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Lebe wie im Himmel...

...liebe wie die Hölle
von

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Unverhofft, nicht gewollt und nicht bereut

~~Toshiya~~
 

Halbschlafend stehe ich an der Haltestange im Bus. Abgesehen von dem monotonen Surren des Wagens herrscht Totenstille. Nicht zuletzt, weil alle am Einpennen sind.

Ich bin so müde. Ich bin so müde von allem, ich hab es so satt. Ich versteh einfach nicht, was ich hier noch soll. Es läuft nie so, wie ich es will. Es ist so schrecklich; ich habe das Gefühl, es wird nie wirklich in Ordnung sein. Es wird nie sein wie früher.

Kaoru versteht mich nicht. Er tut nur irgendwie so. Aber wie blind dieser Vollidiot ist! Verdammt, ich red einfach nicht mehr mit ihm, und wenn es mich...

Ich seufze geräuschlos und verziehe das Gesicht, als ich den Kopf drehe und mein grauenvolles Spiegelbild an der Fensterscheibe realisiere. Traurig, unmotiviert und verplant guckt es mich an.

Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Ich bin so erbärmlich. Ich suche von allen Mitleid, klammere mich an den Menschen, den ich nie haben kann, der mich mittlerweile sogar verachtet, laufe dem hinterher, dem ich egal bin...

Ich mach alles falsch, das ist es. Keiner kann das leugnen. Vielleicht pack ich es nicht richtig an, vielleicht hänge ich zu sehr an anderen, verstelle mich zu viel und vielleicht liegt es einfach nur an meiner Ausstrahlung. Aber ich kann nicht glauben, dass es wirklich nur an mir liegt. Es geht mir nur um mich, oder? Ich bin schon lange unglücklich und nerve alle solange damit, bis sie es merken. Ich glaube, letztendlich ist es ihnen egal. Das merkt eh keiner oder zumindest gewöhnen sie sich dran. Ich hab das Klammern satt. Ich rufe niemanden mehr an. Ich verlange von niemandem mehr Hilfe oder Mitleid. Ich kann mein Leben selbst regeln. Ist mir egal, wie ich vorankomme. Aber ich bin einfach nicht der Mensch, der loslässt. Zu Hause überleg ich mir am besten, wie ich weitermachen soll. ‚Ja, schreib dir einen Zettel, ein Buch, Toshiya.’: „Totchi’s Versuche, ein Leben zu führen, Kapitel 2: Was soll das mit den albernen Haaren?“ oder „Totchi kauft sich ein Handbuch, denn er weiß nicht, was er tun soll.“ Ist Suizid eigentlich eine Lösung? Mein verzerrtes Spiegelbild grinst bis zu beiden Ohren und es passt überhaupt nicht zu den Augen. Nein, böses Omen... vielleicht sollte ich mir dieses falsche Lächeln erst mal abgewöhnen.

Wenn ich ihn sehe, fange ich an zu zittern und schreie innerlich und fluche, wie ich es sonst nie tue. Es gibt keinen Augenblick, in dem ich ihm nicht etwas zu sagen habe. Warum nur? Gibt es Gründe dafür? Er würde es nie begreifen. Wenn ich alleine bin, habe ich meistens nichts zu tun. Ich denke nach und stehe in einer Sackgasse, aber was soll das? Ich drehe mich in einem Labyrinth und komme immer wieder an der selben Stelle an. Nein, es ist eine Art ... magisches Labyrinth, das noch schnell eine Hecke vor den Ausgang baut, damit ich mich in letzter Sekunde darin verfange, beinahe ersticke und durchdrehe. Ich komme nie raus aus diesem Dilemma. Ich mache mir nur was vor, wenn ich sage, ich vergesse ihn einfach. Das alles. Mache so weiter, wie sonst auch. Keiner wird es merken, wenn ich so tue, als würde mir die Welt am Arsch vorbeigehen.

Ich überlege gerade, ob ich weinen soll (und dazu lachen). Aber schon wieder? Soll ich jeden Tag aus dem gleichen Grund heulen? Warte, Totchi, jetzt nicht. Später vielleicht. Erfind ein Problem.

Vielleicht mache ich mich erst mal meiner Gefühle bewusst. Ich spüre, dass ich wütend bin. Ein wenig. Auf Kaoru, weil er so dumm ist. Er denkt, er hilft mir, dabei hat er keine Ahnung. Er guckt mir nie richtig in die Augen, bemerkt keine stummen Botschaften, und bildet sich ein, er wüsste über alles Bescheid und könnte mir helfen wie kein anderer. Für ihn bin ich ein Freund, der grade ein Problem hat. Tja, die Wahrheit ist, er weiß selbst nicht mal, was für eins. Was soll das?! Ich will mich mit Die versöhnen, ich brauche wirklich seelischen Beistand! Er sollte mich einigermaßen motivieren, mir einen Grund geben, weiterzumachen. Stattdessen macht er mit ihm rum, und das vor meinen Augen! Heute hat er rein gar nichts erreicht! Ich habe nichts erreicht! Er darf sich durchficken lassen, aber sonst geht’s ihm gut!

Ah, wütend ist gut, ich bin stocksauer.

Ich grinse, als ich spüre, wie meine Augen brennen. Ich hab’s geschafft. Ich bin so sauer auf ihn, dass ich heulen muss. Ich bin nicht mal wütend auf Die. Obwohl er so sturköpfig ist. Aber das ist schon okay. Er will einfach nicht verstehen. Er wird bald erfahren, wie wichtig er mir ist.

Er wird es ganz sicher erfahren. Bald wird er alles wissen, vielleicht muss ich es ihm nicht einmal sagen...

Völlig unbewusst steige ich an genau meiner Haltestelle aus und schlendere die dunkle Straße entlang.
 

~~Shinya~~
 

Ich muss lächeln, als ich Feuchtigkeit auf meinem Zeigefinger spüre.

Miyu kann es gerade nicht lassen, meine Wange abzuschlecken. Das erinnert mich daran, als sie noch ganz klein war und mich immer in die Nase gebissen hat und ich Angst hatte, sie würde mir mein Augen auskratzen (was sie ein paar mal beinahe geschafft hat).

Murrend knipse ich das Licht an und starre auf den Wecker. Es ist halb drei und ich glaub, ich werd verrückt. Nicht zuletzt ist Miyu der Grund meiner Schlaflosigkeit. Ich komme nicht darüber hinweg. In meinem Leben fehlt etwas. Ich bin unkonzentriert, kann mich nicht mehr auf meine Gefühle verlassen ... ich bin nicht mehr so stark, wie früher. Ich habe keine Zuflucht mehr, ich bin unvollständig. Mir fehlt jemand, der mich vollkommen macht. Meine einzigartige Mutter. Es ist unmöglich, den Gedanken zu verdrängen, auch wenn es so scheint. Tagsüber bin ich beschäftigt. Ich suche mir momentan einen Teilzeitjob. Ich lerne mehr als zuvor. Ich habe das Gefühl, es allen recht machen zu müssen. Ich muss stark für die anderen sein. Ich bin ehrgeizig und war eigentlich schon immer auf mich alleine gestellt, jetzt mehr denn je. Mein Vater und ich gehen fast getrennte Wege. Ich bin vollkommen auf mich alleine gestellt.

