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Life and Death

von

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Kapitel 26

Titel: Life and Death

Teil: 27/?

Autor: Satnel

Email: Hanaru@sms.at

Genre: fantasy, original, lemon

Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall.
 

„gesprochene Worte“

‚Gedankensprache’
 

„Ja bitte?“ Lächelnd sah der braunhaarige, junge Mann auf den Gast.

„Morgen Jamie ist zufällig dein Meister da?“ Kir lächelte den Jungen ebenfalls freundlich an. Jamie war ihm schon immer sympathisch gewesen. Mehr als irgendein anderer Schüler.

Jamie zuckte desinteressiert die Schultern und lies ihn eintreten. „Keine Ahnung vor ein paar Minuten war er es noch, aber du weißt ja selbst wie schnell sich das ändern kann.“ Er warf ihm noch einen mahnenden Blick zu. „Schuhe aus.“

„Ja ich weiß. Ist ja nicht das erste Mal das ich euch besuche.“

Der Junge zuckte nur abermals mit den Schultern und machte ein abfälliges Geräusch. Doch in seinen Augen funkelte es frech. „Bei euch Amerikanern kann man nie wissen.“

„Du Frechdachs.“ Mit einer schnellen Bewegung nahm Kir den Jüngeren in den Schwitzkasten und strubbelte ihm durch die Haare. „Ich dachte hier bringt man dir Respekt gegenüber Älteren bei.“ Er lies ihn wieder los und zog sich die Schuhe aus.

Jamie brachte sich mit ein paar Schritten zurück aus Kirs Reichweite. „Ja, wenn sie es verdienen.“ Grinsend schlug er den Weg in einen der Gänge ein. „Komm mit. Obwohl ich glaube, das es dir gar nicht um meinen Meister geht.“

Kir schüttelte nur still lächelnd den Kopf und folgte Jamie. Eines musste er seinem Freund lassen, er hatte den Jungen wieder gut hinbekommen. Wenn er daran dachte wie Jamie ausgesehen hatte als Clarissa ihn gefunden hatte, war das eine dreihundertprozentige Verbesserung.

Vor einer Tür stoppte Jamie und schob sie leise auf. „Meister, Kir ist hier.“

„Weiß ich. Lass ihn rein.“

Mit einem freundlichen Lächeln trat Kir ein. „Taku es freut mich dich zu sehen.“

Taku erwiderte das Lächeln. „Du bist ein Lügner Kir, aber ein sympathischer also lass ich es dir durchgehen. Allerdings bist du später dran als ich erwartet hatte.“

„Also ist er hier? Als er am nächsten Tag weder im Haus noch in der Kampfhalle war, dachte ich mir das er bei dir wäre.“ Kir seufzte. Das war ja wieder einmal klar gewesen. Wenn er ihn nicht sehen wollte flüchtete Byron zu Taku. Zumindest in den meisten Fällen.

„Ja. Er ist im Dojo, wie jede freie Minute seit er da ist. Nur zum essen und schlafen kommt er her. Was hast du nur angestellt Kir?“

Takus Lächeln war verschwunden und sein Blick machte klar, das er eine Antwort verlangte.

Seufzend lies sich Kir in einen Sessel fallen. „Was soll ich sagen Taku? Wir haben uns mal wieder gestritten. Nichts Besonderes.“

„Kir.“

Wie er diesen Tonfall hasste. Taku schaffte es immer ihm alles zu entlocken wenn er diesen mahnenden Ton anschlug. Wie ein Vater, der mit seinem unartigen Sohn sprach. Als er ihm antwortete war seine Stimme beinnahe ein Flüstern. „Er hat mich einen Verräter genannt Taku.“

„Autsch.“ Jamie, der bis jetzt still neben der Tür gestanden hatte, verzog schmerzhaft das Gesicht. Als sein Meister ihn aber daraufhin strafend ansah zuckte er verlegen zusammen. „Bin schon weg.“ Rasch öffnete er die Tür und schlüpfte aus dem Raum.

