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Die Chronik der Erben

Spiel mit dem Feuer
von

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Die Erben der Rumtreiber

Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter den Gryffindors: Sil war aufgewacht! Seit dem Morgen saß Rinea bei ihrer Freundin am Bett, die sie aus müden Augen, aber mit fröhlichem Lächeln ansah. Rinea dagegen hatte völlig rotgeweinte Augen, der Anblick ihrer wachen Freundin hatte die ständig präsenten Tränen hervorgelockt. Doch auch sie lächelte glücklich. „Ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht.“ „Hör doch endlich auf zu weinen Rin, das kann ich ja nicht mehr mit ansehen.“ Sil wischte sich über die nun auch feuchten Augen. „Sag mir lieber, was alles geschehen ist, seit ich weggetreten war.“ Sil sah ihre Freundin neugierig an, welche mit den Schultern zuckte. „Eigentlich nichts wichtiges, obwohl, du hast einen Brief bekommen.“ „Einen Brief?“ Sil brauchte etliche Augenblicke um darauf zu kommen von wem der sein könnte. „Sirius?“ „Ja, er hat geantwortet, warte...“ sie holte den Brief aus Sils Tasche und gab ihn ihr. Die Schwarzhaarige überflog die Zeilen und legte das Pergament dann neben sich auf den Nachttisch. „Ob er sich wohl wundert, dass ich ihm noch nicht geantwortet habe?“ Rinea seufzte ergeben, eigentlich hatte sie ihrer Freundin diesen Teil nicht erzählen wollen. „Nicht unbedingt...“ Rinea war das ganze äußerst unangenehm. „Ich hab mich ziemlich schlecht gefühlt und da... da hab ich ihm geschrieben was passiert ist.“ „Was??“ Sil saß kerzengrade im Bett. „Du hast...?!“ „Tut mir leid, ich wusste dir würde das nicht gefallen, ich...“ Sil seufzte übertrieben theatralisch und lächelte dann. „Na gut, dann ist es eben so.“ „Du... bist nicht sauer?“ Sil schüttelte den Kopf. „Schon okay, was macht’s schon. Hat er geantwortet?“ jetzt grinste auch Rinea. „Er war schon halb auf den Weg hier her, doch Dumbledore hat ihn im letzten Moment davon abgehalten.“ Rineas Grinsen wurde breiter. „Er wollte nur deinetwegen kommen Sil. Weißt du was das heißt?“ „Das er keine Möglichkeit unversucht lässt um aus diesem alten Haus zu kommen?!“ schlug Sil lakonisch vor. „Oder, er war halb wahnsinnig vor Sorge um dich und wollte unbedingt zu dir!“ konterte Rinea zuckersüß. „Ja, genau das wird es sein!“ Sil rollte mit den Augen, in dem Augenblick ging die Tür auf und Kato schlenderte herein. „Tach Sweety, wie ich sehe bist du über’n Berg.“ Der Blonde trat heran und drückte seiner Freundin einen Kuss auf die Wange, dann wandte er sich mit gespieltem Ernst wieder an Sil. „So und jetzt mal Klartext. Wehe du machst meinem Babe noch mal so viel Kummer, dann gibt’s aber gewaltigen Ärger mit mir.“ Sil lachte fröhlich. „Keine Sorge, das hatte ich bestimmt nicht vor.“ Mit einem Mal schweifte Katos Blick ab und fixierte das Nachtschränkchen, oder besser, das was darauf lag. Sil bemerkte es zu spät. „Sirius? Sag mir nicht, dass das...?“ Rinea fiel ihrem Freund ins Wort. „Es stimmt Kato, er ist es, aber...“ „Was, Sil schreibt sich mit einem entflohenen Mörder? Cool!“ Beiden Mädchen verschlug diese Eröffnung die Sprache. Sie hatten mit allem gerechnet, nur damit nicht! Silessa war die erste, die Fassung und Sprache wieder fand. „Er hat nichts von all dem getan das sind alles Lügen, Sirius ist kein Mörder.“ Die Heftigkeit mit der sie sprach überraschte sie selbst ein bisschen. „Bitte Hase...