One-Shot - Ohne Adult
Pay the rent, baby!
„Du verfluchter Bengel. Wie kannst du es wagen.“ Vernon hob seine Hand und
schmetterte sie mit voller Wucht gegen Harrys Wange.
Dieser taumelte einige Schritte zurück, seine Füße umspielte kaltes Wasser.
Mit einem gewaltigen Schritt war Vernon neben Harry. Rießige Pranken packten
Harrys Haare und zogen ihn näher an Vernon heran. Harry keuchte vor Schmerz auf
und versuchte sich vergebens zu wehren.
Vernons Gesicht hatte, seitdem er die Küche betrat, eine ungesunde Farbe
angenommen.
„Du hast das letzte Mal in diesem Haus was zerstört. Ist das die Dankbarkeit
für all die Jahre, die wir dich hier behalten haben?“
Wütend schleuderte Vernon seinen Neffen gen Boden. Harry war jetzt völlig
durchnässt, aber es störte ihn irgendwie eher weniger.
Nicht nur, dass seine verdammten Verwandten die Spülmaschine kaputt gemacht
hatten, nein, sie gaben ihm die Schuld daran.
Harry erblickte Dudley, seinen fetten Cousin. Wut brandete in ihm auf, denn
dieser war der Schuldige am ganzen Schlamassel und was macht sein nichtsnutziger
Cousin jetzt? Er versteckte sich feige hinter der Tür, lugte nur ab und zu
hervor, um zu sehen wie Harry für sein vergehen von Vernon bestraft wurde.
“Diese Spülmaschine war neu. Verstehst du? NEU!!!“, schrie ihm Vernon an.
„Und was machst du? Du zerstörst sie und überflutest noch die ganze Küche
und den Flur!“
Wütend stampfte Vernon im Zimmer auf und ab. Kaltes Wasser spritzte Harry ins
Gesicht.
Harry hörte, wie sich eine Tür öffnete und einen Moment später einen spitzen
Schrei.
Petunia sah geschockt, in der Tür neben Dudley stehend, in die Küche auf den
Fußboden.
Ein weiterer Schrei entwich ihr, als sie Harry immer noch auf dem Boden liegen
und ihren Ehemann vor ihm stehen sah.
„Meine Spülmaschine, der Boden, das Geschirr….“ Wütend drehte sie sich
zu der am Boden liegenden Gestalt um.
„Ich habe es immer gewusst. Du Nichtsnutz, du bist zu nichts zu gebrauchen.
Raubst uns nur unser hart erarbeitetes Geld aus der Tasche.“ Petunia
schleuderte Harry einen Apfel gegen den Kopf, dass erste, was sie aus ihrer
Einkaufstasche greifen konnte.
„Das wird nie wieder vorkommen.“, erwiderte Vernon bestimmt in ihre
Richtung.
„Dieser Bengel wird jetzt diesen Schweinestall hier aufräumen und dann für
immer aus unserem Leben verschwinden, Schatz. Ich werde es nicht dulden, dass er
auch noch nur eine Nacht in diesem Haus verbringt.“
Wütend sah er wieder auf Harry nieder.
„Du hast gehört, was ich gesagt habe. Mach dich an die Arbeit.“
„Nein.“, erwiderte Harry trotzig und richtete sich auf.
„Ich werde nie mehr etwas aufräumen, was ihr alles verschmutzt habt und vor
allem nicht, was euer ach so ‚lieber’ Sohn angerichtet hat. Und ich
verschwinde mit Vergnügen. Ihr glaubt, dass ich euch dankbar sein soll? Das ich
nicht lache, ihr solltet in der Hölle schmoren!“, spuckte er aus und drängte
sich wütend an seinem Onkel vorbei.
Beide Elternteile sahen verdutzt aus, blickten gleichzeitig zu Dudley, der noch
blasser geworden war, aber dennoch schnell und erschrocken seinen großen Kopf
schüttelte.
„HALT!“ Vernon hastete dem Jungen-der-überlebte hinterher und wirbelte ihn
unsanft zu sich herum.
Dieser befreite sich von dem Griff seines Onkels und beförderte ihn mit einem
harten Stoß rücklings ins Wasser. Zu verdutzt, um zu reagieren blieb Vernon
einfach nur sitzen.
Währenddessen eilte Harry hoch in sein Zimmer und blickte sich hastig nach
seinen Habseligkeiten um.
‚Noch ein beweis, wie GUT sie mich behandelt haben.’, dachte Harry
spöttisch.
Als er nach dem fünften Jahr in Hogwarts, zurück in dieses Haus gekommen war,
stellte er eigentlich schon gleichgültig fest, dass sein Zimmer nur noch aus
einer Matratze bestand. Alles andere hatten die Dursleys vorsorglich aus seinem
Zimmer geräumt. Selbst denn kratzenden und alten Teppich fanden sie zu gut für
ihn.
