Die Besorgnis der Lords
Ja, die Lords sehen sich langsam in der Klemme: sie wollen ihre Unfähigkeit verstecken, verlieren Leute....Ihr einziges Glück ist im Moment, dass ER Youkai, vor allem Lords, für mächtige, erfolgreiche, kühl denkende, sachlich handelnde Wesen hält. Noch.
7. Die Besorgnis der Lords
Langsam versammelten sich die Youkailords der westlichen Länder in der Halle. Als sie den Grund erfuhren, warum sie kommen sollten, lachten mehrere. Ein Hanyou, noch dazu ein Kind? Aber die Liste der Vermissten und der Toten sprach eine deutliche Sprache. So nahmen sie im Viereck Platz.
Als draußen Stimmen zu hören waren, wandte keiner den Kopf. Neugier ziemte sich nicht für einen Youkai, noch dazu einen Lord. Aber sie drehten sich alle um, als einer der ihren den Raum betrat.
Lord Kage wirkte erschüttert.
„Warst du in dem Dorf?“ erkundigte sich Lord Gai: „Und war es so schlimm?“
„Schlimmer.“ Er setzte sich auf seinen Platz, guckte zu Boden: „Ich habe die Heiler, die die Überreste versucht haben zu sortieren, gleich mit hergebracht. Hier im Schloss ist der einzige Heiler, der angeschlagene Seelen heilen kann. Sie haben einen Nervenzusammenbruch bekommen.“
„Und der Hanyou?“
„Der ist über alle Berge. Ich habe zwei Leute hinterhergeschickt, die vorsichtig gucken sollen, wo er abgeblieben ist, wohin er gehen will. Aber ich habe ihnen auch gesagt, dass sie ja vorsichtig sein sollen. Der Kleine ist eine Bestie, ein Monster, wie in den alten Legenden.“
„Das Problem dürfte das Blut der Hexe vom Sumpf sein“, meinte ein Lord.
„Ja.“ Lord Saru deutete mit einer Handbewegung auf die Stapel Bücher neben sich: „Ich habe den Bibliothekar gebeten, mir alle Bücher über das Thema Blutlinien, Vererbung und so weiter herauszusuchen. Einige habe ich schon durch, aber wenn sich jeder eines nimmt, müssten wir rasch herausfinden können, was er hat. Und wie wir ihn beseitigen können.“
„Übertreibt ihr nicht ein wenig? Ihr ruft uns her, jetzt sollen wir Bücher lesen….Das ist nicht als ein Hanyou. Also eigentlich sollte ihn jeder von uns allein erledigen können.“
„Sollte“, sagte Gai: „Aber der Kleine ist eben nicht normal. Wie gesagt, wir haben schon viele Leute durch ihn verloren. Das ist ein Monster, wie man es nur aus Legenden kennt. Und dazu kommt, dass er sich offenbar einen Spaß draus macht, Youkai zu töten. Immer wieder haben uns unsere Späher berichtet, dass sie einzelne, schwache, Youkai tot an seinem Weg gefunden haben.“
„Na schön, gib mir ein Buch. Aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass ihr euch umsonst Sorgen macht.“
„Oh nein!“ kam die Antwort von den vier bislang betroffenen Lords im Chor.
Kage fuhr fort: „Ich habe ja auch gedacht, die spinnen. Aber dieses Monster hat zwanzig meiner besten Krieger zerlegt. Zwanzig!“
So begannen die achtzehn Lords mit dem eifrigen Studium der Bücher.
Naturgemäß war die Ankunft solch starker Youkai dem Herrn des Hauses nicht verborgen geblieben. Ein wenig irritiert legte er die Schreibfeder beiseite und stand auf. Wenn er sich nicht zu sehr täuschte, waren das nicht mehr nur drei Lords in der Versammlungshalle. Der Energie nach müssten es mehr sein, eigentlich alle, die die westlichen Länder zu bieten hatten. Seltsam. Mehr als seltsam. Geradezu besorgniserregend. Die Lords mochten sich nicht sonderlich, kämpften oft genug gegeneinander. Schon sein Vater und nun er hatten regelmäßig versucht, sie davon abzubringen. Wenn sich alle Lords trafen, konnte es eigentlich nur einen Grund geben. Einen Aufstand gegen ihn zu planen. Oder seine Ermordung.