“ Rinea stand auf und schlang von hinten die Arme um ihren Freund. „Glaub uns, Sirius hat das damals wirklich nicht getan. Bitte, bitte verrat niemandem das wir ihn kennen!“ Kato strich Rinea liebevoll über die Wange. „Ich glaub euch und werd’s auch keinem verraten, nich mal Kira, Ehrensache!“ „Danke.“ Rinea schmiegte sich glücklich an den Hals des Blonden. „Danke Kato, du hast was gut bei mir.“ Lächelte Sil. „Komm schnell wieder auf die Beine und wir sind quitt.“ Grinste der Slytherin. „Geht klar.“ Die Schwarzhaarige lächelte zurück. „Und, wie lange hast’ schon was mit Black am laufen?“ Sil glaubte sich verhört zu haben. „Bitte was?“ „Na du und der falsche Massenmörder, wie lange schon?“ wiederholte Kato locker. Sil winkte sofort heftig ab. „Da hast du was missverstanden. Sirius und ich haben nichts miteinander, er ist einfach nur ein Freund.“ „Was für ein abgedroschener Satz, das heißt doch immer das was läuft.“ Sils Gesicht verfinsterte sich. „Ausnahmen bestätigen die Regel, ich empfinde nicht das Geringste für Sirius, überhaupt, ältere Männer sind nicht mein Ding. Nur weil du das Leben durch ne rosarote Brille siehst gilt das nicht für jeden!“ sie hatte nicht unfreundlich, aber dafür sehr bestimmt gesprochen und Kato war klug genug, nach einigen heftigen Rippenstößen Rineas es dabei zu belassen. „Wie auch immer.“ Lächelte Rinea diplomatisch. „Vielleicht willst du Sirius ja mal flink ne Antwort schreiben, Kato und ich gehen dann erst mal. Bis später!“ die beiden Verliebten verließen den Krankenflügel. Sil sah ihnen mit Schmunzeln nach, dann begann sie mit ihrem Brief.

Schon am nächsten Tag durfte Sil zurück in den Turm. Dort erwartete sie eine Party zu der- weiß der Teufel wie Rinea das hin bekommen hatte- auch Kato gekommen war. Alles rief und lachte und freute sich, dass Sil wieder auf den Beinen war. Besonders ausgelassen waren Fred und George, denen Sils Krankheit anscheinend sehr zu Herzen gegangen war. Aber auch Ginny, Amy und Hermine waren sehr erleichtert ihre Freundin wieder auf den Beinen zu sehen und strahlten. Lediglich Harrys Begeisterung hielt sich arg in Grenzen und als Sil eine entsprechende Frage stellte, bekam sie von Hermine prompt eine Antwort. „Er ist eingeschnappt.“ „Bitte?“ „Ja, Dumbledore war wohl zwei mal im Krankenflügel während du bewusstlos warst.“ „Ja und?“ schaltete sich Kato in das Gespräch ein. „er ist maulig, weil Dumbledore dieses Jahr noch kein einziges Wort mit ihm gewechselt hat.“ Warf Fred ein und schwenkte lässig mit der Butterbierflasche, er zeigte es zwar nicht überdeutlich, doch man merkte ihm wohl an, dass Katos Gegenwart ihm missfiel, George ebenfalls, doch hatte dieser sich eine Winzigkeit besser im Griff. „Man kann sich auch anstellen.“ Entfuhr es Rinea, woraufhin Sil ein Grinsen unterdrücken musste, denn wem diese Äußerung wirklich galt blieb ungeklärt. „Ich kann ihn ja mal ‚höflich’ darauf aufmerksam machen, das er wenigstens mal >Hallo< sagen könnte.“ Schlug Kato vor und knackte demonstrativ mit den Fingern. „Lass mal gut sein Hase.“ Schnurrte Rinea beschwichtigend und legte ihre Hände auf seine. „Ach du meine Güte, rettet euch, frisch Verliebte.“ Entfuhr es George und er und sein Bruder lieferten eine zum wegschmeißen komische Aufführung eines frisch verliebten Pärchens die mit nicht endenwollenden Lachkrämpfen belohnt wurde.