Doch der Nacht bin ich schutzlos ausgeliefert. Erst da wird mir bewusst, wie falsch das alles ist. Es wird immer so sein. Solange dieser Teil fehlt. Es kann besser werden, oh, es wird besser. Aber was soll man machen? Gerade jetzt ... ich kann mich nicht daran gewöhnen. Nicht so . Es war dumm zu glauben, es wäre alles in Ordnung. Ich mache etwas falsch. Jeden Tag sah ich sie ... jeden Tag hab ich mit ihr gelacht, mit ihr geredet, und dennoch nicht genug. Nicht so viel, wie ich sollte. Ich habe mir vorgestellt, wie es wohl sein wird, richtig selbstständig zu sein. Nicht mehr auf seine Eltern angewiesen zu sein. Was sie wohl sagen würden? Wenn ich wegziehe? Meine Mutter würde mich sicher besuchen kommen. Und wenn ich in Alaska leben würde, sie stünde immer genau hinter mir.

Das zählt jetzt alles nicht mehr. Mein Leben wird anders sein. Hinter mir wird ein leerer Platz sein. Es wird wie in einem Traum sein. Ich werde es wirklich nie begreifen. Es ist zu krass. Ich kann mich einigermaßen dran gewöhnen und es könnte alles wie immer sein. Fast alles.

Ich bin so froh, morgen alle meine Freunde wiedersehen zu dürfen. Ich werde mit Kyo lachen und über den Schulhof spazieren, werde Kao schief angrinsen, Die auf die Schulter klopfen und Totchi fragen, warum er nicht glücklich ist.

Seufzend lösche ich das Licht und lege meinen Kopf ganz nah an Miyus. „Denkst auch grade, was ich denke? Ich denke, ich mach heut einen langen Spaziergang mit dir. Mit dir und einem guten Freund.“
 

~~Kyo~~
 

„Wie ist der Kerl?“ Ich puste meine Miso-Suppe kühl.

„Anständig, lustig und zurückhaltend.“, lächelt meine Mum und schwenkt das Wasserglas in ihrer Hand. „Ich unterhalte mich ganz viel mit ihm, ja, der ist okay.“

„Ganz im Gegensatz zu Dad, was? Besucht er uns mal?“, frage ich unverschämt weiter. Das reicht schon, um sie aus der Bahn zu werfen. Entrüstet fährt sie sich durch die Haare, denen sie erst vor kurzem einen neuen Schliff verpasst hat. Sie trägt ihre Mähne jetzt relativ kurz und stufig. Sie hat dickere Haare, da sieht das ziemlich gut aus. Ich rate ihr demnächst zu einem Bop, wobei es mir eigentlich egal ist, wie sie ihre Haare trägt.

„Nein, Tooru“, sie will sich das nicht abgewöhnen, ich weiß, „das ist totaler Quatsch. Er hat keine Ahnung, wo wir wohnen. Außerdem sind wir hier nicht auf der Flucht! Wir sind in Tokio und ich kann nach Lust und Laune zum Telefon greifen und ihn wieder einsperren lassen! Der braucht sich hier gar nicht mehr blicken lassen, ich kann ihn verlassen, wann ich will und der wird erst mal Augen machen, wenn er merkt, dass ich jetzt eine eigene, bessere Familie habe und mein Leben selbst verwalten kann!“ Aufbrausend wie sie des öfteren sein kann, springt sie auf und räumt ihren leeren Teller auf. Meine Mundwinkel zucken, als ich den Kopf senke, um meine Suppe weiterzuschlürfen. Sie glaubt tatsächlich, es sei egal? Einfach zum Telefon greifen, ihm verklickern, er spiele keine Rolle mehr in unserem Leben. Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Als wir noch alle zusammenwohnten und nach seinen Regeln gespielt haben, sagte meine Mum das auch immer; „Wir werden gehen, ich werd ihn anzeigen...“ Letztendlich hat es nach fünf Monaten und zwei Wochen geklappt. Nachdem ich das erste mal ernsthaft ins Krankenhaus musste. Einmal, versteht sich, das vorherige mal war mir das ja nicht gestattet. Es war schon was ernsteres. Wer weiß, wie’s diesmal wird. Vielleicht findet er ja her, wer weiß. Oder aber er lässt sich einfach nicht mehr blicken. Jedenfalls hat er nicht mehr angerufen.

Nachdem ich schnell aufgegessen habe, schultere ich mir den Rucksack auf und mache mich auf den Weg nach draußen. „Bis dann“, rufe ich in die Küche. Vielleicht sollte ich mal aufhören, den Tag damit zu verschwenden, über einen versoffenen, dummen Kerl nachzudenken. Widmen wir uns einem anderen dummen Kerl.
 

„Kao.“ Ich nicke dem Älteren zu, der da an der Kreuzung steht und auf seinem Handy rumtippt. Er braucht erst drei Sekunden, dann blickt er überrascht auf. „Lustig, du bist früh dran.“

„Ja, du und Die, ihr habt einfach so plötzlich meine Traumwelt überfallen, wie soll ich da lang schlafen können.“, werfe ich ihm trocken an den Kopf. Einen Moment sieht es so aus, als würde er die Backen aufblasen.

„Du bist doch nicht etwa noch immer irgendwie sauer auf Die?“

„Wie kommst du darauf? Träumst du denn gerne von mir?“

„Ich mein’s ernst, Kyo!“, er guckt böse auf mich herab und setzt sich in Bewegung, als der Bus an der Haltestelle wenige Meter neben uns parkt. Vielleicht hätte ich ihn vorhin ignorieren sollen, er hätte mich sicher nicht bemerkt. Dann wäre mir auch dieses Gespräch erspart geblieben. Aber Kao weiß immerhin, dass er mich nicht erpressen kann.

„Und ich auch, du interpretierst meine Reaktion nur falsch. Huhu“, summe ich, ohne die Mimik zu verziehen. „Das geht dich nichts an.“

„Kindskopf.“, murrt der Blondschopf (worauf ich nur lachen kann: „Man hat mich schon Schlimmeres genannt“) und sucht vergeblich nach einem Sitzplatz im Bus. Ehe der losfährt, ergreife ich, im Gegensatz zum meinem Freund, der hoffnungslos in einen brünetten Jungen reinrennt, eine Haltestange und lasse den Rucksack von meiner Schulter rutschen.

„Sag’s mir doch einfach, wenn du ein Problem mit ihm hast, kann ich euch viel besser helfen.“, bittet er mich und nimmt schnell den Platz neben mir ein. Die Hälfte der Leute im Schulbus pennt, die andere hockt vor Schulbüchern oder hört Musik mit CD-Playern.

„Nein, kannst du nicht.“ Darauf sagen wir beide nichts mehr.

Ich muss zugeben, er tut mir ein bisschen leid. Aber mir bleibt nichts anderes übrig, als ihn abblitzen zu lassen. Der letzte, der mir helfen kann, ist Kaoru.
 

