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Heart of an Angel

Soul of a Demon
von

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Prolog

Hy Leuts!!!

Der erste Einblick in meine Geschichte. Man erfährt sicherlich noch nicht sehr viel, aber das wird sich schon bald ändern. *evilgrins*

Meine Chara-Beschreibung muss noch etwas warten, da ich noch nicht ale zusammen hab.

Aber ich hoffe es geht am Anfang auch ohne.

Und bitte schreibt mir Kommis. Egal ob positiv oder negativ. Kritik seh ich auch gerne. Das fördert meinen Ehrgeiz. ^^

P.S.: Ich hab das ganze noch mal überarbeitet, daher bite nicht böse sein. Der Prolog ist jetzt der Prolog und der alte Prolog ist jetzt nachher KApitel eins. Mit einigen Änderungen.
 

Prolog
 

Vor zehntausend Jahren, lange vor den Regierungen großer Könige und noch mächtiger Pharaonen entstand die erste aller Legenden. Ein Märchen für jene die an Zauber nicht glauben.

Zur Zeit der Altvorderen als die Menschen gerade angefangen hatten Städte und Häuser zu bauen, soll sich jene Geschichte zugetragen haben. Gespalten in zwei große Völker, welche in ‚Licht’ oder aber in ‚Dunkelheit’ wanderten, wuchs ein Kind auf. Ein Kind entstanden aus beiden Völkern. Jenes Kind wurde vor der Außenwelt versteckt, denn es besaß eigenartige Kräfte und daher erhielt es auch den Name Askyar, der schwarze Engel.

Doch eines Tag fand man heraus, dass es dieses Kind gab und so brach ein gewaltiger Krieg aus, der Jahrzehnte andauerte. Zu Beginn dieses Krieges fand man heraus, dass es noch mehr solcher ‚Bastarde’ gab und man ersinnte bei beiden Völkern sie zu töten, denn sie fürchteten ihre Kräfte.

Askyar aber wusste um das Schicksal seinesgleichen und so suchte er nach einen Weg wie sie ihrem Tode entgehen konnten. Er brauchte einige Jahre, doch schließlich hatte er ihn gefunden. Mit Hilfe eines mächtigen Zaubers würde er die Weltordnung neu erschaffen und so schloss er einen Bund mit einen dunklen Dämon um sein Ziel zu erreichen.

Als die anderen Kinder davon erfuhren, wendeten sich einige ab, denn sie wollten lieber selber sterben als noch mehr Menschen sterben zu sehen. Die anderen folgten Askyar um das Ritual durchzuführen.

Doch auch der Himmel war nicht untätig und schickte eine Armee von Kriegern zu den anderen Kindern und schenkte ihnen noch mehr Kraft, damit sie gegen Askyar antreten konnten.

So begann im Krieg ein zweiter Krieg, der das Schicksal der Menschen besiegeln sollte. Der Kampf war hart und grausam. Viele starben auf beiden Seiten, doch schließlich schafften es die Kinder mit der Kraft des Himmels Askyar und den Dämon zu besiegen. In einem alten Buch versiegelten sie den Zauber des Rituals und verschlossen es tief in den Höhlen ihrer Heimatinsel.

Als Dank erließ der Himmel ein Wunder. Die Kinder sollen nun die vergessenen Kinder Gottes sein und somit aus den Gedanken der Menschen verschwinden.

Der Krieg endete und keiner wusste mehr warum es eigentlich Krieg gab, aber man schloss sich zusammen und so entstand die heutige Menschheit, welche sich nur noch durch Aussehen und Sprache unterscheidet.

Gottes vergessene Kinder lebten normal unter ihnen und so entwickelte sich die Zukunft bis zum heutigen Tage. Die Legende erblasste um die vergessenen Kinder und niemand weiß heute mehr von ihnen außer die Ureinwohner mancher Länder, wo sie immer noch erzählt wird.

Ein ganz normaler Freitag...

Soo...

Das sit jetzt das erste Kapitel. Und diesmal ist auch alles richtig.

Für Leser, die es schon kennen:

Es gibt zwei drei kleine Ämnderungen. Minimal, helfen aber sicher später um ein wenig besser zu verstehen.

Also viel Spass beim lesen.

Es ist noch etwas kurz, aber die Kapitel werden schon bald etwas länger.

Versprochen!
 

Kapitel 1 - Ein ganz normaler Freitag...
 

Es war Freitag. Der letzte Freitag im Monat. Und wie jeden letzten Freitag im Monat trafen sich die höchsten Mitglieder der F.R.L. auch heute. Tja... Dazu gehörte auch leider ich und so machte ich mich mit einer ‚guten’ Laune auf den Weg, die jeden mitriss.

„Alana!“, hörte ich Chase’ Stimme nur wenige Schritte hinter mir. „Warte mal!“

Ich blieb stehen und schaute zu Chase.

„Seh’ mal zu. Die Besprechung fängt gleich an.“

„Ich weiß.“, antwortete er grinsend als er bei mir war. „Aber wie du schaust, scheint dich das nicht sehr zu stören.“

Ich schnaubte nur kurz verächtlich und Chase’ Grinsen wurde noch breiter. Schließlich erreichten wir den großen Saal und traten ein. Natürlich waren wir wieder die letzten, aber das war mir egal. Es gehörte einfach zu meinen persönlichen Stärken bei Versammlungen generell zu spät zu kommen. Oder beim Training.

Die Besprechung lief schleppend ab. Aber das tat sie zu meist immer. Einer nach den anderen trug sein Anliegen vor oder hatte einige Fragen zu seinen Auftrag. Da ich keinen hatte, hatte ich auch nicht viel beizutragen. Ein weiterer Grund für mich den größten Teil der Besprechung zu ignorieren.

Ich zog meinen MP3-Player aus der Tasche und machte ihn leise an. Natürlich lief mein absoluter Liebling Gackt dann auch schon auf und ab. Neben bei kritzelte ich auf meinen Notizblock meine eigenen Songtexte oder wohl besser gesagt die Ansätze einiger Ideen. Irgendwie musste ich mich ja schließlich beschäftigen.

Nach zwei langweiligen Stunden stieß Chase mich von der Seite an und deutete nach vorne. Sofort nahm ich die Kopfhörer raus und hörte zu. Jetzt kam endlich der Teil weshalb ich mir das angetan hatte. Die neuen Aufträge.

„Also...“, fing Joe an. „So sieht’s es zu Zeit aus. Es sind einige wenige Aufträge die zu meist auch nur wenige Tage beanspruchen, doch sie müssen ja erledigt werden. Ich fang mal an...“

Joe brachte einige wenige Aufträge vor, die aber alle nicht das Wahre für mich waren. Einige waren aber sehr begeistert und so waren alle relativ schnell verteilt.

Ich überlegte mir gerade, ob ich mich einen von ihnen als Zweitpartner anschließen sollte oder nicht. Das war immerhin noch besser als hier im Hauptgebäude zu versauern. Während ich noch am überlegen war, meinte Joe schließlich noch:

„Ach ja, Alana. Für dich habe ich noch einen besonderen Auftrag, doch das besprechen wir nachher in meinem Zimmer.“

Sofort wurde ich hellhörig. Was konnte das denn für ein Auftrag sein? Er musste jedenfalls wichtig sein, wenn er ihn mit mir alleine besprechen wollte.

Schließlich war auch diese Besprechung geschafft und so machte ich mich gleich mit Joe auf den Weg zu seinem Zimmer. Dort herrschte das mir wohlbekannte Akten-Chaos. Joe allerdings fand sich sehr gut zurecht und zog ohne viel Mühe eine davon aus einem der Stapel auf seinem Tisch.

„Hier. Schau die das mal an.“, sagte er und reichte mir diese.

Sofort nahm ich sie und schlug sie auf. Ich blätterte etwas drin umher und überflog einiges mal. Es war ein Auftrag in Japan. Ein angesehener Professor brauchte unsere Unterstützung. Ein alter Freund von Joe, wie er mir kurz erklärte. Nach kurzem Überlegen fing ich an zu grinsen.

„Okay. Das mach ich.!“

„Ach ja... Malya weiß schon Bescheid und befindet sich bereits seit gestern Abend in Japan. Dort werdet ihr euch auch treffen. Ich zähl auf euch, Mädels.“
 

Das war's auch schon. Hoffe es hat euch gefallen.

Bis zum nächsten Mal.

Und bitte schreibt mir Kommis.

Andere Länder, anderes Leben

Ein neues Chappi!!!

Viel Spass beim Lesen. Ist noch nicht ganz das Wahre, aber wir nähern uns langsam Kyoto. ^^
 

Kapitel 2 - Andere Ländern, anderes Leben
 

So hieß es für mich auf nach Japan. Ich war sehr zufrieden damit, denn ich war schon lange nicht mehr in diesem doch schönen Land. Joe hatte mir die Akte überlassen, so dass ich mich ausreichend mit meinem Auftrag befassen konnte. Noch waren mir die Einzelheiten verwehrt, aber das sollte sich bald ändern.

Joe hatte nämlich vergessen in der Akte meinen Flugplan zu vermerken und so erfuhr ich das wohl mit wichtigste Detail auf den Flughafen kurz vor Abflug.

„Also Alana. Zuerst fliegst du nach Sapporu auf Hokkaido. Dort triffst du dich mit einem Kontaktmann, der dir noch einiges über Auftraggeber und Auftragsgegner erklären wird. Dann fliegst du am nächsten Tag nach Tokyo, wo du dich bei unserer Zentrale melden wirst. Danach geht es auch schon weiter nach Kyoto, wo du schließlich den Professor treffen wirst. So weit alles klar?“, erklärte mir Chase noch schnell.

Etwas verwirrt stand ich da und zog meine rechte Augenbraue hoch.

„Das heißt... Ich darf erst eine Sightseeing-Tour durch Japan machen bevor ich überhaupt irgendetwas mit dem Fall zu tun bekomme? Man hat ja auch nichts Besseres zu tun.“

„Richtig. Du hast nichts Besseres zu tun und darum bekamst du auch diesen äußerst wichtigen Auftrag. Joe hat dir doch sicherlich erklärt, dass ihm dieser Auftrag sehr am Herzen liegt oder nicht?“

„Doch. Aber wieso geht es nicht einfach gleich nach Kyoto? In Tokyo werde ich sicher auch während meines Auftrages noch mal landen. Dort kann ich mich dann immer noch bei denen melden. Was ich so oder so jede Woche einmal tun werde. Wie immer also.“

„Alana! Nimm es bitte etwas ernster. Das wird mit Sicherheit kein leichter Auftrag. Also... Du solltest dich langsam auf den Weg machen, sonst fliegt der Flieger noch ohne dich. Khan ist ja bereits unterwegs. Und alles andere erfährst du dort vor Ort.“

Ich zuckte kurz zusammen. Chase sprach sonst nie so ernst mit mir oder ermahnte mich. Ich sollte mich wohl wirklich etwas zusammenreißen. Schnell nickte ich, nahm meine Tasche und verabschiedete mich von ihm.

„Mach’s gut. Wir sehen uns hoffentlich bald gesund und munter wieder. Und in ein paar Tagen hören wir dann von einander.“

Chase umarmte mich noch einmal und dann ging ich schnellen Schrittes zu meinem Gangway. Im Flieger schaute ich noch mal kurz zum Terminal und seufzte. Was wird mich wohl alles in Japan erwarten?
 

Die meiste Zeit meines Fluges verbrachte ich mit Schlafen. So brauchte ich jenen auch weniger in den nun folgenden Tagen, was mir äußerst wichtig erschien, wenn nicht sogar von großem Vorteil. Eine Stunde bevor wir in Sapporu landeten wachte ich auf und schaute aus dem Fenster. Wir waren von dunklen Wolken umgeben und ich spürte, dass ein Unwetter auf die Insel zurollte.

Doch es würde mich nicht stören. Ich mochte Regen. Ich liebte ihn sogar und selbst starke Gewitter hielten mich nie davon ab draußen umher zu rennen. Kurz versank ich in meine eigene Gedankenwelt bis ich unterbrochen wurde und man allen Passagieren mitteilte, dass sie sich bitte anschnallen mögen, da der Landeanflug in Kürze beginne.

...

In dem Terminal herrschte große Hektik. Durch das nahende Unwetter wurden viele Flüge verschoben oder sogar abgebrochen und so liefen die anderen Reisenden von einem Schalter zu anderen um möglichst genaue Angaben zu erhalten. Ich seufzte, setzte meine Sonnenbrille auf, denn meine Augenfarbe war sicherlich noch auffälliger gewesen als mein gesamtes Erscheinungsbild. So unauffällig wie möglich bewegte ich mich durch die Menschenmassen und holte mein Gepäck ab. Danach war ich ehrlich froh mich außerhalb des Terminals und schließlich des Flughafens zu befinden. Ich stieg in eines der Taxis und fuhr in das bereits vorreservierte Hotel. Dort empfing man mich wie überall freundlich, zeigte mir mein Zimmer und brachte meine Koffer nach oben. Das Zimmer war schlicht eingerichtet. Naja... Es sollte ja auch nur für zwei Nächte sein. Ich schaute auf die Uhr. Es war erst vier Uhr Nachmittags. Laut Joes Infos sollte ich mich abends um Neun mit dem Kontaktmann an irgendeiner Bar treffen. Nun gut... Wäre wohl ganz gut, wenn ich diese Bar erstmal suchen und auch finden würde.

Sapporu ist die größte Stadt Hokkaidos und dementsprechend konnte ich mich auch frei bewegen. Für die Einwohner war ich nichts weiter als ein Tourist, wenn auch einer mit einem wohl ausgeflippten Modegeschmack. Wer läuft schon im Hochsommer mit schwarzen Klamotten durch die Gegend und dazu noch einem langen Mantel, wenn nicht ein Tourist? Antwort: Ich. Alana.

Ich schaute mir einige Geschäfte an und schaute immer wieder auf die Uhr. Die Zeit schien zu schleichen oder sogar zeitweise stehen zu bleiben. Jedenfalls war es erst sieben und ich stand bereits vor der gesuchten Bar. Irgendwie musste ich noch etwas Zeit rausschlagen, sonst falle ich wohl doch noch hier auf. Und ich musste vorsichtig sein, denn ich kannte ja noch nicht einmal meine Gegner.

Die Straßen waren immer noch belebt. Hier und da sah man wie das eine oder andere Geschäft geschlossen wurde. Kurz nach Beginn meines Ausfluges hatte es tatsächlich angefangen zu regnen. Oder besser gesagt zu schütten wie aus Eimern. Doch im strömenden Regen fühlte ich mich erst richtig wohl und so lief ich noch einmal zum Park, welcher sich ganz in der Nähe befand. Dort setzte ich mich auf eine Bank und schaute zum Himmel. Erneut an diesem Tag versank ich in meine Gedanken. Zu viele Fragen quälten mich in letzter Zeit. Zwar waren es Fragen, die ich mir schon seit Jahren stellte, doch in letzter Zeit wurde es immer häufiger und quälender. Und immer noch waren mir Antworten darauf verwehrt.

„Hey!“, vernahm ich eine Stimme vor mir.

Ich schaute auf und seufzte. Da stand doch tatsächlich ein Kerl mit einer Pistole vor mir und fuchtelte damit rum.

„Rück dein ganzes Geld raus!“, sprach er in gebrochenem Englisch.

Mühsam konnte ich mir ein Lachen verkneifen. Ich warf einen Blick umher. Etwas weiter entfernt standen ein paar andere, die das Schauspiel beobachteten. Ich konzentrierte mich kurz und konnte ihre Gedanken spüren. Es war wohl so was wie eine Mutprobe oder Aufnahmeprüfung für den Jungen vor mir. Dann kümmerte ich mich um den vor mir, der immer noch die Waffe vor meiner Nase schwang. Er war nervös. Nun gut... Ist ja auch nicht gerade ein Kunststück bei so was. Ich versuchte seinen Blick zu fangen um direkt in seine Seele sehen zu können. Das klappte gut, da er meinem Blick ja nicht ausweichen konnte, denn ich trug ja immer noch meine Sonnenbrille. Und dann kam mir auch das Glück zu Hilfe, denn sein Geist war relativ schwach. Ich erkannte seine Gründe für diese Tat und warum er in diese Räuberbande wollte. Edle Gründe. Seine Mutter und seiner kleinen Schwester ein besseres Leben bieten, da sie in ihrem Viertel verachtet wurden.

„Steck das Ding weg.“, sprach ich schließlich auf Japanisch, denn an Zungenverrenkung wollte ich ihn nicht zu Grunde gehen lassen. „Und geh nach Hause. Du scheinst ein kluger Junge zu sein. Du findest doch sicher einen anderen Weg deiner Mutter und Schwester zu helfen.“

Ich sprach ohne Emotionen, so also würde ich das täglich sagen und die Bedeutung meiner Worte wären mir mittlerweile egal. Erschrocken starrte er mich an und das Zittern seiner Hand wurde noch stärker.

„Am besten fängst du damit an in dem du das Ding da vor meiner Nase runter nimmst.“

Dann fing er an in Tränen auszubrechen. Wunderbar. Das hatte mir gerade noch gefällt. Mit tränenerstickter Stimme sprach er:

„Das geht nicht. Hier in Sapporu würde ich niemals Arbeit finden, denn die anderen erpressen mich. Und in unserem Viertel kann ich nicht arbeiten...“

„..weil sie euch dort verachten.“, beendete ich den Satz. „Man... Es gibt auch noch andere Städte. Japan ist doch groß. Und du bist noch jung. Mach was draus.“

„Aber wie denn? Wir haben ja kaum das nötigste an Geld um im Monat mit Essen über die Runden zu kommen. Ich kann nicht einfach so weg.“

Ich seufzte. Die Männer weiter hinten wurden sauer. Sie sahen ja, dass hier nicht so wirklich was passierte. Zumindest nicht das, was sie gerne hier sehen wollten.

„Also gut... Schaffst du es bis übermorgen ein paar wichtige Sachen zusammengepackt zu haben? Da flieg ich nach Tokyo und dort kenn ich ein paar Leute, die dir garantiert weiterhelfen können.“

Verwirrt schaute er mich an. Er schien es wohl für einen Scherz oder eine Halluzination zu halten aufgrund seines Essenmangels.

„Aber... Das kannst du doch nicht... du kennst mich nicht... Ich meine... Ich wollte dich gerade überfallen und ausrauben. Wie??“

Genervt verdrehte ich leicht die Augen. Manche waren echt schwer von kappe.

„Weil mir danach ist. Und ich nicht anders kann. So... Und nun geh bevor ich es mir noch anders überlege.“

Noch völlig verwirrt stand er auf und nickte. Er bedankte sich bei mir mit jeder Bewegung. Tausendmal verbeugte er sich.

„Ach... Was ist mit denen dort hinten?“, hielt ich ihn noch kurz auf. „Droht dir jetzt irgendwelcher Ärger?“

Er blickte kurz nach hinten und schien nachzudenken. Anscheinend hatte er es wohl vergessen. Er zögerte.

„Nun ja... sie werden wohl nicht gerade zufrieden sein. Aber sie werden meiner Familie nichts tun. Mich werden sie wohl zusammenschlagen. Aber damit komm ich klar.“

„Vergiss es... Ich begleite dich nach Hause und dann kommst du mit mir ins Hotel. Dort bist du sicher. Allerdings... Hab ich noch einiges zu erledigen. Das stört dich doch nicht, oder?“

Fest schüttelte er mit dem Kopf.

„Gut. Dann komm. Mein Treffen wartet.“

Ich stand auf und machte mich auf in Richtung Ausgang des Parks. Absichtlich wählte ich dabei den Weg, der direkt an seinen ehemaligen ‚Kumpels’ vorbeiführte. Auf Japanisch flüsterten sie zu dem Jungen, aber ich verstand sie. Als wir vorbei waren, drehte ich mich um meinte:

„Haltet euch ja fern von ihm und vor allem von seiner Familie. Sollte mir irgendetwas zu Ohren kommen, das Ihnen was passiert, dann...“

Eiskalt schaute ich ihrem Anführer in die Augen. Dieser schluckte. Er schien verstanden zu haben. Dann gingen wir zur Bar.

Der Auftrag und kleinere Probleme

Soooo...

Und noch eins. Die Chappis werden so langsam länger.

Allerdings hoffe ich, dass sie euch nicht zu langweilig werden.

Also viel spass beim Lesen. ^^
 

Kapitel 3 - Der Auftrag und kleinere Probleme
 

Ich schaute mich in der Bar um konnte aber niemanden sehen, der wie mein Kontaktmann aussah. Also tat ich das Normalste in einer Bar und ging zur Theke. Der Junge folgte mir zögernd.

Als ich mich gesetzt und bestellte hatte, schaute ich zu ihm:

„Mein Name ist übrigens Alana. Und wie heißt du?“

Überrascht schaute er mich an und meinte dann vorsichtig aber erfreut:

„Yukihiko Inaba. Es freut mich euch kennen zulernen, Alana-sama.“

Ich lächelte leicht.

„Gut. Dann nenne ich dich also Inaba-san. Mich darfst du ruhig mit Alana ansprechen. Ich bin schließlich auch nur ein Mensch. Und jetzt bestellst du dir auch was zu trinken, Inaba-san. Schließlich ist dies eine Bar und du hast dir nach deiner Aktion vorhin wohl auch etwas zur Beruhigung der Nerven verdient.“

„Aber ich habe doch kein Geld.“

„Dafür habe ich welches. Ich bezahle. Will heißen, dass ich dich einlade. Nun mach schon.“

Entschlossen schüttelte er mit dem Kopf.

„Nein. Tut mir leid, aber das kann ich nun nicht auch noch annehmen.“

„Na gut. Das Angebot bleibt aber noch vorerst bestehen. Überleg es dir ruhig noch einmal.“, antwortete ich achselzuckend und wandte mich den Leuten in der Bar zu.

Langsam begann diese sich zu füllen und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits kurz vor neun war. Ich nahm noch mal jeden Gast unter die Lupe und suchte nach meiner Zielperson.

Yukihiko hatte sich schließlich doch dazu durchgerungen meiner Aufforderung nachzukommen und etwas bestellt auch wenn es ihn nicht wirklich behagte. Zögerlich trank er, doch es schien ihm zu schmecken und so war bald schon sein Glas leer. Sofort bestellte er ein neues.

Kurz nach neun betrat dann ein Mann die Bar mit einer alten Offiziersplakette an dem Jackett. Das war der Mann auf den ich gewartet habe. Ich wartete bis er sich gesetzt und bestellt hatte, dann ging ich zu ihm rüber.

„Nette Plakette. Offizier bei den Marines, oder?“

Der Mann lächelte. Das war das ausgemachte Zeichen. Er deutete mir mich zu setzen und ich kam der Aufforderung auch prompt nach. Ich streckte meine Beine aus und schaute ihn an.

„Dann erzählen sie mal. Ich bin schon gespannt.“

„Nun... Das wird dann etwas länger dauern. Ich hoffe sie haben Zeit.“

Ich schaute kurz zu Yukihiko, der dabei war sich langsam aber sicher zu besaufen. Schnell machte ich mir eine kleine Rechnung und sagte schließlich:

„Nun ja... Sagen wir mal so... Wenn wir noch länger warten, sitzen wir auch nicht mehr lange so hier zusammen. Fangen sie einfach vorne an, gehen über die Mitte und schließen mit dem Ende ab. Und das wenn’s geht mal ein wenig schneller als sonst.“

Der Mann lachte laut auf und die anderen Gäste schauten zu uns rüber. Das behagte mir gar nicht. So fällt man sicher auf. Ganz bestimmt sogar. Und ich sollte Recht haben, wie sich später noch heraus stellen sollte.

„Man hatte mir schon gesagt, dass sie ein harter Brocken sind und immer frei Schnauze reden, aber das übertrifft alles. Nun gut... Dann fang ich mal an.“

‚Zeit wird’s auch.’, dachte ich bei mir, entschied mich aber einfach zu schweigen und den Mann erzählen zu lassen.

„Den Inhalt ihrer Akte kennen sie ja sicherlich schon auswendig. Das ist aber nur, nun sagen wir mal... Ein schwacher, sehr schwacher Umriss des eigentlichen Auftrages. Ihre Gegner sind eine hoch angesehene und nicht weniger mächtige Organisation, wie die FRL. Diese Organisation nennt sich OSIRIS. Was sie wirklich bedeutet, weiß keiner so genau. Nur sehr enge Verbündete von ihnen bekommen eine Karte, wo die Bedeutung unten drauf steht und gleichzeitig ist es auch so etwas wie eine Eintrittskarte in alle wichtigen Gebäude. Noch dazu erzählt man sich, dass sie angeblich mit dem Teufel im Bunde sind, da alle ihre Mitarbeiter über seltsame Kräfte verfügen sollen.

So weit ich weiß, suchen sie nach einem alten Buch, wo ein Zauber eingeschlossen sein soll. Nun Letzteres halte ich selbst auch für absoluten Quatsch, aber das tut ja erstmal nichts zur Sache. Angeblich wollen sie damit ein ‚Ritual der neuen Ordnung’ durchführen. Was genau das ist, weiß der Geier. Damit wissen Sie also was Sie erwartet. Die Einzelheiten wird Ihnen der Professor Ishigami in Kyoto erzählen. Noch Fragen?“

Ich schwieg und dachte nach. Da sollen also irgendwelche Typen versuchen mit Hilfe eines Zaubers irgendwelchen Ärger zu machen. Noch dazu haben sie außergewöhnliche Fähigkeiten. Gut. Soweit klar. Osiris. Laut ägyptischer Mythologie soll er später Anubis als Totengott abgelöst und die Seelen Verstorbener selbst in das Reich der Toten gebracht haben. Anubis blieb sein Untergebener und hielt immer das Wägnis des Herzens ab.

Aber wie kommt jemand auf so einen Namen? Das muss doch was zu bedeuten haben?

„Also? Noch Fragen? Oder kann ich gehen?“, fragte mich mein Informant erneut.

Ich schaute ihn an und sprach dann:

„Was genau OSIRIS will wissen sie nicht. Aber vielleicht wissen sie etwas über die Mitglieder und können mir darüber noch etwas sagen.“

Der Mann zog kurz eine Augenbraue hoch.

„Nun ja. Nicht wirklich viel. Ich weiß nur noch, dass es sieben Ranghohe bei ihnen geben soll. Ihre Kräfte sollen auch einzigartig sein. Sollen wohl irgendwie die Elemente beeinflussen können und so. Und dann gibt es ja noch den Anführer, aber der hält sich bei allen Angelegenheiten immer im Hintergrund und so weiß man nicht einmal seinen Namen. Tut mir leid. Das war’s dann auch schon.“

Ich nickte nur. Das war wirklich nicht viel. Zwar kannte ich jetzt den Namen meiner Gegner, aber wenn sie wie wir eine Organisation waren, wird man nicht viel Dunkles über sie herausfinden. Nur das Übliche halt. Wo sie arbeiten und was sie so tun. Ich seufzte leicht. Das war einfach zu wenig. Worauf sollte ich mich denn vorbereiten, wenn ich auf einen von denen treffe? Wie kann ich gegen ihn kämpfen, wenn ich nicht weiß, was er kann? Mist, verdammter. Anscheinend musste ich mich weiter unauffällig verhalten und warten bis ich mit den Professor gesprochen habe.

Ich blickte aus dem Augenwinkel rüber zur Bar, wo immer noch Yukihiko saß und schon einen leichten Schwips weghatte. Dann sagte ich schließlich:

„Okay. Das ist zwar nicht viel, aber ich laufe nicht ganz blind durch die Gegend. Danke für die Infos. Ich werde mich dann mal auf den Weg machen. Es gibt schließlich noch viel zu tun.“

Dann stand ich auf, legte etwas Geld auf den Tisch und meinte:

„Ihr Drink geht auf meine Kosten. Und das dürfte auch reichen sich noch einen zweiten zu bestellen. Machen sie sich einen schönen Abend. Sayonara.“

Ich ging zu Bar, bezahlte da noch meine und Yukihikos Drinks und schnappte mir jenen und ging mit ihm nach draußen. Yukihiko hatte wirklich schon einen Schwips und auch somit Mühe geradeaus zu laufen. Immer wieder musste ich ihm am Arm packen, damit er nicht auf die Straße lief und auch noch von einem Auto erwischt wird.

„Mensch. Das Zeugsch war echt gut.“, lallte er. „Wiescho muschten wir denn schon gehen? Dasch war gerade so schön luschtig.“

„Weil wir nicht viel Zeit haben. Und du musst noch nach Hause und deiner Mutter alles erzählen. Schon vergessen? Also reiß dich zusammen. Wo müssen wir überhaupt hin?“

Yukihiko blieb stehen und schaute sich um. Dann fing er an zu lachen.

„Keine Ahnung. Bin völlisch ohne Schinn.“

Ich schaute leicht böse zu ihm.

„Tut misch leid. Aber isch weisch echt nicht. Ich bin scho müde. Lasch mich misch kurz setzschen. Dann fälltsch mir sicher ein.“

Er setzte sich dann auch auf eine Bank in der Nähe und...

Und schlief ein! Er schlief einfach ein. Ich glaubte nicht richtig zu sehen.

„Das kann doch wohl nicht wahr sein. Hey!“, sagte ich und rüttelte an ihn. „Wach auf. Wo müssen wir hin? Inaba-san.“

Doch alles was ich zur Antwort bekam war ein Murren und schließlich auch noch ein leichtes Schnarchen.

Ich stöhnte auf. Jetzt reicht es aber wirklich. Erst will mich dieses Kind überfallen, dann biete ich ihm einen Drink an und der lässt sich zu laufen. Mir blieb wohl keine andere Wahl. In seiner Tasche suchte ich nach einem Ausweis oder Ähnliches, wo seine Adresse draufstehen könnte. Nebenbei meckerte ich vor mich hin.

„Das war’s Kleiner. Alkohol ist für dich vorerst gestrichen. Nicht den kleinsten Tropfen wirst du auch jemals wieder von mir oder sonst wem bekommen. Das schwöre ich dir.“

Schließlich hatte ich besagtes auch gefunden. Dort fand ich die Adresse und nahm mir Yukihiko dann Huckepack. So ging ich durch die nächtlichen Straßen Sapporus und ignorierte die Blicke einiger noch nächtlicher Passanten.

Bald aber schon merkte ich, dass mir jemand folgte und so ging ich vorsichtig weiter. Ich versuchte etwas auszumachen, doch der direkte Kontakt mit Yukihiko störte mein Empfinden und so musste ich einfach weitergehen und abwarten. Endlich erreichte ich sein Haus und klopfte an die Tür. Sofort ging das Licht im Flur an und eine Frau Mitte vierzig öffnete mir vorsichtig.

Verwirrt schaute sie mich an.

„Sie wünschen bitte?“

Ich trat etwas ins Licht so dass sie ihren Sohn erkennen konnte.

„Yukihiko!“

„Tut mir Leid, Miss. Ich hatte Ihren Sohn eingeladen, aber anscheinend hatte er sich etwas überschätzt. Es tut mir wirklich leid. Ich möchte Ihnen auch gerne die Umstände erzählen, doch dazu bräuchte ich etwas Zeit.“

Die Frau schien noch verwirrter als vorher, doch sie antwortete:

„Ja. Ja natürlich. Kommen Sie ruhig rein. Sein Zimmer ist gleich dort hinten am Ende des Ganges.“

Ich nickte dankbar und trat mit Yukihiko ein. Meine Verfolger waren noch in der Nähe, doch sie schienen zu warten. Wie es sich gehörte zog ich meine Schuhe aus und marschierte in die angegebene Richtung. Das Zimmer war nicht sehr groß. Er teilte es sich mit seiner Schwester. So leise wie möglich legte ich Yukihiko ins Bett, doch die Kleine wurde wach.

„Mama. Was ist denn los?“

„Schon gut. Schlaf weiter Nana. Dein Bruder ist zurück und wird bei dir sein.“

Das Mädchen nickte verschlafen und legte sich auch gleich wieder hin. Ich deckte Yukihiko noch zu und folgte seiner Mutter nach draußen. Im Wohnzimmer bat sie mich Platz zu nehmen und bot mir einen Tee an.

„Vielen Dank, aber ich möchte nicht.“

„Oh... Das macht mir wirklich nichts aus. Und nebenbei können sie mir doch alles erzählen, Miss...“

„Alana. Nennen sie mich ruhig Alana. Danke. Aber ich will nicht lange rumreden. Das ist so gewesen...“

Ich erzählte ihr alles. Auch das Yukihiko versucht hatte mich zu überfallen nur um ihnen zu helfen und ich erzählte ihr von meinem Angebot. Danach schwiegen wir. Die Frau schien doch äußerst überrascht. Verständlich, denn ein derartiges Angebot erhielt man nicht jeden Tag. Und schon gar nicht von jemandem der einem doch völlig fremd war. Aber was sollte ich machen. Das bin nun mal ich. Alana.

„Aber... Wie kommen Sie dazu uns ein derartiges Angebot zu machen nach allem was passiert ist?“

Ich lächelte.

„Sagen wir mal so... Ich helfe gerne Menschen. Vor allem helfe ich Menschen, die es verdient haben. So wie Sie und ihre Familie.“

Völlig sprachlos schaute mich die gute Frau an. Es schien ihr vorzukommen wie ein Traum. Ein Traum der unmöglich schien.

„Überlegen sie in aller Ruhe bis morgen Abend und besprechen sie alles mit ihrem Sohn und auch ihrer Tochter. Dann komm ich gerne noch mal vorbei. Es sei denn Sie wüschen, dass ich nicht mehr auftauche. Dann verabschiede ich mich jetzt und verschwinde durch die Tür.“

„Nein. Ich werde es mir überlegen. Und ich werde mit Yukihiko und Nana reden. Und morgen Abend werden wir Ihnen unsere Entscheidung mitteilen.“

Ich nickte. Damit war ich einverstanden. Jetzt musste ich mir nur noch was einfallen lassen, damit den dreien bis morgen nichts geschieht. Plötzlich befiel mich ein Gefühl. Anscheinend waren sie schon da. Die Kerle von heue Nachmittag. Sie schienen auf einen günstigen Augenblick zu warten. Jetzt musste ich mich aber ranhalten.

