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Lebe wie im Himmel...

...liebe wie die Hölle
von

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Ein Spiel

Hey ho~

Noch ein Kappi!!

Es gibt nix besonderes dazu zu sagen

mein PC hat auf Rechtschreibfehler aufgepasst (ich hoffentlich auch û.u)

Enjoy it ^o~

Kritik erwünscht ^^

Und bitte nicht mit Weiterschreiben drängen, zurzeit ist es bei mir zu Hause etwas trist, das neigt zu einem kleinen Stimmungsdämpfer, aber keine Sorge, es geht wie gewohnt weiter ^^
 

~*~*~*~*~
 

Kapitel 8: ein Spiel
 

~~Kaoru~~
 

Als ich mich am nächsten Morgen in einem für mich fremden Zimmer aufwache, blicke ich mich erst mal durcheinander um. Das ist nicht mein Zimmer ... das ist Daisukes Wohnzimmer...

„Was mach ich hier?“, murmle ich mit rauer Stimme und kratze mich grübelnd am Hinterkopf. Was war das gestern? Spätestens als mir klar wird, dass ich splitterfasernackt direkt neben meinem rothaarigen Freund auf der auseinandergezogenen Couch liege, fällt mir die gestrige Nacht ein und mir schießen die verworrenen Bilder durch den Kopf. Wie konnte ich das nur vergessen?

Ich strecke mich genüsslich und kuschle mich wieder enger an Die. Zu dumm, dass er genau in diesem Moment aufwachen muss.

„Höh? Kaoru?“ Er stupst mich mit dem Zeigefinger in den linken Arm und nähert sich meinem Gesicht. „Hm?“, grummle ich zurück.

„Was ... nein, was nicht. Ich meine ... haben wir eigentlich gestern-“

„Ja, Mann! Wie kannst das vergessen?!“, fahre ich ihn an und richte mich auf. Was für eine idiotischen Frage!

„Bleib mal locker, ich bin gerade erst aufgewacht! Warte ... wie lange haben wir gestern noch-“

„Oh“, stoße ich mit nachdenklichen Gesichtsausdruck aus. „Lange. Sehr lange. Etwas zu lange. Aber wenn du mich fragst, war es das wert. Kami-sama ... ich muss dich wohl aufgeweckt haben, es ist ja erst sieben Uhr.“

„Wie konntest du nur!“, meint Die theatralisch und schlägt die Hände vors Gesicht. Ich grinse nur leicht, stehe auf und sammle meine Jeans vom Boden auf. Auf einmal durchzuckt mich ein heftiger Schmerz, der mich in die Knie gehen lässt. Meine gesamten Gliedmaßen tun weh, insbesondere Rücken und Beine! Ich komme mir gerade vor, wie nach einem 29minütigen Dauerlauf! „Alles in Ordnung?“, erkundigt sich Die mit rauer Stimme.

„Hai“, ächze ich und rapple mich wieder auf. „Nächstes mal gehen wir ins Schlafzimmer, verstanden? Nie mehr Couch...“

War wohl gestern doch etwas zu viel.

Als ich meine Jeans angezogen habe, schlingen sich plötzlich zwei schlaksige Arme um meine Taille. „Hat es dir gestern denn gefallen?“, haucht Die und lehnt sich an meinen Rücken. Wieder lache ich leise und lege meine Hände auf seine. „Hai, ich kann mir keine schönere Nacht vorstellen. Und ich würde es so schnell wie möglich wiederholen...“ Unter diesen Worten drehe ich mich um und knie mich vor Die, der mich mit schlaftrunkenem Gesicht angrinst. „Aber ein andermal. Du solltest dich jetzt noch mal richtig ausruhen. Schlaf schön, mein Geliebter“, verabschiede ich mich schnell mit einem Kuss auf seine Lippen und greife noch schnell nach meinem Shirt, während ich mich auf den Weg zur Haustüre mache. Ich sollte früher gehen, bevor Daisukes Eltern nach Hause kommen.
 

In dem Bus zu mir nach Hause geht es mal wieder zu wie sonst was. Ich hab leider nur einen Stehplatz bekommen. Und noch dazu hab ich mir einen gehörigen Muskelkater in den Oberschenkeln zugezogen. Aber das wundert mich kein bisschen. Wie konnte ich – um Himmels Willen – auch so schlafen? Abgesehen davon hat sich mein Nacken von dieser verdammten Lehne versteift...

Allerdings werde ich nicht der einzige sein – Die wird sich auch ganz schön freuen, wenn er mal aus den Federn gekrochen kommt. Ich unterdrücke mir ein Auflachen, indem ich meine Hand an den Mund presse und die Augen zukneife. Dieser Anblick wäre unbezahlbar gewesen: Der große Rotschopf krabbelt auf allen Vieren ächzend in seiner Prachtvilla herum.

Aber was zur Hölle haben wir gestern bloß gemacht?! Nicht allein das Sofa wird an meinem Zustand Schuld sein. Anscheinend sind wir nicht gerade sachte miteinander umgegangen.

Als der Bus an der richtigen Haltestelle anhält, drängle ich mich zügig nach draußen und wandere – wenn auch mit viel Mühe und Kraftaufwand – zu meinem Heim.
 

~~Kyo~~
 

Ich bin gestern nicht mehr lange bei Toshiya geblieben. Und übertreiben will ich es erst mal auch nicht mit unserer neuen Freundschaft. Ein bisschen Distanz hätte ich noch gerne. Als ich an diesem Morgen schon von einem meiner zum Alltag gewordenen Albträume aufwache, bereue ich es schon wieder, so übertrieben zu haben. Ich meine, gut, er wäre beinahe gestorben (verdammt, er wäre beinahe gestorben!), aber er lebt noch. Und ich hab ihn vollgerotzt. Das kommt mir gerade sehr unpassend und peinlich vor.