~~Toshiya~~
 

„Hey, Totchi, wie geht’s? Was hast du denn mit deinen Haaren gemacht?“, höre ich eine besorgte Mädchenstimme. Ich gucke seufzend auf. „Gefärbt, Haruka. Gefärbt.“ Ich räuspere mich und lehne mich lächelnd zurück. Meine Antwort kam vielleicht zu barsch rüber, oder? „Mir geht’s wie immer, danke.“ Das zaubert ihr ein hübsches Lächeln ins Gesicht. Doch dann verdüstert sich ihre Miene plötzlich. „Sei nicht so traurig wegen diesem Idioten.“

Was? Ich versteh nicht ganz. Sie meint doch nicht etwa Kyo? Woher sollte sie davon wissen? „Idioten? Wen?“

„Tooru natürlich! Du musst es nicht leugnen, ich weiß es schon.“

„Von wem?!“ Meine Augen verengen sich und ich denke schnell nach; Kaoru! Der erste, der mir dazu einfällt.

Haruka schüttelt nur den Kopf. „Unwichtig! Weißt du, in der Klasse mag ihn eh keiner, also lass dich nicht mehr so fertig machen. Und wenn doch – na dann sag’s uns. Wir haben immerhin eine der besten Klassengemeinschaften, da –“

„Wow, Haru-chan!“, ich hebe abwehrend die Hände und schaukle mit dem Stuhl zurück. „Keine Bange, ich kann ganz gut mit ihm umgehen, macht euch keine Gedanken!“ Wofür hält die mich? Bin ich der Klassenwaschlappen? Was hat Kao über mich erzählt (wenn es denn überhaupt Kaoru war)?

„Na ja, gut, wenn du meinst.“, meint sie schulterzuckend und geht zu ihrem Platz. Ich muss mich erst sammeln; als ob ich Hilfe bräuchte! Überhaupt; was heißt hier den mag eh keiner ? Was zur Hölle...

„Oh, Herr Zwerg traut sich ja pünktlich zur Schule!“ Ich schrecke hoch. Das kam von Takanori. Kyo ist da.

Er betritt den Raum und will zu seinem Platz gehen, aber natürlich wird er aufgehalten, wie immer. Warum denn schon so früh da?

Was soll’s; als Takanori vor ihm steht, wirft (entweder Moto oder Keiko) etwas auf Kyo und trifft ihn an der Wange. Und die Hälfte des Klassenraums lacht. Es war ein Schuh. Kyo hebt ihn auf und schmeißt ich mit aufgebrachter Miene zurück, verfehlt aber deutlich das Ziel.

Mit pochendem Herzen und bebendem Körper stütze ich meine Hände auf das Pult und beiße mir auf die Lippe. Ich bin so sauer, ich kann nicht mehr zusehen! Ich könnte beweisen, dass ich doch zu etwas fähig bin, dass ich damit fertig werde und nicht zu schwach oder schüchtern bin, wie Kyo denkt!

„Daneben geworfen, sorry!“ Dummer Keiko.

„Macht nix, Kei-kun, du musst dich nicht entschuldigen!“ Noch dümmerer Takanori.

„So einfach willst du mich also zur Schnecke machen, was, kimi wa baka ?“

„Du kriegst den Mund doch eh nie auf!“

Mein Herz pocht so stark, dass ich denke, man sieht es durch mein dünnes Hemd. Total in Rage springe ich auf, gehe mit zügigen Schritten auf den lachenden Takanori zu und schreie ihn an: „Halt d-den Mund! HALT DEN MUND!“ Meine Brust hebt und senkt sich schwer, als hätte ich gerade einen zehnminütigen Dauerlauf hinter mir. Ich starre den Älteren mit großen Augen an und er erwidert den Blick total perplex. Keiner lacht mehr, alle gucken, entsetzt oder neugierig auf das Szenario. Völlig gedankenlos hebe ich den zweiten Schuh auf und knalle zur Demonstration meiner Wut gegen die Tafel. „Das ist absolut nicht lustig!! Ihr habt doch keine Ahnung! Ihr habt keine Ahnung von ihm und euch kümmert einen Scheißdreck , was ihr ihm antut! Ihr wisst ja gar nicht, wie das ist! Ihr benehmt euch wie Kinder, so jämmerlich! Das ist doch keine Klassengemeinschaft!“ Da stocke ich und zurück bleibt nur Übelkeit; ein mulmiges Gefühl macht sich in meinem Bauch breit, aber mein hastiger Atem klingt langsam ab. Ich seufze tief.

Was hab ich da nur getan? Ich ... ich hab die ganze Klasse jetzt gegen mich aufgehetzt! Und damit hat wirklich keiner gerechnet. Woher habe ich die ganzen Kraft genommen? Oh ja, aus blinder Wut. Sie werden mich alle hassen, die werden mich angucken, als hätte ich den Verstand verloren ... nein, sie tun es schon...

„Was ist den hier für’n Krach?“ Kobori-san betritt das Klassenzimmer und sieht als erstes mich, dann Kyo und Takanori an, der starr am Pult lehnt und eine komische Geste macht.

„Meinungsverschiedenheiten“, murmle ich und gehe an meinen Platz.
 

~~Kaoru~~
 

„Das macht mich total kirre, ich wünsch mir wieder Wochenende“, nörgle ich unvermittelt, als der Rest von uns auf dem Pausenhof in der Wiese rumhockt. Gerade als ich meine Zigarettenschachtel aus der Jackentasche nehmen will, lasse ich sie schnell wieder in die Jackentasche gleiten. Hallo, hier ist Kao, auf der Suche nach Zigaretten, um ihn herum 500 kleine Kinder.

„Verarsch mich nicht“, nuschelt Kyo in seinen nicht vorhandenen Bart und gleichzeitig schreit Toshiya entsetzt: „Kao, rauchst du etwa?!“

„Öhm“

„Mein Gott, das ist ja schrecklich...“, murmelt Shinya aus dem Hinterhalt.

„Er will nur seinen Frust runterkehren, deswegen macht er sich jetzt von etwas abhängig“, lacht der kleine, gemeine Blondschopf und ich kassiere als Entschädigung eine seiner Haarsträhnchen.

„Du hast mich noch nie eine rauchen sehen?“

„Nein!“

„Er macht das immer allein zu Hause“

„Halt den Rand, Halbwüchsiger!“, schnappe ich nach dem Kleinen, der den sterbenden Waschlappen spielt und blöde grinst.

„Er ist gut drauf?“, fragt Toshiya in die darauf folgende Stille. Vielleicht hätte er es nicht sagen sollen, denn just in dem Moment richtet Kyo sich wieder auf und guckt schweigend zu Boden. Der Blauhaarige kratzt sich verlegen am Kopf und sieht Shinya an, der neben ihm auf der Wiese liegt und die Augen geschlossen hat.

„Was ist jetzt?“, frage ich interessiert und mir schwant Böses. „Hat sich irgendwer gestritten oder um was geht’s diesmal?“ Ich hasse es, wenn alle um einen herum sitzen und schweigen, und man weiß, dass etwas nicht stimmt. Besonders blöd ist es dann, wenn keiner darüber reden will.

