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Auf die Liebe

Prost! XD (Ren x Horo)
von

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Ein seltsamer Junge oder so fing alles an

Hallo! *winkz*

Hier ist meine neueste FF!

Erstmal die Legende:

„…“ = Jemand redet.

<<…>> = Jemand denkt.

(…) = meine Kommentare

In der Geschichte wird die Perspektive permanent zwischen Horo und Ren gewechselt.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Eure momi^.~
 

Ein seltsamer Junge
 

~Horo~
 

Ich kam nach einem Spaziergang nach Hause. Solche Spaziergänge waren in letzter Zeit sehr selten. Und wem verdankte ich das? Anna. Seit ich bei ihr und Yo eingezogen bin, hat sie mich genauso mit Aufgaben überhäuft, wie alle anderen. (Yo, Manta, Ren, Ryu und Joco)

Ich warf meine Jacke an einen der Haken an der Wand, zog meine Schuhe aus und ging in die Küche. Mann, hatte ich nen Durst! Ich guckte in den Kühlschrank rein und sah dort, neben allerlei anderen Sachen, eine Flasche Milch stehen. Moment mal, NUR eine?! Mir ging ein Licht auf. Bevor ich spazieren gegangen bin, hat Ren zu mir gesagt, er wolle in Ruhe in unserem Zimmer trainieren. Und eine von Rens Angewohnheiten war es, nach dem Training eine Flasche Milch zu trinken. Wenn ich diese Milch nicht zu Ren bringe, würde er garantiert nen Aufstand machen, wenn er wieder Milch trinken will und feststellt, dass die letzte Flasche davon in Milchreis verarbeitet wurde. Also nahm ich die Flasche und ging nach oben.

Man konnte die Uhr danach stellen, wenn Ren seine Trainingseinheit abschloss. Ich wusste also genau, wann er fertig wäre.
 

~Ren~
 

Ich war mit meinem Training gerade fertig geworden, als ein Geräusch am Fenster meine Aufmerksamkeit erregte. Ich ging zum Fenster und sah nach draußen. Da stand doch tatsächlich ein Junge von etwa 14 Jahren, also in meinem Alter, und bewarf mein Zimmerfenster mit Schneebällen!

Ich riss blitzschnell das Fenster auf und setzte mich auf die Fensterbank.

Der Junge hörte augenblicklich auf, mit Schneebällen zu werfen, blieb jedoch stehen und sah mir fest in die Augen. Das einzige, was ich seinem Blick entnehmen konnte, war, dass er anscheinend aus irgendwelchen Gründen einen tierischen Hass auf mich hatte.

Ich sagte jedoch nichts. Ich sah ihn weiterhin schweigend an.
 

~Horo~
 

Unser Zimmer war nicht besonders groß. Es gab darin nur einen großen Kleiderschrank und zwei Betten mit dazugehörigen Nachtkästchen. Außerdem gab es darin ein riesengroßes Fenster quer über die ganze Wand. Und auf der Fensterbank eben dieses wohlgemerkt sperrangelweitoffenen Fensters saß Ren, als ich das Zimmer betrat.

Ich bemerkte, dass er aus dem Fenster sah und irgendeinen Punkt dort draußen mit seinen Augen fixiert hatte, denn er reagierte gar nicht, als ich eintrat.

Ich stellte die Milch auf Rens Nachtkästchen ab und trat zum Fenster. Neugierig, wie ich war, wollte ich natürlich wissen, was es da draußen Interessantes zu sehen gab.

Ich sah einen Jungen mit einer Umhängetasche, dessen schulterlange braune Haare vom Wind hin und her geweht wurden und ihm hin und wieder ins Gesicht klatschten. Er war etwa in unserem Alter und starrte mit hasserfülltem Blick zu Ren hinauf.

Ich wusste nicht, was schlimmer war: Diese unerträgliche Stille, die hier schon seit einer Weile den Raum zwischen den beiden erdrückte oder der Schneesturm, der ebenfalls seit einer Weile draußen sein Unwesen trieb.

Ich wollte das Schweigen brechen, also richtete ich meine erste Frage an den Jungen:

„Wer bist du und was willst du hier?“

Sowohl Ren als auch der Junge zuckten zusammen, als die Stille so abrupt unterbrochen wurde und dann auch noch von mir, einem Unbeteiligten.

Der Junge räusperte sich und antwortete: „Wer ich bin, tut nichts zur Sache. Wichtiger ist, dass der da“, er zeigte auf Ren, “ meinen großen Bruder im Kampf besiegt hat! Er war dabei nicht fair! Und ich bin hier um mich zu rächen!“

„Mach mal halblang, Kleiner! Erstens, das war ein Schamanenkampf, das WAR fair. Und zweitens, Rache ist keine Lösung.“, sagte Ren völlig unbeeindruckt.

Ich starrte Ren ungläubig von der Seite an und dachte: <<So was kommt ausgerechnet von Ren? >>

Der braunhaarige Junge hingegen schien nicht sonderlich beeindruckt von Rens Rede.

Ganz im Gegenteil. Er kramte gelangweilt in seiner Umhängetasche herum. Plötzlich holte er einen Tennisschläger und einige Tennisbälle hervor.

Ren schien zu wissen, was ihm gleich blühte und war mit einem Satz wieder im Zimmer. Zum Glück, denn kaum eine Sekunde später flog ihm ein Tennisball haarscharf am rechten Ohr vorbei. Wäre er auf der Fensterbank geblieben, hätte er gleich ein paar Zähne weniger.

Jetzt erst schien Ren mich richtig wahrzunehmen, denn er sah mich fragend an. Die Frage „Wie zum Teufel bist du reingekommen, ohne dass ich es bemerkt habe?“ schien ihm ins Gesicht geschrieben.
 

~Ren~
 

Ich sah Horo fragend an. Fliegen oder so was konnte Horo nicht. Wie also konnte er hier vor mir stehen, wenn ich nicht gehört habe, wie er reinkam? Vielleicht war ich zu sehr auf diesen braunhaarigen Jungen konzentriert?

Ausgerechnet jetzt, wo uns Tennisbälle um die Ohren flogen, fiel mir auf, dass meine Kehle wie ausgetrocknet war. Ich sah mich um und erblickte die Milchflasche auf dem Nachtkästchen. Mir kam es komisch vor, denn vorhin stand da noch keine Flasche. Da dämmerte es mir: Horo! Er musste sie vorhin mitgebracht und da hingestellt haben! Aber wieso sollte er das tun? Er trank höchstens zum Frühstück Milch.

Doch ich konnte meinen Gedanken nicht vollenden, da ich plötzlich etwas Hartes gegen die Schläfe bekam und mir schwarz vor Augen wurde. Das Letzte, woran ich mich erinnerte, war Horos angstvoller Gesichtsausdruck. Dann war es um mich herum nur noch dunkel und totenstill.
 

~Horo~
 

Ren sah sich lange hektisch um, bis sein Blick am Nachtkästchen hängen blieb, auf dem die Milch stand. Er schien in Gedanken versunken und vernachlässigte darüber seine Deckung. Ein fataler Fehler, denn schon der nächste Tennisball traf ihn seitlich am Kopf und er fiel um, wie ein Sack Kartoffeln.

Ich war wie gelähmt, als er, wie in Zeitlupe, zusammenbrach. Nun lag er bewusstlos zu meinen Füßen und ich stand da, wie eine Salzsäule, starr und bewegungsunfähig.

Irgendwas in mir löste meine Starre und bewegte mich dazu dem Fenster näher zu treten. Als ich in die Augen des braunhaarigen Jungen sah, wusste ich was es war. Blanke Wut. Ich war stinksauer, wie noch nie in meinem Leben und meine Wut richtete sich gegen den Jungen. Ich war wütend auf ihn, weil er schuld an Rens Verletzung war.

Der Junge zuckte unter meinem Blick zusammen, sein Blick jedoch blieb hasserfüllt und eisern.

„Was soll der Scheiß!!!“, fragte ich, obwohl ich die Antwort darauf längst kannte.
 

~Ren~
 

Als ich aufwachte, sah ich Horo mit dem Rücken zu mir am Fenster stehen. Er schien sauer zu sein.

Ich richtete mich auf und hielt mir die linke Schläfe. <<Das gibt ne Beule…>>, dachte ich.

Jetzt erst fiel mir auf, dass keine Tennisbälle mehr durch die Gegend flogen. Wie kam das denn?

Die Stimme des Jungen riss mich aus meinen Gedanken. Er sagte zu Horo:

„Was mischt du dich überhaupt ein? Das geht dich nichts an!“

Ich sah zu Horo und mir fiel die Kinnlade runter. Wie konnte nur jemand mit einem so sonnigen Gemüt wie Horo, so derart ‚allergisch’ auf einen simplen und unbedeutenden Satz reagieren? Anscheinend WAR Horo gegen den Satz ‚allergisch’, denn er schnappte sich sein Snowboard, welches fast immer an der Wand neben dem Kleiderschrank stand, und kletterte auf die Fensterbank.

Ich streckte meine Hand nach ihm aus und wollte seinen Namen rufen, aber meine Stimme versagte. So konnte ich nur stumm zusehen, wie Horo aus dem Fenster sprang. (Man bedenke, sie sind im 1. Stock)
 

~Horo~
 

Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Blut hämmerte in meinen Ohren. Ich schnappte mir mein Snowboard und sprang durchs Fenster hinaus.

Ich landete in dem kniehohen Schneehügel vorm Haus, aber da blieb ich nicht lange. Denn schon 5 Sekunden später zog ich dem Jungen eins mit meinem Snowboard über. Dann schnappte ich ihn am Kragen und sagte:

„Es geht mich sehr wohl etwas an! Ren ist einer meiner besten Freunde! Aber ich habe nicht das Gefühl, als hättest du schon mal was von Freundschaft gehört, sonst würdest du nicht so ne blöde Frage stellen!“

Ich ließ ihn los und drehte mich um zum Gehen. „Und jetzt verschwinde, solange ich noch großzügig bin!“, fügte ich im Gehen hinzu.

„Das ist mir scheißegal! Halt dich da raus!“, schrie der Junge, „Ich will meine Rache und ich werde sie bekommen!“

Ich hielt in der Bewegung inne und drehte mich zu dem Jungen um. <<Wie kann man nur so verdammt stur sein?!>>, dachte ich.

Mein wütender Blick durchbohrte ihn. Der Junge zuckte heftig unter meinem Blick zusammen und diesmal konnte ich eine Spur von Angst in seinem Blick erkennen, auch wenn er krampfhaft versuchte sie zu unterdrücken.

„Jetzt pass mal auf! Ich wurde auch schon zig Mal fertiggemacht, aber deshalb schicke ich nicht meine kleine Schwester Pilica los, um Rache zu üben!“, wetterte ich.

„Du verstehst das nicht.“, sagte der Junge, „Seit mein Bruder verloren hat, ist er depressiv geworden und hat sich in seinem Zimmer eingeschlossen.“

„Und du glaubst, dein Bruder hätte gewollt, dass du Rache übst?“, fragte ich vorwurfsvoll.

Eine Zeit lang herrschte Stille. Dann senkte er seinen Kopf und sagte mit gedämpfter Stimme:

„Davon bin ich ausgegangen…“

Ich schüttelte meinen Kopf.
 

~Ren~
 

Ich ging zum Fenster und sah hinaus. Horo und der Junge stritten sich. Ich hab Horo noch nie so wütend erlebt. Kaum zu glauben, aber er jagte selbst mir, der ich eigentlich weiß Gott genug durchgemacht habe, um furchtlos zu sein, Angst ein.

Ich wollte dem Streit ein Ende bereiten, also rief ich Horo zu:

„Verschwende nicht deine Zeit mit dem Jungen! Außerdem kriegen wir mit Sicherheit Ärger, wenn wir unser Zimmer nicht schleunigst auf Vordermann bringen!“

Da fiel mir auf, dass meine Stimme wieder da war.
 

~Horo~
 

Ich wollte grade noch was zu dem Jungen sagen, als ich eine mir vertraute Stimme hörte:

„Verschwende nicht deine Zeit mit dem Jungen! Außerdem kriegen wir mit Sicherheit Ärger, wenn wir unser Zimmer nicht schleunigst auf Vordermann bringen!“

Ich drehte mich um und sah Ren mit verschränkten Armen und einem unschönen blauen Fleck an der linken Schläfe am Fenster stehen.

„Ist ja gut, ich komme gleich!“, murrte ich.

„Vielleicht hat sich dein Bruder in seinem Zimmer eingeschlossen, weil er selber drauf und dran war, seinen Gedanken an Rache in die Tat umzusetzen, tat es aber nicht, weil sein gutes Herz überwiegte. Wer von euch beiden hat sich also vernünftiger verhalten? Denk mal drüber nach.“, sagte ich noch zu dem Jungen und verschwand durchs offene Küchenfenster ins Haus.

Der Junge rief mir noch irgendetwas nach, aber ich konnte es nicht mehr verstehen.
 

~Ren~
 

Ich starrte mit offenem Mund den gerade ins Haus verschwindenden Horo an. Nun war es an mir, blöd aus der Wäsche zu gucken und zu denken: <<So was kommt von Horo? >>

Da bemerkte ich, dass mir kalt war. Ich ging Oberarme reibend zu meinem Bett und setzte mich darauf. Ich vergaß völlig, mir was Warmes anzuziehen, da meine Gedanken schon wieder zu Horo abschweiften: <<Warum ist er vorhin so ausgerastet? >>
 

~Horo~
 

Ich holte einen Eisbeutel aus dem Gefrierfach und ging nach oben in unser Zimmer.

Als ich die Zimmertür aufmachte, sah ich Ren auf seinem Bett sitzen. Er sah auf, als ich eintrat, jedoch sahen seine Augen nicht mich, sondern sahen durch mich hindurch und fixierten irgendeinen Punkt hinter mir. Er schien schwer über etwas nachzudenken.

Ich stellte mein Snowboard ab, legte den Eisbeutel auf Rens Nachtkästchen und machte erstmal das Fenster wieder zu.

„Ist dir kalt?“, fragte ich Ren.
 

~Ren~
 

Ich sah Horo zuerst mit großen Augen an, dann sagte ich: „Nein! Ist es nicht!“

Horo lachte kurz auf und meinte: „Hätt ich mir denken können, dass du so reagierst! Aber du kannst mir nichts vormachen! Es sieht doch ein Blinder mit nem Krückstock, dass dir kalt ist! So wie du zitterst!“ Er ging zum Kleiderschrank und holte eine Decke heraus. Diese legte er mir ohne Umschweife um die Schultern. Dann nahm er den Eisbeutel, setzte sich neben mir und drückte mir den Eisbeutel gegen die linke Schläfe. Ich zischte leise und sah Horo an.

<<Was ist heute mit Horo los? Erst bringt er mir meine Milch, dann rastet er vollkommen grundlos aus und jetzt sitzt er neben mir und versorgt meine Wunde? Hab ich was nicht mitgekriegt? >>, dachte ich völlig verwirrt.
 

~Horo~
 

Stille machte sich langsam in dem Raum breit. Ich sah Ren in die Augen. Er sah mir in die Augen. So saßen wir mindestens 10 Minuten. Und dieser Moment hätte noch länger andauern können, wäre da nicht ein dumpfes Geräusch gewesen, das uns hochschrecken ließ.

<<Was war das? >>, dachten ich und Ren im selben Augenblick.
 

Und Cut!

Muhahaha, was bin ich fies!

*räusper* Sorry, mir ist wohl ne Sicherung durchgebrannt. ^^;;;

Nya, wie auch immer, es könnte sein, dass das Kapi „leicht“ unlogisch ist. ^^;;;;;; Ist meine erste Shonen-Ai. v///v

Ich bitte um Verständnis und, was noch viel wichtiger ist, KOMMIS!!! *kreisch* ^0^

Ich hätte gern eure Meinung zu dem Text. ^^

*verbeug*

Momi^.~

Ein kleines Missgeschick oder die Ereignisse überschlagen sich

Hallo, Leute! *winkz*

Da bin ich wieder und hab ein neues Kapi mitgebracht!^0^

@Rici-chan: Das mit den vielen Viewwechseln war eigentlich keine Absicht. Als ich mir die Geschichte grad erst ausgedacht hatte, hatte ich ursprünglich vor nur aus Horos Sicht zu schreiben. Aber als ich anfing, die Geschichte aufzuschreiben, fiel mir ein, dass zu einer Beziehung immer noch zwei gehören. Ich wäre also schön blöd gewesen, wenn ich nur die Gefühle des einen beschreibe. Aber da war die Geschichte ja schon größtenteils im meinem Kopf. Ich musste also, wenn man so will, gezwungenermaßen, die Geschichte ändern. Ich hab Rens Sicht überall da reingequetscht, wo ich es für richtig hielt. Aber wie gesagt im Nachhinein, also von daher dieser Irritierfaktor. Aber keine Sorge, in diesem Kapi hab ich die Viewwechsel nicht so oft eingebaut.^^

Geht hier gar nicht. *kicher*

Und mehr verrat ich nicht zum Text, nur soviel: Dieses Kapitel besteht aus viel Spannung, gewürzt mit einer Prise Humor und einer großen Schüssel Dramatik. XD

Kann Spuren von Horror enthalten. XD

Wie dem auch sei, die Legende bleibt, wie sie ist und das ist auch gut so. XD

Vielen Dank, für Eure Kommis!^0^

Ich will euch nicht zuschwafeln, also machen wir es kurz:

Viel Spaß beim Lesen!^0^

Momi^.~
 

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Ein blödes Missgeschick oder die Ereignisse überschlagen sich
 

~Horo~
 

Dann folgte ein Klirren.

„Ich sehe nach, was das ist.“, sagte ich und war, noch bevor Ren etwas sagen konnte, aus dem Zimmer verschwunden.

Während ich die Treppe runterlief, fragte ich mich, was mit mir heute los war: «Erst machte ich mir Sorgen, dass Ren seine heißgeliebte Milch nach dem Training nicht bekommen könnte. Kann mir doch egal sein, ob er seine Milch bekommt oder nicht, solange er seine Wut nicht an mir auslässt.

Und als er vom Tennisball getroffen wurde, da war ich erst starr vor Angst und dann stinksauer. Ich meine, klar, es ist normal, dass man voller Angst oder sauer ist, wenn ein Freund verletzt wird, aber so extrem?!

Und dann kam ich auch noch auf die Schnapsidee, mich um seine Verletzung zu kümmern und dass er ja nicht krank wird. Und dann noch dieser Spruch von mir von wegen <Sieht doch ein Blinder mit nem Krückstock, dass dir kalt ist.> Ich könnte mich ohrfeigen!

Was ist nur in mich gefahren?

Ich meine, da kümmere ich mich tatsächlich um die Person, mit der ich mich seit unserer ersten Begegnung regelmäßig in der Wolle habe?! Bin ich denn des Wahnsinns?!

Ren hat mich dabei verständnislos angeguckt und ich kann`s ihm nicht mal verdenken.

Kein Wunder, ich versteh`s ja selbst nicht.»

Kaum, dass ich den Gedanken beendet hatte, war ich auch schon am Fuße der Treppe angelangt. (Das muss aber ne lange Treppe gewesen sein. O.o)

Da fiel mir wieder ein, warum ich die Treppe runtergerannt bin.

Ich rannte nach links in die Küche, da ich vermutete, dass das Geräusch von dort gekommen ist.

Als ich die Küche betrat, sah ich die Bescherung: Der Junge von vorhin ist mir ins Haus gefolgt und hat dabei Yo über den Haufen gerannt.

Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, haben sich beide dabei auch noch in die Hand geschnitten.

Yo hatte nämlich eine Tasse in der Hand gehabt, als er in die Küche kam. Er wollte sie wahrscheinlich wie immer in der Spüle abstellen, obwohl Anna ihm schon hundert Millionen Mal gesagt hat, dass er sein Geschirr nach dem Essen selber waschen soll.

Bei dem Zusammenprall ist die Tasse dann zu Bruch gegangen.

Ich seufzte und schüttelte den Kopf. «Wie kann man nur Augen im Kopf haben und trotzdem blindlings jemanden umrennen? Ich werde das wahrscheinlich nie begreifen.»

(Das werden wir ja noch sehen, Horohoro. *eg*)
 

~Ren~
 

Ich wollte Horo noch etwas hinterher schreien, aber alles, was ich rausbekam, war ein heiseres Krächzen.

«Na toll, jetzt bin ich schon heiser. Sag bloß, ich werde krank!», dachte ich genervt.

Was mich in diesem Augenblick jedoch mehr beschäftigte, war die Frage, warum ich mich in letzter Zeit so komisch in Horos Nähe fühlte. Um die Antwort zu finden, musste ich zunächst wissen, ob es mir nur in Horos Nähe so ging.

Ich stand schnell auf. Auf einmal wurde mir schwindelig und ich wär um ein Haar umgekippt.

Immer noch die Decke um die Schultern, taumelte ich zur Tür und schleppte mich mühsam über die Türschwelle. (Wieso muss ich bei diesem Satz an einen Bräutigam denken, der seine Braut über die Türschwelle des gemeinsamen Hauses trägt? Ô.o)

Dann ging ich zur Treppe. Doch schon ein Blick nach unten zum Fuße der Treppe reichte aus, um alles wieder verschwommen und doppelt zu sehen.

Also schloss ich die Augen, um etwas zu verschnaufen.
 

~Horo~
 

Der Junge richtete sich auf und sah mich mit hochgezogener Augenbraue und in die Hüften gestemmten Händen in der Tür stehen.

Er wollte einen Schritt in meine Richtung machen und trat auf eine besonders große und besonders scharfe Scherbe der zerbrochenen Tasse. (Autsch >.<)

Eigentlich wollte er lächeln, aber stattdessen machte er wegen besagter Scherbe ein schmerzverzerrtes Gesicht.

Yo war immer noch außer Gefecht und lag bewusstlos auf dem Boden mitten in der Küche.

Ich war zurzeit der Einzige, der sich um sie kümmern konnte.

Zuerst brachte ich den Jungen ins Wohnzimmer, wobei ich ihm seine Jacke abnahm und im Vorbeigehen an einen Haken in der Garderobe hängte. Ich sagte dem Jungen, er solle sich aufs Sofa setzen und eilte in die Küche.

Ich nahm den nach wie vor bewusstlosen Yo Huckepack und trug ihn mühsam, ächzend und keuchend ins Wohnzimmer. Dabei fragte ich mich an die zehn Mal, was um alles in der Welt Yo gegessen haben könnte, dass er so schwer war.

Im Wohnzimmer angekommen, legte ich Yo auf einen der Sessel ab und ging los, um den Verbandskasten zu holen.

Als ich durch den Flur ging, hörte ich plötzlich ein ganz heiseres Krächzen.

Ich blieb stehen und sah mich um. Als mein Blick auf die Treppe fiel bekam ich einen Schock: Ren stand mit halbverschlossenen, glasigen und matten Augen und ausgestreckter rechter Hand oben am Treppenansatz. Seine Augen waren zwar immer noch golden, hatten aber jeglichen Glanz verloren. Es waren keine Emotionen in seinem Blick zu erkennen. Seine Augen waren kalt und leer. Das machte mir Angst. (Zu dieser Szene mach ich noch ein Fanart.^^)

Seine ganze Haltung deutete darauf hin, dass es ihm sauschlecht ging und dass er um Hilfe bitten wollte, was eigentlich so gar nicht Rens Art war.

Bei dem, was dann geschah, blieb mir jedoch fast das Herz stehen: Ren ging einen Schritt vor, taumelte und fiel, wie in Zeitlupe, die Treppe runter.

Es kam mir vor, wie eine Ewigkeit, bis er ganz unten ankam.

Er blieb am Fuße der Treppe auf dem Bauch liegen. Er hatte viele Schürfwunden, sein Gesicht war zu mir gedreht und seine leeren Augen starrten mich immer noch an. (Auch davon kommt ein Fanart. X3) Der Anblick war direkt unheimlich und löste in mir eine schreckliche Befürchtung aus. «Er ist doch nicht etwa…», schoss es mir durch den Kopf, ich sprang auf und rannte oder eher gesagt, stolperte auf ihn zu.

Ich drehte ihn um und fühlte seinen Puls. Mir fiel ein Felsbrocken vom Herzen, als ich feststellte, dass sein Herz noch schlug.

Ich beschloss, keine Zeit zu verlieren und brachte Ren ins Wohnzimmer.

Als der Junge sah, dass ich mit Ren in meinen Armen ins Wohnzimmer kam, wurde er sauer.

„Was soll das?! Warum bringst du DEN jetzt her?!“, schrie er.

„Erstens, falls es dir entgangen sein sollte, er wohnt hier!!! Und zweitens, heb dir deine Rivalität für nachher auf! Siehst du denn nicht, wie schlecht es ihm geht?!“, herrschte ich den Jungen an.

Ich war sehr aufgewühlt wegen Ren und hatte absolut keinen Bock auf einen überflüssigen Streit.

Der Junge musterte mich samt Ren, der ja immer noch in meinen Armen lag, von oben bis unten, fing an zu grinsen und dachte sich seinen Teil. (Wenn das nicht zweideutig ist, dann weiß ich auch nicht.XD)

Ich ging zum zweiten Sessel und legte Ren behutsam darauf. Während ich das tat, verdeckte ich dem Jungen unbewusst mit meinem Körper die Sicht auf Ren. Dann ging ich zur Seite, weil mir einfiel, dass ich vorhin den Verbandskasten holen wollte.

Da merkte ich, dass das Grinsen auf dem Gesicht des Jungen verschwand und blanker Angst Platz machte. Man konnte förmlich sehen, wie dem Jungen ein kalter Schauer über den Rücken lief. Ich folgte mit meinen Augen seinem Blick und musste feststellen, dass der Blick des Jungen auf Rens Gesicht ruhte. Da war es natürlich kein Wunder, dass er so ne Angst hatte. Ren hatte immer noch diesen leblosen, an das Gesicht einer zerbrechlichen Porzellanpuppe erinnernden Gesichtsausdruck.

Immer noch in Panik, holte ich den Verbandskasten und das nächstbeste, was stark genug roch, um Ren zu wecken: Annas Parfüm. (Bitte killt mich nicht dafür! *sich duck*)

Zum Glück war sonst keiner im Haus außer Ryu, der sich in seinem Zimmer schon zum x-ten Mal ´Route 66´ anhörte.

Anna war mit Manta shoppen. Eigentlich wollte sie Yo mitnehmen, aber er ist zu dem Zeitpunkt unterwegs gewesen, weil er Ryu versprochen hatte, ihm die CD mit ´Route 66´ zu kaufen. Also ist sie mit Manta shoppen gegangen. Irgendjemand musste schließlich die Einkaufstüten tragen. Und Joco war seinen Kumpel besuchen.

Ich war jedenfalls froh, dass sie nicht da war. Noch mehr Probleme würde ich einfach nicht ertragen.

Ich wusste, dass der Junge nach wie vor Schnittwunden hatte, genau wie Yo, aber Ren hatte Vorrang, da er eine intensivere Behandlung brauchte. (Eindeutig zweideutig.XD)

Ich nahm ein Taschentuch, sprühte jeden Quadratzentimeter des Taschentuchs mit Parfüm ein und hielt es Ren unter die Nase.

Es kam, wie es kommen musste: Ren rümpfte die Nase, nieste ein Mal, blinzelte ein paar Mal, drehte sich auf die Seite(Oh *drop* Hab ich das nicht gesagt? Er wurde auf den Rücken gelegt.) und begann zu husten.

«Ich wusste doch, dass es funktionieren würde.», dachte ich erleichtert.
 

~Ren~
 

Ich kam zu mir, weil mir ein beißender Geruch in die Nase stach.

«Was stinkt denn hier so?», dachte ich, während ich blinzelte. (Bitte killt mich nicht dafür! Biiiitte!! *auf Knien anfleh*)

Ich drehte mich zur Seite und fing an zu husten. Während des Hustenanfalls sah ich mich um.

«Das hier ist das Wohnzimmer. Aber wie komme ich hierher? Ich erinnere mich nur noch, dass ich oben am Treppenansatz stand und auf Horo hinunterschaute, der mit geschocktem Gesichtsausdruck unten stand. Dann hatte ich nen Filmriss und jetzt liege ich hier. Was ist bloß passiert? Und warum tun mir alle Knochen weh?», dachte ich und versuchte mich aufzurichten, was nur sehr mühsam gelang.

Jetzt erst sah ich, dass ich nicht allein im Wohnzimmer war. Es waren drei weitere Personen im Raum: Yo, Horo und der braunhaarige Junge.

Horo war drauf und dran in Tränen auszubrechen, obwohl ich nicht wusste, ob das an mir lag oder an dem stinkenden Taschentuch in seiner Hand. (X__x *tot desu* Nein, ich bin nicht tot, aber so gut wie, wenn ich so weitermache. T^T)

Ich tippte auf das Letztere.

Ich wollte grade fragen, was passiert ist, als Horo mir plötzlich um den Hals fiel.

Ich wurde auf der Stelle rot und dem Jungen und Yo, der grad erst aufgewacht ist, fielen die Kinnladen runter.

Horo löste die Umarmung und sagte: „Mann, du Megablödmann! Hast du ne Ahnung, wie viel Sorgen wir uns um dich gemacht haben?!“ (Original-Zitat aus Shaman King Folge 60 ´Nur die Würdigen´)

„Wieso, was ist denn mit mir passiert?“, fragte ich ganz ungeniert.

„Lange Geschichte.“, sagte Horo.

„Und was machst DU eigentlich hier?“, fragte ich den Jungen.

„Eine noch längere Geschichte.“, antwortete er, nicht weiter auf meinen provozierenden Unterton eingehend.

Ich guckte von Horo zu dem Jungen und zurück.

„Also gut, ich erzähl dir alles, was passiert ist.“, sagte Horo, „Das war so…“, aber weiter kam er nicht, denn plötzlich hörten wir Stimmen von draußen.

„Oh, Scheiße!!!“, sagten ich, Horo, Yo und der Junge in einer Stimme.

„Wenn es die Personen sind, die ich denke, dass es sind und sie sehen das Chaos hier, dann können wir uns gleich einsargen lassen!“, fügte Horo panisch hinzu.

„Das kannst du laut sagen!“, meinten ich, Yo und der Junge nickend.
 

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Und cut!

