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2002 - Eine Anime Odyssee (Teil 1)

von

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Es ist wieder einer dieser langweiligen Samstage, die sich hinziehen wie ein alter Karamellbonbon. Der Blick aus dem Fenster, der mir tiefhängende Regenwolken offenbart, drückt zusätzlich meine Stimmung. Fröstelnd umklammere ich meinen heißen Kaffeebecher während mir das Geschrei der Krähen vom gegenüberliegendem Dach durch Mark und Bein geht. Ein aufdringliches Klingeln reißt mich aus meiner Lethargie. Gelangweilt schleiche ich mich zum Türöffner und drücke den Knopf. "Die Post ist da!" krächzt es mir aus dem Lautsprecher entgegen. Ich lass die Haustür entriegeln und warte darauf, dass der Postler sich die vielen Treppen hinauf zu meiner Wohnung quält. Ich gieß mir inzwischen einen weiteren Kaffee in die Tasse. Ich mag es wenn der heiße Dampf mir in die Nase steigt. Energisches Klopfen an der Wohnungstür reißt mich aus den Träumen von vernebelten kolumbianischen Hochlandshängen. Ich verfluche die Fernsehwerbung und reiße mürrisch die Tür auf. Zu meiner Verwunderung steht dort draußen aber niemand. Ich gebe ein fragendes "Hallo?" von mir und schau mich um. Es ist weder was zu hören noch irgendetwas zu sehen. Da fällt mein Blick auf den Abtreter vor der Tür. Auf diesem steht ein kleiner schwarzer Quader. Verstört hebe ich ihn auf und schau mich noch einmal um, doch von dem Briefträger fehlt jede Spur. Schulterzuckend gehe ich wieder in meine Wohnung stelle dieses merkwürdige Ding erst einmal auf den Wohnzimmertisch. Es scheint völlig glatt zu sein und die Kanten sind perfekt rechtwinklig. Aber ich kann einfach nicht meine Finger von dem schwarzen Klotz lassen. Wenn ich über seine Oberfläche streiche kann ich nicht den geringsten Widerstand spüren. Aber sonst scheint irgendwie nichts besonderes daran zu sein. Ich kann weder Innschriften, Schalter oder Ähnliches entdecken was auf den Verwendungszweck schließen lässt. Ein entsetzlich schrilles Pfeifen unterbricht mich. Ich versuche mir die Ohren zuzuhalten, dennoch merke bereits ich wie der unglaubliche Krach mir die Sinne raubt. Langsam zerfasern meine Gedanken.
 

Es ist warm. Ich spüre wie die Sonne auf mein Gesicht brennt. Ich atme tief die frische Luft ein und halte genüsslich für ein paar Sekunden den Atem an. Die Vögel geben ein prächtiges Konzert von sich. Es ist eigentlich viel zu schön um aufzustehen. Irgendetwas krabbelt mein Bein hinauf, aber ich bin zu faul mich zu bewegen. Moment, wo bin ich hier eigentlich? Vorsichtig blinzle ich durch die Lider. Das grelle Licht sticht wie Nadeln in meinen Augen. Plötzlich höre ich eine leise Stimme an meinem rechten Ohr. "Maja...Maja?" ruft sie. Verwirrt dreh ich meinen Kopf zur Seite, woraufhin eine merkwürdig aussehende Biene mich blöd anglotzt. "Hast du Maja gesehen?" fragt sie mich mit nasaler Stimme. Meine Lippen fangen an zu beben und ich stürze aus lauter Panik auf allen Vieren rückwärts davon. Ein schmerzhafter Schlag auf den Hinterkopf beendet meine Flucht. Blöder Baum! Reflexartig fass ich mir an die Beule. Aber ich habe Glück, die sonst obligatorische Platzwunde bleibt mir diesmal erspart. Erleichtert will ich mir die Stirn abwischen als ich zufällig meine Hand betrachte. Sie wirkt irgendwie unwirklich, fast wie gezeichnet. Oh nein, es ist gezeichnet! Was ist hier los? Zuerst kneif ich in meinen vermeintlichen Arm, aber ich wach aus diesem grässlichen Alptraum nicht auf. Meine nächste Idee: Virtual Reality! Ich taste an meinen Kopf, doch keine Spur von einen Datenhelm. Das wäre auch zu merkwürdig gewesen, schließlich hätte er mich auch vor der dicken Beule bewahren müssen. Den Gedanken, gefangen in der Matrix zu sein, ist selbst mir zu absurd und versuche an die Sache logisch heranzugehen.

