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Enthüllungen und Geständnisse

von

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Anproben

„.........“ = wörtliche Rede

>........< = Gedanken

[..........] = persönliche Kommentare der Autorin

unterstrichene Worte sind betont
 

_____________________________________________________________________________________________________
 

...

„Du kommst allein zurecht?“, fragt Koji.

„Ja, ja, kein Problem.“, kommt es gedämpft hinter der Wand aus Holz und dickem, rot gefärbten Washi

hervor. [Washi ist das japanische Papier, mit dem unter anderem Schiebetüren verkleidet werden.]
 

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Als Kyoko kurz darauf wieder hinter dem Wandschirm hervorkommt, schafft Ren es gerade noch

rechtzeitig, ein höchst charmantes Gentlemanlächeln in sein Gesicht zu meißeln, bevor ihm die

Gesichtszüge entgleiten können.

>Woooow!<

Ihr Anblick raubt ihm schier den Atem und es fällt ihm äußerst schwer, sich das nicht anmerken zu

lassen.

Koji beobachtet ihn eindringlich ..., grinst schließlich leise vor sich hin und denkt sich seinen Teil. Sehr

zufrieden mit seiner ersten Wahl tritt er hinter das Mädchen und nimmt mithilfe einiger Stecknadeln

hinten noch ein wenig an den Nähten weg.

„So ist es besser. – Das sollte möglichst eng sitzen.“, murmelt er. Dann kniet er sich auf den Boden und

schlägt eins der Hosenbeine ein wenig um. „Die werden wir wohl ein bisschen kürzen müssen...“ Er

schaut zu Ren hinüber, der noch immer dasselbe Lächeln im Gesicht hat, dann zu Kyoko hoch, die

reichlich verunsichert scheint.

„Hast du hohe Schuhe dabei, Kyoko-chan?“, fragt er das Mädchen.

„Ja, natürlich, sie sind in meinem Zimmer. Soll ich sie eben holen?“

„Nein, du läufst lieber nicht mit den zu langen Hosenbeinen durchs Haus; nicht, dass du dich noch

verletzt. – Ren-kun, wärst du bitte so freundlich, die Schuhe zu holen?“

Der Schauspieler zuckt kaum sichtbar zusammen.

„Ja, natürlich, ... wenn du mir sagst, wo ich sie finde, Kyoko-chan.“, gibt er zuvorkommend zurück.

„Äh ja, ... sie sind unten im Wandschrank, im Schuhfach ganz links.“, erklärt sie, offenbar leicht verwirrt.

Ren erhebt sich aus dem Sessel.

„Gut, bis gleich dann.“, meint er noch, dann ist er auch schon aus dem Raum verschwunden.

[Ihr fragt euch jetzt sicher, wieso er nicht fragt, wo ihr Zimmer ist. – Nun ja, ... zum Einen kennt er sich

in Kojis Haus schon ein bisschen aus, er war ja schon öfter hier. Und zum Anderen ... war die Frage

nach ihrem Zimmer das erste, was er mit Koji geklärt hat, als die Beiden allein waren. – Man kann ja nie

wissen... ^^]
 

Kyoko seufzt leise auf.

>Seh ich so furchtbar aus?<, fragt sie sich traurig. >Oder hab ich wieder irgendwas Falsches gesagt? –

Nein, das kann es eigentlich nicht sein...<

Sie ist jetzt vollkommen deprimiert, versucht jedoch, sich nichts anmerken zu lassen und lächelt tapfer

(obwohl ihr die Tränen schon fast in den Augen stehen).

>Na ja<, tröstet sie sich schließlich selbst, während sie den Blick senkt, >als Schauspielerin muss man

ja nicht unbedingt besonders hübsch sein... obwohl es sicher helfen würde...<
 

Koji hat das Mädchen die ganze Zeit intensiv beobachtet und legt ihr nun sachte eine Hand auf die

Schulter, ... woraufhin sie spürbar zusammenzuckt.

„Was ist denn los, Kyoko-chan?“, fragt er leise.