Wenn ihr wissen wollt, wie`s weitergeht, müsst ihr leider bis zum nächsten Kapi warten. *eg* XP

Blickt da eigentlich noch einer durch? *drop*

Kommis sind sehr erwünscht.^0^

Momi^.~

Stressfaktor Anna oder Turbulenzen ohne Ende

Halli-Hallo!^0^ *wink*

Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat.^^

Als Wiedergutmachung hab ich hier ein besonders langes Kapitel für euch mitgebracht!^0^

Es ist etwa 1500 Wörter länger als das Letzte.^^

Vielen herzlichen Dank für die vielen lieben Kommis!^0^

Zum Kapitel verrat ich nur soviel: Der Titel ist Programm!XD

Viel Spaß beim Lesen!^0^
 

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~Ren~
 

Wir starrten alle, wie erstarrt, Richtung Flur in Erwartung desjenigen, der reinkommen wird.

Wir schluckten alle einen dicken Kloß runter und hielten die Luft an, als es im Schloss klickte.

Wir hörten, wie die Tür aufging und jemand reinkam.

Dieser Jemand unterhielt sich mit einer uns allen (na ja, allen außer dem Jungen) nur allzu gut bekannten Person: Anna!

„…Ja, doch.“ „Dann sieh zu!“ „Ja, schon dabei!“ „Gut, sehr schön. Und wehe es ist nicht fertig, wenn ich ankomme!“ „Keine Sorge, es wird fertig sein!“ „Das will ich auch hoffen, in deinem Interesse!“ „Ja, Anna!“

Damit war das Gespräch beendet. Aber Anna klang das ganze Gespräch über ziemlich dumpf, als würde sie von weit weg mit der Person sprechen.

Die Person murmelte plötzlich: „Mann, diese Domina ist ja nicht zum aushalten.“

Den Gesichtsausdrücken der anderen nachzuurteilen, schoss ihnen das Gleiche durch den Kopf wie mir. «Oh Mann, der hat grade Anna beleidigt. Der hat sein Todesurteil unterschrieben.»

Dann ging die Wohnzimmertür auf und Joco kam rein.

„Hi, Joco! Wo hast du denn Anna gelassen? Ich dachte du hast grade mit ihr gesprochen?“, fragte Horo leicht panisch.

Ich musste grinsen, denn mit dieser Frage lenkte er Jocos Aufmerksamkeit auf sich und war, bevor dieser die gesamte Situation realisiert hatte.

„Hab ich auch!“, sagte Joco grinsend, „Sie hat mich angerufen und gesagt, dass sie etwas später kommt und dass jemand anderes für sie kochen soll. (Anna und selber kochen? XDDD Guter Witz!) In diesem Fall ich.“ Das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht.

Wir standen da, wie bestellt und nicht abgeholt. Als erstes fasste sich Yo: „Mein Gott, Joco, musst du uns so erschrecken?! Deinetwegen hätten wir fast nen Herzinfarkt bekommen!! Wir haben nämlich gedacht, da kommt Anna! Jag uns nie wieder so einen Schrecken ein, hast du kapiert?!“

Dem Rest, inklusive mir, fiel die Kinnlade runter. Weder ich noch sonst wer in diesem Raum hätte erwartet, dass Yo so ausrastet. Yo, der in jeder noch so brenzligen Situation coll ist, wie sonst was, geht wegen so ner Lappalie in die Luft?! „Unfassbar“ wäre wohl das passende Wort.

Plötzlich schien Horo etwas wieder eingefallen zu sein: „Du, Joco, wann, hat Anna gesagt, kommt sie wieder?“

„Sie sagte, so um 18Uhr. Wieso?“, kam es von Joco.

„Weil es schon halb sechs hat. Im Klartext: Wir haben nur noch ne halbe Stunde für alles!“, sagte Horo und raufte sich die ohnehin schon wirr abstehenden Haare.

Plötzlich riss Horo die Augen auf, starrte einen Moment lang in den leeren Raum und rannte, als würde der Teufel ihn durch die Gegend hetzen (Genau genommen, wird er ja auch vom Teufel gehetzt *zu Anna schiel*), aus dem Wohnzimmer.

Wir konnten nur hinterher sehen. «Was ist denn nun schon wieder los?», dachte ich verwundert.

Da ich es genauer wissen wollte, versuchte ich aufzustehen. Ich wurde aber sofort von Yo zurück in den Sessel gedrückt. „Bleib lieber sitzen.“, meinte er.

Kein Wunder. Es muss doch sogar Joco aufgefallen sein, wie schrecklich ich aussah. Ich hatte überall Schürfwunden, zitterte am ganzen Körper, hatte eine glühend heiße Stirn und man mir regelrecht ansehen, wie sehr ich schwächelte. Es war also verständlich, dass man nicht wollte, dass ich aufstehe. Als befürchte man, ich könnte umkippen oder so was.

Ich verdrehte die Augen. Ich fühlte mich zwar schwach, aber so schwach auch wieder nicht.

Ich tat wie mir geheißen und blieb sitzen, da ich nicht von den anderen bemuttert werden wollte, denn so was hasste ich wie die Pest.
 

~Horo~
 

Mir fiel ein, dass die zerbrochene Tasse ja immer noch in der Küche, in Einzelteile zerlegt, auf dem Boden lag.

Ich raste in die Küche, um schnellstens die Scherben wegzuräumen, bevor Anna nach Hause kam.

Unterwegs schnappte ich mir noch einen Wischmop und einen Eimer mit Seifenwasser, die im Flur standen, weil Yo den Küchenboden wischen sollte. Welch Ironie des Schicksals… Ich würde für Yo den Boden aufwischen und er würde nachher das Lob dafür kriegen.

In der Küche angekommen, fing ich an, die Scherben aufzusammeln. Während ich das tat, hatte ich so ein ungutes Gefühl. Als ich mir eine der Scherben genauer anschaute, wurde mir klar, wieso. Das war Annas Lieblingstasse gewesen. Und sollte Anna jemals Wind davon bekommen, war Yo so gut wie tot. (Was haben ein Vulkan und Anna gemeinsam? Wenn beide in die Luft gehen, sind die Chancen sie aufzuhalten gleich Null.XD)

Da könnte Yo auch gleich die Tasse vor Annas Augen zertrümmern und sie fragen: „Wo soll ich mir hinschießen? In die Brust oder in den Kopf?“

In jedem Falle hatte Yo nicht mehr lange zu leben. Früher oder später würde Anna das mitkriegen und dann wäre Yo dran. Yo tat mir jetzt schon Leid. (*Ironie* Also, ich bin ja überhaupt nicht sarkastisch!)

Ich wollte mich aber nicht mit diesem Gedanken aufhalten, also schmiss ich die letzte Scherbe ebenfalls in den Mülleimer und widmete mich dem Boden. Ich musste manche Stellen ganz schön lange schrubben, immerhin war das Blut inzwischen eingetrocknet.

Als ich mir nach einer Weile den mittlerweile sauberen Boden ansah, musste ich dran denken, dass Ren auch gerne alles sauber und ordentlich hatte, aber nie selber was dafür tat. Bei dem Gedanken musste ich unwillkürlich grinsen.

Aber das Grinsen verschwand so schnell, wie es gekommen war, als mir einfiel, dass Ren sich in letzter Zeit irgendwie eigenartig benahm.

Vor allen Dingen dieser Blick, als er oben am Treppenansatz stand. Und die nach mir ausgestreckte Hand, dieser stumme Hilferuf an mich, etwas völlig Ren-untypisches. Ich meine, warum ausgerechnet ich? Warum wollte er ausgerechnet von mir Hilfe, obwohl er gerade mich wohl am meisten von allen hier im Haus anwesenden Personen hasste? Es wollte mir einfach nicht in den Kopf.

Ich war so mit meinen Gedanken beschäftigt, dass ich nicht mitgekriegt habe, wie jemand den Raum betrat. Ich bemerkte es erst, als dieser Jemand mich ansprach: „Was machst du da?“

Ich zuckte zusammen und drehte mich zur Tür herum.

In der Tür stand Joco und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.

„Ich wische den Boden auf.“, sagte ich und wusch ein paar Mal demonstrativ mit dem Wischmop über den Boden.

„Aber müsste das nicht Yo machen?“, fragte Joco skeptisch.

„Eigentlich schon… Wie auch immer, ich bin hier fertig und hab noch was zu erledigen, bevor Anna nach Hause kommt.“, sagte ich schnell, stellte Wischmop und Eimer an der Wand ab und rannte aus der Küche.
 

~Ren~
 

Da ich nicht aufstehen durfte, versuchte ich mich abzulenken, indem ich über alles Mögliche nachdachte.

«Ich würde jetzt gerne trainieren. Aber so wie ich Horo kenne, würde er wahrscheinlich wie immer mittendrin reinplatzen und meine Konzentration wäre dahin. Meinen Rhythmus könnte ich dann erst recht abhacken.

Da fällt mir ein, ich hab meine Milch total vergessen. Die steht ja nach wie vor auf meinem Nachtkästchen. Da, wo Horo sie hingestellt hatte.

ARGH!!! Warum endet jeder Gedanke bei Horo?! (*eg* Na, dreimal darfst du raten!)

Warum muss ich die ganze Zeit an diesen blauhaarigen Chaoten denken?!»

Plötzlich hörte ich im Flur Fußgetrappel, das sich dem Wohnzimmer näherte.

Kurz darauf wusste ich, wer da angerannt kam.

«Wenn man vom Teufel spricht…», dachte ich und verdrehte genervt die Augen, als Horo ins Wohnzimmer reinstolperte.

Horo blieb bei Yo stehen und fragte ihn, ob er in der Lage sei, alleine zu gehen.

Yo antwortete, dass er es schon irgendwie schaffen würde, woraufhin Horo ihm dann sagte, er solle den Jungen unter den Arm packen und mit ihm nach oben gehen. (Einige denken jetzt bestimmt, er soll ihn wie so`n Kissen unter`n Arm packen und nach oben tragen.XD Nee, er soll nur seinen Arm um den Jungen legen und ihm die Treppe raufhelfen.^^;)

Ich lauschte dem Dialog und mir gefiel`s aus irgendwelchen Gründen gar nicht, dass Horo mich einfach ignorierte.

Zumindest dachte ich, er würde mich ignorieren.

Aber denkste: da kam er einfach so auf mich zu und nahm mich auf seine Arme!

Ich wurde auf der Stelle rot und verfluchte mich innerlich dafür.

Verdammt, warum in aller Welt wurde ich rot?!

Ich meine, es war mir schon irgendwie unangenehm, dass die anderen jetzt zugucken durften, wie Horo mich auf seinen Armen nach oben trug, aber so unangenehm nun auch wieder nicht. Was zum Teufel war nur los mit mir in letzter Zeit?

Ich musste meinen Gedankengang unterbrechen, als ich hörte, wie Horo irgendetwas mehr zu sich selber murmelte. Ich jedoch verstand jedes Wort.

„So`n Mist, ich hab den Verbandskasten unten stehen lassen!“, waren seine Worte gewesen.

Er beschleunigte sein Tempo und ich musste mich an ihm festhalten, um nicht unterwegs aus seinen Armen zu flutschen. In meinem und Horos Zimmer angekommen, legte er mich vorsichtig, als wär ich eine zerbrechliche Porzellanpuppe, auf mein Bett ab.

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Yo den Jungen zu Horos Bett brachte und anschließend das Zimmer verließ. Und auch Horo verließ das Zimmer mit einem „Bin gleich wieder da!“.

Sehr zu meinem Leidwesen, denn nun hatte ich den Jungen am Hals, der schlimmer war als Horo und das will was heißen.

Anders ausgedrückt: Ich und dieser Junge, allein in einem Raum und das Chaos war vorprogrammiert.

Wären wir nicht beide verletzt, würden wir uns kloppen, dass die Fetzen fliegen.

Aber in diesem Zustand konnten wir uns höchsten gegenseitig angiften.

Und genau damit fing der Junge jetzt auch an.

Ich konnte mir nämlich bei der Vorstellung, wie der Junge von Horos Bett aus versucht, mir eine reinzuhauen, dabei gnadenlos kopfüber vom Bett knallt und unsanft auf dem steinharten Boden landet, grade noch ein Lachen verkneifen, musste aber derbst grinsen.

Für den Jungen war das ein Grund einen Streit anzufangen.

„Was grinst du denn so blöd?“, fragte er bissig.

Ich blieb jedoch locker und meinte: „Gegenfrage: Schon mal was von Privatsphäre gehört?“

Er fragte zurück: „Wie soll ich das denn verstehen?“

Ich seufzte und sagte: „Noch mal für ganz Dumme: Das geht dich nichts an!“

Der Junge wurde sauer: „Du hast mich als dumm bezeichnet, dafür gibt`s n`Paar auf`s Maul!“

Ich bekam einen Lachkrampf und meinte: „Das will ich sehen! Du, als vorübergehender Gehbehinderter (Was ein Wortspiel!XD) willst mir n`Paar auf`s Maul geben?! Mach dich nicht lächerlich! Du kannst nicht mal stehen, geschweige denn gehen!“

„Das sagt der Richtige!“, sagte der Junge, „Du kannst nicht mal aufstehen, da die Gefahr besteht, dass du aus den Latschen kippst. Und bei deinem Charakter wundert`s mich, dass der blauhaarige Typ und die anderen es mit dir aushalten. Du musst ja echt n` kaputtes Familienverhältnis haben, bei deinem Verhalten!“

«Jetzt reicht`s! Was zuviel ist, ist einfach zuviel! Mich und meine Familie kann er beleidigen, soviel er will, aber niemand beleidigt meine Freunde!», dachte ich.

Ich war drauf und dran, den nächstbesten Gegenstand nach dem Jungen zu werfen, da flog die Tür auf und ein ziemlich wütender Horo betrat mit Verbandskasten unterm Arm das Zimmer.

Der Junge beachtete Horo nicht großartig und meinte weiterhin, dass die anderen einen an der Waffel haben müssten, dass sie sich mit so `nem Wahnsinnigen, wie mir, abgeben.

Dann passierte etwas, was ich nicht erwartet hatte: Horo stellte den Verbandskasten auf mein Nachtkästchen ab, ging zu dem Jungen und haute ihm wortlos eine runter.

Ich, wie der Junge, wir waren beide perplex.

Horo schien das scheißegal zu sein, so sauer, wie der im Augenblick war.

Er schnappte sich den Jungen am Kragen und zog ihn zu sich hoch.

„Was fällt dir ein, uns als Vollidioten zu diffamieren(hier gemeint als „herabsetzen der Ehre“)?! Du kennst uns nicht mal richtig! Du kannst das nicht beurteilen! Wenn das zum Beispiel Anna gesagt hätte, wäre es verständlich, da sie uns lang genug kennt, um uns zu beurteilen! Aber du hast kein Recht dazu! Denk also das nächste Mal nach, bevor du so nen Müll über Ren erzählst!“, schrie er den Jungen an.

Der Junge schrie zurück: „Warum setzt ausgerechnet du dich für Ren ein, wo grade du dich mit Ren doch am meisten streitest? Das hat mir mein Bruder mal erzählt.“

„Weil Ren mein Freund ist. Aber warum erzähl ich dir das überhaupt? Du hast doch sowieso keine Ahnung, was Freundschaft ist.“, meinte Horo dann wütend.

„Horo?“, fragte ich, um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht verhört habe.

„Was ist denn?! Siehst du nicht, dass ich grade den Jungen zur Schnecke mach?!“, fragte Horo wütend zurück.

„Ja, das seh ich, aber hast du grad „mein Freund“ gesagt?“

Die Wut verschwand urplötzlich aus Horos Gesicht und er wurde sichtlich nervös. Er wurde leicht rot und meinte: „Ja… das hab ich gesagt… aber krieg das bitte nicht in den falschen Hals… Du bist einer meiner besten Freunde, aber nichts darüber hinaus.“

Ich nickte stumm und Horo widmete sich wieder dem Jungen. Horo sagte ihm, er solle froh sein, dass sich hier überhaupt jemand die Mühe macht, sich um ihn zu kümmern, ließ ihn los, holte den Verbandskasten vom Nachtkästchen und fing an, die Wunden des Jungen zu versorgen. Das ging schnell, denn der Junge hatte nur zwei Schnittwunden.

Dann kam Horo zu mir rüber, um meine Verletzungen zu behandeln.

Ich dachte, er wollte nur meine Arme und Beine behandeln, aber ich hatte meine Rechnung ohne Horo gemacht. Er bat mich doch allen Ernstes seelenruhig darum, mein Oberteil auszuziehen!

Für gewöhnlich hätte sich Horo für so nen Spruch nen Tritt in die Magengegend eingehandelt, aber da das diesmal notwendig war, um auch wirklich alle Wunden zu verarzten, tat ich, wie mir geheißen und zog mein Oberteil aus.

Während Horo mir an die dutzend Pflaster auf Arme und Brust klebte, beobachtete ich den Jungen aus meinen Augenwinkeln, der sich mit mitleidvollem Blick meinen Rücken ansah, auf dem sich eine große Narbe vom letzten Halswirbel bis runter zum Kreuz erstreckte.

Nach einiger Zeit begann Horo meinen Hals zu behandeln und ich musste mich tierisch zusammenreißen, um nicht loszulachen.

Am Hals war ich nämlich äußerst empfindlich.

Danach behandelte er noch meine Beine und meinen Rücken.

Zum Schluss klebte er mir noch ein großes rechteckiges Wärmepflaster auf den Rücken und machte es mit Verbänden fest, da es nach ner Zeit der Qualität wegen abgehen würde und das war nicht Sinn der Sache.

Er sagte noch, ich könne mir mein Oberteil wieder anziehen, und verließ samt Verbandskasten den Raum.

Da ich keine Lust hatte, weiterhin von dem Jungen so mitleidig angestarrt zu werden, zog ich mir schnell mein Oberteil wieder an.

Da nahm ich wieder Notiz von meiner trockenen Kehle, schnappte mir die Milch vom Nachtkästchen und trank ein paar Schluck. «Ah, tut das gut…», dachte ich dabei.

Da hörte ich Joco von unten rufen: „Das Essen ist fertig!“

Und schon hörte man auf der Treppe Fußgetrappel.

Ich und der Junge blieben brav sitzen, da Horo uns angewiesen hatte, lieber nicht so oft aufzustehen, es sei denn, man muss pinkeln oder so.
 

~Horo~
 

Ich ging runter zum Essen und setzte mich wie immer neben Yo.

Normalerweise, wenn ich was zu essen sah, stürzte ich mich drauf und aß solange, bis nichts mehr da war. Aber heute hatte ich herzlichst wenig Appetit.

Also dachte ich, was ich nicht aufessen sollte, würde Ren bekommen.

Joco hatte nämlich damit gerechnet, dass Ren und der Junge nicht zum Essen runterkämen, also hat er für sie nicht mitgekocht.

So hatten im Endeffekt die sechs Personen, er selber eingeschlossen, jeweils zwei kleine Portionen Reis und vier mittegroße gebratene Fische vor sich auf dem Tisch.

Ich schaffte gerade mal eine Portion Reis und einen gebratenen Fisch.

Es gab dazu noch eine kleine Schale Sojasauce zum Dippen, welche ich auch komplett aufaß, da ich wusste, dass Ren allergisch gegen Sojasauce war.

Während ich gegessen habe, habe ich ein Gespräch zwischen Yo, Anna, die mittlerweile auch nach Hause gekommen war, und Joco mitbekommen.

Anna fragte Yo, warum er einen Verband um die Hand hatte. Darauf antwortete Yo: „Hab mich geschnitten.“

„Wobei denn?“, wollte Anna sofort wissen.

„Beim Zwiebelschneiden.“, warf Joco ein. «Wow, glatte Lüge.», dachte ich erstaunt.

„Ja, genau.“, meinte Yo, „Joco hat mich darum gebeten, die Zwiebeln zu schneiden und da hab ich mir, tollpatschig, wie ich bin, in die Hand geschnitten.“

«Seit wann können die so gut lügen?», dachte ich mit hochgezogener Augenbraue.

Den Rest des Gesprächs bekam ich nicht mehr mit, da ich mit dem, was übrig war, aus dem Wohnzimmer, wo wir diesmal aßen, ging.

Aber ich ging nicht in die Küche, sondern nach oben in mein und Rens Zimmer.

Als ich das Zimmer betrat, schien der Junge zu schlafen, während Ren kerzengerade auf seinem Bett saß und aus dem Fenster sah.

Ich ging zu Rens Bett, stellte das Tablett darauf ab und sagte leise: „Ich dachte mir, dass du vielleicht Hunger hast, also hab ich dir was übrig gelassen.“

Ren sah zuerst mich an, dann das Tablett, dann wieder mich und meinte: „Sieht dir gar nicht ähnlich, dass du so wenig isst.“

„Ich hatte heute einfach keinen Appetit.“, sagte ich.

Dann sahen wir uns, wie schon einmal heute, gegenseitig in die Augen und es kehrte wieder Stille zwischen uns ein.

Aber nicht für lange, denn schon fünf Minuten später ging die Tür einen Spalt breit auf und Joco steckte seinen Kopf zur Tür herein: „Du, Horo, Anna hat gesagt, du bist heute mit Geschirrspülen dran! Toll nicht?“

„Ja, wirklich toll.“, meinte ich trocken, „Ich komm gleich.“

Joco grinste noch breiter und fragte: „Und weißt du, was noch toller ist?“

„Was denn noch?“, fragte ich genervt zurück.

Joco strahlte, wie ein Honigkuchenpferd und sagte: „Ich soll dir dabei helfen.“

Rumms! Das hat gesessen. Meine Damen und Herren, nun hatte ich es offiziell: Ich hab den Jackpot geknackt. Aber einen, der sich anfühlte, wie ein Schlag ins Gesicht.

Wenn es nämlich etwas gab, was ich mehr hasste, als Rens sarkastische Kommentare, dann waren es Jocos Witze.

Ren fand meine Situation urkomisch und lachte sich die ganze Zeit einen ab.

„Das ist nicht witzig!“, grummelte ich und trottete inter Joco her, der fröhlich den Weg zur Küche antrat. (*Ironie* Also Joco ist ja überhaupt nicht OOC!)
 

~Ren~
 

Nach einer Weile hörte ich auf zu lachen und aß erstmal was.

Als ich satt war, stellte ich das Tablett auf den Boden ab, legte mich auf dem Bett hin und betrachtete die Zimmerdecke.

Ich weiß nicht, wie lange ich die Zimmerdecke angestarrt habe, da ich mittendrin eingeschlafen sein muss.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, spürte ich irgendwas Schweres auf meinem rechten Arm.

Dieses Etwas war außerdem warm und mehr oder weniger weich.

Ich öffnete mein Augen und bekam auf der Stelle einen Schock.

„Waah!!!“, schrie ich und sprang vom Bett, wobei mir schleierhaft war, wie ich meinen rechten Arm unter einem derart schweren Gewicht hervorziehen konnte.

In diesem Augenblick war es mir schnurzpiepegal, dass ich mit meinem Geschrei womöglich alle im Umkreis von einem Kilometer weckte. Ich schrie weiter: „Was zum Teufel machst du in meinem Bett?!“
 

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Wer war in Rens Bett? Und warum?

Das und mehr erfahrt ihr im nächsten Kap!^0^

Ich weiß, dass da schon wieder so viele Viewwechsel und meine Kommentare sind und es tut mir Leid. Ich drück`s mal so aus: Ich hatte keine Wahl. U.U

Ich hoffe, euch hat`s gefallen und ich hätte gerne ne Rückmeldung in Form von KOMMIS!!!^0^*kreisch*

*euch alle ganz lieb knuddel*

momi^.~

Eine Überraschung kommt selten allein oder Spontanität und ihre Konsequenzen

Hallo, Leute!^0^

Da bin ich wieder und hab ein neues Kapitel mitgebracht!^^~

Sorry, dass es so lange gedauert hat. Hatte viel Stress in letzter Zeit. Ihr wisst schon: Weihnachten, Schule, Familie, halt alles, was Stress verursacht. Das volle Programm.

Aber jetzt kommt erstmal das vierte Kapitel!^0^

Zum Kapitel sag ich nur: Was immer der Tag für Horo ist, normal ist er ganz sicher nicht.X3

Viel Spaß beim Lesen!^0^
 

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~Ren~
 

Der, den ich angeschrieen habe, richtete sich im Bett auf, sah mich verschlafen an und meinte: „Was`n los?“ (Davon mach ich so was von ein Fanart.X3)

Nun rastete ich endgültig aus. Da stellt man ne ganz einfache Frage und alles, was er drauf antwortet, ist „Was`n los?“ ?!

„Was los ist?!“, schrie ich aufgebracht, „Du fragst mich allen Ernstes, was los ist, Horo?! Ich sag dir, was los ist: DU bist in MEINEM Bett und ICH möchte wissen WARUM!“

Ach so. DAS meinst du“, sagte Horo erstaunlich ruhig und streckte sich ausgiebigst.

Ich wollte eigentlich zu einer erneuten Schimpftirade ansetzen, um meiner Wut Luft zu machen, als Horo sich streckte.

Ich dachte nur noch: «Ich hätte nie gedacht, dass ich Horo oben ohne mal so sexy finden würde…»

Bei diesem Gedanken lief ich rot an, nur um gleich danach den Kopf zu schütteln, «Verdammt!», und ohne es zu merken, führte ich meinen Gedanken nun laut weiter: „Was zum Teufel denk ich denn da?! Horo und sexy?! Hab ich sie eigentlich noch alle?! Und warum in aller Welt werd ich bei dem Gedanken rot?!“

Während ich mich über mich selber ärgerte, lief ich wild gestikulierend im Zimmer auf und ab.
 

~Horo~
 

Ich sah, wie Ren die ganze Zeit hin und her lief und vor sich hin meckerte.

Zuerst fand ich das ja noch amüsant, aber als er nach zwanzig Minuten immer noch hin und her lief, hatte ich keine Lust mehr dem zuzusehen und fragte ihn:

„Sag mal, Ren, seit wann führst du Selbstgespräche?“

Der angesprochene hielt mit dem Rücken zu mir in seiner Bewegung inne, drehte seinen Kopf zu mir, sah mich leicht erstaunt an und meinte: „Ach, tu ich das?“

Ich war so perplex, dass ich fast vom Bett gefallen wäre. (Allgemein bekannt als „*umkipp*“)

„Soll das `n Scherz sein?!“, schrie ich Ren an, „Du bist wild gestikulierend im Zimmer auf und ab gelaufen und hast so zusammenhangloses Zeug von dir gegeben wie „Aber er ist doch ein Junge!“ und „Warum wird ich rot?!“ und willst mir ernsthaft erzählen, dass du nichts mitgekriegt hast?!?! Das glaubst du doch wohl selber nicht!!!“

Rens Gesichtsausdruck fing an zu entgleisen und er sah mich geschockt an.

„S-soll das etwa h-heißen, ich hab d-das alles l-laut gesagt?“, stammelte er.

Ich verschränkte meine Arme, zog eine Augenbraue hoch und sah ihn mit meinem Ach-nee-auch-schon-gemerkt-Blick an.

Rens Gesichtsausdruck entgleiste nun komplett. Er fasste sich mit beiden Händen an den Kopf und rief: „OH. MEIN. GOTT!!!“, bevor er wie von der Tarantel gestochen ins Badezimmer rannte und sich dort einschloß.

Ich sah ihm perplex hinterher (allgemein bekannt als „*drop*“) und dachte: «Was war das denn für`n Abgang?»

Da ging die Badezimmertür einen Spalt breit auf, Ren steckte seinen Kopf durch den Spalt und fragte: „Ach ja, eh ich`s vergesse: Warum bist du in meinem Bett?“

Ich antwortete wahrheitsgemäß: „Na ja, das war so: Als ich gestern wieder raufkam und schlafen gehen wollte, fiel mir wieder ein, dass der Junge in meinem Bett schlief. (Ach den gibt`s ja auch noch… <___< Junge: // Was soll das heißen?!// Schweig, Unwürdiger!! Ich bin die allmächtige Autorin und du nur ein mickriger Nebencharakter! Du hast nicht das Recht meine Autorität in Frage zu stellen!! Also, spuck hier nicht so große Töne, es sei denn, du bist scharf drauf, für den Rest der Geschichte verbannt zu werden! Junge: *ganz leise* //Alles klar. Bin schon weg.// *abhau* Brav, brav. So hab ich`s gern^^)

Wir hatten mal ein Klappbett, aber das musste Anna ja unbedingt auf den Sperrmüll schmeißen. Dann sah ich, dass bei dir auf dem Bett noch viel Platz war. (Kunststück. Bei jemanden wie Ren (Größe: etwa 1, 50 m ohne Haarspitze; Figur: Strich in der Landschaft) könnte ein ganz normales Bett (2 m Länge, 1 m Breite) locker als Doppelbett durchgehen.-.-)

Ich wusste, dass du mir am nächsten Morgen unter Garantie die Leviten lesen würdest, aber ich hatte keine Wahl.“

„Hättest du dir nicht nen Futon nehmen und auf dem Boden schlafen können?“, fragte Ren irgendwie emotionslos, fast schon eiskalt.

„Hallo?! Geht`s dir noch gut?!“, fauchte ich Ren, um meine nichtvorhandene Beherrschung kämpfend, an „Falls es deinem scharfen Verstand entgangen sein sollte: Wir. Haben. Winter!!! Was sagt uns das? Die Böden sind so dermaßen arschkalt, dass alle in dicken Wollsocken und noch dickeren Pantoffeln rumlaufen müssen, um sich keine Erkältung einzufangen!!“

„Und? Ich dachte, du, als geborener Ainu, bist an die Kälte gewöhnt?“, fragte Ren desinteressiert.

«Jetzt schlägt`s aber dreizehn!! Was ist das denn für ne selten dämliche Frage?», dachte ich verärgert und meinte, immer noch im Kampf um die nichtvorhandene Beherrshung: „Ob du`s glaubst oder nicht, auch wir Ainus brauchen ab und zu mal Wärme!“

Das war aber nur die halbe Wahrheit. Ich verschwieg Ren, dass ich außerdem seinen Körper mit meinem wärmen wollte, da sein Körper letzte Nacht irgendwie kalt war. (Hätt ich NUR „kalt“ geschrieben, hätten einige wahrscheinlich gedacht, er wäre zwischendrin mal tot gewesen oder so. O.o Gott bewahre!)