Da er nach seiner Ankunft kaum Sachen ausgepackt hatte (wo sollte er sie auch
hintun? Er hatte nicht mal einen Schrank), sammelte er schnell ein paar Bücher
und seine spärlichen Anziehsachen ein, schloss seinen Koffer, nahm Hedwigs
Käfig und ging sich die Treppe hinunter.
Ein wütender Vernon erwartete ihn.
„Du gehst nirgendwohin, Bursche, bis du die Küche aufgeräumt hast.“,
brüllte ihm sein Onkel entgegen.
„Du kannst warten, bis du schwarz wirst, Vernon. Soll doch Dudley seine
Schweinerei aufräumen.“, erwiderte Harry genauso hitzig.
Unten angekommen versuchte Harry sich an seinem Onkel vorbei zu drängen, doch
dieser vertrat ihm nun den Weg.
„DU GEHST NIRGENDWOHIN, BIS DU DIE KÜCHE SAUBER GEMACHT HAST UND REDE MICH
NIE WIEDER MIT MEINEM VORNAMEN AN!! HABEN WIR UNS VERSTANDEN, BURSCHE?“,
schrie ihn Vernon an.
Harrys Gesichtsausdruck verfinsterte sich, er fühlte, dass er bald die
Kontrolle verlieren und ausrasten würde.
„Wenn du mir jetzt nicht aus dem Weg gehst, wirst du es bereuen.“ Harrys
Stimme war leise, aber so scharf wie ein Messer. Es begann um ihn herum zu
knistern.
Er fühlte wie seine Magie aus ihm herausbrechen wollte, doch er konnte sie
noch zurückhalten.
Unwillkürlich wich Vernon vor ihm zurück. Ein kalter Schauer jagte ihm über
den Rücken und er war sich sicher, dass er seinem Neffen lieber aus dem Weg
gehen sollte.
Keine fünf Sekunden später stand Harry im frischen Sonnenschein.
Kurz durchatmend, öffnete er Hedwigs Käfig und ließ seine geliebte Eule
frei.
„Ich fahre in die Winkelgasse. Wir treffen uns dort.“, rief er der
davonfliegenden Schneeeule hinterher.
Mit einem weiteren Seufzer nahm er seinen schweren Koffer und machte sich auf,
die Einfahrt der Dursleys zu verlassen.
Fluchend wünschte er sich, volljährig zu sein. Etwas Magie hätte ihm jetzt
das Leben so ziemlich vereinfacht.
So musste er wohl oder übel die Muggeltransportmittel nutzen, um nach London zu
kommen.
Schwer atmend kam er an eine Haltestelle.
‚Oh, Mist. Wie soll ich den jetzt nach London ohne Geld kommen?’, fragte er
sich verzweifelt.
Vorsichtshalber nahm er nie Muggelgeld in den Ligusterweg Nr. 4 mit. Er wusste,
dass wenn seine Verwandten herausgefunden hätten, dass er eigenes Kapitel
besaß, es ihm bei den Dursleys nur noch schlechter ergangen wäre.
Sicherlich, es wurde selten Hand an ihn gelegt, aber das wahrscheinlich auch
nur, weil am Anfang jedes Sommers jemand aus dem Orden des Phoenix den Dursleys
einen Besuch abgestattet hatte.
Dieses Jahr waren die Dursleys mehr als nur eingeschüchtert von der riesigen
Gestalt des Zauberers gewesen. Harry musste unwillkürlich auflachen, als er
daran dachte, dass Severus Snape seinen Cousin in eine riesige und schleimige
Kröte verwandelt hatte.
Als er an seinen Hasslehrer Numero Uno dachte, drängte sich ihm das Gesicht
seinen ehemaligen Hasserzfeindes Numero Uno auf; Draco Malfoy
Harry vertraute Draco immer noch nicht, auch wenn dieser nach dem Tod seiner
Eltern und unter Befragung mit Veritaserum dem Orden des Phönixe beigetreten
war.
Er konnte sich so einen schleimigen Typen überhaupt nicht auf der Seite der
Guten vorstellen.
‚Aber sein Knackarsch…..’ Harry sog erschrocken die Luft ein. Hatte er
gerade wirklich über Malfoys Arsch nachgedacht? Er schüttelte den Kopf und tat
diesen Gedanken einfach als ein Hirngespinst ab.
Verzweifelt dachte er über seine Situation nach. Ohne Muggelgeld konnte er doch
nicht auf Muggelart reisen…
Mit einem wütendem Aufschrei warf er seinen Koffer zu Boden und begann in ihm
zu wühlen.
‚Warum ist mir das nicht eher eingefallen???’, dachte er, auf sich selbst
wütend.
