Also, nun ist wirklich bald Schluss. Ich schätze mal das es noch ein Kapitel
geben wird, maximal noch zwei.
Dann haben die Jungs endlich wieder ihre Ruhe vor mir ^_^
Und ich war überrascht gewesen zu lesen das ihr geglaubt habt das ich die Story
so fies enden lassen würde. Ich doch nicht XD
Also erneut viel Spaß beim Lesen!
Ein Letztes Mal bäumte sich die begeisterte Fanmasse auf um ihren Miyavi
gebührend zu verabschieden, der soeben den letzten Song seiner Zugabe zum
Besten gegeben hatte.
Gakuto indes saß weniger gerührt auf seinem Platz und dachte darüber nach wie
er dieses verdammte Interview am besten hinter sich bringen könnte. Auf kurz
oder lang würde er sich mit dem Bunthaarigen unterhalten müssen auch wenn ihm
das nun mehr als widerstrebte, nachdem was ihm der heutige Abend offenbart
hatte.
Aber darum ging es ja auch eigentlich nicht. Die Reporter würde eh nur die
ihnen vorgegebenen Fragen stellen und keine davon würde auch nur annähert auf
eine Antwort warten die etwas mit seinen Gefühlen zu dem Größeren zu tun
haben würden. Also galt es einfach nur cool zu bleiben, das Ganze mit der bekannt
gelassenen Art zu meistern um sich dann schnellst möglich zu empfehlen.
Abermals eilte ein, in schwarz gekleideter Herr zu ihm um den Dunkelhaarigen zu
besagten Termin zu geleiten. Ein kurzes und kaum merkbares Seufzen entrann
Gakuto bevor er schließlich der Bitte nachging und der Person folgte.
Nachdem sie einige Gänge durchquert hatten wies man ihm die Tür, hinter der
man ihn erwartete.
Danach entfernte sich seine Bekleidung auch gleich wieder, was Gakuto nur recht
war. Nun stand er vor dieser nichts sagenden, weißen Tür und war so aufgeregt, wie
ein Schüler den man zum Direktor gerufen hatte. Sich grad dazu überwunden zu
haben die Klinke zu betätigen, wurde die Tür auch schon geöffnet. Der Ältere kannte
das Gesicht in das er nun blickte und er mochte es nicht, er würde sogar behaupten er hasste es,
auch wenn er es erst vor wenigen Stunden das erste Mal gesehen hatte.
"Oh, Verzeihung!" meinte der junge Mann mit der wilden Frisur und dem
undeutbaren Grinsen, welches den Schwarzhaarigen nur noch mehr Abneigung
verspüren lies.
Was fand Miyavi bloß an diesem Kerl, das er ihm auf der Bühne ständig an die
Wäsche gehen musste? So toll sah er ja nun auch nicht aus, aber das war halt
nur eine oberflächliche Meinung.
Kurz lugte der Gitarrist in den Raum zurück um der darin befindlichen Person
noch etwas mitzuteilen, danach schob er sich an Gakuto vorbei und ließ diesen
vor halb geöffneter Türe stehen.
Wie es aussah war das Team für das Interview noch gar nicht da und das würde
bedeuten, dass wohl nur der Bunthaarige in diesem Zimmer sein würde. Bei diesem
Gedanken begann sein Herz wie wild zu schlagen. Sollte er es wagen dem andren
jetzt gegenüber zu treten? Wieder focht er einen innerlichen Kampf mit sich
aus.
Auf der einen Seite wäre es die Chance, Miyavi nach all der Zeit wieder sehen
zu können ohne irgendwelche Beobachter, auf der anderen Seite war da nun dieses
Gefühl das er hatte seit er diese Kusseinlage mit seinem Gitarristen gesehen
hatte.
Diese ganzen verrückten Emotionen liefen nun in seinem Kopf Amok und er konnte sie
einfach nicht zur Ordnung rufen.
Aber das brauchte er nun auch gar nicht mehr da schon ein Trupp von fünf Leuten
auf ihn zuhielt der eindeutig das besagte Reporterteam darstellte.
"Ah, Gakuto-san! Schön, dass sie unserer Bitte um ein gemeinsames Interview mit
ihrem ehemaligen Schützling nachgekommen sind."