„Das ist schlimm. Ist das das Grund warum du erst jetzt kommst?“

Kir nickte. „Ich dachte wenn er sich erst abgeregt hat, wäre es leichter. Außerdem hatte ich die leise Hoffnung, das er vielleicht von alleine zurückkommt.“

Taku lachte humorlos. „Dafür reichen nicht einmal hundert Wochen, geschweige denn die Zwei die du ihm gegeben hast. Ihr habt doch Beide den gleichen Dickkopf, da ist es klar das ihr miteinander kollidiert.“

Dickschädel?“ Den Japaner unschuldig anlächelnd lehnte sich Kir zurück. „Ich doch nicht.“

„Nein natürlich nicht. Wenn ich dir aufzählen würde wie oft du deinen Willen schon durchsetzen wolltest, wären wir morgen noch hier. Aber dafür ist heute keine Zeit. Ich habe heute Nachmittag ein Training und wenn Byron dann noch immer trainiert verunsichert er meine Schüler. Also mach was dagegen.“ Mit einer aufscheuchenden Handbewegung seine Worte noch unterstreichend, wand er sich wieder seinen Unterlagen zu, die vor ihm lagen.

Kir lächelte amüsiert und stand auf. Kurz vor der Tür wand er sich noch einmal um und verbeugte sich. „Sayonara [1] Taku.“

„Bye Kir.“ Taku hob lässig grüßend die Hand.

Vor der Tür stand Jamie, der anscheinend auf ihn gewartete hatte.

„Nett das du gewartet hast, aber den Weg finde ich schon alleine.“

„Das schon, aber so ungeschickt wie ihr Amerikaner seid, trampelst du noch durch Takus neuen Zen Garten. So wie Byron und das kann ich nicht zulassen.“ Kopfschüttelnd wand sich Jamie um und führte ihn einen schon bekannten Weg entlang.

Kir folgte ihm still. Wann hatte er seinen Geliebten eigentlich das letzte Mal von hier abgeholt? Das war schon eine Ewigkeit her. Byron kam nur zu Unglück wenn er ihn nicht sehen wollte, oder Taku ihn zu irgendwelchen Schaukämpfen einlud. Er selbst kam nur auf der Suche nach Byron hierher, was aber nichts machte, da Taku auch nie zu ihnen kam. Er mochte Amerika nicht, da dieses Land Schuld hatte am Untergang seiner Kaste, auch wenn Taku sich schon lange nicht mehr als Samurai sah.

Jamie schob eine Tür auf und gab so den Blick auf einen liebevoll gepflegten, japanischen Garten frei.

Für dieses idyllische Fleckchen Land hatte Taku keine Kosten gescheut, es war sein ganzer Stolz. Zumindest erzählte er oft genug davon.

„Ich hab deine Schuhe schon geholt.“ Der Braunhaarige deutete auf ein Paar Schuhe die deutlich hervorstachen. Jamie selbst schlüpfte in ein Paar dreckige, schon mitgenommen aussehende Turnschuhe.

„Nicht sehr japanisch was?“ Kir grinste und warf einen deutenden Blick zu Jamies Schuhen.

Dieser zuckte nur die Schultern. „Was soll’s. Bin ja auch keiner.“ Er führte ihn einen mit Steinen gepflasterten Weg entlang, der an den verschiedensten Pflanzen vorbeiführte. So nebenbei erzählte Jamie ihm von Takus Neuerwerbungen.

Kir hörte ihm nur mit halben Ohr zu. Er hatte es nicht so mit Pflanzen, das war ein Gebiet das eher Leben und Tag unterlag. Die paar Pflanzen die in der Nacht erblühten taten das auch ohne seine Hilfe.

Endlich kam das Dojo in Sicht und auch wenn er sich nicht so wirklich für Japan und alles was damit zusammenhing erwärmen konnte, dieses Gebäude flösste ihm immer wieder aufs Neue so etwas wie Ehrfurcht ein. So als würde man die Kraft und Willensstärke der tausenden von Kämpfern die hier trainiert hatten körperlich spüren.

„So bis hierher und nicht weiter.“ Abrupt blieb Jamie stehen und sah den Blondhaarigen ernst an. „Von hier an bist du auf dich allein gestellt. Byron reagiert nicht gut auf Störungen und vor allem nicht sanft.“ Er lächelte den Älteren aufmunternd zu. „Viel Glück. Übrigens um drei braucht Taku den Dojo.“ Damit wand er sich um und lief zum Haus zurück.

„Na gut.“ Kir atmete noch einmal tief durch und legte die letzten Meter stumm zurück. Es war ja nicht das erste Mal das Byron sauer auf ihn war und es würde bestimmt nicht das letzte Mal sein. Dafür war ihm seine Freiheit zu wichtig und Byron sein Stolz.