Die Passanten um ihn herum ignorierend, fand er triumphierend einen Beutel.
Hoffend, dass sich dort drin befand was er suchte, öffnete er ihn und wühlte
zwischen Bildern, einigen Süßigkeiten und verschiedenen Briefen herum.
Erleichtert lehnte er sich ein wenig zurück und zählte die Galeonen, die er
eben aus dem Beutel gezogen hatte. Zufrieden mit sich selber, steckte er das
Geld in seine Tasche, legte den Beutel wieder in den Koffer und schloss diesen
ab.
Erst jetzt bemerkte er die neugierigen, aber auch verständnislosen Blicke der
Passanten. Leichte Schamesröte stieg in seinen Wangen auf und mit
niedergeschlagenen Augenliedern machte er sich davon.
Wie konnte er bloß den fahrenden Ritter vergessen?
Nach seinem zweiten Jahr in Hogwarts, nachdem er diese abscheuliche Person von
Tante Magda aufgeblasen hatte, hatte er ihn zufällig gerufen.
Den schweren Koffer hinter sich herschleppend, suchte er eine kleine,
unscheinbare und dunkle Gasse.
Wieder kramte er in seinem Koffer und fand auch nach einigem Suchen seinen
Zauberstab.
‚Wie ging das noch mal?’ Harry konnte sich nicht mehr so genau erinnern, wie
er damals den fahrenden Ritter gerufen hatte.
Er fuchtelte einige male mit seinem Zauberstab herum, doch nichts geschah.
Fluchend lehnte er sich an eine Wand und dachte angestrengt nach. ‚Wie ging es
denn noch mal?’, grübelte er nach.
Die Luft um ihn herum kribbelte und mit einem mal hörte er auch das bekannte,
knallende Geräusch des herannahenden fahrenden Ritters. Erleichtert blickte er
auf den vor ihm stehenden Bus und wartete bis die Türen sich öffneten.
Ein gut gelaunter junger Bursche kam ihm entgegen, nahm ohne zu fragen Harrys
Koffer und hievte ihn in den Bus.
Harry blickte diesem Schauspiel nur zu.
„Steig schon ein, Junge. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“, sagte ein
schlecht gelaunter Fahrer, mit einer Augenklappe. Grimmig beobachtete er den
Neueinsteiger und schloss sofort die Tür, kaum das Harry drin war.
Er folgte dem jungen Mann zu einem der eher hinteren Plätze.
Seufzend ließ sich Harry nieder und blickte auf den kaum älteren jungen Mann,
der ihn geradezu anstarrte.
„Sie… Sie sind doch Harry Potter. Der berühmte Harry Potter. Was für eine
Ehre sie im fahrenden Ritter willkommen zu heißen. Ach, wo bleiben meine
Manieren. Mein Name ist Jack Windslow.“ Sofort ergriff er Harrys Hand und
schüttelte sie heftig.
Harry wusste nun, warum er lieber unterbewusst auf Muggelart gereist wäre. Er
hasste es, wenn sich die Zauberer um ihn herum immer so aufführten als wäre er
ein Held, denn das war er sicherlich nicht.
Das nächste Mal nahm er sich vor, seine Narbe irgendwie mit seinen wuscheligen
Haaren zu verdecken.
„Freut mich dich kennen zu lernen.“, erwiderte Harry mit einem gezwungenem
Lächeln und einer nicht allzu abweisenden Stimme.
Jack strahlte übers ganze Gesicht.
„Nehms David nicht übel, er hat in letzter Zeit viel wegen du weißt schon
wem durchgemacht. Halbe Familie einfach getötet worden.“, flüsterte der
junge Mann neben ihm.
Harry belächelte das Verhalten des jungen Mannes. Der Bus war bis auf einen
weiteren Gast, der am anderen Ende des Busses saß leer und auch der Busfahrer
hätte es kaum mitbekommen, wenn Jack lauter gesprochen hätte.
„Ach, bevor ich es vergesse, wo will eigentlich so eine Berühmtheit wie du
hin?“, fragte Jack neugierig und Harry glaubte sogar so was wie Sensationslust
in seinen Augen zu sehen.
Als würde er dem Burschen seine Lebensgeschichte und all seine Geheimnisse
anvertrauen. Er seufzte.
„Ich muss in die Winkelgasse.“, erwiderte er in einem gelangweilten Ton.
„Ah, wirklich? Warum denn ausgerechnet dahin? Unser anderer Gast will aber
auch komischerweise dahin, ausgerechnet heute.“ Jack blickte nachdenklich auf
den anderen Fahrgast.
Dieser saß zusammengesunken da und schien aus dem Fenster zu starren. Er trug
einen eleganten schwarzen Umhang und hatte eine Kapuze über sein Gesicht
gezogen. Harry fragte sich, wer wohl diese eigenartige Gestalt war.