Es war mir peinlich, Ren so was zu erzählen.

„Ach so. Alles klar“, meinte Ren irgendwie geistesabwesend und schloss die Badezimmertür wieder.

Ich hatte, ehrlich gesagt, mehr erwartet, als „Ach so. Alles klar.“ Ich hatte einen sarkastischen Kommentar erwartet. DAS wäre eine für Ren typische Reaktion gewesen.

Die mir dargebotene Reaktion jedoch, ließ mich verwirrt dreinblicken und denken: «Und ich dachte, ich wäre abnormal in letzter Zeit.»

Ich hatte das Gefühl, dass Ren jetzt irgendwie traurig war, weil er vielleicht was anderes erwartet hat.

Ich stand vom Bett auf, auf dem ich ja nach wie vor saß, und ging zum Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen.

Als ich die Badezimmertür aufmachte, fiel mir wieder ein, warum ich es hasste, Recht zu haben.

Ren saß zusammengekrümmt auf dem Klodeckel, sein Gesicht in seine Hände vergraben und machte keinen Mucks. (*Sarkasmus: triiiief* Ja, wo kommt denn der Klodeckel so plötzlich her?? Ô.o *wieder normal* „Badezimmer“ ist bei mir die Bezeichnung für einen Raum, in dem sich SOWOHL eine Badewanne bzw. Dusche, ALS AUCH ein Klo befinden!^0^)

Ich legte Ren eine Hand auf die Schulter und sagte: „Hey, Ren, falls ich irgendwas Falsches gesagt habe, tut es mir Leid.“

Ren sah zu mir hoch und meinte irgendwie traurig: „Schon gut, es hat nichts mit dir zu tun.“

Oh, doch, das hatte es! Das hatte ich einfach im Gefühl. Aber ich wollte ihn nicht weiter nach diesem Thema ausfragen, da er offensichtlich nicht darüber sprechen wollte.

Also putzte ich meine Zähne und bevor ich das Badezimmer verließ fragte ich Ren noch ich anlächelnd: „Ich geh jetzt frühstücken. Kommst du mit?“

„Geh schon mal vor. Ich komm gleich nach.“, meinte Ren.

„Okay!“, sagte ich und ging aus dem Badezimmer.

Ich zog mich an und ging dann nach unten in die Küche.

Bei dem Lärm, den Ren veranstaltet hat, hätt ich schwören können, dass alle wach waren. Sogar Ryu, den sonst nicht mal ne Explosion unmittelbar neben ihm wecken könnte.

Zu meiner Überraschung, fand ich Anna, als einzige, in der Küche vor.

Ich wollte nicht, dass sie mich bezüglich Rens Geschreis ausfragte, also fragte ich sie lediglich, warum sie so früh schon wach sei.

Sie antwortete, dass sie schon immer eine Frühaufsteherin gewesen sei und dass sie deshalb wie immer um 7 Uhr morgens aufgewacht sei, weil ihr Wecker geklingelt habe.

Ich wusste aber, dass Ren der „Wecker“ gewesen ist, denn sie konnte sein Geschrei wohl kaum überhört haben. Dafür es einfach zu laut gewesen.

Ich beschloss, mir eine Tasse Kaffee zu machen.

Auch Anna wollte sich einen Kaffee machen.

Ich setzte das Wasser auf und fragte mich, ob Anna wohl den normalen oder den entkoffeinierten Kaffee nehmen würde.

Bei der Gelegenheit fiel mir siedendheiß ein, dass Annas Tasse ja gestern von Yo kaputtgemacht worden ist.

Während ich mich an den Küchentisch setzte, meinen, inzwischen fertigen Kaffee trank und mir Gedanken machte, wie Anna reagieren würde, wenn sie bemerkte, dass ihre Lieblingstasse weg war, machte Anna den Schrank rechts oben im Küchengarnitur auf.

Als ich sah, was sich darin befand, klappte mir der Mund so weit auf, dass man ein halbes Klavier hätte locker drin verstauen können.

Ich dachte, ich hätte Halluzinationen: Da0 standen tatsächlich etwa zwanzig Tassen, die alle haargenauso aussahen, wie Annas Lieblingstasse.

Ich blinzelte ein paar Mal, um sicherzugehen, dass ich nicht träumte.

Anna sah meinen wahrscheinlich extrem bedepperten Gesichtsausdruck und meinte trocken:

„Mund zu, es zieht. (Ich hätt ja gesagt: „Mund zu! Du siehst aus, als ob dir ein Chromosom fehlt.“ (Originalspruch aus „Die Wutprobe“), aber egal. XD) Das war ne Vorsichtsmaßnahme. Ich wusste, dass ihr euch sowieso nicht an die Regel halten und die Tasse zerdeppern würdet. Also hab ich mir einen Vorrat an Tassen angeschafft.“

„Und warum hast du uns das nicht gesagt?!“, fragte ich genervt.

„Ich hatte keine Lust, nach zwei Monaten neuen Vorrat an Tassen besorgen zu müssen.“, antwortete Anna gelassen.

Ich wollte gerade etwas erwidern, als Ren die Küche betrat.

Auch Anna entging nicht, wie sehr Ren mit den Nerven am Ende war. Also fragte sie ihn auf ihre typisch eiskalte Art: „Was ist denn los, Ren? Du siehst ja aus wie sieben Tage Regenwetter.“

„Nichts. Es ist alles in Ordnung. Ich hatte nur nen schlechten Start in den Tag.“ (Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts. -.- Fernseher: \\Kellogs. Für einen guten Start in den Tag.\\ *zum Fernseher* *Ironie: triiief* Besser spät als nie, was? >___> Fernseher: \\Wieso, hätte ich meinen Spruch früher loslassen sollen? Ô.o\\ *Hand gegen Stirn klatsch* *denk* Das war Ironi~ie!! *träller* Ist das nicht offensichtlich? Cornflakes helfen ihm jetzt auch nicht mehr!!!>.<)

Ren gab sich nicht die geringste Mühe, seine Antwort glaubwürdig erscheine zu lassen. Er behielt seinen deprimierten Gesichtsausdruck und seine traurige Stimme.

Anna war keine von denen, die gerne in der Wunde weiterbohrten, also sagte sie nur „Wenn du meinst…“ und widmete sich ihrem Kaffee.

Gut, dass Ren sich zum Frühstück einen Rollkragenpullover und eine Hose angezogen hatte. So konnte verhindert werden, dass Anna auch noch Wind von seinen äußeren Verletzungen bekam.

Und da ich mich um Ren kümmern musste, wusste ich, dass ich heute nach seinen Verletzungen sehen sollte, was ich später am Abend auch tat.

Früher konnte ich nicht, da ich erst warten musste, bis Anna das Haus verließ.

Dies geschah so gegen 19 Uhr.

Anna hat nämlich vorgehabt noch ein paar Besorgungen im 24-Stunden-Supermarkt in der benachbarten Stadt zu machen und da sie nicht alleine abends unterwegs sein wollte, hat sie auch noch Ryu mitgeschleift.

Das passte mir gut in den Kram, denn so konnte ich in aller Ruhe nach Rens Verletzungen sehen.

Ich nahm also den Verbandskasten und ging nach oben in mein und Rens Zimmer, wo, wie ich gleich darauf feststellte, außer Ren noch Yo war, der dem Jungen gerade die Verbände wechselte.

Während ich Ren ein Pflaster nach dem anderen vom Rücken nahm, freute ich mich, dass der Abend ohne irgendwelche Zwischenfälle und zur Abwechslung mal normal verlief.

Aber da hatte ich mich zu früh gefreut:

BAMM! Die Haustür flog auf und krachte gegen die Wand links daneben. Ein extrem fröhliches, fast schon unheimliches „HALLO~O!!!“ schallte durch das ganze Haus.

Ich, Ren und Yo wechselten die Blicke und sagten unisono: „Pilica.“

Der Junge sah uns fragend an.

Wir wechselten erneut die Blicke und sagten wieder unisono: „Wirst schon sehen.“

Da flog auch schon die Zimmertür auf und Pilica stürmte ins Zimmer.

Sie warf sich mir an den Hals und rief: „Ach, ich hab dich so vermisst, Horo!“

Der Junge sah mich und Pilica perplex an und fragte: „Darf die das?“

Ren schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und auch ich hätte um ein Haar die Beherrschung.

Ich wollte aber nicht, dass Ren ausrastete, also versuchte ich ihn zu beruhigen, indem ich meine Hand auf seine Schulter legte und sagte: „Nimm`s ihm nicht übel. Er konnte ja nicht wissen, dass sie meine Schwester ist.“

„Selbst wenn sie nicht deine Schwester wäre, hätte sie dich umarmen dürfen! Das ist normal! Das weiß doch jedes Kind! Nur ER weiß es nicht. Ich frag mich ernsthaft, auf welchem kriegsverwüsteten Planeten mit einer vorherrschenden Diktatur der Junge eigentlich lebt!“, rief Ren entnervt. (Ren, du liest echt zu viele Kriegsromane. >___>)

„Dann weiß er halt was nicht. Und?! Ist doch nicht der Weltuntergang!“, meinte ich beschwichtigend.

Ren grummelte nur.

Pilica löste die Umarmung, (Ja, Pilica hing TATSÄCHLICH während des ganzen Gesprächs um Horos Hals. Armer Horo… *seufz*) sah erst mich dann Ren gewandt: „Re~en, schau doch mal, wen ich mitgebracht habe!“

Sie zeigte zur Tür, die sie zuvor so brutal gegen die im Zimmer befindliche Zimmerwand gedonnert hat.

Durch diese nun bis zum geht nicht mehr offene Tür trat um eine Person ein.
 

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Wer trat ein? Etwa Faust? Oder vielleicht Lyserg?

Im Text hab ich schon einen Tipp gegeben, der unschwer zu erkennen ist.X3

Ich freu mich auf eure Kommis!^0^

Bis zum nächsten Kapi!

Momi^.~

Blödes Spiel oder Pilica + Horo besuchen = Katastrophe

Hallo, Leute!^0^

Endlich kommt das fünfte Kap!*hust*

@babyren: Nö, Ren liest keine Kriegsromane. Das war nur ein kleiner Scherz am Rande, um die Situation zu entspannen.^^

@Ming-sama: Nein, du bist nicht blöd. Immerhin hast du richtig geraten.^___^

@alle Kommischreiber: Der Tipp bestand darin, dass Pilica Ren ansprach und meinte, er solle schauen, wen sie da mitgebracht habe. Ergo: Die Person, die Pilica mitgebracht hat, musste was mit Ren zu tun haben. Also müsste die Person logischerweise WER sein? Bingo. Den Namen der Person muss ich aber nicht nennen. Das habt ihr in euren Kommis schon zu genüge getan.YVoV( Smiley XD)

Sorry, dass es wieder vier Wochen gedauert hat, bis das Kapi on gekommen ist.

*Hustenanfall kriegt* Blöde… *hust* Erkältung… *hust*

*Hustenbonbon nehm* Ah, schon viel besser!^0^

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja.

Ich wollte euch viel Spaß beim Lesen wünschen und sagen, dass wenn ihr Pilica jetzt schon nervig findet, dann wird sie euch ab dieses Kap so richtig auf den Geist gehen!XDD

Momi^.~
 

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~Horo~
 

Zum zweiten Mal an diesem Tage schlug sich Ren die flache Hand gegen die Stirn und ließ sie in Zeitlupe die Stirn wieder runtergleiten.

Dabei murmelte er: „Oh nein, Run! Und das ausgerechnet jetzt, wo sie doch Stimmungsschwankungen hat!“ (Und das ist noch dezent ausgedrückt. O.o)

„Was meinst du mit Stimmungsschwankungen?“, fragte ich.

Inzwischen sah sich Run in dem spärlich beleuchteten Zimmer um.

(Die Lampe hat nämlich mal wieder den Geist aufgegeben, also musste Yo eine Taschenlampe benutzen.^^°)

Als Run ihren Bruder erblickt hatte, rief sie „REN-CHAAN!“ mit einer Stimme, die nicht minder fröhlich war, als die von Pilica.

Run umarmte Ren und knuddelte ihn durch.

Dann löste sie die Umarmung, sah Ren todernst an, stemmte die Hände in die Hüften und fragte eiskalt: „Wieso rufst du mich so gut wie nie an? Warum besuchst du mich so selten?“

(Blöde Frage, Schätzchen. >___> Weil du diese ´Stimmungsschwankungen´ hast!)

Man konnte förmlich sehen, wie Ren ein kalter Schauer über den Rücken lief.

Er drehte seinen Kopf zu mir und sagte: „DAS meinte ich mit Stimmungsschwankungen.“

Auch wenn Ren sich sehr gelassen gab, konnte ich sehen, dass diese gelassene Fassade instabil war und einzubrechen drohte.

«Oje…», dachte ich, «Armer Ren… Er hat`s wirklich nicht leicht. Würde mich schwer wundern, wenn er nicht bald aus der Haut fährt. Bei DER Schwester…»

Ich seufzte.

Plötzlich hörte ich noch jemanden seufzen. Es war Yo.

Auch Yo war also diese leichte Emotionsinstabilität seitens Ren nicht entgangen. (Oh Mann, ich und mein Faible für Fachbegriffe.^^°)

Als Beweis hörte ich Yo bald darauf murmeln: „Ren kann einem echt Leid tun. So wie er aussieht, muss er viel Stress gehabt haben.“

Wenn er nur wüsste, wie Recht er hatte. Ren hat in letzter Zeit in der Tat mehr Stress gehabt, als ihm lieb war.

Es herrschte eine bedrückende Stille, bis der Junge sie brach. (Und Pilica hält die Klappe? Das gibt`s doch gar nicht!!!O.o) Er sagte: „Hä??? Kann mir einer sagen, was hier los ist? Woher kennt ihr euch alle?“

Yo legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte: „Das, mein Freund, ist eine sehr lange Geschichte.“

Der Junge setzte sich bequemer im Bett hin und sagte: „Macht nichts. Dann schieß mal los.“

Yo grinste belustigt und meinte: „Gern. Wenn du drei Tage Zeit hast.“

Das Gesicht des Jungen entgleiste und er fragte Yo entsetzt: „WIE BITTE?!“

„Du hast mich schon richtig verstanden. Drei Tage.“, meinte Yo gelassen, „Ich hab dich ja gewarnt, aber du wolltest ja nicht hören. Jetzt hast du den Salat.“

Der Junge sah Yo entsetzt mit offenem Mund an und alle Anwesenden abgesehen von dem Jungen lachten sich bei diesem bedepperten Gesichtsausdruck scheckig.(*Ironie* Oh, armer Junge!)

Nachdem wir uns die Lachtränen aus den Augenwinkeln gewischt haben, sagte Pilica: „Wisst ihr was? Ich hab ne Idee! Aber lasst uns dafür erstmal ins Wohnzimmer runtergehen, okay?“

Ohne die Antwort der anderen abzuwarten, schnappte sie sich Ren und mich an den Handgelenken und rannte mit uns aus dem Zimmer.

Während sie uns die Treppe runterschleifte, meinte Ren zu mir: „Sag mal, kann das angehen, dass deine Schwester nicht ganz dicht ist?“

„Und das sagst mir ausgerechnet DU?“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.

Ren grummelte nur.

Im Wohnzimmer angekommen, beförderte Pilica mich und Ren unsanft auf das Sofa und meinte zu uns: „Lauft nicht weg, ja?“

Während Ren und ich Schlimmes ahnend skeptische Blicke wechselten, rannte Pilica zur Treppe.

Dann hörten wir Pilica rufen: „Kommt doch runter, ich beiße nicht!“(Wer`s glaubt…>__>)

Nach einiger Zeit kamen dann alle runter ins Wohnzimmer und Pilica meinte: „Da ihr alle nun hier unten versammelt seid…“(Hochzeit, oder was? XD)

„Als ob wir ne Wahl hätten…“, grummelte Ren.

Pilica strafte Ren für diese Aussage mit einem eiskalten Blick und fuhr fröhlich fort: „… dachte ich mir, dass wir vielleicht ein Spiel spielen könnten!“

„Bitte was?!“, fragten wir entsetzt.

„Und ich dachte da an ein ganz bestimmtes Spiel.“, fuhr Pilica unbeirrt fort, „Nämlich das Spiel „Verstecken im Dunkeln – Jeder gegen Jeden“!“

„Dieses Spiel werden wir nicht spielen!“, meinte ich ernst.

„Aber warum denn nicht, Brüderchen? Dieses Spiel macht doch Spaß!“, meinte Pilica beleidigt.

„Spaß??? Ja klar. Es macht so nen Spaß, dass alle nachher sich nur so zum Spaß Pflaster an die Stirn kleben!“, meinte ich ironisch, „Komm schon, Pilica, mach dich nicht lächerlich!“

„Nenn mir zwei gute Gründe, warum wir dieses Spiel nicht spielen sollten!“

„Gerne. Erstens, das ist ein Spiel für Kleinkinder! Aus dem Alter sind wir definitiv raus. Zweitens, als wir klein waren und dieses Spiel gespielt haben, ist am Ende immer einer heulend rausgerannt!“

„Nur weil du dieses Spiel nicht magst, müssen die anderen es nicht auch hassen!“

„Ich hab „nein“ gesagt!“, sagte ich, wobei ich langsam aber sicher die Geduld verlor.

„Mir doch egal!“, sagte Pilica trotzig und knipste das Licht aus.

„Na gut.“, sagte ich genervt, „Wie du willst. Aber sag mir nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!“

Es war nun stockfinster im Wohnzimmer, was wohl auch daran lag, dass die Vorhänge zugeschoben waren. Dafür hat Anna gesorgt, als sie nachmittags eine ihrer Lieblingssoaps geschaut hatte und die winterliche Sonne sie geblendet hatte.

Ich hatte keine Lust bei diesem blöden Spiel mitzumachen und stand vom Sofa auf, um das Zimmer zu verlassen. Als ich zwei Schritte gegangen war, prallte ich gegen etwas. Dieses Etwas war aus mir unerfindlichen Gründen warm und fühlte sich eigenartig an. Ich dachte mir, dass ich das Etwas umgehen könnte und ging einen Schritt rückwärts. Dabei stolperte ich über irgendetwas – wahrscheinlich eine Teppichfalte – und, um nicht umzufallen, klammerte ich mich an das einzig Greifbare, von dem ich wusste, dass es da war: Dieses warme Etwas. Leider schien dieses Etwas nicht standfest, geschweige denn am Boden festgeschraubt zu sein, und wurde von mir mitgerissen. Es schien, als würde ich in Zeitlupe fallen. (Na toll, jetzt werd ich auch noch poetisch... -.-° Was kommt als nächstes? Ein Gedicht? *sigh*) Während ich fiel, hörte ich seltsamerweise unmittelbar in meiner Nähe Ren aufschreien.

Rumms. Ich schlug dumpf auf dem Boden auf und dieses Etwas landete auf mir. «Na toll!», dachte ich sarkastisch, «Jetzt liege ich am Boden mit tierischen Kopfschmerzen und ein komisches warmes Etwas liegt auf mir. Das ist das beste, was mir passieren konnte!»

Da klingelten meine Alarmglocken. «Moment mal! Warm… fühlt sich komisch an… Rens Geschrei eben… » Irgendetwas sagte mir, dass dieses Etwas nicht ohne Grund warm war.

Plötzlich riss ich die Augen auf und lief knallrot an, was glücklicherweise wegen der Dunkelheit niemand sehen konnte. «Oh mein Gott! Liegt da etwa Ren auf mir?!»

Meine Frage wurde schon bald beantwortet, als ich ganz nah bei mir Rens Stimme hörte: „Autsch! Kannst du nicht aufpassen, du Baka?“

„Hallo~ho!!! Erde an Re~en!!! Es ist stockdunkel!! Denkst du, ich hab Röntgenaugen, oder was?! Woher zum Teufel sollte ich denn wissen, dass DU da stehst?! Erst recht, wenn du dastehst wie eine Salzsäule und keinen Mucks von dir gibst!!“, zischte ich Ren wütend zu.

In einer anderen Situation wäre Rens Frage unter Umständen ja vielleicht sogar denkbar, aber in diesem Fall war sie derartig unangebracht, dass ich langsam anfing, an Rens Verstand zu zweifeln.

„Oh, ich vergaß, du gibst ja immer allen anderen die Schuld an deiner Unfähigkeit! Typisch Horo! Ich hätt`s wissen sollen!“ Rens Stimme tropfte vor Sarkasmus.

Auch wenn mir das, was Ren gesagt hatte, innerlich wehtat, musste ich grinsen. Das war doch typisch Ren! Wenn er genervt war, wurde er immer derbst sarkastisch.

Da fiel mir wieder ein, warum ich vorhin rot geworden bin. Ich meinte vorsichtig zu Ren: „Ähm… Ren… fällt dir überhaupt nichts auf?“

Erst zehn Sekunden später kam von Ren eine mehr als entsetzte Antwort: „Das darf doch nicht wahr sein! Soll das heißen, ich…“

„Genau, Ren. Du liegst auf mir.“, sagte ich gelassen. «Blitzmerker», fügte ich in meinen Gedanken sarkastisch hinzu.

„Dann… sollte ich wohl von dir runtergehen…“, sagte Ren leise. (Na das fällt dem ja früh ein… °>___>)

Ich konnte die Verlegenheit in Rens Stimme genau heraushören und meinte genauso verlegen: „Ja… mach mal…“ Wenn es nach mir ginge, hätte ich Ren länger auf mir liegen lassen – es war aus irgendwelchen Gründen ein angenehmes Gefühl und ich hätte nichts dagegen gehabt – aber ich wusste, dass Pilica urplötzlich hätte das Licht wieder anknipsen können und wollte sowohl Ren als auch mir eine Riesenblamage ersparen. (Ein verdammt langer Satz… -.-°)

Ich spürte, wie das Gewicht auf mir langsam aber sicher verschwand.

Dann hörte ich Ren plötzlich sagen: „Nimm meine Hand, ich helf dir auf.“

Zunächst war ich überrascht, so etwas ausgerechnet von Ren zu hören, doch ich fing mich wieder und meinte trocken: „Mann, bist du witzig, Ren. Wie du unschwer erkennen kannst, ist es hier drin immer noch stockdunkel. (Irgendwie… ist das ein Widerspruch in sich… aber egal.XD) Wie soll ich denn deine Hand nehmen, wenn ich sie nicht sehe?“

Plötzlich spürte ich Rens Hand auf meiner und wurde auf der Stelle rot.

„So.“, meinte Ren leise. Sein Griff um meine Hand wurde stärker und er zog mich hoch.

Jedoch verschätze er sich einwenig, wir prallten zusammen, er verlor das Gleichgewicht und landete auf dem Sofa. Da er jedoch nach wie vor meine Hand festhielt, war vorherzusehen, dass ich auf ihm lande. Ich setzte mich sofort auf und rutschte ein Stück von Ren weg, auf Abstand sozusagen, um ihm mein Gewicht nicht zumuten zu müssen. Mein Herz schlug schnell und ich wurde knallrot.
 

~Ren~
 

Ich lief knallrot an und setzte mich auf der Stelle aufrecht hin. Da fiel mir auf, dass ich immer noch Horos Hand festhielt. Ich ließ sie los. Grade noch rechtzeitig, denn in diesem Augenblick machte Pilica das Licht wieder an. Ich sah mich um. Der Junge saß auf dem Boden mit einer großen Beule am Kopf und lachte. «Der hat sie nicht mehr alle…», dachte ich. Run stand daneben und lachte sich krank. «Die auch… Sind das noch die Stimmungsschwankungen oder schon der Wahnsinn? Oder hat sie etwa zu viele Antidepressiva genommen? Keine Ahnung. Aber eins weiß ich genau: sie muss ganz dringend zum Psychiater! Denn was immer sie nimmt, sie muss weniger nehmen!», war mein Gedanke dazu. Yo stand mit verschränkten Armen vor dem Jungen und meinte: „Na toll, jetzt muss dich wieder behandeln!“ «Der verhält sich wenigstens normal für seine Verhältnisse.», dachte ich erleichtert.

Ich stand vom Sofa auf und verließ das Wohnzimmer. Als ich um die Ecke bog, hörte ich noch, wie Pilica fröhlich fragte: „Und? Hat`s Spaß gemacht?“ Prompt kam von Horo eine sarkastische Antwort: „Natürlich. Siehst du denn unsere fröhlichen Gesichter nicht?“

Ich musste lachen. Ich stellte mir gerade lebhaft vor, wie alle, bis auf den Jungen – von mir ab sofort mit dem Spitznamen „der Verrückte“ beschenkt – und meine unter Stimmungsschwankungen leidende Schwester, todernste Gesichter machten.

Da hörte ich Pilica fragen: „Nanu? Wo ist denn Ren?“ Horo sagte darauf: „Der ist rausgegangen.“ „Warum denn?“, fragte Pilica. „Pilica“, sagte Horo und seufzte, „Kannst du dir das nicht denken? Er war genervt von dem Spiel! Ich sag ja ungern „ich hab`s dir gesagt“, aber ich hab`s dir gesagt! Am Ende geht immer einer raus.“ „Aber er hat doch nicht geheult!“, meinte Pilica. „Nein“, antwortete Horo, „Aber er war genervt und das reicht schon.“

Den Rest des Gesprächs bekam ich nicht mit, da ich nun ganz oben auf der Treppe war und mich zu meinem und Horos Zimmer begab.

Im Zimmer angekommen, setzte ich mich auf mein Bett, zog die Beine an und bettete meinen Kopf auf die Knie. Ich musste noch über Vieles nachdenken, über das eigenartige Gefühl in Horos Gegenwart, über meine Schwester mit ihren Stimmungsschwankungen, über Vieles eben.
 

~Horo~
 

Pilica beharrte immer noch auf ihrer Meinung: „Das Spiel macht doch Spaß!“

Ich schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, Pilica. Dein Spiel ist allerhöchstens extrem Geschmackssache. Ich gebe dir als dein großer Bruder einen Rat: Versuch nie die Leute zu etwas zu zwingen, was sie nicht wollen oder nicht mögen.“

Pilica senkte den Kopf und meinte geknickt: „Verstehe. Es tut mir Leid.“(Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. ^___^)

Ich lächelte und sagte: „Entschuldigung angenommen, Schwesterchen.“

Pilica blickte auf, „Echt? Danke schön, Bruderherz!“, und warf sich mir an den Hals.

«Was hab ich mir da wieder eingebrockt?», dachte ich resignierend. (Tja, Selber schuld!XP)

„Schwesterherz, kannst du mich bitte loslassen? Ich krieg keine Luft!“, würgte ich hervor.

„Oh, Sorry, Bruderherz! Macht der Gewohnheit.“, meinte Pilica schnell.

„Macht nichts.“, sagte ich, „Also, wenn du mich entschuldigen würdest, ich hab noch was zu tun.“

„Klar. Kein Problem.“, meinte Pilica und lächelte mich an.

Ich grinste und verließ das Wohnzimmer. Auf dem Weg nach oben fragte ich mich, was für ein Grund Ren veranlasste, das Wohnzimmer zu verlassen. Mein Gefühl sagte mir, dass Pilicas Spiel nicht der einzige Grund war. Irgendetwas sagte mir, dass es was mit mir zu tun hatte.

Gedankenverloren betrat ich Rens und mein Zimmer. «Ich glaub, ich hab ein Dejavu. (Schreibt man „Dejavu“ so? Ich weiß es nicht. Woher auch! Mein Duden ist anscheinend zu alt für solche Wörter. (Ist von 1968. X__x) Aber was mich mehr interessiert: Wieso kennt WORD dieses Wort nicht?!>.<) Eindeutig ein Dejavu. Wenn auch nicht im selben Zimmer, aber die Person und die Pose stimmen schon mal. Jedenfalls sehe ich dieses „Bild“ heute schon zum zweiten Mal.», dachte ich perplex.
 

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Und cut! *fies desu*

Nur so ganz am Rande: Kann das angehen, dass die Charas immer OOCer werden? Ô.o

Wie dem auch sei, ich freu mich, wenn ihr mir Kommis dalasst, (KOMMIS!!!*___*)

Eure momi^.~

Unterstellungen Teil 1 Wahr und falsch

Hallo!^0^

Ja, ich weiß, ich sollte mich was schämen, euch so lange warten zu lassen.V.V

Auch wenn ich zwischendurch eine Woche mit Grippe krank im Bett gelegen habe, ist das keine Entschuldigung dafür, dass ich so lange gebraucht habe.>___<

Wird nie wieder vorkommen.Ò.Ó Als Wiedergutmachung bring ich gleich zwei Kapitel.^__^

@Ming-sama & japaneseangel: Danke für die Hilfe mit „Déjà-vu“!!!^0^

@Aratron: Es hat seinen Grund, warum ich dem Jungen keinen Namen gebe. Wie babyren schon richtig bemerkt hat, hab ich den Jungen zeitweise überhaupt nicht erwähnt. Das alles liegt daran, dass der Junge nur ein unwichtiger Nebencharakter ist. Einen Nebencharakter erwähnt man nur, wenn seine Anwesenheit von Nöten ist. In diesem Fall trägt der Junge nichts Weltbewegendes zur Hauptstory bei, also braucht er keinen Namen.V.V

Dieses Kapi ist eher so was wie ein Übergangskapitel zu den wirklich wichtigen Ereignissen. *gg* *geheimnisvoll tu*

Viel Spaß beim Lesen!^___________________________^

Momi^.~
 

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~Horo~
 

Mir bot sich folgender Anblick: Ren saß auf seinem Bett mit angezogenen Beinen, sein Gesicht auf den Knien gebettet. Haargenau dieselbe Pose, wie heute Morgen im Badezimmer.

Ich sah Ren zunächst voller Mitgefühl an. Dann ging ich zu ihm rüber, setzte mich auf das Bett und legte meine Arme um ihn.

Ein paar Minuten saßen wir so.

Plötzlich hob Ren seinen Kopf an, sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und fragte: „Was wird das denn, wenn`s fertig ist?“

Ich sah Ren verlegen an und löste sofort die Umarmung.

„Na ja… also…“, meinte ich peinlich berührt, „Ich hab mir gedacht, dass du vielleicht Gesellschaft brauchen kannst.“

Rens Augenbraue rutschte noch weiter nach oben und er meinte ironisch: „Ich brauche also Gesellschaft beim Schlafen. Ist ja sehr interessant.“

Ich sah Ren ungläubig an und fragte: „Wie konntest du in so einer unbequemen Stellung schlafen?“(No comment-.-° oder wenn ich Coff zitieren darf: Das ist so blöd, da fällt mir kein Kommentar zu ein.)