Vor dem Eingang blieb er noch einmal stehen und zog sich die Schuhe abermals aus. Dieses ständige an und ausziehen konnte auf die Dauer ziemlich nerven, aber die Höflichkeit seinem Gastgeber gegenüber verlangte es. Vor der Tür schloss er noch einmal kurz die Augen, um sich für die bevorstehende Schlacht zu wappnen, denn das würde es sicher werden, bevor er vorsichtig die Tür aufschob.
 

Schlag um Schlag traf die gepolsterte Trainingspuppe vor ihm. Doch keiner der Schläge schaffte es seine Wut zu mildern, diese war noch immer so groß wie vor zwei Wochen.

Als er die Tür hinter sich hörte schrie er genervt auf. Er hatte Jamie doch klar gemacht, das er seine Ruhe wollte. Mit einem zornigen Funkeln in den Augen fuhr er herum. Doch als er den Störenfried sah, wand er sich einfach wieder wortlos um und setzte sein Training fort.

„Byron.“ Kirs Begrüßung klang eher wie eine Frage, während er langsam näher kam.

Byron ignorierte ihn auch weiterhin, allerdings passte er den Moment genau ab, in dem Kir nah genug war um ihn bei der Ausholbewegung für einen Tritt zu streifen. Hoffend das Kir die Warnung verstehen würde setzte er seine Schlagfolge ungehindert fort. Er wollte ihm immerhin nicht wehtun, ja er wollte ihn nicht einmal wahrnehmen.

Die Warnung verstehend seufzte der Weißblonde nur und entfernte sich etwas von dem Trainierenden. Locker die Arme vor der Brust verschränkend beobachtete er den Jüngeren. „Wir haben etwas zu besprechen. „

So hatten sie das? Wie blöd nur das er bestimmt nicht mit ihm sprechen würde. Mit Verrätern führte er keine Konversationen. Wenn man seine Abneigung solchen Leuten gegenüber in Betracht zog wäre er mit dem Gebiet Rache besser bedient gewesen. Rache. Allein der Gedanke an dieses Weib lies seine Wut wieder heiß auflodern. Doch eigentlich traf sie keine Schuld sondern nur Kir. Er hatte ihn nicht unterstützt, sie war lediglich das Mittel durch das er es erfahren hatte.

„Na gut. Da du mich ja anscheinend ignorierst werde ich anfangen. Ich weiß, das ich dich nicht unterstützt habe als es nötig war. Allerdings musst du zugeben, das auch du nicht ganz fair warst. Es war doch von Anfang an klar das ich mich auf ihre Seite schlagen würde und das war auch dir bewusst. Egal.“ Kir machte eine wegwerfende Handbewegung, bevor er sie wieder vor der Brust verschränkte. „Wichtig ist doch eigentlich nur, das ich mich falsch verhalten habe und das gebe ich zu. Es tut mir leid Byron.“

Dieser hatte dem Ganzen mit gleichgültiger Mine zugehört. Nur an der Kraft seiner Schläge merkte man, wie sehr ihn diese Worte aufregten. Doch diese halbherzige Entschuldigung brachte das Fass zum überlaufen. Mit einer ruckartigen Bewegung drehte er sich zu Kir um. Seine grünen Augen blitzten ihn zornig an, die ohnehin schon schmalen Pupillen zogen sich noch mehr zusammen, so das sie nun eher denen eines Reptils glichen als denen einer Katze. „Ach und du glaubst damit ist alles erledigt? Du kommst hierher, beschuldigst mich diesen Streit absichtlich angezettelt zu haben und glaubst dann allen Ernstes mit so einer laschen Entschuldigung ist alles erledigt? Das ich all meinen Zorn vergesse, all das was passiert ist und einfach zu dir zurückkomme? Dann hast du gar nichts kapiert.“

„Dann erklär es mir.“ Im Gegensatz zu Byrons aufgebrachter Stimme, klang Kirs ruhig beinnahe schon beruhigend.

Byron sah ihn einige Augenblicke lang musternd an, dann seufzte er und schüttelte resigniert den Kopf. Nein, wie konnte Kir es auch verstehen. Für ihn war Liebe etwas störendes, ein Gefühl das in seinem Geschäft nur hinderlich war. So hatte man es Kir gelernt und so hatte er es im Gedächtnis behalten.