Seufzend schlendere ich ins Bad, um mir wenigstens heute mal die Zähne zu putzen. Ein Blick auf meine Armbanduhr auf dem kleinen Schrank verrät mir, dass es bereits 11 Uhr ist. Richtig ausgeschlafen fühle ich mich aber nicht.
 

Ich belasse es auf Zähneputzen und Anziehen. Ich mag es, wenn meine Haare wirr und zerzaust zu allen Seiten abstehen. Fertig angezogen werfe ich noch einen kritischen Blick in den Spiegel. Mein Veilchen am Auge hat eine geradezu leuchtende Blauschwarzgrün-Mischung angenommen. Herzlichen Dank, Die, das verzeihe ich dir nie im Leben! Manchmal denke ich wirklich, ob es so eine gute Idee war, ihn in einen so engen Freundeskreis zu schließen. Nichts als Streitereien.

Wieder entweicht meiner Kehle ein genervtes Seufzen, als es plötzlich die Tür klopfend aufgestoßen wird. „Kyo? Kommst du frühstücken?“

„Hai, einen Moment.“, erwidere ich meiner Mutter. Sie weiß, dass ich immer spät aufstehe, darum nennet sie es noch „Frühstück“. Die Schwarzhaarige nickt mir lächelnd zu und verschwindet wieder nach unten. Eins ist mir klar: das wird ein sehr langweiliges Wochenende werden.
 

~~Toshiya~~
 

Gut gelaunt streune ich draußen durch die Straßen und verdrücke währenddessen mein Frühstücksbrot. Es gibt so viele Sachen, die ich heute machen könnte! Ich würde sogar einmal den Mut dazu aufbringen, Kyo anzurufen. Aber er meinte gestern, bevor er gegangen ist, dass wir es noch nicht übertreiben sollten. Ich weiß nicht, was genau er damit gemeint hat. Dann wäre es wohl besser, noch etwas Abstand zu halten. ‚Und mit etwas Geduld sind wir die besten Freunde!’, rede ich mir glücklich ein. Plötzlich fällt mir Die ein. Er hat mich noch gar nicht angerufen! Aber das könnte ich ja erledigen. Schließlich ist es bereits Mittag und mein Handy hab ich auch dabei. Ich verschlinge schnell die Reste meines Spätfrühstücks und schalte mein Handy ein.

Es dauert erst mal.

„Mach schneller, verdammtes Ding“, nörgle ich und suche nach der nächsten Bank. Endlich wähle ich Dies Nummer.

„Nimm ab, Daisuke! Wo bist du denn?“, murmle ich ungeduldig und spiele an den Fransen meines schwarzweißen Pullis.

„Móshimoshi“, meldet sich eine raue Stimme. Der hört sich ja nicht gerade fit an.

„Hey, Die! Was ist los mit dir?“

„Hm“, ist die grummelnde Antwort. „Weiß nicht ... mir tut alles weh.“

„Muskelkater, oder was? Wie das?“, hake ich ungläubig nach und lasse meinen Blick über die umstehenden Personen schweifen.

„Hat alles was mit ... Kao zu tun“ Ich kann Dies Grinsen am anderen Ende der Leitung förmlich sehen.

„Ach, was ist passiert? Habt ihr das Missverständnis zwischen euch aus dem Weg geräumt?“ Langsam gewinne ich großes Interesse. Gespannt überschlage ich die Beine und lausche angestrengt der leisen Stimme meines rothaarigen Freundes.

„Er hat es mit gestern gesagt! Er liebt mich! Stell dir mal vor, wir sind zusammen! Und dreimal darfst du raten, warum ich Muskelkater hab.“

Will ich wirklich raten? Ich kichere leise.

Aber mit einem Schlag vergeht mir das Lachen;

Und dreimal darfst du raten, warum ich Muskelkater hab.

„WAS?! Ihr habt’s miteinander getrieben???“, schreie ich entsetzt und entkreuze meine Beine. Die Umstehenden werfen mir entrüstete Blicke von A bis Z zu. Aber das interessiert mich herzlich wenig.

„Scht! Toshiya, hast du sie noch alle?? Kami ... ja, Kaoru und ich haben miteinander geschlafen!“, zischt Die mich an. Das muss erst mal verarbeitet werden. Kaoru und Die ...

Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte ...

‚Du denkst zu viel, Toshiya’, rufe ich mir bitter ins Gedächtnis.

Gestern hat Die mir vorgejammert, dass es alles ein riesengroßes Missverständnis war und dass er Kaoru nicht küssen wollte. Dass es alles ganz alleine Kaorus Schuld gewesen sei. Und dass Die wieder Normalität in ihre Beziehung einbringen wollte. Und nun...

„Totchi?“

Und nun sind sie zusammen. Auf einmal. Nicht nur das! Die hat sogar schon seine Unschuld an ihn verloren! Aber so plötzlich?

„Toshiya? Bist du noch dran?“

Mein Blick verfinstert sich sichtlich, meine Stimme klingt kühl und ganz anders: „Hai. Ich bin noch dran.“

„Dewa ... was sagst du?“

„Wieso hast du mich eigentlich geküsst?“

Stille. Dieser Satz schlägt wie ein Blitz ein, gefolgt von ohrenbetäubenden Donner, vielleicht hört Die es auch. Aber genauso fühle ich mich im Moment. Mir ist nach Gewitter zumute.

„Nándatte? W-was redest du da?“, stottert er mir vor.