„Okay. Dann werde ich mich jetzt mal auf den Weg machen. Ich habe nur wenig geschlafen und möchte doch noch etwas von der Nacht haben.“

Das war zwar gelogen, aber es war glaubwürdiger als alles andere. Die gute Frau lächelte und brachte mich noch zur Tür. Ich stieg in meine Stiefel, was etwas dauerte, denn ich musste sie erstmal öffnen, da ich sie ja nur abgestreift hatte als ich eintrat. Schließlich war ich fertig und verabschiedete mich und entschuldigte mich auch gleich noch mal in aller Höflichkeit. Dann machte ich mich auf den Weg.

Mein Gefühl hatte mich nicht betrogen, denn draußen nicht weit entfernt, standen tatsächlich die gleichen Typen vom Nachmittag und sie hatten sich noch Verstärkung dazugeholt.

Der Regen hatte nun endlich auch mal aufgehört und der Himmel begann sich zu klären, so dass man den Vollmond sehen konnte, welcher heute besonders groß schien.

„Jungs. Ich hatte euch doch was gesagt. Glaubt ihr etwas das war nur ein Scherz?“

Ein Windhauch durchfuhr meine Haare und strich durch meinen Mantel, dass dieser sich leicht, aber bedrohlich bewegte.

„Du hilfst diesen Versager und Verrätern. Das wird dir noch leid tun.“

Ich lächelte und nahm meine Sonnebrille ab. Diese Leute begannen mich zu erheitern. Dann blickte ich sie direkt an.

„Nein. Euch wird es leid tun.“, sagte ich drohend und ließ meine violetten Augen aufblitzen.

Ein paar wichen auch tatsächlich zurück, doch ihr Anführer blieb standhaft, was mich etwas überraschte, aber auch gleichzeitig reizte.

„Kommt nur. Ich werde euch lehren Menschen wie Vieh zu behandeln.“, forderte ich sie auf.

Einige schauten zu ihrem Boss und wollten wissen, was sie tun sollten. Dieser lächelte kalt und meinte:

„Macht sie fertig. Sie hat nur eine seltene Augenfarbe und mehr nicht. Außer eine große Klappe und die werden wir ihr auch noch stopfen.“

Das reichte und die anderen stürzten auf mich los. Geschickt wich ich ihren Schlägen aus, denn ihre Gedanken waren klar und deutlich zu fühlen. Einen nach den anderen beförderte ich so ins Reich der Träume bis nur noch der Anführer übrig war.

Gelangweilt schaute ich mich etwas um.

„Tja... sieht schlecht aus. Es sei denn...“, fing ich angeödet an. Dann setzte ich aber mit einem kalten Lächeln fort. „...du willst es auch versuchen.“

Der Mann knurrte und starrte wütend auf seine am Boden liegenden Männer.

„Sieht so aus als hätte ich dich unterschätzt. Du bist eine gute Kämpferin. Aber mal sehen, ob du es auch mit einem Meister aufnehmen kannst.“

Dann kam er auf mich zu und versuchte einige Schläge bei mir zu landen. Ich wich ein paar Mal aus, ließ mich treffen und wich wieder aus. Schließlich wollte ich auch etwas meinen Spaß haben und das war schon mal ein guter Anfang. Der Kerl wähnte sich als der Stärkere, dass spüre ich.

„Was ist? Kannst du nicht mehr zurückschlagen? Kannst du nur ausweichen und weglaufen?“, versuchte er mich zu provozieren.

Ich lächelte aber nur und wich weiter aus. Er wurde durch seine Wut geleitet und je weniger er mich traf umso wütender wurde er.

„Halt endlich still!“, brüllte er.

„Wieso? Kannst du nur dann treffen?“

Ich lachte laut auf. Es war einfach nur zu komisch und es machte mir riesigen Spaß. Aber schon bald verlor ich das Interesse wie so oft und machte dem ganzen ein Ende. Als er wieder mit der Faust auf mich zielte, hielt ich diese vor meinem Gesicht auf und drehte seinen Arm geschickt nach unten. Schnell machte ich eine Drehwende und drehte ihm den Arm somit auf den Rücken. Der Kerl schrie kurz auf vor Schmerz. Dann flüsterte ich in sein Ohr:

„Beweg dich ruhig weiter, doch jedes Mal wird der Schmerz nur noch größer. Mich kostet es keine Kraft dich so zu halten, denn du allein verursachst dir damit Schmerz und Pein. Und jetzt hör mir gut zu. Du wirst den Leuten nichts antun. Du wirst dich nicht mal in die Nähe ihrer Wohnung aufhalten. Und solltest du es doch tun, dann schwöre ich, dass dies nur ein Vorgeschmack der Schmerzen sein wird, die dich dann er warten.“

Mit meiner freien Hand griff ich um seinen Hals und strich dann mit meinen Fingernägeln langsam daran herunter und wieder hoch. Als ich an der richtigen Stelle war, grub ich sie ein.

„Dann werde ich nämlich höchstpersönlich deinen Hals aufreißen und dabei zusehen, wie du langsam verblutest. Ich werde dich mit Kopf nach unten hängen lassen und...“

Dann ließ ich ihn ruckartig los und stieß ihn von mir weg. Das dürfte reichen um ihn genug Angst gemacht zu haben. Ich lachte noch mal und verschwand dann in die Dunkelheit. Der Kerl blieb einfach an der Stelle stehen und versuchte das Geschehene zu verarbeiten.

Tokyo, Kyoto - Große Städte, große Überraschungen

Da bin ich mal wieder. ^^

Als erstes möchte ich mich ganz lieb für die Kommis bedanken. Es sind nicht viel, aber sie spornen an. ^^

Heute passiert auch ein wenig mehr. *grins*

Ihr könnt euch das sicherlich schon denken, aber lest einfach selbst.

Viel Spaß dabei.
 

Disclaimer: Ich weiß nicht genau, ob alle Daten die vorkommen stimmen. Das muss ich erst noch überprüfen.
 

Kapitel 4 - Tokyo, Kyoto – Große Städte, große Überraschungen
 

Am nächsten Abend ging ich wie abgemacht zu den Inabas und wollte ihre Entscheidung bezüglich meines Vorschlages hören. Das dauerte nicht lange, denn sie waren einstimmig dafür gewesen und freuten sich riesig auf den Beginn eines neuen Lebens in einer neuen Stadt.

Den Rest des Abends wurde dann ein wenig gefeiert, aber ich musst mich noch bei Joe melden und alles Geschehene erzählen und vor allem erklären, aber das war ja kein großes Problem. Als ich wieder in meinem Hotelzimmer war, nahm ich mein Handy und wählte die Nummer. Wenig später ich hörte ich ein ‚Klick’ für entstandene Verbindung und hörte dann auch schon Joes Stimme.

„Hy! Wollte mich nur mal so melden. Bin gut in Sapporu angekommen und hab auch gleich wieder mal etwas Gutes getan.“

Am anderen Ende hörte ich Joe aufstöhnen.

„Alana. Man. Meld dich das nächste Mal gefälligst sofort. Und was meinst du mit ‚Gutes getan’?“

Ich lächelte, dann begann ich kurz zu erzählen.

„Du hast WAS?! Wie kannst du? Du weißt doch gar nicht wie er wirklich ist.“

„Falsch, Joe. Gerade weil ich es weiß, habe ich so gehandelt. Ich konnte es deutlich spüren, ja fast schon sehen. Und dann...“

Ich überlegte ob ich Joe davon erzählen sollte. Es würde ihn mit Sicherheit nicht noch mehr erfreuen als er es eh schon war.

„Und dann ist mir noch etwas aufgefallen. Als ich letzte Nacht das Haus der Inabas verlassen hatte, konnte ich deutlich spüren, dass jemand da war, der ihnen böses wollte. Das war auch richtig, doch war dieser ‚jemand’ oder wohl besser diejenigen noch einige Straßenecken weit entfernt gewesen. Und als ich vor dem Anführer stand, spürte ich, dass er sehr stark im Geiste war, doch ich konnte trotzdem alles fühlen.“

Ich schwieg kurz, meinte dann aber schnell:

„Aber vielleicht lag es auch nur einfach daran, dass er sehr wütend war.“

Joe schwieg ebenfalls. Es herrschte absolute Stille bei mir und auch am anderen Ende des Handys. Dann aber sprach Joe mit gedrückter Stimme:

„Es ist also so weit. Deine Kräfte wachsen wohl. Aber das war ja zu erwarten. Es würde schließlich nicht ewig halten, aber das war uns ja schon von Anfang an klar. Aber ich kann dir nicht helfen. Und ich kann dich jetzt auch nicht von dem Auftrag abziehen.“

Ich schloss die Augen. Genau jene Antwort wollte ich nicht hören. Jene Antwort, die noch alles umwerfen wird. Es wird sich wohl demnächst einiges ändern und ich konnte nichts dagegen tun außer abzuwarten.

„Hör mir gut zu, Alana. Mach einfach weiter wie bisher. Versuch einfach alles zu trainieren. Du weißt ja wie es geht. Und versuch bitte den direkten Kontakt mit irgendwem zu verhindern. Flieg wie abgemacht erst nach Tokyo und dann nach Kyoto. Ich werde Malya Bescheid sagen, dass sie dich in Tokyo abholen soll. Und Abdiel und Ariel werde ich euch auch noch schicken. Dann kann nichts schief gehen.“

Ich hörte nur noch schwach zu. Keinen berühren, sich auf niemanden einlassen und abwarten. Es war doch zum verrückt werden. Sollte mein Leben denn nur noch davon bestimmt werden? Fern vernahm ich noch Joes Stimme, die irgendetwas von einem weiteren Mitglied erzählte welches wir in Kyoto treffen würden, kurz nachdem wir mit den Professor gesprochen haben.

Schwach vernahm ich nur noch meine eigene Stimme, die zu allem ja und amen sagte, aber es nicht wirklich ernst meinte, da die wahre Bedeutung und das Verständnis fehlte.

Schließlich legte ich auf und legte mich hin. Mir war heiß. Glühendheiß. Ich selbst schien in Flammen während alles andere um mich herum eiskalt zu sein schien. Heftige stechende Schmerzen durchfuhren mich vom Rücken aus und dann diese Kopfschmerzen, als wollte mein Klopf explodieren. Ich kannte diese Art der Schmerzen, doch liegt das schon sehr, sehr lange zurück. Alles um mich herum wurde schwarz und ich merkte wie ich in Ohnmacht versank.

Um mich herum war jetzt nichts weiter als Dunkelheit. Ich schaute mich um und dann konnte ich Bilder erkennen. Erinnerungen aus einer Zeit die hinter mir liegt. Bilder von meinem sechsten Geburtstag und die Geschehnisse der darauf folgenden Nacht. Damals hatte ich auch solche Schmerzen und ich schrie und weinte. Und dann mit einmal...

Ich erwachte. Es war bereits Morgen und die Sonne schien durch das Fenster. Schwer atmend und verschwitzt schaute ich mich um. Da. Da war es. Ich nahm das Objekt in die Hand. Eine schwarze Feder.

Zwar konnte ich mich nicht mehr genau an die letzte Nacht erinnern, doch diese Feder zeigte mir alles, was geschehen war. Sie waren zurück. Das hieß, dass all der Schmerz den ich vor über zehn Jahren durchgemacht habe, hatte nichts mehr genützt. Meine Kräfte waren gewachsen und damit erschienen jetzt auch wieder die schwarzen Schwingen.

Es klopfte an der Tür und ein Page sagte, dass Familie Inaba unten auf mich warten würde. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich noch etwas Zeit bräuchte und er sie bitte einen schönen Sitzplatz in der Lounge und etwas zu trinken anbieten möchte. Als er verschwunden war, machte ich mich auf den Weg ins Bad und nahm eine eiskalte Dusche. Das beruhigte mich zwar etwas, doch machte es nichts einfacher. Das die Schwingen aufgetaucht waren, war ja nicht so schlimm, doch wenn ich jetzt nicht aufpasse, würde ich mich in der Finsternis verlieren und dann konnte alles mögliche passieren. Doch darüber konnte ich mir später den Kopf zerbrechen.

Nach einer Stunde stand fertig unten an der Rezeption und begrüßte die Inabas. Diese hatte erstmal nur ein paar Koffer mit den wichtigsten Dingen zusammengepackt. Alles andere würde durch die FRL später nachgeschickt werden. Gemeinsam nahmen wir uns ein Taxi und fuhren Richtung Flughafen. Am Schalter besorgte ich noch schnell die restlichen Tickets und dann hieß es warten bis unser Flieger ging, was in zwei Stunden sein sollte.

Wir suchten uns einen Platz im Terminal und warteten auf den Aufruf. Die Zeit schien heute zu schleichen und so machte ich mich etwas auf den Weg und vertrat mir einfach mal die Beine. Yukihiko war mit seiner Schwester unterwegs und beide schauten von einem Geschäft in das nächste. Ich beobachtete die beiden eine Weile und lächelte. Yukihiko würde alles für seine Schwester tun, das war klar. Die Frau die er mal heiraten würde, konnte sich heute schon glücklich schätzen so einen Ehemann zu bekommen. Ich schaute auf die Uhr. Es war halb zwölf. In einer dreiviertel Stunde würde es losgehen. Zeit also zum Checkpoint zu gehen. Ich rief beide zu mir und wir machten uns auf den Rückweg. Am Checkpoint legten wir die Tickets vor und dann ging es in Richtung der Maschine. Jeder bekam seinen Platz und man konnte die Aufregung der Inabas spüren. Kein Wunder. So ergeht es wohl jedem bei seinem ersten Flug.

Wie geplant startete die Maschine und wie geplant landete sie auch in Tokyo um 16.00 Uhr. Am Flughafen holte uns wie abgemacht Malya mit ein paar Leuten von der FRL ab und brachte uns zum Gebäude der FRL. Dort hieß es erstmal Abschied nehmen von den Inabas. Ich hätte gerne jeden einzeln umarmt und alles Gute gewünscht, doch da es mir verwehrt war, musste ich ihnen kurz und knapp die Hand reichen. Doch schon das reichte aus um mich fast umzuhauen. Zum Glück waren ihre Gefühle nicht negativ und so konnte ich mich halten. Malya bemerkte es aber und als die Inabas zu einem anderen Angestellten gebracht wurden, fragte sie mich:

„Du scheinst Probleme zu haben, Alana. Joe hat mir schon alles erzählt. Aber wie es scheint, ist es wesentlich ernster als angenommen. Willst du wirklich so weitermachen?“

Es regte mich auf. Sie konnte nichts dafür, doch ich hasste es so behandelt zu werden.

„Lass mich. Ich schaff das schon. Was ist schon dabei niemanden berühren zu dürfen? Das hatte ich doch schon alles einmal. Also kümmere dich lieber um deinen Kram.“, fuhr ich sie obwohl sie ja nichts dafür konnte. „Tut mir leid. Ich meinte es nicht so.“

Es tat mir wirklich leid, doch was sollte ich tun? Ich lehnte mich gegen eine Wand und schloss die Augen. So konnte ich mich erstmal wieder etwas beruhigen. Als es mir besser ging, machten wir uns auf den Weg zum Leader der Zweigstelle und meldeten uns somit zum Auftrag an.

Der war sehr erfreut so hohe Mitglieder der gesamten FRL zu sehen und begrüßte uns äußerst freundlich. Ich vermied es ihm die Hand zu schütteln oder ihm sonst auch nur irgendwie nahe zu kommen. Das erfreute ihn weniger und merkte, dass er glaubte wir seien eingebildet und hochnäsig. Ich sei eingebildet und hochnäsig. Na und. Sollte er doch, wenn es ihn Spaß machte. Er war neu. Der alte Leader kannte mich gut genug und genauso gut kannte er meine Fähigkeiten. Anscheinend hatte er es niemanden erzählt. Auch gut. So würde mir einiges an Erklärungen vorerst erspart bleiben. Oder aber nur alles noch komplizierter machen.

Der jetzige Leader erklärte alles und besprach auch das mit den Inabas. Yukihiko würde eine Ausbildung bekommen und seiner Mutter und Schwester würden sie eine geräumige Wohnung zur Verfügung stellen. Als alles geklärt und unterschrieben war, ging ich so schnell wie es mir möglich war aus dem Gebäude. Malya folgte.

„Hey Alana! Warte doch mal! Jetzt geh doch mal etwas langsamer.“

Ruckartig blieb ich stehen und drehte mich um.

„Mann... endlich. Sag mal was soll denn das? Das ebend erinnerte stark an Flucht. Was war los?“

Ich lächelte, holte meine Sonnebrille raus und meinte dann:

„Die Luft darin ist einfach zu stickig. Und du weißt wie sehr ich dicke Luft hasse.“

Verwirrt schaute sie kurz zu mir. Dann aber verstand sie.

„Glaubst er wird es schaffen? Ich meine... Wenn du recht hast, wird es für ihn hier auch nicht einfach.“

„Keine Sorge. Er wird es schon schaffen. Und wenn was ist, kann er mich jederzeit anrufen. Dann wird sich wieder einiges hier ändern. Der Neue ist nämlich nicht sauber. Wir sollten ihm im Auge behalte.“

Ich holte tief Luft und streckte mich einmal.

„So... Lass uns noch etwas shoppen gehen. Wir haben noch Zeit bis unser Flieger geht.“

„Bist du dir sicher? Schaffst du das?“

Böse schaute ich sie an.

„Na klar. Und nun hör auf solche Fragen zu stellen, sonst kannst du dir einen neuen Auftrag suchen. Mir kann nichts passieren. Weil ich selber mein Herz verschlossen habe, kann ich weder selber fühlen, noch die Gefühle anderer. Also? Was ist nun?“

Malya lachte.

„Du bist echt unverbesserlich. Aber sag... Warum hast du das nicht gleich gemacht?“

„Hab ich vergessen. Viel mir erst danach ein.“, meinte ich schultern zuckend und ging zu einem Musikladen.

Malya folgte und so suchten wir nach der einen oder anderen CD. Ich hatte schon bald einige Gackt CDs in meiner Hand und überlegte, welche genau ich kaufe. Eigentlich fehlte mir nur noch die Aktuellste, aber da war noch ein Soundtrack-CD zu ‚Moon Child’. Nach einigen hin und her entschied ich mich dann doch für beide. Auch Malya hatte sich einige CDs geleistet und so machten wir uns mit unseren neuen Errungenschaften auf den Weg zum nächsten Shop. So ging das eine ganze Weile und schließlich machten wir uns um ein paar Taschen reicher auf den Weg zurück zum Flughafen. Wir waren gerade eingetroffen, als uns ein gewaltiger Mob mit sich riss. Der Grund: L’Arc en ciel. Das war auch gleich mal ein Grund für Malya sich zwischen die Leute zu drängeln. Sie war halt ein Fan von ihnen. Ich verdrehte leicht die Augen, aber wahrscheinlich würde ich auch so handeln, wenn Gackt gerade angekommen wäre. Wir waren zwar keine Groupies wie die anderen um uns herum, aber die mal Live und in Farbe zu sehen war natürlich etwas ganz Besonderes für jeden Fan. Und um ehrlich zu sein, sahen sie ja auch gar nicht mal so übel aus.

„Schade das Hyde schon vergeben ist, sonst wäre der noch etwas für mich.“, meinte ich zu Malya.

Diese starrte mich gleich mal sauer und entsetzt zu gleich an.

„Lass ja die Finger davon. Du hast doch Gackt. Der ist sogar noch frei.“

Ich musste von einem Ohr zum anderen Grinsen.

„Hast Recht. Und der ist ja auch noch tausendmal süßer als Hyde. Und nun sollten wir uns mal langsam auf den Weg zu unserem Flieger machen. Der wurde nämlich schon aufgerufen.“

Wehmütig schaute Malya noch mal zu den Jungs rüber, die gerade ein paar Autogramme schrieben. Wie gerne würde sie auch eins ergattern, aber die Zeit reichte einfach nicht.

„Malya nun komm. Vielleicht treffen wir sie noch mal. Wir sind ja schließlich noch eine weile hier in Japan.“

Malya seufzte schwer und folgte mir dann aber. Sie wusste dass ich nicht ganz Unrecht hatte. Aber wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit sie wirklich noch einmal zu treffen? Äußerst gering ihrer Meinung nach. Dann aber lenkte sie etwas von Thema ab:

„Hattest du ersten eigentlich ernsthaft gegrinst?“

Ich schaute sie an und meinte dann normal:

„Nur kurz. Aber es ging gut. Ich muss ja schließlich trainieren.“

„Aha ja. Das viel gerühmte Training der Alana. Wie genau funktioniert das denn?“

„Schwer zu erklären. Am besten lässt du das von Joe machen. Der weiß das genau. Wo ist eigentlich Inuka?“

„Wartet brav in Kyoto im Hotel auf mich.“

„Aha.“, murmelte ich und nahm in meinem Sitz Platz.

„Khan ist übrigens heute Morgen eingetroffen und wie immer hat er sich nur schwer bändigen lassen. Wozu brauchst du ihn eigentlich Kyoto? Das ist doch eine Großstadt und kein Dorf.“

„Weil ich das Gefühl hatte ihn zu brauchen.“, murmelte ich leise und schaute aus dem Fenster.

Dort wurde es langsam Dunkel. Die Nacht brach herein und allmählich gingen die Lichter der Stadt an. Ich seufzte schwer. In Kyoto würde es nicht viel anderes sein. Beide Städte waren groß, belebt und immer in Aktion. Ähnlich wie L.A. oder New York. Schließlich starteten wir und ich schloss die Augen und döste etwas. Wir würden nicht allzu lange unterwegs sein. Es war ja nur ein Kurzstreckenflug. Immer wenn ich döste oder schlief, spürte ich, wie sich meine sinne meiner Umgebung öffneten. Doch jetzt konnte ich besser damit umgehen, da mein Körper schlief.

Ich schwebte in Dunkelheit und spürte die Gefühle und Gedanken der Menschen um mich herum. Ich konnte tief in ihr Inneres vordringen ohne dass diese es mitbekamen. Wie hatte Joe mal gesagt?? Im wachen Zustand kann ich das auch, aber dafür muss ich mich in Dunkelheit begeben. Was hatte das nur zu bedeuten? Bisher wusste ich es nicht. Hatte das was mit meinen Schwingen zu tun? Sie waren schwarz. Vielleicht so was wie Ableitungen. Ich wurde unruhiger. Da. Weit entfernt spürte ich, dass etwas von Hass zerfressen war. Ich spürte wie mich etwas zu diesem Punkt hinzog. Eine unsichtbare Macht. Ich kämpfte dagegen an und so wachte ich ruckartig auf. Schwer atmend versuchte ich meine Orientierung wieder zu finden. Dann bemerkte ich, dass wir schon fast da waren und so schnallte ich mich an. Malya schaute mich etwas besorgt an, doch sie sagte nichts und tat es mir gleich. Dann ging es auch schon im Senkflug zur Landebahn.

Auch hier ging trotz der Nacht hektisch zu. Mit unseren Taschen und Tüten liefen wir zwischen den ganzen anderen Fluggästen durch und nahmen gleich das erste Taxi. Dann ging es zum Hotel. Als ich auf meinen Zimmer war, ging ich erstmal unter die Dusche. Das erfrischte mich, doch es nahm mir nicht die Gedanken, die mich beschäftigten. Wieso das alles? Wieso gerade jetzt? Wieso? Warum? Weshalb? Wer? Die gleichen Fragen Tag für Tag. Jedes mal auf aufs Neue weder Antworten, dafür umso mehr Fragen. Ich kam unter der Dusche hervor und zog mir frische Sachen an. Dann ließ ich mich aufs Bett fallen und döste erneut ein. Diesmal war der Gott der Träume gnädig und ließ mir einen traumlosen und gefühllosen Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Klopfen an meiner Zimmertür geweckt. Noch etwas verschlafen öffnete ich und eine fröhliche Malya begrüßte mich. Mit dabei natürlich auch Inuka.

„Morgen. Wie spät ist es denn überhaupt?“, fragte ich.

„Schon neun Uhr. Wir sollen uns um zehn aber im Museum beim Professor melden. Schon vergessen? Daher dachte ich mir, ich schau mal ob du schon wach bist.“

„Jetzt ja. Und ich hatte es nicht vergessen. Ich bin nur so müde.“

„Verständlich. Es war doch gestern sehr spät.“

„Hey!“, rief ich empört. „Du scheinst da was zu verwechseln. Du bist diejenige, die immer viel Schlaf brauch und selbst dann noch verschläft. Außerdem hatte ich auf den Flug nach Sapporu gut geschlafen. Trotzdem fühle ich mich hundemüde.“

Ich gähnte einmal herzhaft und unterstrich damit noch einmal meine ansichten. Malya grinste nur.

„Das ist normal, wenn sich die Kräfte weiterentwickeln. Das hatte ich auch hinter mir. Allerdings war ich damals viel, viel jünger.“

„Ach so... deswegen also. Hätte’ ich auch selber draufkommen können.“, meinte ich und gähnte gleich noch einmal.

„Naja... Zum Glück bist du schon angezogen. So sparen wir wenigstens etwas an Zeit.“, sagte Malya dann und deutete auf mich.

Stimmt ja. Ich hatte mich gestern gleich neu angezogen. Eigentlich wollte ich ja gestern auch nicht schlafen gehen. Wie man sich doch manchmal täuschen kann. Ich winkte ab und verschwand trotzdem noch mal kurz ins Bad. Alles war sehr edel und modisch eingerichtet. Naja... Es waren ja auch Edelsuiten. Normalerweise schlafen hier Stars oder aber irgendwelche Staatsleute. Das viel mir jetzt erst wirklich auf. Verdammt! Was war denn gestern mit mir los? Das kann doch nicht nur davon kommen, dass sich meine Kräfte weiterentwickeln. Schließlich war ich fertig und so verließen wir zu dritt das Hotel. Wir hatten jetzt auch einen Mietwagen und wie ich es mochte natürlich einen Sportwagen. Das war natürlich weniger zum Vorteil für Inuka, der sich richtig klein machen musste um reinzupassen. Dann ging es erstmal Richtung Museum. Malya wies mir den Weg und so kamen wir auch rechtzeitig dort an.

Wir gingen zu Rezeption, wo wir gleich mal von einem Wachmann angehalten wurden.

„Hunde sind hier nicht erlaubt.“

„Na wie gut, dass Inuka kein Hund sondern ein Wolf ist.“, meinte ich knapp und ging an ihm vorbei.

Die Dame an dem Stand war auch nicht viel freundlicher und schaute mich vorwurfsvoll an.

„Miss. Wir sind hier, weil wir um Zehn einen Termin mit Professor Ishigami haben. Würden Sie ihm bitte Bescheid geben?“, fragte ich freundlich und versuchte ihre Empörung zu ignorieren.

„Da muss ich erstmal sehen, ob der Professor noch da ist.“, meinte diese und hämmerte kurz auf den Computer rum.

Dann nahm sie den Telefonhörer in die Hand und wählte irgendeine Kurzwahlnummer. Ich nutzte die Gelegenheit für ein kleines Experiment, welches ich mir gestern unter Dusche hab einfallen lassen. Vorsichtig nahm ich die schwarze Feder in meiner Manteltasche in die Hand und spielte unauffällig damit rum. Diese hatte ich seit sie auftauchte immer bei mir. Der Blick der Frau wurde noch ernster. Ich aber hatte nun die Gelegenheit in sie vorzudringen. Langsam löste ich den Zauber der mein Herz gefangen hielt und drang langsam in ihre Gefühlswelt vor. Das klappte auch sehr gut. Besser als ich gedacht hätte. Ich sah alles. Ihre Kindheitserinnerungen und auch jene an einen Mann der sie vor kurzem verlassen hat. Ich holte tief Luft. Die Feder in meiner Hand schien zu glühen, doch irgendwie war es ein angenehmes, warmes Gefühl. Immer weiter drang ich vor bis ich in den Tiefen ihrer Seele war. Es funktionierte. Die Feder, meine Schwingen waren die Lösung. Ich brauchte sie. Sie würden mich sogar noch stärker machen. Ich schloss die Augen und durchbrach somit den Weg. Langsam kehrte ich zurück, gerade rechtzeitig.

„Es tut mir leid. Der Professor ist nicht mehr da. Er sagte heute Morgen schon, dass er vielleicht nicht da sein würde, doch er hinterließ mir diese Adresse für sie.“

Sie nannte uns irgendeine Adresse und ich bedankte mich höflich. Dann machte ich mich schnellstens auf den Weg das Gebäude zu verlassen. Draußen sagte ich dann zu Malya:

„Hier. Bind mir die ins Haar ein.“

Ich hielt ihr die Feder hin und wartete, dass sie sie nahm. Das tat sie auch, wenn auch etwas verwirrt.

„Was soll denn das schon wieder sein? Irgendeiner deiner komischen Modeticks?“

„Nein. Mach einfach. Dann kann ich mich wieder einigermaßen normal benehmen.“

„Na da bezweifle ich aber mächtig, dass das eine einzelne Feder schafft.“

Etwas böse schaute ich sie an und verdrehte dann die Augen.

„Deine Witze waren schon mal besser. Also kurz gesagt... Die Feder hilft mir meine Fähigkeit zu kontrollieren.“

„Und das fällt dir jetzt mal gerade einfach so ein?“, fragte sie und band mir dabei die Feder ins Haar.

Ich seufzte. Manchmal schaffte sie es einen schon vormittags in den Wahnsinn zu treiben. Dabei war mir schon klar, dass sie sich einiges mehr dachte als sie zugab. Als sie fertig waren, stiegen wir wieder in den Wagen und fuhren zu der angegebenen Adresse. Etwas verwirrt schaute ich dann aber zu dem Gebäude hoch, was sich da vor uns auftürmte.

„Ääähhh... Und du bist dir absolut sicher, dass das auch die richtige Adresse ist?“, fragte ich.

„Ja. Eigentlich schon. Aber... Das sieht aber komisch aus, oder? Ich meine... Was hat ein Professor hier zu suchen? Bei einem Musiklabel?“

Ahnungslos schüttelte ich den Kopf. Das konnte ich mir bei besten Willen auch nicht erklären. Irgendwie konnten wir uns aber dann aus unserer Starre befreien und ins Gebäude eintreten. Auf den Weg zur Anmeldung fragte mich Malya leise:

„Sag mal Alana... Bei Nippon Crown Records arbeitet doch auch Gackt. Oder?“

Ich nickte nach kurzem Überlegen. Da hatte sie Recht. Aber das hier war ja auch nur eine Zweigstelle, wenn ich mich nicht täuschte. Und ob er hier war, stand ja wohl noch weit in den Sternen. Erstmal hieß es sowieso den Professor finden. Die Dame hier war schon wesentlich freundlicher als die letzte.

„Oh ja... Man erwartet sie bereits. Professor Ishigami ist im obersten Stockwerk. Der Fahrstuhl endet direkt im Zimmer. Sie müssen also nur hochfahren.“

„Vielen Dank. Stört es, wenn wir unseren tierischen Begleiter mitnehmen? Oder sind Tiere hier absolut nicht erlaubt?“

„Nun... eigentlich nicht. Doch ich denke bei Ihnen geht das schon mal in Ordnung. Ich melde sie oben schon mal an. Schönen Tag noch.“

Ich lächelte noch mal freundlich und dann ging es auch schon zum Fahrstuhl. Die Fahrt würde etwas dauern und so kraulte ich Inuka etwas hinter den Ohren. Schließlich oben angekommen, standen wir ordentlich und warteten dass sich die Türen öffneten. Wie auf ein geheimes Kommando traten wir fast gleichzeitig aus und ich konnte schon den Professor vor einen großen Tisch sitzen sehen. Zumindest glaubte ich, dass es der Professor war. Der eine wirkte dafür zu jung und der Mann hinter den Schreibtisch nicht wie ein Professor der Zeitgeschichte und Archäologie.

„Ahh... Da sind ja schon unsere erwarteten Gäste. Treten Sie ruhig näher.“, meinte der Mann hinter dem Schreibtisch und stand auf.

Der andere ältere Herr war tatsächlich der Professor. Er stand auch auf und kam auf uns zu.

„Wie schön Sie kennen zulernen, Miss Alana und Miss Malya. Joe hatte bei weitem untertrieben, was Sie betrifft.“

„Es freut uns ebenfalls, Professor Ishigami. Doch wie meinen Sie das mit ‚untertrieben’?“, fragte ich und schüttelte seine Hand.

„In Bezug auf Ihr Aussehen.“, antwortete er und lächelte verschmitzt.

Leicht errötet lächelte ich zurück.

„Mein Name ist Fujisawa. Ich leite die Zweigstelle von Nippon Records hier in Kyoto. Sehr erfreut.“

„Ebenso, Fujisawa-sama.“

Der junge Mann machte keine Anstalten aufzustehen oder auch nur guten Tag zu sagen. Er war äußerst mies gelaunt und hatte noch nicht einmal zu uns geschaut. Doch das Vorstellen wollte dann Fujisawa erledigen.

„Und das ist...“

„Schon gut.“, kam es jetzt doch von ihm.

Ich schluckte. Diese Stimme. Das... Das kann doch nicht sein. Doch es war so. Es war...

„Mein Name ist Gakuto. Gakuto Camui.“, sagte er und stand vor uns mit gereichter Hand.

Etwas abwesend schüttelte ich diese auch.

„Ich weiß. Ich meine... Sehr erfreut.“

Das neue Teammitglied

Und noch eins weiteres Chappi. ^^

Tut mir sorry, dass ich euch so sehr quäle, aber ich habe gerade URlaub und malträtiere daher meinen Computer aufs Äußerste. Haha.

