Zum Inhalt der Seite

Goldschimmer

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 13 - Geheimnissvolle Rätsel

Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch das kleine Fenster ins Jenns Zimmer. Verschlafen reckte sie ihre Arme in die Luft und streckte sie kräftig durch. Ein lauter Gähner entdrang ihrem Mund. „Oh man, ich hab geschlafen wie ein Murmeltier. Diese Seeluft macht einen ja echt fertig.“ Sie hoppste aus dem Bett und tappste zu dem Stuhl hinüber über den sie gestern sorglos ihren Mantel geworfen hatte. Ihr Blick fiel auf den kleinen Tisch der neben dem Stuhl stand. Ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. Auf dem Tisch befand sich ein Becher mit Wasser und einige Scheiben Brot auf einem Brett. Ein Korb mit Früchten stand ebenfalls zum Verzehr bereit. Daneben stand eine kleine Vase, in der eine schwarze Rose steckte. „Oh, eine schwarze Rose sogar, wie treffend.“ Sie kicherte leise und setzte sich an den gemachten Tisch. Als sie das Essen so vor ihr stand, machte sich auch ihr Magen bei ihr bemerkbar. ‚Natürlich, ich habe ja auch schon lange nichts mehr gegessen ...‘ Freudig begann sie die 3 Scheiben Brot zu verschlingen und trank hastig ihren Becher leer. Zum Abschluss stopfte sie sich noch ein paar Trauben in den Mund und verließ mit vollem Mund die Kajüte.
 

Jack stand wie immer am Ruder und hielt, mit dem Blick darauf gerichtet, seinen Kompass in der Hand. „Blödes Ding, du Blödes. Das ist wieder einmal die falsche Richtung!“
 

„HUHU JAAACK!“ Sein Blick fiel nach unten und anschließend auf den Kompass. „Kann das sein ...?“ Er runzelte die Stirn. Schwer atmend kam Jenn die Treppen nach oben gerannt. „Oh Man, da merkt man erst wie lang das Schiff ist ... huh ...“ Er klappte den Kompass zu und lies ihn die Hosentasche fallen. „Liebes, du bist schon Wohlauf?“ Sie grinste ihn an. „Ja, dank deines tollen Frühstücks.“
 

„Welches Frühstück? Es gibt Frühstück?“ Fragend schaute er sie an. Hatte Jack etwa nicht für sie das Essen hergerichtet? Hatte sie sich etwa getäuscht? „Äh .. das Essen was auf dem Tisch stand? Wasser, Brot, Obst .... die Rose?“ Jack machte ein Verwundertes Gesicht. „Nein Liebes, da muss ich dich enttäuschen, das habe nicht nicht ich herrgerichtet ...“ Mit offenem Mund starrte sie den Captain an. „Nicht DU? Wer soll das sonst gewesen sein?“ Enttäuscht lies sie sich auf ein Fass fallen. ‚Und ich habe echt gedacht ... Jenn wie BLÖD!‘
 

„Das war ich!“ Beide fuhren mit dem Kopf herum und blickten in das grinsende Gesicht von Gibbs. „DU?“ Gleichzeitig sprachen sie das aus, was beide gedacht hatten. Mit zusammengekniffenen Augen sprach Jack Gibbs an. „Wieso richtest du ein Frühstück für Jenn her?“ Hatte sie das eben richtig verstanden? Was sollte daran falsch sein für sie ein Essen herzurichten? Empört schlug Jenn ihm auf die Schulter. „AUA ... was soll’n das?“
 

„ER macht das zumindest! Ich danke dir Gibbs.“ Sie warf Gibbs ein Lächeln zu und Jack einen bösen Blick, bevor sie mit gehobener Nasenspitze die Treppen nach unten schritt. Ein verwunderter Jack blieb zurück. „Was hab ich denn jetzt wieder falsch gemacht??“ Gibbs zuckte nur mit den Schultern, grinste aber in sich hinein. Jack sollte von alleine darauf kommen. Und mit seiner Hilfe, würde er es auch schaffen.
 

°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°
 

Wieso regte sie sich eigentlich so auf? Sie hätte es sich eigentlich denken könnten, dass so eine Idee nicht von Jack ausging. Jenn seufzte auf. ‚Wieso bist du immer nur so gutgläubig Jenn??‘ Sie lies sich auf den Stuhl in Ihrer Kajüte fallen und starrte auf die Rose. Was hatte sie sich eigentlich dabei erhofft? Selbst wenn die Rose von Jack gewesen wäre, hätte das nichts zwischen ihnen geändert. Sie war verlobt. Und sie sollte sich nur über Blumen von ihrem Verlobten freuen ... Sollte sie zumindest. Sie seufzte wieder auf. Wieso hatte sie dann gehofft, dass die Rose von Jack kam? Und warum war sie nur so enttäuscht, als es nicht der Fall war? Konnte es sein, dass sie sich vielleicht ein klein wenig in Jack verliebt hatte?
 