„Was ist daran so merkwürdig?“, fragte Harry nun.
Jack starrte ihn einen Moment ungläubig an.
„Du hast nichts vom Todesserangriff letzte Nacht gehört?“ Harry verneinte.
„Nun ja, auf jeden Fall ist gestern eine Horde, wie man hört über 100,
Todesser in die Winkelgasse bei helllichtem Tag eingedrungen. Keiner weiß genau
warum. Vielleicht haben sie dort etwas Wichtiges gesucht?!“ Jacks Augen
leuchteten verschwörerisch auf.
„Vielleicht ein wichtiges Artefakt oder so…“
‚Ja klar, und deswegen greift Voldemort einen Ort voller Zauberer und Hexen am
helllichten Tag an. Der wollte doch nur wieder mal seine Macht demonstrieren’
dachte Harry spöttisch.
Die Busfahrt verging weiter ereignislos. Jack gab nach gut 10 Minuten seine
Befragung auf, da er sich eingestehen musste, dass er sowieso nichts mehr aus
Harry herausbekommen würde. Schmollend setzte er sich dann neben den Fahrer und
blieb bis zum Ende der Fahrt dort.
Harry blickte noch einige male zu der Gestalt rüber. Irgendwie kam ihm die
Statur der Person bekannt vor, aber ihm fiel nicht ein woher.
„Nächster Halt… Winkelgasse.“ Harry sah auf und bemerkte gleichzeitig wie
sich der fahrende Ritter verlangsamte.
Harry griff nach seinem Koffer und wollte schon aus dem Bus steigen, doch Jack
kam ihm zuvor.
Mit einem strahlendem „Es ist mir doch eine Ehre, Harry Potters Gepäck zu
tragen.“, schnappte er sich diesen und schleppte ihn nach draußen.
Der andere Fahrgast schien das zu beobachten und stieg kurze Zeit später selbst
aus.
Harry bezahlte die Fahrt und machte sich ohne Umwege in die Winkelgasse. Er
musste unbedingt zu Gringotts und etwas Geld holen, sonst würde er auf der
Straße leben müssen. Denn sich jetzt an den Orden des Phönix zu wenden,
widerstrebte ihm zutiefst. Er hatte im Moment keine Lust auf Dumbledores
Vorhaltungen.
Harry wusste, dass es ihm nicht gefallen würde, dass er einfach so aus dem
Ligusterweg Nr. 4 abgehauen war. Aber er schnaubte nur verächtlich auf. Der
alte Zauberer würde ihn nie mehr dazu bringen zu seinen Verwandten zu gehen.
Kurz blieb er geschockt stehen. Er hatte erwartet, ein großes Chaos zu sehen,
aber so eine gewaltige Zerstörung hätte er nicht erwartet.
Häuser waren in zwei Teile gerissen, Dächer lagen zerstört auf der Straße
oder hingen gerade noch so auf dem Gestell eines Hauses, Wände waren einfach
weggesprengt, überall waren noch Glassplitter und die Einrichtung der
jeweiligen Geschäfte auf der Straße zerstreut, Schaulustige oder Ladenbesitzer
tummelten sich in diesem Riesendurcheinander, um das zu retten, was noch zu
retten war.
Harry seufzte. ‚Würde dieser Krieg, dieses Machtspiel denn nie ein Ende
finden?’
Langsam schlängelte er sich durch die Straßen. Die Hälfte aller Geschäfte
schienen wegen dem Angriff geschlossen worden zu sein. Wenige Verkäufer
tummelten sich auf den Straßen und boten ihre Ware so dar oder versuchten die
noch geringeren Zauberer auf den Straßen in ihre Geschäfte zu locken.
Selbst Harry musste fast kämpfen, um dieser nervigen Verkäuferbrut zu
entgehen.
Doch als er um die Ecke bog, blieb ihm fast sein Herz stehen.
Gringotts, die Zauberbank war fast dem Erdboden gleichgemacht. Wie zum spott
standen nur noch wenige Schalter hoch erhobenem Hauptes in den Ruinen. Eine
große Aufschrift über denn Überreste kündigte an, dass Gringotts wegen dem
vorangegangenen Angriff für einige Tage geschlossen sein würde. Sie müssten
erst alles wieder in Ordnung bringen.
Wütend schmetterte er seinen großen Koffer auf den Boden und fluchte
ungehemmt. Jetzt musste er sich doch wohl oder übel bei Dumbledore melden und
er ahnte schon, was die Folgen davon wären. Er würde zurück zu den Dursleys
müssen.
Die Blicke der Umstehenden wieder nicht beachtend, hob Harry seinen Koffer
wieder auf und machte sich auf den Weg zurück. Er würde dem Oberhaupt des
Ordens eine Eule schicken, sobald Hedwig wieder aufgetaucht war.