Am nächsten Tag war wieder Unterricht und Sil hatte, besonders in Verteidigung gegen die dunklen Künste, einige Schwierigkeiten mitzukommen. Als nächstes war Zaubertränke angesagt und Sil kam es fast so vor, als hätte Snape noch schlechtere Laune als bisher. Wie ein bissiger Tiger streifte er durch die Reihen um die Hausaufgaben einzusammeln. Wie kaum anders zu erwarten blieb er vor der Schwarzhaarigen stehen. „Wo sind ihre Aufgaben Miss Craven?!“ der Tonfall war grade zu mörderisch, doch Sil blieb ruhig. „Ich habe sie nicht fertig bekommen.“ Erwiderte sie wahrheitsgemäß Kato und Kira, zwischen denen sie saß warfen ihr vorsichtige Seitenblicke zu, die des Braunhaarigen ignorierte sie allerdings gefließendlich. „So?“ Snapes Lippen kräuselten sich zu einem sardonischen Grinsen. „Faulheit wirkt sich auf die Note aus, das sollten sie wissen Miss Craven.“ Kira wollte auffahren, doch Sil legte ihm geistesabwesend die Rechte auf den Unterarm. Er schwieg, halb verblüfft, nicht aber so Kato. „Professor, Sil hatte gar nicht die Zeit all ihre Aufgaben zu erledigen.“ Snape reagierte mit einem Schulterzucken während er sich schon zum gehen wendete. „Wie sie meinen, zehn Punkte Abzug für Gryffindor!“ ein deutliches nach-Luft-Schnappen erfüllte den Raum und diesmal reagierte Rinea rechzeitig und trat Kato so heftig auf den Fuß, dass er die Zähne zusammen beißen musste. „Lässt du dir das gefallen?“ zischte Kira leise während Snape weiterging. Sil blickte den Halbjapaner kalt an und er musste unwillkürlich schlucken. „Lass das meine Sorge sein, meine Sachen haben dich nicht zu interessieren Kira.“ Nach dem erlösenden Läuten erhob Sil sich und ging ohne Hast nach vorne zum Lehrertisch, Rinea sorgte indes dafür, dass weder Kira noch Kato zurück blieben. „Sir.“ Snape sah kaum auf, während er seine Tasche packte. „Ja Craven?“ „Ihre Bewertung ist unfair.“ Snape blickte ruckartig auf. „Was?“ Sil hatte ihr Verhalten dem Lehrer urplötzlich grundsätzlich geändert. Sie war sich selbst nicht völlig klar wieso und vor allem wie sie das fertig brachte, so frech hatte bestimmt noch nie ein Schüler, zumal ein Gryffindor mit ihm gesprochen. Vielleicht lag es daran, dass sie nie zu der Masse der Leute gehört hatte, die Snape fürchtete. „Es ist unfair und das wissen sie auch.“ Wiederholte die Schwarzhaarige bestimmt. „Ich lag zu lange im Krankenflügel um...“ „Das ist nicht mein Problem Miss Craven.“ Snape hatte sich gefangen und man sah ihm an, dass er innerlich kochte. Sil dagegen blieb völlig kalt und nickte mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen. „Stimmt, ist nicht ihr’s, ihre möchte ich auch nicht haben.“ Ohne selbst zu wissen was sie mit dieser Spitze eigentlich sagen wollte verließ Sil den Raum, Snape blickte ihr mit undeutbarem Gesichtsausdruck hinterher. Als Sil die anderen erreichte, hatte Kira sich abgeseilt, Sil war irgendwie froh darüber, sie wusste nicht warum, aber irgendwie missfiel ihr seine Gegenwart. Zu dritt gingen sie zum Essen. „Du Sil-chan.“ Rinea lächelte ihre Freundin auf diese ganz bestimmte verlegene Weise an, die der Blauäugigen ganz und gar nicht gefiel. „Was hast du wieder angestellt?“ Sil sah sie gespielt böse an. „Ich hab Kato gesagt, was wir sind...“ „Was wir sind?“ wiederholte Sil ohne mehr als Bahnhof zu verstehen. „Hexen? Menschen?...Frauen??- Ich glaube, das dürfte selbst ihm aufgefallen sein.“ Rinea räusperte sich unwohl und meinte dann sehr leise und seeehr beiläufig. „Animagus?!“ „Oh.“ Sil war nur milde erstaunt. „Ich dachte eigentlich, das hättest du schon längst.“ „Und, ist das okay?“ Sil grinste „So lange du nicht erzählst, dass wir polnische Prostituierte über die Grenzen schmuggeln und asylante Kinder im Schrank verstecken.“ Sie lachten fröhlich, bis Kato mit Verschwörermiene meinte: „Das ist aber nicht alles.“ „Was denn noch?“ forschte das Mädchen, musste aber auf eine Antwort warten, da Snape grade an ihnen vorbei rauschte. Katos und Rineas Grinsen wurde indes noch breiter. „Das besprechen wir am besten heute Abend, wenn wir vollzählig sind.“ „Vollzählig, hä?“ Sil verstand nur noch Bahnhof. „Lass dich überraschen Füchschen.“ Grinste Kato. Sil wollte noch weiter fragen, doch jetzt kamen sie in die Halle und Kato trollte sich eilig. „Rin, was soll das?“ fragte sie ihre Freundin, während sie sich setzten. „Sorry, kann ich dir jetzt noch nicht verraten. Lass uns einfach heute Abend hingehen.“ „Wohin denn?“ Rinea sah Sil fröhlich an. „Reichst du mir bitte den Kürbissaft.“ Seufzend gab Sil auf.