„Warum du mich letzten Montag dann geküsst hast, du weißt was ich meine.“ Mein Stimmklang ändert sich nicht.

„Toshiya ... ich habe ... ich wollte, dass es dir besser geht! Weiter nichts“

ZUCK – das war Messerstich Nummer eins. Dass es mir besser geht?! Darum hat er mich geküsst? Weiter nichts? Geht’s mir jetzt etwa besser?

„Und ... wieso hast du dich eigentlich so eingesetzt für mich? Wegen Kyo! Als du ihn so verprügelt hast!“ Ich schreie schon fast ins Handy und springe von der Bank auf. Schnell ergreife ich die Flucht. Irgendwohin, wo keine Leute um mich herumstehen und mich dumm angaffen. Ich will meinen Gefühlsausbruch nicht länger unterdrücken! Daisuke scheint immer verzweifelter.

„Du bist mein Freund! Ich musste das tun! Wieso regst du dich so auf?“

„WIESO?! Du küsst mich, du verteidigst mich und überschreitest dabei Grenzen!! Und ... und du wendest mir immer deine Aufmerksamkeit zu und ich dachte ... ich dachte ... ich war die ganze Zeit dabei, mich in dich zu ... zu...“ Nun geht meine Stimme vom Schreien über in ein leises, weinerliches Wimmern. Was ist bloß los mit mir? Was habe ich erwartet? Das Die mich liebt? Ich habe mir doch nie Gedanken darüber gemacht, was er über mich denkt? Warum jetzt auf einmal? Vielleicht, weil sein Herz jetzt einem Anderen gehört. Und weil ich jetzt verloren habe. Ich habe es nur zu spät eingesehen. „Toshiya ... hast du … hast du … wieso hast du nichts gesagt, dass ...? Ich wusste ja nicht ... du weißt doch, ich würde dich niemals verletzen wollen! Aber Kaoru liebt mich und er hat es mir gesagt und dann habe ich plötzlich etwas ganz anderes in ihm gesehen! Aber in dir sah ich immer einen guten, lebendigen Freund, mit dem ich viel Spaß haben kann und ihn trösten kann. Es tut mir so Leid, Totchi. Wirklich.“

Ich schlucke schwer. Es ist wahr. Er liebt mich nicht. Aber irgendwas in mir schreit, dass diesmal nicht ich Schuld bin! Nur Die! Nicht ich! Und endlich stehe ich alleine in einer Gasse. Endlich kann ich meiner Wut Luft machen.

„UND WIESO HAST DU ES MICH DIE GANZE ZEIT FÜHLEN LASSEN? Du hast nie etwas bemerkt! Und warum? Weil es dir immer scheißegal war, was ich gefühlt habe!!! Aber gut, geh doch! Lass mich alleine! Ich brauche dich nicht!“ Wutschnaubend lege ich auf und starre mit versteinerter Miene mein Handy an. So einfach geht das.

So einfach kann man einen Menschen verlieren.

Plötzlich schwindet das Gefühl in meinen Beinen.

Habe ich Die etwa verloren? Wegen einem dämlichen Gefühlsspiel in mir? Dazu hätte es nicht kommen müssen. Aber hat er nur mit mir gespielt? Hat er mich nur ausgenutzt?

„Die, verdammt noch mal!“, schluchze ich laut. „Warum passiert das?“
 

~~Shinya~~
 

Am frühen Nachmittag beschließe ich, zu Kyo zu gehen. Ich brauche Ablenkung. Und im Übrigen wäre er der Einzige, dem ich das mit meiner Mutter erzählen würde. Sonst niemandem. Ich denke, Kyo weiß, wie ich mich fühle. Da bin ich mir sicher. Es liegt ihm im Blut.

Mein Vater erklärt sich einverstanden damit und lässt mich – wenn auch etwas widerwillig – weggehen. Aber ich nehme nicht den Bus. Ich brauche Ruhe und Zeit zum Nachdenken. Und dabei kann ich kein lautes Gedrängel vertragen.

Gedankenverloren wandere ich meine Straße hinunter, in Richtung nächstes Stadtviertel. Es wird vielleicht eine gute halbe Stunden dauern, aber das kratzt mich nicht.

Die Sonne strahlt mir heiß entgegen und eine leichte Windbrise weht mir die Haare aus dem Gesicht. Ich vergrabe meine Hände tief in den Seitentaschen meines dünnen Polyester-T-Shirts und schließe die Augen. Hin und wieder öffne ich sie, damit ich nicht blindlings auf die Straße renne oder gegen die nächste Straßenlaterne. Manchmal kommen mir ein paar Leute entgegen und sehen mich an, ohne irgendeinen Ausdruck im Gesicht. Ich sehe ein kleines Kind im Garten schaukeln. Ich kenne die Familie nur flüchtig. Sie heißt Takahiro. Das kleine Mädchen scheint sehr traurig zu sein, denn in ihrem Gesicht blitzt eine stille Träne auf. Ich überlege, warum. Diese Familie schien mir eigentlich immer besonders fröhlich und nett zu sein. Seltsam, wie man sich so irren kann. Nie habe ich mir Gedanken darüber gemacht.

Mein Blick gleitet langsam zu einer hübschen jungen Dame auf einer Holzbank. Auf den ersten Blick wirkt sie ganz normal, aber wenn man genau hinsieht, scheint sie sehr einsam. Ich vermute, sie fühlt sich nicht wohl, wie sie jetzt ist.