Ren wollte grade zu einer Antwort ansetzen, als er plötzlich stockte. Er starrte vor sich hin, als hätte ihm jemand ein Messer in den Bauch gerammt und schlug sich die Hand vor den Mund. Er sprang vom Bett, so ruckartig, dass ich vor Schreck fast rücklings runtergefallen wäre.

Er rannte ins Badezimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Kurze Zeit später waren aus dem Badezimmer Kotzgeräusche zu hören.

«Oje…», dachte ich, «Da wird er wohl was Falsches gegessen haben. »

Da flog die Badezimmertür auf und ein ziemlich wütender Ren trat heraus.

Ich schloss die Augen und hielt mir die Arme vors Gesicht. «Oh nein, ist er etwa sauer auf mich?», dachte ich panisch.

Aber alles, was ich hörte, war ein „Der kann was erleben!“ von Ren und das Zuknallen einer Tür. Ich hab mittlerweile aufgehört zu zählen, wie oft ich Ren in letzter Zeit schon perplex hinterher gesehen habe. Kein Wunder! In letzter Zeit herrschte in diesem Haus sowieso das totale Chaos. Den normalen Terminplan konnte man in die Tonne treten. Es lief so und so nichts nach Plan.

Aber das allgemeine Durcheinander war irrelevant für mich. Mich interessierte jetzt was anderes: Was war in letzter Zeit mit Ren los? Ren war seit neuestem öfter sauer, als mir lieb war und jedes Mal zettelte er wegen jeder Kleinigkeit mit mir Streit an. Was sollte das? Und wenn wir mal nicht stritten, ging er mir aus dem Weg. Das musste doch einen Grund haben.

Während ich darüber nachdachte, wurde ich müde und schlief irgendwann ein.
 

~Ren~
 

Ich stapfte wütend die Treppe runter.

«Wenn ich Joco zwischen die Finger kriege, dann kann er was erleben!», dachte ich, «Wie kann er es wagen?»

Ich kochte geradezu vor Wut.

Am Fuße der Treppe angekommen, begab ich mich Richtung Küche.

Ich riss die Küchentür auf und stapfte wütend schnaubend auf Joco zu, der gerade an der Küchenzeile stand und Karotten klein schnitt.

Als Joco mich sah, hielt er in seiner Bewegung inne und sah mich fragend an.

Ich schnappte Joco am Kragen und zog ihn zu mir hoch.

Joco ließ vor Schreck das Messer fallen, welches wohl sehr scharf war, da es leicht schräg im Boden stecken blieb. (Schiefer Turm von Pisa.XD)

„W-Was ist denn los, Ren? S-Stimmt was nicht?“, fragte Joco sichtlich eingeschüchtert.

„Und ob was nicht stimmt, Joco.“, meinte ich gezwungen ruhig, „ Dein Essen. Ich musste kotzen. Klingelt da was bei dir?“

Joco starrte mich plötzlich an, als ob ein Wahnsinniger vor ihm stünde. (Wieso „als ob“?Ô.o) und raufte sich seine Afrolocken.

„Ach du Schande!“, rief er verzweifelt, „Ich, Idiot, habe einen Fehler gemacht und ihn auch noch auf die leichte Schulter genommen! Warum sieht der Salzstreuer auch genauso aus wie die Dose für das Backpulver?“(Ähm, die Dosen wurden als Set gekauft, vielleicht?-.-°)

„Bitte was?! Backpulver?!“, fragte ich entsetzt.

„Ja, ich hab ausversehen die beiden Dosen verwechselt und zunächst statt Salz Backpulver in die Panade für den gebratenen Fisch reingekippt. Ich hab aber gedacht, dass das nicht so schlimm sei und kippte noch Salz oben drauf. Ich hatte ja keine Ahnung, dass dieser kleine Fehler solche Auswirkungen haben könnte!“, meinte Joco geknickt.

„Aber jetzt weißt du`s. Ich hoffe für dich, dass du diesen Fehler nicht wiederholst!“, sagte ich eiskalt.

Joco schluckte und meinte: „Darauf geb ich dir mein Wort.“

Ich ließ Joco los, sodass er unsanft auf dem Boden landete und sagte gefährlich ruhig: „Gib lieber keine Versprechen, die du nicht halten kannst.“

„Keine Sorge, ich halte mein Wort.“, meinte Joco, sich den Rücken reibend.

Jetzt erst bemerkte ich Manta, der auf einem Hocker saß und über dem Mülleimer vor ihm Kartoffeln schälte.

Ohne den Kopf zu heben, sagte er zu Joco: „Das Versprechen solltest du besser halten. Du weißt es und ich weiß es auch. Ren macht kurzen Prozess mit dir, wenn du noch mal so einen Fehler begehst und sei es ausversehen.“

Joco schluckte schwer und ich drehte mich zum Gehen um.

„Und denk dran: Wehe, dir unterläuft noch so ein Fehler, dann bist du geliefert.“, sagte ich noch, bevor ich die Küche verließ.

Als ich die Treppe hoch ging, machte ich meiner Wut Luft, im wahrsten Sinne des Wortes.

„Wie kann man nur so blöd sein?“, grummelte ich, „Ich fass es einfach nicht! So nen blöden Fehler macht sonst kein normaler Mensch, aber er muss natürlich ne Ausnahme bilden. Aber wie sagt man so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel.“(Das ist ja so überhaupt nicht übertrieben, Ren. *Ironie* <____<)

Immer noch grummelnd fand ich mich vor der Zimmertür meines und Horos Zimmers wieder.

Ich drückte die Türklinke runter und trat ein.

Die Wut in meinem Bauch war plötzlich wie weggeblasen.

Bei dem wunderschönen Bild, das sich mir bot, kein Wunder.(*prust* „Wunderschön“? Das klingt eindeutig nach romantischer Ader.XDDD Aber Ren und romantische Ader? Haha, Witz, komm raus, du bist umzingelt.-.- Nein, im Ernst, ehe Ren ne romantische Ader hat, fangen die Hunde an, auf zwei Beinen in Schottenröcken Polka zu tanzen und auf Mundharmonika die deutsche Hymne zu spielen. *trocken* /Drei Hunde laufen in Schottenröcken auf zwei Beinen Polka tanzend und deutsche Hymne auf Mundharmonika spielend durchs Bild./ HÖRT, VERDAMMT NOCH MAL, DAMIT AUF, ALLES BILDLICH DARZUSTELLEN, WAS ICH SAGE!!!>.<# //Imaginäre Assis: Sorry.^^°°//-.-°)

Durch die fast offenen Vorhänge fiel Mondlicht ins Zimmer und tauchte alles in schwaches, weißes Licht.

Horo schlief friedlich auf dem Rücken mit den Händen unter dem Kopf auf „seiner“ Hälfte meines Bettes und das Mondlicht schien ihm ins Gesicht.

Durch das Mondlicht wirkte sein Gesicht blass, während seine eisblauen Haare glänzten, wie Kristall. Dadurch schien Horo irgendwie zerbrechlich, obwohl er im Schlaf lächelte.

Ich hatte plötzlich das Bedürfnis ihn zu beschützen.

Auf einmal wurde mir, einem Geistesblitz gleich, klar, dass ich ihn liebte.

Ich fragte mich, ob er wohl das Gleiche empfand.

Da fielen mir prompt zwei Gründe ein, warum ich es ihm nicht sagen sollte: Erstens, hatte ich nicht die leiseste Ahnung, wie er darauf reagieren würde. Zweitens, fand ich den Gedanken, dass ich überhaupt jemals jemanden lieben könnte – geschweige denn einen Jungen – sowieso völlig absurd.

Und selbst wenn ich mich dazu durchringen sollte, Horo meine Gefühle zu beichten, so hatte ich Angst davor, dass ich bei ihm auf Ablehnung stoßen könnte.

Aber noch mehr fürchtete ich mich davor, dass Horo mich verachten würde, sollte er von meinen Gefühlen erfahren.

Ich entschied mich dafür – auch wenn es mir schwer fiel – meine Gefühle für mich zu behalten.

«Ich sollte ne Nacht drüber schlafen. Morgen seh ich bestimmt alles klarer.», dachte ich und gähnte.

Nachdem ich die Vorhänge zugezogen hatte – ich hasste es, wenn mir Mondlicht beim Schlafen ins Gesicht fiel – zog ich mich zum Schlafen um.

Anschließend holte ich noch ein Pappschild mit der Aufschrift „Wir hatten keine Wahl!“ aus der obersten Schublade meines Nachtkästchens hervor und hängte es am Fuße des Bettes auf, ehe ich mich schlafen legte.
 

~Horo~
 

Mein Wecker fing an zu klingeln. Doch schon nach dem ersten Klingeln wurde er von einem Kissen getroffen und verstummte, nachdem er mit dem Boden neben dem Nachtkästchen Bekanntschaft gemacht hatte.

Es hatte schon seinen Grund, warum ich mir den Wecker eingestellt hatte: Ich schlief ungern länger als nötig. Wenn ich länger als acht Stunden schlief, war ich danach den ganzen Tag träge und schlimmer drauf als Anna, wenn sie ihre Tage hatte und das wollte was heißen.

Ich setzte mich auf und sah mich um. Die Vorhänge waren einen Spalt breit aufgezogen und Sonnenlicht fiel hindurch. Verwundert musste ich feststellen, dass ich ganz alleine im Zimmer war.

Ich stand vom Bett auf und hob den Wecker und das Kissen auf, mit dem ich zuvor den Wecker erfolgreich vom Nachtkästchen gepfeffert hatte.

„Mist“, murmelte ich, „Das ist jetzt schon der vierte Wecker in dieser Woche, den ich auf diese Weise zu Schrott verarbeite.“

Ich schmiss Wecker und Kissen aufs Bett und begab mich erst ins Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen und dann zum Kleiderschrank, um mir was anzuziehen.

Ich richtete mir noch schnell die Haare, band mir mein Stirnband, das beim Schlafen verrutscht ist, wieder richtig um und verließ das Zimmer, um frühstücken zu gehen.

Als ich die Küche betrat, musste ich zu meiner Überraschung feststellen, dass – was ja an sich schon ungewöhnlich war – nahezu alle wach waren. Sogar Yo, den man sonst nur aus dem Bett kriegte, wenn man mit einem höllischen Training drohte, saß am Küchentisch und trank Hagebuttentee. Außerdem waren noch Joco, Ren, Pilica, Run und der Junge in der Küche.

Mir entging nicht, dass alle Blicke, bis auf den von Ren, sich sofort auf mich richteten, als ich über die Türschwelle trat.

„Warum seht ihr mich alle so an? Und warum seid ihr alle schon wach?“, fragte ich perplex.

Joco trat näher und sagte: „Was deine zweite Frage angeht, das hast du dem Jungen zu verdanken. Deine erste Frage würde dir vielleicht dieses Foto beantworten.“ Er hielt mir ein Foto im Standartformat hin.

Ich sah mir das Foto an. Darauf waren ich und Ren zu sehen, wie wir friedlich nebeneinander in einem Bett schliefen. Bei dem Anblick der unteren Fotohälfte musste ich unwillkürlich lächeln. Wer auch immer das Foto gemacht hat, er hat das ganze Bett fotografiert und – was höchstwahrscheinlich nicht seine Absicht war – das Pappschild am Fuße des Bettes mitgeschnitten. «Du hast echt an alles gedacht, Ren.», dachte ich erleichtert.

Joco fuhr fort:„Und jetzt würde ich dich gern was fragen, was wahrscheinlich alle Anwesenden interessiert. Läuft da was zwischen dir und Ren?“

Ich war einen Moment lang entsetzt von dieser Frage und Ren schien es nicht anders zu gehen: Er hatte grade einen Schluck Kaffee zu sich genommen und hätte sich fast daran verschluckt, als Joco diese Frage stellte.

Als mir jedoch das Pappschild wieder einfiel, musste ich erneut lächeln.

„Joco, mal ne Frage: Hast du dir das Foto ganz genau angesehen, bevor du es mir gegeben hast?“, fragte ich lächelnd.

„Nicht genau. Wieso fragst du?“, gab Joco zurück.

„Dann ist es ja kein Wunder, dass dir das entscheidende Detail entgangen ist.“, meinte ich und verdrehte gespielt genervt die Augen.

„Was meinst du denn?“, fragte Joco perplex.

„Das da.“, sagte ich und zeigte mit dem Finger auf das Pappschild auf dem Foto.

„Und was ist damit?“, wollte Joco wissen.

„Na ja, lies doch mal, was da steht. Da steht „Wir hatten keine Wahl!“. Ich weiß ja nicht, was du darüber denkst, aber ich halte das für wichtig. Denn das Schild hat gar nicht so Unrecht. Ich hatte in der Tat keine Wahl, da der Junge in meinem Bett schlief.“

„Du hattest doch noch andere Möglichkeiten, warum hast du dich ausgerechnet für diese entschieden?“ Joco ließ nicht locker.

„Sieh mal“, mischte sich jetzt Ren ein, der bis dato seelenruhig an seinem Kaffee genippt hatte, „Rein theoretisch hatte er noch zwei andere Möglichkeiten: Erstens, auf dem Sofa im Wohnzimmer und zweitens, auf dem Futon. Die erste hat er jedoch sofort abgehakt, da Anna ja noch nichts von dem Jungen wusste und misstrauisch geworden wäre, wenn er plötzlich mit Kissen und Decke unterm Arm ins Wohnzimmer gekommen und sich dort schlafen gelegt hätte. Sie hätte sofort wissen wollen, was das soll und das wollte er nicht riskieren.

Die zweite Möglichkeit wäre zu einer anderen Jahreszeit vielleicht denkbar gewesen, aber nicht jetzt im Winter, wo draußen kniehoher Schnee liegt. Die Böden sind mangels Fußbodenheizung ebenfalls entsprechend kalt. Wir alle laufen nicht ohne Grund permanent in jeweils zwei paar dicken Socken durch die Gegend. Selbst Horo, der als geborener Ainu an Kälte gewöhnt ist, würde sich auf derart kalten Böden prompt unterkühlen. Auch dieses Risiko wollte er nicht eingehen. Also fragte er mich, ob er vorübergehend mit mir in einem Bett schlafen könnte. Ich war davon auch nicht sonderlich begeistert, aber so herzlos war ich dann doch nicht, dass ich ihn auf dem Boden schlafen ließ. Ich denke, das wäre dann geklärt.“

„Ja, ich verstehe…“, meinte Joco leicht perplex. Auch ich war perplex. Seit wann nahm Ren mich in Schutz?? Ein weiterer Punkt auf meiner imaginären Liste der Ren-untypischen Dinge.

Der Junge sprang auf und schrie: „Aber ich hab das Foto doch nicht aus Spaß gemacht! Da muss doch was dran sein!!“

„Du kannst doch nicht einfach jemandem was unterstellen!!! Wo kämen wir denn da hin?!“, fuhren ich und Ren den Jungen synchron an.

Der Junge verstummte sofort und setzte sich wieder hin.

Ich und Ren sahen uns verwirrt an und ich konnte sehen, als stünde es Ren auf die Stirn geschrieben, dass er gerade genau das Gleiche dachte, wie ich: «Wir sind uns mal einig?!»

Joco sagte währenddessen zu dem Jungen: „Ich geb dir einen guten Tipp: Das nächste Mal, wenn du jemandem was unterstellen willst, dann such vorher ein paar gute Beweise für deine Theorie, damit es nicht bei einer Unterstellung bleibt.“

„Okay.“, meinte der Junge leise.

Ich löste mich von meiner Erstarrung und ging rüber zur Küchenzeile, um mir einen Kaffee zu machen. Dann ging ich zum Küchentisch und setzte mich neben Ren.

Yo, der grade seinen Tee fertig getrunken hatte, verließ die Küche zusammen mit dem Jungen, weil er ihm noch die Verbände wechseln wollte.

Kaum dass Yo weg war, betrat Anna die Küche.

Run und Pilica stellten sich vorsichtshalber hinter Ren und mich und Joco erstarrte vor Angst.

Anna bedachte alle mit einem eiskalten Blick, ging rüber zur Küchenzeile, machte sich einen schwarzen Kaffee und verließ wieder die Küche.

„Was habt ihr denn?“, fragte ich.

„Na ja“, sagte Pilica, „Anna hat uns gestern alle zur Schnecke gemacht. Mich und Run, weil wir unangemeldet hier aufgetaucht sind und Joco und Yo, weil die sie nicht angerufen haben, nachdem wir da waren.“

„Sie lässt euch übrigens ausrichten“, fügte Joco an mich und Ren gerichtet hinzu, „dass ihr sie das nächste Mal, wenn unangemeldeter Besuch in der Tür steht, gefälligst gleich anrufen sollt, damit sie sich noch was überlegen kann.“

„Dann richtet ihr doch bitte folgendes aus“, meinte Ren gelassen, „Wenn sie auch unterwegs erreichbar bleiben möchte, dann sollte sie nicht vergessen, ihr Handy mitzunehmen.“

Alle, inklusive mir, starrten Ren an, als ob er sich grade freiwillig dazu bereit erklärt hätte, den Abwasch zu machen. Ren war schon cool, vielleicht nicht so cool wie Yo, der in manchen Situationen ja geradezu halsbrecherisch war, aber cool genug, um sich, ohne mit der Wimper zu zucken, mit Anna anzulegen.

Ich kriegte mich wieder ein und sagte etwas, was mich selbst überraschte: „Ich bin ganz deiner Meinung, Ren.“

Ich wusste nicht, ob ich mich nach diesem Satz innerlich ohrfeigen sollte oder nicht, zumal ich gerade tatsächlich Ren zugestimmt hatte, obwohl er ja gar nicht so Unrecht hatte.

Die anderen erklärten uns wahrscheinlich grade für verrückt, so wie sie uns grade ansahen und ich konnte es ihnen nicht mal übel nehmen. Normalerweise fingen ich und Ren wegen jeder Kleinigkeit – und seien es die Frühstücksflocken – einen Streit an, der nicht selten damit endete, dass ich mit Snowboard als Schutzschild durch das Haus rannte und Ren mir mit chinesischer Kampflanze in erhobener Hand hinterher rannte. Aber heute saßen Ren und ich seelenruhig nebeneinander am Küchentisch und tranken Kaffee.

Plötzlich stand Ren auf, stellte seine Tasse in der Spüle ab (Noch so ein Schmarotzer <___<) und verließ die Küche mit den Worten: „Ich geh jetzt trainieren.“

Ich trank meinen Kaffee auch zu Ende und spülte die Tassen ab. Grade als ich fertig war, fiel mir wieder ein, was Ren gesagt hatte, bevor er die Küche verlassen hatte. «Ach du Scheiße!», dachte ich panisch, «Ich hab manchmal aber auch echt ne lange Leitung!»

Ich trocknete mir schnell die Hände ab und lief aus der Küche. „Warte, Ren!“, rief ich dabei.
 

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Das war das sechste Kapi.^^

Ich hoffe euch hat es gefallen. Hinterlasst mir Kommis, ja?-^.^-

Momi^.~

Unterstellungen Teil 2 Profis liegen immer richtig

Halli-hallo!^0^Y *wink*

Und hier ist auch schon das siebte Kapi!^^

Ja, ich weiß, eigentlich sollte dieses Kapi just nach dem sechsten on kommen, aber mir fehlte die Idee für den Schluss des Kapitels. Gomen nasai!!!V.V

Es bleibt nicht viel zu sagen, außer dass Ren für sein derzeitiges Gefühlsproblem die Meinung eines „Außenstehenden“ einholen wird. *wissend grins*

Viel Spaß beim Lesen!^0^

Momi^.~
 

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~Ren~
 

Ich verließ die Küche und ging nach oben in mein und Horos Zimmer. Dort angekommen, zog ich die Vorhänge zu, um wie immer im Halbdunkeln zu trainieren.

Zuerst machte ich ein paar Dehnübungen. Dann fing ich an Tritte zu üben. Doch als ich den ersten Tritt mit dem linken Fuß nach links ausführte, knickte mir das rechte Bein unter - auf das ich bei diesem Tritt mein ganzes Gewicht verlagert hatte - und ich brach zusammen.

Nun hatte ich einen freien Blick auf alles, was bei uns unter den Betten, aber auch so auf dem Boden rumlag. Angefangen bei einer dicken Staubschicht, über weggeworfene Kaugummipapierchen, zerknüllte Zettel, zusammengedrückte leere Coladosen und allerlei anderen Kleinmüll, bis hin zu etlichen Paaren dreckiger Socken, T-Shirts und anderen Klamotten, alles war vertreten. Auch Horos Ikpasui und mein Familienschwert lagen einfach auf dem Boden. Damit nicht genug, zwischen diesem ganzen Krempel lagen auch noch an die Dutzend Tennisbälle rum. Nicht zu vergessen diverse Kuscheltiere, die eigentlich als Deko auf dem Nachtkästchen dienten, im Moment aber zu Staubwischern unterm Bett degradiert wurden. «Irgendetwas sagt mir, dass Anna hier schon länger nicht mehr aufgeräumt hat…», dachte ich.

Da ich mir diese Unordnung nicht mehr antun wollte, (Ja ja, sich über Unordnung beschweren, aber nie was dagegen tun. <____< Typisch Mann… ) versuchte ich mich aufzurappeln, aber es ging nicht. Mein Körper wollte sich einfach nicht bewegen.

Ich versuchte mich am Bett hochzuziehen. Das klappte aber nur, bis ich aufrecht saß.

Ich versuchte nahezu alles Mögliche, um auf die Beine zu kommen, aber meine Beine gehorchten mir einfach nicht.

Ich setzte gerade wieder zu einem der unzähligen Versuche an, mich aufzurappeln, als plötzlich die Tür aufging.

Es war zwar nicht wirklich zappenduster, aber dennoch dunkel genug, dass ich nur die schemenhafte Silhouette der Person erkennen konnte, die beim Eintreten schwach von hinten beleuchtet wurde. (Bin ich froh, dass ich Kommata setze!O.o *sich den letzten Satz anseh*)

Stolz, wie ich war, wollte ich natürlich nicht in dem hilflosen Zustand gesehen werden.

Wenn es etwas gab, was ich noch mehr hasste als rumkommandiert zu werden, dann bemuttert zu werden, mit Samthandschuhen aufgefasst zu werden, als ob ich aus Glas wäre.

Um genau das zu verhindern, fing ich an, mein Gegenüber mit allen möglichen Sachen zu bewerfen, die ich in die in Finger bekam. Darunter diverse Kuscheltiere, zwei bis drei Paar dreckiger Socken, einige Tischtennisbälle und die ein oder andere leere Cola-Dose.

Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Person einige der von mir geworfenen Sachen benutzt, um zu kontern, aber sie stand in die Knie gebeugt da und hielt sich die Arme überkreuz vors Gesicht.

Die Person bewegte sich erst, als ich Horos Ikpasui nach ihr warf. Sie fing das Ikpasui geschickt mit einer Hand und rief: „Hey, was soll das, Ren? Warum wirfst du mein Ikpasui nach mir?“

Ich zog eine Augenbraue hoch und fragte: „Horo? Bist du das?“

„Kennst du sonst noch jemanden, der hier ohne zu klopfen reinplatzen kann?“, konterte Horo sarkastisch und warf das Ikpasui auf mein Bett.

Dass der Sarkasmus eher meine Sache war, zeigte sich in meiner nächsten Aussage: „Tja, ich weiß auch nicht, Anna kann hier also nicht ungefragt reinplatzen, nein? Und der Junge etwa auch nicht? Komisch. Dabei fühlt er sich hier mittlerweile wie zuhause.“

„Gutes Argument.“, meinte Horo verlegen.

„Wie auch immer. Warum bist du mir nachgelaufen?“, wollte ich wissen.

„Ich wollte dich nur davor warnen, jetzt schon mit dem Training anzufangen. Deine Verletzungen sind noch nicht ausgeheilt.“, sagte Horo und machte die Zimmertür hinter sich zu.

„Ach so.“, meinte ich leise.

Das Gefühl kehrte inzwischen langsam wieder in meine Beine zurück. Ich richtete mich mühsam auf und ging, noch leicht wackelig auf den Beinen, zum Schrank.

Daraus holte ich ein Schild hervor, welches ich schon bei meinem Einzug ins Asakuraanwesen angefertigt hatte. Auf diesem Schild stand in meiner sehr rechtskursiven, eng geschlungenen Schrift:
 

Bitte nicht stören!!!
 

Dieses Schild hängte ich, wie schon so oft, an die Außenseite der Zimmertür.

Dann setzte ich mich auf mein Bett und bemerkte meinen Wecker, der mit der Anzeige nach unten auf der Bettdecke lag. Ich griff nach dem Wecker und sah ihn mir genauer an.

«Schön, dass ich auch mal erfahre, dass mein Wecker kaputt ist.», dachte ich ironisch. Ich war genervt. Kein Wunder. Dass Horo ständig seinen Wecker schrottreif machte, war eine Sache, aber dass er meinen Wecker jetzt auch noch unbrauchbar gemacht hatte, das ging zu weit. Dafür würde er noch eine gehörige Moralpredigt erhalten.

Plötzlich fiel mir wieder ein, warum ich das „Bitte nicht stören!“-Schild an die Außenseite der Tür gehängt hatte: Ich wollte in Ruhe meinen Psychiater telefonisch konsultieren.

Ich legte meinen Wecker auf mein Nachtkästchen und nahm mein Handy zur Hand, welches ich mir nur gekauft hatte, um unterwegs erreichbar zu bleiben und meinen Psychiater in aller Ruhe und Abgeschiedenheit anrufen zu können.

Ich wählte die Nummer meines Psychiaters. Es tutete zweimal und am anderen Ende wurde der Hörer abgenommen.

Eine piepsige Frauenstimme sagte: „Hallo, hier ist die psychiatrische Praxis von Dr. Kibou, Konnichiwa, was kann ich für Sie tun?“

„Konnichiwa, hier ist Ren Tao,“, sagte ich geschäftig, „Ich habe ein persönliches Problem psychischer Natur, das ich gerne mit Dr. Kibou besprechen würde.“

„Ah, Tao-kun, unser liebster Stammkunde! Freut mich, freut mich!“ Ich verdrehte genervt die Augen. „Augenblick, ich stelle Sie durch. Aber fassen Sie sich bitte kurz.“

Dann war da ganz kurz die übliche Warteschleifenmusik in Form von Beethoven – der Arzt schien Fan von westlicher klassischer Musik zu sein – und endlich nahm der Doktor höchstpersönlich ab: „Ah, Konnichiwa, Tao-kun! Sie haben also ein persönliches Problem psychischer Natur? Schildern Sie es mir. Ich bin ganz Ohr. Aber bitte nur die Kurzfassung. Ich habe in zwanzig Minuten meinen nächsten Patienten und ich lasse ungern einen Patienten warten.“

„Ich verstehe.“, sagte ich nachdenklich, „Ich fasse mich kurz.“

Dann begann ich ihm zu erzählen, was alles seit dem Auftauchen des Jungen passiert ist. Natürlich erzählte ich nur das Wichtigste. Und wie immer, wenn ich mit meinem Psychiater sprach, ließ ich die Tatsache, dass wir Schamanen waren, völlig außen vor. So sagte ich zum Beispiel anstatt „Schamanenturnier“ „Kampfsportturnier“. Und das nicht ohne Grund: Schamanen wurden zu dieser Zeit gefürchtet und verabscheut.

Und wie immer machte sich der Arzt während meiner Erzählung Notizen – wahrscheinlich, um sich nachher besser eine Meinung über meinen seelischen Zustand bilden zu können – was ich am Kritzel-Geräusch am anderen Ende erkennen konnte.

„ ... und seitdem habe ich immer so ein komisches Gefühl, wenn ich der Person begegne. Wie beschreibe ich es am besten... Geborgenheit, ja genau, Geborgenheit.“, beendete ich meine Erzählung. (IC? Fehlanzeige. OOC? OOCer geht’s nicht mehr!-.-)

Ich habe natürlich bewusst nicht erwähnt, dass es sich bei der besagten Person um Horo handelte.

„Und sehen Sie diese Person oft?“, fragte der Psychiater sachlich.

„Das lässt sich nicht vermeiden, wenn man sich mit der Person das Zimmer teilt.“, antwortete ich.

„Wie sieht ihre Beziehung zu besagter Person normalerweise aus?“

„Wir streiten uns permanent, was nicht selten zu Handgreiflichkeiten führt. Die anderen müssen uns jedes Mal auseinanderzerren.“

„Interessant.“, murmelte der Arzt, „Ich würde sagen, was sich liebt, das neckt sich.“

„WIE BITTE?! Das soll doch wohl...“ Doch ich wurde nicht fertig, denn schon flog die Tür auf und ein etwas grimmiger Horo trat ein.

Ich war sofort auf hundertachtzig.

„Horo!!! Hast du noch nie was von Anklopfen gehört???“, fauchte ich Horo entgegen, während ich mir das Handy vom Ohr weghielt.

„Wieso? Warum sollte ich an die Tür meines eigenen Zimmers klopfen?“, fragte Horo ganz ungeniert.

Er hatte ja gar nicht so unrecht. Es WAR blöd, an die Tür des eigenen Zimmers zu klopfen. Aber in diesem speziellen Fall nicht.

„Ich weiß nicht, Horo“, meinte ich sarkastisch, „Vielleicht, weil an der Außenseite der Tür ein Schild hängt, auf dem „BITTE NICHT STÖREN!!!“ draufsteht?!“

„Ach, da steht „BITTE NICHT STÖREN!!!“ drauf?“, meinte Horo mit hochgezogener Augenbraue, „Tut mir Leid, aber bei deiner Sauklaue könnte da alles mögliche stehen.“

„Ich hör wohl nicht Recht! Meine Schrift ist ja wohl ordentlicher als deine!!“

„Deine Schrift mag ordentlicher sein als meine, aber meine Schrift ist wenigstens leserlich!“ Horo atmete kurz durch. „Wie auch immer, ich bin nicht hier, um zu streiten. Anna hat mich geschickt. Sie hat grade ihr importiertes Regal von Ikea bekommen und braucht ein paar Leute, um ihr beim Zusammenschrauben des Regals zu helfen.“

„Warum fragt sie dann nicht Ryu und Yo?“

„Hat sie schon, aber sie braucht noch jemanden mit Fingerspitzengefühl und einem guten Gleichgewichtssinn und sie dachte da an dich.“, meinte Horo mit einem breiten Grinsen.