„Was? – Ach, es ist nur...“, stammelt Kyoko verlegen. „Ich ... frage mich nur, was er wieder hat. – Dieses

aalglatte Lächeln kann nichts Gutes bedeuten.“ Kaum sichtbar zuckt sie mit den Schultern. „Er ist sicher

enttäuscht...“, fährt sie leise fort, „wahrscheinlich kann ich schon froh sein, dass es nicht dieses

‚ultraglänzende Gentlemanlächeln’ ist... Das setzt er immer auf, wenn er mir eins auswischen will...“

„Enttäuscht...?“, wiederholt der junge Designer nachdenklich. „Nein“, sagt er schließlich und sieht dem

Mädchen lächelnd in die Augen, „ich denke, es ist eher das Gegenteil, Kyoko-chan. So wie ich das sehe,

wollte er seine Begeisterung nur nicht allzu offensichtlich zur Schau tragen. – Weißt du, ich

kenne ihn vielleicht besser als viele andere, weil er im Laufe der Zeit gemerkt hat, dass er hier einfach

er selbst sein darf und nicht befürchten muss, dass seine vermeintlichen Schwächen an die

Öffentlichkeit gelangen. Und es ist nur ein einziges Mal vorgekommen, dass er eine Frau mit hierher

gebracht hat. Das war ganz am Anfang, als wir uns kennen gelernt haben ... und wahrscheinlich auch

nur, weil es ihm damals allein hier nicht ganz geheuer war... Aber das war ganz anders als heute mit

dir, Kyoko-chan. Es ist äußerst selten, dass Ren-kun überhaupt etwas für jemanden empfindet ... und

es kann sein, dass er gerade ein bisschen Angst vor der eigenen Courage hat; dass er dich hergebracht

hat, meine ich. - Du siehst nämlich ganz fantastisch aus, Kyoko-chan.“

Das Mädchen hat nicht ganz verstanden, was Koji meint und sieht ihn fragend an.

„Hast du überhaupt schon in den Spiegel gesehen?“, fragt er lachend.

Auf Kyokos Kopfschütteln hin schiebt er sie an beiden Schultern vor sich her zum großen Spiegel, der

neben dem Paravent steht.

Als sie sich darin erblickt, fährt augenblicklich ihre Hand auf den Mund.

„Bin ich das?!“, fragt sie entgeistert.

„Ja“, bestätigt Koji lächelnd, „life und in Farbe. Wenn er nicht sehen würde, das Du einfach fantastisch

aussiehst, wäre er blind. – Ach, wo wir gerade hier stehen... Du solltest unter dem Anzug einen Push-

up-BH tragen, das bringt die Silhouette noch besser zur Geltung. Schieb mal versuchsweise die Brüste

etwas nach oben und innen, dann wirst du es sehen.“

Unsicher und verlegen tut das Mädchen genau dies ... und ist überrascht, um wie viel besser es wirkt.

„Du solltest überhaupt ein wenig auf dein ‚Darunter’ achten.“, erläutert der Designer ernst. „Ein gut

sitzender BH ist einerseits oft das A und O beim perfekten Sitz der Garderobe ... und außerdem geben

dir feine Dessous ein besseres Körpergefühl, ... was sich wiederum auf Gang und Haltung auswirkt und

so deine natürliche Ausstrahlung verstärkt.“

Auch wenn es Kyoko ein wenig peinlich ist, der Rat scheint ihr berechtigt und einiger Überlegung wert,

so dass sie langsam nickt.

„So, und jetzt werde ich die Hosenbeine schnell umstecken, damit wir fertig sind, wenn Ren-kun wieder

hier auftaucht und wir gleich weiter machen können. – Stell dich bitte ein wenig auf die Zehenspitzen.“
 

Zwei Minuten später - Koji ist gerade mit dem Abstecken fertig – erscheint Ren mit den Schuhen in der

Hand wieder im Atelier. Der Designer nimmt sie ihm ab und hilft Kyoko schnell hinein.

„So, lauf mal ein Stück damit.“, fordert er dann freundlich.