Wenn ich so die Straße weiter entlanggehe, fällt mir plötzlich der Hund auf, der mir jeden Tag hier begegnet. Und ich erinnere mich daran, dass es Frau Kimuras vermisster Hund ist, der nun in Begleitung eines älteren, schlaksigen Kerls ist, der mir völlig unbekannt ist.

Wenn ich mal so darüber nachdenke, fällt mir auf, dass viele Menschen sich gar nicht so sehr um andere Leute kümmern, wie sie immer denken. Wenn ich zum Beispiel im park spazieren gehe denke ich manchmal „Was glotzt der mich so blöd an?“. Ich meine, soll er meinem Blick ausweichen? Wer sagt, dass er mich nicht ansehen darf? Er tut’s ja nicht in böser Absicht, also. Wer weiß, vielleicht schaut er mich nur an, weil er gern so ein Tolles Leben Wie Der Da haben würde. Vielleicht hat dieser eine Mensch ja auch eine genauso verrückte Geschichte wie ich...

Manchmal komme ich mir vor, als würden mich Andere nur als irgendeinen Typen sehen, der sich als verschlossen und geheimnisvoll ausgibt. Dabei merken sie den Grund gar nicht. So ist das, wenn man sie mal richtig Gedanken darüber macht.

Aber leider macht so etwas heutzutage fast niemand mehr. Deshalb sollte man sich entweder damit abfinden oder alle tun es. Jeder kümmert sich um jeden. Dann streitet sich keiner mehr und alle würden sich untereinander respektieren. Die Welt ist so klein und doch so weit und verschieden...

Ich werde äußerst unsanft aus meinem Tagtraum gerissen, als mich ein grelles, nervtötendes Geräusch und wüste Beschimpfungen attackieren. „Haben sie denn den Verstand verloren?!“ Der Autofahrer eines auffallend hellblauen Wagens kommt gerade noch vor mir zum Stehen und redet heftig auf mich ein. Leicht schockiert zeige ich ihm meine Handflächen und blicke ihn entschuldigend an, während ich mich schnell auf die andere Straßenseite verdrücke.

„Vollidiot!“, schreit der Fahrer noch und rast davon. Und hier hätten wir das geniale Beispiel. Hat der eigentlich eine Ahnung gehabt, warum ich nicht aufgepasst habe? Natürlich nicht. Darum geht es ja in dieser ganzen Geschichte. Keiner versteht keinen.

Tragisch, aber wahr – wie man so schön sagt.
 

Aus der vermeintlichen halben Stunde ist eine volle Stunde geworden. Doch immerhin stehe ich endlich vor der Haustür der Niimuras und klingle. Und mein Finger verweilt lange auf dem Knopf.

Nach schier etlichen Sekunden wird die Türe langsam geöffnet und eine kleine, zierliche Frau mit großen Augen blickt zu mir hoch und lächelt. „Hallo, Shinya-kun! Komm rein, du willst zu Kyo, nicht war?“ Ich nicke nur und Kyos Mutter ruft ihren Sohn: „Kyo, ein Freund von dir ist hier! Ich schick ihn hoch!“, sie wendet sich wieder zu mir und schließt die Türe hinter mir, „Geh einfach nach oben. Er hat sich gestern sehr komisch verhalten, als er heimgekommen ist, vielleicht fragst du ihn mal“ Ich werfe ihr einen fragenden Blick zu, doch insgeheim habe ich da so einen Vorahnung...
 

„Hai“, ertönt eine gelangweilte Stimme vom Zimmer, an dem ich angeklopft habe. Ich öffne die knarrende Türe und trete ein. „Hey, Kyo. Du schreibst?”

Der Angesprochene wirbelt erschrocken herum und fällt dabei beinahe vom Stuhl. „Shinya?“

„Hai, wer sonst? Wieso wundert dich das?“ Der Schwarzhaarige zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Wahrscheinlich, weil es jeder hätte sein können.“ Daraus schließe ich, dass jeder Typ, der ihn besucht, Kyo vom Hocker reißt.

„Also, was treibt dich her? Und überhaupt, wie kannst du es wagen, genau jetzt zu stören?!“ Kyo dreht sich wieder zu seinem Geschreibsel zurück und nimmt seinen Stift wieder zur Hand. Sein Stimmklang hört sich weder feindlich noch sonst in irgendeiner Weise genervt an. Viel eher spielerisch. Ich zucke mit den Schultern und bequeme mich auf sein Bett. „Ich wollte nur mal vorbeischauen.“

Kyo legt seinen Schreibstift wieder beiseite und fährt herum. „Ah ja, das tust du doch sonst nie?! Du kommst nie ohne einen triftigen Grund zu mir. Also, was ist los?“ Ich lache leise auf. Ich hatte wirklich nicht erwartet, dass er gleich so auf mein plötzliches Aufkreuzen anspringt. „Stimmt, du hast Recht. Es hat einen Grund. Aber jetzt geht es erst mal nicht um mich, sondern um dich. Du warst gestern gar nicht mal so drauf wie immer, wie ich mitgekriegt habe?“

Der Kleinere runzelt die Stirn und wuschelt durch seine Haarpracht. „Woher hast du denn das schon wieder“, fragt er mehr zu sich selbst als zu mir. „Hai, so desu. Etto … ich hab mich mit Toshiya vertragen.“

„Wirklich?“ Meine Augenbrauen schießen verwundert in die Höhe. „Das ist ja mal einen gute Neuigkeit.“

„Eben, jetzt fühl ich mich irgendwie besser. Aber ich hab immer noch ein Problem. Oder eher, Die hat eins.“ Den Namen des Rotschopfs spricht er verächtlich und laut aus. Anscheinend gibt es wieder Streit zwischen den Beiden. Was heißt „wieder“. Im Grunde genommen gibt es andauernd Streit, wenn man die Zwei mal alleine auf dem Schulhof rumlaufen lässt. Doch auf einmal fällt mir ein, wie Toshiya mir erzählt hat, dass Die Kyo verprügelt hat.