Aber man traf sich bei einer Verschwörung doch nicht im Haus dessen, den man beseitigen wollte, oder? Er strich sein Haar zurück. Diese Lords benahmen sich seit ein paar Tagen wirklich merkwürdig. Noch nie hatten sich mehrere gleich tagelang hier aufgehalten, und nie hatten sich alle achtzehn getroffen, ohne durch seinen Vater oder durch ihn eingeladen worden zu sein. Aber falls sie einen Aufstand planen sollten…Hm.
Es half nichts. Er würde sich doch mal darum kümmern müssen. So begab er sich hinüber in die Versammlungshalle, wo die Besucher an den Wänden aufgereiht saßen.
Bei seinem Eintritt entging ihm nicht, dass die meisten der Lords zusammenzuckten, ehe sie sich höflich vor ihm auf die Knie warfen.
„Edler Herr, wie schön, Euch zu sehen…“
„Wir sind dankbar, dass Ihr unser Herr und Beschützer seid…“
„Ich bin glücklich, mit einem so mächtigen Gebieter einen Beistandpakt zu haben...“
Er stutzte erneut. Seit wann begrüßten ihn die Lords so höflich, ja, demütig? Normalerweise verneigten sie sich nie. Und was sollten diese Schutz- und Beistandspakt-Erinnerungen?
„Ihr seht mich ein bisschen verwundert. Alle achtzehn auf einmal unter meinem Dach begrüßen zu dürfen, ist ein unerwartetes Vergnügen.“ Er betrachtete die Halle. Und eigentlich traute er seinen Augen nicht. Bücher, geradezu Massen an Büchern. War es schon mehr als erstaunlich, dass sich alle Lords hier trafen, so war es noch verblüffender, dass sie sich offenkundig getroffen hatten, um gemeinsam zu lesen, zu lernen. Das war eigentlich vollkommen unglaubwürdig. Das hier waren Youkailords. Die pflegten nicht zu lernen. Was war nur los?
„Ehrenwerter Herr, ich schwöre Euch meine Treue zu, “ sagte der Lord neben ihm. Andere fielen ein.
Der Schlossherr warf ihm einen raschen Blick zu: „Sehr schön...“ antwortete er. Das wurde ja immer merkwürdiger. Die gleichen Leute, die einige Male versucht hatten, seinen Vater um die Ecke zu bringen, Aufstände gegen ihn gemacht hatten, auch schon das mal bei ihm selbst versucht hatten, begannen auf einmal mit Treueschwüren? Und seit wann waren diese Lords so friedlich, ja demütig? Komisch. Sein Instinkt sagte ihm, dass hier etwas lief, das sie vor ihm geheim halten wollten. Aber was war das nur? Er machte einen Schritt weiter in den Raum. „Ich freue mich, dass meine Bibliothek bei euch so großen Anklang findet.“ Er warf einen Blick auf die Bücher, deren Titel er von hier aus entziffern konnte. Und er verstand die Welt nicht mehr. Da lagen Titel wie: „Blut und Wahnsinn“, „Ist Wahnsinn erblich?“, „Blutmagie und Youkai“, „Das Geheimnis des Hundeblutes“… Was sollte das denn hier? In jedem Fall schienen sie keinen Aufstand zu planen, und das war ihm das Wichtigste. So meinte er: „Macht nur weiter...“ und ging hinüber in die Bibliothek.
Deren Leiter kam heran, verneigte sich höflich: „Was für ein Buch wünscht Ihr, Herr?“
„Ich möchte eine Auskunft. Seit wann sind die Lords da? Und was für Bücher lesen sie?“
„Alle achtzehn seit gut zwei Stunden, davor waren es drei oder vier, die seit ein paar Tagen hier eifrig studieren.“
Youkailords und eifrig studieren? Genauso gut hätte man behaupten können, der Himmel sei grün. Aber er fragte weiter: „Was lesen sie?“
„Also, zunächst haben sie Bücher über Vererbung geholt, und jetzt auch über Blutmagie. Aber insgesamt holten sie sich alles über Blutlinien, Vererbung und Wahnsinn.“
Das wurde wirklich kurios. Alle achtzehn und interessierten sich für das Gleiche? Sein Vater hatte ihm immer gesagt, er solle den Lords nie den Rücken zuwenden, wenn er kein Messer drin wollte. Und jetzt diese Treueschwüre? Dieser Lerneifer? Was war nur in sie gefahren? Gab es etwas, das sie wussten, aber er nicht? Was sollte das? Er nickte nur und kehrte langsam zu seinem Arbeitszimmer zurück.