Kyoko ist so aufgeregt, dass ihr Gang nicht unbedingt grazil wirkt, auch wenn es nach ein paar

Schritten schon ganz ordentlich aussieht.

Aber es war genau das, was der Schauspieler gebraucht hat, um seine Gedanken zu ordnen, ... denn

nun hat er wieder Aufgabe und Ziel.

„Richte dich ein bisschen mehr auf und roll den Fuß ganz normal ab. - Bleib etwas lockerer in den

Hüften.“, weist er sie an.

Kyoko konzentriert sich auf die Aufgabe, aber es klappt noch weniger als vorher.

„Denk nicht an deine Füße, stell dir vor, du gehst zu Musik.“, rät ihr der Schauspieler.

Das Mädchen schließt für einen kurzen Moment die Augen und sucht nach einer passenden Musik. –

Just in diesem Augenblick kommt ihr Sho Fuwa in den Sinn, ... was natürlich zur Folge hat, dass ihre

Konzentration nachlässt und sie beinahe stolpert, ... aber nur beinahe.

>Ach, was soll’s<, denkt sie ein wenig trotzig, >warum soll ich nicht seine Musik

benutzen? ...die Musik ist schließlich noch das Beste an ihm... Wenn ich mich jetzt nur noch von seinem

Gesicht ablenken könnte...<

„Wenn es dir hilft, stell dir vor, du müsstest einen Hollywoodstar spielen, der über den roten Teppich

zur Oscarverleihung geht.“, schlägt Ren vor.

Wie von Zauberhand verändert sich mit einem Mal der Gang des Mädchens, wird vom unsicheren

Versuch zum eleganten Auftritt. Den beiden Männern fallen fast die Unterkiefer zu Boden.

„Na, wenn du keine geborene Schauspielerin bist...“, meint Koji anerkennend und pfeift leise

durch die Zähne.

„Na also.“, findet Ren. „Geht doch. Lauf noch ein paar Runden, damit du dich an dieses Gefühl

gewöhnst.“

Kyoko tut wie ihr geheißen, erst hochkonzentriert, dann lockerer und schließlich mit einem beinahe

fröhlichen Lächeln auf den Lippen.
 

„Sag mal, Koji“, fragt Ren schließlich unvermittelt, als Kyoko die letzte Runde im Atelier dreht, „hattest

du den Anzug etwa für die formelleren Anlässe wie Pressekonferenzen, Vertragsunterzeichnungen etc.

gedacht?“

„Ja, ... warum fragst du? Es war doch abgesprochen, dass wir damit anfangen.“, antwortet der Designer

lächelnd; irgendetwas ist da in seinem Blick, das nicht ganz zu seiner unschuldigen Miene passen will...

„Na ja, weil ...“, druckst der Schauspieler herum.

„Hm?“, kommt es fragend zurück.

„Weil... Das ist eindeutig zu viel. – Das ... sieht derart gut aus ... das ist eher was für die großen

Galaauftritte; Abendshows, Cocktailpartys und so was...“

„Findest du?“, fragt Koji immer noch ganz unschuldig.

„Natürlich. - Mensch, Koji, ich weiß ja, dass du dagegen immun bist, aber ... wenn Kyoko-chan

in diesem Anzug zu einer Vertragsunterzeichnung kommt, wird da ganz sicher nichts

Geschäftliches mehr besprochen... Dieses Outfit ist...“ Er sucht angestrengt nach Worten und wird, ohne

es zu bemerken, ein bisschen rot im Gesicht, „... viel zu sexy.“

Koji schickt ein triumphierendes Grinsen zu Kyoko, die nun ihrerseits mit der Röte in ihrem Gesicht zu

kämpfen hat.

„Na ja“, meint der Designer leichthin, „ich konnte ja schließlich nicht ahnen, dass ein zierliches

Mädchen ihrer Größe so endlos lange Beine haben kann. – Natürlich sieht das dann sexy aus.“

Das Rot in Kyokos Gesicht wird noch tiefer, ihre Hände schwitzen plötzlich heftig und sie weiß absolut

nicht mehr, wohin sie noch sehen soll, zumal Ren auch noch zustimmend nickt.