„Also, es ist nichts wirklich erwähnenswertes passiert. Nichts, was dich beunruhigen könnte.“, murmelt Toshiya endlich und blickt mich verstohlen an, dann Kyo. Der merkt das, und guckt auch ihn seltsam an. Ich platze fast, aber Kyo kommt mir zuvor, und der Jüngere neben ihm wackelt aufgedreht hin und her und verdreht die Augen.

„Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!“, ich schlage die Hände über den Kopf zusammen und bin fassungslos. Kyo und Toshiya lachen gemeinsam, welch Anblick der Unvergessenheit!

„Der liebe, unscheinbare Toshiya hat’s Takanori Dem Dorftrottel heute richtig gegeben.“, lächelt Kyo. Ich rutsche näher an Totchi heran. „Ist das wahr?“

Er seufzt, mit Tränen in den Augen, aber immer noch matt grinsend. „Jaa, ich habe heute mein eigenes Todesurteil gesprochen.“
 

Ich konnte heute endlich Kyo dazu bewegen, mit mir mitzukommen. Er scheint mir nicht mehr sauer zu sein, aber vielleicht war er das nie. Bei Kyo weiß man nie. Toshiyas plötzlicher Gefühlsausbruch hat ihm wohl sehr gefallen. Mich erstaunt es ehrlich gesagt. Es war ziemlich mutig, andererseits könnte es ihm sehr schaden. Aber das wichtigste überhaupt ist, dass er total selbstlos war und er weiß bestimmt, dass es nur recht und gut war, mal so aus sich rauszugehen; allerdings, ich weiß nicht, die Folgen wiederum werden schlimm sein...

„Kao, bitte, wenn ich es bei dir aushalten soll, laber mich wenigstens voll und denk nicht nur mit dir selber“, meckert Kyo und klimpert unschön auf meiner Gitarre herum.

„Wenn du dir das wirklich antun willst, spreche ich mich eben an dir aus.“

„Wofür bist du denn sonst da“ Ich ziehe meinen Hausschuh aus, hole kurz aus und werfe ihn gegen Kyos Arm (übrigens befinden wir uns in meinem Schlafzimmer). „So und jetzt... Go into the Wohnzimmer. Und lass die Finger von meiner Gitarre!“
 

„Schon sehr krass, was Toshiya heute abgezogen hat“, murmele ich und krame in Kyos Rucksack herum. Der Blonde macht es sich auf der schwarzen Ledercouch bequem und streicht gedankenverloren den glatten Tischrand entlang. Er antwortet nicht, aber das war zu erwarten. „Was ist eigentlich genau passiert?“

„Will ich nicht sagen.“

„Wie geht’s dir jetzt?“

„Weiß ich nicht.“

Als ich gefunden hab, wonach ich gesucht habe, springe ich auf das Sofa und setzte mich im Schneidersitz neben Kyo. „Wie auch immer das Geschehen vonstatten gegangen ist, du scheinst es dir nicht gerade gewünscht zu haben. Heute nach der Schule hast du das ja anders gesehen“

„Ist das jetzt so wichtig? Ich kann nicht so lange bleiben, wir schreiben morgen einen Englischtest, ich muss noch viel nachholen. Wie war’s heute? Kommt Die mit dem Stoff mit?“

Ich verstehe erst nicht, warum er ständig ausweicht und so heftig reagiert, aber sein wütendes Gesicht ist mir Antwort genug. Seine Hände sind zu Ballen geformt, als müsste er sich vor irgendetwas zurückhalten. Traurig seufze ich und starre bedrückt auf meine gekrümmten Fingern herunter. „Es ist okay, er ist gut drauf und hat keinerlei Probleme. Es ist fast wie immer.“, erwidere ich leise. Nur ein paar tragische Hintergedanken.

Kyo nickt nur, seine Fingern rühren sich einen momentlang nicht mehr.

„Toshiya scheint seine neue Band richtig gut zu tun.“

„Doch keine Band mehr, oder?“

Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen, ziehe das Heft, das ich aus Kyos Tasche gefunden hab, vom Tisch und begreife dann. „Oh, das Problem lässt sich irgendwie lösen. Ich werd schon noch Leute auftreiben.“ Du wirst einer davon sein, aber besser, ich sag’s dir wann anders.

Es ist Kyos Nebenbeschäftigungsheft, in das er immer wieder reinzeichnet oder schreibt. Eigentlich mag er es nicht, wenn ich es angucke, aber im Augenblick scheint ihm das egal zu sein. Oder er merkt es nicht.

„Mir geht es nicht gut, es ist besser, wenn ich jetzt gehe.“, murmelt er plötzlich und steht so ruckartig auf, dass er sein Knie am Tisch anstößt und versehentlich die große rote Kerze in der Mitte umschmeißt, was einen lauten, dumpfen Knall zufolge hat.

„Scheiße – ich meine, tut mir leid.“

„Nein, nein, warte, ist schon gut.“ Aus Höflichkeit lächle ich nur, hebe die Kerze auf und lasse Kyo in den Gang treten. Besorgt gehe ich hinterher und sehe ihm zu, wie er seine Tasche verschließt. Er scheint es auf einmal sehr eilig zu haben; er hat nicht mal seine Schuhe ausgezogen. „Wir sehen uns morgen“, sagte er halbherzig lächelnd und öffnet die Türe.

Ich handle instinktiv, halte ihn an der Schulter fest und bringe ihn so dazu, sich umzudrehen. Ich sehe noch seinen verwirrten Blick, ehe ich seine Schulter an mein Kinn drücke.
 

~~Die~~
 

„Wie ging’s dir heute in der Schule?“, ruft meine Mum aus der Küche, während sie wie wild am Kochen ist. Wie immer hat sie vergessen, den Dunstabzug einzustellen, so dass ich noch in meinem eigenen Zimmer hätte riechen können, dass es Ravioli gibt.

Verwunderlich, oder? Bei welcher japanischen Familie gibt es schon Ravioli zu Mittag?

Ich gähne und blättere die Fernsehzeitung durch, aus Langeweile hab ich die Füße auf den Glastisch gelegt. „Wie immer.“

Oh Gott, macht doch kein Theater aus der heilen Welt. Ich bin noch völlig normal, nein, ich hab nicht versucht, mich aus dem nächstbesten Fenster zu stürzen, während gerade zufällig niemand geguckt hat...

Es ist nicht so, als würde ich es noch mal versuchen. Diese ganze Sache mit... nein, vergiss es. War sowieso völliger Blödsinn, ich hab letztendlich meinen ganzen Anhaltspunkt verloren, blabla und so weiter... wie kam ich überhaupt auf diese hirnrissige Idee?

Seien wir doch mal ehrlich, er ist es doch gar nicht wert, oder? Nein, ist er nicht.

Doch ist er... ein bisschen.

Es war ja nicht das Weltende. Ich bin noch so jung und meine Persönlichkeit noch in ihrer Blüte, haha, nein, was bin ich doch für ein Philosoph. Mein lieber Kaoru, ich bin so froh, dass du bittere Tränen um mich vergossen hast, aber es tut mir leid, alles, was passiert ist, ich bereue alles und wünsche mir trotzdem nichts ungeschehen.

Ich werd wahnsinnig.