Aber bis dahin wollte er sich ein nettes Lokal suchen und etwas essen.
Außer einer Scheibe Brot am Morgen, hatte er an diesem Tag noch nichts
gegessen, und dabei war es schon früher Abend.
Suchend ging er die Straße entlang, aber fand weit und breit kein Lokal in dem
er untertauchen oder sich etwas leisten konnte.
Seine letzte Chance war der Pup ‚Zum Tropfenden Kessel’. Schwerfällig
bewegte sich Harry mit dem Koffer Richtung Ausgang der Winkelgasse, bis ihn
jemand anrempelte.
„Verflucht, kannst du nicht aufpassen wo du hinrennst?!“, herrschte ihn sein
Gegenüber an.
Harry hatte schon eine patzige Antwort auf der Zunge, aber als er seinen
Gegenüber erkannte, entwich ihm nur ein ungläubiges „Malfoy?!“. Beide
Jungen starrten sich einen Moment lang an.
„Was fällt dir eigentlich ein, einfach so von deinen Verwandten zu
verschwinden? Dumbledore hätte mir die Hölle heiß gemacht, wenn dir was
passiert wäre.“ Perplex sah Harry Draco an. Hatte er da gerade wirklich Sorge
und Tadel aus der Stimme heraus gehört? Nein, er musste es sich eingebildet
haben. Draco und um ihn besorgt? NIEMALS!! Wahrscheinlich eher um seine eigene
Haut.
„Das geht dich gar nichts an.“, fauchte Harry zurück und wollte sich an
Draco vorbeischlängeln. Doch dieser packte ihn am Arm und hielt ihn zurück.
Harry blickte überrascht zurück, noch nie in seinem Leben hatte ihn der Blonde
auch nur freiwillig angefasst, es war ihm immer zuwider gewesen.
„Ich habe Befehl auf dich aufzupassen und wehe du machst mir diese Aufgabe
unnötig schwer. Ich schwöre, ich werde dir dein nächstes Jahr zur Hölle
machen. Und jetzt komm, hier sind wir nicht sicher. Es laufen hier bestimmt noch
irgendwo Todesser herum.“
Als Harry mit dem Koffer nicht schnell genug vorankam, holte Draco genervt
seinen Zauberstab heraus und verkleinerte diesen, sodass er in eine Tasche
passen würde.
„Ich dachte, du darfst noch nicht Zaubern?! Du bist doch noch nicht
volljährig.“, fragte Harry ungläubig.
„Genehmigung durch Dumbledores Hilfe. Kann an Tagen wie diesen, durch sein
Einverständnis zaubern. Und jetzt komm.“ Der junge Malfoy sah sich gehetzt um
und machte sich dann auf den Weg. Harry sah keinen Grund ihm nicht zu folgen,
auch wenn er sich, weiß Merlin, was besseres vorstellen konnte.
Aus der Winkelgasse raus, zauberte sich Draco Muggelkleidung an. Harry, der
schon seitdem er das Haus seiner Verwandten verlassen hatte, in welcher
herumlief, beobachtete nur Dracos Verwandlung.
Sie hetzten noch einige Straßen entlang, bis Draco endlich stehen blieb und
sich noch einmal umsah.
Harry blickte neugierig über Dracos Schulter als er eine graue, kleine
Schüssel rausholte. Kurz tippte er den Boden der Schüssel an. Harry
beobachtete fasziniert wie sich eine Violette Flüssigkeit auf dem Boden der
Schüssel bildete. Draco hantierte und rührte mehrmals sehr konzentriert in
diesem Gegenstand herum, bis er es fluchend wegsteckte und sich langsam zu Harry
herumdrehte.
„Dumbledore ist zurzeit nicht erreichbar, also musst du meine Gesellschaft
noch ein wenig genießen.“, grinste er Harry an.
In diesem Moment machte sich Harry Magen bemerkbar. Etwas beschämt sah dieser
zu Boden.
„Ich würde vorschlagen, wir gehen irgendwo was essen.“ Der Slytherin
lächelte Harry an.
„Ähm… nun ja… wenn ich ehrlich bin, hab ich nur noch ein paar Pents. Ich
wollte mir Geld bei Gringotts holen, aber du weißt sicherlich mehr als ich was
dort gestern passiert ist.“ Harry fühlte sich ziemlich unwohl, wenn er daran
dachte, dass er sich im Moment überhaupt nichts leisten konnte.
„Ach was, ich lad dich ein. Geht sowieso alles auf die Rechnung des Ordens.“
Draco grinste, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und marschierte voraus.
‚Sein Arsch sieht ja in der engen schwarzen Jeans ja noch besser aus.’ Harry
ging einige Schritte, bevor er das Ausmaß seiner Gedanken wirklich kapierte.