„So ein Blödsinn!“ Sie griff nach der Rose und warf sie gegen die Türe. Direkt vor Jack’s Füße. „So geht man aber nicht mit Blumen um Liebes.“ Erschrocken fiel ihr Blick auf den Türrahmen, in welchem Jack sich gerade bückte und die etwas mitgenommene Blume aufhob. ‚Aha, das ist also die schwarze Rose die von Gibbs kam ... pfff .. schenkt ihr einfach Blumen ...‘ Mit der Rose in der Hand ging er auf Jenn zu. Eine leichte Röte bildete sich auf ihren Wangen. ‚Na Toll Jenn ... wie kommt das denn jetzt ...‘ Ein schlechtes Gewissen machte sich in ihr breit. Immerhin war die Rose ja von Gibbs und dieser konnte für ihre schlechte Laune ja kaum etwas. „Tut ... tut mir Leid.“ Wortlos steckte er die Rose wieder in die Vase und musterte dann eindringlich Jenns erötetes Gesicht. Es war ihr peinlich, dass er sie dabei erwischt hatte, wie sie die Blume wütend weggeworfen hatte.

Aber wieso hat sie das getan?
 

„Jenn ...“ es war das Beste er wechselte einfach das Thema, „wir sollten uns mal wieder mit dem Buch beschäftigen. Wir werden demnächst weitersegeln, ... aber vorher müssen wir wissen in welche Richtung.“ Er seufzte innerlich auf und dachte dabei an seinen Kompass. Dieser schien ja irgendwie zurzeit nicht zur Verfügung zu stehen. Weiß Gott wieso ...
 

„Ja ... da hast du Recht.“ Eine leichte kühle Stimmung machte sich im Zimmer breit. Keiner der beiden wollte so recht den Anfang machen. Jenn wagte dann doch den ersten Schritt und nahm das Buch in die Hand. Vorsichthalber ging Jack einen Schritt zurück, musste dann aber feststellen, dass er mit seiner Vermutung richtig lag. In Jenns Händen öffnete sich das Buch ohne jede Probleme. Sie rückten beide einen Stuhl an den Tisch und saßen nun nebeneinander vor dem offenen Buch. „Lies mal vor!“ Er stupste sie an und fuchtelte mit der Hand über den Seiten herum.
 

„Lies doch selber!“ War sie nun seine Vorlesetante?
 

„Warum? Das ist doch dein Buch.“ Lässig lehnte er sich mit dem Rücken an den Stuhl und begann gefährlich damit zu wippen. Jenn zog eine Augenbraue nach oben, blätterte an die Stelle wo sie zuletzt aufgehört hatten und begann zu lesen:
 

„1702 – Meer

Ich habe 25 Meilen zurückgelegt. Ich komme schnell vorran. Dabei muss ich mit meinem Vorhaben scheitern. Noch nie zuvor hat jemand ein derart großes Schiff allein gelenkt. Doch es muss sein. Die Meuterei hat begonnen. Ich habe sie abgehängt. Noch nie in meinem Leben habe ich meine Crew verraten. Doch diesesmal war es nötig und vielleicht bezahle ich dafür auch mit meinem Leben. Aber der Schatz steht ihnen nicht zu. Niemand steht der Schatz zu, außer dem, der ihn findet. Und das werde ich zu verhindern wissen. Wer Rechtmäßig dazu bestimmt ist, der soll den Schatz erlangen. Aber auch nur der. Die Zeit wird kommen und das Piratenkind wird ihn erhalten.
 

Jenn blätterte weiter ...
 

1702 - Angelegt

Die Schildkröte war eine gute Idee! Das silberne Ding war nicht einfach zu bekommen. Die Hexe hatte sich anfangs gewehrt, doch nun erzählte sie davon. Die spitzen Steine des Nordens zeigten mir den Weg. Wasser, mein Element, und doch ... es kostete mich beinahe mein Leben. Neugierde und Gier hatte schon immer Menschenopfer gefordert. Sie sind mir auf den Versen. Es sind nicht viele, und doch muss ich mich beeilen. Der fließende Sand wird sie aufhalten. Für immer ...“
 

„Das wars.“
 

„Wie das wars? Mehr steht da nicht?“ Er hörte auf mit dem Stuhl zu wippen und warf verwundert einen Blick in das Buch. „Das siehst du doch selbst. Nur noch leere Seiten!“ Sie lies die die Seiten durch ihre Finger gleiten und zeigte es Jack demonstrativ. „Hier! siehst du?“
 

„Das kann nicht sein!“ Er riss ihr das Buch aus der Hand und blätterte es selber durch. Kopfschüttelnd beobachtete sie wie er es nach oben hielt und es kräftig schüttelte.

„Nein! Kann nicht sein!“
 

„Jack, sieh es ein, anscheinend war die ganze Sache doch nur ein Reinfall ...“ Enttäuscht lies sie sich wieder auf den Stuhl fallen. „Ohje und was habe ich dafür alles auf mich genommen?“ Sie hatte ihren Verlobten sitzen lassen, einen Piraten aus dem Gefängnis befreit, ihren Vater im Glauben gelassen sie hätte ihren Verlobten hintergangen und war mit einem Piraten auf ein Schiff geflüchtet. ‚Und alles umsonst!‘ Jammern stand sie wieder vom Stuhl auf und ging im Raum auf und ab. „Beruhig dich Jenn! Da muss doch irgendetwas zu finden sein!“
 

„Wann kapierst du es endlich?? Das ist alles ein billige Geschichte! Eine Idee! Eine Fiktion!“
 

„Eine was?“ Sie brauchte nicht glauben, dass sie mit ihren intellektuellen Worten ihn beeindrucken konnte.
 