„Daisuke, hilf mir bitte Tischdecken.“

„Gleich, Dad.“ Ein letztes mal strecke ich mich, dann springe ich heiter wie ich bin auf und nehme meinem mit Geschirr überlasteten Vater die Schüsseln ab und verteile sie sorgfältig wie immer auf dem kleinen Holztisch neben der Küche. Man könnte sagen, Ess- und Wohnzimmer befinden sich in einem Raum, sie werden einzig von einer halb hohen Wand, die zur Hälfte aus Glas besteht, getrennt. Außerdem verläuft die Decke schräg ins Esszimmer runter, das heißt, hier ist sie niedriger, viel niedriger als im Wohnzimmer. Gott, ich liebe dieses Haus.

„Ihr seid am Wochenende also wieder hart am Start?“, witzelt mein Vater. Der arme Kerl leidet zurzeit an Haarausfall. Keine Sorge, seine Haarpracht schimmert immer noch von seinem Designershampoo, aber ich höre ihn jeden Tag aus dem Bad fluchen (wenn er plötzlich ein, zwei Härchen mehr auf seinem Kamm entdeckt). Es mag komisch klingen, aber selbst zu Hause beim Mittagessen sieht er aus, als dächte er, er befinde sich auf einem Geschäftsessen. Schon ulkig.

„Kann man so sagen. Wir gehen eben mal wieder zu fünft aus.“ Wessen Idee war das nur. Nein, Scherz. Obwohl – seit dem letzten Treffen ist viel passiert. Und das ist eigentlich noch nicht allzu lange her. Und trotzdem. Dieses mal wird alles anders ablaufen. Ich stell keine Dummheiten mehr an. Und sicher, sicher nicht denselben Fehler! Nein, wirklich nicht! Was da noch alles passiert ist... ich komme mir jetzt viel reifer vor. Und sicherer. Ich hab wieder alles im Griff.

„Warum wollt ihr denn ausgerechnet ins Schwimmbad gehen?“

„Tja, Vater“, in diesem Moment kommt meine Mutter rein, mit einem großen Topf heißer Ravioli mit einer feuerroten Soße und den fetten, roten Topfhandschuhen an ihren Händen, und stellt das Essen vorsichtig in die Mitte des Tisches. „warum nicht?“

„Also mir gefällt die Sache nicht so richtig.“, murmelt meine Mutter und starrt dabei unverwandt den Tisch an, während sie sich setzt.

„Wie kommst du denn da drauf?“, zische ich leicht angenervt.

Aber sie schweigt, und ich weiß, was sie denkt.

„Fang ja nicht damit an.“

„Du musst ja auch alles besser wissen!“, entrüstet sie sich, aber dann fasst sie sich sofort wieder und schüttet mir mit der großen Schöpfkelle die kleinen Teigtaschen in die Schüssel; wer will den schon dieses gemütliche Beisammensein zerstören. „Na ja, schon gut.“

„Es wird schon nichts Großes draus werden. Machen wir einfach kein großes Taritara draus.“, beschwichtigt mein Dad wieder, und beinahe bringt er mich mit seiner geziemten Ausdrucksweise wie so oft zum Lachen.

„Ich habe nicht so viel Hunger“, sage ich und spieße ein Ravioli auf.
 

~~Shinya~~
 

„Bitte troll dich zu mir, jetzt sofort. Nimm den Bus, auch wenn du’s nicht weit hast.“

„Also, jetzt, du meinst – und äh“

„Hör auf mit dem Stottern, ich weiß genau, dass du Zeit hast! Und wenn du Bandproben hast, ist mir egal! Ich dulde keine Widerworte!“

„Oh mein Gott, nein, ich komm ja schon!“ Ehe ich auflege, höre ich den Blauhaarigen noch ein paar unverständliche Laute (vielleicht auch Flüche) murmeln, aber darum kümmere ich mich mal nicht. Fakt ist, dass mein Plan aufgeht. Er wird aufgehen wie Hefekuchen!

Nun kommt Teil 1b) des Plans.

Ich weiß nicht, warum, aber so schnell es geht tippe ich die längste Nummer, die ich je gesehen habe.

„Móshimoshi?“

„Hallo, hier ist Shinya, ist Kyo da?“ Jedes mal, wenn ich mich auf diese banale Art und Weise identifiziere, überlege ich, ob ich mir vielleicht nicht doch was besseres einfallen lassen sollte.

„Nein, leider nicht, soll ich ihm was ausrichten?“

„Ach so, nein, ich wollte ihn eigentlich nur fragen, ob er kurz vorbeikommen könnte, aber wenn Ihnen das lieber ist, ruf ich ihn nicht an, damit er vorher noch nach Hause kommt..“

„Ach nein, mir ist das egal, so lang er nur heute heim kommt. Du kannst ihn schon anrufen, da freut er sich bestimmt.“

„Na gut, vielen Dank, Niimura-san.“

Das war ja zu erwarten.

Übrigens ist seine Handynummer natürlich noch länger. Ich schaff’s trotzdem, sie innerhalb von fünfzehn Sekunden richtig einzugeben.

Verdammt noch mal, weiß er überhaupt, dass er ein Handy hat?

„Ja?“, meldet sich plötzlich eine raue Stimme. Nach circa zwanzig Sekunden.

„Kyo, wo bist du?“

„Shin? Man versteht dich kaum.“

„Ist doch egal, komm vorbei, okay?“

„Was?“

„Du sollst vorbeikommen! Jetzt!“

„Aaah...“

„Wo hältst du dich denn auf?“

„Irgendwo im nirgendwo. Also bis dann.“

Ich finde das sehr strange, aber es ist okay. Leider weiß ich jetzt nicht so genau, ob er nun kommt oder nicht.

„Shinya, weißt du, wo meine Brille ist?“, kommt mein Dad mein Zimmer reingeschneit. Milde erschrocken lege ich den Hörer weg und drehe mich um, bleibe aber auf dem Bett sitzen. „Da wo sie immer ist, vermutlich.“

„Wo ist das?“

„Im Badezimmer.“

„Tatsächlich“, murmelt er, während er sich seine blaue, tartangemusterte Krawatte bindet, verwirrt umherguckt und rausgeht, ohne die Tür zu schließen. Ich darf wohl anmerken, dass seine Haare zurzeit immer grauer werden, da er ständig vergisst, sie nachzufärben. Er kann es alleine nicht besonders gut, Mama hat ihm immer dabei geholfen. Und ich traue mich nicht selber, hinterher färben sie sich noch grün (das kam wirklich schon mal bei vielen Omas zustande. Oder war das nur der Fall, wenn sie schwimmen gingen?). Es ist schon erstaunlich, dass er mich um Hilfe bittet. Immerhin redet er nicht mehr so viel mit mir und ist ständig unterwegs. Ich weiß nicht, wo er sich aufhält, und ich will ihn auch nicht fragen. Er überlegt sogar, sein Bett zu verkaufen, neulich Abend war er so sarkastisch, dass er gemeint hat, er will sich ein Einzelbett kaufen. Ich sträube mich dagegen, irgendwas an diesem Haus zu verändern. Ich will weder ausziehen, noch die Dinge wegschmeißen oder verbrennen, die mich an meine Mutter erinnern. Die Dinge sind, wie sie sind. Es tut mir leid darum, aber es ist nun mal so. Im Moment steht sogar ein Familienbild in meinem Zimmer, und obwohl es mich traurig macht, starre ich es immer wieder an. Als wollte ich mich daran erinnern, um mir das Gefühl wieder herbeizurufen, wenn ich mal weniger dran denke.