‚Nein. Nein. NEIN!! Das kann nicht sein. Bestimmt wurde ich von jemanden
verhext oder so was in der Art.’ Haareraufend ging Harry dem Blonden
hinterher, dem Harrys Blicke keinesfalls entgangen waren. Er grinste teuflisch.
Schweigend erreichten sie ein etwas älter wirkendes Lokal und nahmen draußen
an einem Tisch platz. Es befanden sich noch andere Gäste hier, entweder aber
saßen sie im innern des Pups oder betranken sich in einer entfernten Ecke an
einem Tisch.
Die Kellnerin kam und sie bestellten sich etwas, dass aussah als hätte man es
schon gegessen. Angeekelt nahm Harry den ersten Bissen, den zweiten und den
dritten. Schmerzhaft wurde ihm bewusst wie viel Hunger er wirklich hatte und so
störte ihn der Anblick des Essens eher weniger, er fand es sogar einigermaßen
schmackhaft.
„Was war das eigentlich für ein Gegenstand gerade?“ wollte Harry wissen.
Draco überlegte kurz.
„Du meinst das Ablegatio-orare. Nun ja, wie soll ich es dir am besten
erklären. Es hat halt die Funktion mit einer Person in Kontakt zu treten, die
auch so einen Ablegatio-orare besitzt. So ein komisches Kommunikationsding
eben.“ Draco zuckte mit den Achseln.
„Im Orden hat jeder einen. Vor einiger Zeit von Dumbledore beschafft, frag
mich nicht, woher er diese Dinger hat, sind aber sehr nützlich um schnelle
Informationen auszutauschen und einigermaßen gut gegen den Dunklen Lord
arbeiten zu können.“ Wieder zuckte er mit den Achseln.
„Jetzt sag mir aber endlich, warum du abgehauen bist? Als ich im Ligusterweg
ankam, warst du anscheinend gerade weg. Deine Verwandten haben sich gerade
gestritten, wer deine Schweinerei aufräumen soll. Ich glaube, es hat deinen
Cousin erwischt..“
Doch Harry kam nicht dazu zu antworten, denn in diesem Moment erschien wieder
die Kellnerin und sie bestellten sich beide noch ein Bier.
Um von sich abzulenken, stellte Harry sofort eine Frage, nachdem die Kellnerin
wieder verschwunden war.
„Warum bist du dem Orden beigetreten, Malfoy? Ich dachte immer du verabscheust
das Oberhaupt und dessen Ziele.“
Draco sah gedankenverloren an Harry vorbei. Wie sollte er auch seinem Gegenüber
klar machen, warum er schlussendlich doch die Seiten gewechselt hatte? Traurig
blickte er den Gryffindor an.
„Auch wenn meine Eltern Todesser mit Leib und Seele waren, heißt es nicht,
dass ich mit dem einverstanden bin, was der Dunkle Lord alles anstellt, und nach
dem Tod meiner Eltern… wo sollte ich auch sonst hin? Wäre ich zu meiner Tante
gekommen, wäre ich schon längst gezwungen worden, das Dunkle Mal
anzunehmen.“
Harry blickte in das triste Grau. Diese Augen schrieen Trauer, Wut, aber dennoch
eine gewisse Hoffnung heraus. Diese Augen schauten so offen und ohne jede List,
wie sie es vor nicht all zu langer Zeit noch getan hätten.
Den restlichen Abend verbrachten sie in diesem Pup, bestellten sich noch einige
Biere und unterhielten sich über dieses und jenes.
Plötzlich blickte Draco an sich herunter.
„Ich bin gleich wieder da.“, sagte er nur und verschwand in eine noch
kleineren Gasse, als die in der sie schon waren. Harry blickte ihm hinterher, er
konnte es sich nicht verkneifen, wieder an diesen Arsch zu denken.
Kaum zwei Minuten später kam er wieder, ein Grinsen zierte sein Gesicht.
„Was ist los?“, fragte ihn Harry.
„Der Direktor hat mit mir Kontakt aufgenommen. Anscheinend sind sie gerade
fünf Todessern auf der Spur. Nun ja, und mir wurde Aufgetragen mich bis Morgen
um dich zu kümmern, da entweder alle im Orden im Einsatz sind oder verletzt im
Hauptquartier liegen.
Leider können wir nicht in das Hauptquartier, denn dieses ist seit dem
gestrigen Überfall mit verletzten Ordensmitgliedern überfüllt. Also muss ich
dich wohl oder übel zu mir mitnehmen.“ Harry blickte erschrocken zu Draco
auf. Was hatte er eben gesagt? Er musste die Nacht mit Draco unter einem Dach
verbringen? Aber eigentlich war er ja nicht so schlimm. Harry hatte den Abend
sogar in seiner Gesellschaft genossen.