Das musste er sich in aller Ruhe einmal überlegen.
Die gleichen Leute, die stolz und stur auf ihre Unabhängigkeit pochten, jede Gelegenheit gesucht hatten, seinen Vater zu ermorden oder wenigstens ihn loszuwerden, das bei ihm selbst auch schon probiert hatten, tauchten auf einmal hier auf, waren überaus höflich, beteuerten ihre Treue. Und nicht nur einer. Nein, gleich achtzehn von der Sorte.
Hm. Blut und Wahnsinn, das waren anscheinend die Themen, die sie interessierten. Gab es da etwa eine Krankheit, von der Youkai befallen wurden, die aber nur sehr selten vorkam? Vater hatte nie etwas erwähnt, aber wäre das eine Erklärung? Angenommen, dieser Wahnsinn brach nur alle fünftausend Jahre aus, und die Lords befürchteten, ihre untergeordneten Youkai oder gar sie selbst könnten davon befallen werden? Und da die Gefahr alle betreffen würde, wäre das auch eine Begründung, warum sie alle hier aufgekreuzt waren.
Oder ganz anders: befürchteten die Lords, sie selbst würden verrückt werden? Daher auch diese Beteuerungen, dass sie auf seinen Schutz angewiesen wären? Der einzige Heiler im ganzen Westen, der mit so etwas umgehen konnte, arbeitete hier im Schloss. Das müsste sich doch herausfinden lassen.
So stand er wieder auf und ging in den Seitentrakt, in dem die Heiler lebten.
Der Seelenheiler kam ihm entgegen: „Herr, guten Morgen.“
„Sag mal, hast du zurzeit Patienten da?“
„Ja, Herr. Und gleich mehrere. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten. Youkai werden für gewöhnlich ja nicht seelisch krank. Darum gibt es ja auch so wenige Seelenheiler.“
Mehrere Patienten. Also doch. „Und wie geht es deinen Patienten? Kannst du ihnen helfen?“
Der Seelenheiler dachte an die armen Youkaiheiler, die mit Nervenzusammenbrüchen bei ihm abgeliefert worden waren: „Nun, sie benötigen zunächst Ruhe, keine Aufregung, und dann muss man sie ablenken, ihren Geist beschäftigen. Dann wird es schon wieder werden. Aber das dauert natürlich.“
„Ich verstehe.“
Langsam kehrte er in sein Zimmer zurück. Also waren doch einige Lords angeschlagen? Und die anderen befürchteten das gleiche Schicksal? Überdies hatte sich der Heiler so angehört, als ob sich das hinziehen würde. Würde er also auf Wochen hin mehrere durchgeknallte Youkailords in seinem Schloss haben? Das waren ja reizende Aussichten.
Im gleichen Moment überlief ihn ein kalter Schauder. Wenn er sich recht entsann, waren da auch einige Bücher gelegen, zum Thema Hundeblut. War etwa er auch gefährdet? Waren die Lords darum so folgsam, weil sie Angst hatten, einen Schub in seinem Wahnsinn auszulösen? Er dachte nach. Nein, soweit er sich erinnern konnte, hatte er heute nichts getan, was ungewöhnlich gewesen wäre. Die Einzigen, die sich sehr ungewöhnlich benahmen, waren die Lords. Also, noch spürte er nichts. Aber er nahm sich vor, sich genau zu beobachten. Er seufzte ein wenig, ehe er sich wieder an seine Arbeit machte.
Inuyasha hüpfte fröhlich durch den lichten Wald. Er hatte einige Pilze gefunden und gegessen. Was hatte die alte Oma da noch gesagt? Sie war so lange allein gewesen, dass sie ihren Namen vergessen hatte? Und sie hatte gesagt, damit das ihm nicht passiere, solle er Lieder singen und seinen Namen einsetzen. Er blieb kurz stehen.
Die beiden Youkaispäher, die ihm in weitem Abstand folgten, erstarrten zur Salzsäule. Hatte das Hanyoumonster sie etwa entdeckt? Lord Kage hatte gesagt, sie sollten sehr vorsichtig sein und lieber wegrennen. Dazu hatten sie sich gerade durchgerungen, als das Monster weiterlief. Hatte es sie doch nicht bemerkt? Behutsam machten sie sich wieder an die Verfolgung.