Etwas verwirrt trete ich aus meinem Zimmer und rufe in den Gang: „Wo gehst du denn jetzt hin?“ Ich warte die Antwort ab und stiere dabei aufmerksam den Bambusboden an. Nach einer Weile höre ich, wie er seine Schlafzimmertüre schließt, dann laute Schritte. „Zu einer Versammlung.“ Richtig. Mein Vater geht jeden zweiten Dienstag zu einer Versammlung seines Sportvereins. Wie konnte ich das nur vergessen.

„Schmeiß keine Damage-Party, solange ich weg bin.“

„Sei unbesorgt.“

Die Tür fällt ins Schloss, und es ist auf einmal wieder ungewöhnlich still. Die meiste Zeit hört man Geräusche und Flüche im Haus, vor allem aus der Küche, wenn mein Dad Kaffee oder Tee kocht (derzeit eher Espresso) oder allen Ernstes versucht, sich einen Snack warm zu machen. Als ob er eine Ahnung hätte von Mikrowellen!
 

~~Kyo~~
 

Keine Lucky Strike. „Scheiße“, murmle ich und stecke das Handy weg. Gerade jetzt muss Shinya anrufen, obwohl ich eigentlich vorhatte, in den nächsten Tabakladen zu gehen, um mir JPS oder Philipp Morris zu kaufen, aber das liegt genau in der entgegengesetzten Richtung.

Unschlüssig kratze ich mit einer Münze auf dem Automaten herum. Soll ich welche kaufen oder nicht? Ich hab nur noch ’ne halbe Schachtel zu Hause...

Shinya verliert, ich gehe erst noch in den Tabakladen.

Gähnend ziehe ich meine Jacke zu und drängle mich durch die mäßig volle Straße. Gut, dass ich mich gerade nicht in der Innenstadt befinde, wo es um diese Zeit bis zum Abend immer besonders zugeht. Es fängt an zu tröpfeln und der Himmel verdunkelt sich rapide, aber das macht mir nichts aus. Als ob ich mich einen Deut um das Wetter scheren würde. Gottverdammt, um mich schert es sich ja auch nicht.

Meistens halte ich das Gesicht zwar gerade aus, aber trotzdem (mehr oder weniger absichtlich) den Blick zu Boden gesenkt. Es stört mich einfach immer mehr, den vielen fremden Menschen in die Augen zu blicken. Ich mache es immer wieder instinktiv, aber es kotzt mich echt an.

Ich verliere jeden Tag aufs Neue den Glauben an das Gute und den Sinn. Ich bin der Meinung, auf dieser Welt gibt es kein Schicksal oder einen Sinn, weder Gut noch Böse. All diese Dinge haben sich die Menschen selbst zusammen gedichtet. Genauso wie die Religion. Sie brauchen irgendetwas, an das sie sich halten können. Dabei sollten sie alle endlich anfangen, an sich selbst zu glauben.

Mal ehrlich, Religion ist doch der größte Massenmörder aller Zeiten. Das hat für mich nichts mehr mit Hoffnung und Sinn zu tun. Man möge mich verachten für diese Meinung, aber das tun ohnehin schon so viele. Ich bin eine einsame Seele, so viel kann mir nicht passieren.

Verflucht, wie melancholisch man nur werden kann auf dem kurzen weg zum nächsten Tabakladen!

Der Inhaber ist ein langer, dürrer Kerl, unrasiert, wirre Haare, Pennerklamotten und Mitte Dreißig. Ich war bis jetzt erst zwei-, dreimal bei ihm, dem ist es völlig schnuppe, dass er tagtäglich Kindern Suchtmittel verkauft. Aber man muss schon sagen, dass ihm ein bisschen ältere Leute lieber wären, sprich von sechzehn aufwärts. Er hat beim ersten mal schon so eine Bemerkung gemacht, scheinbar laufen ihm die unglaubwürdigsten Dinger über den Weg. Er meinte, er gibt nicht jedem was. Ach ja, der Kerl labert anscheinend immer wieder gerne unwichtiges Zeug.

Nichtsdestotrotz könnte man meinen, er sagt zu allem ja, solange ihm nichts unangenehmes passiert und soweit er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Der Laden an sich lässt sich mit denselben Adjektiven beschreiben wie der Mann selbst: düster, unauffällig und schäbig. Er liegt mehr oder weniger versteckt zwischen einer Reihe von billigen Shops, eine Dönerbude, ein Secondhandladen, sogar ein Handyshop.

„Haben Sie Phillip Morris da?“, frage ich zielstrebig. Es stehen Dutzende von Schachteln genau hinter ihm auf dem Regal, aber so frage ich ihn eben indirekt. So gar nicht meine Art. Er blickt von seinem Playboy auf.

Ach ja, der Kerl ist stockschwul.

„Ausweis dabei?“

Letztes mal hatte er einen Pornomanga in der Hand.

„Ich bin 18, reicht Ihnen das?“ Er hat mich anscheinend schon wieder vergessen.

Möglicherweise nimmt er auch noch Drogen. Cannabis oder so, würde zu ihm passen.

„Eigentlich nicht, aber meinetwegen.“ Mit schweren Gliedern erhebt er sich von dem ächzenden Stuhl, legt die Zeitschrift beiseite und zieht ein Päckchen aus dem Regal.

„Macht dann zweihundertfünfzig Yen.“

Unverzüglich lasse ich drei Münzen auf die morsche Holztheke kullern und stecke die Kippen schnell weg.

Der Tabakhändler sinkt zufrieden in seinen Stuhl, ich verlasse zufrieden seinen Suffladen.

So einfach geht das. Reicht das zur Demonstration? Ich kann mir gut vorstellen, dass es viele solche Läden gibt, in denen das genauso abläuft.

So, und jetzt erst mal ab zu Shinya.
 

~~Toshiya~~
 

„Du bist zu spät, ich hasse dich, du Dummkopf.“, werde ich monoton empfangen.

„Tut mir leid.“ Murmle ich schuldbewusst und starre schweigend meine Nikes an.

„Nein, so nicht!“

Ich gucke auf, strecke meine Hand nach seiner aus und sage mit brüchiger Stimme: „Es tut mir leid.“

„Sehr schön“, lacht der total launische und nicht besonders, aber für japanische Maße gewöhnlich, große Schlagzeuger und zieht mich gleich an der Hand hinein in seine gute Stube.

„Wie nett, dass du mal an mich gedacht hast.“

„Immer doch.“ Er folgt mir in das kleine Wohnzimmer. „Ich will übrigens nicht hier drin bleiben mit euch, wir gehen in den Park, heute ist es ja noch einigermaßen warm.“

„Wir?“ Gähnend lasse ich mich auf die schwarze Ledercouch fallen.

