Probleme im Hotel
„Uaaaaah“, mit einem herzhaften Gähnen wachte ich auf. Benommen guckte ich
mich um, bis mir wieder das Konzert von gestern einfiel. In Gedanken spielte
sich das ganz Geschehen noch einmal ab. Das grelle Scheinwerferlicht, meine
Nervosität, die sich mit der Zeit wieder gelegt hatte und das Gekreische der
tobenden Menge. Ja das Konzert war ein Erfolg gewesen. Nur hatte ich von dem
ganzen Lärm furchtbare Kopfschmerz bekommen. Stöhnend fasste ich mir an den Kopf und wollte nichts Anderes, als meine Ruhe haben. Doch die bekam ich nicht. Ich hörte wie jemand kräftig gegen die Tür Klopfte und zusätzlich kam
von draußen auch noch ein lautes Stimmengewirr. Froh darüber, dass ich mir zum
Schlafen nicht meinen Schlafanzug angezogen hatte, schlurfte ich zur Tür und
öffnete sie.
Verschlafen guckte ich nach draußen und hätte am liebsten meine Tür wieder zu
geknallt. Vor mir stand Mr Rufus, in einem hoch feinen schwarzen Anzug. Hinter
ihm jedoch standen schon haufenweise Reporter, Journalisten und andere Leute.
Unter ihnen sah ich auch die Reporterin, die mich gestern Nacht so zu sagen
vor den anderen Journalisten und Reportern gerettet hatte und ich ihr daraufhin ein Interview versprochen hatte. Als ich so über sie nachdachte fing
ich ihren fragenden Blick auf und ich bedeutete ihr mit einem leichten
Kopfnicken, dass ich mein Versprechen hielt und ihr gleich ein interview geben würde. „Gut das du wach bist Rena“, fing Mr Rufus an, „ich habe dir schon jemanden ausgesucht dem du gleich ein Interview geben kannst.“ Dann musterte
er mich noch einmal mit kritischem Blick um dann hinzu zufügen: „Aber vorher wäre es wohl angebracht, wenn du dich erst einmal frisch machst.“ „Einen
Augenblick Mr Rufus. Bevor sie mich jetzt hier irgendwie wieder in den
Wohnwagen scheuchen, damit ich mich frisch mache, möchte ich ihnen sagen, dass
ich leider schon jemandem ein Interview versprochen habe“, erklärte ich und
verschränkte die Arme vor der Brust. Mr Rufus hob eine Augenbraue. Ich wusste
es passte ihm gar nicht, dass ich mich in irgendeiner Art und Weise in seine
Angelegenheiten einmischte, also sollte ich dies dann auch so gut es ging
begründen. Ich fuhr fort: „Das liegt daran, dass ich gestern Abend, als ich
mit meinen Pokemon zu den Wohnwagen lief, von Reportern und Journalisten
förmlich überfalle wurde. Dann hat aber eine Reporterin mich so zu sagen
gerettet und daraufhin habe ich ihr versprochen, ihr morgen also inzwischen
heute ein Interview zu geben.“
Ich merkte wie dieses Gespräch anfing Mr Rufus unangenehm zu werden, denn er
war sich bewusst, dass er gestern eigentlich dafür zu sorgen hatte, dass mich
die Reporter nicht wie gestern überfielen. Er räusperte sich: „Ja ähm wer hat
dich denn gestern vor den Reportern gerettet?“ Ich deutete unbemerkt in die
Richtung der Reporterin und des Kameramanns. „Aha“, gab Mr Rufus von sich.
Ich wusste zwar nicht was er jetzt vor hatte, war aber auch nicht wild drauf
das zu erfahren, also sagte ich: „Ich werde mich dann mal frisch machen und
gleich noch einmal vorbeischauen.“ Bevor mein Manager irgendetwas erwidern
konnte, war ich schon in meinem Wohnwagen verschwunden und hatte die Tür
abgeschlossen.
Drinnen schnappte ich mir meine nächst besten Klamotten und zog mich um.