Erst am Abend, nachdem sich der Gemeinschaftsraum geleert hatte machten sie sich auf den Weg. Zwei mal passierten sie Geheimgänge, die Sil nicht kannte und von denen sie argwöhnte, dass Kato sie seiner Liebsten verraten hatte. Halb hatte sie befürchtet mit einer Augenbinde abgeführt zu werden, doch glücklicherweise verzichtete Rinea auf solcherlei Unfug. Dann schließlich standen sie vor einem Gemälde, auf dem eine Vase mit Fantasieblumen abgebildet war. Rinea flüsterte „Obstsalat.“ Und das Bild gab einen Durchgang frei. Rasch traten sie in den nicht sehr großen, dunklen Raum, der dahinter lag. Die Wände waren mit schwarzem Samt verhängt und auf dem kleinen Tisch in der Mitte standen vier brennende Kerzen. Doch das Zimmer war nicht leer. Aus dem Schatten traten Kato und- eigentlich hätte sie es sich doch denken können- Kira. „Was soll das?“ diese Frage hatte ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge gelegen, auch wenn sie sich jetzt mehr auf die Anwesenheit Kiras bezog. Sil wusste nicht genau warum, aber sie mochte den Halbjapaner aus unerfindlichen Gründen nicht. Ihre Gedanken wurden von Kato unterbrochen, der mit ernster Stimme begann: „Dies Silessa, ist ein Geschenk für dich.“ Das Mädchen sah verwirrt von einem zum anderen. Rinea räusperte sich achtungheischend. „Eins nach dem anderen. Also, ich habe Kato so einiges erzählt da er und Kira so gute Freunde sind wie wir Schwester, hat auch er es erfahren.“ Sil hätte um ein Haar aufgestöhnt, was hatte Rinea sich nur dabei gedacht? Kato, okay da war es noch verständlich, aber Kira? Das behagte ihr gar nicht, irgendetwas war mit diesem Kerl das... „Du kannst mir vertrauen, ich werde nichts verraten!“ warf Kira ein. Sil explodierte fast. Wie überaus nett von ihm das zu sagen, war jetzt alles von seiner Gnade abhängig? Wenn er den Mund aufmachte konnte alles kaputt gehen. >Oh Rinea, hoffentlich weißt du was du tust. < „Also, als ich Kato erzählt habe, dass wir Animagie gelernt haben, hat er mir etwas sehr interessantes mitgeteilt.“ „Und zwar-“ führte der Blonde den Satz aus. „-dass auch wir uns den Spaß erlaubt haben dieses kleine Tabu zu brechen.“ Gegen ihren Willen verführte Sil die Wortwahl des Blonden zum grinsen. „Nun ist uns da ein höchst interessanter Gedanke gekommen.“ Fuhr Rinea fort. „Nun, die Clique von James bestand aus vier Animagus, oder besser Gestaltwandler, na ja, was hältst du davon, die zweite Generation zu sein. Sozusagen die Erben der Rumtreiber?!“ „Ist das euer Ernst?“ Sil war baff und hatte keine Ahnung, wie sie diese Eröffnung finden sollte. Alle drei nickten und Kato meinte: „Wir werden nicht nur ihre Erben, wir werden sogar noch besser.“ Noch immer wusste Sil nicht wie ihr geschah, nur eins wurde ihr klar, sie wollte Kira nicht dabei haben. Das war total widersinnig, natürlich er hatte ihr nie etwas getan, im Gegenteil und trotzdem war da eine tiefe Abneigung. Sie konnte sich nicht hieran beteiligen. Erst jetzt viel Sil die Stille auf, die anderen blickten sie an, während ihre Augen ohne dass sie es bemerkt hatte Kira taxierten. „Sil, was ist denn?“ Rinea schaute verwirrt, weder sie noch Kato hatten eine Ahnung was los war, doch Kira, Sil sah ganz deutlich das Kira es wusste. „Vielleicht könntet ihr uns ganz kurz unter vier Augen reden lassen Rin. Ich schätze zwischen mir und Sil muss noch was geklärt werden.“ Rinea sah von dem Halbjapaner zu ihrer Freundin. „Sil?