„Ja, es kommt noch jemand.“

„Und wer?“

„Die Person, der ich als nächstes in den Arsch treten werde, weil sie mich nicht Ernst nimmt, wenn ich was sage.“

Ich hoffe nur, es ist nicht Die. Von dem hab ich erst mal genug.
 

Beim nächsten Klingeln spitze ich, gespannt wie ein Jagdhund, die Ohren und sehe still zu, wie Shinya sich aufrafft, seinen hellbraunen Pullover strafft und zur Tür geht. Vielleicht will er mir ja irgendeinen neuen Freund von ihm vorstellen oder ich weiß es nicht. Und wenn es Kyo ist? Oder einer von den anderen? Nein, Kaoru hat bestimmt keine Zeit, warum sollte er auch Zeit für Shin haben, wenn er doch Daisuke hat..

„Du denkst wohl, du kannst dir alles erlauben! Freundchen, an deiner Stelle würd ich aufpassen, mit wem du verkehrst, der äußere Schein trügt oft.“

„Wovon zur Hölle redest du eigentlich?“ Wie ich diesen zynischen Blick und die zusammengezogenen Augenbrauen vor mir sehe! Ich kann die Stimme eindeutig identifizieren, aber ich hätte von mir selbst nicht erwartet, dass ich mich (aus welchen Gründen auch immer) freue, dass er da ist.

Lächelnd stehe ich auf, wuschle mir durch die Haare und laufe in den Flur. „Hey, Kyo“, begrüße ich ihn erfreut und sehe, immer noch hochmotiviert, ihm dabei zu wie er sich runterbeugt, um seine Schuhe auszuziehen. „Hallo, Toshiya!“, erwidert er im sarkastischen Ton und lächelt dabei. Ich kann gar nicht glauben, wie gut drauf ich plötzlich bin! Das kleine Desaster von heute Morgen scheint mir neue Kraft gegeben zu haben.

„Du kannst deine Schuhe gleich anlassen, Kyo-kun, wir gehen raus.“

„Oooh, aber da bin ich doch schon den ganzen Tag!“

„Denk an meine Worte!“

Vorsichtig schlängle ich mich an den Beiden vorbei nach draußen. „Du, Kyo, wieso bist du eigentlich später gekommen?“

„Ganz einfach“, er kommt, die Hände in den Jackentaschen, die Treppe runtergeschlendert. Wenn man ihn genauer betrachtet, merkt man, wie stilvoll er eigentlich ist für einen angehenden Punk. „War noch Kippen kaufen.“

„Bitte?!“, Shin knallt die Tür zu und lässt den Schlüssel klirrend in seine Hosentasche gleiten. „Für Zigaretten lässt du mich im Stich? Das ist pure Abneigung, mein Freund.“

„Shiiiinyaaa..“, murmelt der Kleinere kopfschüttelnd, während er an mir vorbeigeht, starrt er seine Tartan-Chucks an. Er trägt unterschiedliche Schnürsenkel, wenn das nicht abgefahren ist. „Wieso so sarkastisch?“

„Nur so.“

„Mmmmmh..“ Er versucht, etwas aus seiner Tasche zu ziehen. Nach mehrmaligem Rütteln hält er eine kleine Schachtel in der Hand.

Seine Jacke hat hinten einen etwas abgegangenen Aufnäher drauf, ein Buck-Tick Logo.

Soweit ich mich nicht irre, hat er diese Jacke sehr oft an. Hat er überhaupt eine andere? Ich könnte mir gut vorstellen, dass Kyo seine Klamotten jahrelang aufhebt. Oder dass er sie auf irgend ’ner Website für billig bestellt und sie sich dann so zurechtschnipselt, wie es ihm passt.

Ich wünschte, ich könnte auch so viel Persönlichkeit zeigen mit meinem Aussehen...

„Will einer von euch auch eine?“ Erst jetzt bemerke ich, dass Kyo genau zwischen mir und Shin geht. Mit fragendem Blick hält er jedem von uns die Schachtel unter die Nase.

„Höhö.“, äußert sich der Blonde rechts neben ihm trocken, und ich grinse nur verlegen und schüttle den Kopf, weil ich mir absolut nicht vorstellen kann, wie ich eiskalt eine Kippe im Mund stecken hab und gelassen sage „Ich bin der, vor dem Mami dich immer gewarnt hat“.

„Solltest es aber mal ausprobieren. Steht dir bestimmt gut. Und brauchen könntest du’s auch mal.“ Neugierig beobachte ich aus den Augenwinkeln wie er tief an dem braunen Stummel zieht und entspannt einatmet. Es braucht nur einen Augenblick, dann bläst er den ganzen Rauch durch den Mund, als wäre sein Atem der Dampf in der Kälte...

Leise hustend drehe ich den Kopf weg und wische mir mit der rechten Hand über ein Auge, weil ich versehentlich ein bisschen Rauch ins Auge gekriegt hab. „Irgh“, mache ich und reib eine Träne weg. „Das fühlt sich ja grausig an!“

„Was guckst du auch direkt rein!“, er lacht leise. Ist das nicht der helle Wahnsinn? Er scheint mich mittlerweile wirklich zu mögen! Aber neugierig bin ich jetzt doch geworden. „Und äh.. wie – wie, ich meine, rauchst du das .. richtig in die Lunge oder was..?“

„Oh Mann, Junge, hast du wirklich noch nie ’ne Kippe geraucht oder jemanden gesehen, der das macht?“ Spöttisch wirft er einen Blick zu mir und zieht wieder grinsend an seinem Glimmstängel. Ich mache ein verneinendes Geräusch.

Und hier beginnt meine erste Unterrichtsstunde, Kyo ist mein persönlicher Lehrer, Kapitel 1: ‚Toshiya wird endlich ein Mann’ oder auch ‚Toshiya auf dem Weg nach unten’.

„Bevor ich dir das kleine ABC beibringe, suchen wir uns bitte mal einen ruhigen Platz, der Wind hier regt mich total auf...“ Genervt seufzend streicht er seinen verirrten Pony (wie er es übrigens alle fünf Sekunden macht) zurück, so dass er jetzt wirrer als je zuvor aussieht.

„Wie’s der Zufall will, bin ich mit euch gerade auf dem Weg zum lokalen Spielplatz. Wenn ihr bitte jetzt die Straße rechts einbiegen würdet“

„Kann doch nicht sein, dass bei euch in der Straße echt so wenig los ist. Ist das immer so? Ich seh hier und da mal ’ne Omma vorbeilaufen“ Mein schwarzhaariger Freund vergräbt wieder seine Hand im Wuschelkopf.

„Findest du nicht auch, dass das ein herrliches Ambiente ist? Ich kann immer Ruhe haben, wenn ich will. Bei euch kann man das ja nicht gerade behaupten.“

„Mhm, ich zieh demnächst in euren Keller.“

„Lieber nicht, da vergessen wir dich nur.“

„Umso besser!“

„Also bei uns ist auch nicht so viel los“, werfe ich eifrig ein und begebe mich ein bisschen vor die Beiden, damit ich eine bessere Übersicht habe.

