Passato
Ich sah dich, ich verliebte mich. Ohne auch nur zu wissen wer du wirklich bist, was für eine Art Mensch du bist. Ein Blick in deine Augen reichte und ich sah alles, alle Gefühle die darin wohnten, Wut, Trauer, Schmerz, Liebe, Vertrauen, alles konnte ich lesen wie aus einem offenen Buch...glaubte ich zumindest. Doch wurde ich vom Gegenteil überzeugt, als ich eines Tages die strasse entlang ging und dich sah. Zwar trugst du eine Maske...doch kannte ich dich zu gut, deine Verkleidung brachte nichts. Deine Haltung, dein Gang und deine Augen hatten dich verraten. Ich wusste wer sich unter dieser Maske verbarg und auch wusste ich das es niemals der Mensch war den ich lieben gelernt habe. Starr, perplex und ohne Fähigkeit auch nur ein Wort zu sagen betrachtete ich wie du den größten Fehler deines Lebens begingst. In diesem Moment konnte ich einfach nichts tun, außer dir zuzusehen und mich zu fragen: Wieso?
... Doch ging dein Vorhaben schief, als du an mir vorbei ranntest und in mir eine dir vertraute Person erkanntest. Einige Meter entfernt bliebst du stehen und sahst mir mit Augen an, die ich nicht deuten konnte, welche Gefühle sie verbargen. Ich konnte dich nur ansehen, und mich im stillen weiter fragen, was dich dazu getrieben hat? Was in deinem Kopf vorgeht? Was ich bloß tun kann um dich davon abzuhalten. Eine warme Träne bannt sich einen weg über meine Wange und flüchtete auf die erde um nicht meiner aufkeimenden Trauer ausgeliefert zu sein... Auch er sah mich Verzweifelt an in dem Moment und wusste nicht was er tun oder sagen soll. Sein Kopf senkte sich und lies seine Schultern hängen: "Es...tut mir Leid...", kam über seine Lippen. Doch hörte ich von weitem die Polizei und sah ihn starr an:"Verschwinde...", konnte ich mit meiner letzten noch verbleibenden stimme hauchen. Überrascht und dankend sah er mich an und floh von dannen. Nur ich blieb zurück, und lies meine tränen freien lauf. Er hat mich benutzt und betrogen... Hat mir Lügen aufgetischt..und ich habe ihm alles geglaubt, einfach alles. Wie naiv ich doch war, ihm zu glauben..und mich in ihn zu verlieben. Doch so sehr konnte ich mich gar nicht geirrt haben, ich sah es doch in seinen Augen das es ihm Leid tat. Ich wusste und ich kannte ihn zu gut um zu wissen das er so was niemals freiwillig gemacht hätte. Nach einem sehr langen Moment fühlte ich mich dazu bereit mich aus meiner starre zu lösen... Ich wollte und konnte ihn nicht einfach so gehen lassen. Dazu liebte ich ihn zu sehr, so folgte ich ihm unauffällig. Immer wieder fragte ich mich, Warum? Wieso? Was war der Auslöser?... Schnellen Schrittes ging ich ihm nach, als er plötzlich in eine dunkle Gasse bog. Zaghaft schlich ich ihm nach und blieb an der Ecke stehen, lugte um die ecke und sah plötzlich wie er gegen die Mauer gedrückt wurde. Erschrocken weiteten sich meine Augen und eine Hand hielt meinen Mund zu, um die Schreie zu unterdrücken die versuchten sich einen weg über meine Lippen zu bannen. Geschockt, verwirrt und erstarrt blieb ich stehen und beobachtete das Spektakel das sich meinen Augen bot.. Eine Gruppe Männer, die auf mich seltsam wirkten hielten ihn am Hals sodass er noch genug Luft bekam zum Atmen und redeten mit ihm in einem sehr bedrohlichem Ton . Im nächsten Moment sah ich auch schon wie einer von ihnen, ihm das knie in den Magen stoß und er kurz darauf auf keuchte und mit schmerzverzerrten Gesicht zu Boden ging. In diesem Moment wurde mir klar auf was er sich da eingelassen hat. Man sah alles in Filmen, in den Medien doch sah man das selten in der Realität. Doch was ich dann tat würde ich mir ein leben lang nie verzeihen. Ich drehte dem ganzen den Rücken zu und lief davon ohne auch nur einen Blick über meine Schulter zu werfen. Ich war enttäuscht und doch wusste ich das er nicht die Schuld trug doch das war mir in diesem Moment egal ich wollte einfach nur weg. Weg von diesem Ort und vor allem... weg von ihm...