„Du weißt doch, dass Die gerne mal ausrastet.“

„Hai, aber er hat wohl nicht bedacht, wie es mir geht. Typisch, wie immer“, erwidert mein Gegenüber bitter und dreht seinen Kugelschreiber in der Hand. Da hat er allerdings vollkommen Recht. Da mir Kyos Veilchen schon beim Betreten des Zimmers aufgefallen ist, nehme ich mal an, dass Daisuke sich wieder hinterletzte Vollidiot benommen hat. Und wahrscheinlich nicht einmal dabei überlegt hat. Aber man überlegt ja bekanntlich selten, wenn man blind vor Wut auf jemanden losgeht.

„Am liebsten würde ich ihn-“

„Iie, Kyo, lass das. Ich denke, Die hat es eingesehen. Er wird sich schon noch entschuldigen.“

Auch, wenn ich es bezweifle. Die ist ein Dickkopf. Entschuldigen, und dann auch noch bei Kyo, das tut er nicht besonders gerne.
 

~~Kyo~~
 

Ich blicke Shinya kopfschüttelnd an. „So leicht will ich es ihm nicht machen. Aber egal, jetzt sag mal, warum du hergekommen bist! Du hast doch gesagt, es hätte einen Grund!“

„Hai. Hat es. Ich weiß nicht, es mag etwas blöd klingen, einfach herzukommen und dir was vorzujammern. Aber ich dachte einfach, ich muss mit jemandem reden und du wirst es am besten verstehen, so wie ich dich kenne.“ Ich grinse unauffällig und lasse meinen Blick zum Boden gleiten. „Du kannst es mir erzählen.“ Der Blonde vor mir atmet tief ein und aus und beginnt zu erzählen: „Meine Mutter liegt im Krankenhaus. Sie hatte gestern einen schweren Autounfall. Ihr Zustand ist sehr kritisch. Ihre Überlebenschancen stehen sehr gering. Ich wollte zwar noch keine Vermutungen annehmen, aber ich fürchte, sie wird es nicht überleben.“

Meine Miene verändert sich nicht. Meine inneren Gefühle sagen jedoch etwas ganz anderes. „Kami ... das ... ist schrecklich! Ist es so sicher, dass sie stirbt?“

„Iie ... kann man nicht sagen. Aber ich denke schon.“ Ich erhebe mich entschlossen und setze mich neben ihn aufs Bett. Bevor ich meinen Arm um ihn legen kann, drückt er seine Hand dagegen und weicht meinem Blick aus. „Bitte nicht. Sonst fange ich sogar noch zum Heulen an.“ Nickend lasse ich meinen Arm sinken und verarbeite das eben Gehörte. Shinya heulen zu sehen, ist das letzte, was ich will. Shinya weint nie. Ich glaube, nicht einmal auf der Beerdigung – wenn ich auch nicht so weit denken wollte – seiner Mutter würde er heulen. Innerlich würde er sich wohl klarmachen, dass er weitermachen soll. Aber alleine eine Umarmung kann mehr auslösen.

Und so sitzen wir Minuten um Minuten nebeneinander und versinken schweigend in Gedanken. So lange, bis ich aufstehe und ihm was zu trinken anbiete. Aber er lehnt dankend ab und verabschiedet sich wieder. Bevor Shinya aber mein Zimmer einfach so verlassen kann, halte ich ihn am Arm zurück und ziehe ihn näher zu mir. Dabei sehe ich ihm tief in die Augen. „Es tut mir sehr Leid, Shin-chan, wirklich. Und es bedeutet mir sehr viel, dass du es mir anvertraut hast. Ich kann zwar nicht genau nachvollziehen, wie du dich fühlst, aber ich verstehe dich.“

Der Angesprochene lächelt sanft und flüstert mit fester Stimme: „Arigato, Kyo. Ich werde jetzt trotzdem gehen.“

Und so verabschieden wir uns wieder voneinander.
 

Die Realität kann so grausam sein. Wenn Shinyas Mutter auch noch stirbt, wird es wohl nie wieder richtige Harmonie zwischen uns geben. Damit spreche ich Kaoru, Die, Toshiya und Shinya und mich an. Fragt sich nur, welches Unheil uns als nächstes jagt.
 

~~Die~~
 

Seit geraumer Zeit sitze ich in meinem Zimmer und erfinde ein paar neue Melodien mit meiner Gitarre. Aber immer wieder komme ich raus! Ich kann mich einfach nicht konzentrieren! Wütend werfe ich meine Gitarre aufs Bett und trete nach draußen auf den Balkon.

Was hat Toshiya bloß gemeint? Hat er sich tatsächlich in mich verliebt? Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Bis Kaoru dann kam und mir sagte, dass er mich liebt...

Und Toshiya ist so ausgerastet. Was soll ich bloß machen? Er denkt jetzt, ich hätte ihn benutzt! Dabei wollte ich das doch gar nicht! „Baka!“, fauche ich mich selbst an und zünde gedankenverloren eine Zigarette an. Ich bin selbst daran Schuld. Hätte ich ihn nicht geküsst, wäre das alles nicht passiert. Aber warum habe ich ihn überhaupt geküsst? ‚Es war wahrscheinlich nur ein Reflex’, mache ich mir kopfschüttelnd klar.

Meine Gliedmaßen schmerzen zwar immer noch, aber langsam beruhigen sie sich. Schon kommen meine Gedanken wieder auf Kaoru zurück.