„Eine reine Vorstellung Jack! Das ist schlicht weg erfunden!“ Jenns Kopf fühlte sich an, als ob er gleich explodieren wollte. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Sie waren gerade mal bis nach Tortuga gekommen und ihre Reise sollte so schnell schon wieder vorbei sein?
 

„Ich glaube du liegst falsch ... Vielleicht sollten wir versuchen, herauszufinden was der Mann da wirres geschrieben hat ...?“ Er machte ein grübelndes Gesicht und nahm das Buch nochmals in die Hand. „Er sagte etwas von einem Piratenkind. Was könnte er damit meinen?“ Er schaute Jenn fragend an. Gelangweilt fuchtelte sie mit der Hand in der Luft herum.
 

„Pff .. was weiß ich ... ein Auserwählter? Ein Nachkommen?“
 

„JA! Das is es!“ Mit irritiertem Blick beobachtete sie wie Jack wild rumfuchtelnd durch das Zimmer lief. „Was ist was?“
 

„Na, es gibt jemand der dafür bestimmt ist diesen Schatz zu finden! Und vielleicht sind wir das?“ Er grinste sie an und auch Jenn wurde allmählich positiver gestimmt. Konnte das sein? War vielleicht sie diejenige die dafür ausgewählt war, diesen Schatz zu finden? Möglich wäre es ja ... Immerhin hat Jack mal erwähnt, dass dieses Buch niemals zuvor in einer Hand einer Frau gelangt war. „Er schreibt ja nicht dass es ein Piratenjunge ist. Er hält sich neutral und erwähnt nur das ‚Kind‘.“ Amüsiert beobachtete er wie in Jenn erneut die Abenteuerlust in den Augen aufleuchteten. Ja, genau so hatte er sie kennengelernt.
 

„Gut und was könnte er mit der Schildktröte meinen?“ Jack dachte nach. „Ich weiß es nicht. Wie lautete nochmals der Satz?“ Er blickte über Jenns Schulter während sie ihn nochmals laut vorlies. „Er heißt: ‚Die Schildkröte war eine gute Idee!‘“ Wer oder was ist die Schildkröte?“ Beide schauten sich fragend an. Wie es aussah, konnte es noch ein langer Tag werden ...
 

°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°
 

Die Dunkelheit war schon eine gute Zeit lang hereingebrochen und auch die Kerzen die sie angezündet hatten, waren mittlerweilen fast heruntergebrannt. Sie hatten den ganzen Tag versucht hinter die einzelnen Begriffe zu kommen und was der Captain damit wohl gemeint haben könnte. Jenn saß zwischenzeitlich nur noch mit Hose und einem langem Hemd darüber bekleidet auf dem Bett und Jack lehnte sich mit dem Stuhl nach hinten. Die Ärmel hatte er nach oben gekrämpelt. „Also nochmal, eine Person kommt in Frage?“ Jenn rieb sich erschöpft mit der Hand über das Gesicht. „Ja, vielleicht hat derjenige ja so einen seltsamen Kopf, das der beinahe aussieht wie eine Schildkröte?“ Er brachte das mit soviel ernst rüber, dass sich Jenn nicht einmal sicher war, dass er das vielleicht auch WIRKLICH ernst meinen könnte. „Du willst mir also sagen, wir müssen nach einem Mann ausschau halten, der wie eine Schildkröte aussieht??“
 

„Nicht?“ Er drehte seinen Kopf leicht nach links und schaute sie schräg an. „Nein Jack, das ist doch Blödsinn! Wo willst du denn bitte nach so einem Mann suchen??“
 

Jack zuckte nur mit den Schulter und schritt zum Fenster. „Keine Ahnung, vielleicht sind wir ihm näher als wir vermuten ...?“ Er runzelte mit der Stirn und richtete seinen Blick auf das Festland, welches sich vor ihm bot. Bei der Anblick der Insel wurden seine Augen groß. „JENN! TORTUGA!“
 

„Tortuga ...?“ Sie brauchte einen Moment bis sie verstand was Jack meinte. „NA KLAR! Tortuga ist die Schildkröte! Es war eine gute Idee es dort zu verstecken! Das meinte er damit!“ Zufrieden setzte sie ein Grinsen auf bis sie an die restlichen Zeilen dachte. „Aber was meint er dann mit einer Hexe?“
 

„Das, meine Liebe, werde ich dir zeigen!“ Er grinste sie geheimnisvoll an und Jenn fragte sich mal wieder ob diese Reise wirklich eine so gute Idee gewesen war. Zumindest, die Reise mit Jack Sparrow anzutreten ...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück