die Begegnung
Sina saß über ihren Büchern und versuchte sich darauf zu konzentieren, was ihr an diesem Tag nicht ganz gelingen wollte. Immerwieder fiel ihr Blick aus dem Fenster und sie fing an zuträumen, sie hatte ihr Leben einfach satt, so wie es war. Ihre Eltern waren ziemliche Spießer, sie versuchten immernoch ihr zusagen was sie zutun und zulassen hatte obwohl sie 18 war und selbst entscheiden konnte was sie tun wollte und was nicht. Wenn sie ihr Leben beschreiben müsste, würde sie das mit einem Wort tun-sinnlos. Nichts konnte sie finden, was annähernd gut sein sollte, ihre Eltern versuchten ihr alles zuverbieten was ging, die Schule fand sie ebenfalls ziemlich überflüssig, sie wollte das Abitur ohnehin nicht machen also sah sie auch keinen Sinn darin sich weiter zuquälen, wenn da nicht ihre Eltern wären. Mit Freunden sah es dann auch nicht so gut aus, die meisten mit denen sie sich verstand konnte sie nicht oft sehen, weil sie von ihren Eltern immer irgendwelche 'Pflichten' aufgebrummt bekam. Sina hatte es einfach satt, sie schlug ihr Buch zu und stand auf wobei sie den Stuhl ihres Schreibtisches ziemlich grob wegstieß. Als sie sich in ihrem Zimmer umsah stellte sie zufrieden fest, dass sie in dieser Hinsicht gegen ihre Eltern gepunktet hatte. Sie hatte die spießigen Möbel ihrer Eltern kurzerhand auf den Speermüll gebracht und ihren ganz eigenen Stil aus dem Zimmer gemacht. Das Zimmer beeinhaltete so ziemlich alle Richtungen in denen man ein Zimmer auch nur einrichten konnte mal eine Müllhalde, eine Ecke ziemlich ausgeflippt und die andere wieder düster. Sina setzte seufzend ihren Weg nach unten fort wobei sie darauf achtete auf den kürzesten Weg nach draußen zukommen um den lästigen Fragen ihrer Eltern entgehen zukönnen. Draußen ankommende atmete sie erstmal die gut duftende Sommerabendluft ein und setzte ihren Weg in Richtung Stadtpark fort. Ihr Handy hatte sie absichtlich zuhause gelassen damit ihre Eltern sie nicht erreichen konnten, wenn sie bemerken würden, dass sie nicht mehr in ihrem Zimmer war, wenn sie das überhaupt bemerken würden. Als sie im Stadtpark ankam stellte sie mit freunden fest, dass nur noch ziemlich wenige Leute da waren und sie sich im Ruhe ihren Gedanken widmen konnte. Sina ging eine Weile herum bis sie auf einer Wiese eine Gruppe von Leuten sah, die ganz in schwarz gekleidet waren-Gothics vermutete sie, insgeheim musste sie darüber schon wieder grinsen, weil ihre Eltern beim Anblick dieser Leute entsetzt 'Satanisten' festgestellt hätten. Sina fand die Gruppe einfach anziehend, sie hatten etwas mystisches, fand sie und gerade weil ihre Eltern solche Leute abstoßend fand beschloss sie einfach hinzugehen. In gewisser Maßen war sie schon durchgeknallt, das wusste sie aber genau das war es was sie immerwieder aufmuntern konnte. Als sie bei der Gruppe angekommen war gab sie nur ein grinsendes 'Hy ^^' von sich bevor sie sich die Personen näher ansah, es waren mehr Frauen als Männer und alle mit langen schwarzen Gewändern, Röcken oder Mänteln. Sie wurde von der Gruppe ebenfalls ziemlich freundlich begrüßt, was sie fast nicht erwartete. Ihr fiel auf den ersten Blick ein ganz bestimmter Typ ins Auge, er saß am Rand der Gruppe und trug ein schwarzes Gewand, dessen Kaputze er sich tief ins Gesicht gezogen hatte, er wirkte fast wie ein Mönch. Sina bemerkte, dass er sie ebenfalls musterte bevor er ihr mit einer Handbewegung andeutete sich neben ihn zusetzen. Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu und setze sich neben ihn auf den Rasen, woraufhin er seine Kaputze abzog und ihr die Hand mit den Worten "Ich bin Silas." entgegenstreckte. Sina schüttelte seine Hand und stellte sich ebenfalls vor wobei sie den Blick nicht von dessen Augen lassen konnte, sie hatten ein stechendes Blau von dem man einfach angezogen wurde und wenn man genauer hinsah konnte man einen feinen roten Stich erkennen...