Naja...

Gackt ist also aufgetaucht und nun geht's auch schon weiter.
 

Kapitel 5 - Das neue Teammitglied
 

Noch nicht ganz klar, was gerade passiert, ließ ich diese dann ruckartig los und drehte mich zum Professor.

„Ja... Also... Ich verstehe zwar die Zusammenhänge gerade nicht ganz, aber... Ich denke, dass Sie uns alles erklären.“

„Hmmm... Seltsam. Ich dachte Joe hätte Ihnen schon alles erzählt? Zumindest hatte er das doch vor. Das ist Ihr neues Teammitglied.“

„Wer? ER?“, fragte Malya und zeigte auf Gackt.

Der Professor nickte. Ich dachte derweil schwer nach. Stimmt. Joe hatte irgendetwas von einen neuen Teammitglied gefaselt. Aber er sagte nichts Genaueres. Oder doch? Irgendwie geriet ich in einen Gedankenkrise.

„Hey, Alana! Hat Joe nun was gesagt, oder nicht?“

„Tja... Irgendwie kann ich mich nicht wirklich dran erinnern, Malya.“, sagte ich etwas verlegen.

„Das kann doch wohl nicht wahr sein. Wie kannst du dich daran nicht erinnern? Ich meine... Gackt soll unser neues Teammitglied sein. Der Gackt. Und du erinnerst dich nicht?“

„Tja... Schon komisch nicht. Hähä.“

„Nun... Die Damen sollten sich das nicht so sehr zu Herzen nehmen. Nun ist ja alles geklärt, oder?“, fragte der Professor freundlich.

„Sie verstehen das nicht so ganz...“, sagte ich und drehte mich zu ihm um. „Ich meine... er ist ein Star. Ein Superstar. Nicht das mich das stören würde. Oh sicher nicht. Ich bin selbst ein Fan, das geb’ ich auch offen zu. Aber... Nun ja... Unser Job ist nicht gerade ein Job, wo man mit Samthandschuhen arbeitet. Bei unseren Aufträgen riskiert man schon mal die ein oder andere gefährliche Verletzung und auch meist sein Leben. Deswegen... Verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz, warum er bei uns mitmachen will.“

„Weil ich jemanden noch einen Gefallen schuldig bin. Und weil man mich darum gebeten hat.“, meldete sich nun auch Gackt zu Wort.

Verwundert drehte ich mich zu ihm. Er hatte seine Sonnenbrille abgenommen und so konnte ich deutlich seinen strahlenden blauen Augen sehen. Ich wusste, dass er Kontaktlinsen trug, aber trotzdem war ich einen Moment wie gefangen. Und dadurch konnte ich auch in seine Seele sehen obwohl das nicht beabsichtigt war.

Was ich dort erblickte ließ mich lächeln. Jetzt verstand ich wenigstens etwas.

„Okay. Wenn du unbedingt dein Leben riskieren willst, dann tue dir keinen Zwang an.“, sagte ich schließlich leise mit gesenkten Kopf. Dann richtete ich mich auf und lächelte ihn freundlich an. Mit hingehaltener Hand sprach ich weiter: „Dann herzlich Willkommen im Team. Es freut mich sehr. Ich bin Alana.“

Malya blickte erst verwundert, doch sie schien zu verstehen.

„Und mich nennt man Malya. Das neben mir ist Inuka. Willkommen.“

Der aber am meisten verwundert war, war in diesem Moment Gackt. Dann aber nahm er lächelnd unsere Hände nacheinander und sagte:

„Ich freue mich, bei euch mitzumachen dürfen. Ich bin Gakuto oder aber Gackt. Doch nennt mich einfach Camui.“

„Alles klar. Camui.“, sagte ich noch und drehte mich wieder zum Professor. „Gut. Das hätten wir, doch nun sollte Sie uns wohl etwas Genaueres über unseren Auftrag erzählen. Oder wie seht ihr das?“

Meine beiden Kameraden nickten und Inuka machte sich auch bemerkbar.

„In Ordnung. Doch am besten besprechen wir das im Museum. Einverstanden?“

Wir drei schauten einander an. Oder wohl besser Malya und ich uns vor allem. Camui schien sich erstmal nur nach uns richten zu wollen. Wir wollten gerade gehen, als uns Fujisawa noch kurz aufhielt.

„Bitte vergiss nicht, dass du noch einige andere Termine hast, Gakuto.“

„Nein. Bestimmt nicht.“, antwortete dieser knapp und trat mit in den Fahrstuhl.

Ich atmete tief durch, denn ich spürte wie sich seine Aura ebend etwas verändert hatte. Er schien Fujisawa nicht besonders zu mögen. Während es nach unten ging, wurde mir gerade richtig geistig klar, dass ich mit Gackt in einem Fahrstuhl stand. Und das dieser Gackt noch dazu ein Teil meines Teams war. Irgendwie schien mir das alles doch zu sehr wie ein Traum zu klingen. Malya aber riss mich schnell aus meiner Gedankenwelt und machte mir damit auch klar, dass es kein Traum war.

„Eine Frage, Camui. Wenn du bei uns bist, dann kannst du doch irgendetwas besonders gut. Und damit meine ich jetzt nicht gerade deine Musik.“

Mit hochgezogener Augenbraue schaute er zu ihr. Dann aber lächelte er.

„Als Fan sollte man das wissen. Oder aber zumindest denken können.“

„Das Problem ist nur... Das unsere liebe Malya eher auf Hyde steht.“, antwortete ich und grinste. „Aber dafür weiß ich, was du meinst.“

Der Fahrstuhl hielt an und ein paar Mitarbeiter von Nippon stiegen zu uns ein. Die weiblichen schauten zu Camui und zogen ihn schon mit ihren Blicken aus, was mich erst recht grinsen ließ. Dieser lächelte freundlich und grüßte sie knapp. Er schien eine von ihnen näher zu kennen. Endlich waren wir wieder im Erdgeschoss und alle stiegen aus. Die Frau verabschiedete sich und strich dabei fast schon zärtlich über seinen Rücken. Das hätte mit Sicherheit jedem anderen weiblichen Fan das Herz zerrissen, doch in solchen Momenten war ich froh über meine Fähigkeit.

Draußen stand ich erstmal ratlos vor unserem Wagen. Da war garantiert kein Platz mehr für noch zwei weitere Leute.

„Dann nehmen wir meinen.“, sagte Camui und zeigte auf eine Limousine.

Mit offenen Mund stand ich da. Das war nicht zu fassen. Doch dann stiegen wir nacheinander ein. Der Fahrer kam auch gleich und fragte nach unserem Ziel.

„Zum Museum für Zeitgeschichte.“, erklärte Camui und dann ging es auch schon los.

Die Fahrt verlief anfänglich sehr schweigsam doch schließlich beschäftigte Malya da ja noch eine Frage.

„Also, Camui. Was genau kannst du?“

Dieser lächelte verschmitzt und ich spürte wie mir richtig flau im Magen wurde. In echt sieht das noch tausendmal geiler aus, als auf Fotos. Gackt selber aber schwieg auf der Antwort. Seine Erfahrung mit dem erzählen seines Geheimnisses waren nicht gerade als gut zu bezeichnen. Ich konnte das deutlich spüren. Seine Gesichtszüge wurden hart und er schaute nur aus den Fenster. Irgendwie tat er mir leid. Nur zu gut konnte ich seine Gefühle nachempfinden in diesem Moment. Auch mir war es damals nicht anders ergangen.

„Vielleicht...“, fing ich an und schaute kurz zu ihm. „...kann ich das ja erklären. Ich bin mir zwar nicht hundertprozentig sicher, dass es das ist, aber...“

Gackt schwieg weiter. Nur kurz blickte er zu mir und meinte schließlich:

„Nein. Schon okay. Ich möchte nur erstmal nicht darüber sprechen. Ich kenne euch nicht und ich weiß ja auch nicht, was ihr könnt.“

Malya wollte gerade ansetzen und eine ihrer berühmten Predigten über Teamarbeit halten, doch ich ging dazwischen.

„Okay. Wie du möchtest. So wie es scheint werden wir wohl noch eine Weile zusammenarbeiten und ich denke... Da er gibt sich bestimmt noch die eine oder andere Gelegenheit.“

Ich warf einen leichten bösen Blick zu Malya und gab ihr zu verstehen nicht mehr in diese Richtung zu fragen.

„Aahhh... Da sind wir ja schon.“, meldete sich nun der Professor zu Wort und wir schauten auch aus dem Fenster.

Ja wir waren wieder am Museum. Der Fahrer hielt und wir stiegen nacheinander aus. Gackt bat den Fahrer in der Nähe zu parken, da wir ihn noch mal brauchen werden. Zu fünft stiegen wir die Stufen nach oben. Der Wachmann grüßte freundlich und die nette Dame von heute Morgen viel der Kiefer fast bis nach Australien, als sie sah, wer uns da begleitete. Freundlich lächelnd ging ich an ihr vorbei und genauso tat es auch Malya. Zwischen uns Gackt. Der Blick der Dame wurde noch größer.

Zielstrebig und ohne lange rumzuwandern, marschierte der Professor zu seinem Büro. Dort verschloss er sorgsam die Tür hinter uns.

„Bitte. Nehmen Sie Platz.“

Ich winkte ab. Es waren nur zwei Plätze und so zog ich es vor zu stehen. Gegen einen Schrank gelehnt, wartete ich ab, was als nächstes passieren würde. Der Professor setzte sich hinter dem Tisch und zog ein großes Objekt aus einer seiner Schubladen hervor. Dieses legte er auf den Tisch und packte es äußerst vorsichtig aus. Zum Vorschein kam ein altes Buch. Ein sehr altes Buch. Der Einband war aus Leder und schon an vielen Stellen brüchig. Die Blätter wirkten so dünn, dass es schien sie würden zerfallen, wenn man sie nur anschaute. Vorsichtig öffnete der Professor das buch und fing an nebenbei zu erzählen. Dabei klang seine Stimme voller Ehrfurcht und Freude.

„Wissen Sie was ich hier vor mir habe? Dieses Buch ist über 5000 Jahre alt. Wenn nicht vielleicht sogar noch älter. Ein wahrer Schatz für jeden Archäologen und auch Wissenschaftler der Geschichte. Ein uneinbringbarer Schatz. Unbezahlbar. Dieses Buch befindet sich schon seit einiger Zeit in meinem Besitz, doch Sie sind die ersten, die es außer mir noch zu Gesicht bekommen. Die Presse würde sich darum reißen und daher muss ich Sie auch um strengste Verschwiegenheit bitten.“

Der Professor schaute ernst zu uns und wir nickten nur. Dann sprach er weiter:

„Über ein Jahr arbeite ich an der Übersetzung, doch noch weiß ich nicht allzu viel. Nur eins kann ich mit Sicherheit sagen... Sollte es jemals in die falschen Hände gelangen, dann wird es einen gewaltigen Krieg geben. Und das Ende der Menschheit wird damit eingeläutet.“

„Okay. Wir sollen also dieses buch beschützen. Und soviel ich weiß... Vor einer Gruppe namens OSIRIS. Richtig?“, fragte ich.

Erschrocken starrte mich der Professor an. Eindeutig war das letzte was er wollte auch nur diesen Namen in seinem Zimmer hören. Blass nickte er.

„Oh ja. Diese... diese Bastarde. Sie kamen vor einigen Tagen zu mir und verlangten das Buch. Ich stellte mich dumm und sagte ich wisse nichts von einem Buch. Sie glaubten mir nicht, doch sie konnten auch keinen Aufstand machen. Wir hatten gerade eine große Eröffnungsfeier zu neuen Ausstellung gehabt und dementsprechend auch viele Gäste. Das war wahrscheinlich mein Glück. Sie gingen wieder, doch...“

Der Professor schluckte schwer. Es viel schwer darüber zu sprechen. Für ihn war das alles viel zu unwirklich. Wir schwiegen geduldig. Schließlich setzte er fort.

„Der eine... Bevor sie gingen schaute er mich an und mir war, als würde die Erde unter mir zusammenbrechen. Er lächelte nur und meinte dann... Dass jenes beim nächsten Mal Wahrheit werde. Der andere schwieg und lächelte nur. Dann gingen sie. Seitdem habe ich furchtbare Angst. Ich telefonierte danach mit Joe. Und er schickte mir sie. Und... Und er war es auch, der sagte ich solle Gackt-sama aufsuchen. Dort wäre ich vorerst sicher.“

Danach herrschte absolutes Schweigen. Zwei Männer von OSIRIS, die vielleicht ähnliche Fähigkeiten wie wir haben? Das war doch absurd. Oder nicht?

Ich schaute zu Malya, doch sie bemerkte mich nicht wirklich. Ihr Puls war hoch und sie atmete schwer. Anscheinend erinnerte sie sich an etwas, was sie schon verdrängt hatte.

„Malya! Hey Malya. Alles in Ordnung?“

„Wie? Hach... tut... tut mir leid. Ich... Ich war nur...“

„Schon okay. Also... Wir nehmen das Buch an uns, Professor. Danach suchen wir ein sicheres Versteck. Am besten wohl bei der FRL.“, meinte ich und ging zum Schreibtisch um mir das Buch genauer anzusehen.

Von ihm ging wirklich etwas böses aus. Schnell packte ich es ein, denn ich spürte wie irgendetwas meine Seele hinab zu ziehen versuchte. Dann schaute ich zu Gackt der still da saß und die Hände unter seinen Kinn zusammengefaltet hatte.

„Was?“, fragte ich ihn.

„Nun... Es scheint sich doch alles schneller geklärt zu haben als gedacht, oder?“

Ich überlegte.

„Nein. Die Typen wollen wieder auftauchen. Also hat sich noch nicht alles geklärt. Der Professor schwebt weiterhin in Gefahr. Und... Ich denke, dass du das gut übernehmen kannst. Mit Malya zusammen. Ich flieg zurück nach L.A. und bring das Buch zur FRL. Dann sollen die sich damit rumschlagen. Alles andere sehen wir dann. Irgendwelche Einwände?“

Ich schaute zu Gackt und dann zu Malya. Letztere hatte sich wirklich etwas erholt und nickte nur. Mein Blick ging zurück zu Gackt, welcher immer noch in bekannter Position saß. So sehr ich ihn auch mochte... Er solle sich nur nicht einfallen jetzt irgendwelche Star-Allüren zu bekommen.

„Okay. Einverstanden. Allerdings... Muss ich auch meine Termine einhalten.“

Ich lächelte.

„Natürlich. Darin sehe ich keine Probleme. Oder was meinen Sie, Professor Ishigami?“

„Oh nein... Ganz und gar nicht. Meine Arbeit hat Zeit und kann warten. Das tut sie ja schließlich zumeist schon seit Jahrtausenden.“

Damit schien alles geklärt. Ich nahm das Buch unterm Arm und dann verließen wir das Zimmer. Draußen war alles wie gehabt bis auf...

Feindkontakt

Da bin ich wieder!! ^^

Ein neues Chappi erwartet euch. Ich bin gerade richtig gut in Form. Nur schade, dass mein URlaub bald wieder endet. Die Zeit scheint zu fliegen. Danach wird es wohl immer etwas länger dauern, bis ich wieder ein neues Chappi hochlade. Aber keine Sorge. Ideen sind da und fest geschrieben ist schon alles bis Chappi neun. Ihr werdet als weiterhin was zu lesen bekommen. ^^

P.S.: Vielen Dank für die lieben Kommis. Das spornt noch zusätzlich an. ^^

Nun ja... Lange Rede kurzer Sinn. Hier kommt das neue Chappi.
 

Kapitel 6 - Feindkontakt
 

Irgendetwas störte mich, als wir durch die Eingangshalle Richtung Ausgang marschierten. Irgendetwas oder irgendwer fehlte im Gesamtbild. Plötzlich zitterte die Erde und eine Pflanzen wuchsen aus dem Boden hervor, wo gerade noch fein marmorierter Boden war. Diese umschlungen erst den Professor, dann Malya und Inuka. Danach Gackt und bevor ich auch nur eine Handlung vollziehen konnte, hatte mich auch eine dieser Dinger erwischt und fest umschlungen. Und als wenn das nicht reichen würde, zogen sie sich auch noch fester mit jeder Bewegung die wir ausführten.

„Hallo Professor. Schön sie wieder zu sehen.“, vernahm ich eine Stimme etwas weiter hinter mir.

Langsam drehte ich mich und erkannte den Wachmann. Das war’s also, was mich gestört hatte.

„Was... Was soll das? Lassen sie uns gehen.“, sagte der Professor und bewegte sich wieder, was wiederum zur Folge hatte, dass die Pflanzen zupackten.

„Professor. Sie sollten sich nicht soviel bewegen. Keiner sollte unbedacht eine Bewegung machen. Je mehr wir und bewegen, umso mehr ziehen sich die Dinger um uns zusammen.“, sagte ich.

„Oh. Schlaues Kind. Doch du... du hast genau das was wir wollten.“

„Wir?“, kam es von Malya.

„Genau. Wir.“, hörte man nun eine zweite Stimme, die aus einen der Ausstellungsräume kam. Dort trat kurz darauf ein Mann heraus. Er lächelte und verbeugte sich leicht. „Wenn wir uns vorstellen dürfen. Mein Name ist Nun und das hier ist mein Partner Geb. Sehr erfreut. Und jenes werde ich nun mal an mich nehmen. Ein solch zartes Ding wie du sollte nicht solche schweren Dinge mit sich tragen.“

Er kam auf mich zu und nahm das Buch. Normalerweise hätte ich sonst was getan um ihn davon abzuhalten, doch ich war irgendwie verhindert.

„Wir bedanken uns recht herzlich im Namen von OSIRIS.“, sagte er noch und wandte sich zum gehen. „Ach ja. Als Dank für ihre Mitarbeit.“

Er machte eine Handbewegung und als wären die Pflanzen noch nicht genug, standen wir auch gleich mal bis zu den Knien in Wasser. Der andere, Geb, fing zu grinsen an.

„Bis zum nächsten Mal. Mit viel Glück.“

Dann verschwanden die beiden ohne sich auch nur noch einmal umzudrehen. Durch das Wasser schienen die Pflanzen zu wachsen. Moment. Sie wachsen!!! Das reichte mir. Erst werde ich als kleines Ding bezeichnet. Dann als zart. Und nun... In mir stieg eine gewaltige Wut und ich wusste was das zur Folge haben würden. Es war zwar noch nicht sehr spät, doch es würde ausreichen. Ich schloss die Augen und öffnete sie kurz darauf wieder. Diese strahlten jetzt in einen gefährlichen Rot und meine Kraft nahm zu. Langsam erwachte die Bestie in mir. Es war zwar riskant, doch ich musste es tun. Ansonsten würden wir schnell mal Dünger für ein paar Pflanzen werden.

Ich packte eine der Pflanzen und zog sie einfach aus dem Boden. Damit konnte ich mich freier bewegen und so spielte ich mal Unkraut jäten in Bestien-Stil. Als alle frei waren, beruhigte ich mich langsam wieder. Mein Kraft wurde geringer und meine Augen hörten auf zu leuchten. Erschöpft ging ich kurz in die Knie. Doch der Alptraum war noch nicht vorbei. Das Wasser schien den Pflanzen neue Kraft zu geben und so wuchsen sie erneut und versuchten uns wieder zu umschlingen. Doch diesmal reagierten meine Partner und ich schneller. Ich schnappte mir den Professor und zog ihn hinter mir her bis nach draußen.

„Sie warten hier.“, sagte ich knapp und lief wieder nach drinnen. Ich schloss kurz die Augen, konnte aber niemanden mehr außer uns im Gebäude wahrnehmen. Anscheinend waren alle anderen schon vorher abgehauen.

Malya schaute kurz zu mir und nickte. Dann rief sie Inuka zu sich um mit ihm zu verschmelzen. Gackt schaute etwas überrascht, als Malya als Werwolf vor ich stand und eine der Pflanzen aus den Boden zog. Ich lief zu ihm rüber und stieß ihn an:

„Hey! Staunen kannst du auch später noch. Jetzt müssen wir erstmal dieses Theater-Desaster erledigen.“

„Nur sind wir hier in einem Museum.“, meinte er und sprang zur Seite als eine der Pflanzen auf ihn zu schoss.

Ich tat es ihm gleich und rollte etwas weiter ab.

„Wie schön, dass du noch in so einer Situation Humor hast. Das passt gut zu uns.“

Automatisch griff ich nach meiner rechten Seite und... Nichts. Da war nichts. Scheiße. Ich hatte mein Shakra im Hotel liegen lassen. Erneut musste ich ausweichen. Jetzt musste ich mir aber was einfallen lassen. Erneut die Bestie in mir wecken ging nicht. Dafür reicht meine Power nicht mehr aus. Und Gefühlen spüren bringt mich nicht weiter. Und wie verdammt noch mal soll man gegen Pflanzen kämpfen?! Mit Unkraut-Ex??

Ich blickte noch mal zu meinen Partnern. Die einzige, die was erreichte war in diesem Moment Malya. Nun ja... Mehr oder weniger etwas erreichte. Diese Dinger wuchsen ja immer wieder aus dem Wasser hervor. Moment... Wasser?

„Hey! Wir müssen versuchen den Boden trockenzulegen. Das Wasser lässt die Pflanzen immer wieder neu aufstehen.“

Malya blickte zu mir und knurrte:

„Und wie bitte schön? Das Wasser steht hier und das obwohl die Tür weit offen ist. Eine Macht hält es hoch.“

Ich nickte. Das war ein guter Einwand. Und schon wieder in einer Sackgasse gelandet. Und das ständige Ausweichen trug nicht gerade zu meinen Ideenflug bei.

„Dann muss ich wohl mal ran.“, hörte ich Gackt sagen, der nur wenige Meter neben mir hockte. Erstaunt schaute ich zu ihm.

Gackt stand auf und senkte den Kopf. Ich konnte sehen, dass er die Augen geschlossen hatte und sich konzentrierte. Dann fing er an etwas vor sich hin zumurmeln, doch ich konnte nicht genau verstehen was. Während ich mir noch Gedanken darum machte, erschein ein leuchtender Kreis um ihn, welcher in alten Schriftsymbolen erschien und sich langsam drehte. Um ihn entstand noch ein zweiter und ein dritter. Diese fingen auch an sich zu drehen und man konnte erkennen, wie das Wasser und die Pflanzen in diesen Kreisen zurück- bzw. eingingen. Ich musste tief Luft holen. Eine unglaubliche Macht ging in diesem Moment von Gackt aus. Ich war erstaunt. Und Malya genauso. Fast schon verzaubert schauten wir zu ihm. Das Licht der Kreise schimmerte hell und dunkelblau und man hatte das Gefühl sich in den tiefen des Meeres zu befinden. Dieses Licht umfing Gackt und er schimmerte wie einer der alten Götter der Meere. Die Zeit schien stehen zu bleiben und dann...

Dann erschien eine Gestalt hinter Gackt. Sie schien ganz aus Wasser zu bestehen und man vernahm ein leises Lachen. Das unschuldige Lachen eines kleinen Kindes. Gackt hob den Kopf und lächelte ebenfalls.

„Bitte. Hilf uns.“, sagte er leise und das Lachen wurde etwas lauter.

Dieses kleines Etwas schwebte hoch über Gackt und langsam konnte man tatsächlich ein kleines Mädchen erkennen. Ihr Gesicht war zart und schneeweiß. Es trug einen Blumenkranz auf den Kopf und ein schickes Kleidchen. Und obwohl sie so jung war, ging doch etwas sehr, sehr altes von ihr aus. Sie nahm eine kleine Kugel und warf sie in die Luft. Diese blieb kurz in der Luft stehen, dann fiel sie herab und sauste wie von selbst durch das ganze Gebäude. Überall wo sie lang flog, ging das Wasser zurück, fast so als würde sie alles aufnehmen. Als sie wieder bei dem kleinen Mädchen war, landete sie direkt in ihren Händen.

Ich schaute mich um. Nachdem das Wasser verschwunden war, verschwanden auch langsam die Pflanzen. Sie gingen einfach ein und über all auf den Boden zeugten bald nur noch ein paar Löcher ihre ehemalige Existenz. Malya löste die Verbindung mit Inuka und stand bald wieder als sie vor uns. Gemeinsam blickten wir zu Gackt, welcher immer noch in den Kreisen stand. Ich schnappte nach Luft. Die gesamte Umgebung war mit einmal wieder von Hass und eigenen Willen erfüllt, aber es kam weder von Malya noch von Gackt. Die Ursache war das kleine Mädchen. Diese lächelte zwar noch freundlich, doch ihr Blick hatte sich verändert.

Mein Blick ging von ihr erneut zu Gackt. Dieser saß wie erstarrt nun im Kreis. Er war zusammengebrochen. Es war wohl sehr anstrengend gewesen. Aber wieso war dann das Mädchen noch da? Die Kreise leuchteten weiterhin. Anscheinend hielt das Mädchen sie noch hier, damit sie nicht verschwand. Mir schwante Übles und krampfhaft überlegte ich, was ich tun konnte. Malya war zwar stark mit Inuka, doch auch sie hatte ihr Limit fast erreicht. Langsam schwebte das Mädchen nach unten war bald nur wenige Zentimeter von Gackt entfernt. Sie senkte den Kopf und... Sie wollte ihn küssen??

Okay. Ich hatte ja nicht viel Ahnung von Geistern, aber das konnte unmöglich gut sein für Gackt. Meine Feder glühte und so stand ich ruckartig auf und lief zu ihm rüber. Das Mädchen blickte zu mir und ich spürte wie mich eine gewaltige Kraft nach hinten schleuderte. Doch das hielt mich nicht auf. Ich musste ihm helfen. Immerhin sind wie ein Team, dass zusammenhält. Mehr mit Verzweiflung als mit Kraft lief ich erneut zu den beiden und erneut versuchte das Mädchen mich zurück zu schleudern, doch ich blieb standhaft. Nur wenige Zentimeter ging ich nach hinten und dann schob ich mich langsam nach vorne. Doch schon bald hatte ich mein Limit erreicht und bewegte mich keinen Zentimeter mehr nach vorne. Dabei fehlte mir vielleicht nur noch knapp ein-zwei Meter zu ihm. Verdammt. Da fing die Kleine schon wieder an. Sie wollte ihn... besetzen??

„So hatten wir nicht gewettet. Wir wollen dich im Team und nicht dieses kleine Ding.“, sagte ich und griff nach meiner Feder.

Das war riskant. Das war mir klar, doch ich hatte wohl keine andere Wahl. Wenn sie mich beschützt, dann vielleicht auch andere. Vielleicht auch ihn. Ich zog die Feder aus meinen Haar und warf sie gezielt zu Gackt. Diese landete nur wenige Zentimeter neben seiner Hand. Langsam drang alles in mich ein. Alle Gedanken, alle Gefühle. Gegenwärtig und vergangen, doch ich konnte noch nicht aufgeben. Ich spürte fern auch seine Gedanken. Er war noch da. Noch nicht ganz bewusstlos.

„GACKT! CAMUI! NIMM DIE FEDER! SIE HILFT DIR! BITTE! HÖRST DU MICH! NIMM. DIESE. VERDAMMTE. FEDER!“

Ein leises Stöhnen war zu vernehmen und Gackt bewegte vorsichtig seine Hand. Wie ein Wunder griff er tatsächlich in die richtige Richtung und hielt kurz darauf die Feder fest in seiner Hand. Ich lächelte schwach.

„Gut. Sehr gut.“

Dann wurde alles schwarz um mich und ich brach vollends zusammen.
 


 

Ja... Das war's dann auch schon erstmal wieder. Ist diesmal nicht ganz so lang geweorden, aber das wird sich mit den nächste Kapiteln schon bald wieder gehörig ändern.

Bis dahin...

Have fun and sun...

Eure Ai-chan. ^^

Dinner for Two

Hi!!! ^^

Ich schicke mal wieder ein Chappi nach. Trotz meine Arbeit kann ich euch beruhigen und sagen, dss ich immer noch fleißig am schreiben bin. Und es wirkt sich garantiert nicht auf die Länge der Kapitel aus.

Rechtschreibfehler müsst ihr entschuldigen. Ich geb mein bestes beim Beta-Lesen, aber der Fehlerteufel liebt mich nun mal. ^^

Also...

Viel Spaß wünsch ich euch bei dem neuen Chappi.
 

Kapitel 7 - Dinner for Two
 

Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in meinem Bett in meinem Hotelzimmer. Das war mir zwar erst nach und nach klar geworden, doch ich fand das besser als irgendein Krankenhausbett. Langsam richtete ich mich auf und stöhnte leise. Schon wieder Kopfschmerzen. Die wurden langsam zur Plage. Ich schaute mich noch ziemlich müde und erschöpft um. Alles schien normal außer...

Da lag jemand auf meiner Couch. Vorsichtig schwang ich die Beine aus dem Bett und setzte mich vernünftig hin. Nach einigen Minuten und nach einem kleinen Schwindelanfall traute ich mir zu mich zu erheben. Ich hatte nur ein einfaches, weißes Männerhemd an. Malya musste es mir angezogen haben, denn ich liebe es solche Dinger zu tragen. Tapsig ging ich durch die offene Schlafzimmertür in den Wohnbereich und näherte mich der Couch. Ich ahnte nichts Böses und machte mir auch nicht wirklich Gedanken darüber, wer da liegen könnte. Ich nahm an, dass es Malya war, aber...

Ich starrte auf die Couch und das darin liegende Etwas. Mein Herz raste und ich spürte wie mir das Blut in den Kopf stieg. Verdammt noch mal! Was macht er denn hier? Schwer atmend versuchte ich wieder einen klaren Kopf zu bekommen, was angesichts der Situation unmöglich schien. Da lag Gackt. Und er schlief. Seelenruhig, während ich einen halben Herzinfarkt überleben musste. Vorsichtig ging ich ein paar Schritte zurück. O Gott. Bitte lass ihn jetzt nicht aufwachen. Vergebens. Langsam drehte er sich etwas besser auf den Rücken und gähnte leise. Dann öffnete er die Augen und wir starrten uns minutenlang einfach nur an.

„Aaahhh... Guten Morgen.“, sagte ich schließlich.

Ich kratzte mich etwas verlegen am Kopf und ging noch einige Schritte zurück. Gackt lächelte und setzte sich hin.

„Guten Morgen. Wieder alles okay?“

Ich schluckte und nickte dann. Hatte er sich etwa Sorgen gemacht? Nun schaute ich ihn erstmal von oben bis unten an. Er sah richtig süß aus mit seinen zersausten Haaren. Dazu dieser noch etwas verschlafene Blick und dann seine Klamotten, weißes weites Hemd und enge schwarze Lederhose.

„Gefällt dir, was du siehst?“

„Oh ja.“, antwortete ich auf seine Frage wie in Trance. Doch dann wurde mir bewusst, dass ich ihn angestarrt hatte. „Ääähhhh... Ich meine... Also... Ich...“, stotterte ich und lief rot an. „Ich bin dann mal im Bad.“, meinte ich und drehte mich um und verschwand in Richtung Bad.

„Mir auch.“, hörte ich als ich noch mal in Richtung Schlafzimmer verschwand um mir andere Sachen zu holen.

Verwundert blieb ich stehen und schaute aus dem Schlafzimmer zu ihm. Dann wurde mir klar, was er meinte. Ich stand ja nur in einem etwas großen Männerhemd vor ihm. Ich bin aber auch ein Idiot. Doch meine Reflexe waren noch ganz gut. Ruckartig schnappte ich mir ein kleines Kissen und warf es ihm an den Kopf mit den Worten:

„Elender Lustmolch.“

Dann verzog ich mich erstmal endgültig ins Bad. Dort unterzog ich mich einer eiskalten Dusche um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Das fiel mir aber etwas schwer, denn er spuckte immer noch in meinen Gedanken. Hatte er gesagt ihm gefällt was er sieht? Das war doch wohl ein Scherz gewesen. Oder? Mit Sicherheit. Ich meine... Er kann jedes andere Mädchen haben. Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, drehte ich das warme Wasser an und duschte noch eine Weile.

Danach nahm ich das Handtuch und trocknete mich ab. Ich schlüpfte in meine frischen Sachen und verließ das Bad. Inzwischen tat es mir irgendwie leid, dass ich Gackt das Kissen an den Kopf geschmissen hatte und ich wollte mich entschuldigen, doch er war nicht mehr da. Verwundert wanderte ich durch das Zimmer. Schlafzimmer, Wohnbereich, zweites Bad, Küche. Nichts. Kein Gackt. Erst jetzt wurde mir eigentlich bewusst, dass dieses Zimmer eigentlich schon mehr ein Apartment war, als eigentlich ein Hotelzimmer. Ich seufzte. Naja... Dann ebend nicht. Aber... Eigentlich fühlte ich mich nicht wohl. Er war einfach gegangen. Hatte sich nicht mal verabschiedet. Ob er es mir wohl sehr übel genommen hatte mit dem Kissen und meiner Aussage? Ich wusste ja von Fansites her, dass er einen recht wankelmütigen Charakter hatte, aber so sehr... Ich seufzte erneut. Vielleicht hätte ich einfach seine Biographie lesen sollen, dann wüsste ich es genauer.

Mit einer Handbewegung nahm ich meinen Mantel und griff nach Sonnenbrille und Autoschlüssel. Letztere glänzend aber durch Abwesendheit und nach einigen Minuten des Überlegens viel mir ja ein, dass mein Wagen noch bei Nippon Crown Records stand. Und ich Trottel hatte die Schlüssel natürlich steckenlassen. Da konnte ich wohl vor allem nur noch hoffen, dass der Wagen noch da war. Schließlich nahm ich noch mein Handy und machte mich auf den Weg zu Malya. Ich klopfte an und vernahm kurz darauf ein kurzen fiepen von Inuka. Malya öffnete kurz darauf.