Ihm selbst war es ja ähnlich gegangen. Allerdings gab es für ihn etwas an der Liebe das für ihn sehr wichtig war. Vertrauen. Und genau das hatte Kir verraten. Als er zu einer Erklärung ansetzte war seine Stimme ruhig. „Es geht um Vertrauen Kir. Wenn ich mit jemanden zusammen bin, ja ihn sogar liebe, dann muss ich mir sicher sein können das dieser jemand hinter mir steht. Etwas das du nicht getan hast. Ich war über deinen Mangel an Beistand so wütend, das ich hierher gekommen bin um Abstand zu halten.

Es stimmt ich selbst trage eine gewisse Mitschuld an der ganzen Sache. Vielleicht hätte ich mir deine Gründe anhören sollen, aber das ändert nichts daran das du nicht auf meiner Seite warst.“

„Also soll ich dir auch beistehen wenn du falsch gehandelt hast? Ich soll dich nicht auf deine Fehler hinweisen die du machst? Willst du das? Wenn ja, dann mach ich es.“

„Natürlich nicht.“ Byron schüttelte heftig den Kopf. „Es ist schwer zu erklären. Ich will natürlich wissen wenn ich irgendwo falsch liege und ich will auch das du deine Meinung sagst. Allerdings nicht wenn andere dabei sind.“ Er wollte eben nicht vor Anderen so offen kritisiert werden.

Kir nickte verstehend. „Also das war der springende Punkt. Das Andere, insbesondere wahrscheinlich Arina, es gesehen haben.“

„Unter anderem. Du solltest wissen, das ich es hasse wenn man mir in den Rücken fällt und das bist du, auf die hässlichste Art und Weise die ich mir vorstellen kann.“ Er hoffte das Kir es jetzt verstehen würde. Es war ja nicht so das er keine Kritik ertrug, er wollte nur nicht das er vor anderen Leuten kritisiert wurde. Sirios war ja eigentlich egal, vor ihm hatten sie sich schon oft gestritten, aber Arina, Ilena und Lee waren es ihm ganz und gar nicht.

„Also gut, ich werde dich nie wieder vor anderen kritisieren reicht das?“ Kir seufzte und seine Stimme klang müde. „Hör zu Byron, ich will mich nicht mit dir streiten. Ich habe einen Fehler gemacht und das tut mir auch aufrichtig leid, aber ich weiß nicht was ich tun soll damit du mir das glaubst.“

„Ich glaube es dir.“ Byron nickte bestätigend. „Du würdest dich nicht entschuldigen wenn du es nicht so meinst. Doch diese Sache musste einmal besprochen werden.“ Mit einem sanften Lächeln ging er zu Kir. Liebevoll strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht bevor er seine Hand auf die Wange des Älteren legte. „Es tut mir leid, ich hätte dich nicht beschimpfen sollen. Vor allem nicht so.“ Das war unverzeihlich zumindest in seinen Augen. Wenn er könnte würde er es sofort rückgängig machen.

„Ist schon gut.“ Kir legte seine Hand auf die seines Geliebten. „Es war zwar ein Schock für mich, aber deine Entschuldigung entschädigt mich dafür. Außerdem hat es dir bestimmt mehr wehgetan als mir.“

„Kann sein.“ Byron lächelte schwach. Eine Zustimmung war nicht nötig, Kir wusste die Wahrheit sowieso.

„Wieder alles okay?“ Kirs schwarze Augen blickten ihn fragend an.

„Ja alles wieder okay.“ Ein schwaches Nicken begleitete die Worte des Jüngeren. Das war wieder einmal typisch für sie beide. Keine großen Entschuldigungen, hitzige Wortgefechte oder leichtfertig gemachte Versprechungen, das war weder seine noch Kirs Art. Er hatte das Problem zur Sprache gebracht und Kir hatte sein Wort gegeben es nie wieder zu machen. Und er vertraute auf das Wort seines Geliebten. Gut, das Grundproblem war damit nicht gelöst, aber zumindest auf unbestimmte Zeit verschoben. Mit jedem weiteren Streit würden sie einer Lösung näher kommen und das reichte ihm.

„Gut.“ Ein erleichtertes Lächeln zierte nun die Lippen von Nacht. „Hm mir kommt da gerade ein Gedanke.“ Sein Lächeln wurde nun frech. „Wir haben noch bis drei Uhr Zeit, was hältst du davon wenn wir …“

Bevor er den Satz beenden konnte legte Byron ihm zwei Finger auf den Mund. „Kein Wort mehr.“ Er sah ihn streng an, doch langsam wandelte es sich in ein liebevolles Leuchten. „Vorschlag angenommen.“
 

[1] Auf Wiedersehen



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