Ich habe tatsächlich mit ihm geschlafen. Und vor ein paar Tagen habe ich ihm seine Liebe gestanden. Ohne dabei zu überlegen, was ich wirklich will. Ich habe ihn einfach nur angesehen und entschieden. Nein, ich habe seine Meinung als Stütze benutzt. Das war irgendwie dumm. Ich hoffe trotzdem, ich werde meine Entscheidung nicht bereuen. Toshiya bereitet mir enorme Gewissensbisse. Ob Kaoru und ich überhaupt richtig zusammenpassen? Was, wenn ich überreagiert habe oder ich sogar was ganz anderes wollte...

Plötzlich durchzuckt mich ein heftiger Anfall und ich werfe erschrocken die Zigarette weg. Wie kann ich nur so denken! Ich liebe Kaoru doch! Ich habe mit ihm geschlafen! Und bis Toshiya ankam habe ich es nicht bereut! Nur weil er sich in mich verliebt hat und es nie gesagt hat! Daran bin ich doch nicht Schuld!

Gereizt beende ich mein Gedankengewirr und laufe ins Zimmer zurück, um das Telefon zu holen und Kao anzurufen.

Sonst gehe ich hier noch ein!

„Móshimoshi?“

„Kao, gut, dass du dran bist!“

„Do-shite?“

„Können wir vielleicht zusammen ausgehen? Ich fühl mich so einsam...“, hauche ich und spiele mit dem Kabel. ‚Verdammt, Die, sei nicht so nervös! Du darfst ihn jederzeit treffen, Toshiya hat damit nichts zu tun...’

Der Ältere lacht leise. „Das klingt sehr verlockend, Die, aber im Moment geht es schlecht. Ich muss noch Sachen einkaufen. Und das hätte ich eigentlich gestern machen sollen, du weißt ja gar nicht, was für ein Theater meine Mutter gemacht hat.“

Ich seufze enttäuscht. „Hai, in Ordnung. Dann eben heute Abend?“

„Vielleicht, okay? Bye!“ Und dann wird flüchtig aufgelegt.

„Sayonára, Kaoru“, flüstere ich in die piepende Leitung.

Vielleicht?

Was soll das denn heißen?

Wütend knalle ich den Hörer auf.

Nachdenklich bequeme ich mich aufs Bett und wippe mit den Beinen hin und her.

Obwohl ... vielleicht ist es gar nicht mal so schlecht, ein bisschen Abstand zu halten von ihm. Gewöhnlich wird man da erst richtig interessant für den Anderen, anstatt dass man ihn ständig mit Telefonterror bedroht. Wenn er mich heute anruft, sage ich einfach ab! Und dann geh ich mit jemand anderen aus, so einfach ist das. Nur, um ihn ein bisschen eifersüchtig zu machen. So ernst wird er es schon nicht nehmen. Aber er soll ja nicht denken, ich würde ihm hinterher kriechen! Am besten mit ...

Ich sollte Toshiya anrufen für heut Abend. Und hoffen, dass er mir verzeiht. Kyo wird mir mit größter Sicherheit tödlichst beleidigt sein und Shinya zeigt kein großes Interesse daran, mit mir jemals wieder in irgendein Restaurant zu gehen. Und so ist es meine Pflicht, wenigstens einen Menschen wieder glücklich zu machen: nämlich meinen blausträhnigen Kumpel. Die beste Möglichkeit zur Versöhnung ist immer noch der Laden, in dem Kaoru und ich, wann immer wir uns treffen, hingehen. Ich kann mich noch erinnern, das letzte mal, als wir gemeinsam in der Stadt waren, in den Sommerferien, sind wir dort gewesen. ‚Kann ich nur hoffen, dass er da nicht auch hinkommt’, überlege ich grinsend. Oder vielleicht sollte er gerade das tun...
 

~~Toshiya~~
 

Ruhig sitze ich in der Ecke eines kleinen Lokals in der Stadt und warte. Ich warte tatsächlich auf Die. Nach unserem Telefongespräch hatte ich mir eigentlich geschworen, nie wieder auf ihn zu warten. Aber letztendlich gab ich ihm doch noch eine letzte Chance. Immerhin tut es auch mir weh, eine enge Freundschaft einfach so zu beenden. Nicht durch ein Telefonat. Das wäre zu einfach gegangen, das hätte ich nicht verkraftet.

Obwohl ich mir inzwischen nicht mehr ganz sicher bin, ob es eine bessere Idee ist, sie durch ein Lifegespräch zu beenden.

Diesmal bin ich kein bisschen nervös. Für Daisuke muss ich jetzt wohl nicht mehr aufgeregt in einem fast leeren Restaurant warten und mich auf ein paar schöne Stunden freuen.

Bei diesem Gedanken werden meine Augen feucht und starr, aber ich unterdrücke meine Tränen tapfer und versuche mich, auf das folgende Zusammentreffen zu konzentrieren.

Ich warte noch einige Minuten.

Es vergeht viel Zeit.

Endlich blicke ich auf. „Du wolltest mit mir reden“

„Hai“, kommt eine unsichere, leise Antwort. Der Rotschopf sitzt schon seit ein paar Minuten da, hat sich jedoch anscheinend nicht getraut, etwas zu sagen.

„Totchi“, flüstert er und beugt sich über den Tisch. Nein, verdammt! Nenn mich nicht Totchi! Nicht jetzt!