„Da bist du ja. Camui sagte schon, dass du aufgewacht bist.“

Mit größer werdenden Augen schaute ich sie an. Dann trat ich ein und wurde freudig von Inuka begrüßt. Ich kraulte ihn kurz hinter den Ohren und schaute mich um. Dann wurden meine Augen wieder groß. Da saß Gackt ruhig in der Couch und schaute zu mir rüber. Doch sein Blick war kalt und versetzte mir einen Stich.

„Wie geht’s dir denn? Wieder besser? Wir hatten uns tierische Sorgen gemacht.“, fragte Malya gleich.

Das ließ mich stutzen. Seit wann war sie denn so besorgt? Okay. Wir waren Freundinnen, aber wir hatten doch meistens schon so einige Differenzen. Und was das mit den Sorgen betrifft. Malya hatte sich noch niemals ernsthafte Sorgen gemacht. Da stimmte doch etwas nicht.

Ich nickte und schaute sie etwas misstrauisch an. Dieser Blick wurde aber gleich darauf durch einen geschockten ersetzt. Malya marschierte sicher auf die Couch zu und setzte sich direkt neben Gackt. Aber nicht einfach normal. Nein. Sie setzte sich so neben ihn, dass sie ihren Arm um ihn legen konnte. In diesem Moment gestattete ich es meinen Kiefer nach unten zu klappen und meine Augen aus den Höhlen hervorzutreten. Malya lächelte nur und meinte:

„Komm rüber. Wir haben doch noch ein wenig Zeit. Ach ja... Joe hatte angerufen. Ich hatte ihm kurz einiges erzählt, doch er möchte, dass du dich noch mal bei ihm meldest. Und zwar über die Zentrale in Tokyo.“

Ich vernahm alles nur weit weg. Mir war alles bewusst, was sie sagte, aber... Nichts über die Sache die sie gerade vor meinen Augen ausführte. Nichts. Nada. War ich etwa in einer Parallel-Dimension gelandet? Ich konnte nicht glauben, was ich hier gerade erlebte. Stumm nickte ich und setzte mich in einen Sessel. Das tat gut. Ich schloss kurz die Augen und hoffte, dass das nur ein Traum ist. Aber als ich sie öffnete, war ich immer noch da und nichts hatte sich geändert. Ich blickte noch mal von einem zum anderen, doch ich konnte mich nicht konzentrieren. Diese verdammten Kopfschmerzen. Ich stöhnte leise. Es war doch zum verrückt werden. Malya blickte auf.

„Ist wirklich alles gut?“

Schon wieder. Schon wieder versuchte sie mich wie ein kleines Kind zu behandeln. Dabei trennten uns gerade mal zwei Jahre. Ich winkte ab.

„Ja. Geht schon. Ich werde wohl heute noch nach Tokyo fliegen. Joe erwartet ja meinen Rückruf. Wie viel Tage sind eigentlich überhaupt vergangen?“

„Naja... Joe hatte vor drei Tagen angerufen. Es war in der Nacht nach dem wir auf diese Typen gestoßen waren. Und... Willst du wirklich alleine fliegen? Ich begleite dich sonst auch. Zwar... Zwar wollten Camui und ich heute Abend essen gehen, doch das können wir ja später auch noch mal machen. Und?“

Na toll. Essen gehen mit Camui. Allmählich wurde ich wütend. Drei Tage war ich ausgeknockt und sie macht sich gleich mal an Gackt ran. Die Frau hat doch echt kein Schamgefühlt. Ruckartig stand ich auf.

„Nein. Ich schaff das schon alleine. Geht ruhig essen. Einen schönen Abend noch.“

Dann verschwand ich und ich konnte mich auch nicht mehr beherrschen und ließ die Tür hinter mir zuknallen. Draußen marschierte ich zielstrebig zum Fahrstuhl und drückte genervt den Knopf. Endlich war das Ding da und ich stieg ein. Zum glück war kein anderer Gast drinnen und so lehnte ich mich gegen die Fahrstuhlwand. Nachdem ich tief Luft geholt hatte, fuhr ich mir erstmal durchs Haar. Vielleicht hatte ich doch etwas überreagiert. Ich meine... Was ist schon dabei. Immerhin war Gackt ja nicht mein Freund oder so. Nanu. Ich hielt inne und fuhr vorsichtig über das Ding in meinen Haaren. Meine Feder. Vermutlich hatte Malya sie auch wieder mir ins Haar gebunden. Aber... Die Feder erzählt mir etwas anderes. Ich schloss die Augen und konnte jemanden erkennen, wie er die Feder in der Hand hält und damit rumspielt. Dann hält er die Feder hoch und schaut sie genauer an. Und dann sah ich das Gesicht von Gackt. Er also hat mir die Feder wieder ins Haar gebunden. Ich lächelte. Ich fühlte mich plötzlich richtig glücklich. Doch dann kam wieder die Erinnerung an das ebend erlebte und ich wurde sauer. Dann hielt der Fahrstuhl an und ich stieg aus. Ich nahm ein Taxi und sagte die Adresse von Nippon Crown Records. Als erstes werde ich den Wagen abholen. Dann werde ich zum Flughafen fahren und mir ein Ticket besorgen für den nächsten Flieger. Und dann werde ich weiter sehen. Sollen die doch hier machen was sie wollen. Sollen die doch essen gehen. Soll es ihnen doch im Hals stecken bleiben. Ich fluchte leise vor mich hin bis ich im Flieger saß. Erst dann wurde ich ruhiger und entspannte mich etwas. Wenig später hob das Flugzeug ab und es ging Richtung Tokyo.
 

Malya schaute auf die Tür, die gerade mit einen gewaltigen Knall zugefallen war. Sie biss sich auf die Lippe. Vielleicht war sie doch gerade etwas zu weit gegangen. Schnell stand sie auf und lief zur Tür. Sie wollte noch rufen, doch die Fahrstuhltür ging gerade zu und mit ihm verschwand auch Alana.

„Ach Scheiße ey. Das war wohl doch nicht so gut.“

Sie ging zurück und schloss die Tür. Gackt saß immer noch auf der Couch und schaute sie fragend an. Eigentlich konnte er sich aber schon denken, was los war.

„Vielleicht... Hätte ich ihr das doch erst erklären sollen. Immerhin... Immerhin ist sie einer deiner wohl größten Fans.“

„Dann... Dann wird sie schon darüber hinwegkommen. Immerhin hätte es ja auch jemand anders sein können.“

„Ja. Das schon, aber es ist nicht jemand anders. Ich bin es. Und das macht das ganze so kompliziert. Andererseits...“, sagte Malya und ging zu Gackt. Sie legte ihre Arme um ihn und küsste ihn sanft. „... so müssen wir uns nicht verstecken.“

Gackt lächelte. Aber irgendwie fühlte er sich nicht wohl. Nicht so wirklich. Sicherlich. Malya war sein Typ. Doch irgendwie... War es nicht das, was er unter wahrer Liebe versteht.

‚Vielleicht ändert sich das ja noch heute Abend. Warten wir ab. Erste Liebe auf einen Blick gibt es vielleicht nicht. Schade eigentlich.’, dachte er bei sich.

Er küsste Malya noch einmal und löste dann die Umarmung.

„Ich muss dann los. Tut mir leid.“

Malya lächelte nur. Das war etwas, womit sie nicht zufrieden war, aber womit sie gut leben konnte. Sie nickte nur und gab ihm seinen Mantel.

„Schon okay. Du hast viel zu tun. Und wir sehen uns ja heute Abend.“

„Ja. Ich hol dich um sieben ab. Bis dann.“

Ein kurzer Kuss und dann verließ er das Zimmer. Sein Terminplan war voll. Erst ein Fotoshooting, dann noch ein Interview für eine Zeitung und dann am Nachmittag Probe. Er seufzte leicht. Manchmal war es stressig und nervig. Manchmal nervte es ihn ungemein. Er stieg in den Fahrstuhl und hoffte, dass nicht wer weiß wie viele Leute sich in der Lobby aufhalten würden. Nicht auszudenken, wenn irgendwelche Presseheinis ihn hier raus laufen sehen. Das kurbelt die Gerüchteküche doch nur an. Und von Gerüchten hatte er erstmal die Nase voll. Glücklicherweise war kaum jemand da. So schnell wie möglich verschwand er aus dem Hotel und ging zum Parkplatz, welcher wenige Meter entfernt war. Dort stieg er in seinen Sportwagen und fuhr zum ersten Termin. Da das Fotoshooting bei Nippon stattfinden sollte, waren seine Bandkollegen schon da. Er ließ seinen Blick über den Parkplatz schweifen und ihm viel auf, dass der Wagen von Alana und Malya weg war. Etwas wehmütig stellte er das fest, doch schnell schüttelte er das Gefühl ab, das ihn gerade befiel. Warum dachte er gerade an Alana? Schnellen Schrittes machte er sich auf den Weg zum Aufnahmestudio, wo die anderen schon warteten. Fujisawa war auch anwesend und er war nicht erfreut darüber zu sehen, dass sein Star zu spät kam.

„Ich hoffe das wird nicht zur Gewohnheit.“, ermahnte er und Gackt wusste, worauf er hinaus wollte.

Es war in den letzten drei Tagen nicht das erste Mal gewesen. Aber er konnte nun wirklich nichts dafür. Da war das mit Malya und dann hatte er auf Alana aufgepasst. Er war nun mal ein Mitglied dieses außergewöhnlichen Teams und so hatte er sich nun mal auch zu verhalten. Genug jetzt. Er musste sich konzentrieren. So verging der Tag und dann stand er unter der Dusche in seinem Apartment und erneut überfielen ihn die Gedanken. Er konnte sich noch genau an den Tag erinnern als sie auf Nun und Geb trafen. Wäre Alana nicht gewesen, dann hätte ihn der Geist wohl besetzt und er würde jetzt noch schräger drauf sein als eh schon. Und schon wieder Alana in seinen Gedanken. Dabei sollte er doch eigentlich nur an Malya denken. Er stellte das Wasser auf eiskalt und blieb einige Minuten still stehen. Schnell ein Blick zur Uhr. Noch eine halbe Stunde, dann wollte er Malya abholen. Nun aber Tempo.

Haare trocknen und dann Sachen an. Diese hatte er schon vorher zurecht gelegt. Mal wieder eine schwarze Lederhose, aber nicht ganz so eng und dazu ein schwarzes Hemd. Ein wenig Make-up und die Haare ordentlich. Die Sonnenbrille nicht vergessen und den Mantel ebend so wenig. Ein Blick in den Spiegel und ernickte zufrieden. Ganz in Schwarz. Etwas grotesk, aber Alana trug auch immer schwarz. Außer wenn sie diese weißen Hemden trug, wie heute morgen. Verdammt. Was war denn bloß los mit ihm? Dann machte er sich auf den Weg.

Malya war dem Tag über nicht vie Aufregendes passiert. Der Professor war wieder um Museum und arbeitete normal weiter. Naja... Das Museum wird für eine Weile geschlossen bis die Schäden repariert worden sind. Die Typen von OSIRIS haben weder von sich hören noch sich sehen lassen. Warum sollten sie auch? Sie haben ja was sie wollten.

Der Tag verlief schleppend, doch endlich war sie wieder im Hotel und machte sich fertig für den Abend mit Gackt. Sie suchte ein schickes Kleid aus ihrem Schrank. Ein dunkelblaues mit leichtem Schimmer. Der Rücken war großzügig ausgeschnitten, doch das würde sie und ganz sicher auch nicht Gackt stören. Sie hoffte sehr, dass es ihn nicht stören würde. Sie würden essen gehen. Dann vielleicht auch zu ihm nach Hause. Ein kleines Glas Wein und... Oh ja. Im Kopf lief bei dir der gesamte Abend schon ab. Sicherlich. Sie kannten sich erst seit einigen Tagen, aber na und. Das sollte kein Hindernis sein. Er war genauso, wie sie sich einen Mann vorstellte. Lieb und zärtlich. Darauf bedacht den anderen nicht zu verletzen. Und er war nicht arm. Okay. Letzteres war zweitrangig.

Sie war gerade fertig mit ihrem Styling als es an der Tür klopfte.

„Einen Moment. Ich komme gleich.“

Schnell ging sie zur Tür und da stand er. Mit Sonnenbrille. Sie lächelte und nahm ihre Jacke. Dann schloss sie die Tür.

„Du siehst unverschämt gut aus.“, meinte sie und küsste ihn kurz.

Gackt erwidert den Kuss und meinte dann knapp:

„Das Kompliment gebe ich zurück.“

Eigentlich hatte er sich auf der Herfahrt irgendeine ausrede ausgedacht um diesen Abend nicht essen gehen zu müssen, doch... Er hatte es versprochen und er würde dieses Versprechen halten. Gemeinsam fuhren sie zum Restaurant und sofort führte man sie zu ihren Plätzen. Es waren nur wenige Gäste da. Der Tisch war etwas abseits und so hatten sie ihre ruhe und konnten sich auch in Ruhe unterhalten. Auf den Tisch standen einige Kerzen und setzten alles in ein romantisches Licht. Ein Kellner brachte die Speisekarte und beide suchten sich schweigend etwas aus.

„Also... wie war es denn heute so?“, fragte Malya, denn sie wollte nicht ein schweigen zwischen ihnen stehen lassen. Gackt seufzte und lächelte. Eigentlich wollte er nicht über seine Arbeit sprechen. Weder von der als Künstler noch von der mit ihr und Alana.

„Wie immer. Ziemlich anstrengend. Und bei dir.“

Oh Gott. Das klang als wären sie schon seit Jahren zusammen, dabei waren es gerade mal zwei na okay, drei Tage. Und schon hatten sie sich auseinander gelebt. Anscheinend war es ihm noch nicht vergönnt eine Frau für’s Leben zu finden.

„Naja. Sehr ruhig. Im Museum wird alles wieder aufgebaut. Es waren ganz schöne Schäden entstanden.“

Gackt nickte nur. Er konnte sich noch gut an das Desaster hinterher erinnern. Das Essen kam und beide aßen langsam. Er blickte kurz zu Malya und beobachtete sie ein wenig. Sie war wirklich sehr schön. Keine Frage, aber etwas an ihr störte ihn. Doch was, das vermochte er nicht zu sagen. Naja... Vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Er hatte schon so manche Frau kennen gelernt. Da beginnt man sich vielleicht schon mal die eine oder andere Sache einzubilden. Malya entging sein Blick nicht und schaute ihn an.

„Was? An was denkst du gerade?“

„Nichts.“

„Erzähl nicht. Also... An was?“

„Nun... am besten essen wir erstmal und dann sehen wir weiter.“

Gackt lächelte traumhaft und Malyas Herz machte einen Luftsprung. Sollte das wirklich eine wunderbare Nacht werden? So ruhig wie möglich versuchte sie aufzuessen und den Rest ihres Weines auszutrinken. Das Dessert kam und Malya wurde fast schon verrückt. Warum mussten manche Essen immer so langwierig sein? Schließlich aber waren sie fertig. Gackt stand auf und reichte ihr die Hand. Er bezahlte und legte noch ein großzügiges Trinkgeld mit hin. Im Vorbereich legte er Malya die Jacke über die Schulter und zog sich seinen Mantel über. Einer der Kellner hatte den Wagen bereits vorgefahren und so konnte Malya einsteigen als Gackt ihr elegant die Tür aufhielt. Sie fuhren zu seinem Apartment, denn das Hotel wäre wohl zu auffällig gewesen.

Dort angekommen öffnete Gackt die Tür und Malya trat ein. Es war nicht gerade super ordentlich. Hier und da lag etwas. Pizzaschachteln, eine Champagnerflasche. Alles eher Kleinigkeiten. Gackt nahm ihr die Jacke ab und strich dabei absichtlich über ihren nackten Rücken. Sofort fuhr ein Schauer über Malyas Haut und alles in ihr fing an zu kribbeln. Nachdem Gackt seinen Mantel abgelegt hatte, ging sie zu ihm und legte die Arme um seinen Hals. Dann küsste sie ihn leidenschaftlich und Gackt erwiderte den Kuss. Malyas Arme glitten nach unten und öffneten langsam sein Hemd. Er spürte ihre Hände, wie sie über seinen Körper glitten. Langsam ging Malya rückwärts in Richtung Couch. Gackt unterbrach den Kuss und schaute sie an. Sein Atem ging schnell, aber etwas stimmte nicht. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Malyas Augen leuchteten und schauten erwartungsvoll. Erneut fanden sich ihre Lippen, doch im Gedanken war Gackt woanders. Langsam glitt er nach unten und liebkoste ihren Hals. Er wusste was Frauen wollte, wusste wie er es anstellen musste, doch... Ihm fehlte irgendetwas. Malya stöhnte leicht und ließ ihre Hände weiter nach unten gleiten. Doch bevor sie ihm die Hose ausziehen konnte, ließ er von ihr ab und drehte sich um. Er fühlte nichts. Er fühlte weder etwas wenn er sie küsste, noch fühlte er etwas, wenn er sie berührte oder anders rum. Malya war sichtlich überrascht und auch empört. Wie konnte er jetzt aufhören?

„Tut mir leid.“, murmelte er. „Es... Das... es geht mir einfach zu schnell.“

Er biss sich selbst auf die Lippe. Das war doch eigentlich ein typischer Frauentext und es stimmte nicht. Doch er wollte sie auch nicht verletzen. Malya glaubte aber sich zu verhören. Es ging ihm zu schnell? Wer hatte denn bitte angefangen? Am liebsten hätte sie ihm das ins Gesicht gebrüllt.

„Das ist echt nicht fair.“, sagte sie stattdessen nur. „Aber... Aber ich verstehe dich.“

Nein. Verstehen tut sie ihn nicht, aber es half ihr, wenn sie es sich einredete. Gackt drehte sich um und blickte traurig zu ihr. Aber was sollte er machen? Wie soll er mit ihr schlafen, wenn er nichts fühlt? Er ging auf ihr zu und legte die Hände auf ihre Schultern.

„Danke. Lass mir einfach ein wenig Zeit. Okay?“

Malya nickte und unterdrückte mit Mühe die Tränen. Sie ging und nahm ihre Jacke. Dann machte sie sich daran die Wohnung zu verlassen.

„Malya. Soll ich dich nicht doch lieber noch zum Hotel fahren?“

„Nein. Schon okay. Mach dir keine Mühe. Ich möchte gerne alleine sein. Danke.“

Dann fiel dir Tür hinter ihr ins Schloss und ein sich selbst bemitleidender Gackt blieb zurück.

Schöner, fremder Mann

Hallooooo!!! Da bin ich wieder.

Und ich habe gute Nachrichten...

Ich komme doch besser voran als gedacht und habe somit schon einige Kapitel fertig.

Die schlechte Nachricht allerdings ist, dass es mehr Kapitel werden als überhaupt gedacht. Aber das liegt vor allem daran, dass meine Kapitel immer länger wurde. ^^''

Doch liebe Leser keine Angst...

Ich gebe mir mir Mühe und hoffe, dass ihr dran bleibt.
 

PS: Nur keine falsche Scheu. Kommis werden hier gerne gesehen. Auch dann, wenn ihr Kritik üben wollt.
 

Nun gut... Lange Rede, kurzer Sinn. Hier das neue Kapitel (welches noch sehr lang ist).
 

Kapitel 8 - Schöner, fremder Mann
 

Malya ging derweil blind durch die Straßen. Ihr Blick war von Tränen verschleiert. Schon wieder. Schon wieder ließ ein Mann sie sitzen. Nun ja... Fast. Aber es wird wahrscheinlich genauso kommen. Wenn sie doch nur den Grund dafür kennen würde.

Gackt seufzte leise und ließ sich auf seine Couch nieder. Vielleicht hätte er doch ehrlich zu ihr sein sollen. So quälte er sie und sich selber nur. Er schloss die Augen und ließ seine Gedanken schweifen. Und dann fiel sie ihm ein. Was sie wohl gerade machte? Ob es ihr wirklich gut geht? Heute Morgen schien es so, doch irgendwie glaubte er diesem Bild nicht wirklich. Langsam döste er ein. Zwar schlief er nicht wirklich, doch er träumte. Träumte von ihr.
 

Ich saß im Flieger und wurde langsam ruhiger. Die Kopfschmerzen blieben zwar, doch damit konnte ich leben. Ich versuchte mir noch mal alles in meine Erinnerung zurufen, was vor drei Tagen passiert war. Drei Tage. Mir fehlen drei Tage. Und soviel war geschehen. Seltsam. Noch nie war ich solange ohne Bewusstsein gewesen, wenn ich meine Kräfte eingesetzt hatte. Ich erinnerte mich, wie ich die Bestie rief und wie ich schließlich meine Feder aus den Haaren nahm um ihm zu helfen. Tja... Was auch immer ich mir dadurch erhofft haben mag, alles was wir waren, ist ein Team und nicht mehr. Ich seufzte leise. Tief in meinen Herzen hatte ich mir doch mehr erhofft, dass war mir klar. Aber hey... Welches Mädchen kann schon behaupten mit ihrem Idol zusammen zu arbeiten?

Die Stewardess sagte die bevorstehende Landung durch und alle Passagiere schnallten sich an. Ich sah aus dem Fenster und konnte die Dächer und Hochhäuser der Stadt Tokyo sehen. Fast wie in L.A., dachte ich bei mir und lächelte traurig. Irgendwie wünschte ich mich genau dahin. So weit weg von dem, was mich noch in Kyoto erwarten würde. Schließlich landeten wir und ich verließ den Flughafen so schnell wie möglich. Wie gewöhnlich stieg ich in ein Taxi. Hätte ich vorher angerufen, hätte mich sicher jemand abgeholt, doch ich hatte es ja sehr eilig weg von meinen Teamkollegen zu kommen. Der Tag in Tokyo wird mich sicher ablenken, denn schließlich war es ja noch nicht mal Mittag. Jetzt konnte ich nur hoffen, dass ich mich nicht zu lange in der Zentrale aufhalten würde.

Das Taxi hielt und ich stieg aus. Schnell gab ich dem Fahrer ein paar Scheine und ging in das Gebäude. Nach außen wirkte es wie eine einfache Agentur für Werbung, doch eigentlich...

Mit dem Fahrstuhl ging es in die obersten Stockwerke, wo alles mit der FRL direkt zu tun hatte. Ich fragte den nächst Besten nach dem Chef und er zeigte in eine Richtung. Etwas genervt verdrehte ich die Augen und marschierte los. Ich konnte mir schon genau denken, wo ich landen würde. Dabei hasste ich diese Räume. Ich hasste sie aus ganzem Herzen. Ruckartig öffnete ich die Tür und trat ein.

„Ohayou gozaimasu.“, grüßte ich knapp und trat nach vorne.

Die anderen schauten kurz zu mir und nickten zur Erwiderung des Grußes. Dann blickten sie wieder nach unten. Ohne ein weiteres Wort trat ich an die Plexiglasscheibe und schaute ebenfalls in den Raum. In einen etwas tiefer gesetzten Raum saß Inaba-san und ihm gegenüber irgendeine Testerin. Ich beobachtete das Spiel und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Nach diesem Eingriff damals musste ich genau das Gleiche durchmachen. Tage, wochenlang. Die Zeit schien damals einfach stehen geblieben zu sein. Irgendwann aber war alles vorbei und ich konnte wieder normal für die FRL arbeiten. Abgesehen von meinen Fähigkeiten, die stärker als vorher waren. Und jetzt... Jetzt würde es wahrscheinlich bald wieder so losgehen, wenn ich es nicht selbst schaffe, mich zu kontrollieren.

„Schauen Sie sich das an. Ihr Schützling verfügt über erstaunliche Fähigkeiten.“, riss der Chef mich aus meinen Gedanken.

Schnell blickte ich wieder nach unten und sah, was da passierte. Die Testerin hielt eine Stahlkugel hoch und man sah wie sich Inaba konzentrierte. Dann wurde die Kugel plötzlich zu Wasser, dann zu Wasser, danach Eis und daraus Feuer. Erstaunt stand ich mit offenem Mund da. Das war unglaublich. Und das war noch nicht alles. Die Testerin hatte die Kugel losgelassen und diese viel plötzlich auf den Tisch. Dann war sie aus Erde und aus ihr heraus wuchs eine zarte Blume. Ein Gänseblümchen. Ich lächelte fassungslos. Das war nicht nur unglaublich, sondern fantastisch. Inaba konnte Dinge in die Elemente umwandeln. Was für eine hervorragende Kraft. Jetzt aber musste er noch lernen sie perfekt einzusetzen. Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. Also hatte ich damals Recht. Er war außergewöhnlich. Eine Bereicherung für uns. Joe war mir wohl eine Entschuldigung schuldig.

Inaba sackte dann zusammen. Die Blume verschwand und die Erde wurde wieder die Stahlkugel. Sofort liefen ein paar Ärzte in den Raum und untersuchten ihn vor Ort. Doch zum Glück war Inaba nur ein wenig erschöpft und nicht bewusstlos. Schnell verließ ich den Raum und ging in das Zimmer. Als ich eintrat schaute mich einer der Ärzte böse an.

„Was tun Sie hier? Niemand hat hier Zutritt.“

Schweigend ging ich an ihm vorbei zu Inaba. Als ich bei ihm war, ging ich in die Knie, damit er mich besser sehen konnte.

„Hallo. Wie geht’s dir?“, fragte ich ihn lächelnd. „Alles klar?“

„Alana! Du hier? Ohhh...“, stöhnte er auf.

„Schon gut. Ruhe dich erstmal aus. Ich schau später noch mal vorbei. Muss leider vorher noch etwas erledigen.“

Ich stand auf und legte ihm meine Hand auf die Schulter. Er war völlig fertig und konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Inaba brauchte dringend Ruhe. Ich seufze leise und verließ den Raum. Bei dem Chef wieder angekommen, schaute der mich genauso wütend an wie der Arzt vorhin. Doch ich ignorierte ihn einfach, da ich mir schon denken konnte, worauf er hinaus wollte.

„Sorry, dass ich einfach so auftauche, doch der Leader möchte mich sprechen und zwar über diese Zentrale hier. Wenn Sie mich also entschuldigen würden.“

Ich machte mich daran den zweiten Raum zu verlassen und verzog mich ein ruhiges Zimmer. Das Bildtelefon stand auf einem Tisch und auswendig wählte ich die Nummer der Hauptzentrale in L.A. Wenig später konnte ich Joe auf den Bildschirm erkennen.

„Hey! Na? Alles klar bei euch?“, fragte ich, so als wäre es ein normales Gespräch.

„Alana! Na endlich! Man wir hatten uns schon Sorgen gemacht. Warum meldest du dich erst jetzt?“

„Was Alana?“, konnte man nebenbei vernehmen und kurz darauf war auch Chase auf den Bildschirm zu sehen. „Oh man, Kleine. Du machst Sachen. Alles klar?“

Ich lächelte nur. Dabei hasste ich es, wenn er mich ‚Kleine’ nannte.

„Bleibt ruhig, Guys. Alles in Ordnung. Konnte mich nun mal nicht früher melden. War schließlich erst heute Morgen aufgewacht.“

Ich biss mir auf die Lippe. Verdammt. Das hätte ich mir verkneifen sollen. So machen sie sich doch erst recht Gedanken.

„Heute morgen erst?“, kam es auch gleich von Joe. „Geht’s dir wirklich gut? Sollen wir jemand anderes schicken?“

„Nein.“, antwortete ich sofort. Ich wollte dran bleiben. Mit diesen Typen hatte ich noch ein Hühnchen zu rupfen. „Es geht schon. Ich kann alles gut kontrollieren. Hatte mich nur ein wenig überschätzt.“

Dann erzählte ich kurz und knapp das Geschehene. Malya hatte wirklich nicht viel erzählt. Nur ebend, dass wir das Buch an OSIRIS verloren hatten. Joe schwieg danach und Chase stand da mit großen Augen. Damit hatte keiner von ihnen gerechnet. Naja... es kommt ja auch nicht jeden Tag vor, dass man solche Gegenspieler bekommt, deren Kräfte unsere sogar noch zu überschreiten schienen. Nach einer Weile brach Joe das Schweigen.

„Nun gut... Das waren unvorhersehbare Schwierigkeiten. Wie denkst du jetzt vorzugehen?“

Ich schwieg und dachte nach. Dann aber meinte ich:

„Hmm... Naja. Abdiel und Ariel müssten ja mittlerweile auch hier sein. Ich denke, dass wir erstmal versuchen das Buch zurückzuholen. Wie siehst du das?“

Joe schwieg wieder und nickte dann.

„Ein guter Einfall. Passt aber gut auf. Soweit wir wissen, will OSIRIS wohl irgendein Geschäft in Kyoto abwickeln. Vermutlich eine Tarnung. Daher ist es sicher, dass es einige Agenten dort geben wird.“

Ich nickte. Im Klartext heißt das, dass wir höchste Vorsicht zu walten lassen haben. Dann lächelte Joe wieder. Er brauchte nicht zu fragen, ob ich dafür oder dagegen war. Er würde mich sowieso nicht davon abhalten können weiterzumachen.

„Wie kommt ihr eigentlich mit euren neuen Partner klar? Macht er sich gut?“

Ich schwieg und mein Blick verfinsterte sich etwas. Dabei hatte ich gerade nicht an die beiden gedacht und nun solch eine Frage.

„Es geht so. Er hat was auf dem Kasten, aber er muss mehr lernen.“, antwortete ich schließlich und versuchte die Sache neutral zu betrachten. „Naja... Er ist ein Star. Hat seine Allüren und glaubt sich alles erlauben zu können. Aber der wird schon noch zurecht gestutzt.“

Chase lachte auf und trat wieder in das Bild.

„Bist du dir sicher, dass er euch gut tut? Hört sich nicht gerade begeistert an. Und dabei warst du doch mal so ein großer Fan.“

„Klappe, Chase. Ich bin immer noch Fan. Und Malya ja auch neuerdings. Nur treibt sie es mal gleich auf die spitze des Eisberges.“

„Wie jetzt? Willst du damit sagen, dass sie ihn angebaggert hat? Was ist denn mit ‚ihrem’ Hyde?“

Ich schnaubte verächtlich.

„Das ist ja wohl die Untertreibung des Jahrhunderts. Angebaggert wäre ja noch irgendwo in Ordnung, aber sie... Sie wirft sich ihm gleich mal um den Hals. Und da ganze innerhalb von drei Tagen!“

Den letzten Satz schrie ich schon fast. Und Joes Grinsen wurde breiter.

„Hört sich ganz nach Eifersucht an. Oder was meinst du Chase?“

„Oh mit Sicherheit. Aber ich glaube, dass sie ihn mehr als nur mag. Das scheint mir schon ein ganz enormer Eifersuchtsanfall.“

„Wie schön, dass ihr zwei euch darüber so gut amüsieren könnt. Ich finde es auch äußerst witzig. Direkt zum totlachen.“, antwortete ich schmollend. Mir war gar nicht nach lachen.

Die anderen beiden aber lachten schallend. Schließlich wurde es ruhiger am anderen Ende der Leitung und Joe sagte noch:

„Mach dir nichts daraus, Kleines. Das wird nicht lange gut gehen. Du kennst doch Malya.“

Ich knurrte.

„Nenn mich nicht ‚Kleines’. Und ja... Ich kenne Malya. Na und. Dafür weiß ich ja nicht was Gackt über Frauen wie sie denkt. Vielleicht steht er ja auf genau solche Damen.“

„Nun gut... Dann denk nicht darüber nach und lass den Dingen ihren Lauf. Er ist immer noch ein Teil eures Teams und genauso solltest du ihn behandeln. Gefühle können tödlich enden, dass weißt du doch wohl am besten.“

Ich schwieg. Joe hatte Recht. Als ich mich das letzte Mal auf meinen Partner einließ, da... Nein. Ich will mich nicht daran erinnern. Es liegt schon drei Jahre zurück. Es war und kann nicht mehr geändert werden. Knapp verabschiedete ich mich von den beiden. Sie hatten alte Gefühle geweckt. Gefühle, wo ich hoffte, dass ich sie seit Jahren nicht mehr empfand. Ich blieb noch eine Weile und hing meinen Gedanken nach. Keine glücklichen Gedanken, dafür aber doch meist sehr schöne. Schließlich aber erhob ich mich doch und verließ den Raum. Ich wollte ja noch mal bei Inaba reinschauen. Vielleicht hatte er sich ja schon erholt und wir konnten einen Kaffee oder so trinken gehen. Diese Abwechslung wäre mir jetzt sehr recht gewesen. Mit einem leichten Lächeln ging ich durch die Flure bis zu den Unterkünften. Dort musste ich wieder fragen, wo ich mein Ziel denn finden könnte. Der junge Kerl schaute mich von oben bis unten an und ich konnte spüren, was er dachte, nur dass er sich ganz eindeutig damit irrte. Seinen Blick ignorierend ging ich zu der mir gezeigten Zimmertür und klopfte leise an. Von drinnen kam ein schwaches ‚Herein’ und ich kam dem auch nach. Inaba lag auf seinem Bett, doch als er mich sah, richtete er sich gleich auf. Das schien aber viel Mühe zu kosten und so sagte ich schnell:

„Schon gut. Bleib ruhig liegen, wenn du willst. Ich wollt nur noch mal kurz reinschauen, bevor ich wieder verschwinde.“

„Ach was. Ich kenne das doch schon. Die letzten Tage kam immer jemand hier rein und fragte mich alles Mögliche über das Training und so. Also... Was machst du hier, Alana? Wolltest du nur einfach mal reinschauen?“

„Nein. Nicht so ganz. Ich musste mich bei meinen Vorgesetzten melden und da dachte ich, wenn ich schon hier bin, dann kann ich auch gleich mal dir reinschauen und sehen, wie es dir so geht. Wie lange läuft denn dieses Training schon?“

„Naja... So zwei Tage. Und ein halber. Sie hatten mich gesundheitlich untersucht und dabei irgendetwas in meinem Blut entdeckt. Danach fing das Training an. War das bei dir auch so?“

Ich lächelte und nickte. So und doch noch anders, aber das würde ich ihm vielleicht später mal erzählen. Mittlerweile war mir eher danach alleine zu sein. Und zwar ganz alleine. Irgendwie schienen sich heute alle gegen mich gestellt und sich als Aufgabe vorgenommen zu haben mich unbedingt mit schlechten Erinnerungen zu quälen.

