„Aber...“, „Kein aber, Potter. Wir wissen nie, wann er zu schlägt und wir sind in der Unterzahl.“

„Was?“, Sirius stöhnte überrascht auf.

„Achtundreißig Auroren, fünfzehn Rekruten und der Orden das reicht nicht. Die Todesser werden von Tag zu Tag mehr, er hat überall seine Leute. Wir wissen nicht wer ihm freiwillig dient oder wer mit dem Imperio unterworfen worden ist.“

„Aber das ist gesetzeswidrig.“

„Alles was er tut ist gesetzeswidrig, Miss Evans. Er hat dunkle Geschöpfe auf seiner Seite, nicht bloß Dämonen. Wir vermuten, dass er die Riesen für sich gewonnen hat.“, Cheryl zuckte erschrocken zusammen.

„Schluss für Heute.“, erklang Edgar griesgrämig. „Ich werde mit Dumbledore absprechen was zu tun ist. Dung?“

„Hm?“

„Du hältst die Augen und Ohren offen?“

„Sicher, hab´jan ne Assistentin.“, Edgar musterte Hannah missbilligend verkniff sich, aber ein direkten Kommentar.

„Das Mädchen ist hoffentlich noch nicht so zu gesoffen.“, bemerkte er mürrisch an Sturgis gewandt. Der zuckte mit den Schultern. „Das dauert nicht mehr lange.“

James ergriff die Gelegenheit.

„Feder?“, rief er Hannah nach, die hielt inne.

„Ja, James?“

Er zeigte ihr nicht wie sie ihn die Tatsache erschütterte, dass sie ihn mit seinem Vornamen ansprach. „Hast du einen Moment für mich?“

Hannah drehte sich zu Fletcher um. „Zwei Minuten.“, gab sie ihm zu bedeuten.

„Also was ist?“, Hannah sprach in beiläufigem Ton und sie schien sehr darauf bedacht James nicht in die Augen zu sehen.

„Du, ich wollte dir bloß sagen wir haben ein Gästezimmer. Du musst nicht“ „bei Dung unterkommen?“

„Genau.“

„Ich komm allein zurecht, James.“

„Ich...“, Hannah warf einen Blick auf ihre Uhr und unterbrach James unsanft. „Man sieht sich.“

„Sach mal, Kleine, wann meinte Harris solltn wir auftauchen?“, hörte er Dung das Mädchen in Empfang nehmen.

„In einer Stunde, aber wir können uns ruhig Zeit lassen...er wirkte ohnehin so nervös.“, Hannah schmunzelte. „Kommt nicht klar, mit seinem Gewissen. Vielleicht wäre es taktisch Klug ihn aus der Reserve zu locken und ein wenig zu spät zu kommen.“

Mundungus schien ihre Argumente nachdenklich abzuwiegen. Schließlich nickte er.

„Klingt gut, Kleine. Ham wir noch Zeit fürn Dring drüb im Dorfpub?“

James wandte sich ab. Er hatte das Gefühl, wenn er Hannah und Dung noch eine Sekunde länger zu hörte würde er Sirius in jeder Prügelei gegen Dung zur Seite stehen. Lily legte beruhigend einen Arm auf seine Schulter. Er spürte ihre Wärme und das Bedürfnis sie in den Arm zu nehmen und ihr einfach zu danken. Dafür das sie ihm wortlos zur Seite stand.

„Lasst uns gehen.“, bat Sirius leise. „Ich muss hier raus.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-11-25T17:05:05+00:00 25.11.2008 18:05
soooo ich schaffs auch endlich zu nem Kommi xD

Der Titel ist wunderschön, der Spruch ist auch spitze.


Zitat:
Hannah bog um in eine Seitengasse ohne aufzublicken. Ihre Füße schmerzten, dass Zopfband mit dem sie ihr Haar gebändigt hatte, hing in einer einzelnen Locke fest und ihre wilden Haare fielen ihr vor die Augen.
Das Einzige was sie wahrnahm war das Geräusch der hektischen Schritte, die in den leeren Straßen immer lauter gegen die Wände hallten.
Mühsam hob sie die Hand und versuchte sich die Locken hinter die Ohren zu klemmen.

Das ist einfach toll, so ne genaue Beschreibung und man lebt das wirklich mit

Wie gern würde ich wissen wie Sirius Moody erklärt warum er mit Ebony plötzlich zurückkommt ;D und Moody reagiert…

Ok, Mundungus zu ihm brauch ich nur ein Wort sagen: HAMMER
Er ist klasse dargestellt, wie er spricht, wie er mit Hannah redet, sie behandelt, nicht auf ihre Antwort wartet…


Zitat:
„Hast du ne Bude, oder so? Ich brauch was zu pennen.“
„Ich dachte, du wohnst bei dem jungen Black?“
Hannah antwortete nicht. Sie konnte ihm schlecht erzählen, dass sie Sirius Arrogantes nicht mehr aushielt, dass sie zu naiv war alles über sich ergehen zu lassen, doch Dung wartete nicht auf ihre Erklärung.
„Verstehe schon. Ja, hab ne Bude drüben in Camden. Nicht sonderlich groß und auch nicht wirklich ordentlich. Vielleicht sollst´est du lieber im Orden schlafen? Nein? Na ja, wie du meinst. Hab nicht Mal´n ordentliches Bett.“

Ers einfach soo toll dargestellt.

Dung ein Engel *lach*


Zitat:
Sirius hingegen saß neben Bellatrix Fahndungsfoto, die Beine lässig auf seinem Schreibtisch und schleuderte er immer wieder einen Dartpfeil in Bellas Gesicht.

Ist einfach lustig sich vorzustelln wie Sirius da auf Bella die Pfeile schleudert und wie sie drauf reagiert. xD
Echt toll die Idee^^


Zitat:
Seine Augen huschten über das zerlöcherte Fahndungsplakat und Sirius hätte schwören können, dass er den Pfeil belustigt in Augenschein nahm.

Oh ja, dass ist Moody wie wir ihn kennen und lieben.
XD nein wirklich super toll diese Stelle, ja man kennt ihn ja halt als diesen alten Typen da, aber iwie passt das auch zu ihm halt^^


Zitat:
James griff nach Sirius Schulter. Er spürte die Anspannung in seinem besten Freund. Es loderte in ihm und jede unbeobachtete Sekunde war gefährlich.
Denn James wusste nicht, wie weit Sirius sein Temperament zügeln konnte.

Ich find James und Sirius hast du bei der Versammlung echt spitze beschrieben.
Wie Sirius auf Dung reagiert… fantastisch.
Diese Wut die förmlich in ihm auflodert und er so auch gewfährlich wird, echt toll!


Zitat:
Die Fähnchen blinkten in der Sonne und erst jetzt erkannte Sirius das sie eine Form bildeten. Jenen Totenkopf den er erst vor knapp einer Woche in East End Green gesehen hatte. Seine Augen weiteten sich entsetzt, in James neben ihm schien ähnliches vor zu gehen. „Wir können ausrechen wo er als nächstes zuschlägt?“, fragte er irritiert.

Bin gespannt wies da weiter geht…
Hoffentlich schaffen sies paar Muggel wenigstens zu retten…

War ein tolles Kapitel^^


So hier noch der Link zu einem Bild, es sollte Hannah darstellen:
http://666kb.com/i/b0zi7w2d1mqkix1hw.jpg



glg, Finnja


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