Ohne noch große Worte zu verlieren klopfte man kurz an und wurde auch gleich
hereingebeten.
Der Ältere betrat als letzter den Raum, hatte er sich nun noch schnell seine Brillen mit den abgetönten Gläsern aufgesetzt, damit er sich nicht
ganz so ausgeliefert vorkam, wenn er nun dem Jüngeren seit langem wieder ins
Gesicht sehen müsste.
Bei seiner derzeitigen Gefühlslage hatte er eh schon den Eindruck das alle
erahnen konnten was grad in ihm vorging.
Miyavi saß an einem der Stylingtische mit diesen übergroßen Spiegeln und
versuchte seine Frisur etwas zu richten. Der Schwarzhaarige hatte seinen Blick
gesenkt, er wollte es so lange wie möglich vermeiden den anderen anzusehen, da
er nicht abschätzen konnte wie er auf Miyavi reagieren würde wenn er ihn erst
einmal vor sich haben würde. Und einen peinlichen Auftritt wollte er sich nun
wirklich ersparen!
Der Bunthaarige beobachte das Szenario welches sich hinter ihm abspielte durch
den Spiegel. Kameras wurden aufgebaut und Scheinwerfer in Position gebracht.
Doch das schien ihn wohl am wenigsten zu interessieren. Seine Aufmerksamkeit
richtete sich eher an die Person die es sich in einem der Sessel bequem gemacht
hatte und etwas unentspannt wirkte.
Gakuto ließ seine Augen hinter den Brillengläser etwas schweifen aus dem
Augenwinkel heraus konnte er den Größeren entdecken.
Sich sicher das niemand es bemerken würde wenn er durch die dunklen Gläser
einen kurzen Blick auf Miyavi werfen würde lenkte er seine Sicht auf dessen
Gesichtshöhe und bemerkte sofort das der Jüngere in musterte. Rasch wendete
er sich wieder ab und konnte nicht vermeiden das sein eher blasses Antlitz nun eine
verlegenen Röte auflegte.
Bei dieser Reaktion konnte sich der Bunthaarige ein Schmunzel nicht verkneifen.
Nach wenigen Minuten war dann auch alles soweit das man mit dem Interview
beginnen konnte.
Der Jüngere ließ sich ohne große Umschweife auf einen der vorgesehen
Sitzgelegenheiten nieder und alles wartete nun auf die andere Hälfte in dieser
Runde. Anscheinend war dieser aber grade wo anders mit seinen Gedanken und
bemerkte so nicht das nun alle Aufmerksamkeit ihm zu teil wurde. Kurzerhand
stand Miyavi wieder auf und schlich sich unbemerkt an den Abwesenden heran.
Unbemerkt näherte sich dieser dem linken Ohr des Schwarzhaarigen.
"Denkst du gerade daran wie es wäre mit mir zu schlafen?" flüsterte er und
erreichte damit genau das was er wollte.
Völlig konfus über diese unerwartete Stimme und ihre frivole Frage schreckte
der Älter aus seinen Gedanken auf.
Da er sein Ziel erreicht hatte, ging der Bunthaarige auch gleich wieder zurück
zu seinem Platz. Nun bemerkte auch Gakuto das man auf ihn wartete und folgte dem
Beispiel des anderen. Jedoch saß ihm der Überraschungsangriff noch immer in
den Gliedern und vor allem im Kopf.
Es schien sich in dieser Hinsicht wirklich nichts verändert zu haben. Der
Jüngere war noch immer so unverschämt wie zu der Zeit als sie sich zum ersten
Mal über den Weg gelaufen waren.
Wer hätte damals ahnen können da dieses Zusammentreffen so viel verändern
würde?
Aber viel Raum zum nachsinnen blieb dem Leader des Gackt Job nicht da man nun
schon die ersten Fragen an ihn stellte.
"Gakuto-san, heute hatten sie die Gelegenheit ihren früheren Schützling bei
seinem ersten Live Konzert zu begutachten. Wie beurteilen sie seinen Auftritt,
der unzählige Fans so begeistert hat?"
Eigentlich war dem Dunkelhaarigen gar nicht nach irgendwelchen Lobeshymnen zu
mute, da für ihn der ganze Abend eher ein Desaster war als ein Event das es zu
preisen galt.