„Gomen ne. Ich kann dir nicht mehr sagen. Ich ... du musst verstehen, dass es wirklich nie meine Absicht war, dich zu verletzen! Ich wollte einfach immer für dich da sein und dich trösten! Wenn ich dich wirklich so verletzt habe, dann ... dann tut es mir so leid, dass ich es nicht gemerkt habe!“

„Ha! Siehst du?“, stoße ich wütend aus und kralle meine Fingernägel an der Tischplatte fest. „Du hast es nicht einmal gemerkt! Weil es dir egal ist, was ich denke!“

„Nein, versteh doch! Ich hatte meine Gefühle nicht unter Kontrolle! Ich hatte keine Ahnung, wie ... ich habe noch nicht einmal gemerkt, dass Kaoru in mich verliebt ist! Du kennst mich doch, du bist nicht der einzige!“

Darauf kann ich nichts erwidern. Er hat Recht.

Das endloslange bedrückende Schweigen wird durch meine kaum hörbare Stimme durchbrochen: „Du liebst ihn, nicht wahr?“

Der Rothaarige zuckt mit den Schultern. „Es mag blöd klingen, aber ich weiß es nicht.“

„Was?! Die, du hast mit ihm geschlafen!“

Was ist das für ein Kerl? Das ist nicht der Die, den ich damals kennen gelernt habe! Das ist nicht dieser lustige, sonnige Typ, der mich im Zeitschriftenladen über den Haufen gerannt hat und sich mit einem Eis entschuldigt hat...

‚Verdammt, Totchi, nicht sentimental werden! Das war einmal...’

„Hai ... aber ich bin mir nicht sicher, ob es richtig war...“

„Iie, wenn es an mir liegt ... lass es! Mach ihn nicht auch noch unglücklich! Ihm würde es viel mehr wehtun, verstehst du? Und das hat Kaoru nicht verdient! Mach es nicht noch schlimmer!“, erkläre ich gehetzt. Aber Dai bohrt immer noch mit seinem durchdringenden Blick durch mich.

„Ach, Totchi. Das ist typisch du. Nimmst immer alles hin. Aber weißt du“, meint er leise, „vielleicht habe ich meine Gefühle wirklich nicht unter Kontrolle. Und vielleicht ... habe ich mich auch in dich verliebt, ohne es zu merken... als ich dich da geküsst hab, hatte ich das Gefühl, es war richtig“ Langsam beugt sich Daisuke über die Tischplatte und schaut mir tief in die Augen. Hastig weiche ich zurück. „Die? Hast du sie noch alle? Es ist zu spät, vergiss es! Was ist mit Kaoru?“ Er scheint meine Worte völlig zu ignorieren!

„Vielleicht wollte ich die ganze Zeit nur dich...“

Mein Stimmklang geht ins heisere Flüstern über. „Aber du liebst mich doch gar nicht wirklich“

Und plötzlich geht Die um den Tisch herum und zieht mich am Kinn mehr oder weniger gewaltsam näher zu sich heran, so dass sich meine Lippen auf seine pressen.

Erst stieren meine Augen entgeistert ins Leere, doch dann sehe ich seine geschlossenen Augenlider und ich werde schwach.

Ich genieße den folgenden Zungenkuss, ohne an irgendwas anderes zu denken. Seine geübte Zunge dringt verlangend in meine feuchtheiße Mundhöhle ein und spielt sanft mit meiner Zunge. Es kommt mir vor, als würde die Zeit stehen bleiben. Nach einiger Zeit lösen wir uns von wohligen Gefühlen benebelt voneinander. Keiner traut sich zu atmen. Ich fasse mich jedoch schneller wieder und wende meinen Blick nach vorne. „Die, wieso-“

Schock.

‚Nein, verdammt ... warum ... wieso bloß ... wollte das nicht’ Wirr schießen mir diese Gedanken für den Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf.

Ich starre in ein finsteres, enttäuschtes Gesicht.

Kaoru.

Versteinert starre ich wie gebannt in Kaorus Augen. Ich kann nicht glauben, dass das passiert.
 

~~Kaoru~~
 

Der Jüngste blickt mir emotionslos in die Augen, dagegen Die viel mehr panisch. Ich schüttle nur enttäuscht den Kopf, stehe von dem Stuhl auf – ich hatte ja genug Zeit, mich zu setzen – und begebe mich schleunigst zum Ausgang.

Draußen renne ich ziellos im Laufschritt durch die Straßen und schlage meine Hand vor den Mund.

‚Das ist alles nicht passiert! Das waren nicht Toshiya und Die, die sich gerade geküsst haben!’

Doch, verdammt, sie waren es!!!

Und das schlimmste ist, ich habe alles mitgekriegt. Auch den Endteil des Gespräches. So ein Zufall aber auch.

So, so, Die ist sich also nicht im Klaren über seine Gefühle! Und darum macht er mit gleich zwei seiner besten Freunde rum! Was fällt ihm eigentlich ein?! Denkt er, er kann das einfach so machen, nur weil er zu blöd ist, sich unter Kontrolle zu halten? Ich frage mich, wie lange hatte er vor, so weiterzumachen?! Was, wenn ich nicht gekommen wäre? Wie lange hätte ich blind sein verdammtes Spielzeug gespielt?! Wie konnte ich nur so dumm sein, und mich einfach...

Aber das bringt mir jetzt alles auch nichts mehr, er liebt mich eben doch nicht.

„KAORU! KAORU, WARTE! LAUF NICHT WEG! KAORU! BITTE!“, schreit weit hinten Die mit verzweifelter, rauer Stimme. Genau in diesem Augenblick steigen mir Tränen in die Augen. Ich kämpfe mit mir; soll ich mich umdrehen, soll ich nicht?