„Bist du heute noch länger in Tokyo? Wieso besuchst dann nicht mal meine Mutter und meine Schwester? Ich hatte sie ja nicht sehen können. Bitte richte ihnen liebe Grüße von mir aus und das ich sie ganz schrecklich vermisse.“

Ich schaute erst etwas überrascht. Eigentlich hatte er mir ja eher eine Aufgabe damit gestellt als eine Bitte, doch ich versprach es ihm. Zum zweiten Mal an diesem Tag verabschiedete ich mich nur knapp und verließ das Zimmer. Weit in meinen Gedanken gefangen, marschierte ich durch die Flure des Gebäudes bis zum Fahrstuhl. Ich hatte nicht vor mich auch noch vom Chef zu verabschieden. Dann hatte er noch einen weiteren Grund mich als eingebildet zu bezeichnen, was machte das schon.

Draußen lief ich einfach nur ziellos durch die Straßen. Yukihiko hatte mir die Adresse noch gegeben und eigentlich hätte ich mich ja gleich in ein Taxi setzen können, doch mir war noch nicht danach. Meine Füße trugen mich irgendwo hin und schließlich war ich im Shibuya-Park gelandet und blieb auf einer kleinen Brücke stehen, welche über einen kleinen künstlichen Teich führte. Dort blieb ich und schaute auf das Wasser, welches sich ab und zu bewegte, wenn ein Fisch sich der Oberfläche näherte. Die Zeit verging, doch ich machte keine Anstalten mich zu bewegen. Die anderen Parkbesucher schauten mich entweder überrascht oder nur lächelnd an. ‚Hat wohl Liebeskummer.’ Oder ‚Will sie sich umbringen?’, waren da noch die harmlosesten Gedanken. ‚Bloß weg. Die ist bestimmt von der Mafia.’ dachte sogar ein älterer Herr und ging gleich darauf schneller. Ich schloss die Augen und legte den Kopf auf meine Arme. Selbst jetzt hatte ich keine Ruhe. Am liebsten würde ich irgendeinen Knopf drücken und die Gedanken der anderen damit abschalten.

„Ist alles in Ordnung?“

Sofort war ich wieder ganz da und schaute in das Gesicht eines jungen Mannes. Sein Blick war weder vorwurfsvoll noch bemitleidend. Seine Gedanken konnte ich nicht erkennen, doch seine Gefühle waren klar. Er machte sich einfach nur Sorgen.

„Ja. Es geht schon. Ich hab nur gerade sehr viel um die Ohren und wollte mich etwas entspannen.“

„Ah ja... Das kenne ich auch.“, antwortete er und schaute etwas traurig.

Seine Haare waren silber-blond und seine Augen leuchteten violett. Das erstaunte mich, denn ich dachte, dass nur ich solche Augenfarbe hätte. Nun gut. Meine Augen verfärbten sich zum Abend hin violett und deswegen trug ich auch immer eine Sonnenbrille, doch er... Er hatte diese Augenfarbe wohl immer und lief ganz normal umher. Anscheinend bemerkte er trotz seines Gedankenganges meinen Blick.

„Ist etwas?“

Schnell schüttelte ich mit dem Kopf.

„Oh nein. Nichts, nur... Ihre Augen... Sie haben eine seltene Farbe.“

„Ja. Das sagen mir alle, wenn sie mich sehen. Aber dafür kann ich ja nichts.“

„Ja schon, aber... Hatten Sie nie Ärger oder Probleme deswegen?“, fragte ich erstaunt weiter.

Noch erstaunter aber war ich, als er mit den Kopf schüttelte.

„Nein. Ich nicht. Dafür aber alle anderen.“

Jetzt musste ich lachen. So konnte man das natürlich auch sehen.

„Wieso lachen Sie? Ist das so komisch?“

„Nein.“, antwortete ich lächelnd. „Es ist nur wie Sie das gerade gesagt haben. Es stimmt. Man selber hat eigentlich keine Probleme, dafür aber die anderen. Ich kenne das.“

Ich schwieg und blickte wieder auf das Wasser. Was tat ich hier eigentlich? Ich unterhielt mich mit einem wildfremden Mann über Augenfarben. Okay. Er sah gut aus und er wirkte auch recht geheimnisvoll, eine Eigenschaft, die mich reizte mehr über ihn zu erfahren.

„Wissen Sie... Früher hatte ich immer Stress mit meinen Schulkameraden und anderen wegen meiner Augenfarbe und auch meines Wesens, doch ich hab die Zähne zusammengebissen und durchgehalten. Ich hatte immer gehofft, dass es noch jemanden geben muss, dem es genauso ergeht wie mir und ich ihn auch irgendwann treffen werde. Doch mit der Zeit gab ich diesen Gedanken auf und suchte mir andere Träume und Hoffnungen, die eigentlich noch tausendmal verrückter sind. Und jetzt treffe ich Sie und Sie sagen, dass Sie das nie gestört hatte. Da komme ich mir ziemlich dämlich vor um ehrlich zu sein. Andererseits...“

Ich drehte mich und lachte ihn an:

„Andererseits kann das ja auch bedeuten, dass meine neuen Träume vielleicht auch irgendwann wahr werden, wenn ich dran bleibe.“

Erst schaute er erstaunt und wusste nichts zu antworten. Dann aber fing er zaghaft an zu lächeln.

„Das ehrt mich. Und es freut mich auch für Sie.“

„Was halten Sie davon, wenn ich Sie zu einem Eis einlade? So als kleines Dankeschön?“

Der Mann lächelte zögerlich weiter und nickte.

„Einverstanden.“

„Sehr gut.“, sagte ich und ging los.

Er blieb stehen und schaute noch ziemlich überrascht, dann aber folgte er mir.

„Wie heißt Sie eigentlich?“, fragte ich ihn.

„Dyoan.“

„Aha. Dyoan. Ein ebenso seltener Name wie ihre Augen. Aber er passt zu Ihnen.“

Darauf sagte er nicht mehr. Irgendwie schien er etwas zu verbergen. Doch da ich nicht in seine wahren Gefühle kam und schon gar nicht in seine Gedanken, musste ich mich wohl damit zufrieden geben, dass er einfach ein Geheimnis hatte. Wir setzten uns in eine Eisdiele die sich n der Nähe des Parks befand. Jeder bestellte sich etwas und genoss das Eis als es da war. Ich hatte mich dazu entschlossen meine Sonnebrille abzunehmen, denn es würde noch gut zwei Stunden dauern bis es Abend wurde und die Sonne langsam begann unterzugehen.

„Naja... Eigentlich gehört sich das sicher nicht wirklich, aber... Sie scheinen nicht aus Japan zu stammen, Dyoan. Woher kommen Sie? Und was machen Sie denn so beruflich?“

Er schaute kurz und für einen Moment trafen sich unsere Blicke. Es kam mir so vor, als könnte er genauso wie ich in das Herz und in die Seele der Menschen schauen und so löste ich den Blick.

„Richtig.“, sagte er schließlich. „Ich bin eigentlich geboren in Brasilien und meine Eltern stammen ursprünglich aus Deutschland und Australien. Mittlerweile aber lebe ich in Amerika und arbeite dort für eine große Organisation, die sich mit Geschichte und Archäologie befasst. Ich bin hier, weil wir ein seltenes Artefakt für eine Ausstellung in New York zu bekommen versuchen. Und Sie? Was machen Sie hier in Tokyo?“

„Ich bin auch auf Geschäftsreise hier. Nun gut... eigentlich bin ich geschäftlich Kyoto, doch ein paar Umstände brachten mich kurzfristig dazu heute mal nach Tokyo zu müssen. Auch ich arbeite für eine große Gesellschaft und reise viel in der Welt umher. Wir haben also etwas gemeinsam.“

Er lächelte noch einmal vorsichtig. Dann hatte er sein eis auch schon aufgegessen und stand auf.

„Ich danke Ihnen herzlich für das Eis. Und auch für die angenehme Gesellschaft, doch nun muss ich mich langsam wieder auf den Weg machen. Sie wissen ja... Wichtige Geschäfte dürfen nicht aufgeschoben werden.“

Ich nickte nur. Irgendwie fand ich das schon schade. Es war ein öder Nachmittag gewesen bis er aufgetaucht war. Aber es ließ sich wohl nicht ändern. Er war ja Geschäftsmann und die waren immer in Eile. Er drehte sich um und ging dann, doch vorher drehte er sich noch einmal um.

„Da fällt mir ein... Wie heißen Sie denn überhaupt?“

Erstaunt schaute ich ihn an. Stimmt ja. Er hatte mich noch gar nicht nach meinen Namen gefragt.

„Alana. Einfach nur Alana.“, antwortete ich ihm.

„Ein schöner Name. Alana. Nun gut... Vielleicht sehen wir uns ja mal irgendwann wieder, Miss Alana.“

Er hob kurz die Hand zum Abschied und dann war er auch schon zwischen den anderen Menschen verschwunden. Ich blieb noch sitzen und schaute ihm hinterher. Schließlich aber bezahlte ich das Eis, setzte meine Sonnenbrille auf und machte mich wieder auf den Weg. Ich stoppte ein Taxi und fuhr zu den Inabas um die Grüße zu überbringen.
 

Dyoan spürte den Blick Alanas in seinen Rücken, doch er konnte nicht behaupten, dass es ihm unangenehm war. Nein. Ganz im Gegenteil. Er genoss es. Er lief zwischen den Leuten umher und machte sich auf den Weg zu Alexander. Am liebsten hätte er das ja sausen gelassen, doch dann hätte es nur wieder Ärger gegeben und davon hatte er genug gehabt in letzter Zeit. Allerdings fragte er sich schon, was Alexander von ihm wollte. Normalerweise zog er doch lieber Desdemona vor, wenn es um irgendwelche Besprechungen ging.

Im Hotel angekommen, setzte er sich in die Lobby und wartete. Dabei sah er einen Spiegel, welcher nicht weit von ihm entfernt stand. Er schaute hinein und fing vorsichtig an zu lächeln. Ein seltsames Gefühl in seinem Gesicht. Noch nie hatte er gelächelt. Warum aber musste er lächeln, als er diesem Mädchen begegnet war? Dann konnte er sehen, dass Alexander und Keyan die Lobby betraten. Sofort wurde sein Gesicht wieder ausdruckslos und er schaute zu den beiden. Was wollten sie?

Flugstunden

Tag auch ale zusammen! ^^

Da bin ich mal wieder mit einem neuen Kapitel. Und diesmal wurde es kürzer, da ich anfange die Kapitel zu kürzen. Naja... Die 2000 Wörtergrenze schaffen sie aber schon noch. HaHa! ^^''

Nun gut... Der war nicht besonders. Aber ich hoffe, dass mir meine Leser trotzdem treu bleiben werden. Und vor allem hoffe ich, dass der ein oder andere seine Scheu überwindet und auch ein kleines Kommi reinschreibt.

Mein Dank gilt himachan, die immer das hier immer noch weiterliest. Vielen Dank, Süße. ^^ Auch vielen Dank für die Kommis.

Nun aber erstmal genug und weiter mit der Geschichte.
 

Kapitel 9 - Flugstunden
 

Ich stand schon seit Stunden wieder am Flughafen und wartete darauf, dass endlich mein Flieger aufgerufen wird. Zum meinem Glück nämlich wurde dieser kurzfristig abgesagt wegen irgendwelcher technischen Probleme. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon weit nach Mitternacht war. Wie lange brauchen die denn um etwas zu reparieren? Oder um wenigstens eine Ersatzmaschine klarzumachen? Mein Handy machte sich bemerkbar und ich suchte mir einen Platz vor dem Flughafen um telefonieren zu können. Ohne weiter auf die Nummer zu achten klingelte ich diese an und vernahm nur wenige Meter von mir entfernt ein Klingeln. Ruckartig drehte ich mich um und schaute in das grinsende Gesicht von Ariel.

„Hey, Kleine! Wie geht es dir?“

„Ariel! Abdiel! Schön euch zu sehen!“, sagte ich und fiel ihm um den Hals. Dann packte ich ihn aber bei den Haaren und sagte: „Und wehe du nennst mich noch mal ‚Kleine’, Kleiner.“

Ariel lachte auf. Er kannte das. Es war für uns nur ein Spiel, das keiner mehr wirklich ernst nahm. Wir tobten eine Weile so rum und ignorierten die Blicke der Leute um uns herum. Für sie waren wir nur Touristen. Ich liebte es so rumzutoben, besonders wenn Ariel mein Mitspieler war. Er war genauso verrückt wie ich manchmal und das schweißt uns zusammen. Schließlich aber ließen wir von einander ab und schnappten etwas nach Luft.

„Genug rumgespielt? Dann kommt. Dein Flug wird heute nicht mehr stattfinden Alana. Zumindest nicht mit einem Flugzeug.“

Verwundert schaute ich zu Abdiel. Wie war denn das jetzt zu verstehen? Fliegen ohne Flugzeug? Dann aber keimte ein Verdacht in mir auf, wo ich hoffte, dass ich mich irre. Abdiel ging zu einem Mietwagen und stieg ein. Ariel tat es ihm gleich und ich folgte schultern zuckend. Da war ich ja mal gespannt, was das werden sollte. Wir fuhren eine Weile durch die hell erleuchteten Straßen Tokyos bis wir schließlich ein verlassenes Fabrikgelände erreichten. Dort hielt Abdiel und beide stiegen aus. Ich folgte ihnen widerwillig. Eigentlich wollte ich meine Ruhe haben. Ich war zwar nicht müde oder erschöpft, doch Ruhe wäre mir tausendmal lieber gewesen als mitten in der Nacht durch die Gegend zu fahren.

„Und was wollen wir jetzt hier, Jungs?“

„Dein Training in eine etwas andere Richtung führen.“, bekam ich nur als knappe Antwort von Abdiel.

„Joe weiß nichts davon, Alana. Es liegt auch mehr in unserem Interesse, dass du das nun Folgende beherrschst.“

„Ihr hab doch ein Knall. Was bitte schön könnte denn das sein?“, fragte ich und folgte den beiden in ein abrissreifes Gebäude.

Keiner antwortete bis wir schließlich auf den Dach ankamen. Dort krachte ich fast durch eine morsche Platte. Fluchend passte ich nun genauer auf und ging vorsichtig weiter bis ich am Rand des Daches war, wo die beiden standen. Wir standen einfach nur da und schauten auf die Stadt. Das Gebäude war sehr hoch und so hatte man einen guten Ausblick. Da das Industriegebiet etwas abseits der lebendigen Stadt war, fiel hier nur ein schwacher Lichtschimmer rüber. Der Mond am Himmel spendete uns am meisten Licht. Vollmond. Das war mir noch gar nicht aufgefallen. Hoffentlich hat Malya sich unter Kontrolle. Dann aber musste ich bitter lächeln. Sie würde es wahrscheinlich gar nicht mitbekommen, da sie ja einen wunderbaren Abend mit Gackt verbrachte. Um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen fragte ich erneut:

„Also? Was genau wollen wir denn jetzt hier? Was genau soll denn das für ein Training sein?“

„Ein Training, das du schon einmal vor vielen Jahren hattest. Doch du erinnerst dich nicht mehr, denn du hast es wie viele andere Dinge einfach verdrängt und tief in deiner Seele eingeschlossen. Nun aber ist es an der Zeit sich wieder zu erinnern.“, sprach Abdiel ohne auch nur einen Blick von der entfernten Stadt zu nehmen. „Heute Nacht wirst du fliegen. Du wirst fliegen und du wirst so nach Kyoto zurückkehren. Du musst dich nur erinnern.“

Verwundert schaute ich ihn an. Na gut... Abdiel wirkte schon des Öfteren mal geheimnisvoll oder sogar verrückt, doch das hier... Das schien doch alles zu übertreffen. Ich stellte keine Fragen. Sie würden mir sicher gleich alles genauer erklären.

„Hör gut zu Alana. Das deine Schwingen jetzt wieder auftauchen ist kein Zufall. Es ist Schicksal.“, meinte jetzt Ariel.

„Oh nein... Das ist wohl ansteckend. Wovon redet ihr zwei?“

Ich war viel zu verwirrt und in Sorge um die beiden, als dass mir eigentlich klar war, dass er meine Schwingen erwähnte ohne dass ich auch nur jemals davon gesprochen hatte. Ariel blickte kurz zu mir und lächelte. Dann packte er mich ruckartig am Arm und ich genau registrieren konnte, was geschah, befanden wir uns in der Luft. Er hielt mich gut fest und geschockt bemerkte ich, dass auch er dunkle Schwingen trug wie ich. Wenige Augenblicke später war auch Abdiel bei uns in der Luft und auch er besaß diese schwarzen Schwingen.

„Sei ganz ruhig. Keine Angst. Dir kann nichts passieren. Alles was du tun musst ist deine Schwingen rufen und dann kannst auch du fliegen. Streng dich an. Du hattest es schon einmal geschafft. Du schaffst es wieder.“

Ich klammerte mich fest an Ariel. Das ganze war mir irgendwie nicht geheuer. Kein Wunder. Immerhin schwebte ich mehrere Meter hoch in der Luft und man sagt mir ich soll das auch tun.

„Das ist alles nicht wahr. Das ist alles nicht wahr.“, wiederholte ich immer wieder wie eine Beschwörungsformel.

„Doch. Das ist wahr.“, flüsterte Ariel leise in mein Ohr. „Hör mir gut zu Alana. Lass los von deiner Angst. Denk an nichts weiter. Lass die Finsternis deiner Seele einfach nur Gestalt annehmen.“

Langsam bekam ich Panik und wimmerte leise.

„Es geht nicht. Es geht einfach nicht.“

Abdiel kam zu uns und nahm mich jetzt fest in seine Arme. Ariel nickte nur und gewann Abstand.

„Schhhhhh. Es ist schon gut.“, sprach Abdiel jetzt beruhigend auf mich ein und strich mir sanft über das Haar. „Schließ deine Augen. Ruf das Gefühl in dir hoch, so als würdest du schlafen gehen und die Dunkelheit der Nacht dich sanft umhüllen.“

Ich hörte seine Stimme und geriet wirklich langsam in diesen Dämmerzustand. Ich spürte wie ich ganz ruhig wurde und mich die Angst verließ. Warum hatte ich überhaupt Angst? Die beiden würden niemals etwas tun, was mich verletzt. Ich musste ihnen doch nur vertrauen. Schließlich war ich wieder ganz ruhig und lächelte. Vorsichtig hob ich den Kopf und schaute Abdiel an.

„Na? Alles klar?“, fragte er und lächelte ebenfalls. Ich beantwortete die Frage nur mit einem Nicken.

„Gut.“, war seine Antwort und dann ließ er mich plötzlich los.

Ich stürzte abwärts und das einzige was ich noch machte war zu schreien:

„Ich hasse dich, Abdieeeeeeeeellll!!!!!“

Der Boden raste auf mich zu oder wohl besser andersrum. Ich schloss meine Augen und erwartete den Aufprall. Doch dieser trat nicht ein. Innerlich fragte ich mich, ob ich schon tot sei und es nicht einmal bemerkt hätte. Zögerlich öffnete ich meine Augen und schaute mich um. Nein. Tot war ich noch nicht, da sich der Boden nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt befand. Irgendwie schien ich in der Luft zu schweben. Ich drehte meinen Kopf etwas und bemerkte sie. Meine schwarzen Schwingen schimmerten im Schein des Mondes schwarz-blau. Fasziniert starrte ich sie an. Gut. Die waren da. Doch dass ich nicht doch unsanft Bekanntschaft mit den Boden gemacht habe, war eher ein Verdienst Ariels. Dieser hielt mich nämlich an meinem Gürtel fest.

„So hatten wir nicht gewettet. Du sollst fliegen und sie nicht nur rufen. Los. Mach schon.“, sagte er grinsend.

„Du bist echt witzig, Junge. Wie soll ich das denn bitte schön machen? Einfach auf und ab wie die Vögel?“, fragte ich und starrte ihn böse an.

„Du hast es erfasst.“, sagte er weiter grinsend.

„Haha. Wisch dir lieber dein Grinsen aus dem Gesicht. Das ist nicht komisch sondern eher anatomisch.“, meinte ich und bewegte mich so, dass er mich schließlich losließ und ich doch auf den Boden landete.

„Ach komm schon. Erinnerst du dich etwa immer noch nicht? Früher konntest du gar nicht genug vom fliegen bekommen. Jede Nacht hattest du dich raus geschlichen und bist über die Dächer der Stadt gejagt. Und du hast die unmöglichsten Kunststücke gemacht.“

Wütend blickte ich zu Abdiel der langsam nach unten geschwebt kam. Ich stand auf und klopfte mir den Dreck von den Sachen. Dann wurde mir aber bewusst, dass ich mich tatsächlich an etwas erinnern konnte. Früher. Damals war ich ca. sieben Jahre alt gewesen und da waren meine Schwingen das erste Mal aufgetaucht. Und da hatte mir auch jemand das fliegen beigebracht. Das Gesicht wusste ich nicht mehr, doch er hatte auch mit einer solchen sanften Stimme zu mir gesprochen wie Abdiel es ersten getan hatte. Ich schloss die Augen und sah Bilder von damals vor meinen Augen. Ich musste lächeln. Da war die Welt noch in Ordnung für mich gewesen. Mit einmal fühlte ich mich richtig frei und leicht. So wie damals. Ich kniete etwas nieder und sprang dann leicht in die Luft. Das Gefühl war unglaublich. Mit geschlossenen Augen flog ich langsam nach oben. Ich drehte mich etwas und blieb schließlich stehen. Der Mond stand direkt in meinem Rücken und ich öffnete die Augen. Meine Augen leuchteten violett-rot und die meine beiden Begleiter lächelten zufrieden.

„Sehr gut, Alana. Du kannst es. Du konntest es immer. Nur deine Angst und deine schlechten Erinnerungen fesselten dich, doch nun...“, sagte Abdiel als er sich auf meiner Höhe befand. „Nun ist es an der Zeit, dass du nach Kyoto fliegst. Der Professor will euch heute sprechen. Es geht um das Buch und ein alte Legende.“

Sofort war ich wieder völlig da und schaute ihn an. Mich in der Luft zu halten viel mir zwar gerade kurzzeitig schwer, doch es ging.

„Was meinst du? Welche alte Legende? Kennt ihr die? Erzählt mir doch jetzt schon davon.“

„Tut mir leid. Es würde zu lange dauern. Und du brauchst die Zeit für den Flug. Du traust dir das doch auch zu, oder? Sonst begleitet dich Ariel.“

Ich winkte ab. Sicherlich. Ich bin lange, ewig nicht geflogen, doch mir war so, als hätte ich nie etwas anderes gemacht. Skeptisch schaute Abdiel mich an und Ariel nicht minder, doch mein Entschluss stand. Ich fliege alleine. Abdiel seufzte leise und drückte mich noch mal.

„Pass gut auf dich auf und achte auf die Flugzeuge.“

Ariel tat es ihm gleich, doch konnte er es nicht unterlassen mich noch einmal zu ärgern.

„Ja. Pass gut auf. Nicht das morgen in der Zeitung steht ‚Neue Spezies entdeckt’ oder so.“

„Baka!“, war meine Antwort plus einen Schlag mit der Faust gegen seine Brust.

Dann verabschiedeten wir uns erstmal. Doch wir würden uns sicher bald wieder sehen, da war ich mir sicher. Die beiden flogen auf den Boden und zogen ihre Schwingen ein. Sie stiegen in den Wagen und fuhren los. Ich schaute ihnen noch eine Weile nach, dann machte ich mich auf den Weg. Als erstes flog ich höher, damit mich die nächtlichen Straßengäste nicht bemerkten.

Dann hieß es ab in Richtung Kyoto. Zum Glück lagen die Städte nicht allzu weit auseinander, denn schon bald merkte ich, dass es doch recht anstrengend war zu fliegen. Und dann brauchte ich noch einen passenden Landeplatz. Bald schon entdeckte ich eine Gasse, die auch nicht allzu weit von unserem Hotel entfernt war. Dort landete ich nachdem ich mir sicher war, dass mich auch wirklich niemand sah. Völlig erschöpft machte ich mich dann auf den Weg ins Hotel, wo ich mich glücklich in mein Bett fallen ließ.
 

Malya hatte nach Stunden sich auch schließlich wieder ins Hotel abgesetzt, doch sie fühlte sich nicht besser dadurch. Eine Antwort hatte sie auch noch nicht auf ihre Fragen und das quälte sie. Sie lag auf ihrem Bett und warf sich von einer Seite auf die andere. Schließlich gab sie es auf einzuschlafen und so setzte sie sich vor dem Fernseher, wo eigentlich auch nicht wirklich was Interessantes kam. Jedenfalls lenkten diese bescheuerten Serien sie ein wenig ab. Zumindest bis morgen früh. Da würde sie ihn wieder sehen. Und dann? Erneut schwirrten ihre Gedanken um Gackt. Sie wusste nicht, oder besser konnte nicht sagen, dass sie ihn wirklich liebte, aber... Aber da war etwas, was sie unheimlich anzog. Ein Gefühl, welche sie noch nie bei einem Mann gehabt hat. Vielleicht war das ja Liebe. Jedenfalls wollte sie dieses Gefühl behalten und sie wüsste auch wie. Morgen würde sie ihm offen und ehrlich fragen, wie es mit seinem Gefühlen zu ihr steht. Ganz bestimmt.

Die Legende

Soo... Da ich ja jetzt schon das ein und andere Kapitel habe, habe ich mich entschlossen gleichmal ein weiteres hochzuladen. Allerdings...

Allerdings muss ich euch dazu sagen, dass ich demnächst umziehe und daher auch noch nicht weiß, wann ich wieder on bin. Ich hoffe das es relativ schnell geht.

Also... Nicht grämen, denn ich werde euch daher noch ein Chappi zum Wochenende hochladen.

Hoffentlich hat Mexx dieses dann schon hoch. ^^
 

Kapitel 10 - Die Legende
 

Am nächsten Morgen war ich doch relativ früh wieder auf den Beinen. Allerdings tat mir der rücken weh. Direkt bei den Schulterblättern hatte ich ein schmerzhaftes Zerren und Ziehen. War wohl doch etwas zuviel gestern mit der Fliegerei. Naja... Fast 500 Kilometer in nur zwei Stunden. Das war nicht länger als ein Flugzeug brauchen würde. Aber beim Flugzeug hätte ich sicher nicht solchen Muskelkater bekommen. Okay. Das ließ sich nicht ändern. Ich stand auf und ging erstmal unter die Dusche. Frisch angezogen und gestärkt durch ein gutes Frühstück, welches ein Page immer zu um halb neun hochbringt, machte ich mich eine Zimmertür weiter auf den Weg zu Malya. Erst zögerte ich und überlegte, ob ich es wirklich wagen könne einzutreten. Immerhin... Immerhin konnte es ja gut möglich sein, dass Gackt bei ihr heute Nacht war und noch immer da ist. Ich schluckte schwer und ich spürte wie ein Kloß sich in meinen Hals festsetzte. Der Gedanke an einen vielleicht halbnackten Gackt ließ mir das Blut in den Kopf steigen. Als ich nach einigen Minuten doch dazu durchringen konnte anklopfen zu wollen, wurde die Tür auch schon von Malya aufgerissen.

„Guten Morgen, Alana. Ich dachte du schläfst noch. Und bereit zum Museum zu fahren? Gackt wartet da auf uns hat er gestern gesagt.“

Etwas verdutzt schaute ich sie an. Sie wirkte irgendwie so anders. So voller Elan. Unheimlich. Und ganz bestimmt kein gutes Zeichen. Sie marschierte an mir vorbei, Inuka im Schlepptau und schloss die Tür. Inzwischen hatte ich meine Stimme wieder gefunden und meinte:

„Auch einen schönen guten Morgen. Und außerdem bist du es immer, die sonst generell verschläft. Schon vergessen?“

Wir steigen in den Fahrstuhl und unterbrachen unser Gespräch für eine Weile, da noch einige andere Fahrgäste bei uns waren. Unten angekommen stiegen wir aus und verließen das Hotel.

„Wo ist denn jetzt eigentlich unser Wagen, Alana?“

„Uupppsss. Hähä.“, meinte ich und kratzte mir verlegen am Kopf. „Der steht noch am Flughafen.“

Malya schaute mich verwundert an.

„Wie bist du denn gestern Nacht hierher gekommen? Zu Fuß?“

Ich schwieg. Irgendwie wollte ich ihr noch nicht verraten, wie ich gestern wieder nach Kyoto kam. Also versuchte ich das ganze runterzuspielen.

„Ist doch egal. Jedenfalls müssen wir uns wohl erstmal wieder ein Taxi nehmen. Und wenn wir im Museum fertig sind, suchen wir uns einen neuen Wagen. Einen mit mehr Platz. Vielleicht einen Geländewagen.“

„Was bitte wollen wir in Tokyo mit einem Geländewagen? Ein normaler tut es auch.“

Wir hielten ein Taxi an und stiegen ein. Kurz die Adresse genannt und los ging es. Das wir einen Hund dabei hatten, missfiel dem Fahrer zwar, doch mit ein paar Scheinchen mehr gab er nach.

„Jetzt sag mal... Wie war denn der Abend mit Gackt?“

Ich biss mir auf die Lippe. Genau die Frage wollte ich ihr nicht unbedingt stellen. Ich hatte keine wirkliche Lust mir ihre Schwärmerei an zu hören. Zum anderen aber interessierte es mich doch brennend. Doch zu meiner Überraschung schwieg sie. Ihre Gefühle waren kühl und doch irgendwie schien sie sich auf etwas zu freuen. Jetzt war ich erst recht verwirrt.

„Sehr schön.“, antwortete sie schließlich kurz und knapp.

Das wunderte mich. Sonst redete sie doch auch immer über ihre Dates, wenn man sie fragte. Ja. Manchmal hörte sie gar nicht auf davon zu schwärmen. Und nun? Immerhin war sie mit einem Superstar ausgegangen und alles was sie sagte, war ‚Sehr schön.’? Am liebsten hätte ich sie ausgefragt, doch ich fühlte, dass sie nicht gerade in Stimmung war sich darüber zu unterhalten. Also ignorierte ich dieses beißende Gefühl und schaute etwas aus dem Fenster. Schweigend kamen wir schließlich am Museum an und betraten das Gebäude. Die Arbeiten waren noch im vollen Gange, doch wurde hier und da schon wieder alles für eine neue Ausstellung aufgebaut. Sie mussten also bald fertig sein mit dem renovieren. Wir gingen ohne weitere Anmeldung direkt zum Zimmer des Professors. Nach ein anmeldenden Klopfen und einem freundlichen ‚Herein.’, standen wir schließlich im Zimmer. Gackt hatte sich ebenfalls schon eingefunden und er begrüßte uns lächelnd.

„Da sind Sie ja. Wir hatten Sie schon sehnsüchtig erwartet. Wie ich hörte geht es Ihnen schon besser, Alana.“

„Oh vielen Dank Professor. Ich kann mich nicht beklagen. Doch warum genau wollten Sie uns noch einmal sprechen? Schließlich sollten wir doch versuchen das Buch wieder zu beschaffen. Oder?“

„Oh ja, ja. Darum geht es ja auch. Mir erscheint es wichtig, dass Sie wissen, womit Sie es genau zu tun haben.“

Verwundert schaute ich zu Malya und Gackt in der Hoffnung, dass diese wissen, was los ist. Doch beide schauten genauso überrascht und verwirrt aus wie ich. Der Professor bat uns Platz zunehmen. Diesmal hatte er sogar einen extra Platz besorgt. Es würde demnach also ein wenig länger dauern bis wir wieder draußen wären. Wir nahmen Platz und der Professor fing an zu erzählen:

„Nun gut. Wie ich ihnen ja schon gesagt hatte, besitze ich das Buch schon seit einiger Zeit. Um genau zu sein schon seit nun mehr dreißig Jahren. Es wird sie sicherlich verwundern, warum noch niemand vorher nach diesem Buch gefragt hat, doch das lässt sich am besten nach meiner Ausführung erklären. Also... Während dieser Jahre hab ich mich natürlich daran gemacht, dass Buch zu übersetzen, zu untersuchen und ihm seine Geheimnisse zu entlocken. Dabei fand ich Erstaunliches heraus. Dieses Buch ist so etwas wie eine Anleitung. Eine Anleitung um die Welt neu zu ordnen.“

„Die Welt neu ordnen? Wie soll denn das bitte schön gehen?“, fragte Gackt und man merkte, dass er dem Professor nicht so ganz glaubte.