Dennoch blickte er den Blonden misstrauisch an.
„Was schaust du so?“ Dracos Grinsen vergrößerte sich.
Eine weitere Überraschung für Harry war es, als sie ein Haus in einer Straße
ansteuerten, in der nur Muggel lebten. Das Hochhaus sah ziemlich
heruntergekommen aus und wirkte, als würde es bald zusammenbrechen. Harry sah
Draco an und konnte sich nicht vorstellen, dass er in solch einer Gegend wohnen
konnte. Was war aus dem einmal so stolzen Eisprinzen aus Slytherin geworden?
Sie erreichten ein Haus mit einer herunterhängenden Nummer 9. Schweigend
stiegen sie das Treppenhaus hoch und gingen durch eine morsche Tür, die Draco
geöffnet hatte.
Harry war überwältigt. Er hätte so etwas nicht bei dem äußeren Anblick des
Hauses erwartet.
Die Wohnung war zwar ziemlich klein, aber dennoch sehr gemütlich. Draco hatte
es sich aber dennoch nicht nehmen lassen, alles in dunklen und grünen Tönen zu
halten.
„Mach es dir gemütlich.“, forderte ihn der Slytherin auf und verschwand in
einem Nebenraum.
Harry torkelte auf eine schwarze Ledercouch zu und ließ sich schwerfällig
darauf nieder.
‚Ich hätte echt nicht so viel trinken dürfen.’
„Willst du noch was zu trinken? Vielleicht Tee oder irgendeine Limonade?“,
fragte Draco, als er aus dem Nebenraum kam. Harry schüttelte den Kopf.
„Nein, danke. Ich bin noch von grade etwas benebelt. Das war vielleicht zu
viel für mich.“
Wie es ihm zu beweisen, nahm er seinen Kopf in die Hände und stöhnte leicht
gequält auf.
Als er wieder aufsah, musste er schlucken. Draco, nur noch mit der
enganliegenden schwarzen Jeans bekleidet, stand mit verschränkten Armen am
Türrahmen gelehnt.
Harry musterte fast schon neidisch Dracos gut durchtrainierten Oberkörper.
Jeder Muskel war nicht zu viel und nicht zu wenig trainiert. ‚Bei Merlin,
sieht er gut aus.’
„Willst du dann ein paar Snakes? Ich glaube, ich habe hier irgendwas, was
sich Chips nennt, anscheinend stehen die Muggel total drauf.“
„Wirklich, ich will nichts.“ Damit lehnte sich Harry zurück und versuchte
das Bild von Dracos nackten Oberkörper zu verdrängen. Es gelang ihm nicht.
„Nun gut, wenn du nichts willst, dann sag ich dir, was ich will.“ Ein
breites Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Blonden aus.
Harry war mit einem Mal hellwach und blickte etwas verwirrt auf den Slytherin.
„Was meinst du damit?“, fragte er etwas verunsichert.
„Na, du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich hier einfach so
übernachten lasse, oder?“, ein typisch gehässiges Dracolachen ertönte.
„Aber.... aber… was willst du? Ich habe dir doch schon vorher gesagt, dass
ich kein Geld habe.“ Harry stotterte, er wusste nicht, was er von dieser
Situation halten sollte. Eine gewisse Unruhe machte sich in ihm breit.
„Wer spricht hier den von Geld?!“ Draco stieß sich von seinem Platz ab und
kam langsam auf Harry zu. „Was ich will, ist was viel besseres.“ Er
flüsterte fast schon.
Draco blieb genau vor Harry stehen, seine Augen glitten schon fast gierig über
den Körper des Schwarzhaarigen.
„Wa… was meinst du?“ Harry kroch langsam auf der schwarzen Ledercouch
zurück.
Aber satt eine Antwort zu geben, kniete sich der Blonde auf die Couch und
krabbelte über Harry.
Heißer Atem streifte über Harrys Hals.
„Nein, geh weg. Lass mich.“ Harry versuchte Draco von sich zu schieben. Was
ihm aber nicht gelang. Mit Leichtigkeit nahm dieser Harrys Handgelenke und
drückte sie in die Polsterung zurück. Heißer Atem gleitete zu Harrys Ohr.
„Du weißt nicht, wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe. Dich hier,
bei mir und unbeobachtet zu haben. Ich habe mich schon so lange nach dir
gesehnt. So lange, dass ich mich kaum noch erinnern kann, wann es angefangen
hat.“
Sanft fuhr er mit seiner Zunge über den Hals.
„Nur deinetwegen habe ich meine Eltern verraten, nur deinetwegen bin ich zum
Orden gewechselt. Ich dachte, du würdest mich endlich mal wahrnehmen. Aber was
war, nichts.“
Ein sanfter Biss in den Hals.