Inuyasha hatte sich an ein Lied erinnert. So ganz sicher war er sich mit dem Text nicht mehr, aber das machte ja nichts. Müsste er eben sich etwas einfallen lassen. Wichtig war ja nur, dass sein Name darin vorkam, damit er ihn nie vergessen würde. So begann er zu singen, zuerst leise und vorsichtig, dann immer lauter, als er sicherer wurde.
„Zehn kleine Youkai waren im Wald allein.
Sie trafen Inuyasha, da waren’s nur noch neun.
Neun kleine Youkai auf dem Berge hielten Wacht
Sie trafen Inuyasha, da waren’s nur noch acht.
Acht kleine Youkai wo sind sie geblieben?
Sie trafen Inuyasha, da waren’s nur noch sieben.
Sieben kleine Youkai folgten einer Hex
Sie trafen Inuyasha, da waren’s nur noch sechs.
Sechs kleine Youkai kamen in die Sümpf
Sie trafen Inuyasha, da waren’s nur noch fünf.
Fünf kleine Youkai waren stark wie ein Stier,
Sie trafen Inuyasha, da waren es nur noch vier.
Vier kleine Youkai kamen am See vorbei,
Sie trafen Inuyasha, da waren’s nur noch drei.
Drei kleine Youkai waren beim Feuerwerk dabei
Sie trafen Inuyasha, da waren’s nur noch zwei.
Zwei kleine Youkai wuschen sich reiner
Sie trafen Inuyasha, da war’s nur noch einer.
Ein kleiner Youkai im Walde ganz allein
Er traf erst Inuyasha und dann die anderen neun.“
Wunderbar, dachte der kleine Hanyou. So oft wie in diesem Lied so sein Name vorkam, würde er ihn sicher nie vergessen. Der Text hatte irgendwie anders geheißen, aber das machte nichts. Jetzt würde er das Lied eben noch einmal singen. Und diesmal von Anfang an laut. Hier im Wald hörte ihn ja sowieso niemand.
In der Versammlungshalle im Schloss weit im Westen, sah ein Lord auf: „Also, was soll das. Wir sitzen hier alle rum, lesen. Das ist eines Youkai, zumal eines Lords, nicht würdig. Und die Ursache für das ist ein Kind, noch dazu nicht einmal ein Youkaikind, sondern ein nichtswürdiger Hanyou. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kleine wirklich so gefährlich ist. Schön, er hat zwanzig Leute umgelegt, Kage, ich weiß. Aber der Kerl ist doch nicht unsterblich. Und trotz aller Magie, über die er möglicherweise verfügt, bleibt er immer noch ein Kind. Er kann seine Macht sicher nicht perfekt einsetzen. Ich bin dafür, dass wir jetzt etwas tun, statt hier nur rumzusitzen.“
„Gut Idee, “ pflichtete ein anderer bei: „Ganz meine Meinung. Und wenn zwanzig Leute zu wenig waren, müssen wir eben drauflegen. Wenn wir alle ein paar Leute schicken, wird das ein Heer und ich…“ Er brach ab, da ein Mann hereinkam.
Der Bote verneigte sich höflich, ehe er sich vor Lord Kage niederkniete: „Herr, verzeiht, ich bringe Botschaft von Euren Spähern.“
„Und? Wo ist der Hanyou und wohin geht er?“
„Das…das versucht gerade eine neue Gruppe von Spähern herauszufinden, Herr.“
„Wieso? Hat er die anderen beiden schon wieder umgebracht?“ Kage richtete sich langsam auf: „Ich habe ihnen doch gesagt, dass sie vorsichtig sein sollen!“
„Nein, sie leben noch, Herr. Aber sie kehrten ins Schloss zurück, zitterten am ganzen Körper. Und wir brachten kein Wort aus ihnen hervor, das verständlich gewesen wäre. Einer erzählte etwas von Folter, einem Lied und zehn Todesarten, aber damit konnten wir leider nichts anfangen. Unser Heiler meinte, ich sollte sie mit hier herbringen, zu dem Seelenheiler, da sie einen Nervenzusammenbruch hätten.“
„Youkai bekommen doch keinen Nervenzusammenbruch“, sagte ein Lord.