„Na schön. Von mir aus.“ Ich seufzte resignierend. „Geh zu Anna und sag ihr, dass ich in zehn Minuten runterkomme.“

„In Ordnung. Aber warum erst in zehn Minuten?“

„Weil ich grade meinen Psychiater in der Leitung habe. Und er hat nur noch zehn Minuten Zeit für mich.“

„Ach so, verstehe.“, meinte Horo, „Ich werd’s Anna ausrichten, aber ich bin mir sicher, dass sie das garantiert nicht positiv auffassen wird.“

„Du weißt doch, wie sie ist. Bei der wundert uns gar nichts mehr.“

Horo lachte. „Hast recht.“

Mit diesen Worten war er auch schon hinter der Tür verschwunden.

„Also, weiter im Text.“, meinte ich zu meinem Psychiater am anderen Ende der Leitung, „Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja. WIE BITTE?! Das soll doch wohl ein Scherz sein!!!“

„Über so was scherze ich nicht.“, sagte der Arzt gelassen, „Bei dem komischen Gefühl handelt es sich wohl um Liebe.“

Da hatte ich die Bestätigung: Ich war verliebt. Wenn mein Psychiater sagte, ich sei verliebt, dann musste es stimmen. Immerhin hatte er schon mindestens dreißig Jahre Erfahrung und ihm sind schon genug verliebte Leute untergekommen, so dass er wusste, wie ein verliebter Mensch aussah, oder in diesem Fall sich anhörte.

Ich stand, wie vom Donner gerührt, da und fragte mich, wie’s weitergehen sollte.

Ich ließ das Handy in Zeitlupe die Wange runtergleiten. Ich riss es jedoch sofort wieder hoch, als ich daraus leise die Stimme des Arztes hörte: „Tao-kun, sind Sie noch dran?“

„Ja. Arigato. Sie haben mir sehr geholfen.“, meinte ich leicht geistesabwesend.

„Gern geschehen.“ Mein Arzt schien heute außerordentlich gute Laune zu haben.

„Sayonara!“, sagte ich.

„Sayonara, Tao-kun!“, sagte der Arzt.

Wir beide legten auf.

Ich legte das Handy weg und wäre fast schon im Selbstmitleid versunken, wäre mir nicht was eingefallen. Ich sollte ja noch helfen, ein Regal zusammenzubauen. (//Assis: Der verhält sich aber komisch.Oo// -.- *Schild hochhält: „OOC!!!“* //Assis: Ach so~o. °0° Das erklärt natürlich einiges.^^// *drop* *denk* Gute Assis sind heutzutage echt schwer zu finden… *seufz*)

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich fünf Minuten früher als geplant das Gespräch mit meinem Arzt beendet hatte.

Ich stand vom Bett auf und verließ mein Zimmer.

Auf dem Weg die Treppe runter fühlte ich plötzlich wieder diese Schwäche von vorhin in meinen Beinen. «Nicht schon wieder!», dachte ich leicht aufgebracht, «Ich will nicht schon wieder zusammenbrechen!»

Ich riss mich grade noch rechtzeitig zusammen, denn unten bog gerade Horo um die Ecke und kam mir entgegen.
 

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Was bin ich fies! Hör einfach an der spannendsten Stelle auf!*eg*

Nya, wie auch immer, hier erstmal die Bedeutung der japanischen Wörter, die ich benutzt habe:

Konnichiwa = Guten Tag

Arigato = Danke

Sayonara = Auf Wiedersehen
 

Ach ja, der Name des Arztes kommt auch nicht von ungefähr. „Kibou“ bedeutet übersetzt „Hoffnung“.

An dieser Stelle möchte ich noch anmerken, dass ich diese Shounen-Ai nur schreibe, weil nichts gegen Leute habe, die homosexuell sind. Aber das heißt nicht, dass ich Homosexualität jetzt besonders befürworte oder so. Das heißt lediglich, dass ich homosexuelle Leute tolerieren könnte, aber nicht unbedingt akzeptieren. Das ist einfach meine Meinung und das ist auch der Grund dafür, dass ich kein Adult-Kapitel bringen werde.

Und sorry noch mal, wenn die Charas mal wieder ziemlich OOC sind.^^°
 

Momi^.~

Eine Chaos verursachende Neuigkeit oder vorübergehender Waffenstillstand

Hallo, Leute!

Sorry, ich hatte ein Krea-Tief. T^T

Aber jetzt geht’s wieder.^___^

Ich bin sogar metapherfreundlich aufgelegt. Wundert euch also nicht, wenn ich in diesem Kapitel ein paar Metaphern benutze.^___^

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!^0^

Momi^.~

PS: Danke für den Tipp in deinem letzten Kommi, Jitsch!^__~
 

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~Ren~
 

Ich brauchte meinen ganzen Willen, um mich nach außen hin nicht halb so schwach zu geben, wie ich mich fühlte. Und ich fühlte mich schwach. So schwach, dass ich nicht so genau auf meine Umgebung achtete. Ein Fehler mit fatalen Konsequenzen. Denn ich übersah einen Schuh, der aus unerfindlichen Gründen mitten im Flur stand – ich konnte mir schon denken, wer den Schuh da liegen gelassen hatte, weil nur einer im Haus Schuhgröße 50 trug – stolperte darüber und landete – zu meinem Leidwesen – direkt in Horos Armen. Ich wurde auf der Stelle rot und hoffte, dass Horo das nicht sehen würde. Sollte er es dennoch sehen, würde ich einfach sagen, dass ich rot geworden sei, da diese Situation mir peinlich sei. Ich schaute auf und sah zu meiner Überraschung, dass Horo ebenfalls rot geworden ist. Ich dachte mir, dass seine Röte auch auf dem Peinlichkeitsgrad der Situation beruhte. Aber so peinlich uns beiden diese Situation schien, wollten wir dennoch nicht auseinander gehen.

In mir herrschte der reinste Kampf. Während mein Verstand all seine Alarmglocken läutete, um meine sonst so wachen Reflexe dazu zu bewegen, Horo von mir wegzustoßen, sang mein Herz eine sanfte Melodie voller Wärme, um meine Reflexe zu entspannen. Und mein Herz gewann diesen Kampf. Ich blieb in Horos Armen.

Wir hätten Stunden so stehen können. Aber es sollte wohl nicht sein, denn um die Ecke hinter Horo ging eine Tür auf und wir beide sprangen auseinander, wie zwei mit den gleichen Polen aufeinander gerichtete Magneten.

Anna stand in besagter Tür und brüllte: „Wo bleibt ihr denn? Mein Regal baut sich nicht von allein zusammen!! Also hopp, hopp! An die Arbeit!“

Wir gingen hinter Anna ins Wohnzimmer, wo wir feststellten, dass das Regal bereits ausgepackt war. Aber wie immer, wenn Yo und Ryu etwas ausgepackt hatten, sah das Wohnzimmer wie ein Friedhof für Verpackungsmaterial aus. Überall lagen Styroporkügelchen, Kartonstücke und Plastikfolienfetzen. Yo brütete inzwischen über der Bauanleitung und Ryu saß neben ihm und beschwerte sich: „Warum müssen die immer jedes Teil einzeln verpacken? Das ist doch zum Kotzen! Da braucht man ja zum Auspacken mehr Zeit als zum Zusammenbauen!“ Prompt bekam er von Anna eine Kopfnuss. „Hör auf zu meckern und bau das Regal zusammen!“ Dann schnappte sie Yo die Bauanleitung unter der Nase weg und sagte mit einem Blick auf die Uhr: „Ihr habt jetzt eine halbe Stunde, um Mittag zu essen. Dann will ich euch alle“ – damit meinte sie Yo, Ryu, Horo und mich – „wieder hier im Wohnzimmer sehen. Wer auch nur eine Minute zu spät kommt, wird nach dem Abendessen bis zur Nachbarstadt ohne Pause hin und zurück joggen!“

Um wertvolle Zeit nicht zu verlieren, überwanden wir den Weg zur Küche in Renntempo. Wir aßen, was Joco – irgendwie war er in letzter Zeit der Einzige, den Anna zum Kochen verdonnerte – uns aufgetischt hatte, nach Möglichkeit ruhig und gemächlich und schauten immer wieder zur Uhr. Dann rannten wir wieder zurück. Mir wurde auf halbem Weg schwindlig und ich musste langsamer gehen. Im Endeffekt kam ich eine Minute zu spät und quittierte das mit einem „Pöh, ich mach, was ich will!“, um den Eindruck zu erwecken, dass ich mich nicht sonderlich drum scherte, was Anna sagte. Das wurde von allen einfach hingenommen und wir fingen an, das Regal zusammenzubauen, was in etwa so aussah: Anna saß mit der Bauanleitung im Schoß auf dem Sofa und dirigierte uns; Ich und Ryu hielten die einzelnen Bauteile aneinander; Yo und Horo schraubten oder hämmerten die Bauteile zusammen. Gerade als wir mit dem Regal fertig waren und Anna uns darum bat, das Regal in der Ecke hinzustellen, flog die Wohnzimmertür auf und eine übertrieben fröhliche Run kam reingerannt. Ohne uns die Chance zu lassen, zu fragen, was denn los sei, verkündete sie: „Leute, ich bin schwanger!!!“

Sie musste sehr laut gewesen sein, denn plötzlich kamen auch Joco, Manta und Pilika die Treppe runter und aus der Küche ins Wohnzimmer gerannt. „Was?!“, war unser aller Antwort auf Runs Aussage.(Schatz, das heißt nicht „Was“, sondern „Wie bitte“. (Zitat aus dem Buch „Schokolade zum Frühstück“)) Danach waren unsere Reaktionen verschieden: Pilika bombardierte Run mit Fragen wie „In welchem Monat?“, „Von wem?“ und „Junge oder Mädchen?“; Manta blätterte wie verrückt in einem Buch namens „Was Schwangere beachten müssen“; Anna grummelte etwas vor sich hin, wovon ich nur die zwei Satzfetzen „Na toll“ und „genug Probleme“ verstanden hatte; Joco murmelte nur: „Oh mein Gott! Was essen Schwangere denn?“; Horo stand da und schaute geistesabwesend zur Decke, was ich nur als Versuch deutete, sich vorzustellen, wie Run wohl im neunten Monat aussähe; Yo grinste sein Yo-Grinsen und sagte: „Herzlichen Glückwunsch!“; Ryu wischte sich mit dem Handrücken Tränen aus den Augen und sagte weinerlich(Man stelle sich vor, er sagt das in der deutschen Version der Serie mit diesem witzigen Akzent.XD): „Nein, wie entzückend! Dir wurde die Chance gegeben, einem Kind zu schenken das Leben! Und dein kleines Kind wird eine Zuflucht haben und geliebt werden! Wiiie schöööön!“ und ich dachte sarkastisch, dass an dem ein Dichter verloren gegangen sei; Ich selbst setzte mich seelenruhig neben Anna auf das Sofa und sagte: „Na dann wissen wir ja, was der Grund für deine Stimmungsschwankungen war.“

Ich war mir einer Sache sicher: In dieser Hinsicht waren alle mit mir einer Meinung. Da ich aber nicht wollte, dass meine Schwester mir, als ihrem einzigen Bruder, irgendwelche Aufgaben aufbürdete, die sie selbst als Schwangere nicht mehr ausüben konnte – Ich hatte dank Anna ja eh schon genug zu tun - verließ ich langsamen Schrittes das Wohnzimmer. Ganz nach dem Motto: „Man soll gehen, wenn’s am Schönsten ist.“

Mir war bewusst, dass ich nicht drum rum kommen würde, meiner Schwester heute noch einmal zu begegnen: beim Abendessen. Das Abendessen konnte ich schon aus Prinzip nicht weglassen, aber auch weil ich Hunger bekommen hatte. Bei den leckeren Gerüchen, die aus der Küche kamen, war das ja auch kein Wunder.

Auf halber Treppe blieb ich stehen und fragte Joco: „Was gibt es denn heute zum Abendbrot?“

Joco sah mir erst verwirrt hinterher, dann war er plötzlich hellwach und verschwand mit einem „Heilige Scheiße, das Essen!“ in der Küche.

Ich grinste. Wenn ich nichts gesagt hätte, wäre das Essen womöglich angebrannt und damit ungenießbar für die meisten von uns. Aber so hatte ich dafür gesorgt, dass das Abendessen nicht in einem völligen Fiasko endete. (Eingebildet ist er ja überhaupt nicht...*Ironie*)

Ich ging in mein und Horos Zimmer und überlegte, wie ich mir wohl bis zum Abendessen die Zeit vertreiben sollte. Es würde wohl noch zwischen einer halben und einer ganzen Stunde dauern, bis Joco „Das Essen ist fertig!“ die Treppe hochrufen würde. Bis dahin musste ich mich mit irgendwas beschäftigen. Also überlegte ich.

«Spaziergang machen? Nein, ich könnte durch irgendwelche Umstände aufgehalten werden und das Abendessen verpassen. Buch lesen? Nein, ich hab alle wirklich guten Bücher im Haus schon durch und selbst wenn ich ein Buch fände, das lesenswert ist, ich könnte beim Lesen die Zeit vergessen und Joco würde darunter verstehen, dass ich keinen Hunger hätte und deshalb nicht runterkäme. Und ich bin ganz bestimmt nicht erpicht darauf, hungrig ins Bett zu gehen. Meinen Wecker reparieren? Das wäre für mich von Nutzen, aber auch das könnte länger dauern als nötig.» Ich hatte mich beim Nachdenken auf mein Bett gelegt und richtete mich wieder auf, da ich fand, dass diese Grübelei zu nichts brachte. Plötzlich hörte ich, wie Joco „Das Essen ist fertig!“ rief. Nach einem schnellen Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass ich allein mit dem Nachdenken, wie ich die Zeit totschlage, die Zeit totgeschlagen hatte. (Hach, die Langeweile kann ja so brutal sein... *theatralisch seufz* Aber die macht das eher zufällig im Vorbeigehen. Beschäftigungen sind da noch brutaler, denn sie schlagen die Zeit mit voller Absicht tot.XD)

Beim Abendessen war es ungewöhnlich still, obwohl neun Leute am Tisch saßen. Normalerweise redeten mindestens zwei Personen am Tisch. Diese Personen waren nicht selten Horo und ich, die mal wieder wegen irgendwas miteinander stritten. Aber diesmal sahen weder Horo noch ich einen Grund darin, einen Streit anzufangen. Es war ja nicht so, dass uns unsere Streitereien Spaß machten oder dass wir uns absichtlich zankten, um den anderen auf den Wecker zu gehen.

Aber wir konnten uns – so unglaublich das war – wegen jeder Kleinigkeit in die Wolle kriegen. Manchmal genügt eben ein Wort, um einen ausgewachsenen, verbalen Kampf mit fatalen Konsequenzen zu entfachen.

Mich wunderte es daher absolut nicht, dass ich und Horo während des Abendessens von allen angestarrt wurden. Die anderen waren schon so an unsere permanenten Streitereien gewöhnt, dass sie jedes Mal, wenn Horo und ich in einem Raum waren, mit Pseudo-Spannung darauf warteten, dass wir einen Streit anfingen, damit sie sich die Zeit damit vertreiben konnten, uns entnervt auseinander zu zerren.

Mir fiel auf, dass Horo seine Portion hinunterschlang, als ob er seit einer Woche nichts mehr gegessen hätte. Ich meine, sein gesegneter Appetit in allen Ehren, aber was sollte denn die Eile? Ihm nahm doch kein Mensch sein Essen weg.

Als Horo seinen Teller leer gegessen hatte, wusch er ihn und seine Gabel sauber und verließ schnell die Küche. Diesmal war ich es, der ihm perplex hinterhersah. Und zwar aus drei Gründen: Erstens: Normalerweise verlangte Horo nach der ersten Portion immer einen Nachschlag. Zweitens: Es grenzte an ein Wunder, wenn Horo freiwillig den Abwasch machte. Drittens: Die Wahrscheinlichkeit, dass Horo die Küche mal fluchtartig verließ, war etwa so groß, wie die Wahrscheinlichkeit, dass Anna selber den ganzen Haushalt schmiss, also eins zu einer Milliarde.

Alle anderen schauten ihm ebenfalls perplex hinterher, was ja nur allzu verständlich war. Das eben, war kein für Horo typisches Verhalten gewesen.

Als ich in mein und Horos Zimmer kam, war er nicht da, nur der Junge, der sich unverschämterweise auf meinem Bett breitgemacht hatte und jetzt leise vor sich hin schnarchte. Mir war es egal, ob er die Betten im Dunkeln verwechselt hatte oder da müde umgefallen war, wo er gestanden hatte. Ich hatte absolut keinen Nerv, ihn jetzt mit Samthandschuhen anzufassen, also versuchte ich es auf die harte Tour. Ich nahm ihn in die Arme und warf ihn aus meinem Bett. Eigentlich sollte sein Landeziel Horos Bett sein, aber bei dem Sturz von der Treppe muss meine Koordination gelitten haben, denn er verfehlte ganz knapp Horos Bett und landete auf dem Boden auf der anderen Seite. «Knapp daneben ist auch vorbei.», dachte ich mit den Schultern zuckend und machte das, was ich nach dem Essen eigentlich hatte machen wollen: Ich ging unter die Dusche.

Als ich fertig war und aus dem Badezimmer herauskam, sah ich Horos hellblauen weißgepunkteten Lieblingspulli auf meinem Bett liegen. Ein sicheres Zeichen, dass Horo von wo auch immer wiedergekommen war. Warum? Ganz einfach. Horo ging im Winter nie ohne seinen Lieblingspulli aus dem Haus. Das war eins dieser todsicheren Dinge in diesen vier Wänden.

Ich wollte mich schon den Rest des Abends langweilen, da ich – Oh, Wunder – von Anna keine Aufgabe für den Abend bekommen hatte, als mein Blick auf mein Nachtkästchen fiel. Da lagen zwei Bücher. Zuerst dachte ich, das seien welche, die Horo sich zum Lesen zurechtgelegt hatte, aber als ich näher trat, um die Überschrift zu lesen, stellte ich fest, dass das nicht die Art Literatur war, die Horo gerne las. Beide Bücher waren chinesisch. Das eine hieß „Im Garten des Samurais“ (Das Buch gibt’s wirklich. Und ich muss es wissen. Ich hab es im Bücherregal stehen.^^) und war ein Drama und das andere war die Biographie von Kampfsportlegende Bruce Lee. Letzteres interessierte mich als Kampfsportfan natürlich besonders. Horo las eher Science-Fiction- oder Action-Romane. Er las keine Dramen und chinesische erst recht nicht. Wie ich an den Aufklebern auf den Buchrücken erkennen konnte, stammten die beiden Bücher aus dem Buchladen um die Ecke und sie waren frisch gekauft. Neben den beiden Büchern lagen noch ein Lesezeichen und ein Zehnerpack Sticker. Die gab’s in diesem Buchladen immer gratis dazu mit Motiven nach Wahl. Auf dem Lesezeichen war ein Tiger drauf und auf den Stickern waren kleine getigerte Katzen. Horo war also im Buchladen gewesen und hatte mir was Neues zu Lesen geholt. Jetzt wusste ich auch warum er es beim Essen so eilig gehabt hatte. Er wusste, dass der Laden bis sieben arbeitete und musste sich beeilen, um rechtzeitig zu kommen.

«Womit hab ich das denn verdient?», dachte mit hochgezogener Augenbraue.

Da sah ich einen kleinen Zettel auf dem Boden liegen, der runtergefallen sein musste, als ich die Bücher in die Hand genommen hatte. Ich hob ihn auf und las:

Eine kleine

Entschuldigung

dafür, dass ich

deinen Wecker

kaputt gemacht

habe.

Horo
 

Leicht irritiert – «Horo entschuldigt sich mal bei mir?!» - legte ich den Zettel beiseite, schnappte mir eins der Bücher und setzte mich aufs Bett. Bevor ich mich ins Buch vertiefte, wisperte ich noch ein leises „Danke“.
 

~Horo~
 

Nachdem ich den Abwasch gemacht hatte – das war die Strafe dafür, dass ich das Haus verlassen hatte, ohne zu sagen wohin, warum und für wie lange – ging ich nach oben in mein und Rens Zimmer. Als ich es betrat, fiel mir zuerst die Stille darin auf, die gelegentlich von leisem Schnarchen unterbrochen wurde. Als nächstes sah ich Ren, der wohl beim Lesen eingeschlafen sein musste. Er lag auf dem Rücken, Kopf leicht zur Seite gekippt, und auf seiner Brust lag aufgeschlagen und umgedreht die Biographie von Bruce Lee. Ich ging zu Ren herüber, nahm das Buch von seiner Brust – was sich als schwieriges Unterfangen erwies, da eine von Rens Händen noch auf dem Buch lag und ich ihn nicht wecken wollte – legte das Lesezeichen an der Stelle ins Buch, an der es aufgeschlagen war und legte es auf Rens Nachtkästchen ab. Dann deckte ich ihn zu und betrachtete ihn eine Weile. Wenn ich ihn hätte beschreiben sollen, hätte ich auf jeden Fall das Wort „süß“ in den Mund nehmen müssen. Unwillkürlich streckte ich meine rechte Hand aus und berührte seine Haare. Ich fand seine Haare schon immer schön und sie rochen immer so wunderbar nach Pfirsichshampoo. Gedankenverloren wuschelte ich durch Rens Haare. Als ich bemerkte, was ich da tat, zog ich sofort meine Hand zurück. Zu spät. Seine Haare sahen so aus, als ob daraus nie eine Haarzacke gemacht worden wäre. Ich wusste, dass Ren erst einen Schock bekommen und dann ausrasten würde, wenn er sehen würde, was mit seinen Haaren passiert war. Ich beschloss, schlafen zu gehen. Irgendwoher wusste ich, dass Ren sich für die Bücher bedankt hatte und kurz bevor ich einschlief, flüsterte ich: „Gern geschehen.“
 

~Ren~
 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, stellte ich mit einem Blick auf den Wecker – Yo hatte mir freundlicherweise seinen geliehen, solange ich meinen noch nicht repariert hatte und Horo hatte ihn freundlicherweise noch nicht kaputt gemacht – fest, dass es sieben Uhr morgens war. Dann war ich erstmal irritiert darüber, dass ich zugedeckt – wenn auch nicht im Pyjama sondern in dem chinesischen Zweiteiler, den ich sonst zuhause trug – da lag und das Buch – das ich abends zuvor gelesen hatte und mit dem auf der Brust ich eingeschlafen war – zugeschlagen mit Lesezeichen darin auf meinem Nachkästchen lag. Was mich als Nächstes wunderte, war die Tatsache, dass Horo – normalerweise stand er nie vor neun auf – nicht mehr im Bett war. Ich richtete mich auf und dachte, dass meine Augen mir einen Streich spielten. Das Zimmer war sauber und ordentlich. Ich sah zur Sicherheit unterm Bett nach, ob man nicht einfach alles unters Bett geschoben hätte und mir fiel die Kinnlade runter – sofern das kopfüber möglich war. Unterm Bett war es sauber. Keine Staubschicht, keine dreckigen Klamotten, kein gar nichts, nur blitzblankes Laminat. Der einzige Gedanke, der mir in dem Moment durch den Kopf schoss, war: «Ist das ne Fata Morgana?». (Er ist so verwirrt, dass er nicht merkt, dass er in Jugendslang denkt. Das tut er normalerweise nie. V.V (Siehe Anime bzw. Manga))

Genau in diesem Augenblick kam Horo ins Zimmer. Er bemerkte meinen verwirrten Gesichtsausdruck und sagte grinsend: „Weißt du, ich konnte um halb sieben nicht mehr schlafen, also bin ich aufgestanden. Und weil ich den Saustall hier nicht mehr ertragen konnte hab ich kurzerhand aufgeräumt.“

«Horo steht freiwillig um halb sieben auf?! Er räumt freiwillig das Zimmer auf?! Hab ich was verpasst?! Träume ich noch?! Wenn ja, dann flehe ich meinen Körper hiermit an: WACH AUF!!! Ich will raus aus diesem durchgeknallten Traum!!!», war mein Gedanke dazu. Ich kniff mir in den linken Arm, um zu sehen, ob ich noch träumte und musste zu meinem Leidwesen feststellen, dass ich hellwach war. Ich atmete ganz tief durch und stand auf. Ich erklärte Horo für verrückt, als ich sah, wie er freiwillig das Bett machte. Im Badezimmer – ich wollte mir eigentlich die Zähne putzen – wich meine Verwirrung erst dem Schockzustand – ich sah mich mal ohne Haarzacke im Spiegel und sprang geschockt zehn Meter vom Spiegel weg – dann der Verzweiflung – ich wetzte durch das ganze Badezimmer und durchwühlte alle Schränke auf der Suche nach Haargel. „Meine schöne Frisu~ur!!“, flennte ich Sturzbachtränen heulend, als ich keinen gefunden hatte – und zum Schluss der Wut – Horo kam ins Badezimmer und ich sprang ihm an die Gurgel. Ihn würgend und woher auch immer wissend, dass nur er mir die Frisur ruiniert haben konnte, warf ich ihm folgende Worte an den Kopf: „Du Idiot! Hast du auch nur ansatzweise eine Ahnung, wie lange ich brauche, um diese Frisur hinzukriegen?! Ich brauche dafür ganze drei Stunden!! Und du hast es geschafft, ein Werk von drei Stunden, binnen drei Sekunden zu ruinieren!! Ich wäre vielleicht nicht halb so sauer, wenn wir noch Haargel hätten! Aber wir haben leider keinen!! So kann ich mich unmöglich unten blicken lassen!! Es ist alles deine Schuld!!!“

„Doch... wir... haben... noch... Haargel...“, würgte Horo hervor.

„Ach ja?? Wo denn???“, schrie ich in Rage. Bevor ich eine Antwort bekam, riss Horo sich los und verließ das Badezimmer, als wenn er einen Hundertmetersprint hinlegen musste. Wütend rannte ich ihm hinterher und sah ihn neben „unserem“ Bett mit einer Tube Haargel in der Hand stehen und mir damit zuwinken. Da ich immer noch rannte, konnte ich nicht rechtzeitig bremsen und rannte in Horos Arme hinein. Ich wurde rot und meine Wut war wie weggeblasen. Doch sie sollte schon bald wiederkommen, denn Horo sagte amüsiert: „Ich wusste ja gar nicht, dass du für ne Tube Haargel bereit bist, mir in die Arme zu springen!“

Ich stieß Horo von mir weg, schnappte mir das Haargel, das Horo beim Aufprall auf dem Boden aus der Hand geflogen war und stapfte wutschnaubend zurück ins Badezimmer.
 

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So, das war das achte Kapitel.

Ich finde, dass Ren arg OOC war. Gomen!>m<

Es ist etwas länger, aber das ist Absicht, denn das ist die Entschuldigung dafür, dass ich zwei Monate kein Kapitel mehr hochgeladen habe.^____^

Hat es euch gefallen oder habt ihr was auszusetzen, dann sagt es mir. Ich mag Kommis und kann auch Kritik vertragen.

Bis zum nächsten Kapi!^0^

Momi^.~

Gedanken sind frei oder Frühstück á la Horohoro

Hallo, Leute!^0^

Hier kommt (see~ehr verspätet(Ihr könnt mich klein hacken, aufspießen und auf kleiner Flamme grillen, ich hab’s verdient)) das neunte Kapitel.

Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden, also lege ich gleich mit dem Kapitel los.^^

Viel Spaß beim Lesen!^0^

Momi^.~
 

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~Horo~
 

Ich sah, wie Ren wütend ins Badezimmer zurückstapfte und extralaut die Tür hinter sich zuknallte. Ja, Ren war wütend und ich konnte es ihm nicht mal übel nehmen. Es war eben alles meine Schuld.

Plötzlich hörte ich ein Grunzen. DAS war nicht meine Schuld. Ich drehte mich zu meinem Bett und sah, wie der Junge sich träge aufrichtete, bis er aufrecht saß – so aufrecht es im schlaftrunkenen Zustand eben ging. Er sah sich etwas verpeilt und fast schon in Zeitlupe um, säuselte „Jets hallusiniere ich schon…“ und fiel leise schnarchend wieder zurück in die Kissen.

«Was war das denn?» Ich fand dafür einfach keine Worte. Wurden hier neuerdings alle wahnsinnig oder lag das an mir? Gedankenverloren ließ ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Als mein Blick auf die Badezimmertür fiel, fiel mir wieder ein, worüber ich nachgedacht hatte, als der Junge mich „unterbrochen“ hatte. Ich hatte gerade daran gedacht, dass Rens Wut auf mich durchaus berechtigt war. Und zwar berechtigt durch mein Verhalten, welches ich mir erst erklären konnte, wenn ich es gründlich analysierte. Deshalb ließ ich die wichtigsten Geschehnisse – zumindest aus meiner Sicht – der letzten zwölf Stunden noch mal Revue passieren.
 

«1. Ich hatte zwei Bücher für Ren gekauft.
 

Okay, das ist ja noch irgendwie nachvollziehbar. Ich hatte schlechtes Gewissen gehabt, weil ich Rens Wecker kaputt gemacht hatte.
 

2. Ich hatte durch Rens Haare gewuschelt.
 

DAS ist weniger nachvollziehbar. Ich war zwar in Gedanken gewesen, aber das ist keine Entschuldigung dafür, dass mein Körper sich selbstständig gemacht hatte, schließlich hab ich dadurch Rens Frisur ruiniert. Aber ich hab ja bereits meine Strafe erhalten: eine Standpauke, die sich gewaschen hatte.
 

3. Ich war um halb sieben aufgestanden.
 

Das ist definitiv untypisch für mich. Es ist zwar allgemein bekannt, dass ich ungern länger als acht Stunden schlafe, aber deshalb um halb sieben aufstehen? Ich frage mich allen Ernstes, ob mit mir noch alles in Ordnung ist.
 

4. Ich hatte freiwillig das Zimmer aufgeräumt.
 

Allein die Tatsache, dass ich das überhaupt mal mache, grenzt an ein Wunder. Aber auch noch freiwillig? Ich fange langsam an, an meinem Verstand zu zweifeln.
 