Harry war wie erstarrt. Was passierte gerade mit ihm? Machte Draco sich wirklich
gerade über ihn her? Hatte dieser denn all seine Sinne verloren? Oder viel zu
viel getrunken?
Panik stieg in ihm auf und er versuchte, sich aus Dracos Griff zu befreien.
Dieser aber hatte was anderes mit ihm vor. Langsam schob Draco ein Bein zwischen
Harrys und übte so einen leichten Druck auf dessen Glied aus.
Noch einmal versuchte sich Harry zu wehren, aber seine Versuche wurden nach und
nach immer schwächer. Mit einem gemurmeltes „Nein.“ endete der Widerstand.
Sein Kopf schwirrte und eine leichte Benebelung setzte sein. ‚Ich hätte nicht
so viel Alkohol trinken sollen. Verdammt sieht Malfoy gut aus. Will ich das denn
wirklich? Hät ich so viel nicht getrunken, bestimmt nicht.’
Dracos Lippen unterdessen wanderten von Harrys Hals zu dessen Mund.
Harry wartete, doch nichts geschah. Dann fühlte er wie sich der Druck von
seinen Handgelenken löste. Sanft wurde sein Kopf in die Hände des blonden
Zauberers genommen und ein langer Kuss entbrannte.
Harry saß nur da, unfähig etwas zu tun, außer seinen Erzfeind zu küssen.
Leidenschaft stieg in ihm auf und er schloss seine Augen. Begleitet von der
wohligen Auswirkung durch den Alkohol entspannte er sich ein wenig. So wohl
hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Er fühlte etwas seine
Oberschenkel hinaufstreicheln.
Plötzlich riss er seine Augen auf und starrte seinen Gegenüber an.
„Nein.“ Harry stieß Draco von sich.
Was machte er eigentlich hier? Er hätte schon längst verschwunden sein
sollen.
„Wovor hast du Angst, Harry?“ Draco war wieder über ihm.
„Davor?“ Wieder glitt seine Hand zu der Beule in der Hose. Harry wurde rot
und stöhnte leise auf.
„Bitte lass das, es ist falsch.“ Draco blickte nun überrascht zu Harry
herunter.
„Ist es falsch, jemanden zu lieben? Ja, Harry, ich liebe dich und weil du
meine Liebe nie erwidert hast, habe ich dich gehasst.“
Ein stürmischer Kuss folgte der Aussage.
„Du warst der erste Gedanke, wenn ich aufwachte und der letzte, wenn ich
einschlief!“
Mit intensiverem Druck massierte Draco Harrys Glied durch die Hose und fühlte
wie als Antwort eine sich vergrößernde Beule.
Harry stöhnte noch einmal auf und drückte sich zurück in die Polster.
Konnte es denn wirklich sein, dass dieser junge Mann vor ihm ihn wirklich
liebte? Er wusste es nicht. Sollte er Draco wirklich trauen? Er wusste es
nicht.
Aber was er in Wirklichkeit wusste, war, dass er diesen herrlich arroganten
Slytherin immer mit anderen Augen gesehen hatte, als alle anderen. Anders als
man einen Feind sehen würde und anders als man einen guten Freund betrachten
würde.
Zwei Stunden später
Zwei kraftlose Körper lagen wohlig aneinander geschmiegt auf der
schwarzen Ledercouch. Sie hatten sich noch einandhalb Stunden geliebt und lagen
nun in trauter Zweisamkeit still nebeneinander.
Ein leises Piepsen ließ den Blonden aufblicken und fast schon traurig seinen
Platz neben Harry verlassen. Als er wieder das Zimmer betrat, fand er einen
fragend aussehenden Harry vor.
„Das war Dumbledore. Er wollte nur wissen, wo wir bleiben. Denn eigentlich,
hätten wir schon vor einigen Stunden im Hauptquartier sein sollen.“ Draco
grinste den noch immer etwas verwirrten Harry schief an.
„Soll das heißen, du hast mich reingelegt?“, fragte dieser mit einem
gefährlichem Zischen.
„Na, anders hätte ich dich doch gar nicht ins Bett bekommen. Und jetzt sag
nicht, es hätte dir nicht gefallen…..“, weiter kam er nicht, denn eine
schwarze Jeans traf ihn mitten im Gesicht.
Harry lachte….
Ja, nun, was haltet ihr davon? *schief grins*
Da haben sich wohl zwei gefunden ^^
Wenn ihr es bis hier hin geschafft habt, hoffe ich mal, ihr hinterlasst mir auch
einen Kommi.
Dauert nicht so lange, ist auch nicht sonderlich anstrengend und es erfreut den
Autor ^^
Würd mich wirklich auch über winzige freuen.
Lg nuit