Ich wirble spontan herum, schlage mit der Hand nach ihm aus und schreie laut zurück: „NEIN, DIE! AUF DICH WARTE ICH NICHT MEHR! Du hast mit mir geschlafen, schon vergessen?? Und du hast mir deine Liebe gestanden! Und was tust du? Gleich am nächsten Tag knutscht du mit ihm rum!“ Ich mache eine auffällige Kopfbewegung in das Lokal hinter Die. „Toshiya tut mir echt leid! Er wollte nie, dass es so weit kommt! Aber du hast es ihm wieder schwerer gemacht! Und mir übrigens auch!“ Ich hole neue Luft. „Wieso?“

Er rennt atemlos auf mich zu und kommt ein paar Meter vor mir zum Stehen. Er starrt mich niedergeschlagen an. „Ich weiß doch ... selbst nicht, ... was in mir vorgeht!“, stoßt er mühevoll hervor. „Ich ... wollte nicht, dass Toshiya so traurig wegen uns ist! Aber“, er stolpert unsicher lächelnd auf mich zu und legt seine Hand an meinen rechte Wange. „Aber ich ... ich liebe dich, Kao! Ich liebe nur dich! Lass ... lass uns nach Hause gehen“

Ich schüttle traurig den Kopf und unterdrücke mit aller Kraft meine Tränen. Was ist nur aus ihm geworden? Aus unserer ganzen Freundschaft? Er wirkt ganz anders. Richtig besessen! „Nein, Die! Das ist einfach nur krank! Ich weiß nicht, was mit dir los ist! Aber ... du hast dich verändert! Seit ... das mit uns hätte gar nicht erst anfangen dürfen! Und so darf es auch nicht weitergehen. Gomen ne, Die. Aber ... ich kann das nicht. Ich hätte mich nur nicht in dich verlieben dürfen. Vielleicht wäre uns das Ganze hier erspart geblieben. Ab jetzt gehen wir getrennte Wege. Für immer. Es macht keinen Sinn mehr“

Es tut einfach nur weh.

Ohne ihm noch einen Blick zuzuwerfen, wende ich mich um und renne davon.
 

~*~*~*~
 

Soo, wie war's?

Kommis, bitte ^0^

Ich hoffe irgendwie, ich hab nix unlogisches eingebaut, das befürchte ich nämlich immer...

Tja, das war's wieder von mir

Bis in ... äh ... etwa 2 Wochen (obwohl ich im März direkt vollgepackt mit Lernen und Gitarre *blödes kleines Konzert hab* bin *Mathe hinter sich hat X_x)

Mata ne~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-11-15T19:24:50+00:00 15.11.2007 20:24
hm, die, kao, toshi:
hm das wäre zu viel als wenn es nur trotteligkeit wäre, was zu sagen von wegen vllt kommt er mit gefühle nciht klar und liebt in wirklichkeit totchi ist mies, das ist auch nicht "nur nicht nachgedacht" es ist mies. verständlich wenn kao sagt auf nimemr wiedersehen, "armes" die... hätte das echt nicht erwartet...
Von:  -Alec-
2007-03-04T12:15:26+00:00 04.03.2007 13:15
...
......
Das Ende war fies <.<;; Wegen meiner hättest du das Kapitel gerne noch länger machen können XD Aber nya... muss ich halt wieder warten.

*mit Kritik wedel*

Dieses mal waren wieder ein paar komische Satzbauten drin... irgendwie o.O Keine Ahnung, es klang manchmal so... "schief".. um es mal mit dem Wort meines ehemaligen Deutschlehrers zu sagen. Und es waren wieder ein paar RS-Fehler drin.. *da aber nicht drauf rumreiten will* Ich hab die ja auch x.X

So genug kritisiert ^^ (Wenn du die schiefen Sätze haben willst, sag Bescheid, dann such ich sie dir raus... ich wollte hier nur nicht zu viel machen <.< .. was ne Erklärung x_X)

Zum Kapitel: Beziehungskrisen, yay *_* Ich hab die ja schonmal geschrieben, dass ich die mag °///° Und Toto/Kao/Die Dreiecksbeziehungen sind mir die liebsten XDDD

Gut fand ich auch, dass Kyo erstmal wieder auf Abstand zu Toto gehen will. Das wirkte im letzten Kapitel.. wie gesagt.. irgendwie zu schnell. Aber so ist es ganz gut gelöst ^^ Und Shinya und Kyo ist auch eine Freundschaft, die ich sehr gerne sehe. Vor allem, wenn Shinya derjenige ist, der zu Kyo geht (in den meisten FFs ist es ja andersrum... aber so rum find ich das viel spannender, weil Shinya ja oft derjenige ist, der seine Gefühle gar nicht zeigt. o.O)

Und dann nochmal diese "lustige" Dreiecksbeziehung.. ich weiß echt nicht, wer mir da am meisten Leid tut <.< Die, weil er sich einfach so unglaublich trottelig anstellt, obwohl er das gar nicht will (ich unterstell jetzt einfach mal, dass er das nicht will), Toto, der ja bekanntermaßen ein Gefühlsmensch und mit der ganzen Sache irgendwie überfordert ist, oder Kao, der auch unter Dies Trotteligkeit leidet x.X (*Kao flausch* Sorry, ich hab n Faible für Leader-sama *_*)

Nya, jedenfalls. Mir hat das Kapitel wieder mal gefallen *_* Ich freu mich auf die Fortsetzung *__*
*Daumen drückt, dass bei dir bald wieder alles in Ordnung ist*

Mata ne
Azra
*wink*

PS: Ich hoffe, das war nicht zu viel... ähm... "Rumgespinne" meinerseits x.x Ich laber immer so viel, wenn mir was gefällt x.X


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