“ die Angesprochene lächelte ihr zu. „Nur fünf Minuten.“ Auch Kato schaute verständnislos drein, doch er und Rinea fügten sich und verließen das Zimmer. Kaum waren sie alleine sah Sil den Braunhaarigen unverhüllt feindselig an. „Ich kann dich nicht ausstehen!“ Kira verzog die Lippen zu einem Grinsen, das so völlig anders war, als jegliche Regung, die sie bisher an ihm gesehen hatte. Spott blitzte in seinen Augen. „Wie bedauerlich, dabei kann ich dich eigentlich recht gut leiden.“ Obwohl es klang, als würde er Sil verspotten, wusste sie doch, dass seine Worte völlig ernst gemeint waren. „Tja, das nenn ich Pech.“ Erwiderte die Schwarzhaarige ungerührt. „Weißt du Kira, du machst mir ein bisschen zu sehr auf lieber Junge, das passt einfach nicht ganz zusammen, in deiner Maske sind Lücken.“ „In deiner auch und zwar so groß wie Wagenräder.“ Sil schnappte nach Luft und brauchte kaum mehr als ein erstauntes Zischen zustande. „Überrascht? Nun, als ich im Auftrag für Kato ein bisschen was über Rinea herausfinden sollte, hab ich mich auch nach dir erkundigt- ich bin nun mal sehr penibel, du siehst mir das doch nach, nicht wahr?“ Kira gewann immer mehr die Oberhand in ihrer Unterhaltung und was vielleicht das schlimmste war, egal wie, oder was er sagte, es klang trotzdem weder drohend noch feindlich. „Du hattest etliche Männergeschichten, nicht so viele wie Rin, aber alles andere als wenig.“ „Na und, das weiß jeder, erzähl mal was neues.“ Spöttelte Sil und rang sich mühsam wieder etwas von ihrer scheinbar verschwundenen Selbstsicherheit ab. „Es ging dir nie um Liebe.“ Sils Augen blitzten gefährlich und eine Millisekunde spielte sie tatsächlich mit dem Gedanken sich auf den Slytherin zu stürzen. „Du hättest keine Chance, glaub mir.“ Kira schien ihre Gedanken erraten zu haben, was ihre Wut nur noch mehr schürte. „Was willst du Kira?“ knurrte sie. „Was ich will?“ der Braunhaarige klang ehrlich überrascht. „Nichts.“ „Verkauf mich nicht für dumm, was weist du und was willst du?!“ Kira schüttelte langsam den Kopf und das auf eine Art, die ihn viel älter und reifer wirken ließ. „Sil, du misstraust mir, mir und eigentlich jedem männlichen Wesen. Du fürchtest dich und der einzige Weg dem zu entgehen scheint dir, die Männer zu verletzen. Das ist deine Maske, nicht wahr?“ „Woher...“ Sil biss sich heftig auf die Zunge, verdammt Kiras freundlicher Ton hatte sie verleitet mehr zu sagen als gut war. „Du hast Recht, ich verstecke mich ebenso hinter einer Maske wie du... und Rinea... oder Kato. In diesem Punkt sind wir uns alle ähnlich und mehr brauchen wir auch nicht. Sil, ganz ehrlich, warum hasst du mich?“ ihr Widerstand war so gut wie gebrochen, sie beide wussten das und das seltsame daran war, dass es Sil nichts mehr ausmachte. „Ich spüre dass mit dir etwas nicht stimmt.“ „Mit dir stimmt aber auch etwas nicht.“ Diesen Einwurf versuchte sie zu ignorieren. „Du tust so freundlich, aber deine Augen funkeln so seltsam, da ist Heimtücke drin und Verzweiflung.“ Kira nickte anerkennend. „Beeindruckend, ich dachte immer man würde mir nichts ansehen. Denkst du ich bin gefährlich für dich, oder Rinea?“ Sil maß ihren Gegenüber lange und eigentlich hatte sie auch die Antwort, aber vielleicht war es einfach nur ihre normale Starrköpfigkeit die es ihr unmöglich machte zu antworten. „Was genau...“ „Erwarte ich nun von dir?!“ beendete Kira den angefangenen Satz. „Überhaupt nichts. Ich habe kein Problem mit dir Sil, wie gesagt, ich mag dich, auch wenn du ziemlich unhöflich bist.