„Warten Sie ab.“, fuhr der Professor unbeirrt fort. „In diesem Buch ist ein Ritual beschrieben. Das faszinierte mich erst recht und so suchte ich in allen Religionen und Legenden dieser Welt nach Ähnlichkeiten. Und ich fand tatsächlich eine seltsame und wunderbare Legende. Vor ungefähr zehntausend Jahren soll es zwei Völker bei den Menschen gegeben haben. Zu einem die im Licht wandeln und zum anderen jene die im Dunkeln wandern. Ich vermute, dass man damit meint, dass eine Gruppe für den Fortschritt und die anderen für das Altbewährte waren. Jedenfalls soll es ein Kind gegeben haben, dass von beiden Seiten stammt. Man versteckte dieses Kind, denn es war wohl ein Vergehen, welches nicht in Worte zu fassen ist. Doch man fand dieses Kind und es begann ein Krieg zwischen den Völkern, der Jahre und Generationen lang angedauert haben soll. Das Kind schaffte es all die Jahre zu überleben und wollte es beenden. Während dieses Krieges sollen aber wohl noch mehr solcher Kinder entdeckt worden sein, die man nun versuchte zu töten, da sie als Unglücksboten galten. Nun nicht unabdingbar wenn man bedenkt, dass schon wegen eines nur Krieg geführt wurde. Jenes Kind aber war erwachsen geworden und wollte somit alles ändern. Es machte sich auf den Weg eine Möglichkeit zu suchen und dann kommt die Legende erst Recht zum Vorschein. Angeblich soll dieses Kind ein Pakt mit einem dunklen Dämon geschlossen haben und dieser hat ihm dafür das Buch gegeben. Die Bedingung war einfach. Es zerstörte die Menschheit, so dass nur es und seinesgleichen überlebten und schwor, dass sie nur diesen Dunklen Dämon als wahren Gott anerkannten. Es war einverstanden und kehrte zurück. Die anderen Kinder die wie es waren hatten sich zusammengeschlossen und hielten sich versteckt. Als er,... Ja ich glaube es war ein Junge. Nun gut... Als der Junge aber von seinem Vorhaben erzählte, da wendeten sich einige von ihm ab. Jene die übrig waren, begannen mit dem Ritual. Und dann wird erst recht abstrakt. Angeblich soll der Himmel, also Gott, Mitleid mit den Menschen und den Kindern gehabt haben und so schickte er einige seiner himmlischen Armeen auf die Erde, die anderen zu schützen und um ihnen zu helfen. Die Kinder die sich abgewendet haben, trafen die Engel und diese gaben ihnen noch zusätzliche Kraft, damit sie gegen die anderen und den Dämon bestehen können, da dieser seine ebenfalls mit solchen Fähigkeiten ausgestattet haben soll. Und schließlich begann ein zweiter Krieg, der zwischen den Kindern ausgetragen wurde, da die Erwachsenen sich ja immer noch gegenseitig umbrachten. Und das Ende ist halt, dass die Guten gewinnen, den bösen Dämon einsperren und das Buch an einem unbekannten Ort verstecken.“

„Und viel Jahre später findet es zufällig ein Professor oder Archäologe und alles beginnt von vorne. Oder wie?“, fragte Gackt schließlich. Oh ja... Er glaubte dem Professor jedes Wort, was der da gerade erzählt hatte. Mit Sicherheit. Ganz bestimmt.

„Sag mal... Hast du schlecht geschlafen, oder was?“, schnauzte ich ihn an. Ich fand das ziemlich interessant. Allerdings fragte ich mich, was der Professor genau damit sagen wollte. Gackt schaute mich etwas fassungslos an. Er war es wohl nicht gewohnt, dass ihm jemand so kam. Na und? Ich wollte mehr erfahren und holte gerade zu einer Frage aus, als Malya etwas äußerte:

„Das ist wirklich sehr interessant, Professor Ishigami, doch... Ihre Legende ist nicht die wahre Legende. Zumindest nicht so ganz. Da ich aus Neuseeland komme und von den Ureinwohnern abstamme, kennen wir diese Legende natürlich ein wenig genauer.“

Der Professor schaute sie erstaunt an. Malya bemerkte das und fing an zu erläutern, was genau sie meinte:

„Nun... Das was sie sagen ist nicht verkehrt. Bis zu dem Punkt mit den Krieg und so ist das schon okay, allerdings... Allerdings muss man auch erwähnen, dass die damaligen Menschen nicht nur über ihren Verstand, sondern auch über Fähigkeiten verfügten, die immer weiter mit der Zeit verschwanden. So was wie ein sechster oder sogar siebter Sinn, wenn sie wollen. Dieses Kind stammt auch wirklich von beiden Seiten und die Seiten wandeln in Licht oder in Finsternis. Ebenfalls korrekt. Nur, dass die eine Seite einen dunklen Gott hat und die andere einen in Licht. Fazit: Unterschiedlich wie Tag und Nacht waren auch ihre Fähigkeiten. Dieses Kind aber vereinigte beide Seiten. Es soll wohl eine Intrige von einem dritten Gott gewesen sein, der die Menschen vereinen will und unter seiner Macht haben will. Es war auch ein Junge. Bei uns heißt er Askyar, was soviel wie Wink des Schicksals bedeutet. Dieser dritte Gott hatte tatsächlich noch mehr solcher Kinder entstehen lassen um so seine eigene Armee zu haben. Das die Menschen diese töten wollten, hatte er aber nicht mit einberechnet. Das Askyar sich auf die Suche nach einer Lösung machte, war einer seine genialen Ideen. Denn es wurde ihm klar, dass es wohl doch keine gute Idee war, Menschen egal ob von Licht oder Finsternis mit einem Engel oder gefallenen Engel schlafen zu lassen um die ultimative Rasse zu bilden.“

„Moment mal.“, unterbrach der Professor sie. „Nur damit ich das richtig verstehe... die Menschen verfügten alle über einen siebten Sinn. Ein dritter Gott schickte aber Engel und gefallene Engel zu ihnen um eine neue Rasse von Menschen zu erschaffen?“

Malya nickte.

„Genau. Allerdings schickte er sie nicht, sondern zwang sie wohl eher dazu. Sie lebten schon auf der Erde und um in den Himmel zurückzukommen, mussten sie genau das für ihn tun. Klingt vielleicht total abgedreht, aber so wird es erzählt. Man nannte diese Engel nachher auch die von Gott Verlassenen. Jedenfalls... Askyar machte sich auch auf den Weg und er fand dieses Buch. Oh ja... Nicht ein dunkler Dämon, sondern ein Gott gab ihm dieses Buch. Dieser dunkle Dämon aber tauchte auch auf. Aber erst als Askyar das Buch bereits in seinen Händen hielt und das Ritual vorbereitete. Er machte ihm folgendes Angebot: Askyar machte weiter wie bisher. Die Menschen waren sowieso nur lästige Insekten. Und wenn das geschafft war, dann könnte er als nächstes doch gleich mal den Himmel erobern und die Götter vom Thron stoßen. Der Dämon selbst würde ihm helfen und dann an seiner Seite mitregieren.

Erst lehnte Askyar ab und blieb seinem eigentlichen Gott damit treu, doch der Dämon war ja nicht doof und er erzählte ihm, warum er überhaupt geboren wurde. Nur um die Menschheit auszulöschen und damit er und seinesgleichen dann ihren Platz einnehmen konnten. Unter Regentschaft ihres ach so großes Gottes. Erst dann entschied sich Askyar mit dem Dämon einen Bund einzugehen. Danach stimmt einiges wieder. Einige wendeten sich von Askyar ab und zogen sich zurück. Die Engel, also ein Teil ihrer Eltern aber fanden sie und sie erzählten ihnen von ihren Vergehen und zu welchem Preis. Die Kinder aber waren ihnen nicht böse, sondern sie entschlossen sich für ihre Eltern zu kämpfen. Die Engel waren froh darüber und übertrugen ihnen die himmlischen Energien, wodurch sie neue und stärkere Fähigkeiten bekamen. Dafür nahmen sie auch in Kauf selbst für immer auf der Erde bleiben zu müssen. Dann begann der andere Krieg. Er dauerte auch lange Zeit und die Menschen bekamen nichts davon mit. Dafür aber die Götter umso mehr. Der dritte Gott wurde während dieses Krieges noch verurteilt und verdammt. Die Kinder schafften es schließlich Askyar zu besiegen und sie versiegelten den Dämon. Askyar selbst konnte wohl schwer verletzt entkommen, doch sie wussten er würde wohl keinen Ärger mehr machen. Welche sich ihm angeschlossen hatten, waren entweder tot oder aber wurden bestraft in dem sie ihre Fähigkeiten auf ewig verloren. Die Götter aber sahen ihren Fehler auch ein und damit das nicht wieder passieren würde, nahmen sie auch allen Menschen die Fähigkeiten. Den Kindern, die aber die Welt gerettet hatten, ließen sie ihre Kräfte als Dank. Und sie sprachen auch einen Zauber über ihnen... Nie soll irgendein anderer Gott ihnen helfen, da sie durch ihre Kräfte dazu selbst in der Lage seien. Sie wurden zu Gottes Vergessenen Kindern.“

Der Professor schaute staunend mit offenem Mund zu Malya. Den letzten Satz hatte sie traurig ausgesprochen und schaute auch traurig zu Boden.

„Wissen Sie, Professor... Bei uns nannte man Kinder wie mich, welche besondere Fähigkeiten hatten immer eines von Gottes vergessenen Kindern. Und wissen Sie auch wieso?“

Malya schaute hoch und lächelte traurig.

„Wir mussten immer kämpfen. Wir konnten zu niemanden gehen und um etwas Hilfe fragen. Nicht mal unsere eigene Familie. Es hieß immer ‚Du bist was Besonderes. Wenn du es jetzt nicht alleine schaffst, wie willst du es dann jemals schaffen? Willst du dich dann immer nur auf deine Fähigkeiten und dein Glück verlassen?’ Und der Lieblingsspruch von meinem Vater war immer: ‚Wer große Macht hat, der hat auch eine große Verantwortung. Lerne damit umzugehen.’ Und dann war das Thema für ihn erledigt. Ein zweifelhafte Art stärker zu werden. Nicht wahr?“

Ich musste schlucken. Ich wusste, dass sie es nicht leichter hatte als ich. Doch so hab ich sie noch nie sprechen hören. Malya muss unwahrscheinlich gelitten haben, aber das haben wir alle. Malya, Gackt und ich... Wir hatten eins gemeinsam. Wir lernten Stärke durch Einsamkeit kennen. Um sie zu trösten stand ich auf und ging zu ihr rüber. Vorsichtig nahm ich sie in den Arm.

„Schon gut. Nicht so schlimm. Du bist nicht mehr alleine. Du wirst nie wieder alleine sein.“

„Ja.“, sagte nun auch Gackt leise, der neben uns stand. Er kniete sich nieder und nahm uns beiden in den Arm. Der Professor lächelte leise, doch er sagte nichts weiter. Er ließ uns ein wenig in Ruhe damit wir uns einfach nur still trösten konnten.

Schließlich aber lösten wir unsere Umarmung und Malya schaffte es wieder ein ehrliches Lächeln auf den Lippen zu bekommen. Ich war ehrlich gesagt sehr froh darüber, dass wir nicht mehr aneinander hingen. Denn als Gackt mich umarmt hatte, spürte ich einen Stich in meinem Herzen. Ich spürte Freude, doch gleichzeitig fühlte ich auch große Traurigkeit. Allerdings fragte ich mich, ob dass wirklich nur meine Gefühle waren.

„So also geht die Legende. Sie klingt wirklich unglaublich.“, meinte der Professor schließlich. „Aber wie gesagt... Ich hatte nur eine Vorlage, die ähnlich war. Wie schön, dass Sie sie richtig darstellen konnten. Obwohl ich ja zugeben muss, dass ich das nicht wirklich glaube. Gefallene Engel, Kinder von Engel, Götter und Intrigen... klingt wie griechische Mythologie.“

„Glauben Sie was Sie wollen, Professor. Aber für mein Volk ist das ihre Urgeschichte. Woraus alles um sie herum entstand.“

„Oh ja... Gewiss, gewiss. Nun aber will ich Ihnen noch das Ritual erklären. Oder kennen Sie jenes auch, Miss Malya?“

Malya schüttelte den Kopf. Ich hatte mich wieder erhoben mit Gackt doch wir blieben stehen und schauten einfach nur zum Professor.

„Nun ja... So weit ich das übersetzen konnte, benötigt man drei Artefakte. Moment... Ich hatte... das doch... hier irgendwo... aufgeschrieben.“, meinte der Professor und wühlte zwischen seinen Notizen umher. „Da hab ich es ja. Also... Die drei Artefakte sind ein heiliges Schwert, wessen Klinge im Regen singt. Die Krone eines unbekannten Königs, dessen Ruhm nie vergeht. Und ein edler Stab, welcher weder Licht noch Schatten sein eigen nennen mag. So steht es zumindest im Buch. Welche Bedeutung diese Worte haben, weiß ich leider nicht. Ich war gerade erst vor kurzem damit angefangen und kann ihnen da jetzt nicht mehr weiterhelfen. Wenn OSIRIS das Ritual durchführen will, brauchen sie diese drei Artefakte. Im Ritual wird gesagt, dass sie Licht, Finsternis und Zeit darstellen. Oder statt Zeit kann es auch Wissen gewesen sein. Wenn man die Artefakte hat, dann muss man zu einem Ort gehen, wo Götter und Dämonen tanzen. An diesem Ort muss man bei Vollmond die Artefakte gebracht haben. Danach verschwindet der Platz und taucht bei Neumond wieder auf, da die Götter und die Dämonen die Dinge prüfen.“

Der Professor schwieg ab da an. Wir drei schauten zu ihm und erwarteten, dass er uns noch mehr erzählt, doch das tat er nicht. Er bemerkte unsere Blicke und sagte dann schnell:

„Es tut mir wirklich Leid... Aber ich kann nichts mehr erzählen. Hier enden meine Aufzeichnung und Übersetzungen.“

Uns fiel die Kinnlade nach unten. Das war schon alles? Den Rest dürfen wir uns ausdenken oder wie? Irgendwie war das doch nicht ganz haku. Nach einer Weile aber fand ich meine Worte und schluckte meine Empörung runter:

„Also heißt das, dass wir uns den Rest ausmalen können. Und einfach mal so zum Schutz sollen wir erstmal die Artefakte finden. Haben Sie wenigstens eine Ahnung, wo diese sein könnten?“

„Aber nein... Ich bitte Sie. Das alles ist Jahrtausende alt. Sie können froh sein, wenn sie noch eins davon finden. Immerhin... Unbekannte Gräber gibt es ja nicht mehr viele und Schwerter noch weniger. Und welche mit einer singenden Klinge gibt es da sicher noch weniger. Nur der Stab... Der könnte ein wenig schwierig werden.“, versuchte der Professor das ganze zu beschwichtigen.

Jetzt schauten wir ihn fassungslos an. Der schaffte einen. Der trieb einen in den Wahnsinn. Er sprach davon, als wäre es nichts. Er musste es ja auch nicht besorgen, geschweige denn die Welt retten. Ich seufzte schwer.

„Okay, Professor Ishigami. Wir machen uns auf die Suche nach den Artefakten und dem Buch. Nicht zu vergessen, dass wir noch nebenbei die Welt retten. Ist das ein Angebot?“

„Meinen Sie das Ernst?“

„Ja. Meinst du das Ernst, Alana?“, kam es wie ein Echo von Malya.

Ich drehte mich zu ihr um und grinste.

„Na logisch. Wir haben doch eh nichts Besseres zu tun.“

„Joa. Ihr nicht.“, warf Gackt ein.

Ich schaute zu ihm.

„Du natürlich ja. Aber... so kannst du dich um die Leute von OSIRIS hier kümmern.“

„Wie bitte? Woher willst du wissen, dass die noch hier sind?“

„Abdiel und Ariel haben es mir gesagt.“

„Abdiel und Ariel?“

Gackt verstand nicht mehr wirklich, was hier abging. Aber ihm war klar, dass Alana wohl erstmal verschwinden würde. Das war etwas, was ihm nicht so wirklich passte.

„Okay Camui. Da du nichts mehr sagst, denke ich, dass geht in Ordnung. Außerdem müssen wir ja auch erst wissen, was Joe dazu sagt.“

Gackt seufzte. Ich musste grinsen. Irgendwie wirkte er richtig niedlich.

„Also beschlossen. Wir suchen die Artefakte und versalzen OSIRIS tierisch die Suppe.“
 

HuiHuiHui... Da geht es also endlich mal los. Naja... Ich hoffe ich habe alles so einigermaßen vernünftig geschrieben. ^^''

Wenn euch etwas unklar ist, dann schreib mir einfach eine ENS oder aber einen Vermerk in eurem Kommi. Sobald ich dann wieder on bin, werde ich euch dann Rede und Antwort stehen.

Bis dahin...

Man liest sich.

Eure Ai-chan.

Glück muss man haben

Juhuuu!!! da bin ich wieder!! ^^

Endlich wieder on. endlich wieder ein wenig zivilisiert. aber genug der Vorrede. Ich war recht fleißig und hab schon fast die ganze Story fertig. Auf Papier wohlgemerkt. *grins*

Muss sie nur noch abschreiben.

Und es tut mir auch ganz doll schrecklich leid, dass ich mein Vesprechen nicht halten konnte und kein neues Chappi vor meinem Umzug hochgeladen habe.

Bitte verzeiht. *sich verbeug*

Jetzt geht es ja dafür gleich mal weiter.
 

Kapitel 11 - Glück muss man haben
 

Derweil unterhielt sich Dyoan in Tokyo mit Alexander und Keyan. Das Gespräch verlief trocken, aber das taten die Gespräche immer. Dyoan war schon gespannt darauf, was die zwei wollten. Alexander erklärte alles kurz und bündig.

„Also... Du wirst dich Morgen in den nächsten Flieger nach Kairo setzen und von dort aus mit einem Jeep in die Sahara. Wir haben aus sicherer Quelle erfahren, dass dort jemand ein Grab entdeckt haben soll von einem noch bisher Unbekannten. Wir können natürlich nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass wir das dort finden, was wir suchen, aber wir sollen allen Spuren folgen. Anordnung von ganz oben.“

„Ach... Und ihr? Was tut ihr derweil?“, fragte Dyoan absichtlich provozierend sarkastisch. Natürlich wurde er wie immer nur abgestellt als einfacher Laufbursche.

„Wir haben hier noch einiges zu klären. Was geht dich erstmal nichts an. Desdemona wird uns dabei helfen. Das heißt du bist dort unten auf dich alleine gestellt.“

Damit war das Gespräch beendet. Die beiden anderen Männer standen ohne ein weiteres Wort au und gingen. Zurück blieb ein kochender Dyoan.
 

Bei uns war alles abgeklärt. Gackt gab sich uns geschlagen obwohl er schon ahnte, dass da so einiges wohl auf ihn zukommen wird. Wir verließen das Museum und beschlossen ein wenig durch die Stadt zu gehen. Das war allerdings doch recht nervenaufreibend, da alle paar Minuten ein paar Mädchen uns anhielten und ein Autogramm von Gackt wollten. Er trug zwar eine Sonnenbrille, aber Fans erkennen ihre Idole wohl selbst dann noch. Nach einer Stunde gab ich auf.

„Okay. Das mit durch die Stadt gehen, wird wohl doch etwas komplizierter als geahnt.“, meinte ich und schaute zu Gackt, der wieder beim Schreiben war.

Ihm selbst schien das nur wenig zu stören. Da mir das doch etwas suspekt vorkam, konzentrierte ich mich kurz und versuchte herauszufinden, was wirklich gerade in ihm vorging. Ich holte tief Luft und tatsächlich schaffte ich es ein wenig von seinen Gefühlen zu erfahren. Zu einem gefiel es ihm die Autogramme zu schreiben, zum anderen hasste er es, weil er so ja nicht einmal einfach durch die Stadt laufen konnte. Ich lächelte leicht und versuchte noch tiefer zu gehen, doch es gelang mir nicht wirklich. Je mehr ich ihn anschaute umso mehr kam ich ins schwärmen und mir wurde ganz komisch. Mein Herz fing plötzlich an schneller zu schlagen und alles andere um mich herum hörte auf zu existieren.

„Hey, Alana! Gackt ist fertig. Lass uns weiter gehen.“, riss mich Malya schließlich wieder in die Realität zurück. „Sag mal schläfst du?“

„Wie?“, fragte ich verwirrt und blickte sie an. „Nein. Also... Weiter geht’s.“

Ohne weiter auf ihren fragenden Blick einzugehen, machte ich mich daran zu Gackt zu kommen.

„Camui. Wie wär’s, wenn wir doch lieber mit dem Auto fahren? Das würde ein bisschen schneller gehen.“

Er drehte sich kurz um und schaute mich fragend an, fast so als hätte ich seine Gedanken gelesen. Dann aber nickte er.

„Mein Wagen steht nicht weit von hier. Ich hatte ihn extra etwas abseits geparkt.“, sagte er und marschierte zielstrebig zu einem der Parkhäuser. „Sagt mal... Was haltet ihr davon, wenn ihr nachher mit zur Probe kommt? Wir könnten hinterher noch ein wenig zusammen feiern, da ihr ja schon bald auf Reisen geht.“

„Du meinst so etwas wie ´ne Abschiedparty?“, fragte Malya und man konnte deutlich heraus hören, dass ihr der Gedanke weniger gefiel. Sie schaute mit gequältem Blick zu mir und ich hatte mal wieder die alleinige Entscheidung.

Okay. Ich konnte nicht behaupten, dass mir der Gedanke gefiel, denn immerhin war das ja Gackt. Wir waren ein Team, fast schon Freunde. Und nun mussten wir nach ein paar Tagen wieder los ohne eigentlich richtige Freunde zu werden. Ich seufzte. Dann nickte ich aber.

„Gut. Einverstanden. Vorher sprech’ ich aber noch mal mit Joe. Das ist richtig wichtig.“

Wir erreichten Gackts Wagen und fuhren los. Vor allem Inuka war froh darüber, dass er sich diesmal nicht ganz so einengen musste, denn Gackt einen edlen silbernen Porsche mit offenen Verdeck. Wir erreichten innerhalb einer halben Stunde die Proberäume von Gackt und seiner Band. Außer You und Igao glänzten die anderen Mitglieder aber noch durch Unanwesendheit. Naja... Es war ja auch erst drei Uhr und die Proben beginnen generell erst um vier. Gnadenfrist von einer Stunde also.

„Ohayou gozaimasu.“, begrüßte ich die beiden Jungs, welche sofort freundlich zurück grüßten.

Irgendwie war ich aufgeregt, wie ein kleines Kind. Ich hatte nicht nur Gackt getroffen, nein... Jetzt treffe ich auch noch alle Mitglieder von GacktJOB. Ein Traum wird wahr. Allerdings nutzte ich die Zeit lieber mein wichtiges Gespräch mit Joe hinter mich zu bringen. Reden konnte ich auch noch später mit den Jungs, denn schließlich stand uns ja noch eine gewaltige Party bevor. Ich suchte mir eine stille Ecke und zog mein Handy hervor. Schnell wählte ich die Nummer und schon wenig später konnte ich Joes Stimme vernehmen.

„Hey Joe. Gute Nachrichten. Hoffe ich zumindest. Also... Folgendes haben wir jetzt herausgefunden...“

Mit nur wenigen Sätzen erläuterte ich Joe die ganze Geschichte aus dem Buch und das Ritual. Natürlich erwähnte ich auch gleich die gesuchten Artefakte und was wir eigentlich nun vorhatten. Oder zumindest geplant vorhatten. Joe schwieg eine Weile. Würde ich neben ihn stehen, dann wüsste ich genau, was er sich gerade denkt. Doch ich kannte Joe schon sehr lange und so wusste ich es auch so. Er hatte auch schon das Unmöglichste erlebt und wägte nun meine Geschichte ab, was daran wohl wahr wäre. Schließlich aber meinte er:

„Okay. Macht wie geplant weiter. Aber bitte nimmt Gackt mit. Er wird euch sicher helfen können. Das mit seinen Terminen kläre ich ab. Macht euch keine Gedanken darum. Versucht bitte so schnell wie möglich diese Artefakte zu finden, wenn es sie denn gibt. Und A. Pass bitte auf dich auf. Was machen deine Kräfte?“

Ich lächelte, doch das konnte Joe ja nicht sehen als ich ihm antwortete:

„Alles in Ordnung. Sie wachsen noch, doch ich hab das unter Kontrolle. Abdiel und Ariel haben mir dabei sehr geholfen.“

„Das ist gut. Sehr gut. Also dann... Lass von dir hören, wenn ihr das erste Artefakt habt.“

„Ja. Natürlich. Du kennst mich doch.“

Dann legte ich auf, doch mein Lächeln hatte ich beibehalten. Joe machte sich Sorgen. Wie ein richtiger Vater. Und genau das war er in den letzten Jahren für mich geworden. Ein Vater, der mir half, der sich sorgte und aus Sorgen heraus immer mal dies und das verbot. Von meinen richtigen Eltern kannte ich so etwas nicht. Da hieß es nur ‚Das nicht’ und ‚Dieses nicht’, ‚Und das erst recht nicht.’. Früher hatte ich mir auch eingeredet, dass sie sich nur Sorgen um mich machen, doch das änderte sich schon bald. Ja. Alles änderte sich, als sie heraus bekamen, dass ich schwarze Schwingen trug und damit flog. Und als wäre das nicht ausreichend, musste ich ja noch diese seltsame Fähigkeit haben. Mein Lächeln wurde bitter und ich spürte wie ich zornig wurde. Doch schnell schüttelte ich als diese vergangenen Gedanken ab und konzentrierte mich auf das, was vor mir lag. Ich packte mein Handy wieder in die Tasche und marschierte Richtung Probenraum. Dabei kam ich an den Raum vorbei, wo sich lauter Zubehör für Bühnenauftritte und Videos befand. Und genau da machte ich eine interessante Entdeckung. Ich untersuchte mein Objekt der Begierde etwas genauer und kam zu einem Entschluss. Sofort ging ich ein paar Schritte schneller zurück zu Malya und den anderen. Ohne lange zu denken, riss ich die Tür auf und rief:

„Camui! Malya! Das müsst ihr euch anschauen!“

Die beiden Angeschrieenen schauten zu mir, sowie alle anderen auch. Dass die restlichen Mitglieder von GacktJOB auch schon da waren, interessierte mich gerade jetzt gleich null. Sofort ging ich zurück zu dem Raum und zog mein Fundstück hervor.

„Was soll das? Das ist einer meiner Musikständer, wenn wir auftreten. Na und?“, fragte mich Gackt leicht irritiert.

Malya schaute nicht leicht irritiert, sondern leicht angesäuert.

„Und dafür schreist du fast das ganze Gebäude zusammen? Nur um uns das zu zeigen?!“

Ich verdrehte die Augen.

„Schon klar. Schau mal genauer hin.“

Ich nahm den Stab etwas weiter ins Licht des Flurs und drehte ihn in alle möglichten Winkel. Malya verstand immer noch nicht ganz, doch Gackt schaute so als würde er langsam verstehen.

„Er hat keinen Schatten.“

Begeistert nickte ich. Er hatte es doch herausgefunden. Und nun schaute auch Malya etwas genauer hin und nickte. Sie hatte verstanden.

„Und jetzt schaut noch ein wenig genauer hin.“, sagte ich erneut und hielt den Ständer noch weiter ins Licht.

Doch diesmal schwiegen meine beiden. Dafür meldete sich You zu Wort, welcher sich mit den anderen zu uns gesellt hat.

„Es scheint fast so, als würde das Licht aufgesogen werden. Er wirkt immer so, als wäre er dunkel, schwarz.“

Erstaunt schaute ich zu ihm, dann aber nickte ich.

„Sehr gut. Du hast es erkannt. Genau so ist es. Er scheint das Licht aufzusaugen und wirft auch keinen Schatten. Klingelt es da bei euch?“

Diesmal schnallte Malya, wo ich drauf hinaus wollte.

„Jetzt verstehe ich. Du denkst, dass dieser Musikständer eines der Artefakte sein könnte. Dieser komische Stab, der weder Licht noch Schatten sein eigen nennt. Aber... Das wäre doch ein reichlich dummer Zufall, oder?“

Ich beschaute mir das gute Stück noch einmal genau. Malya hatte schon nicht ganz Unrecht mit dem was sie sagte. Das wäre wirklich ein Zufall. Allerdings... Von diesem Ständer ging eine unheimliche Präsenz aus, die einem Schauer über den Rücken jagt. Plötzlich nahm Gackt mir das Ding aus der Hand und schaute es sich genauer an. Er schien genau zu überlegen, was er davon halten soll. Dann aber erzählte er:

„Eigentlich dachte ich mir, wäre so eine Art von Musikständer wieder etwas Neues auf der Bühne. Zuerst wollte ich so was extra anfertigen lassen, aber dann fand ich das in einem Antiquitätenladen. Der Verkäufer meinte, dass es sehr alt sei, doch er wolle es schnellstens loswerden. Angeblich liege ein Fluch darauf und vom Wert her unbezahlbar, aber er verkaufte es für ein paar tausend Yen.“

„Und das hat dich nicht gewundert? Das er so etwas für ein Appel und ein Ei verscherbelt?“, fragte Malya und Gackt antwortete grinsend:

„Naja... Eigentlich schon, doch mich interessierte dieser Fluch. Und es war ja auch was Mystisches an dem Ding.“

Die Jungs von GacktJOB lachten. Das ist Gackt, wie sie ihn kannten und auch ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Malya hingegen fand das Ganze gar nicht komisch und zog ein schmollendes Gesicht. Tröstend nahm ich sie in den Arm und meinte:

„Ist ja nicht so schlimm. Du hast mich mit deiner Äußerung allerdings schon ins grübeln gebracht. Aber wenn darauf ein Fluch lastet... Sag mal, Camui. Hat der Verkäufer auch Näheres zum Fluch gesagt?“

„Hmmm... Ja. Etwas hat er da gesagt. Und zwar... Soll er weder mit Licht noch Finsternis in Berührung kommen. Dann soll angeblich etwas Grauenvolles passieren.“

„Dann kann der Fluch ja nicht funktionieren. Denn immerhin liegt das Teil doch schon seit einigen Monaten dort in dem Raum und dort drinnen ist es nicht gerade beleuchtet.“, meinte Chacha mit einem Lachen. Die anderen fingen erneut an zu lachen nur ich diesmal nicht.

Ich ahnte, was der Fluch eigentlich zu bedeuten hat. Doch um die gute Laune nicht zu zerstören, entschloss ich mich erstmal den Mund zu halten und später mit den anderen beiden darüber zu sprechen.

Pech gehabt

Und schon wieder ein Chappi. ^^

Diesmal werdet ihr nicht allzu lange auf die neuen Kapitel warten müssen.

Aber das werden ihr schon merken.

Naja... Ich will mich heute auch nicht allzu lange mit einer Vorrede aufhalten, also folgt ihr das neue Kapitel.

Viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 12 - Pech gehabt
 

„Okay. Wir nehmen das Teil erstmal an uns und warten ab. Vielleicht ist es das Gesuchte oder nicht.“, sagte ich nachdem sich alle wieder einigermaßen beruhigt hatten. „So können wir unser Augenmerk erstmal schon auf die noch fehlenden Teile werfen.“

„Mir ist zwar schleierhaft, wovon genau ihr da sprecht, doch... Wenn das heißt, dass wir jetzt noch ein wenig proben und dann endlich feiern, ist mir das auch ehrlich gesagt total egal.“, sagte Ryu und zeigte in Richtung Probenraum. „Also?“

Gackt nickte und die Jungs marschierten sofort los. Er blieb stehen und schaute mich skeptisch an. Er schien zu merken, dass mir etwas auf der Seele lag und ich konnte es nur allzu deutlich spüren. Also versuchte ich ihn zu beruhigen.

„Schon gut. Alles in Ordnung. Das was mir gerade durch den Kopf ging, können wir alle auch noch später bereden.“

„Wie jetzt? Ich hab doch gar nichts gesagt.“

„Nein. Aber gedacht.“, antwortete ich im Gedanken vertieft.

Ich war so beschäftigt, dass mir gar nicht klar war, dass Gackt ja eigentlich noch gar nichts von meiner Fähigkeit wusste. Malya stieß mir aber als kleine Gedächtnishilfe einmal kräftig in die Rippen und ich schaute wieder klar in die Welt. Vor mir stand ein entsetzt schauender Gackt und ich wurde mir meines Fehlers bewusst.

„Oh... Ähm... Ja also... Das ist meine besondere Fähigkeit. Ich kann die Gefühle und Gedanken von Menschen ‚fühlen’ und ‚sehen’, wenn du so willst.“

Gackt stand einfach nur da und sagte nichts. Tausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf und ich merkte, dass er sich hintergangen und auch enttäuscht fühlt. Anscheinend hatte ihm das niemand so wirklich gesagt.

„Tut mir leid.“, sagte ich fast selbstverständlich, als ich das spürte. „Ich meine... Ich mache das garantiert nicht mit Absicht. Es ist einfach nur so... Manchmal passiert das ganz automatisch und ich reagiere ganz normal darauf als hätte jemand was zu mir gesagt. Es tut mir wirklich schrecklich leid.“

„Schon gut.“, sagte Gackt schließlich. „Schließlich... Schließlich wusstet ihr ja sicher auch nichts von mir. Oder?“

Ich schaute ihn an. Ganz wohl war mir nicht. Seine Gefühle konnte ich noch empfinden und das sorgte dafür, dass ich nur ein noch schlechteres Gewissen bekam. Da ich mir nicht zu helfen wusste, schüttelte ich tatsächlich mit dem Kopf.

„Nein. Gesagt hatte uns keiner etwas.“

Gackt seufzte. Dann ging er und folgte seinen Leuten, die wie man hörte schon langsam mal angefangen hatten ein wenig zu proben. Malya hatte die Zeit über nur geschwiegen, doch sie hatte das ganze genau beobachtet. Sie machte sich ihre Gedanken, doch da sie mich kannte, sorgte sie schon selbst dafür, dass ich diese nicht unbedingt zu sehen bekam. Andererseits war ich zu sehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt um mich auch noch um ihre zu kümmern. Anscheinend hatten wir alle noch voreinander Geheimnisse und die sollten wir wohl mal langsam aus dem Weg räumen. Am besten wohl bei einer ausgelassenen Feier. Am besten heute Abend. Wir kamen an und sofort begannen die richtigen Proben. Verzaubert schaute ich zu Gackt. Er war einfach fantastisch. Seine dunkle, sanfte Stimme. Seine Ausstrahlung, wenn er die Lieder sang. Wunderbar. Und zum zweiten Mal an diesem Tag fing mein Herz an schneller zu schlagen und ich spürte ein Kribbeln am ganzen Körper. Tief in mir drinnen machte sich das Gefühl breit zu ihm zu gehen und ihn fest zu umarmen und nie wieder loszulassen.