Koji hingegen scheint es eine diebische Freude zu bereiten, ihr auf diese Weise Komplimente

zukommen zu lassen.

„Gut“, lenkt der Designer schließlich ein, „dann lass es uns zur Abendgarderobe nehmen. Empfehlen

würde ich es ihr aber in jedem Fall, sie sieht einfach sensationell darin aus.“

Ren ist einverstanden und nach einem kurzen Blick auf Kyoko, die vor Verlegenheit nur nickend ihre

Zustimmung geben kann, hängt Koji den Anzug auf einen zweiten, noch leeren Kleiderständer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-01-13T17:57:54+00:00 13.01.2008 18:57
Einfach nur genial *lachend über den Boden roll*
Erst kriegt Kyoko Unterwäschetipps von einem Mann, dann noch ein Kompliment nach dem anderen...
Man könnte sie schon fast bemitleiden - aber nur fast. ^^
Mls,
Hybie
Von: abgemeldet
2006-10-23T06:27:53+00:00 23.10.2006 08:27
Juhu, da bin ich wieder!! Das ist ja mal wieder ein hammer Kapi!

Echt klasse...schreib schnell weiter, ja?

HDL *wink*
tea
Von:  Yve
2006-10-22T12:54:57+00:00 22.10.2006 14:54
Das Kapitel war wieder super.
Ren war ja richtig klasse, als er versuct hat nciht, zu zeigen, dass Kyoko klasse aussieht.

lg Yve
Von: abgemeldet
2006-10-22T12:16:55+00:00 22.10.2006 14:16
ren ist wirklich viel lockerer^^ Kyoko verdreht ihm den Kopf *g*
dieser designer ist mir richtig sympatisch
*knuddel* miku
Von: abgemeldet
2006-10-22T12:13:57+00:00 22.10.2006 14:13
Yay, das Kap ist echt klasse! Ein Kap am Morgen vertreibt Kumemr und Sorgen XD

Schnell das nächste uploaden!!!

UNd... lass mcih raten: Der Designer ist "anderweitig" orientiert..?

lg

Kyo
Von:  DarkEye
2006-10-22T10:55:35+00:00 22.10.2006 12:55
süüsss.... weiter so
dark
Von: abgemeldet
2006-10-22T10:53:14+00:00 22.10.2006 12:53
klasse!!! ich kann mir kyoko im anzug richtig gut vorstellen!!! dass ren mal in der Öffentlchkeit rot wird !!!!^^ richtig süß!
sag mir bitt ewieder bescheid wenn das nächste chap kommt !!! ich bin schon ganz gespannt
Von: abgemeldet
2006-10-22T09:02:20+00:00 22.10.2006 11:02
Süß!!!
Das ist ja fast wie in Pretty Woman!!!
Ich liebe solche Anprobe-Szenen!!!!! (warum will das niemand mit MIR??? machen???!!! *schnief* )
Von:  gacktxx
2006-10-22T08:01:13+00:00 22.10.2006 10:01
Wow! Klasse Kapitel. Rens Verhalten is ja super knuffig ^^. Und dann noch das Gespräch von Kyoko-Koji und Rens Verlegenheit wegen Kyokos Aussehen. Spitze!

Ach und ich denke, ich weiss, warum Koji immun ist*gg*.

gez. gacktxx
Von:  Kuon-kun
2006-10-21T23:44:52+00:00 22.10.2006 01:44
Yuhuu Erste!!

Das Kapitel ist fantastisch! Wirklich! Ich denkemal vergleichbar mit Kyokos Outfit darin ^^ Gott, Ren ist richtig niedlich wenn er versucht zu unterdrücken wie klasse er sie findet ^^ und wie zögerlich er dann im gespräch mit koji bezüglich kyokos sexappeal ist ^^ einfach klasse!!
Ich warte seeeeehnsüchtig auch das nächste Kapitel!! ^^


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