Dieses mal setzte ich mir kein Kopftuch auf sondern eine schwarze Cappi deren
Vorderseite ein blaues verschlungenes vogelähnliches Symbol war. Dann hatte
ich noch ein schlichtes oranges T-Shirt und eine blaue dreiviertel Hose an.
Meine Füße steckten in schlichten Turnschuhen. Da ich zu faul war, mir in
diesem Moment meine Haare zurecht zu machen, ließ ich sie einfach offen.
Zum Schluss spritzte ich mir noch Wasser ins Gesicht, was ich dann als waschen bezeichnete.
Draußen sah ich, dass es Mr Rufus tatsächlich geschafft hatte alle Reporter
wieder zu verscheuchen. Das Problem war, draußen stand gar keiner mehr und so
dachte ich im ersten Moment es wären wirklich alle wieder gegangen. Dann fiel
mir wieder ein, dass es für so etwas hier in der Nähe ein Hotel geben musste,
da ja so gut wie keiner wirklich in einem Wohnwagen schlief. Ich selbst fand
das nur einfach schöner, als mich in irgendeinem hochfeinen langweiligen Hotel
aufzuhalten. Nach einigem Suchen hatte ich das Hotel auch gefunden.
Es war ein großes Gebäude dessen Vordach über dem Eingang mit dicken aber
irgendwie prachtvollen Säulen gestützt wurde. Die große mit Gold verzierte
Eingangstür stand offen und man konnte den roten sogar sauberen Teppich sehen,
der in der Halle ausgelegt war. Mannoman das ist ja wirklich ein ziemlich
feines Hotel, dachte ich, mal sehen wo ich hier erwartet werde.
Unschlüssig blieb ich mitten in der schon fast riesigen Halle stehen. Ich
wusste nicht wohin ich gehen musste. Eine große Treppe führte in die oberen
Etagen sowie ein Aufzug. Zusätzlich gab es noch drei Türen, die wohl in
verschiedene Richtungen führten. Mir blieb gar keine andere Wahl als die Frau
an dem Empfangstresen zu fragen wohin ich hin musste, wobei es mir schon
irgendwie etwas peinlich war, denn ich meine eigentlich sollte ich schon
wissen wo ich hin sollte. Langsam schlenderte ich zu dem großen
Empfangstresen. Wie fast alles hier im Hotel war auch der Tresen irgendwie
etwas Besonderes. Ich glaubte, dass er aus teurem Holz gebaut war, denn danach sah er allemal aus.
Die Frau am Empfangstresen bemerkte mich erst, als ich schon davor stand und
schaute auf. Sie erweckte nicht unbedingt einen sympathischen Eindruck mit
ihrem Blond gefärbtem Haar und ihrem hochnäsigen Blick. Sie musterte mich noch
einmal abschätzend, bis ich etwas verlegen fragte: „Wo ist hier der Raum in
dem sich Mr Rufus wahrscheinlich mit einer Reporterin und einem Kameramann
aufhält und sie wahrscheinlich ein interview machen wollen?“ Die Frau setzte
einen komischen Blick auf. „Tut mir Leid aber das kann ich dir nicht sagen.