5. Ich hatte zu Ren gesagt: „Ich wusste ja gar nicht, dass du für ne Tube Haargel bereit bist, mir in die Arme zu springen!“
 

Memo an mich: Nicht mehr unüberlegt handeln, denn: Was immer mich dazu gebracht hat, DAS zu sagen, es darf es nicht noch mal soweit bringen.

By the way, das gilt auch für die Haarwuschelaktion.

Denn das war wirklich selten dämlich.»

Ich verweilte noch eine Weile in meinen negativen Gedanken, bis mich das Geräusch einer krachend auffliegenden Tür wieder in die Realität zurückholte.

«Ren» Er war immer noch wütend. «Ich dachte eigentlich das viele Gegrummel und Gefluche hätte ihm geholfen, seiner Wut Luft zu machen. Tja, falsch gedacht. Anscheinend hatte er ne ganze Menge mehr Wut aufgestaut, als ich dachte.»

Ich sah auf und war sprachlos.

Nicht nur, weil er mich mit seinem Blick fast erdolchte, sondern auch wegen seiner Frisur.

Irgendwie hatte er es geschafft sich hellblaue Strähnchen ins Haar zu machen und seinem Blick nachzuurteilen, war es meine Schuld.

Als mein Blick auf meine Tasche fiel, weiteten sich meine Augen entsetzt.

«Oh, scheiße!», dachte ich zunehmend nervöser, «Wie benebelt war ich vorhin denn?! Ich, baka, habe das Haargel mit der hellblauen Tönung verwechselt, die ich für meine Schwester gekauft habe!»

Angstschweiß trat mir auf die Stirn und ich ließ meinen Blick wieder zu Ren wandern.

„Horo“, begann er gefährlich ruhig, „Wieso sind meine Haare hellblau?!“

„Keine Ahnung“, antwortete ich mit einem kläglichen Versuch von einem Lächeln, „Aber sieh’s mal von der positiven Seite: Es sieht echt cool aus, findest du nicht auch?“

Seh ich so aus, als ob ich es cool fände?!“, fauchte Ren.

«Nein. Definitiv nicht.», dachte ich trocken.

Er ging einen Schritt auf mich zu und fauchte: „Sag mir sofort, wie ich diese blaue Farbe aus meinen Haaren kriege!!“

Ich zuckte zusammen und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken.

So wütend hatte ich ihn extrem selten erlebt. Mir war schleierhaft, wieso er sich so über ein paar blaue Haarsträhnen aufregte. Diese Tönung war doch auswaschbar.

So sagte ich schon wesentlich ruhiger: „Wasch dir einfach mit Shampoo die Haare aus.“

Ren hatte gehört, was er hören wollte und verschwand Türe knallend wieder im Bad.

„Äh, Ren?“, rief ich durch die Badezimmertür.

Aus dieser tauchte jetzt Rens Kopf auf und ein genervtes „Was denn?!“ verließ dessen Lippen.

„Willst du nicht das „richtige“ Haargel haben?“, fragte ich und hielt ihm das Haargel entgegen.

„Wehe es ist wieder ne Tönung!“, knurrte Ren, schnappte sich das Haargel und knallte nun schon zum dritten Mal an diesem Tage die Türe hinter sich zu.

Ich beschloss in die Küche zu gehen. Es war mittlerweile halb acht Uhr morgens und mein Magen gab mir knurrend zu bedenken, dass er inzwischen vor Leere gähnte.

Ich fing bei der Vorstellung eines leckeren Frühstücks sogar ein wenig an zu sabbern.

Als ich die Küche betrat, stellte ich zu meiner Verwunderung fest, dass ich der Erste war, der an diesem Morgen die Küche betrat.

Ich tat es meinem Magen gleich und knurrte. Denn bei uns gab es eine Regelung bezüglich des Frühstücks, welche schwarz auf natur außen auf unserer Küchentür stand: „Der erste, der aufsteht, macht Frühstück für alle.“

Die einzige Person, die sich nicht daran hielt, war paradoxerweise gerade die Person, auf deren Mist diese Regel gewachsen ist: Anna.

Obwohl alle im Haus wussten, dass sie fast immer als Erste aufstand und dass sie sehr wohl kochen konnte, zwang sie immer den, der nach ihr als erstes aufstand, Frühstück zu machen.

Dieses Mal fiel diese unzweifelhafte Ehre mir zu. Das einzig positive daran war, dass Anna mich gar nicht erst dazu zwingen musste. (Achtung, Ironie!)

Ich knipste die Kaffeemaschine an, holte Aufbackbrötchen aus dem Gefrierfach, verteilte sie auf einem Backblech und schob sie bei 220° in den Ofen. (Wenn es nach der Globalisierung geht, dann essen auch manche Japaner Frühstück nach Europa-Art.^^)

Kaum waren sie fertig, hörte ich oben Fußgetrappel.

Ich verdrehte die Augen. «War ja klar.», dachte ich leicht genervt, «Wenn’s im ganzen Haus nach frischgebackenen Brötchen riecht, dann werden ALLE wie zufällig ZUR SELBEN ZEIT wach!»

Einer nach dem anderen, fanden sich alle langsam in der Küche ein, bis auf Anna und Ren.

Alle saßen am Tisch und redeten wild durcheinander.

Yo fand es urkomisch, als Joco sich zwei Essstäbchen in die Nase gesteckt hatte. Ich verstand beim besten Willen nicht, was daran so witzig war.

Ryu und Manta diskutierten lautstark über Musikgeschmack. Ich war übrigens Mantas Meinung, Ryus ununterbrochene Falschsingerei zu amerikanischen Schlagersongs ging einem auf Dauer gewaltig auf den Keks. Aber wie man unschwer an deren Debatte erkennen konnte, über Geschmack ließ sich definitiv wunderbar streiten.

Meine Schwester und Run gaben sich gegenseitig Frisurentipps und redeten angeregt über Produkte aus der Kosmetikindustrie, von denen ich noch nicht mal wusste, dass es sie gibt.

Ich tischte inzwischen die Brötchen auf und stellte Milch und diverse Brotaufstriche auf den Tisch.

Ich sammelte bei allen die Getränkebestellungen ein und machte mich daran sie zu machen.

Ich machte für jeden was anderes: für Pilika einen Earl Grey mit Milch und Zucker; für Yo Hagebuttentee; für Joco einen Kakao; für Ryu Instant-Kaffee ohne alles; für Manta Milchkaffee und für Run grünen Tee.

Plötzlich flog die Tür auf und ließ alle Gespräche schlagartig verstummen.

Beim Geräusch der an die Wand krachenden Tür zuckte ich zusammen und hätte beinahe Yos dampfenden Hagebuttentee fallen lassen.

Da ich mit dem Rücken zur Tür stand, gab mir lediglich die plötzliche Stille Auskunft darüber, dass Anna höchst persönlich in der Tür stand.

„Guten Morgen, Allerseits!!“, sagte sie und ihr scharfer Ton ließ mich abermals zusammenfahren. (Mit „scharf“ hier gemeint „messerscharf.^^)

Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass die anderen – sie gehörten ebenfalls zur Szenerie hinter mir – nicht viel anders auf die Schroffheit seitens Annas reagiert hatten, als ich.

„Einen starken schwarzen Kaffee mit zwei Stück Zucker, aber dalli! Sonst läufst du hundert Runden um den Block!“, blaffte Anna mich an und ließ sich neben Yo nieder.

Ich reichte Yo seinen Hagebuttentee und bereitete Annas Kaffee zu.

Meine Alarmglocken schrillten die ganze Zeit: «Uh-oh! Wenn Anna schlecht gelaunt ist, dann heißt es: Rette sich, wer kann! Oder in unserem Fall: Pass auf, was du sagst!»

Apropos schlecht gelaunt, Ren wollte doch auch frühstücken. Bestimmt würde er sich wieder unbemerkt reinschleichen, da er ungern Aufsehen erregte.

Erneut flog die Tür krachend auf.

Oh ja, und wie er schlich! Wie ein Elefant im Porzellanladen.

Ich hatte seit jeher einen äußerst strapazierfähigen Geduldsfaden, doch nun war meine Geduld am Ende.

Ich drehte mich abrupt um, schenkte Ren den finstersten Blick aus meinem Arsenal und fauchte: „Ja, verdammt!! Ich weiß, dass du schlechte Laune hast, Ren!! Aber was um alles in der Welt ist SO schwer daran, die Tür wie jeder normale Mensch zu benutzen?! Warum musst du unsere Nerven jedes Mal mit einem ohrenbetäubenden Krach malträtieren?!“

„Und wenn schon. Ist nicht mein Problem.“, war Rens einziger Kommentar dazu, bevor er sich neben Run an den Tisch pflanzte.

Ich sah regelrecht sprachlos dabei zu, wie er sich relativ lustlos ein Brötchen mit Erdbeermarmelade schmierte.

Da hielt ich ihm eine ganze Schimpftirade und das Einzige, was er dazu zu sagen hatte, war „Und wenn schon. Ist nicht mein Problem.“?!

Ich hatte eigentlich gedacht, DIESER Teil von Rens Persönlichkeit sei durch Yo ausgelöscht worden, aber so konnte man sich irren.

Die anderen, die bei Rens „Auftritt“ jäh verstummt waren, redeten jetzt munter weiter.

Ich beschloss nicht weiter auf Ren einzugehen, machte mir eine heiße Schokolade und setzte mich zu den anderen an den Tisch.

Ich überlegte, was ich mir aufs Brot schmieren wollte und hielt in dem Chaos auf dem Tisch – das weitestgehend aus einem Handgemenge (Im wahrsten Sinne des WortesXD) bestand – nach Nutella Ausschau.

Da entdeckte ich es vor Yos Nase.

Als ich danach griff, bekam ich mit, wie Anna irgendetwas zu Yo sagte und dieser bei jedem Wort eine Nuance bleicher wurde und nun so blass war, dass er vor einer Kalkwand nicht auffiele.

Ich wollte lieber nicht wissen, was Anna zu ihm gesagt hatte, aber angesichts Yos verzweifeltem Gesichtsausdruck und Annas – dezent ausgedrückt – aufgewühltem Gemüt, hatte ich das Gefühl, dass Yos Training heute besonders höllisch werden würde.

Meine Laune sank noch tiefer – wenn das überhaupt noch möglich war – als alle nach dem Frühstück – das übrigens ansonsten weitestgehend ereignislos verlaufen ist – die Küche verlassen hatten.

Denn die Regel besagte weiterhin, dass der, der Frühstück gemacht hatte, außerdem nach dem Frühstück sämtliches Geschirr waschen musste.

Und da Anna zu geizig für eine Spülmaschine war – sie meinte, das Ding verbrauche zuviel Strom (Aber stundenlang Soaps gucken ohne Rücksicht auf die Stromrechnung ist okay. Sicher doch. *Ironie* ) – musste das per Hand erledigt werden.

Als wenn’s nicht schon schlimm genug gewesen wäre, fing auch noch die Nachbarskatze am helllichten Tage an, ein Katzenkonzert zu veranstalten, während ich Geschirr wusch.

Genervt riss ich das Küchenfenster auf und warf den erstbesten Gegenstand nach der Katze, der mir unter die Finger gekommen war: einen sorgfältig zweimal gefalteten Lappen.

Wenn ich genervt war, war ich seltsamerweise äußerst zielsicher. Auch diesmal traf ich voll ins Schwarze.

Das konnte man durchaus wörtlich nehmen, denn besagter Lappen faltete sich im Flug auseinander und klatschte der Katze mitten auf die mit schwarzem Fell bewachsene Schnauze. (Arme Katze…)

Im nächsten Augenblick prustete ich los. Es war ja schon witzig, wenn ein Mensch ein Handtuch ins Gesicht kriegte. Aber wenn eine Katze einen Lappen ins Gesicht kriegte, der viermal so groß wie ihr Kopf war, dann sah das so absurd aus, dass man sich einen Lachkrampf auf alle Fälle nicht verkneifen konnte.

Die Katze fauchte dumpf in den Lappen und schüttelte heftig den Kopf, sodass der Lappen runterflog und während er auf den Boden zusegelte, versetzte die Katze dem quadratischen Stoffstück einen Hieb mit der rechten Vorderpfote und fauchte es an.

Mit einem letzten Fauchen in meine Adresse, sprang sie vom Zaun, auf dem sie zuvor gesessen hatte und verschwand im Nachbarsgarten.
 

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Ich hoffe die Charas waren nicht allzu OOC.

Wir sehen uns wieder beim zehnten Kapitel!^0^

Momi^.~

Rens heißgeliebte Milch oder ein indirektes Versprechen

Hi, Leute!^0^

Hier kommt das zehnte Kapitel.

Titel ist wie immer Programm.

Viel Spaß beim Lesen.

Momi^.~
 

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~Horo~
 

Nachdem die Katze weg war, widmete ich mich wieder dem Geschirrwaschen. Während des Geschirrwaschens schweiften meine Gedanken wieder zu Ren ab.

«Wenn man denkt, er schleicht sich rein, tritt er mit einem Knall auf und wenn man möchte, dass er sich wie jeder normale Mensch beim Eintreten bemerkbar macht, dann schleicht er rum, wie eine Raubkatze auf Beutezug. Versteh ihn einer, ich tu’s nicht.»

In meiner Gedankenstimme war die Resignation diesbezüglich nicht zu überhören.

Ich war ein naturverbundener Mensch, der im Schutz der Wälder Hokkaidos aufgewachsen ist und daher ziemlich einfach gestrickt.

Deshalb war es so schwer für mich Ren zu verstehen, denn im Gegensatz zu mir war er eine komplizierte und unberechenbare Person.

Meine Gedanken unterbrachen sich jäh, als plötzlich eine Stimme neben mir sagte: „Warum haben wir keine frische Milch im Kühlschrank stehen?“

Ich zuckte heftig zusammen und drehte mich so abrupt zur Stimme hin um, dass die Person, die gesprochen hatte, nicht rechtzeitig reagieren konnte und die Metallschüssel in meinen Händen mit vollem Karacho gegen die Nase bekam und umflog.

Ich hatte schon an der Stimme erkannt, wer die Person war. Es war Ren.

Mit der blutenden Nase und den vor Überraschung aufgerissenen Augen sah er so bedeppert aus, dass ich mich krampfhaft zusammenreißen musste, um nicht laut loszulachen.

Sein entgleister Gesichtsausdruck normalisierte sich langsam, als realisiere er nach und nach, was passiert war.

Bei der Vorstellung, wie Ren es realisierte, hatte ich seltsamerweise das Bild einer Mikrowelle mit Popcorn aus dem Gefrierfach drin, die eingeschaltet worden war, im Kopf.

Die Mikrowelle stellte hierbei Rens Gehirn dar, das Popcorn die Information und die Tatsache, dass sie an war, dass die Bearbeitung bereits voll im Gange war.

Ren verzog das Gesicht vor Schmerz und fasste sich mit einer Hand an die Nase. Die Bearbeitung der Information war also abgeschlossen.

In meiner Vorstellung machte die Mikrowelle gerade „Pling!“.

«Ich halt’s nicht mehr aus!», dachte ich und prustete los.

„Verdammt! Ich glaub, du hast mir die Nase gebrochen!“, schimpfte Ren leicht näselnd, da er mit seiner Hand versuchte die Blutung zu stoppen.

„Geschieht dir recht!“, sagte ich lauthals lachend, „Was schleichst du dich auch so von hinten an?“

Ren grummelte irgendwas Unverständliches und rappelte sich auf.

Ich hatte mich bald wieder beruhigt und sagte zu Ren: „Und was deine Frage von vorhin betrifft: Keine Ahnung, warum keine Milch im Kühlschrank steht. Frag mal Anna. Sie ist für die Einkäufe zuständig.“

„Aber es steht doch sonst auch Milch im Kühlschrank, warum dann heute nicht?“

Ich seufzte und schüttelte missbilligend den Kopf.

Ren hielt es für selbstverständlich, dass immer frische Milch im Kühlschrank stand und war wohl überrascht, dass es mal nicht so war.

„Und die Milch kann nicht einfach mal alle sein?“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. Meine Stimme triefte nur so vor Ironie.

Ren sah mich an, als ob ich vom Mars käme.

Diese Reaktion war ja zu erwarten. Schon allein daran zu DENKEN, dass keine Milch im Kühlschrank stand, war für Ren unvorstellbar, vom damit konfrontiert zu werden, dass TATSÄCHLICH keine drin stand, ganz zu schweigen.

Ich grinste belustigt. Aber genau DAS war es, was ich an Ren so mochte: diese verquere Mischung aus schrecklich vorhersehbaren Reaktionen und absoluter Unberechenbarkeit. Abwechslung vorprogrammiert.

Ich wendete mich wieder dem Geschirr zu und sagte in Rens Richtung: „Okay. Was hältst du davon: Ich trockne noch schnell das Geschirr zu Ende ab, frage Anna nach ein bisschen Geld und wir gehen zusammen einkaufen.“

Ren sah mich schon wieder an, als ob ich vom Mars käme.

Diesmal jedoch zierte eine leichte Röte Rens Gesicht, die definitiv nicht von der Aufregung um die blutende Nase herrührte.

«Wie süß»

Während ich mich innerlich für diesen Gedanken ohrfeigte, blieb ich äußerlich gelassen und sagte zu Ren: „Ja, ich weiß. Anna HEUTE um irgendwas zu bitten, grenzt an Selbstmord. Und mir ist klar, dass zum einen deine Begeisterung fürs Einkaufen sich in Grenzen hält und zum anderen ich für deine schlechte Laune heute verantwortlich bin. Letzteres tut mir übrigens echt Leid. Aber erstens, einkaufen gehen müssen wir heute sowieso und zweitens, wenn ich dich nicht dazu überreden kann dann schafft’s unter Garantie Anna. Da wette ich drauf.“

Ren sah mich an, als ob ich komplett durchgeknallt wäre. (Was ja so falsch nicht ist, nicht wahr?^^)

Geschlagene fünf Minuten herrschte zwischen uns Stille, bis Ren sich endlich zu Wort meldete: „Erst stehst du um halb sieben auf und räumst das Zimmer auf. Das allein ist schon das achte Weltwunder und Grund genug, dich für verrückt zu erklären. Dann gibst du noch so Zeug von dir wie „Ich wusste ja gar nicht, dass du für ne Tube Haargel bereit wärst, mir in die Arme zu springen.“ (Siehe Kapitel 8)

Und jetzt sagst du mir, dass du ausgerechnet heute, wo Anna mal eine tickende Zeitbombe ist, sie um etwas bitten willst. DAS wäre Grund genug dich nicht nur für verrückt, sondern auch für lebensmüde zu erklären. Sag mal, Horo, bist du krank??“

«Wow, SOVIEL hat Ren noch NIE auf einmal gesagt!», dachte ich verwundert.

Dann wurde mir der Inhalt des von ihm Gesagten bewusst und meinem Mund entwich ein Seufzer, so tief, wie die tiefste Schlucht, die ich jemals mit eigenen Augen zu Gesicht bekommen hatte.

„Ob du’s glaubst oder nicht, das hab ich mich auch schon gefragt…“, sagte ich und seufzte abermals.

Mein Gesichtsausdruck verwandelte sich vom sorgenvollen zum belustigten, als ich Rens ungläubigen Gesichtsausdruck mit dem weit heruntergeklappten Unterkiefer gesehen hab.

Der Satz „Is nich wahr…“ stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.

Ich seufzte nochmals und sagte: „Guck doch nicht so. Ist das so abwegig, dass ich mir über mein Verhalten Gedanken mache?“

„Ehrlich gesagt, ja.“

Ich seufzte.

„Und hör mit dem Geseufze auf.“

„Okay.“

Inzwischen war ich mit dem Geschirrabtrocknen fertig und räumte die letzten Tassen in den Schrank.

Kaum dass die allerletzte Tasse im Schrank war, schnappte ich mir Ren am Arm und verließ mit ihm die Küche.

Er war zu überrascht gewesen, um zu reagieren, als ich nach ihm gegriffen hatte und war jetzt umso wütender.

Da er keine Waffe zur Hand hatte, boxte er mit seiner freien Hand gegen meinen Arm, aber mein Griff war schraubstockfest.

Außerdem schmiss er mir eine Beleidigung nach der anderen an den Kopf und versuchte mich mit seinem Blick zu erdolchen. Alles ohne Erfolg.

Denn ich war fixiert darauf, mit Anna zu sprechen – ich musste schließlich genau überlegen, wie ich meine Bitte formulieren sollte – und bekam Rens Gefluche und Gezappel nur am Rande mit.

Vor Annas Tür blieb ich stehen, sodass Ren in mich prallte und verstummte.

Ich klopfte an und nachdem ich ein gereiztes „Herein!“ gehört hatte, trat ich samt Ren ein.

Mir bot sich ein bizarres Bild: Yo hing schwitzend zwischen den beiden Betten im Raum, sodass sein Kopf auf dem einem Bett und seine Beine auf dem anderen Bett lagen und Anna saß eine Zeitschrift über heiße Quellen lesend auf seinem Bauch.

„Weshalb stört ihr mich?“

Annas kalte Stimme durchschnitt die entstandene Stille, wie ein Messer ein Stück Butter.

„Ähm, ich und Ren wollten einkaufen gehen…“, fing ich an, musste allerdings abbrechen, um dem zum Protest ansetzenden Ren unauffällig auf den Fuß zu treten.

Annas rechte Augenbraue fuhr in die Höhe.

„Und du möchtest ein bisschen Geld, sehe ich das richtig?“, führte sie meinen Gedanken zuende.

„Richtig.“, antwortete ich grinsend.

„Da auf dem Pfeilerspiegel liegt mein Portemonnaie. Nimm dir 1000 Yen. Und wehe du störst noch mal Yos Training!“

„Ist gut.“, sagte ich leise, holte mir 1000 Yen aus dem Portemonnaie und verließ immer noch mit Ren im Schlepptau Annas Zimmer.

Als die Tür hinter uns ins Schloss gefallen war, schimpfte Ren: „Sag mal, spinnst du?! Was sollte das eben?“

„Du hast doch gesehen, wie Anna drauf ist.“, antwortete ich ruhig, „Legst du so großen Wert drauf, dich mit Anna anzulegen?“

„Gutes Argument.“

Ich drehte mich zu Ren um – ich stand mit dem Rücken zu ihm – stellte mit Schrecken fest, dass Rens Nase wieder blutete.

„Oh, Mist! Ren, deine Nase blutet wieder!“, rief ich.

Danach ging alles ziemlich schnell.

Ich schnappte mir Ren(Definitiv zweideutig.^^), rannte mit ihm in die Küche, pflanzte Ren etwas grob auf einen Stuhl und bat ihn darum den Kopf in den Rücken zu legen.

Dann holte ich einen Eisbeutel aus dem Gefrierfach, legte ihn Ren auf die Nase und bat ihn den Eisbeutel festzuhalten.

Joco, den ich mir auf dem Weg zur Küche geschnappt hatte, bat ich darum bei Ren zu bleiben und ihm zu sagen, wann er den Eisbeutel runter nehmen darf.

Auf Jocos Frage hin, wie das passiert sei, antwortete ich kurz angebunden: „Es war ein Unfall.“

Ren streckte die Hand nach mir aus und formte mit den Lippen den Satz: „Lass mich nicht mit dem allein!“

Ich schenkte ihm einen Blick voller Mitgefühl und flüsterte: „Tut mir echt Leid. Was Besseres konnte ich auf die Schnelle nicht auftreiben. Aber ich werde mich beeilen und du kriegst deine Milch, verlass dich drauf.“

Ren formte wieder einen Satz, diesmal: „Das hoffe ich für dich. Ohne Milch überleb ich das hier nicht.“

Ich warf ihm ein Grinsen zu und verließ innerlich lachend die Küche.
 

~Ren~
 

«Was sollte dieses Grinsen eben?»

Ich konnte mir keinen Reim drauf machen. «Und warum tut er so, als ob Milch lebensnotwendig für mich wäre?»

Mein Blick wanderte zu Joco.

«Na ja, obwohl… Ich kann’s ihm nicht verübeln, dass er meinen letzten Satz wörtlich genommen hat. In meiner Situation würde ich sagen, eine außergewöhnliche Situation – Ich sitze mit Kopf im Nacken und Eisbeutel im Gesicht da und werde von Joco mit seinen dämlichen Witzen zugetextet – manchmal wünschte ich mir, Joco würde mit einer Pistole auf mich schießen. Bei der ist wenigstens irgendwann das Magazin leer – und versuche mich krampfhaft abzulenken, indem ich mit Absicht meine Gedanken abschweifen lasse in völlig egal welche Richtung, Hauptsache ich überhöre diese stümperhaften Witze – erfordert außergewöhnliche Maßnahmen – eine Flasche Milch – Milch war für mich schon immer das Leckerste, was es auf Erden gab und obendrein ein guter Durstlöscher, sodass ich beim Milch trinken schon mal gerne alles um mich herum vergaß.

Wie tief bin ich gesunken, dass ich mich schon auf Horo verlasse und hoffe, dass ER mir meine Milch bringt, während ICH mir Jocos Gesellschaft antue. Aber, mal ehrlich: Hab ich eine Wahl?»

Ich seufzte resigniert.

«Mal was anderes: Was sollte dieser mitleidige Blick von Horo vorhin? Oder war das womöglich wirkliches Mitgefühl? Nein, unmöglich.

Normalerweise bringt er mir in solchen Situationen eher Schadenfreude entgegen.

Dieses Mitgefühl ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass wir Freunde sind. Obwohl, Freundschaft hin oder her, das wäre so ziemlich das erste Mal, dass er wirkliches Mitgefühl mir gegenüber in einer solchen Situation entgegenbrachte.

Sollte er vielleicht mehr als nur Freundschaft für mich übrig haben? Nein, Quatsch, ausgeschlossen. Wir sind doch beide Jungs. (Als ob DAS für die Liebe je ein Hindernis gewesen wäre.-.-)

Es kann auch sein, dass Horo einfach wahnsinnig wird.

Apropos wahnsinnig, was hat mich geritten zu denken, ich würde Horo lieben? (siehe Kapitel 6)

Ich glaube, ich werde auch langsam wahnsinnig.

Wer hätte das gedacht? Horo und ich haben mal was gemeinsam. Nicht zu fassen.»

Ich lachte innerlich humorlos auf.

Jocos Stimme holte mich aus meinen Gedanken.

„Hörst du mir überhaupt zu?“

„Hm?“, fragte ich aus dem Konzept gerissen.

„Na toll.“, meinte Joco vorwurfsvoll, „Da erzählt man dir einen Hammerwitz und du hörst nicht mal zu.“

«Also, weißt du, Joco, deine Witze sind – dezent ausgedrückt – Geschmackssache und ich bin froh, dass ich deinen vermeintlichen „Hammerwitz“ nicht gehört habe.», dachte ich gequält und war froh, dass sich das nicht auf meinem Gesicht zeigte.

„Wie auch immer. Die Blutung hat aufgehört. Du kannst den Eisbeutel runternehmen.“

Ich tat wie mir geheißen und nahm den Eisbeutel runter.

Ich versuchte meinen Kopf wieder aus dem Nacken zu holen. Irgendetwas knackste.

«Na wunderbar.»

Weil mein Hals so lange in einer unbeweglichen Position verharren musste, war er nun eingeschlafen. Und da diese unbewegliche Position auch noch äußerst unbequem gewesen war, war mein Hals steif und nur unter Schmerzen beweglich.

«Großartig. Muss ich mir jetzt noch länger Jocos Gesellschaft antun, bis das Blut wieder ordnungsgemäß durch meinen Hals pulsiert? Das halte ich nicht aus! Bitte, Horo, beeil dich, bevor ich meine Geduld, die heute sowieso begrenzt ist, noch verliere und Joco eigenhändig erwürge! Bitte!... Das gibt’s nicht. Jetzt muss ich schon flehen. Soweit ist es schon gekommen. Soviel zu meinem Stolz.»

Wieder seufzte ich resigniert.

«Sayonara, Stolz! Du warst ein toller Stolz, aber im Leben eines jeden Mannes kommt der Augenblick, da er seinen Stolz begraben muss. Aber wieso nur wurdest du mir so früh genommen? Wieso nur? Du warst doch noch so jung!»

Wäre das nicht ironisch gemeint gewesen, hätte ich auch noch ein paar Tränchen rausgedrückt.

Langsam spürte ich meinen Hals wieder.

«Na Halleluja! Mein Hals lebt wieder.», dachte ich erleichtert und war froh, dass diese Qual – anders konnte man Jocos Wasserfall an stümperhaften Witzversuchen einfach nicht nennen – bald vorüber war.
 

~Horo~
 

Ich stand an der Bushaltestelle, ein Tetra-Pak Milch mit beiden Armen umklammert und fest an meine Brust gepresst.

Irgendwie schien heute nicht mein Tag zu sein: Erst war am Milchregal die Hölle los gewesen, übersetzt: Da ging es zu wie am Grabbeltisch, versuch mal im Gedränge an was ranzukommen ohne einer wilden Horde sonderangebotsüchtiger Frauen zum Opfer zu fallen – es grenzte an ein Wunder, dass ich überhaupt noch eine Packung Milch erwischt hatte – dann hatte mich beim Verlassen des Ladens ein heftiger Schneesturm erwischt und jetzt war mir auch noch mein Bus vor der Nase weggefahren. (Gibt schlimmeres.-.-)

Nicht dass da nicht alle fünf Minuten ein Bus vorbeikäme, aber DER Bus, der in MEINE Richtung fuhr, kam nur alle dreißig Minuten.

Das hieß für mich: Entweder eine halbe Stunde im Schneesturm warten und sich den Allerwertesten abfrieren oder acht Kilometer durch tiefen Schnee zu Fuß nach Hause gehen.

Ich wählte letzteres, da ich SO wenigstens in Bewegung und damit warm bleiben würde.

Außerdem entschied ich mich zu joggen, da Ren seine Milch so schnell wie möglich haben wollte und ich ihm diesen Wunsch um jeden Preis erfüllen wollte.

Ich joggte und joggte, doch der Weg schien kein Ende zu nehmen.

Ich wurde nach und nach schwächer, doch ich hörte nicht auf zu laufen.