Die Proben verliefen zu aller Zufriedenheit und dann konnte das Feiern beginnen. Und das war eine Feier. Die Jungs fragten uns regelrecht aus, aber wir taten es ja auch bei ihnen. Es floss der Alkohol und bald schon waren wir die besten Freunde, die man eigentlich nur sein konnte. Die Stunden vergingen und langsam begann der Alkohol mir in den Kopf zu steigen. Dass ich direkt neben Gackt und You saß, sorgte dafür, dass mir gerade die unmöglichsten Gedanken durch den Kopf gingen. Und nur die wenigsten waren davon anständig und sittengemäß. Malya ging es nicht wesentlich anders als mir. Auch sie bekam so langsam einen leichten Schwips, doch sie schien sich angeregt mit Gackt zu unterhalten. Die anderen von GacktJOB standen an den Mikros und sangen Karaoke, was sich als absolut komisch erwies. Ihr angetrunkener Zustand sorgte vor allem für diese Stimmung. Damit ich mich auch noch in so einer doch recht gefährlichen Situation bewegte, entschloss ich mich kurz frische Luft schnappen zu gehen.

Draußen herrschte eine angenehme kühle Atmosphäre. Der Himmel war sternenklar und der abnehmende Mond schien über den Dächern der Stadt. Ich fand es nur schade, dass man ihn nicht ganz erkennen konnte, da es einfach zu viele Hochhäuser um uns gab. Ich seufzte, holte tief Luft und schloss die Augen. Bald schon konnte ich merken, wie ich wieder einen absolut klaren Kopf bekam. Was war überhaupt mit mir los? Immer wenn ich Gackt etwas länger anschaute, spielen mein Herz und mein Verstand total verrückt. Und dann dachte ich die ganze Zeit nur an ihn. Und dann noch solche Gedanken, die jedem das Blut in den Kopf steigen lassen würden. Ich lehnte mich gegen die Wand und schallte mich eine Närrin. Gackt ist mit Malya zusammen. Damit sollte ich mich wohl abfinden auch wenn es noch so schwer fällt. Gerade als ich mich wieder einigermaßen ruhiger und besser fühlte, kam Malya nach draußen und gesellte mich zu mir.

„Alles klar bei dir?“, fragte sie nach einigen Minuten des Schweigens. Ich antwortete ihr nicht. Ich wollte abwarten. Irgendetwas musste sie schwer beschäftigen.

„Der Mond. Er strahlt unheimlich hell heute nicht? Ob das was zu bedeuten hat?“, fragte sie belanglos weiter.

„Ja.“, antwortete ich leise. Ich wartete immer noch darauf, dass sie endlich zu erzählen begann, doch sie tat es nicht. Also versuchte ich es anders. „Ich hab mit Joe gesprochen und er sagte, wir sollen wie geplant weitermachen. Gackt soll uns auf jeden Fall auf der Suche begleiten. Joe sagt er kümmert sich um das Problem mit seinen Terminen.“

„Aha.“

„Freu dich, Malya. Dein Freund wird weiterhin in deiner Nähe sein. Du hast wirklich Glück. Und ich muss ehrlich gestehen, dass ich sogar ein bisschen neidisch und eifersüchtig bin. Gackt scheint in einer Beziehung viel von Treue zuhalten. Naja... Zumindest macht er den Eindruck.“

„Tss.“, kam es jetzt fast schon abwertend von Malya. „Treue. Ich habe gerade mit ihm gesprochen und weißt du, was er gesagt hat. Er mag mich sehr, doch... Er glaubt nicht, dass ich die Richtige bin und außerdem...“

Ich schaute zu Malya. Sie war verletzt. Ihr Blick hatte sich verfinstert und ihre Stimme klang kalt. Und doch musste sie das Zittern in ihrer Stimme unterdrücken.

„Und außerdem, so sagt er, ist er sich nicht mal sicher ob er mich liebt. Er sagt es gibt da jemanden, der ihm nicht aus dem Kopf geht. Soviel zum Thema Treue.“

Das schockierte mich schon etwas. Gackt macht nicht den Eindruck als würde er mit jedem Mädchen spielen. Mir kam das bei unserem ersten Treffen doch eher so vor, als würde er suchen. Und nach Malyas Worten zu urteilen, schien er sie nicht für die Richtige zu halten. Also vielleicht doch nur Spielerei? Ich nahm Malya vorsichtig in den Arm und versuchte sie ein wenig zu trösten. Mir tat sie unendlich leid, doch genauso Leid tat es mir um Gackt.

„Ach nein wie süß. Wenn Freundinnen sich trösten. Ein herzzerreißendes Bild. Oder was meinst du Nun?“

„Ja. Doch sollten sie wissen, dass selbst eine Freundschaft nicht ewig dauert.“

Ruckartig drehte ich mich um und schaute wo sich diese beiden Störenfriede befanden. Bald schon hatte ich sie auf einem der Dächer ausmachen können und sofort machten Malya und ich uns bereit für einen Kampf. Ein kurzer Blick zu Malya, ein andeutendes Nicken und schon gingen wir auf die beiden los. Es waren die gleichen Männer, die uns auch im Museum überfallen hatten, doch diesmal würden wir nicht auf ihre Kräfte hereinfallen.

„Schau nur Geb. Sie glauben, Sie können uns so besiegen. Wollen wir ihnen das Gegenteil beweisen?“

„Aber natürlich.“, antwortete Geb und zog ein Schwert von seinem Rücken.

Dann ging es auch schon los. Da Malya und ich keine Waffen hatten, konnten wir erstmal nicht angreifen und nur immer weiter den Schlägen ausweichen. Beide brachten uns dadurch in arge Bedrängnis und so mussten wir schnellstens versuchen eine Möglichkeit zu finden zum Gegenangriff überzugehen.

Während Malya und ich mit Geb und Nun kämpften, unterhielt sich Gackt mit You im Probenraum. Er hatte ihr die Wahrheit gesagt. Hatte ihr gesagt, dass er sich nicht sicher ist, ob das was mit ihnen wird und dass er sich dafür entschuldigt, wenn er ihr zu große Hoffnung gemacht habe. Doch Malya schien das doch sehr mitgenommen zu haben. Gerade ist sie etwas nach draußen gegangen um ein wenig frische Luft zu schnappen. You sah, dass seinen Freund irgendetwas schwer beschäftigte und so sprach er ihn einfach darauf an. Er wusste, dass Gackt niemals freiwillig etwas erzählen würde. Nein. Dafür ist er viel zu stolz und versucht es immer erst alleine zu regeln bis er daran fast zerbricht. Zu seiner Überraschung aber erzählte Gackt in nur wenigen Worten, was los war.

„Aha... Und jetzt quält dich also das schlechte Gewissen, wie? Und gleichzeitig quält dich auch dein Herz, da du nicht weißt, was du tun sollst. Das kenne ich ja gar nicht von dir. Sonst sagst du doch auch jedem, dass du ihn magst oder liebst. Wieso nicht auch bei ihr?“

„Wenn das so einfach wäre, dann hätte ich das sicher getan, doch... Sie ist wie ich. Und das macht es ja so schwer.“

Gackt drehte das Glas in seiner Hand und starrte in die helle Flüssigkeit. Champagner. Was auch sonst? You wusste nicht, wie er seinem Freund jetzt helfen sollte. Das war wirklich etwas, womit er ganz alleine klarkommen musste. Er legte dem Größeren seine Hand auf die Schulter und sagte wahrheitsgemäß:

„Da kann ich dir nicht helfen. Selbst wenn ich es wollte. Ich kann es einfach nicht. Vielleicht gehst du einfach raus zu den beiden und klärst das mit ihnen. Oder holst sie zumindest wieder rein. Sie sind schon ganz schön lange da draußen und die Party ist ja hier drinnen. Sie verpassen sonst ja noch alles.“

Gackt lächelte zögerlich. You war wirklich ein Freund. Er war ehrlich und das mochte er so sehr an ihm. Er beschloss dem Rat nachzugehen und machte sich auf den Weg nach draußen. Er hatte gerade die Tür zum Probenraum hinter sich geschlossen, als ihn jemand rum riss. Kurz darauf sah er eine Faust auf sich zurasen und jemand sagte zu ihm:

„So. Und jetzt will ich wissen, wo der Stab ist.“

Etwas benommen schaute Gackt zu der Person, der ihm gerade einen rechten Kinnhaken verpasst hat. Vor ihm stand eine junge Frau und funkelte ihn wütend an. Dann erst begriff er, was sie suchte.

„Was für’n Stab? Einen zum Zaubern? Damit können wir hier nicht dienen.“

Da sich ihre eine Hand um seinen Hals befand, wurde diese gleich mal ein wenig enger.

„Verarsch mich nicht! Wir wissen, dass sich eines der Artefakte hier befindet. Also? Wo?“

Gackt spürte wie ihm die Luft ausging. Er hatte wohl keine andere Wahl. Er musste einen Geist um Hilfe bitten.

Draußen ging es derweil hoch her. Noch immer wichen Malya und ich aus, da keinem von uns irgendetwas eingefallen war. Malya versuchte ihre Kräfte einzusetzen, da der Mond ja noch fast voll war. Das brachte zwar kaum etwas, da das sich ja nicht mit einem Schwert messen konnte, doch sie schaffte es wenigstens ein paar Treffer zu landen. Im Gegensatz zu mir also. Nun war ein äußerst geschickter Kämpfer, dass musste ich zugeben. Jede seine Bewegungen schienen perfekt zu sein und er verschwendete damit auch keine unnötige Energie.

„Jetzt bist du fällig.“, sagte er und ich konnte noch gerade rechtzeitig den Kopf einziehen als das Schwert auf mich zukam. Schnell rollte ich zur Seite und versucht wieder einen Abstand zwischen uns zu bringen.

„Verdammt. Zorn der Bestie!“, rief ich und versuchte ihn mit einer Windschneide zu treffen, doch das ging daneben und traf die Tür zum Gebäude. Diese zerfiel und ich konnte sehen, wie sich auch Gackt mit jemand rum schlug. Allerdings wie er kämpfe war unglaublich. Er bewegte sich ebenfalls sicher und ohne zu viel Energie zu verschwenden. Dann bemerkte ich, dass er sich wieder mit einem Geist verbunden hat, doch diesmal schien der Geist in ihm zu sein. Wieso hatte er das gemacht? Aber etwas schien anders. Sein Schimmer war nicht blau, sondern rot und eine unglaubliche Hitze ging von ihm aus. Da ich mich aber nicht auf ihn, sondern auf Nun konzentrieren musste, verlor ich ihn schnell wieder aus dem Blick und wich den Angriffen meines Gegners aus.

„Jetzt reicht es mir aber langsam.“, sagte ich wütend. Mir schien mal wieder nichts erspart zu bleiben, als die Bestie zu rufen. Hoffentlich konnte ich mich unter Kontrolle halten. „Zorn meiner Seele, nehme Gestalt an.“, sagte ich leise und ich spürte wie alles um mich herum schwarz wurde. Mein Knochen schienen zu bersten und mein Körper in den Feuern der Hölle zu brennen. Noch fern im Geist sah ich, dass Nun überrascht war. Damit hatte er nicht gerechnet. Ich stand vor ihm und schaute ihn wütend an. Meine Augen leuchteten in einem gefährlichen Rot und meine Hände waren geformt wie Krallen, bereit zum Zuschlagen. Fies lächelnd schaute ich ihn an und wartete auf seinen erneuten Angriff.

„So. Das ist als dein wahres Ich. Eine wilde Bestie.“, sagte Nun und lächelte. „Das wird unseren Chef sicher freuen, wenn ich dich erledige.“

„Tue dir keinen Zwang an.“, antwortete mein zweites Ich mit tiefer, verzerrter Stimme. Nun folgte meiner Aufforderung und griff wirklich an. Erst versuchte er es mit seinem Schwert, doch das nahm ich ihm schon bald ab. Im Geiste konnte ich den Kampf mitverfolgen, doch etwas stimmte jetzt nicht. Nun schien nicht ernsthaft anzugreifen. Oder war ich doch so stärker als ich dachte? Nein. Das war ein Irrtum. Eine Falle und ich bin darauf hereingefallen. Ein harter Schlag traf mich und ich flog mit voller Wucht gegen einen Pfeiler von einem sich in der Nähe befindlichen Gerüst. Sofort rappelte ich mich wieder auf.

„Das war’s dann.“, sagte Nun und dann schoss er mit einem gewaltigen Wasserstrahl auf das Gerüst, welches daraufhin zusammen zu brechen drohte. Ich blickte hoch und sah, wie einige Pfeiler sich lösten und langsam nach unten krachten. Starr blickte ich hoch unfähig mich zu bewegen. Doch dann spürte ich, wie mich jemand zur Seite riss und sich schützend über mich beugte. Sofort verschwand mein zweites ich und ich war wieder ich selbst. Alle Stangen und Pfeile krachten neben uns nieder und wirbelten den Staub der Erde auf. Noch immer verwirrt schaute ich, wer mich da zur Seite gezogen hatte. Braune Haare. Ein sanfter Geruch. Gackt. Mein Atem ging schneller. Ich war ihm so unendlich nah, wie noch nie und... Er hatte mich gerade gerettet. Ich wünschte mir, dass die Zeit einfach stehen bleiben würde, doch natürlich lief sie unaufhaltsam weiter und verursachte eine Menge Probleme. Als alles vorbei war, löste ich die Umarmung etwas. Mein Gedanke galt Malya. Was war mit ihr?

Ich stand auf und schaute mich um. Malya lag nicht weit entfernt geschlagen auf einem Wagen, welcher wohl bald ohne Verdachung sein wird.

„Malya!“, rief ich und lief rüber.

Sie hatte meine Stimme vernommen, doch sie reagierte nicht. Sie war unvorsichtig gewesen. Um genau zu sein, abgelenkt. Sie hatte gesehen, genau gesehen, was Gackt getan hatte. Sicherlich, war sie froh darüber, denn so war Alana nichts Schlimmes passiert. Und genau in dem Moment hatte Geb zugeschlagen. Er hatte sie gepackt und einfach auf das Auto geschleudert mit voller Wucht, als wäre sie irgendein Sack. Den Rest bekam sie nur noch sehr weit weg mit. Gackt, der Alana schützend im Arm hielt, Geb, Nun und noch jemand, wie sie mit den Stab verschwanden. Was war eigentlich genau passiert?
 

Sodala....

Ende. Naja... Zumindest in diesem Kapitel. ^^

Bis demnächst dann.

Und Leute...

Bitte Kommis. Bitteeeeeeeeeeeeee!!!!!!

Das Team bekommt Verstärkung

Ja... da bin ich wieder. ^^

Und ich hoffe ihr habt noch Spass das hier zu lesen. Es ist bisher (leider?) noch keine Ende in Sicht. Ich werde euch also noch ein bisschen auf die Folter spannen...

*evilgrins*

Aber keine Angst...

Es kann nur besser werden.
 

Naja... Dann wollen wir mal. Hier das neue Chappi.
 

Kapitel 13 - Das Team bekommt Verstärkung
 

Mittlerweile waren drei Tage vergangen. Ich lag die meiste Zeit einfach nur im Bett im Hotel oder auf der Couch. Mein Handy hatte mehrmals geklingelt, doch ich hatte einfach keinen Geist ranzugehen. Die Nummer waren zu erkennen. Joe, Chase, Gackt, Joe.

Zack.

Wieder landete das Handy auf den nächst besten Tisch. Ich hatte alles zugezogen, so dass es ständig dunkel im Zimmer war. Zur Tür ging ich nur, wenn der Service mir war zu Essen brachte, was genau dreimal in den letzten drei Tagen war. Der Kampf mit Geb und Nun und dieser Unbekannten hatte uns alle mitgenommen. Malya wohl am meisten. Sie hatte sich nämlich noch eine gebrochene Rippe eingefangen. Mehrmals wollte ich rüber gehen, doch jedes Mal entschloss ich mich doch anders. Hatte ich etwa Angst? Angst ihr in die Augen zu sehen? Das mit Gackt... Das war doch schließlich nichts weiter gewesen. Oder doch? Ich lag wieder quer überm Bett und schloss die Augen. Die letzten Tage hatte ich intensiv dafür genutzt meine eigenen Gefühle mal wieder in die richtigen Bahnen zu bringen. Das war auch notwendig gewesen, doch gebracht hat es kaum etwas. Immer wieder dachte ich an Gackt. Dachte daran, wie er mir so nahe war, wie ich seine Wärme spürte und seinen Duft. Verdammt. Jetzt reiß dich endlich zusammen.

Es klopfte an der Tür, doch ich stand nicht auf. Wenn es wichtig ist, wird der jenige auch später noch einmal kommen. Es klopfte erneut. Irgendwie schien dieser jemand scharf darauf zu sein von mir angeschnauzt zu werden. Langsam erhob ich mich und zum dritten Mal klopfte es.

„Ja.“, rief ich mit wütender Stimme. „Ich komme gleich.“

Wehe, wenn dass einer dieser Hotelboys war mit irgendeiner unwichtigen Nachricht, aber dann... Ich riss die Tür und wollte gerade loslegen, als ich sah, wer da vor mir stand.

„Ihr?!“, kam es erstaunt von mir, denn vor mir standen Abdiel und Ariel.

„Hy! Alles klar? Hast du noch geschlafen?“, kam es grinsend von Ariel. „Ich glaube es ist nicht gut, wenn du immer soviel mit Malya zusammenhängst. Ach ja... Ihn müssen wir dir ja nicht vorstellen.“

Ariel machte einen Schritt zur Seite und dann sah ich, dass Inaba mit dabei war. Jetzt war ich erst recht überrascht. Ich bat die drei erstmal herein und meinte dann:

„Quatsch. Ich hab heute einfach keine Lust. Setzt euch.“

„Etwa so wie in den letzten drei Tagen du keine Lust hast?“, fragte Abdiel. „Joe hatte uns angerufen, da du nicht an dein Handy gehst. Er hat sich Sorgen gemacht, dass euch etwas zugestoßen war.“

„Das ist es auch. Nur nicht so schlimm.“, murmelte ich und setzte mich zu ihnen. Dann begann ich die Geschehnisse zu erläutern und warum wir zurzeit nicht erreichbar waren.

Ich hatte gerade geendet, als mein Handy erneut ging. Ein kurzer Blick verriet mir, dass es Gackt war. Demonstrativ legte ich es wieder auf den Tisch und schaute zur Decke. Ich wollte nicht mit ihm reden. Dafür nahm Ariel nun mein Handy und ging einfach mal ran.

„Hallo, Gackt! Hier ist Ariel. Nicht wundern. Alana ist gerade in einer... Nun sagen wir mal ihr ist gerade nicht nach reden.“

Gackt schien irgendetwas wichtiges zu wollen, denn Ariel schwieg und nickte nur ab und zu einmal.

„Ja. Gut. Ich richte es ihr aus. Und sie wird sicher auftauchen. Dafür kenne ich sie schon zu gut. Wiederhören.“

Wütend starrte ich ihn an. Was bildet er sich ein, einfach an mein Handy zu gehen? Ariel allerdings ignorierte meinen Blick und legte das Handy wie selbstverständlich zurück. Dann klärte er uns auf, was Gackt von uns wollte.

„Also... Da sich ja nun mal endlich jemand dazu erbarmt hat seinen Anruf anzunehmen, möchte er doch gerne, dass wir uns gleich mal alle treffen um die derzeitige Lage zu besprechen. Es sei denn, dass du was dagegen hast Alana.“

„Tss.“, meinte ich nur. „Meinetwegen. Kann ja schließlich nicht für alle sprechen.“

Ehrlich gesagt wollte ich ihn schon gerne wieder sehen, doch... Irgendwie fühlte ich Angst in mir. Nach dem Kampf, war ich nicht wirklich ansprechbar und alles war um mich herum wie ein Stummfilm abgelaufen. Ich hatte mich nicht mal dafür bedankt, dass er mich gerettet hat. Und genau davor hatte ich Angst. Nicht zu wissen, wie ich mich verhalten sollte. Abdiel war inzwischen zu Malya gegangen um sie zu holen und um sie über die Sachlage aufzuklären. Ariel hatte sich in die kleine Küche verzogen und so blieben nur noch Inaba und ich im Zimmer.

„Also... Joe hat dich uns zugeteilt? Du weißt hoffentlich, was dich erwartet?“, fragte ich damit nicht diese Leere im Raum blieb.

Inaba nickte nur zögerlich. Dann aber meinte er nachträglich:

„Er meinte, dass meine Kräfte euch gut helfen könnten. Und er sagte, dass Abdiel und Ariel mir tausendmal besser helfen könnten meine Kräfte besser zu kontrollieren, als die ganzen Ärzte in der Zweigstelle.“

„Da hat er nicht ganz Unrecht. Abdiel und Ariel sind wirklich hervorragende Trainer und Lehrer. Malya und ich haben ihnen viel zu verdanken. Wir wären wahrscheinlich nicht soweit, wenn sie nicht gewesen wären.“, meinte ich und drehte mich dann lächelnd zu ihm, was ihn sofort rot werden ließ. „Und? Aufgeregt?“

„Ja. Ein wenig. Ich meine... Die beiden haben mir schon so einiges erzählt, aber... Naja... Ich kann das eine nicht so ganz glauben. Der Gackt soll wirklich bei uns arbeiten? Nee oder?“

Ich lachte auf.

„Doch. Er soll nicht, sondern tut es schon.“

Ich senkte den Kopf und meinte leise:

„Und er macht es verdammt gut.“

„Wie bitte?“

„Ach nichts. Komm. Lass uns sehen, ob die anderen beiden es geschafft haben auch Malya aus ihrer Depri-Phase zu holen.“

Dann machte ich mich daran das Zimmer zu verlassen. Schnell schnappte ich mir meine Sachen und ging rüber. Ich klopfte kurz an die Tür und öffnete dann. Zum Glück war nicht abgeschlossen. Inuka begrüßte mich freudig. Anscheinend hatte der das Hinterm-Ohr-kraulen vermisst, also holte ich das gleich mal nach. Natürlich hatten die beiden es geschafft Malya rauszuholen. Sie war bereits dabei sich anzuziehen und dann ging es auch schon los. Ariel sagte, dass Gackt uns am Hafen erwartet, was doch schon wieder etwas seltsam war. Wieso bitte am Hafen? Dort gibt es doch sicher kaum einen ungestörten Platz. Naja... Drüber nachdenken konnte ich auch noch später. Wir verließen das Hotel und draußen wartete bereits die Limousine von Gackt. Noch seltsamer. Hat er vielleicht einen der Pfeiler auf den Kopf bekommen? Allmählich machte ich mir doch mehr Gedanken als ich wollte.

Als die Limousine am Hafen einfuhr, waren sofort neugierige Blicke zu sehen. Die Arbeiter hier schienen so was nicht allzu oft zu sehen zu bekommen. Ich seufzte innerlich. Gackt legt doch sonst soviel Wert auf Ungestörtheit. Schließlich erreichten wir den abgemachten Platz und stiegen aus dem Wagen. Ich schaute mich um. Okay. Hier war man ungestört, denn es schien ein Kai zu sein, der schon des längerem nicht mehr verwendet wird. Und am Ende des Kais konnte ich Gackt sehen, wie er auf die Bucht schaute. Sofort fing mein Herz wieder an schneller zu schlagen und spürte unbändige Freude in mir aufkommen. Ich schluckte mehrmals um mich wieder ein zu bekommen. Dann blickte ich kurz zu den anderen und meinte:

„Also gut. Wartet hier. Ich sprech erstmal mit ihm alleine.“

Ich ging langsam zu ihm du mir kamen die Erinnerungen hoch von dem Tag, wo er mich gerettet hatte. Alles schien mir so nah zu sein. Seine Wärme, sein Duft. Erneut musste ich schlucken.

„Hy. Du wolltest uns sprechen?“

Keine Antwort. Ich ging näher und stellte mich neben ihn. Er verzog nicht eine Miene.

„Gackt? Camui?“

Immer noch nichts. Also entschloss ich mich erstmal auch nichts weiter zu sagen.

„Es ist doch seltsam nicht? Das Meer.“, sprach er dann plötzlich, doch er blickte weder zu mir oder machte sonst irgendwas. Er sprach einfach weiter, wie in Trance. „Es hat so viele Gesichter. Mal ruhig, mal aufgebauscht durch Stürme. Unruhig und doch immer noch Sanftmut ausstrahlend. Beeinflussbar durch Mond und Mensch. Und trotz alledem vermag niemand genau zu sagen, was das Meer wirklich ist, wie es ist.“

Ich schwieg und dachte nach. Langsam wurde mir klar, worauf er hinaus wollte. Und doch schwieg ich weiter. Wie sollte ich denn etwas erklären, was ich selber nicht verstand?

„Du bist wie das Meer, oder Alana?“

„Ja. Schon möglich. Hab noch nicht drüber nachgedacht.“

Gackt verzog weiterhin nicht eine Miene. Was hat er denn bloß? Sicherlich. Ich hätte durch meine Fähigkeit es heraus bekommen, doch ich wollte es nicht.

„Mach ruhig. Setz deine Fähigkeit ruhig ein, wenn du wissen willst, warum ich dich das frage. Warum ich so mit dir spreche.“

Jetzt war ich überrascht. Nein, schon eher geschockt. Aber ich schüttelte dann mit dem Kopf.

„Nein. Gefühle gehen jeden Menschen nur selber etwas an. Genauso Gedanken. Das ist das Einzige, was einem manchmal noch als Geheimnis bleibt. Und... Und so sehr ich schon gerne die Hintergründe wissen möchte, so möchte ich sie doch eher aus deinem Mund hören. Außerdem... Selbst ohne meine Fähigkeit groß einzusetzen, spüre ich, dass es etwas gibt, was du nicht unbedingt mit jemanden teilen willst. Ein Gefühl, vor dem du Angst hast, da du es so noch nie gekannt hast.“

Jetzt lächelte Gackt leicht. Anscheinenden hatte ich richtig getroffen.

„Kluge Antwort. Du hast Recht, aber ich weiß nicht, ob man es Angst nennen kann. Und genau das war mein hintergründlicher Gedanke. Ich wollte wissen, wie weit ihr geht. Wie weit du gehst. Man hat mir gesagt, dass wir weiterhin zusammen arbeiten werden, dass wir die Suche gemeinsam machen werden und daher...“

„Daher wolltest du wissen, ob wir unsere Fähigkeiten nur aus eigennützigen Gründen einsetzen, oder ob wir sie nur einsetzen, wenn nötig.“, setzte ich seinen Satz fort.

Ich kannte solche Spielchen schon. Eigentlich war es immer so, wenn wir mit einem neuen Teammitglied zu tun hatten. Irgendwann begannen alle uns zu testen. Ich musste diesmal lächeln, denn ich wusste ja damit eigentlich schon, wie ich richtig zu antworten hatte.

„Also gut. Du willst wissen, ob du uns vertrauen kannst, dann... Dann musst du uns aber auch sagen, was genau du kannst. Warum sind deine Fähigkeiten so unterschiedlich in der Erscheinung?“

Gackt schaute kurz zu mir und blickte dann sofort wieder stur auf die Bucht. Sein Blick verfinsterte sich etwas, doch er begann erstaunlicherweise an zu erzählen.

„Ich kann zwei Arten von Geistern rufen. Daher die Unterschiede. Welche dienen nur dem Schutz, welche nur dem reinen Angriff. Schutzgeister erscheinen durch drei Schutzringe, die ich rufe. Sie wirken extern, das heißt sie erscheinen in einer Geistgestalt und können nicht mit mir verschmelzen. Anders sind die Geister des Kampfes. Sie erscheinen rot und ich verschmelze mit ihnen. Bei ihren Aufruf benötige ich nur einen Beschwörungsring. Das ist es eigentlich auch schon.“

Ich schwieg kurz. Das überraschte mich. Das jemand einen Geist ruft und ihn dann auch nur zu dem einen benutzen kann, wusste ich, aber... aber das jemand in der Lage war Geister von beiden Seiten zu rufen und ihre Kraft zu nutzen, war mir neu. Gackt war wirklich erstaunlich und das in vielerlei Hinsicht.

„Schutzgeister könne aber Besitz von dir ergreifen, oder?“

Gackt nickte.

„Das habt ihr ja schon erlebt. Und ich möchte mich bei dir bedanken, dafür, dass du mir damals geholfen hast.“

„Schon okay. Ich möchte mich auch noch bedanken.“, sagte ich und musste ein Zittern meiner Stimme unterdrücken. „Dafür, dass du mir das Leben gerettet hast. Danke. Damit wären wir dann ja auch wieder quitt.“

Gackt blickte zu mir.

„Ah ja... Macht ihr das immer so? Das ihr immer versucht miteinander quitt zu sein?“

„Wie? Nein. Nein, ganz und gar nicht.“

„Gut. Denn ich hätte es mir sowieso nicht verziehen, wenn dir etwas passiert wäre.“

„Wie meinen?“

Gackt antwortete nicht und lächelte weiter. Dann aber sagte er:

„Lies doch meine Gedanken und Gefühle, wenn es dich interessiert.“

Daraufhin warf ich ihm einen bösen Blick zu. Er wusste doch jetzt ganz genau, dass ich dass nicht tun würde. Zumindest nicht mehr.
 


 

So Leute... Das war es dann auch ersmtal wieder.

Bis zum nächsten Mal...

Eure Ai-chan

*knuddel*

Ein unmoralisches Angebot

Also gut...

Nach langer Wartezeit, lade ich auch mal wieder ein neues Chappi hoch. ^^

Gomen, wenn es sehr lange gedauert hat.

Nur leider stehe ich im Moment und auch schon in letzter Zeit unter Streß und das von allen Seiten.

*mich verbeug*

Hoffe aber, dass mir meine Leser weiterhin treu bleiben.

Also hier das neue Chappi.

Viel spass beim Lesen...

Eure Ai-chan.
 

Kapitel 14 - Ein unmoralisches Angebot
 

Während ich mich mit Gackt unterhielt, standen die anderen bei dem Wagen und warteten. Ariel und Abdiel setzten ihre Fähigkeiten ein um alles genau mitzubekommen. Malya beobachtete das ganze eher mit gemischten Gefühlen. Tja... Und Inaba wusste sowieso erstmal nicht, was er davon halten sollte.

‚Verdammt. Was quatschen die denn da so lange?’, dachte Malya bei sich und biss sich nervös auf der Unterlippe. Obwohl sie wusste, dass sie nicht mehr wirklich mit Gackt zusammen war, quälte es sie zu sehen, dass er so ausführlich sich mit einer anderen unterhielt. Auch da sie wusste, dass die andere ich war: Alana. Malya wunderte sich darüber. War sie etwa eifersüchtig? Nein. Mit Sicherheit nicht. Aber warum quält sie das denn so sehr?

Malya atmete tief durch und ging kurz zu Abdiel und Ariel. Diese aber machten keine Anstalten auf sie zu reagieren. Die beiden schauten einfach nur wie gebannt zu Gackt und Alana. Sie tat es ihnen gleich, doch das versetzte sie nur wieder in so etwas wie Wut. Also musste sie sich wohl anders beschäftigen.

„Ich verschwinde mal. Das bekommt ihr auch alleine hin.“, sagte sie zu den Jungs und verschwand dann in Richtung Stadt. Inuka folgte ihr sofort. Er würde sie schon nicht alleine lassen. Er machte sich so schon Vorwürfe, dass er ihr nicht zur Seite gestanden hatte bei der letzten Auseinadersetzung mit OSIRIS. Das würde garantiert nie wieder vorkommen. Nie wieder.

Malya ging einfach nur durch die Straßen der Stadt. Ein bestimmtes Ziel hatte sie erstmal nicht. Es war ihr egal, wo sie landen würde, so lange es nur weit genug weg von Gackt und Alana war. Und wieder stieg Wut in ihr auf, als sie an die beiden dachte. Warum nur? Sie seufzte schwer. Sie war wohl doch eifersüchtig. Tierisch eifersüchtig. Schließlich trugen ihre Füße sie zum großen Einkaufszentrum, doch da fühlte sie sich auch nicht wirklich wohl. Sie schaute hier und da mal um wenigstens ein wenig Ablenkung zu haben, doch bringen tat es nicht viel. Seufzend ließ sie sich auf einer der vielen Sitzbänke nieder und schaute den Leuten zu, wie sie durch die Gänge liefen. Über einem großen Bildschirm konnte man hier sogar die Nachrichten sehen, welche wohl sogar weltweit gebracht wurden. Die Ausgabe war zwar auf Japanisch, doch die Untertitel waren auf Englisch. So hatte Malya auch kein Problem dem ganzen zu folgen, obwohl sie schon das ein oder andere auf Japanisch verstand. Aber es war nichts Interessantes dabei und so wollte sie sich wieder auf den Weg machen, als ein letzter Bericht rein kam. Es ging wohl um die Entdeckung eines geheimnisvollen Grabes in Ägypten. Gespannt schaute sie zu. Nach dem Worten des Professors zu urteilen, scheint noch niemals irgendjemand von diesem Grab gehört zu haben. Es scheint kein gewöhnliches Grab zu sein, denn dem Aufbau nach scheint es das eines Pharaos zu sein. Das Grab eines unbekannten Pharao würde die Geschichte Ägyptens neu schreiben. Die Entdeckung des Jahrhunderts. Malya schaltete schnell. Das Grab eines unbekannten Pharaos würde doch vielleicht die Krone des unbekannten Königs enthalten, die sie suchen. Das musste sie den anderen sofort mitteilen. Schnell stand sie auf und lief durch die Gänge. Als sie sich kurz nach Inuka umschaute, passierte es. Sie rannte voll in jemanden rein.