Aber Profi wie er war, ließ er sich davon nicht ablenken und sprach dem
Größeren schließlich seine Bewunderung aus, wenn auch mehr in die Kamera als
zu der besagten Person neben ihm.
"Miyavi-san, Waren sie aufgeregt als sie hörten das Gakuto-san zu ihrem
Debütkonzert kommen würde um zu sehen wie sie sich so entwickelt haben?"
Der Bunthaarige grinste kurz und fuhr sich dabei lasziv durch seine Frisur.
" Sicher war ich nervös , schließlich war es das erste mal für mich vor so
vielen Menschen aufzutreten, aber die Anwesenheit von meinem ehemaligen Mentor
hat mich dazu gebracht mein bestes zu geben, das war ich ihm schon schuldig."
So zogen sich Anerkennungs-, Bewunderungs- und Dankesfloskeln durch das gesamte
Gespräch ohne, dass jemand sich beschwerte, dass alles doch recht einstudiert
klang ohne einen Ansatz von ehrlicher Verbundenheit.
Doch dann schnappte sich der Bunthaarige das Mikrofon welches die junge Frau die
soeben den Talk beenden wollte noch in der Hand hielt und machte nun seinerseits
einen auf Berichterstatter.
"Gakuto-san." meinte er mit reichlich Spaß an dieser Sache. "Was denken Sie über
Miyavi als Mensch und als Kollege?"
Abwartend hielt er Gakuto das Mikro vor. Und jeder der in Raum Anwesenden
wartete nun ebenfalls auf eine Antwort auf diese doch recht interessante Frage.
/...du bist ein Blödmann sonders Gleichen! Am liebsten würde ich dir genau
jetzt deinen Hals umdrehen.../
War das Erste was dem Älteren durch den Kopf ging, da er genau wusste das
Miyavi diese Frage nur stellte um ihn ins Schleudern zu bringen.
"Ich schätze Miyavi als Kollegen sehr, da er eine Art an sich hat die, die
Leute zu begeistern weiß und das ist schließlich etwas was in dieser Branche
den Erfolg ausmacht."
Der Größere nahm jedes dieser Worte mit Wohlwollen in sich auf, unterstrichen
von einem nicht enden wollenden Smilen in seinem Gesicht.
"Das ist doch wie Honig für meine Seele." freute er sich um gleich noch auf den
zweiten Teil der Frage einzugehen.
"Und als Mensch?"
Der Schwarzhaarige war wirklich kurz davor zu explodieren. Er hätte wissen
müssen, dass eine geplante Unterhaltung mit dem Bunthaarigen nur im Chaos enden
konnte!
Noch immer waren alle Blicke und Kameras auf ihn gerichtet, was es nicht
leichter machte die Ruhe zu waren.
"Als Mensch..." meinte er dann überlegend.
"Er hat einen überaus ausgeprägten Sinn für Humor und man weiß nie was einen
in seiner Gegenwart bevor steht. Er ist schon etwas Außergewöhnliches aber
das macht ihn auch zu der Person die von den Fans so geliebt wird."
"Nur von den Fans?" fragte der Größere ganz ungeniert nach.
Gakuto konnte nicht glauben was er da hörte. Was sollte den diese Frage jetzt
nun wieder!?
Wollte der Jüngere ihn auf Krampf zum Affen machen?
"Ich weiß nicht von wem er noch so angehimmelt wird, vielleicht sollte er da
mal seinen Gitarristen fragen!" Der Zynismus in dieser Antwort war kaum zu
überhören und es schien als hätte er Miyavi damit auch einen Dämpfer
verpasst, da dieser ihn jetzt auf undeutbare Weise anschaute. Aber dann legte
sich auch gleich wieder ein munterer Ausdruck auf dessen Gesicht und er beendete
seine Befragung mit einem höfflichen -Arigato- und ein paar flotten Sprüchen
und schon war alles überstanden.
Eilig stand der Ältere auf, er wollte jetzt nur noch nach hause. Denn noch ein
einziges Wort von dem Bunthaarigen würde zur Folge haben das er vollends die
Beherrschung verlieren würde.