Irgendwann sah ich in der Ferne die Dächer der Häuser meines Blocks und ein schwaches Lächeln umspielte meine Lippen.

Inzwischen war das einzige, was mich noch zum Weiterlaufen antrieb, der klägliche Rest meines Willens aufgebaut auf einem einzelnen simplen Gedanken: «Ich muss zu Ren!»

Vor unserem Haus hielt ich an und läutete mit schwacher, zitternder Hand, während mir alles vor Augen verschwamm.

Ich lehnte mich an die Tür, die Milch immer noch an meine Brust gepresst.

Die Tür wurde geöffnet und Licht strahlte mir entgegen.

Ich erkannte die schemenhaften Umrisse einer Person, bei der ich bestenfalls an der Frisur erkannte, wer das war.

„Da bist du ja, Horo. Sag mal, hast du eine Erkältung oder warum bist du so rot im Gesicht?“, hörte ich die Person irgendwie von ganz weit weg sagen, obwohl sie direkt vor mir stand.

„Baka… Ainu kriegen keine Erkältung…“, hörte ich mich selber leise sagen.

Alle Geräusche waren wie ausgeblendet.

Ich sah mich noch seitwärts an der Tür herunterrutschen, dann wurde meine Sicht schwarz.

Das letzte, was ich gespürt hatte, bevor ich mein Bewusstsein komplett verloren hatte, war der kalte Fußboden unter meiner linken Wange gewesen.
 

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Ich hoffe das war kein allzu schlimmer Cliffhanger und die Charas waren nicht allzu OOC.

Immer her mit der positiven wie negativen Kritik!^0^

Ich bin ganz Ohr.^^

Momi^.~

Das große Erwachen oder Rens Handicap

Hallo, Leute!^0^

Da bin ich wieder und habe das elfte Kapitel im Schlepptau.

Lang, lang ist’s her…-.-

Ein halbes Jahr hat das gedauert. Nicht zu fassen. *Kopf schüttel*

Asche auf mein Haupt… *seufz*

Na ja, als Entschädigung ist das elfte Kapitel extralang.^___^

Viel spaß beim Lesen!

Momi^.~
 

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~Horo~
 

Ich machte ganz langsam die Augen auf.

Meine Sicht war verschwommen und ich musste ein paar Mal blinzeln, ehe sie wieder halbwegs klar war.

Ich ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen.

Dies war das Zimmer, welches ich mir mit Ren teilte. Das sah ich an meinem Snowboard welches an der Wand lehnte und an Rens Familienschwert, welches auf einem an der Wand angebrachten Regalbrett seinen Platz hatte.

Ich musste schmunzeln. Ren war ja sonst relativ pflegeleicht, wenn es darum ging, was er so brauchte, aber wenn es um seine Kampfutensilien ging, dann würde er am liebsten für jedes von ihnen ein Regal oder eine Halterung spezial anfertigen lassen. Das ging aber nicht, solange Anna in diesem Haus das Sagen hatte. Er konnte schon von Glück reden, dass er wenigstens ein Regal für sein Familienschwert bekommen hatte, auch wenn er sich immer noch drüber aufregte, dass er es selbst hatte anbringen müssen.

Ich ließ meinen Blick zum Fenster schweifen.

Der schwere Vorhang war einen Spalt breit offen und Sonnenlicht flutete hinein.

Schlagartig saß ich kerzengerade im Bett.

«Wie lange war ich bewusstlos gewesen?! Ist das das Licht der untergehenden Sonne oder der gerade erst aufgegangenen Sonne??»

In dem Augenblick spürte ich plötzlich einen kalten Luftzug am Oberschenkelansatz und um den Oberkörper herum. Das Fenster war wohl einen Spalt breit geöffnet und die Decke war bei meinem ruckartigen Aufsetzen runtergerutscht und hatte einen Teil meiner Oberschenkel entblößt. Ein kurzes, heftiges Frösteln ging durch meinen Körper. Ich schlang meine Arme ganz eng um den Körper. Dabei fiel mir auf, dass ich außer Boxershorts nichts anhatte. Anlass genug, der Situation klar zu werden: Irgendwie war ich vom Flur nach oben in unser Zimmer gekommen – höchstwahrscheinlich hatte man mich getragen – irgendwie war ich meine ganze Kleidung losgeworden – dieselbe Person, die mich getragen hatte, musste mich aus den Klamotten geschält haben – und nun fand ich mich in Rens Bett wieder.

Ich ertrug die Kälte nicht länger – selbst ein Ainu konnte der Kälte nur mit Boxershorts bekleidet nicht lange standhalten – packte mich wieder ins Bett und zog mir die Decke bis unters Kinn.

Immer noch leicht fröstelnd widmete ich mich meinen Gedanken.

«Ich kann mir ungefähr vorstellen, wie es kommt, dass ich halbnackt im Bett liege, aber wer hat mich getragen? Wer außer Ren hat meinen Zustand noch mitbekommen? Wieso war ich überhaupt umgekippt? Wer hat mich ausgezogen? Wer war alles dabei gewesen, als man mich ausgezogen hatte? War Ren auch dabei gewesen? Sekunde, seit wann kümmert’s mich, ob Ren mich beim Umziehen sieht oder nicht? Hallo, wir teilen uns seit geraumer Zeit ein Zimmer! Da müssen wir uns doch tagtäglich gegenseitig beim Umziehen sehen! Also wirklich, ich verliere langsam den Verstand. Oder ich werde schwul.» (Wenn du wüsstest, wie Recht du hast, Horo…X3)

Irgendetwas unmittelbar neben mir machte ein murrendes Geräusch.

Ich erstarrte kurz in der Bewegung und drehte meinen Kopf ganz langsam nach links.

Und ich sah mich konfrontiert mit Rens Gesicht. Rens schlafendem Gesicht.

«Wenn man vom Teufel spricht bzw. denkt…», dachte ich.

Er saß zusammengesunken auf einem Stuhl. Seine Arme lagen ineinander gefaltet auf dem Bettrand und auf ihnen ruhte sein Kopf mit dem Gesicht zu mir. Eine widerspenstige Haarsträhne war verrutscht und hing nun quer über sein rechtes Auge.

Wie konnte nur jemand, der im wachen Zustand so selten gute Laune hatte, dass man nicht einmal wusste, wie er aussah, wenn er gute Laune hatte; der sich immer eiskalt und unnahbar gab und nur als freundlich galt, wenn er jemanden – besonders mich – mit seinen sarkastischen Kommentaren verschonte; der immer so finster drein schaute, dass man nicht unterscheiden konnte, ob er gerade gedanklich Morddrohungen schickte oder ob sein Blick gerade auf „Normal“-Modus war; wie konnte so jemand im Schlaf nur einen derart friedlichen, beinah schon an ein wohlbehütetes und unschuldiges Kind erinnernden Gesichtsausdruck haben? Es war mir ein Rätsel. Ren war ein wandelndes Rätsel. Ich wusste so gut wie gar nichts von ihm.

Die widerspenstige Strähne nervte mich dann doch. Ich ließ meine Hand unter der Decke hervorkommen und schob die Haarsträhne vorsichtig hinter Rens Ohr.

Einen Bruchteil von Sekunde später huschte mir ein Gedanke durch den Kopf, gefolgt von einem Schauer, so kalt, dass ich einen Moment lang echte Eiszapfen auf meinem Rücken spürte.

Es war eine kurze dafür aber umso schrecklichere Vorstellung davon, was Ren mit mir machen würde, wenn er wüsste, dass ich wieder seine Haare angefasst hatte.

Plötzlich bewegte sich Rens Kopf unter meiner Hand.

Ich zog meine Hand zurück, als hätte ich mich verbrannt.

Rens Augen gingen langsam auf.

Er richtete sich leicht wackelig auf – scheinbar war das Gehirn wach, der Körper aber noch nicht so ganz – und rieb sich verschlafen die Augen, was ich ausgesprochen niedlich fand.

„Bin wohl eingeschlafen…“, meinte er mehr zu sich selbst als zu mir.

Dann fixierten seine goldgelben katzenähnlichen Augen mein Gesicht und er fragte in seiner gewohnt kühlen Manier:

„Na, ausgeschlafen, Schlafmütze?“

Um die Tatsache zu überspielen, dass ich seine Haare angefasst hatte, gab ich belustigt zurück:

„Musst du gerade sagen!“, und zeigte glucksend auf seine, nicht zuletzt durch die Hände meiner Wenigkeit, zerzausten Haare.

Dafür taxierte er mich prompt mit einem durchdringenden Blick, der allerdings, angesichts seiner ansonsten total zerzausten Erscheinung und dem leichten Abdruck seiner Hände im Gesicht, die gewünschte Wirkung leicht verfehlte.

Doch er senkte gleich wieder seinen Blick und schien ein beinahe perfides Interesse an den Mustern zu finden, die die Falten in der Bettdecke machten.

„Wenn du wieder lachen kannst, dann geht’s dir wohl gut.“, meinte er unwirsch.

Für einen Augenblick hätte ich schwören können, einen Rotschimmer auf seinen Wangen gesehen zu haben.

„Was ist denn passiert?“, wollte ich wissen.

„Du bist zusammengebrochen.“, war Rens nüchterne Feststellung.

«Was du nicht sagst…», dachte ich sarkastisch.

„Als du zurückgekommen bist,“, fuhr Ren unbeirrt fort, „war Faust gerade zufällig auf eine Tasse Tee vorbeigekommen. Und als du umgekippt bist, hat er dich gleich untersucht. Nach der Untersuchung sagte er, du wärst schlicht und ergreifend übermüdet.“

„Kein Wunder.“, gab ich ohne Umschweife zu.

Rens Augenbraue fuhr in die Höhe.

„Wie meinst du das?“, fragte er und in seiner Stimme lag ein Hauch von Verwunderung.

Aber war das nur Einbildung oder war da auch Sorge in seiner Stimme zu hören?

„Ich hab die letzten Nächte kaum geschlafen.“, gab ich zur Antwort und fügte in Gedanken hinzu: «Weil ich über meine Gefühle für dich nachgedacht habe.»

Ren seufzte.

„Du machst Sachen…“

Ich blinzelte verwirrt.

„Hast du dir etwa Sorgen um mich gemacht?“, fragte ich ungläubig.

Ren zuckte merklich zusammen und wurde auf der Stelle rot.

„N-nein… Ich…das…die anderen…“, stotterte er verlegen. Er seufzte, räusperte sich und setzte noch einmal an, diesmal ohne zu stottern, aber immer noch so rot wie eine reife Tomate: „Es kommt halt nicht oft vor, dass der Gesprächspartner einfach umkippt!“

Dieser Satz, gepaart mit einem vorwurfsvollen Blick, machte mir irgendwie ein schlechtes Gewissen und ich nuschelte verlegen ein „Tut mir Leid“, bevor ich verstummte.

Eine peinliche Stille entstand zwischen uns. Es war plötzlich so ruhig, dass man eine Nadel hätte fallen hören können. Mir war diese Stille unheimlich, denn wenn ich mit meinem besten Freund zusammen saß, während so eine erdrückende Stille herrschte, die keiner von uns beiden gewillt war zu unterbrechen, kam ich mir einsam vor. Und ich hasste das Gefühl von Einsamkeit, denn es war so unerträglich pathetisch.

Ich ertrug die Stille nicht mehr und durchbrach sie durch das Rascheln meiner Decke, um aus dem Bett aufzustehen.

„Was soll das werden?“, erklang Rens Stimme hinter meinem Rücken und ich spürte seinen durchdringenden Blick auf mir.

Ich stand auf und schlenderte zum Kleiderschrank.

„Wonach sieht’s denn aus? Ich will mir was überziehen, sonst frier ich mir noch was ab.“, antwortete ich ruhig.

Ren blieb still.

Ich drehte mich zu ihm um.

Und wäre beinahe in lautes Gelächter ausgebrochen: Ren sah aus, als hätte ich behauptet, Milch wäre pink. (Etwa so: Ô___Ô Der absolute „Echt-jetzt?!-Blick“XD)

„Was guckst du denn so? Ist das so ungewöhnlich, dass Ainu sich auch mal was abfrieren können?“

„Wenn du mich so fragst, ja.“

„Aber warst es nicht du, der letztens behauptet hat, dass selbst Ainu, die ja Kälte gewohnt sind, sich bei diesem Wetter ne Erkältung holen könnten?“, meinte ich mehr belustigt, denn spöttisch.

«Ha! Ich hab dich mit deinen eigenen Waffen geschlagen! Yes!», jubelte ich innerlich.

Ren schwieg.

Ich beschloss das Thema zu wechseln.

Ich hatte bis eben im Schrank gekramt und fand nun, wonach ich gesucht hatte: Ein blaues T-Shirt mit der Aufschrift „Make love, not war“ – ich hatte es mal in einem Souvenirshop gekauft.

Ich zog es mir über und drehte mich zu Ren.

„Wie geht’s deiner Nase?“

Er bekam plötzlich große Augen – kein Wunder, angesichts der zweideutigen Botschaft auf meinem T-Shirt – und sah zur Seite, sodass seine Haare seine Augen verdeckten. Seinen Blick konnte ich nicht sehen, jedoch war der leichte Rotschimmer auf seinen Wangen nicht zu übersehen.

„Schon besser, danke.“, nuschelte er.

Ich konnte nicht anders als ihn anstarren und mir wünschen, ich hätte eine Digitalkamera zur Hand.

Kein Wunder.

Es grenzte ja schon an ein Wunder, wenn man Ren einmal verlegen sah, aber ich hatte das Glück – oder Unglück, wie man es nimmt – ihn heute schon zum zweiten Mal verlegen zu erleben.

Das gab ein unbezahlbares Bild ab, einer dieser Momente, bei dem man sich in den Hintern biss, weil man ihn auf einem Photo bannen wollte, aber keine Kamera zur Hand hatte.

Plötzlich ruckte Rens Kopf wieder hoch und er sah mich unverwandt an und die Verlegenheit war so schnell verschwunden, wie sie gekommen war.

Eins musste man ihm lassen. Dafür, dass er so gut wie nie verlegen war, hatte er diese Emotion erstaunlich gut unter Kontrolle.

„Hab ich wieder Nasenbluten oder wieso starrst du mich so bedeppert an?“

Die Schroffheit in Rens Stimme ließ mich zusammenfahren.

«Ach, ich vergaß. Ich kann manchmal ja so unsensibel sein. Der ach so große Ren hasst es ja angestarrt zu werden.», ich schmiss gedanklich mit Sarkasmus nur so um mich, während ich meinen Blick zum Bett schweifen ließ.

„Schön.“, meine Stimme klang entnervter, als ich selber war, „Dann starre ich halt woanders hin.“

„Schön.“, gab Ren, mindestens genauso entnervt, zurück.

Plötzlich sprang er vom Stuhl auf und verließ beinahe fluchtartig das Zimmer.

Ich schnappte mir eine Hose und rannte ihm in Boxershorts und T-Shirt hinterher.

Ich lief an der Wohnzimmertür vorbei und hörte Anna hinter mir her schreien: „Bist du schon fit genug um zu rennen? Und überhaupt, wer hat dir erlaubt aufzustehen?“

Ich antwortete nicht.

Meine ganze Aufmerksamkeit galt momentan Ren.

„Ren!“, brüllte ich, „Wo willst du hin?“

Als antwort bekam ich ein knappes „Spazieren!“ und ein Türeknallen.

«Warum wieder so wortkarg und distanziert, Ren? Haben wir uns nicht langsam besser verstanden? Hast du vielleicht irgendwelche Probleme?», dachte ich besorgt, während ich vor der geschlossenen Haustür zum Stehen kam.

„Geh dir was anziehen und lauf ihm hinterher!“, hörte ich plötzlich Anna hinter mir sagen, die mir wohl nachgegangen sein musste.

Ich drehte mich um.

„Wieso?“

„Frag nicht so blöd!“, meinte Anna mit todernstem Blick, „Hast du nicht gesehen, dass er ohne Jacke rausgerannt ist?“

Was?!“, ich war entsetzt, „Aber draußen sind doch Minusgrade!“

„Verdammt!“, zischte ich und nahm immer drei Stufen auf einmal beim Erklimmen der Treppe, „Dieser Blödmann!“

Oben in unserem gemeinsamen Zimmer zog ich mir die Hose an, mit der ich zuvor Ren nachgerannt war, und meinen Lieblingspulli.

Ich raste wieder die Treppe runter und sprang, mehr als dass ich schlüpfte, in meine Winterstiefel.

Ich zog mir in Eiltempo meine Jacke über, schnappte mir Rens Jacke und verließ Türe hinter mir zuknallend das Haus.
 

~Ren~
 

Ich stapfte genervt durch den Schnee.

«Warum bin ich eigentlich so genervt? Man könnte eigentlich meinen, ich wäre längst daran gewöhnt, dass Horo seltsame bis verrückte Klamotten trägt. Aber wieso hat mich der Spruch auf Horos T-Shirt dann so verunsichert? Ist da meine Fantasie mit mir durchgegangen? Unsinn, das ist doch albern. Ich und Fantasie? Wie passt das zusammen? Fantasie ist was für Träumer. Ich bin ein Realist. Als solcher sehe ich die Dinge, wie sie sind. Aber zu Horo würde das passen. Der ist schon immer gerne vor der Realität geflohen. Aber wieso hat es mich so genervt, dass er mich angestarrt hat? Natürlich ist das unangenehm, aber deshalb hätte ich nicht so grob sein müssen. Argh, ich versteh das alles nicht!»

Ich bog in eine Seitengasse ein – eine Abkürzung zum Park – und blieb abrupt stehen, denn ich hatte Schritte hinter mir gehört, die, als ich stehen blieb, ebenfalls verstummten.

Ich dachte, Horo wäre mir nachgelaufen, drehte mich auf dem Absatz um und rief entnervt: „Warum folgst du mir?!“

Jedoch stand nicht Horo vor mir, sondern eine dreiköpfige Gruppe Jungs.

Einer von ihnen – offensichtlich der Boss – setzte ein sehr malträtiertes, versucht-hämisches Grinsen auf und sagte: „Och, hast du vielleicht jemand anders erwartet? Na, macht nichts. Als Entschädigung kannst du ja mit uns Vorlieb nehmen.“

Einer der zwei hinter ihm meinte voller Anerkennung: „Du kannst dich ja echt gewählt ausdrücken, Boss. Du bist voll klug.“

Ich verdrehte entnervt die Augen, ob so viel schmalzigen Pseudo-Lobs. Auch wenn der Boss zweifellos klüger war, als sein Gefolge, war sein IQ doch sicherlich nicht höher, als das von einem Styroporkügelchen aus Annas Päckchen mit dem importierten Regal.

Dann schenkte ich den Jungs meinen finstersten Blick – die zwei hinter dem Boss stolperten sofort einen Schritt zurück – und sagte bedrohlich leise: „Ich habe im Moment äußerst schlechte Laune. Aber wenn ihr unbedingt darauf besteht, im Krankenhaus zu landen…“

„Ist das nicht drollig? Er droht uns!“

Der Boss hatte dieses versucht-hämische Grinsen noch immer ins Gesicht eingemeißelt und nun fingen seine Kumpanen ebenfalls an so grenzdebil zu grinsen.

„Na gut“, ich war die Ruhe selbst, die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm, „Sagt mir nachher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.“

„Na dann mal los, Jungs!“, rief der Boss und alle drei griffen mich an.

Ich wich ihren Schlägen aus und krümmte mich innerlich vor Lachen angesichts dieser, jeglicher Präzision entbehrender, Attacken.

Jedoch waren meine Schläge und Tritte aufgrund von meinem kleinen Treppenunfall – ich versuchte krampfhaft den dafür verantwortlichen Erkältungsanfall und das damit verbundene für mich untypische Verhalten zu verdrängen – auch nicht so präzise und kraftvoll, wie ich es gerne gewollt hätte.

Deshalb rappelten sich die Jungs auch immer wieder auf – wäre ich in Topform gewesen, hätten diese Dumpfbacken spätestens nach dem zweiten Treffer von mir K.O. am Boden gelegen.

Nach und nach wurde ich langsamer und das ganze artete mehr in einer auf Gewalt basierenden Mobbing-Aktion, denn in einer ordinären Schlägerei aus.

«Memo an mich: Wenn ich mit denen fertig bin, werde ich für die ersten zwei Wochen eine zweite Trainingseinheit pro Tag einschieben, um mich wieder in Form zu bringen.», dachte ich, während ich einem Tritt auswich und vorerst in die Defensive ging.

Eigentlich hasste ich es in die Defensive zu gehen, aber in diesem Fall sah ich – sosehr es mich auch wurmte – keine andere Wahl.

So langsam bereute ich es mein Bao Lai Jian nicht mitgenommen zu haben.

Denn momentan konnte ich nur ausweichen und hin und wieder kontern, wenn sich die Möglichkeit ergab.

Wieder griff mich einer aus dem Idioten-Trio an.

«Frontalangriff?! Soviel Dummheit muss doch wehtun. Kein normaler Mensch greift von vorne an, noch dazu mit einer Geschwindigkeit, die ich bestenfalls als Zeitlupe bezeichnen würde!» Meine Gedankenstimme troff nur so vor Ironie.

Ich duckte mich unter dem Schlag hinweg und verpasste ihm mit aller Kraft einen Hieb in die Magengegend.

Er taumelte ein paar Schritte zurück.

Leider vergaß ich kurzfristig, dass ich gegen drei kämpfte und kassierte dafür prompt die Quittung in Form einer Faust in der Seite.

Es tat weh.

Ein paar Rippen waren angeknackst.

Mein Ego auch.

Ich hasste so einiges: Niederlagen, mich selbst für meine Unachtsamkeit mitten im Kampf, Angriffe einzustecken, aber am Meisten hasste ich es, wenn man mich feige von hinten angriff.

Wut wallte in mir auf.

Ich drehte mich ruckartig zum Besitzer der Faust, die unsanfte Bekanntschaft mit meiner Seite gemacht hatte, um und übte mit drei schnellen Tritten – zwei in den Bauch und einen gut platzierten unters Kinn, sodass er hintenüber flog, einen unsanften Rückenklatscher im Schnee hinlegte und liegen blieb – Vergeltung für meine schmerzenden Rippen.

Einer ausgeschaltet, blieben nur noch zwei.

Sein Kumpan – der, dem ich einen Schlag in den Bauch versetzt hatte – versuchte nun mich mit seinem Fuß im Rücken zu treffen.

Ich drehte mich auf dem Absatz halb um meine eigene Achse und landete einen sauberen Tritt in seinem Gesicht, so dass er zur Seite wankte, während er versuchte, sich seinen Kiefer wieder einzurenken.

Diesen Moment nutzte der Boss aus, um mir einen so heftigen Schlag in den Magen zu verpassen, dass ich ihm den spärlichen Inhalt meines Magens vor, oder besser gesagt auf die Füße niederlegte.

Der Typ zog sich angewidert ein paar Schritte zurück und versuchte mein Erbrochenes von seinen Schuhen runterzuschütteln.

Ich musste grinsen. «Wenn der weiß, dass er jemanden zusammenschlagen geht, wieso zum Teufel zieht er dann Markenschuhe an?» (Superteure Markenschuhe zu einer Schlägerei zu tragen, ist genauso bescheuert, wie in Gummistiefeln zum Abi-Ball zu gehen.Û.U)

Und einen Schlägertypen, der gerne Leute zu Brei schlug, aber die dazu gehörende Sauerei abstoßend fand, sah man auch nicht jeden Tag.

Der Boss missverstand mein Grinsen und interpretierte wohl so etwas rein wie „Ich hab dir mit Absicht auf die Schuhe gekotzt – als ob ich jemals solche faulen Tricks benutzen würde – und jetzt bin ich schadenfroh“, denn er griff mich wütend an.

Ich wollte ausweichen und machte einen Schritt zur Seite, als mich plötzlich, einem Stromschlag gleich, ein Impuls durchfuhr und meinen Körper bewegungsunfähig machte.

Ob der Treppenunfall sich bemerkbar machte oder der Schlag in die Seite wohl doch heftiger gewesen war, als ich gedacht hatte, wusste ich nicht zu sagen.

Fakt aber war, ich war dem Schlag wehrlos ausgesetzt und der traf mich mit voller Kraft schräg gegen den Brustkorb, so dass ich rücklings gegen eine Wand flog, abprallte und immer noch wie gelähmt bäuchlings liegen blieb.

Der Aufprall musste hart gewesen sein.

Ich sah nur noch verschwommen und das Idioten-Trio waren für mich nur noch drei Silhouetten.

In der Gasse tauchte eine weitere Silhouette auf, die ich mit Müh und Not an der Frisur als Horo identifizieren konnte.

Ich hatte nie gedacht, dass ich mich mal so gefreut hätte, Horo zu sehen.

Er fackelte nicht lange und schlug den Boss und seinen Kumpel mit dem verrenkten Kiefer K.O.

Dann rannte er zu mir und setzte mich langsam und vorsichtig auf.

Er legte mir etwas Dickes um die Schultern und jetzt erst fiel mir auf, wie kalt es eigentlich war. Wenn ich mich nicht die ganze Zeit bewegt hätte, hätte ich mir wahrscheinlich eine saftige Unterkühlung geholt.

Langsam gab das warme Stück Stoff, welches ich um die Schultern trug, Wärme an meinen Körper ab.

Es war doch zu was gut, dass unsere Jackengarderobe direkt über einer Heizung hing.

„Ren, alles okay?“

Es war, als würde Horo vom anderen Ende der Gasse mit mir sprechen. Auch die Sorge in seiner Stimme drang nur ganz langsam zu mir durch.

„Ja, es geht schon“

Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Mir fehlte die Kraft in normaler Lautstärke zu sprechen.

„Aber diese Typen müssen wirklich Masochisten sein, wenn sie sich mit uns anlegen.“, fügte ich schwach grinsend hinzu.

Ich sah noch ein schemenhaftes breites Grinsen auf Horos Gesicht und hörte ihn wie von ganz weit weg lachen, bevor mir schwarz vor Augen wurde und ich das Bewusstsein verlor.
 

~Horo~
 

Ren fiel hintenüber und blieb liegen, wie eine weggeschmissene Holzpuppe mit beweglichen Gliedern.

„Ren!!!“, schrie ich.

Keine Reaktion.

„Ren!!!“, schrie ich abermals und rüttelte ihn.

Wieder keine Reaktion.

Ich gab ihm ein paar sachte Ohrfeigen zu beiden Seiten.

Immer noch keine Regung.

«Ren! Halte aus! Ich rufe einen Krankenwagen.», dachte ich verzweifelt und durchkramte meine Taschen mit der Geschwindigkeit eines geölten Blitzes – was ein Adrenalinschub einem nicht alles für Kräfte verlieh – auf der Suche nach meinem Handy.

„Verdammte Scheiße!“, fluchte ich, als ich es nicht fand und Tränen rannen mein Gesicht herunter.

Es waren Tränen der Wut auf mich selbst, weil ich nicht rechtzeitig da gewesen war, um seine Verletzungen zu verhindern; Tränen der Verzweiflung, weil ich kein Arzt war und daher nicht beurteilen konnte, wie schwer seine Wunden wirklich waren; Tränen der Erkenntnis, weil ich erkannt hatte, wie viel Ren mir wirklich bedeutete – allmählich verstand ich auch, dass man erst wusste, was man hatte, wenn man es verlor – und dass ich ihn nicht verlieren wollte.

Mir fiel wieder ein, dass unser Haus nur zwei Blocks entfernt war.

Ich hievte Ren mit Leichtigkeit in meine Arme – Kunststück! Er wog gerade mal 43 Kilo wenn’s hoch kam – und rannte mit ihm den Weg zurück zum Haus.

Unterwegs fing es an zu schneien.

Am Haus angekommen klingelte ich an der Tür.

Anna machte mir die Tür auf und holte tief Luft, um uns – aber ganz besonders Ren – eine langatmige Gardinenpredigt zu halten.

Als sie jedoch mein tränenüberströmtes Gesicht und Ren bewusstlos in meinen Armen gesehen hatte, ließ sie die Luft wieder aus und sah uns entsetzt an.

Die Frage „Was ist passiert?“ stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Ich fiel auf der Türschwelle auf die Knie und flüsterte mit tränenerstickter Stimme: „Er… er bewegt sich nicht… bitte… ruf einen Krankenwagen…“
 

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Und cut!^0^

Und waren die Charas diesmal IC?

Ich freu mich schon auf eure Kommis.^^

Momi^.~

Ein Ausflug ins Jenseits oder Ren im Krankenhaus

Hallo, Leute!^0^

Ich weiß, ich hab lange nichts von mir hören lassen und ich werde mich jetzt auch nicht herausreden.

Ich wünsche euch einfach viel Spaß beim Lesen,

momi^.~

PS: Ich werde noch in der Beschreibung eine Zusammenfassung der bisherigen Kapitel schreiben, damit ihr noch wisst worum es geht^^°
 

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~Ren~

Ich schlug die Augen auf und fand mich in waberndem grauem Nebel wieder.

Zuerst dachte ich, es wäre so ein Hirngespinst, welches man hat, wenn man auf dem Operationstisch liegt. Aber es war viel zu real, um ein Hirngespinst zu sein.

«Wo bin ich?», fragte ich mich gedanklich.

Ich musste laut gedacht haben, denn plötzlich ertönte eine sanfte Stimme: „Dies ist der Unendliche Nebel, das „Wartezimmer“ des Jenseits, Nekome*. Dies ist der Ort, an den alle Seelen einkehren, die ihre Körper verlassen haben.“

Es gab keinen Zweifel. Von allen meinen Familienmitgliedern gab es laut Run nur eines, das mich so nannte: meine Großmutter mütterlicherseits. Zu ihren Lebzeiten hat sie mich nach Runs Geschichten „Nekome“ gerufen wegen meinen goldgelben katzenähnlichen Augen.

Leider hatte ich nie wirklich die Gelegenheit gehabt sie kennen zu lernen, denn sie war gestorben, als ich zwei Jahre alt gewesen war.

„Wo bist du, Großmutter?“, fragte ich unsicher. Sogar mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, wenn eine Stimme ohne Körper zu mir sprach.

„Hier bin ich.“, antwortete die Stimme und fing vor meinen Augen an Gestalt anzunehmen.