„’Schuldigung.“, sagte sie und schaute hoch.

Ihr Blick traf auf ein eiskaltes Augenpaar und alles wurde schwarz. Tief in ihr vernahm sie eine unbekannte Stimme und so sehr sie sich wehren wollte, so sehr musste sie erkennen, dass es ihr nicht gelang.

‚Bleibt ruhig. Ich will euch nur ein Angebot überbringen. Mein Name ist Anubis. Und ich bin im Auftrag meines Vorgesetzten hier, Malya Whitrose. Man sagte, dass ihr eigentlich schon vor Jahren für uns tätig werden wolltet, doch dazu kam es nie. Jetzt macht man euch ein Angebot. Kommt zu uns. Jemanden wie euch können wir gut bei OSIRIS gebrauchen. Eure Fähigkeiten sind einzigartig.’

‚OSIRIS? Warum sollte ich für euch arbeiten wollen? Damals ist lange her.’

‚Dann fragt euch selbst... Was kann euch die FRL schon bieten? Hat es euch was eingebracht? Bei uns könnt ihr alles haben. Alles und jeden. Und damit meinen wir wirklich alles, wie z.B. euren neuen Freund. Er würde euch allein gehören, wenn ihr bei uns arbeitet.’

‚So ein Quatsch. Camui würde sich nicht darauf einlassen mit mir zusammen zu OSIRIS zu wechseln. Er hat sich ja noch nicht einmal für mich entschieden.’

‚Aber das kann sich ändern. Kommt zu uns und ihr werdet sehen, was wir meinen. Ihr habt die Wahl. Kommt zu uns und lebt ein Leben wie eine Königin oder aber lebt in Einsamkeit. Unser Vorgesetzter hat ein reges Interesse an euch.’

Dann drehte sich der Mann um und verschwand einfach. Malya saß da. Was meinte er mit ‚alles und jeden’? Und was meinte er mit ‚reges Interesse’? Wieso sollte dieser Vorgesetzte es zu lassen, dass sie einen anderen liebt, wenn er sie selber will? Fragen über Fragen machten sich in Malyas Kopf breit, doch Antworten fand sie leider keine. Nur noch mehr Fragen.

Inuka fiepte leise und stupste sie, doch Malya reagierte nicht. Sie blieb einfach nur da stehen. Anubis? Irgendwie kommt er ihr bekannt vor. Sein Auftreten. Und irgendwie schien er alles zu wissen. Hatte er etwa... Hatte er etwa die Fähigkeit? Malya schüttelte den Kopf. Nein unmöglich. Nur einer besaß diese Fähigkeit und der ist vor vielen Jahren schon gestorben. Nur sehr genau konnte sie sich an das Geschehene von damals erinnern. Es war kurz bevor sie nach Amerika aufbrach um dort zu arbeiten. Sie hat es doch gesehen. Damals.

Es war ein stürmischer Tag. Die Leute aus ihrem Dorf wollten trotzdem noch fischen gehen. Der Himmel färbte sich von Minute zu Minute ins Schwarze, doch keines der Fischerboote war zu sehen. Nur in weiter Ferne und von den Klippen aus konnte man die vereinzelten Schiffe erkennen. Kleine Schatten, die von den Wellen des Meeres hin und her geworfen wurden. Malya stand auf den Klippen und schaute auf das tosende Meer, denn auch ihr Vater war mit raus gefahren. Obwohl das Verhältnis zwischen ihnen nicht gerade das Beste war, so machte sie sich dennoch große Sorgen. Dann sah man die ersten Blitze und kurz darauf war ein mächtiges Donnergrollen zu hören. Das Unwetter musste sich direkt über ihren Köpfen befinden. Malya fröstelte, doch sie schaute unbeirrt weiter auf das Meer hinaus. Die Boote wurden nun hin und her geschmissen, wie Spielbälle des Meeres. Angst befiel Malya. Große Angst. Sie schaute runter zum Strand und dann noch ein Stückchen weiter, wo sich ein Felsenvorsprung befand, der weit ins Meer reichte. Und dort sah sie ihn. Erst war sie sich nicht sicher, doch dann erkannte sie ihn eindeutig. Dask. Sollte er etwa...

So schnell sie konnte rannte Malya zu ihm. Das musste sie herausfinden. Schließlich erreichte sie die Felsen und kletterte zu ihm. Dask schaute wie gebannt auf das Meer. Seine Augen waren gänzlich schwarz geworden. Kein gutes Zeichen, denn so setzte er seine Kräfte auf ein Level ein, dass sogar Malya vor ihm Angst hatte und das obwohl sie ihm ebenbürtig ist.

Sie hörte, wie sie seinen Namen schrie, was schwer war, denn das Meer tobte auch um sie herum. Dask drehte sich um und dann hörte sie ihn. Tief in ihrer Seele konnte sie seine Worte hören.

„Schau nur Malya. Ist es nicht wunderbar? Ist es nicht das, was du dir auch schon immer tief in dir gewünscht hast? Das alle die dich verletzen endlich verschwinden würden? Jetzt ist die Möglichkeit dazu. Weißt du... Erst hatte ich gezögert, doch heute Morgen verfluchte mein Vater mich wieder aufs Neue und da... Da hab ich beschlossen, dass sie alle untergehen sollen. Ich stahl ihm seine Seele und dann auch die Seelen der anderen. Einen nach dem anderen. Auch deinem Vater. Ich ließ sie aufs Meer fahren und nun schau... Ist es nicht schön zu sehen, dass sie diesmal die Spielbälle sind? Und nicht nur immer wir?“

Sie schrie ihn an. Er solle damit aufhören, solle dafür sorgen, dass sie alle gut zurückkommen, doch... Er hörte nicht auf sie, sondern lachte nur. Lachte wie irre. Malya spürte wie ihr warme Tränen übers Gesicht liefen und in ihrer Wut und ihrer Verzweiflung rannte sie auf ihn zu und trommelte gegen seine Brust. Dann verlor Dask das Gleichgewicht. Er versuchte noch nach ihr zu greifen, doch... Die Felsen. Sie verloren beide das Gleichgewicht auf den rutschigen Felsen und stürzten ins Meer. An das nächste an das sie sich erinnert war, dass sie am Strand lag und wie durch ein Wunder überlebt hatte. Der Sturm hatte sich gelegt. Die Boote waren auch sicher zurückgekehrt. Nur einer blieb verschwunden. Dask. Malya musste alles hunderttausendmal erzählen und erklären und schließlich... Schließlich sagte der Älteste, dass Dask wohl in den Fluten umgekommen war.

Inuka machte sich erneute bemerkbar und diesmal reagierte Malya wieder darauf. Sie schaute kurz zu ihm.

„Du hast ja Recht, Inuka. Komm. Wir sollten nicht noch mehr Zeit verlieren.“

Dann lief sie los. Sie rannte fast schon. Ohne anzuhalten steuerte sie den Hafen an, als ihr Handy piepste. Sie hatte eine Nachricht erhalten? Wann denn das? Eine Nachricht von Alana? Sie sind auf den Weg zum Musikstudio? Na gut. Dann musste sie wohl doch ein Taxi nehmen. Bis dahin war es dann doch zu weit zum laufen.
 

Ich seufzte. Was war denn mit Malya los? Einfach abzuhauen, war doch sonst nicht ihre Art. Und auf eine Nachricht nicht zu antworten auch nicht. Okay. Ich hab nur geschrieben, wo wir hin wollen und das sie nachkommen soll, doch da kann man doch ruhig mit einem okay antworten. Oder nicht?

„Alles okay?“, fragte Gackt und schaute mir über die Schulter.

Jetzt wo wir uns mal ausgesprochen hatten, schien er mir viel freundlicher und offener als vorher zu sein. Er scherzte rum und kam mir jedes Mal unheimlich nahe, was mein Herz jedes Mal fast aussetzen ließ. Ich drehte mich um und meinte grinsend.

„Jo. Alles oke. Und Jungs? Bei euch?“

Schnell brachte ich wieder ein wenig Abstand zwischen Gackt und mir. Mir war es nicht unangenehm, doch zum einen erinnerte es mich immer wieder an den Kampf und zum anderen hatte ich das Gefühl gleich in die Knie zu gehen.

„Alles gut... Aber jetzt sag mal Alana. Was genau haben wir zu tun?“, fragte Inaba, der auch so langsam auftaute.

„Vielleicht stellst du dich erstmal vor. Ich denke, das mit dem Auftrag sollte die Alana in aller Ruhe erklären. Und uns auch. Scheint noch einiges dazu gekommen zu sein.“, sagte Ariel und Abdiel nickte nur. Er war derselben Meinung.

Ich wollte gerade ansetzen als Malya reingestürmt kam und uns schwer atmend und wild gestikulierend etwas mitteilen wollte. Nur leider wurden unsere Blicke immer verwirrter. Schließlich aber fasst sie ihr Bewegungen doch in Worte.

„Macht den Fernseher an. Auf der Stelle!“

„Also wirklich. Fernsehen kannst du auch im Hotel. Und das erst später. Wir haben wichtigeres zu klären.“, meinte ich nur.

„Quatsch nicht. Camui. Bitte.“, schaute sie flehend zu Gackt.

Der verstand zwar auch nicht so wirklich kam der Bitte aber seufzend nach. Malya zappte zielstrebig durch das Programm bis sie schließlich einen Nachrichtensender drin hatte. Dort liefen gerade Nachrichten und auch ein Bericht über eine bedeutende Entdeckung. Jeder schaute zu und wartete warum Malya das unbedingt sehen wollte. Schließlich gingen die Nachrichten weiter und jeder schwieg erstmal.

„Also... Anscheinend könnte sich da unser zweites gesuchtes Artefakt befinden.“, meinte Abdiel. „Tja... Manchmal hilft selbst uns das Glück.“

„Hääh?“, fragte Inaba.

„Was Abdiel meint, ist das wir eigentlich nie mit Glück irgendetwas zu tun hatten. Aber nun...“, versuchte ich zu erklären.

„Aber nun scheint das Schicksal wohl eher zu zuschlagen.“, sagte Gackt und schaltete das Gerät wieder aus. „Ich meine... Das ist bestimmt kein Zufall. Erst taucht dieser Stab auf. Dann findet plötzlich jemand ein neues Pharaonengrab von den noch niemand gehört hat. Glück ist das nicht. Ganz sicher nicht.“

Ich blickte zu Gackt und dann zu Abdiel. Letzterer lächelte geheim und unsichtbar. Genau das wollte er erreichen. Schlau. Und was Gackt sagte, war ebenfalls richtig. Das kann unmöglich ein Zufall sein.

Wenn zwei sich streiten...

Ich habe es geschafft...

Endlich bringe ich mal wieder ein neues Chappi on ^^

Dafür gibt es aber auch gute Gründe.

Erst war mein Compiu futsch und ich musste einen neuen kaufen. Der hatte ein anderes Schreibprogramm und so musste ich alles umstellen.

Dann viel mir auf, dass ich schon weiter geschrieben hatte, allerdings die Daten auch futsch sind wie mein alter Compi.

Kurz um...

Aus Frust habe ich dann erstmal die Story beiseite gelegt, mir nur ein paar neue Gedanken gemacht, eine komplett neue Story entwickelt und on gestellt, ....

Okay... Lassen wir das, sonst kommt ihr nicht mehr dazu das neue Chappi zu lesen ^^°°°°°

Also viel Spass
 

Wenn zwei sich streiten
 

Wir alle schwiegen eine Weile, bis Inaba sich zu Wort meldete.

„Also... Ich glaube das alles schon so etwas wie Schicksal war.“, sprach er und wir schauten zu ihm rüber. „Wenn ich an alles denke, was in den letzten Tagen passiert ist, so bin ich mir darin sogar absolut sicher. Das kennen lernen Alanas, die Entdeckung meiner Kräfte und nun unser gemeinsames Zusammenarbeiten. Das kann nur Schicksal sein. Und soweit ich Bescheid weiß, geht es um irgendeine Sache um die Welt zu retten. Eventuell. Ein geheimnisvolles Buch erscheint, plötzlich tauchen mächtige Gegner auf und dann diese Artefakte, die nun einfach so da zu sein zu scheinen. Noch begreife ich die Einzelheiten nicht und ich weiß auch noch nicht alles, doch eines ist mir absolut klar: Die Geschichte wiederholt sich.“

Wir schauten zu ihm und schließlich meinte Malya eiskalt:

„So ein Quatsch. Welche Geschichte denn? Etwa die von der uns der Professor erzählt hat? Das ist keine Geschichte. Eine alte Legende, die sich die Urvölker ausgedacht haben um unsere Existenz zu erklären. Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gab es auch schon damals. So sieht es aus.“

Inaba war nicht bereit aufzugeben in Bezug auf seine Meinung und entgegnete Malya:

„Wieso Quatsch? Jede Legende hat einen Funken Wahrheit in sich. Abdiel und Ariel haben mir die Legende erzählt und ich glaube... Eine solche Legend hat nicht nur eine einzelne Existenz nur als Wahrheit zu Grunde, sondern noch mehr. Zum Beispiel das Buch. Es ist doch auch real. Dann die Artefakte. Auch sie scheinen äußerst real. Und dann natürlich wir. Nun gut... Ich will nicht behaupten, dass wir das Licht sind, aber unsere Gegner stellen vielleicht die Finsternis dar. Wäre doch immerhin möglich, oder?“

Wir anderen schwiegen erstmal. Inaba schaute von einem zum anderen. Malya starrte ihn wütend an. Dann aber konterte sie gleichfalls.

„Dann wäre es keine Legende, sondern eine Sage, du Blödmann. Weiß doch jeder! Also... Sicher gibt es zurzeit da so einige Ungereimtheiten, doch ich glaube nicht, dass es um irgendeine Wiederholung der Geschichte geht. Basta!“

Ich seufzte. Malya war zwar nicht dumm, doch manchmal sah sie nur das, was sie sehen wollte. Inaba gab aber tapfer Kommentare zurück und wies sie dezent darauf hin, dass eine Sage Wahrheit in Form von Orten und Personen, manchmal auch Gegenständen aufweist. Sagen werden mit der Zeit zu Legenden, wenn diese Dinge nicht mehr mit absoluter Sicherheit nachweisbar sind. Natürlich musste das so weitergehen. Malya war stur beim Diskutieren und auch Inaba schien ihr darin in nichts nachzustehen. Während die zwei sich stritten, zog ich eine kleine Diskussion mit Gackt vor.

„Also... Wie siehst du das?“

Er antwortete nicht, sondern zuckte nur kurz mit den Schultern. Da er nicht antworten wollte, versuchte ich mehr herauszufinden in dem ich versuchte seine Gedanken aufzufangen.

„Das solltest du lassen.“, meinte er aber bevor ich etwas herausfand.

Sofort stoppte ich. Ich hatte ihm etwas versprochen und dieses Versprechen werde ich auch halten.

„Okay. Dann gib mir einfach eine vernünftige Antwort.“

„Ich finde.... Das beide recht haben. Mit Sicherheit spielt das Schicksal eine Rolle, aber andererseits muss man auch sagen, dass das alles einfach zu viel mit einmal ist. Denk doch mal nach. Alles scheint plötzlich aufzutauchen und man kommt sich vor wie in einem billigen Drehbuch.“

Ich lachte leise. Gackt hatte Recht. Das ganze könnte man nicht mal an Hollywood verkaufen, weil es keiner sehen will. Inzwischen wurden Malya und Inaba handgreiflich. Malya hatte Inaba am Hals gepackt und schüttelte ihn. Anscheinend wollte sie somit erreichen, dass in seinem Kopf Ordnung oder aber Unordnung entsteht und er somit in andere Bahnen denken muss. Ich ging dazwischen bevor noch jemand ernsthaft verletzt wurde. Das hielt die beiden aber nicht davon ab sich weiter anzukeifen.

„Wenn dein Gehirn eine Weide wäre, würde jedes Schaf darauf verhungern!“, rief Inaba.

„Ach ja?! Und deine Verstand wiegt nur ein Milligramm.“

„Vielleicht wiegt mein Verstand nur ein Milligramm, doch dein Verstand ist doch überhaupt nicht messbar!“

Punkt für Inaba. Eindeutig. Doch Malya gab nicht auf.

„Wenn ich jedes Mal einen Dollar für einen Idioten bekäme, den ich kenne, hätte ich genau einen Dollar.“

Das war zwar gut, doch Inaba war nicht klein zu kriegen.

„Ach so? Ein Wunder das du dich mit so wenig Hirn überhaupt noch kennst.“

Jetzt reichte es Malya. Sie wollte sich auf Inaba stürzen, doch zum Glück kam Ariel mir zu Hilfe und hielt sie grinsend fest.

„Jetzt reicht es aber mal so langsam. Die handfesten Streitereien überlasst mal lieber mir und Alana. Das ist nichts für euch Anfänger.“

„Lass mich los Ariel! Ich bring ihn um so lange ich nicht ganz bei Trost bin.“

„Ich bezweifle, dass du das schon jemals in deinem Leben warst.“, ärgerte Inaba sie weiter und grinste dabei hämisch.

„Schluss. Es reicht jetzt, Inaba.“, meinte ich ernsthaft und schaute ihn böse an.

Ich verstand ja schon den ein oder anderen Scherz mal und kleine Sticheleien unter Freunden waren auch okay. Ariel und ich taten das ständig, aber das ging mir nun doch etwas zu weit.

„Wieso? Sie hat doch angefangen. Was ist los, Malya? Hat’s dir die Sprache verschlagen? Oder ist dein Wortschatz beendet?“

Inaba konnte es nicht lassen. Innerlich bereute ich einiges. Vor allem, dass Inaba jetzt zu unserem Team gehören sollte. Wenn auch erstmal auf Probe. Malya tobte und schrie.

„Blödmann! Vollidiot! Pisser! Bei-Bambi-Weiner! Was glaubst du wer du bist? Baby! Lass dir doch die Windeln von Mami wechseln!“

Das war zu viel. Inaba fing auch an zu toben, doch diesmal sprühte die Wut aus ihm heraus und ich ahnte Böses. Ein Tisch neben Malya fing plötzlich Feuer und Ariel zog sie zur Seite. Wenn Inaba wütend wurde, setzte er seine Kräfte unkontrolliert frei. Mit aller Macht versuchte ich ihn zu beruhigen, doch seine Wut kam tief aus seinem Herzen und so schaffte ich es nicht. Gackt kam rüber und versuchte ebenfalls Inaba zu beruhigen, doch der wurde nur noch wütender. Ein Stuhl wurde zu Eis und zersplitterte. Die Eisteile schossen durch den Raum. Abdiel verhinderte schlimmerer Verletzungen in dem er das Eis zu Wasser werden ließ. Ich blickte überrascht zu ihm, doch ich konnte mich nicht damit beschäftigen. Inabas wurde einfach nicht ruhiger und genauso erging es Ariel mit Malya. Ihre Augen leuchteten. Wir mussten uns schnell etwas einfallen lassen. Dann hatte ich die rettende Idee. Meine Feder hatte doch damals Gackt geholfen, vielleicht würde sie auch Inaba helfen. Ich umarmte ihn fest und rief dann meine Schwingen hervor. Gackt hatte Inaba von hinten festgehalten und so umfingen uns drei meine schwarz-blauen Schwingen. Dadurch verstand ich auch Inabas Ausbruch besser. Wenn jemand seine Familie angriff und sei es auch nur durch Worte, dann verlor er die Kontrolle. Gefährlich für jeden auch für Freunde. Doch nicht nur ihn verstand ich, sondern auch Gackt. Seine Gefühle, seine Gedanken, sogar seine Erlebnisse durchdrangen mich. Seine Erlebnisse im Alter von sieben Jahren, die Jahre danach. Das Krankenhaus, die Sitzungen, seine Eltern. Mein Atem wurde schwerer, alles versank um mich herum. Dann kamen neuere Gefühle dazu. Freundschaft, Misstrauen, das Gefühl sich zu jemanden hingezogen zu fühlen, Angst, Verwirrtheit, Fragen. Schwärze umfing mich. Ich konnte die Gefühle nicht mehr auseinander halten. Waren es meine? Waren es die von Gackt und Inaba? Ich bekam mit, dass Inaba ruhiger wurde und sofort ließ ich von ihm ab. Ich ging ein paar Schritte zurück und dabei streiften Meine Schwingen Gackt. Erneut brachen Gefühle und Bilder über mich herein. Das war zu viel und nach einem kurzen Blick zu beiden sank ich zusammen.
 

Gackt war überrascht, Inaba geschockt und Malya verwirrt. Sie hatten es gesehen, doch sie konnten es irgendwie nicht so ganz glauben. Hatte Alana gerade zwei große schwarze Schwingen getragen? Gackt reagierte als erstes als Alana zusammenbrach. Er fing sie auf und hielt sie fest. Fragend schaute er zu den anderen. Doch die einzigen mit klaren und vernünftigen Blick waren Abdiel und Ariel. Ariel war noch mit Malya beschäftigt, doch Abdiel kam zu ihm rüber. Kurz hielt er die Hand an Alanas Stirn und nickte.

„Alles okay. Sie ist nur ohnmächtig. War wohl ein bisschen zu viel für unsere Kleine.“

„Alles okay? Was soll denn bitte schön okay sein?“, fragte Gackt. „Habt ihr nicht gesehen, was gerade los war?“

„Doch.“, antwortete Abdiel kurz und ging zu Inaba, der noch immer geschockt dastand. „Alana hat schwarze Schwingen. Schwarze Schwingen mit einem blauen Schimmer. Selten, aber vorhanden. Hmmm... Alles in Ordnung, Inaba?“

Angesprochener schaute ihn mit leerem Blick an. Abdiel seufzte. Er fuhr kurz mit der Hand über Inabas Gesicht und kurz darauf sank dieser zusammen. Ariel tat es Abdiel gleich und wenig später lag auch Malya in einer Art Hypnose. Abdiel hielt Inaba fest und sprach dann zu Gackt:

„Hör gut zu. Du bist uns nicht ganz unähnlich. Ungefähr so wie Alana. Du kennst deine Kräfte und kannst sie gewissenhaft einsetzen. Du verlierst nie die Kontrolle darüber. Ihr zwei seid euch in dem Punkt sehr, sehr ähnlich. Zwar kann ich nicht in deine Seele oder deine Vergangenheit sehen, doch ich weiß, dass du es wie Alana sehr schwer hattest.“

„Du hast ja keine Ahnung.“, unterbrach ihn Gackt und schaute ihn finster an.

„Nein. Das habe ich nicht. Da hast du Recht. Aber... Ich weiß was Alana durchgemacht hat und will nicht, dass sie verletzt wird. Ich weiß, dass dir das auch fern liegt. Du kennst sie noch nicht lange, doch du fühlst dich mit ihr verbunden. Ebend hast du einfach reagiert und sie aufgefangen, bevor du überhaupt darüber nachdenken konntest. Stimmt es?“

Gackt nickte nur und schaute zu Alana. Ihr Atem war ganz ruhig, fast so als würde sie nur einfach schlafen. Er lächelte traurig. Abdiel hatte ja Recht.

„Gut. Dann bitte ich dich gut auf sie aufzupassen. Pass darauf auf, dass sie nicht verletzt wird. Und achte darauf, dass sie sich am Ende nicht selber verletzt. Sie hat niemanden. Joe ist wie ein Vater für sie, doch auch er ist nicht immer da. Sie braucht jemanden, der wie sie fühlt, der sie versteht, weil er das Gleiche erlebt hat. Wir verstehen es zwar, doch für sie sind wir nur Freunde. Wir werden niemals tief genug in ihre Seele eindringen können. Aber du schaffst es vielleicht ihre verletzte Seele zu retten. Vielleicht schafft ihr es auch euch gegenseitig zu helfen. Du musst es nur zulassen.“

Gackt schwieg. Das hatte er noch nie getan. Noch nie hatte er jemanden so stark vertraut außer zwei Personen. Doch selbst diese beiden konnten ihn manchmal nicht retten. Sollte das etwa Alana schaffen? Sollte er durch ihr seinen Seelenfrieden finden?

„Wirst du das tun? Wirst du versuchen ihre Seele zu heilen?“

„Ja.“, flüsterte Gackt und eine Träne lief über seine Wange und tropfte sanft auf Alanas Wange, wo sie hinunterlief. Es schien fast so, als würde sie auch dadurch eine Träne vergießen. „Das werde ich.“

Abdiel nickte und nahm Inaba hoch. Ariel nahm Malya und beide gingen zur Tür.

„Wir sollten die drei besser ins Hotel bringen, wo sie sich ausruhen können.“

Gackt antwortete nicht. Er blieb einfach nur so mit alana im Arm stehen und war in seinen Gedanken. Es war als würde sich eine neue Welt für ihn öffnen. Eine von der er glaubte sie niemals zu erleben. Er folgte den beiden anderen. Zum Glück war es schon sehr spät und keiner befand sich mehr im Gebäude. Innerlich fragte sich Gackt, wo die Zeit geblieben war. Ihm kam es so vor als wäre es gerade erst nachmittags gewesen, doch nun war es schon fast Mitternacht. Abdiel und Ariel warteten beim Wagen und Gackt öffnete diesen. Allerdings hatten sie jetzt ein Problem. Der Wagen war zwar geräumig, doch für sechs Personen reichte er nicht. Gackt allerdings machte einen Vorschlag.

„Fahrt ihr mit dem Wagen zum Hotel. Mein Apartment ist nicht weit von hier entfernt. Alana nehme ich mit. Sie kann heute bei mir übernachten. Seid ihr zwei einverstanden? Keine Angst. Ich schlafe auf der Couch.“

Die beiden anderen schauten sich kurz an und Abdiel nickte schließlich.

„Einverstanden.“

Dann stiegen sie in den Wagen und fuhren los. Gackt blieb mit Alana im Arm auf den Parkplatz stehen. Als er den Wagen nicht mehr sah, machte er sich auf den Weg. Das sein Apartment in der Nähe war, war gelogen, doch was hätte er tun sollen? Alana hatte den Kopf gegen seine Schulter gelegt und so spürte er ihren Atem sanft an seiner Halsbeuge. Er nahm den Geruch ihrer Haare auf und unweigerlich spürte er wie sich sein Puls erhöhte. Er schluckte und ging zügig weiter. Nach einer Stunde reichte er dann endlich doch seine Wohnung. Vorsichtig setzte er Alana ab und suchte nach dem Schlüssel. Nach einigen Suchen in seinen Taschen fand er ihn schließlich auch und so schloss er schnell auf. Er nahm Alana und trug sie ohne Umwege direkt in sein Schlafzimmer, wo er sie sanft auf das Bett legte. Alana seufzte leise und drehte sich sofort auf die Seite. Gackt musste unweigerlich lächeln und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Diese Geste hatte er schon so oft bei einem Mädchen ausgeführt, doch bei ihr schien alles ganz anders zu sein. Doch bevor er sie schlafen ließ, musste er ihr noch den Mantel ausziehen. Das aber gestaltete sich nicht ganz so schwierig wie erwartet. Er räumte den Mantel weg und zog sich dann selber erstmal aus. Danach ging er wieder ins Schlafzimmer und setzte sich auf das Bett. Er deckte Alana noch ein wenig zu und schaute zu wie sie schlief. Sie wirkte wie ein Kind. Ihre Gesichtszüge waren sanft und ruhig ganz anders als die von Malya. Unweigerlich machte er Vergleiche zwischen Malya und Alana. Als ihm das klar wurde, stand er auf und ging ins Wohnzimmer. Gackt versuchte sich zu beruhigen. Das war ihm ja noch nie passiert, dass ihn ein Mädchen dermaßen aus der Fassung brachte. Oder war das jetzt nur ein Effekt durch Abdiels Worte? Das schien ihm schon eher hinzukommen. Doch der Zweifel daran nagte weiter an ihm. Um sich abzulenken setzte er sich schließlich an seinem Schreibtisch und schrieb neue Liedtexte.
 

Das war's dann erstmal wieder ^^

Hoffe es hat euch gefallen...

Mir hat es jedenfalls tierischen Spass gemacht es zu schreiben. Inaba und Malya können sich aber wirklich richtig gut fetzen...

*ggg*

Bis zum nächsten Chappi...

Werde diesmal schneller arbeiten (hoffentlich).



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  Guren-Akai
2007-10-09T23:24:12+00:00 10.10.2007 01:24
Goil ey!!
Ich dachte zwar erst der schwarze Engel wär gut, aber du hast mich eines bessereren belehrt^^
Kling schon sehr interesseant ^^
lob: Du kannst das altertühmliche so gut beschreiben *___*
*nick*
bin gespannt wie´s weiter geht
*smile*

Ga-chan
Von:  himachan
2006-11-11T21:25:59+00:00 11.11.2006 22:25
Ein schönens Gespräch zwischen Gackt und Alana ^^
Dann kann es ja jetzt auch weiter gehen mit der Suche nach den Artefakten *schon ganz aufgeregt bin*
Was wohl die neue Verstärkung noch für Fähigkeiten mitbringt? *überleg*
Was aber noch so in Gackts Gedanken zu finden gewesen wäre *mhm*, das würde ich schon gerne wissen XD
*dich auch knuddel*
Von:  himachan
2006-10-21T20:30:09+00:00 21.10.2006 22:30
Spannender Kampf! Besonders Alana´s Verwandlung *grins*
Und als Gackt sie dann gerettet hat, wie schön *quitsch*
Nur die arme Malya hat es mal wieder schlimm erwischt, aber kein Wunder bei dieser Ablenkung, hoffendlich ist sie nicht allzu schwer verletzt *bitte, bitte*
Blöd nur, dass das Artefakt gestohlen wurde, da werden sie also doch noch mehr Probleme haben um daran zu kommen, aber so bleibt es ja weiterhin schön spannend *lach*
Von:  himachan
2006-10-21T20:09:02+00:00 21.10.2006 22:09
Das ging aber schnell *lach*
Ein Musikständer als Artefakt, lustige Idee, da hat Gackt ja gar keine Ahnung gehabt, was er da Unglaubliches im Laden gekauft hat, man muss auch mal Glück haben *grins*
Mhm, ich wäre auch gerne mal bei einer Probe von GacktJOB dabei, beneidenswert, aber ob jetzt noch viel aus der Probe wird, nachdem sie das Artefakt gefunden haben?
Alana´s Kindheitserinnerung war traurig *schnief* die Arme, sie tut mir leid
Von:  himachan
2006-09-30T20:36:23+00:00 30.09.2006 22:36
War ja richtig kompliziert, ich hoffe mal, ich hab das mit der Legende trotzdem geschnallt.
Das mit den drei Artefakten wird bestimmt nicht leicht werden, ich freu mich aber schon wenn unsere drei Helden den Typen von OSIRIS mal gehörig die Suppe versalzen!
Und was noch aus der Alana-Malya-Gackt-Beziehung wird, interessiert mich auch brennend ^^
*knuddel*
Von:  himachan
2006-09-30T20:11:08+00:00 30.09.2006 22:11
Mmm, cooler Auftritt von Ariel und Abdiel war das!
Ihre Begrüßung mit Alana war auch sehr lustig, wenn ich das gesehen hätte, hätte ich sie bestimmt auch für verrückt gehalten ^^
Boh, jetzt kann Alana fliegen *das will ich auch können* aber es muss ja einen Grund geben, weshalb sie verdrängt hat, dass die fliegen kann *nachdenk*

Kein Problem, ich schreib dir doch gerne einen Kommi XD
*knuffel*
Von:  himachan
2006-09-17T19:27:57+00:00 17.09.2006 21:27
Uii, das ist aber mal ein interessanter Typ, der da plötzlich aufgetaucht ist und nach dem letzten Absatz zu schließen hat er ja ganz schön was zu verbergen.
Und aus ihm und Alana könnte auch noch was werden *grübel, grübel*
Bei dieser verwickelten Geschichte kann ich mir gut vorstellen, dass die Kapitel immer länger werden und es insgesamt auch immer mehr Kapitel werden *grins* bei mir ist das ja ähnlich *lach*
Ich freu mich immer darauf, wenn es weiter geht XDDD
liebe Grüße
himachan ^^
Von:  himachan
2006-09-10T17:39:49+00:00 10.09.2006 19:39
Interessantes Kapi *grins*
Gackt mit Malya... kein Wunder, dass die Sache Alana so fertig gemacht hat
Die Gedanken und Gefühle der Charas fand ich echt super und nachvollziehbar beschrieben, richtig zum Mitfühlen ^^
*arme Alana*
Aber nach Gackts letzter Reaktion kann sie ja wieder Hoffnung schöpfen XD
Freu mich aufs nächste Kapi ^^
Von:  himachan
2006-09-04T17:31:51+00:00 04.09.2006 19:31
Oh Mann, der arme Gaku, mit ihm bekommt man ja richtig Mitleid ^^ Wie er erst dieses Mädchen erscheinen lässt und es dann nicht mehr wirklich kontrollieren kann, war sehr spannend *grins* Du hast wirklich coole Ideen *an die Pflanzen-Sache denk*
Wie es jetzt wohl mit OSIRIS weitergeht *ins Grübeln komm*
Ich bin schon gespannt, darauf was Gaku noch für Fähigkeiten hat *nur gut, dass ihm Alana dieses Mal geholfen hat, grins*

PS: Vielen lieben Dank für deinen Kommi *hab mich gefreut* XD
Von:  himachan
2006-08-16T12:19:03+00:00 16.08.2006 14:19
Mit Gackt in einem Auto zufahren, oh man, was für ein Erlebnis.
Irgentwie ist es echt cool, dass Alana in Gackts Gedanken eindringen kann *will das auch könnnen*
Möchte nur wissen, was das Team jetzt draußen vor dem Gebäude erwartet, der letzte Satz hört sich ja schon sehr interessant an.
Also ich bin gespannt darauf zu erfahren, wie es weitergeht *grins*


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