Also ich war zu Hause an einem Novembermorgen und trank meinen Kaffee. Danach

passierte diese merkwürdige Sache mit dem schwarzen Ding und ich befand mich hier. Was mag nur geschehen sein? Immerhin hatte ich meinen Morgenmantel, nein eine gezeichnete Version meines Morgenmantels an. Ich greife in die Taschen um eventuell etwas Brauchbares zu Tage zu befördern. Bis auf mein kleines Handtuch sind die Taschen leer. Na wenigstens habe ich ein Handtuch dabei! Bei dem Gedanken muss ich unweigerlich grinsen. Vielleicht ist ja dieses schwarze Ding irgendwie ein Teleporter? Doch nun ist er weg und ich bin in dieser unwirklichen Welt gefangen. Aber wenn es einen Transporter in diese Richtung gibt, warum dann nicht auch zurück?
 

Mit neuem Selbstvertrauen steh ich auf um den Weg zurück in meine Wohnung zu finden. Ich verfluche meinen verfrühten Tatendrang, denn der stechende Schmerz am Hinterkopf raubt mir beim Aufstehen fast die Sinne. Nach ein paar Sekunden Selbstmitleid mach ich mich auf den Weg. Ich bin hier wohl auf einer Lichtung gelandet, denn rings um mir kann ich nur Wald erkennen. Was heißt Wald, es sieht viel mehr nach einer Theaterkulisse aus. Ich beschließe in Richtung Sonne zu gehen, um notfalls wieder zur Lichtung zurückzufinden.

Die Orientierung im Wald erweist sich als sehr schwierig, ich kann nur wenige Meter weit sehen. Alles danach verschwindet in einer grünen aquarellähnlichen Fläche. Siegessicher betrachte ich einen Baumstamm um die moosbewachsene Seite zu suchen. Aber ich habe mich zu früh gefreut, während ich um den Baum herumgehe, ändert sich nichts an dem Aussehen des Stamms. Er erweckt nicht einmal den Eindruck, dass man um ihn herumgeht. Es ist eine einfache bräunliche Fläche vor grünem Hintergrund. Trotzig setze ich meinen Weg fort und bemerke bald einen Lichtschein vor mir. Ich kann nur hoffen, dass ich nicht im Kreis gegangen bin und nun wieder auf der Lichtung stehe. Meine Angst ist allerdings unbegründet, denn wenig später stehe ich an der Böschung eines herrlich blauen Sees. Ein kleiner Steg ragt ins Wasser hinein und ein paar Enten schwimmend schnatternd in Richtung Schilf. Es ist einfach idyllisch. Ich lauf hinunter zum Steg und beuge mich über die Wasseroberfläche. Ein wenig grinsen muss ich schon, denn ich sehe gezeichnet verdammt gut aus. Ich scheine jetzt nicht nur größer sondern auch schlanker sein. Übermütig streif ich mir den Morgenmantel ab, in der Erwartung mit einem gekonnten Kopfsprung meinen neu erworbenen Adoniskörper im kühlen Nass zu erfrischen.

Es ist ein furchtbarer Schrei, fast zu laut um menschlicher Herkunft zu sein. Es hallt mehrmals über den See und die Enten fliegen aufgeschreckt davon. Bis auf eine, aber die trägt ja auch eine Brille. Ich war es, der dort schrie. Ich blicke voller Entsetzen auf eine gewisse Körperstelle, die nur noch aus groben Pixeln zu bestehen scheint. Vor Angst zitternd setze ich mich auf den moosigen Steg. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen, zu groß ist der Schock. Minuten vergehen. Ein Stimme oben von der Böschung lässt mich zusammenzucken. Hastig zieh ich meinen Morgenmantel über und klettere wieder die Böschung hinauf. Sicherheitshalber werfe ich mich dort in den nächsten Busch. Anerkennend bemerke ich, dass man sich in diesen Möchtegernbüschen prima verstecken kann. Je näher die Stimme kommt, desto heftiger schlägt mein Herz. Ich bin mir fast sicher, dass mein Herzschlag weithin hörbar ist. Mittlerweile kann ich einzelne Schritte ausmachen. Es sind schwere Schritte. Sie kommen direkt auf mich zu. Bevor ich reagieren kann, steht eine Gestalt vor mir und schaut mich fragend an.
 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2002-11-16T22:40:21+00:00 16.11.2002 23:40
also ich find des net gruselig !ich finds lustig maja die biene stimmts?nette idee .liess mal meinen fanfic!ist eignetlich ne autobiografie
Von:  Silver_Nightfox
2002-08-01T17:08:48+00:00 01.08.2002 19:08
Adoniskörper, Willi, ... Aaaaaah
Du bist verrückt. Habe ich dir das schon gesagt.
*weglauf* Das du sowas, sowas .... naja du weißt schon, schreiben kannst, das macht mir Angst. Viel Angst!
Habe ich dir gesagt, das ich FF in Ich-Form nicht mag. Das ist genau sowas. Will Action, will Fun, ....
Bra-sama


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