Vor mir materialisierte sich eine ältere Frau in einem weißen Gewand. Meines Wissens hatte Großmutter zu Lebzeiten gerne weiße Gewänder getragen, auf denen manchmal vorne ein Yin-Yang-Zeichen abgebildet war. Aber auf diesem war keins.

Die langen Haare waren dunkelgrau – ein Hinweis darauf, dass sie einmal schwarz gewesen waren – und zu einem einfachen Knoten gebunden.

Ihre blauen Augen blickten mich besorgt an.

„Aber sag mir, Nekome, wie kommt es, dass du so früh diesen Ort aufsuchst?“

„Tja, ich würde sagen, ich traf zur falschen Zeit am falschen Ort die falsche Entscheidung und war auch noch unbewaffnet.“, meinte ich resigniert.

„So sei es.“, sprach Großmutter, trat einen Schritt zur Seite und machte mit ihrer linken Hand eine Bewegung, als hieße sie mich im Jenseits willkommen. Hinter ihr tauchte wie aus dem Nichts eine ovale Öffnung aus grellweißem Licht auf.

„Aber bevor du ins Jenseits gehst, habe ich eine Frage: Bist du sicher, dass du ins Jenseits gehörst, Nekome?“

„Ich hatte kein besonders schönes Leben und außerdem kommt der Rest der Welt auch ganz gut ohne mich klar.“

„Ist das dein letztes Wort? Denk darüber nach. Deine Entscheidung könnte auch ein Fehler sein.“

„Papperlapapp, mich vermisst doch sowieso keiner!“

Allmählich wurde ich sauer. Was sollten bloß all diese Fragen?

„Wollen wir wetten?“

Ich zog eine Augenbraue hoch.

Großmutter machte mit der rechten Hand eine Bewegung, als ob sie sie über eine senkrechte Oberflache führen würde und im wabernden Nebel erschien eine rechteckige glatte Fläche, die genauso grau war, wie der Nebel um sie herum.

Indessen verschwand die grell leuchtende Tür ins Jenseits.

Oma führte noch einmal dieselbe Bewegung aus und die Fläche bekam Wellen, wie eine Wasseroberfläche, auf die ein Wassertropfen trifft. Dann wurde die Fläche wieder glatt und es war ein Bild auf ihr zu sehen.

Ich sah ein Krankenzimmer von oben.

Auf dem einzigen Krankenbett im Zimmer lag reglos ein schwarzhaariger Junge. Im linken Arm des Jungen steckte eine Nadel, an der ein dünner Schlauch befestigt war. Der Schlauch führte zu einem Tropf mit einer farblosen Flüssigkeit, vermutlich gesättigter Nährstofflösung.

Neben dem Bett stand ein großes klobiges Gerät mit einer Pulsanzeige, von dem ein dünnes Kabel zu dem Jungen führte und sich irgendwo unter seinem Krankenhaushemd verlor.

Von einem zweiten nicht weniger klobigen Gerät ging ein dickerer Schlauch aus, der in einer durchsichtigen Atemmaske auf dem Gesicht des Jungen endete.

Im Zimmer war es bis auf das Geräusch des regelmäßigen Tropfens der farblosen Flüssigkeit aus dem Tropf in den Schlauch und das Summen der Geräte eigentlich ganz still.

Ich wollte schon meine Großmutter fragen, warum ich mir ein „Video“ ansehen soll, wie ich da im Koma liege, als die Stille auf dem Bild abrupt unterbrochen wurde.

Die Tür des Krankenzimmers flog auf und ein völlig aufgelöster Horo kam reingerannt.

Ohne anzuhalten warf er sich vor meinem Krankenbett auf die Knie.
 

Ich kniff kurz ein Auge zusammen bei der Vorstellung, wie schmerzhaft das gewesen sein musste.
 

Horo schien das egal zu sein. Er griff nach meiner rechten Hand und fing an auf meinen leblosen Körper einzureden: „Bitte, verlass uns nicht! Tu uns das nicht an! Du darfst nicht von uns gehen!“
 

Ich hätte fast laut losgelacht. Als ob ich eine Wahl hätte!
 

Während Horo sprach, liefen ihm ununterbrochen Tränen übers Gesicht.

„Du kannst uns nicht allein lassen! Hast du `ne Ahnung, wie viele Leute um dich weinen würden, wenn du nicht mehr da wärst?!“

Horo machte eine Pause, holte mit der freien Hand ein hellblaues Taschentuch aus der Hosentasche und schnäuzte sich kräftig. Er faltete es ein Mal zusammen, wischte sich noch übers Gesicht und packte es weg.
 

Ich hatte schon wieder das Bedürfnis laut loszulachen. In einer derart ernsten Situation machte er sich Sorgen, ob die sterile weiße Krankenhausbettdecke Flecken bekommen könnte und schnäuzte sich lieber in ein Taschentuch?!
 

„Besonders ich wäre unendlich traurig, wenn du von uns gehen würdest…“, fuhr Horo fort, „weil…“ Horo stockte.
 

Erst dachte ich, er hätte gestockt, um sich nicht an seinen Tränen zu verschlucken, doch dann dämmerte es mir: Er wollte was Wichtiges sagen, aber es kostete ihn anscheinend viel Überwindung, dieses wichtige Wasauchimmer über die Lippen zu bekommen.
 

„Weil… ich…“, Horo wurde zunehmend rot im Gesicht und stotterte, „…i-ich… d-dich… liebe!“

Das letzte Wort platzte aus ihm heraus, wie ein Weinkorken aus einer Weinflasche.
 

Ich spürte, wie ich – obgleich ich körperlos war – ebenfalls rot anlief und mein eigentlich nichtvorhandenes Herz wie wild klopfte.

«Meint er das ernst?», dachte ich nervös.
 

Horo schluchzte. „Bitte, Ren! Ich könnte es nicht ertragen, wenn du sterben würdest!“
 

Ich streckte meine Hand aus und wollte das Bild berühren, aber es verschwamm und verschwand.
 

Meine Großmutter, die bis dato still an meiner Seite gestanden hatte, fragte: „Bist du immer noch der Meinung, dass dich niemand vermissen würde?“

„Nein.“, meinte ich traurig, aber bestimmt.

Oma beschrieb mit ihrer Hand einen Bogen und der leuchtende Durchgang erschien erneut hinter ihr.

„Dies ist das Tor zum Jenseits.“, erklärte sie.

Sie zeichnete eine weitere nach unten geöffnete Parabel in die Luft und deutete hinter mich.

„Und das ist der Weg zurück in deine irdische Hülle.“, sagte sie dazu.

Großmutter faltete ihre Hände und sprach: „Triff deine Wahl.“

«Das ist nicht schwer.», dachte ich, «Nachdem ich weiß, dass es definitiv jemanden geben wird, der im Falle meines Todes am Boden zerstört sein wird, möchte ich natürlich in die Welt der Lebenden zurück. Ich werde dort gebraucht. Ich habe einen Grund zum Leben.»

Ein bitteres Lächeln erschien auf meinen Gesichtszügen. «Schon komisch, dass mein Leben keinen Sinn hat, wenn ich nicht gebraucht werde.»

„Ich werde in die Welt der Lebenden zurückgehen.“, ließ ich entschlossen verlauten.

Großmutter lächelte mich an.

„Siehst du, da hast du die Antwort.“

Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging Richtung Tor zum Jenseits.

„Und nun gehe, Nekome. Gehe und kehre in deinen Körper zurück. Habe ein erfülltes Leben. Wir sehen uns ein anderes Mal.“

Mit diesem Worten ging sie durch das Tor und verschwand.

Ich konnte es mir nicht nehmen, an dieser Stelle ironisch zu denken: «Nein, wie beruhigend.»

Auch ich drehte mich um und trat durch das andere Tor, das Tor, das zurück zu meinem Körper führte.

«Horo, ich komme zu dir.», dachte ich fest entschlossen.
 

~Horo~
 

Meine Beine waren nicht länger in der Lage mich zu halten und ich sank auf die Knie.

Ich bekam kaum noch mit, was um mich herum geschah.

Der Schock saß zu tief.

Ich sah und hörte alles wie durch dichte Schleier.

Wie Anna zum Telefon rannte und eine Nummer wählte.

Wie sie die begründete Bitte nach einem Krankenwagen und unsere Adresse in den Telefonhörer brüllte.

Wie zwei Sanitäter reinrannten und mir Ren aus den Armen nahmen.

Wie einer der beiden Männer fragte, ob ich auch mitgenommen werden sollte.

Wenn die Situation nicht so ernst und mir nicht eher nach Weinen zumute gewesen wäre, hätte ich glatt darüber gelacht. Ich musste ja wirklich erbärmlich ausgesehen haben.

Anna meinte jedoch, mit mir sei alles in Ordnung, ich sei bloß etwas mit den Nerven runter. Wie zum Beweis verpasste sie mir eine saftige Ohrfeige, die mich aus meinem Schockzustand holte.

„Horo, wach auf!“, brüllte sie.

Ich blinzelte ein paar Mal, um die verschwommene Sicht wieder klar zu kriegen und sah zu Anna hoch. Meiner Aufmerksamkeit sicher, fügte sie hinzu: „Ich werde bei Ren mitfahren und da du als einziger eine gescheite Auskunft über die Umstände geben kannst, denen Ren seine Verletzungen zu verdanken hat, kommst du gefälligst mit, verstanden?“

„Verstanden.“, murmelte ich abwesend und trottete Anna aus dem Haus hinterher.

Jetzt erst fiel mir auf, dass die Haustür die ganze Zeit offen gestanden hatte und ich wunderte mich unwillkürlich, wie die Sanitäter an mir vorbeigekommen waren, zumal ich die ganze Zeit im Türrahmen gekniet hatte.

Gleichzeitig fragte ich mich, wo eigentlich die anderen waren und wenn außer Anna sonst noch jemand zuhause war, warum denen diese ganze Unruhe entgangen war.

Plötzlich musste ich ungeachtet der Situation lächeln.

Wenn nur Ryu und Yo zuhause waren, dann war es kein Wunder, dass die beiden nichts gehört hatten. Wenn Ryu seine geliebten amerikanischen Country-Songs hörte, dann bemerkte er ein Ereignis erst, wenn es ihn antippte. Yo machte wahrscheinlich gerade ein Nickerchen und wenn der erstmal eingeschlafen war, konnte eine Bombe neben ihm einschlagen und er würde nicht einmal mit der Wimper zucken, geschweige denn aufwachen.

Das Lächeln verschwand jedoch so schnell, wie es gekommen war, denn meine Sorge um Ren gewann wieder die Oberhand.

Wir stiegen in den Krankenwagen und fuhren los.

Unterwegs fragte mich einer der Sanitäter über die Ursache von Rens Verletzungen aus und ich schilderte ihm so detailliert wie möglich, wie sie entstanden sind.

Die beiden Sanitäter untersuchten vorsichtig Rens Körper, behandelten die äußerlichen Verletzungen und gaben dem Fahrer nach vorne durch, er solle schneller fahren, weil sie einen Patienten hätten, der so schnell wie möglich operiert werden musste.

„Also, “, fing einer der Sanitäter an uns gewandt an, „wir haben alles für ihn getan, was wir konnten. Ab jetzt ist er für den Rest der Fahrt auf sich allein gestellt.“

Das klang nicht gut, gar nicht gut.

Der Mann setzte wieder zum Sprechen an und ich hoffte, dass jetzt etwas Positives kommen möge.

„Die Chance, dass er es nicht lebend bis zum Krankenhaus schafft, ist sehr hoch.“

Das Schicksal hatte schon einen grausamen Humor. Gerade wenn man viel schlechtes erlebt hatte und es einem ohnehin schlecht ging; gerade wenn man dachte, es wäre wieder an der Zeit, dass das Blatt sich wende, würgte das Schicksal einem noch eins rein, gab einem den Rest und lachte sich ins Fäustchen.

Auch hier schlug das Schicksal wieder erbarmungslos zu. Ich hatte mittlerweile, aber leider viel zu spät, erkannt, was Ren mir bedeutete und deshalb traf mich die Aussage des Sanitäters wie ein Wurfgeschoss. Es bestand also die Chance, dass ich keine Gelegenheit mehr hatte ihm meine Gefühle zu offenbaren. Der Spruch „Man weiß erst, was man hat, wenn man es verloren hat.“ kam nicht von ungefähr.

Ich hatte das Bedürfnis zu weinen, Sturzbachtränen zu heulen ungeachtet der Tatsachen, dass Männer nicht heulten und dass ich gerade nicht alleine war. Das wäre mir alles scheißegal gewesen.

«Bitte, Ren», dachte ich verzweifelt, «Bleib bei mir! Ich muss dir doch noch was Wichtiges sagen!»

Wieder hüllte sich die Realität in Schleier und diesmal spielte mir meine Fantasie nonstop wie eine Endlosschleife eine durchaus realistische Vorstellung von Rens Tod vor:
 

Ren lag auf einer weißen Krankenhausliege, die Augen geschlossen, die Hände in die Decke gekrallt, die Atmung stockend, unregelmäßig.

Der kalte Schweiß stand ihm auf der Stirn und bei jedem Atemzug hustete er etwas Blut hervor, bei jedem Atemzug ging sein Atem flacher.

Plötzlich riss er die Augen auf, drehte sich ruckartig auf die Seite und erlitt einen Hustenanfall, bei dem er eine Menge Blut in seine Hände spuckte.

Er zog scharf die Luft ein, seine Pupillen verengten sich schlagartig.

Er fiel zurück in die Kissen, die blutverschmierten Hände kraftlos zu beiden Seiten, tat einen letzten Atemzug und blieb mit glasigen Augen, wie denen einer Puppe, an die Zimmerdecke gerichtet regungslos liegen.

Nur noch ein Rinnsal frischen Blutes an seinem Mund zeugte noch davon, dass er eben noch gelebt hatte.
 

Dieses Szenario sah ich immer und immer wieder vor meinem inneren Auge, bis mich die Vollbremsung des Krankenwagens wieder in die Realität zurückholte.

Die Türen flogen auf, ein dritter Sanitäter griff sich das Fußende der Trage. Einer der zwei im Wageninneren schnappte sich das Kopfende, der andere hielt die Sauerstoffmaske auf Rens Mund fest, als sie die Trage mit größter Vorsicht aus dem Krankenwagen bugsierten.

Gefolgt von Anna und mir eilten sie ins Krankenhausinnere. Drinnen gesellte sich ein Arzt zu uns und einer der Sanitäter erstattete ihm Bericht. Der Arzt holte einen Pager hervor und drückte ein paar Knöpfe. Wenige Minuten später kam ein weiterer Arzt hinzu und beide verschwanden samt Trage und zwei-drei Krankenschwestern im OP.

Wir blieben außerhalb des OPs zurück und starrten die noch leicht schwenkende Doppeltür an, durch die die Trage mit Ren gerade gefahren worden ist.

Das rote Lämpchen über der Tür mit der Aufschrift „OP läuft“ sprang flackernd an.

Wir ließen uns schließlich auf ein paar Stühle neben der Tür nieder und übten uns in Geduld.

Doch die Zeit schien schleppend zu vergehen und meine Nerven lagen blank. Ich war halbwahnsinnig vor Angst um Ren.

Ich schaute immer wieder auf die Uhr, doch jedes Mal, wenn ich dachte, es seien Stunden vergangen, waren es doch nur fünf Minuten.

Meine Hände verselbstständigten sich irgendwann und fummelten die ganze Zeit an Rens Jacke, die mir einer der Sanitäter noch im Krankenwagen in die Hand gedrückt hatte.

Es war nicht einfach, aber ich musste mich dazu zwingen stillzusitzen.

Denn Anna ging es nicht anders als mir, auch ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.

Würde ich aufspringen und vor ihr im Flur unruhig hin- und hertigern, dann würde Anna eigenhändig dafür sorgen, dass sich mein Status im Krankenhaus von „Besucher“ auf „Patient“ ändern würde.

Nach etwa 3 Stunden, die mir wie Jahrhunderte vorgekommen waren, erlosch das Lämpchen über der Tür und einer der Ärzte kam heraus.

Anna und ich sprangen wie von der Tarantel gestochen auf und eilten zu ihm. Die Frage „Wie geht es ihm?“ stand uns förmlich ins Gesicht geschrieben.

Der Mediziner hielt sich auch gar nicht mit langatmigem Geschwafel auf. Er kam gleich zum Wesentlichen: „Bei eurem Freund steckte ein Stück Rippe im rechten Lungenflügel. Dieses konnte erfolgreich entfernt werden und euer Freund hat die Operation gut überstanden.“

Das klang ja alles wirklich schön und gut, aber irgendwie sprang mich da ein „Aber“ förmlich an.

Es folgte ein Beweis dafür, dass ich offenbar ein Naturtalent darin war, den Teufel an die Wand zu malen. Der Arzt führte weiter aus:

„Aber aufgrund von psychischem und physischem Stress kurz vorher,“,

Unwillkürlich senkte ich den Blick und starrte schuldbewusst auf den Boden.

An Rens psychischer Belastung war ich nämlich nicht ganz unschuldig.

Er war meinetwegen auf hundertachtzig gewesen und hatte sich unbedingt an diesen Vollidioten abreagieren müssen. Worte konnten mehr wehtun, als Taten und ich hatte meine unbedachten Worte gegenüber Ren schon mehr als einmal bereut.

„sowie einer leichten Erkältung und einer Unterkühlung, die er sich offenbar zugezogen hatte, weil er bei Eiseskälte stundenlang ohne Jacke in einem dünnen ärmellosen Shirt herumgelaufen ist, war sein Immunsystem so geschwächt, dass sein Kreislauf kollabiert ist und er ins Koma fiel. Sein Zustand ist stabil, aber, wann er aufwachen wird ist nicht absehbar.“

Das saß.

Ich war wieder kurz davor zur im wahrsten Sinne des Wortes schockgefrosteten Statue zu erstarren.

Der Arzt wurde von einem Kollegen gerufen und entfernte sich.

Als wäre dies der Schlüssel zum Auflösen meiner Starre, knickten sogleich meine Knie unter und ich ließ mich auf einen Besucherstühle fallen. Während ich verzweifelt war und mehr auf dem Stuhl hing, als saß, wirkte Anna äußerlich völlig gelassen. Jedoch waren die Worte des Doktors auch an ihr nicht spurlos vorübergegangen. Als sie ihr Handy rausholte und unsere Haustelefonnummer wählte, zitterten ihr so sehr die Hände, dass sie die Nummer mehrmals schreiben musste.

Sie erreichte Yo und bat ihn sofort ins Krankenhaus zu kommen. Auf die Frage hin, ob Ryo da wäre, antwortete Yo, dass dieser in seinem Zimmer wäre und es ein Ding der Unmöglichkeit wäre, ihn dort raus zu rufen.

Auch die anderen rief Anna an, erreichte jedoch nur die Mailbox oder bekam das für „besetzt“ typische Tuten zu hören.

Einige Zeit später traf auch Yo im Krankenhaus ein und Anna brachte ihn auf ihre unnachahmliche Art nüchtern, beinah schon kaltblütig ruhig auf den neuesten Stand. Danach hing auch er verzweifelt wie ein nasser Lappen über dem Stuhl.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und rannte in Rens Krankenzimmer rein.

Ich fiel vor dem Bett auf die Knie, griff mir seine Hand – mir wurde erst sehr viel später bewusst, dass ich seit der Hiobsbotschaft, die uns der Arzt gebracht hatte, ununterbrochen geweint hatte – und sagte seinem leblosen Körper alles, was mir auf der Seele brannte, einschließlich meiner Gefühle für ihn. Ich fragte mich später, welcher Teufel mich geritten hatte, ihm eine Liebeserklärung zu machen, wenn er sie eh nicht gehört hatte. Aber in dem Moment musste es einfach raus.

Ich hatte mich mittlerweile so verausgabt – geistig wie körperlich – dass ich direkt nach meiner Ansprache mit dem Kopf auf dem Bettrand einschlief.
 

~Ren~
 

Nachdem ich durch das Tor getreten war, umgab mich nur noch Finsternis, so schwarz, dass ich die Hand vor Augen nicht sehen konnte – wenn ich denn eine Hand gehabt hätte.

Plötzlich fühlte ich mich wie gelähmt und immer schwerer, so als ob bis eben die Schwerkraft auf „off“ gewesen wäre und irgendjemand den Hebel auf „on“ umgelegt hätte.

Irgendwann tauchte vor mir eine schmale Linie aus Licht auf, die immer breiter wurde. In diesem Licht wurden nach und nach etwas sichtbar. Erst als das Licht für einen Bruchteil der Sekunde alles vor mir ausgefüllt hatte, wurde mir klar, dass das meine Augen waren, die langsam aufgingen und im Moment blinzelten. Das Bild wurde nach und nach scharf und das Fokus des Bilder lag auf einer weißen Decke. Daraus schloss ich, dass ich auf dem Rücken lag. Nachdem das Gefühl in meinen gesamten Körper zurückgekehrt war, spürte ich ganz deutlich zwei Dinge: Erstens, ich spürte die Anwesenheit mehrerer Elektroden auf meiner Haut und zweitens, ich hatte einen wahnsinnigen Durst.

Ich versuchte mich aufzurichten, was mir nur unter Schmerzen und äußerst langsam gelang. Dabei fiel mir Horo auf, der zu meiner Linken neben dem Bett sitzend mit dem Kopf auf dem Bettrand schlief. Ich lächelte ihn an und wuschelte ihm sachte durch die Haare. „Danke, Horo, du hast mir das Leben gerettet…“, flüsterte ich.

Ich hievte dann meine Beine nach links aus dem Bett und riss mir dabei sämtliche Elektroden ab. Ich stand vorsichtig auf, schwankte jedoch und wäre, hätte ich nicht geistesgegenwärtig mit beiden Armen den Tropf umschlungen, vornüber auf den Boden gefallen. Da der Tropf mich scheinbar mit Nährstoffen versorgte, nahm ich ihn mit und benutzte ihn als Gehstock, da ich noch nicht so sicher auf den Beinen war. Ich verließ das Krankenzimmer und sah Yo und Anna, die auf den Besucherstühlen eingeschlafen zu sein schienen. Ich beschloss, die beiden ebenfalls schlafen zu lassen und suchte die Krankenhausgänge nach der Cafeteria ab. Nach, wie es mir schien, einer Ewigkeit fand ich sie endlich und betrat sie. Dort nahm ich mir das Erstbeste zu trinken, was ich fand – eine Flasche stilles Mineralwasser – und trank sie auf ex.
 

~Horo~
 

Ich erwachte und sah mich verschlafen um. Nach und nach kamen alle Erinnerungen zurück und ich war sofort hellwach. Das nächste was mir auffiel und mich erschreckte, war, dass Rens Krankenbett leer war.

„Ren?! Oh nein! Er ist weg!!“

Ich durchsuchte das ganze Zimmer. Er war nicht mehr da. Ich verließ das Zimmer und weckte Yo und Anna. Ich schilderte ihnen die Situation und wir teilten uns auf, um ihn zu suchen.

Ich lief an der Cafeteria vorbei, als etwas, was ich dort aus dem Augenwinkel sah mich veranlasste, auf dem Absatz kehrt zu machen und die Cafeteria zu betreten.
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Und Cut! x3

Ich mach dann mal hier einen Cliffhanger x3

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen (steckte schließlich mehr Arbeit drin, als in jedem anderen Kapitel davor xD)

Für Kritik bin ich offen^__^

Für Lob auch.(xD)

Der Witz an der Sache ist, dass ich die Idee zu diesem Kapitel schon hatte, als ich noch am ersten Kapitel schrieb xD

Aber die Idee war insofern schwer auszuarbeiten, als dass es dazu mehrere gute Varianten gab und ich – die ich nicht sehr entscheidungsfreudig bin – hatte die Qual der Wahl xD

Na ja, und das ist dabei rausgekommen.

Ich freu mich schon auf eure Kommis^^

Momi^.~



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Von: abgemeldet
2008-11-13T17:21:28+00:00 13.11.2008 18:21
aawwwwww is das waiiixD
Von: abgemeldet
2008-10-02T12:38:40+00:00 02.10.2008 14:38
Hmm also ich finde es eigentlich ganz gut das es nicht so sehr an shamen-king erinnert ^^ Zwar mag ich den anime auch aber ich mag Ff's nicht die zu sehr an das originall "gekettet" sind weil sie dann meistens genau so klingen wie der manga oder anime und das dann wieder so ... ehm langweilig ist ^^ Ich finde die gecshichte auch immer mal wieder amüsant zu lesen und freue mich auf jedes neue Kapitel:]
Achja ist echt gut das die FF nich auf ehm shonen-ai typische sinnlosigkeit basiert.
Also immer schön weiter schreiben*gg*

Liebe grüße mmKarotte
Von:  Jitsch
2008-09-30T11:44:35+00:00 30.09.2008 13:44
Ehrlich gesagt sehe ich die Geschichte mittlerweile eh als eine Art Verarsche an, denn dem Original-"Shaman King" entspricht es nicht mehr besonders.
Allein schon, dass die Figuren unter so "normalen" Problemen wie Erkältungen, Schwächeanfällen und Schlägereien leiden, ist ja nicht mehr so ganz ernst zu nehmen so gehäuft wie diese Sachen auftreten (ist aber jetzt nicht negativ gemeint - es liest sich sehr amüsant!). Mich wundert nur, dass Ren keinen Schutzgeist ruft, um die Schläger loszuwerden...
Das Ende der Geschichte kommt mir etwas überdramatisch vor. Von ein paar angeknacksten Rippen wird man doch nicht gleich ohnmächtig...? Aber vielleicht erfahren wir das im nächsten Kapitel.

Auch wenn es jetzt etwas kritisch klingt, finde ich die Geschichte für Zwischendurch immer nett zu lesen. ~.° Vor allem, da du nicht in Shonen-Ai-typische Sinnlosigkeiten verfällst, sondern tatsächlich eine Menge passieren lässt, auch wenn es mir, wie oben gesagt, etwas sehr haarsträubend vorkommt.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung ^^

Jitsch*
Von:  Youna
2008-03-03T13:30:37+00:00 03.03.2008 14:30
also ich find das lustig mit dem nasenbluten xDD
vor allem, weil ich vor 2 tagen auch n topf gegen die nase bekommen hab Oo"""
*drops*
aba ich bin voll umgekippt xDD

der arme horo ;____; was had er den jetzt? >o<
hoffendlich wird des wieda gut *flenn*
mein liebling kippt einfach um x.x
mach schnell weida >o<
und wehe, er wird net geheilt ò__Ó
*grummel*
das schafft ren doch sicher :D
Von: abgemeldet
2008-03-02T18:14:21+00:00 02.03.2008 19:14
Hey!
Freu mich, dass es weiter geht!
Das Kapi ist echt gut! Nur das Horo nach 8km im Schnee gleich in Ohmacht fällt hat mich etwas gewundert...^^
Aber wenn er nun krnk wird kann Ren ihn ja pflegen!
Danke für die Ens^^
bis um nächsten Kapi!
bye
Von:  Salahadin
2008-03-02T13:34:33+00:00 02.03.2008 14:34
Huhu
entschuldige, dass es so lange gedauert hat.

Das mit dem Nasenbluten hat mcih gewundert... soviel ich weiß muss man etwas kühles in den nacken legen, so wie Jitsch gesagt hat.
Auch hat es mich etwas verwirrt, das Horo nicht weiter darauf eingegangen ist. Ich könnte mir shcon vorstellen, dass man sich mehr sorgen macht, wenn man jemanden, den man liebt, nen topf gegen die nase haut und der dann blutet. xD'

Und das mit dem Umkippen am schluss, kam mir auch etwas komisch vor. Aber so ist das toll! Jetzt liegt er für ein paar tage mit ner fetten erkältung im Bett und ren kann ihn wieder gesund pflegen ^_^

lg
araaa-chan
Von:  Jitsch
2008-03-02T13:01:38+00:00 02.03.2008 14:01
Ich finde die Figuren diesmal weniger OOC als vorher schonmal. Geht ja doch in vielen Aspekten auf die Umstände der Figuren ein, mit der Milch von Ren und Horos Herkunft.

Tja... Horo scheint keinen Erstehilfekurs gemacht zu haben. Soweit ich weiß, muss man bei Nasenbluten einen kalten Lappen in den Nacken legen, nicht auf die Nase... o.o
Dafür kamen diesmal keine Aspekte vor, von denen ich gesagt hätte, dass das unjapanisch ist. Das mit der Milch kann ich mir gut vorstellen :)

Das Horo von 8 km Joggen im Schnee schon ohnmächtig wird, wundert mich aber doch irgendwas. Jedoch, es bringt Entwicklung rein. Jetzt kann Ren ihn gesund pflegen, wenn er krank wird ^.~

Jitsch*
Von: abgemeldet
2008-03-02T12:49:43+00:00 02.03.2008 13:49
jaaa endlich ging sie weiter ^^ *gg* hab mich scho so drauf efreut ^^ und auch ich mus mich bedanken für die ENS, hatte schon aufgegebe das meine favo FFs weiter gehen ~.~ weil wenn sie nciht weitergehen schmeiß ich sie immer aus meiner favo y.y also dann viel pass noch so ^^

[[mmKarotte]]
Von: abgemeldet
2008-03-02T11:03:34+00:00 02.03.2008 12:03
lol Oh manno! Habe ich diese Fanfic doch vermisst!
Und das mit Stolz war auch total lustig!
Bitte weiter so und danke für die 2 ENS!^^
Von:  Jitsch
2008-02-09T14:08:19+00:00 09.02.2008 15:08
Ui, da denkt man, es geht vorwärts und jetzt ist wieder alles kaputt... o.O Sollten Ren und Horo doch noch irgendwie zusammenkommen, wird es definitiv noch eine Weile dauern.
Aber Ren ist ja auch ziemlich doof, wenn er Haargel mit Tönung verwechselt. Wie wäre es mal damit, die Aufschrift zu studieren? XD
Joah, auch Japaner können Brötchen essen, auch wenn ich in Japan noch nirgendwo welche gesehen hab, ganz zu schweigen von Backöfen (dort gibt es ehrlich nur kleine Aufstell-Öfen). Aber deine Geschichte ist meist so unernst, dass es auch egal ist u.u
Bei dir sind immer die kleinen Nebensachen am lustigsten. Aber ich würde dir raten, nächstes mal Geschichten zu schreiben, die in Deutschland spielen. Nichts für ungut, diese hier ist trotzdem toll ;)

Jitsch*


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