„Meine Heiler hatten auch einen“, knurrte Kage: „Das sind jetzt schon sechs Youkai, die wegen diesem Monster einen Nervenzusammenbruch bekommen haben. Das darf doch alles einfach nicht wahr sein. - Danke für die Nachricht. Geh zurück. Sobald ihr wisst, wohin er geht, sagt es.“
„Ja, Herr.“ Der Bote verschwand.
Die Lords blickten sich vielsagend an.
„Schön“, meinte Lord Saru: „Dann legen wir zusammen. Jeder schickt ein paar Männer. Diesmal erledigen wir ihn.“
„Sagen wir zweihundert Mann“, schlug ein anderer vor: „Alles in allem. Der Kleine mag ja ein Monster sein, aber gegen zweihundert gut ausgebildete Youkaikrieger hat er wirklich keine Chance.“
„Das haben wir bei fünf oder zehn oder zwanzig auch gedacht“, erinnerte Gai: „Aber zweihundert…Ihr habt recht. Die schiere Zahl wird ihn erdrücken. Und, nicht zu vergessen, er ist ein Kind. Er wird doch sicher Angst bekommen.“
„Vielleicht macht ihn gerade die Angst stark“, meinte ein anderer: „Immerhin ist er verrückt und Verrückte entwickeln häufig ziemliche Kräfte, egal ob Menschen oder Youkai. Und er ist ja eine Mischung aus beidem.“
„Ja, das schon. Trotzdem zweihundert..“
„Ja, wir müssen uns beeilen. Wenn ER nochmals kommt, könnte es sein, dass ER wissen will, was wir hier eigentlich treiben.“
Die Lords sprachen durcheinander.
„Und wenn ER mitbekommt, dass wir nicht mit einem Hanyou fertig werden..“
„Also, wenn das mit dem Heer schief gehen sollte, müssen wir es IHM sowieso sagen.“
„Bist du verrückt? Da kann nichts schief gehen.“
„Ruhe!“ schrie Kage: „Wir machen das jetzt, wie vorgeschlagen. Zweihundert Krieger sollen gegen den Hanyou in Stellung gehen, sobald wir wissen, wohin er geht. Sie können ihn dann ja abfangen. Wir schicken die Boten, wenn wir wissen, wo sich alle treffen sollen.“
„Ja. Wir können sie ja unmöglich hierher kommen lassen.“ Gai nickte bezeichnend in Richtung des Arbeitszimmers des Schlossherrn.
„ER würde uns umbringen.“
Die Lords nickten in seltener Einmütigkeit.
Der Schlossherr legte die Feder weg und stand auf. Was war denn nun schon wieder los? Er blickte aus dem Fenster. Darum die Unruhe. Da waren anscheinend mehrere Boten abgesandt worden. Er massierte seine Schläfe. Die Lords hatten offenbar Nachrichten verschickt. An wen? Und war das wichtig genug, dass er sich damit befassen musste? Nein, entschied er und bemühte sich, das Pochen im Kopf zu ignorieren. Diese Verrückten sollten doch tun, was sie meinten. Solange es kein Aufstand war. Und für eine solche Verschwörung ausgerechnet sein Schloss auszusuchen, wäre schon mehr als dumm gewesen. Eher selbstmörderisch.
Inuyasha blieb am Waldrand stehen. Vor ihm lag linker Hand ein Menschendorf. Aber er nahm an, wenn er da hin gehen würde, würden ihn die Menschen wieder verjagen. Menschen mochten keine Hanyou, das hatte er schon bemerkt. Ob er sich mal mit Youkai anfreunden sollte? Manche wollten ihn fressen, ja, aber vielleicht gab es auch einmal einen netten? Einen Spielgefährten? Das wäre schön. Er müsste vielleicht nur suchen. Die Oma im Sumpf da war ja auch freundlich gewesen. Oder Mizu. Oder die Hornissenyoukai. Es gab sicher auch manchmal Leute, die nett zu ihm waren. So mied er das Dorf und wanderte weiter über die Ebene. Immer in die Richtung, in der die Sonne unterging.
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Zweihundert ausgebildete Samuraikrieger der Youkai gegen ein gefährliches Hanyou-Monster. Ob sich so das Problem der Lords erledigen lässt, ohne dass ER es bemerkt?
Das nächste Kapitel heisst: Bis zum letzten Mann.
Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass es freigeschaltet ist.
bye
hotep