Ich habe die Anweisung erhalten nichts dergleichen zu erzählen“, erklärte sie
mir wichtigtuerisch. Ich rollte entnervt mit den Augen und stöhnte. „Lassen
Sie mich raten“, meinte ich, „ Sie dürfen nichts ‚Verraten’ damit keine
lästigen Fans ankommen. Und wahrscheinlich vermuten Sie gerade, dass ich auch
einer dieser lästigen Fans bin.“
Mir lagen nebenbei auch noch eine Menge frecher Kommentare dazu auf der Zunge,
nur ließ ich es lieber sie zu sagen, um überhaupt noch ein paar Informationen
zu bekommen, denn so wild darauf das ganze Hotel auf den Kopf stellen zu
müssen, war ich auch wieder nicht. „Du bist ja eine ganz schlaue“, bemerkte
die Frau und fügte dann aber noch hinzu: „Ach es wäre jetzt äußerst schön wenn
du mich nun in Ruhe lassen könntest, da ich Besseres zu tun habe, als mich von
einem kleinen Gör nerven zu lassen.“ Jetzt reichte es! Was bildet sich diese
dämliche Schnepfe überhaupt ein!, ärgerte ich mich in Gedanken. Dann aber
setzte ich ein zuckersüßes Lächeln auf. „Ich hoffe doch es wird Sie nicht
stören, wenn ich Mr Rufus von Ihrem Verhalten erzählen werde und der wiederum
Ihren Chef höchstwahrscheinlich darüber informieren wird. Mal sehen was dann
passiert.“ Die Frau blickte etwas entsetzt auf. Diese Gelegenheit nutzte ich
natürlich sofort: „Ich suche nämlich diesen Raum, wo sich die Reporterin und
eben Mr Rufus aufhalten, weil ich der Reporterin ein Interview geben soll. Und
wenn sie es noch nicht wissen mein Name ist Rena Kenada.“
Jetzt schien diese dumme Tussi endlich zu verstehen was ich von ihr wollte.
Zuerst war sie verdutzt, dann wurde sie schon etwas blasser, bis sie dann doch
errötete und sich verlegen die Nase rieb. „Na wenn das so ist. Dann komm mit.
Der Raum liegt hier hinter dem Empfangstresen rechts“, erklärte die Frau
dieses mal in einem überraschend freundlichem Ton. Dann stand sie auf und
öffnete eine Klappe durch die ich hinter den Tresen gelangte. Bevor ich mich
aber neugierig umsehen konnte was es hier so hinter dem Tresen noch alles gab,
spazierte die Frau los und bedeutete mir ihr zu folgen. Zuerst dachte ich
nämlich die Frau hielt mich für doof, da sie mich ja aufgefordert hatte ihr
zum Raum, wo Mr Rufus wahrscheinlich auf mich wartete, zu folgen. Nun aber
verstand ich sie.
Nachdem wir rechts in den Gang gingen, sah ich, dass es hier in diesem Gang
fast um die 50 Türen gab und ich meine wäre wohl schwer gewesen die richtige
Tür zu finden, wenn man sich hier nicht auskannte. Der Gang selbst war mit dem
selben roten Teppich ausgelegt, wie der in der Empfangshalle. Die Wände waren
mit goldähnlichen Tapeten tapeziert, die hin und wieder verschlungene Muster
aufwiesen, die man aber erst so richtig bemerkte wenn das Licht darauf fiel.
Schließlich blieb die Frau vor einer Tür stehen, die genau wie der Tresen, aus
einem teuren Holz zu sein schien und öffnete sie. Die Frau ging wieder eilig
zurück zum Empfangstresen während ich in den Raum eintrat. Dieser war im
Gegensatz zu dem Gang eher etwas schlicht. Es stand ein Tisch in der Mitte und
um ihn herum drei Stühle von denen zwei besetzt waren, da auf einem die
Reporterin und auf dem anderen der Kameramann saß. An der Wand, die einen
schlichten blauen Farbton hatte, lehnte Mr Rufus mit verschränkten Armen. Als
er mich sah, ging mein Manager freudig auf mich zu und schob mich zum dritten
Stuhl auf dem ich dann platz nahm. Danach sagte er: „Gut dann lass ich euch
bei dem Interview jetzt allein und kümmere mich um andere Dinge.“ Damit
schloss er die Tür und ich saß nun zusammen mit den beiden Leuten, die ein
Interview von mir haben wollten, in diesem Raum hier und wusste nicht was ich
tun sollte.
------------------------------------------
Ja jetzt ist endlich das 3. Kapitel fertig!
Hmm aber irgendwie macht es mehr den Eindruck
auf mich als wäre es ein unnötiger Filler.
Ich hoffe trotzdem es gefällt jemandem.
Außerdem wäre es nett ein kleinen Kommi zu hinter lassen ;)
-Hakura