Kyo zieht nur die Augenbrauen hoch und blickt eine Sekunde lang zu Boden, als er seine aufgebrachte Zigarette runterwirft. „In eure Kinderstube zieh ich sicher nicht. Da ist es mir viel zu rein.“

„Pass auf, Totchi, das bedeutet, es gefällt ihm sehr gut bei euch.“ Shinya lächelt zufrieden und nestelt an seinem Mantelkragen herum. Ein Blick zu Kyo, der heimlich grinsend die Augen auf den Boden gerichtet hat, verrät mir, dass er Recht haben könnte.
 

Eine Straße weiter, und wir stehen vor dem kleinen, nicht abgeschlossenen Eisengatter. Um den Spielplatz herum stehen ein paar Bäume und Büsche, durch die Mann die Häuser und Garagen nicht sofort entdeckt. Direkt nebenan ist ein nicht besonders großer Fußballplatz, auf dem sich ein paar Jungs ein Match leisten. Leider ist es inzwischen nicht mehr warm, zumal die Bäume der Sonne im Weg stehen.

„Kommt heute noch ein Gewitter?“, erkundige ich mich bei den anderen und nehme auf der lächerlich niedrigen Schaukel Platz. Gott, die hat echt Bodennähe.

„Ja, aber erst nachts..“ Shinya setzt sich auf die morsche Holzbank gegenüber, während Kyo sich auf die Rückenlehne setzt (nicht sehr vorteilhaft, da Nadelbaumzweige genau über ihm).

„Ohh, freu, freu.“ Kyo lacht sich ins Fäustchen und zieht an einem Zweig über ihm. Scheinbar will er ihn einfach beseitigen, anstatt sich normal hinzusetzen.

„Wieso wolltest du eigentlich, dass wir kommen, Shinya?“, frage ich, obwohl es mich nicht wirklich interessiert und ich genau weiß, dass das eine total überflüssige und auch äußerst unhöflich zu verstehende Frage ist. Währenddessen stehe ich nochmals auf, da diese Schaukel einfach zu niedrig für einen nicht gerade kleinen Jugendlichen wie mich ist, und versuche, sie über die Haltestange zu schmeißen.

„Nur so“, kommt es schulterzuckend zurück.

„Shinya hat immer für alles einen Grund, er will es nur nicht sagen.“ Ächzend entreißt Kyo dem Baum endgültig seinen gemeinen Zweig und seufzt zufrieden. „Willst du’s dir jetzt beibringen lassen?“

Mit einem letzten Hüpfer schaffe ich es; die Schaukel brettert mit einem unsanften Ton über die Stange und fliegt runter. Erstaunt blicke ich den Kleinsten von uns an, wie er mich, mit der Schachtel in der Hand, fragend anblickt. Irgendwie finde ich, passt Nachfragen gar nicht zu seiner Art. Nickend stapfe ich durch den Kies auf ihn zu.

Shinya entrüstet sich leise: „Hör auf, ihn zu verführen! Er ist der einzige nichtrauchende Freund, den ich noch habe! Du willst sie mir alle wegnehmen!“ Wütend verschränkt er die Arme und starrt in die Luft. „Aber wenn du’s dir nicht verkneifen kannst, Toshiya, tu, was du nicht lassen kannst.“

„Daisuke raucht auch?“, kommt es leise von rechts.

„Ja, seit geraumer Zeit“, monoton von links.

„Sei mal nicht gleich so matschig!“, kontere ich und stütze meine Hände zur Bekräftigung in die Hüften. Entschlossen lasse ich mir eine Kippe schenken.

„Ich will es nur mal ausprobieren, ich will es mal gemacht haben. Du hast kein Recht, mir sauer zu sein, genauso wenig wie ich dir sauer bin, dass du dich immer aufführst, wenn es ums Rauchen geht.“

„Schon gut.“

„Okay, dann zünd mal an.“ Mit der Zigarette im Mund beuge ich mich zu Kyo und sehe gespannt zu, wie er sie mit einem rotschwarzen Billigfeuerzeug anzündet. „Du musst schon fest einziehen“, murmelt er und versucht es noch mal. Ich kann seinen Atem noch an meinem Hals spüren. Geräuschvoll ziehe ich an dem Stängel und muss zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich etwas Rauch mitgeatmet habe. Vor Schreck hustend halte ich mir die Hand vor den Mund und kneife die Augen zu. „Wie eklig!“

„Du sollst sie ja nicht gleich versuchen zu trinken“, lacht er mich nur aus. Es hat sich angefühlt, als hätte ich Staub verschluckt, es kratzt und brennt, aber es hört auch gleich wieder auf. Ich verstehe nicht, wie man so was mögen kann, geschweige denn davon abhängig wird. „Muss ich das jetzt wirklich einatmen?!“

„Musst du nicht gleich... ich hab’s am Anfang auch nie gemacht, weil ich’s total assi fand, aber nach ’ner Zeit hab ich’s mal ausprobiert. Das ist Gewöhnungssache, das gibt sich noch.“

„So, du glaubst also, er wird das in Zukunft noch öfter machen..“, murmelt Shinya zynisch. Kyo lächelt ihn besänftigend an. „Jeder, der’s einmal gemacht hat, macht’s auch wieder. Sei nicht sauer, früher oder später hätte er’s von jemand anderem beigebracht gekriegt. Sei froh, dass ich es bin und nicht irgendein komischer Typ.“

„Also, ich bin froh.“, gebe ich entschlossen meinen Senf dazu. „Woher weiß ich eigentlich, dass ich fertig bin?“ Wie gebannt beobachte ich, wie das Papier langsam verglüht.

„Du solltest besser nicht ganz bis zum Filter rauchen. Das ist nicht so gesund und schmeckt auch nicht“

„Ach, das braune da.“

„Ja, das braune da.“

„Und wie rauch ich jetzt, damit es nicht ganz so eklig ist?“

„Nicht auf Lunge.“ Sein Grinsen wird immer breiter. Ich hab das leise Gefühl, er findet mich ziemlich lustig. Vorsichtig ziehe ich den Rauch ein, darauf bedacht, ihn nicht einzuatmen. Das ist ein unangenehmes Gefühl, weil das ein bisschen so ist, als müsste ich die Backen aufblasen. Auf Dauer kann ich es wirklich nicht so machen, außerdem kommt das doch dumm...

„Wie gesagt, wenn du’s auf Lunge rauchst, flasht es dich mehr.“

„Ahh.“ Ich verstehe nicht ganz, was er meint. „Wie ist das?“

„Es kribbelt. Du wirst dich fühlen, als hättest du ... ’ne Flasche Bier getrunken. Na ja, nicht wirklich, aber so ähnlich.“

„Okay.. ich versuch’s noch mal.“ Ganz langsam ziehe ich an er Kippe und spüre wieder dieses unangenehme Gefühl, als würde ich Schmutz verschlucken (was im Grunde ja auch so ist). Es sticht und fühlt sich an, als läge mir Ruß im Hals. Hustend halte ich eine Hand an die Kehle und ächze: „Wasser, uääh, gib mir Wasser!“

Und Kyo geht so ab.
 

______________
 

stop here, pleeeease.

Den "Tut mir leid" part gibt es wirklich.. er findet gelegentlich zwischen miri (löwenzahn) und peter statt xD



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