“ „Unhöflich?“ echote Sil mit leichter Fassungslosigkeit. „Genau das!“ bestätigte Kira und ein Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Fast gegen ihren Willen lächelte Sil zurück. Das gleiche Gefühl, dass Kira zuvor für sie unausstehlich gemacht hatte schlug je um, Kira hatte Geheimnisse, sogar gewaltige, doch sie brauchte sich keine Gedanken darum zu machen. Kurz sahen sich die beiden an und sie wussten, dass jetzt zwischen ihnen alles geklärt war. „Ich hol mal unsere zwei Turteltauben wieder rein, eh sie da draußen noch was Schlimmes anstellen.“ Kira ging zum Gemälde und öffnete es, gleich darauf traten Rinea und Kato, beide sowohl neugierig wie ratlos ein. „Na, was ist los?“ Kato blickte sich fragend um. „Alles klar, wir mussten nur was klären.“ Gab Sil die wenig aufschlussreiche Antwort. „Wollen wir dann weitermachen?“ schlug Rinea vor, die ziemlich sicher war, dass Sil ihr später alles erklären würde. Kato zuckte resignierend mit den Schultern. „Na gut. Wir haben beschlossen das Erbe der Rumtreiber anzutreten, all zu leicht stellt es euch bitte nicht vor, schließlich haben sie so einiges geleistet.“ Er zwinkerte verschmitzt und Rinea die befürchtete er würde gleich einen seiner Sprüche ablassen und so die aufkommende, ergriffene Stimmung zerstören fuhr rasch fort. „Wir werden dadurch mehr als nur eine Clique, oder ein paar Freunde die Spaß suchen.“ Sie griff nach Sils und Katos Hand, dieser wiederum ergriff die Kiras. Sil zögerte einen Sekundenbruchteil, blickte in Kiras nussbraune Augen, die so viele Rätsel verbargen und streckte ihm die Hand entgegen mit einem freundlichen Glitzern fasste er zu. „Wir werden ungleich mehr, nämlich das, was James, Sirius und Remus später wurden. Kämpfer gegen einen gemeinsamen Feind, Verbündete gegen Voldemort.“ Alle vier spürten, dass dies die Wahrheit war und jeder schwieg ergriffen von dieser Erkenntnis. Die Kerzen auf dem Tisch flackerten, obgleich sich kein Lufthauch regte. Wie lange sie so dastanden wusste keiner, irgendwann meinte Kato völlig ernst: „Euch ist schon klar, dass wir uns grad völlig zum Deppen machen?!“ lachend ließen sie los. Dann beschlossen Kira und Kato nun endlich das Geheimnis um ihre Animagie Gestalten zu lüften, wie auf ein geheimes Kommando wechselten sie ihre Gestalten. Kato wurde zu einer übermütig krächzenden Krähe während Kira fast verlegen als brauner Jagdhund auf dem Boden hockte. Auch Sil und Rinea wechselten in ihre Animagie um die Jungs zu beeindrucken dann verwandelten sich alle wieder zurück und man machte sich kurz darauf auf den Weg zurück in die Schlafsäle. Unterwegs, nachdem sie sich von den Jungs getrennt hatten brach Rinea das Schweigen. „Was war los?“ Sil hatte auf diese Frage gewartet und obwohl sie Rinea keineswegs anlügen wollte, wusste sie doch, dass das was zwischen ihr und Kira gesprochen worden war, niemand sonst hören sollte. So entschied sie sich der Wahrheit so nah wie möglich zu kommen. „Weißt du, Kira und ich hatten so was wie einen unausgesprochenen Streit, ich weiß schon gar nicht mehr, wann das angefangen hat.“ „Warum hast du nichts gesagt?“ „Du warst so mit Kato beschäftigt, ich wollte dir das nicht vermiesen.“ Rinea umarmte ihre Freundin. „Du bist einfach zu lieb.“ >Glaub mir, dass bin ich bestimmt nicht Rin. < doch Sil hütete sich irgendetwas davon laut zu sagen.



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