Blow out

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Blow out

by Jim
 

Disclaimer:

Nur ein ganz kurzer Schrieb. Zu lang für einen Scribble, SO kurze Sachen schaffe ich dann doch nicht. Alles Figuren mein Copyright, benutzen ohne Einholen einer Erlaubnis natürlich nicht gestattet etc.
 

Der Nachthimmel war mit Wolken verhangen aus denen es schon seit Stunden regnete. Durch den Regen marschierte ein Mann, schweigend. Nein, kein Mann – ein Junge. Gerade mal sechzehn Jahre war er alt, seit nunmehr sechs Monaten. Eigentlich ein ganz normaler Junge. Ein Schüler mit durchschnittlichen Noten, in einigen Fächern besser als in anderen, und doch war er anders. Ja, er war anders als die meisten die er kannte... um genau zu sein als fast alle die er kannte. Nur einen kannte er, der so war wie er. Der Name dieses Jungen war Tsubasa und er war es auch, dem er seinen ersten Kuss geschenkt hatte.
 

Ja, er war homosexuell. Entdeckt hatte er das aktiv erst mit fünfzehn Jahren. Zu Beginn hatte er sich schwer getan diese Tatsache zu akzeptieren, aber dann hatte er sich Tsubasa – welcher zum damaligen Zeitpunkt nur sein bester Freund gewesen war – anvertraut. Nach und nach vertraute er sich ihm immer mehr an und Tsuabsa vertraute ihm sein „Geheimnis“ an. Sie lernten einander immer besser kennen und irgendwann auch lieben.
 

Doch irgendwer hatte es irgendwie herausgefunden. Vielleicht wurde ein Gespräch von ihnen belauscht, vielleicht hatte jemand sie zufällig durch das Fenster von Tsuabasas oder seinem eigenen Fenster gesehen – sie wussten es nicht, aber Gerüchte kamen auf. Und sie wurden zunehmen mehr.
 

Natürlich glaubte ihr Umfeld eher den Gerüchten als ihnen, denn immerhin sagten es ja „alle“, also musste es stimmen. Man begann sie zu meiden, sie auszugrenzen. Niemand wollte im Sport mehr mit ihnen im Team sein und niemand sprach mehr mit ihnen beiden. Doch dabei blieb es nicht. Man begann sie zu schlagen und zu treten, sie anzuspucken. Ihre Schulhefte und Bücher wurden beschädigt und sie bekamen drohende Anrufe. Das alles ging von ihrem Mitschüler Tojiro Sou aus.
 

Er lächelte schmal als er den Gehweg vor dem Haus der Familie Sou betrat. Mit relativ schwerem Schritt folgte er dem Weg und klingelte schließlich an der Tür. Es dauerte einige Sekunden bis ihm ein Junge des gleichen Alters gegenüber stand – Tojiro. Vollkommen erstaunt blickte er ihn, bevor seine Miene finster wurde.
 

„Shinji... was willst du hier du Schwuchtel?“, fragte er verächtlich.
 

Der Junge griff in das Innere des Mantels und zog einen schweren Gegenstand hervor. Tojiros Augen weiteten sich. Es war ein Revolver. Shinji hatte ihn kürzlich unter der Hand gekauft. Natürlich war es illegal, aber er musste dem Geschehen ein Ende setzen. Shinji sah zur Seite und hielt den kalten Stahl an die Schläfe. Tojiro war sichtlich zu geschockt von dem Anblick der großkalibrigen Waffe um irgendetwas zu tun. Er stand nur da, mit geöffnetem Mund, brachte irgendwelche halben Silben hervor.
 

Am liebsten hätte Shinji nun irgendetwas Kluges gesagt. Irgendetwas, was eine Bedeutung gehabt hätte. Irgendetwas, was dafür Sorgen würde, dass Tojiro sich merken würde, etwas derartiges NIE wieder anzuzetteln. Dcoh statt alledem, fiel ihm nur ein Filmzitat ein.
 

„Und Jesus weinte...“, schluchzte er mir geröteten Augen und drückte den Abzug nach hinten.
 

Daily Tokyo, 26. Juni 2006

Heute ereignete sich am Rande der Hauptstadt ein Jugenddrama. Der sechszehnjährige Shinji Etsuda ging zum Haus seines Klassenkameraden Tojiro Sou, bewaffnet mit einem illegal erstandenen Revolver. Er klingelte an der Tür und erschoss sich vor den Augen seines Mitschülers mit einem Schuss in den Kopf. Tojiro Sou wurde vollkommen apathisch an der Haustür gefunden. Laut Polizeiangaben war er zu diesem Zeitpunkt nicht ansprechbar und wiederholte nur „Das habe ich nicht gewollt“. Später gestand er, den Jungen aufgrund vermutlicher Homosexualität gehänselt und schickaniert zu haben.
 

Ende