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Sailor Moon Moments - Die Wette

Mamo X Usa
von

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Halbzeit

Sailor Moon Moments – Die Wette
 

Widmung: Kuris-Chan
 

Kapitel 10
 

Halbzeit
 

„Günther?“ Genau Günther.

„Güüüüntheeer!!“ Er weiß wie er heißt.

„Günther, wo bist du?“ Ja, Minako. Günther wird aus seinem Beutel hüpfen und schreien ‚Hier bin ich, ich bin Günther!’.
 

Mamoru rollte mit den Augen. Seit einer geschlagenen Stunde liefen sie durch die Menschenmassen und suchten…einen Goldfisch. Okay, er gab ja zu, es war seine Schuld. Aber hatte er diese Strafe verdient? Es war ein verdammter Fisch. Der nicht sprechen konnte wohl bemerkt. Doch das störte anscheinend keinen außer ihm. Sogar Motoki neben ihm rief voller Inbrunst: „Günther, Kumpel! Wo bist du?“
 

Sich einen Goldfisch zu angeln, okay. Ihm einen Namen zu geben war auch noch eine andere Sache, aber zu erwarten, dass er auf diesen antwortete, war mehr als Mamoru an diesem Tag noch ertragen konnte.

Doch was sollte er tun? Richtig. Nichts. Wie immer. Als käme er gegen diese geballte Unlogik an.
 

Normalerweise störte ihn das auch nur geringfügig, aber seine Nerven lagen blank. Dieser Tag war eine einzige Achterbahnfahrt. Der Gefühle. Achterbahnfahrten an sich, hatte er auch genug gehabt.
 

Mamoru rieb sich die Schläfen. In seinem Alter sollte man keine Stressbedingten Kopfschmerzen haben. Er wusste das. Er war Medizinstudent. Doch es half alles nichts. Er würde hier erst wegkommen, wenn sie einen glücklichen Goldfisch bei sich hatten. Sonst würde auch er heute nicht mehr glücklich werden.

Bei dem Gedanken, dass sein persönliches Glück von einem Goldfisch abhing, hätte er lachen können, wäre es nicht einfach zu traurig gewesen.
 

Entnervt setzte er sich wieder in Bewegung und versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern, wo er Günther das letzte Mal gesehen hatte.

Also da war er…mit Bunny. Den Goldfisch hatte er in der Hand. Dann kam eine lange Zeit nichts außer Bunny, Bunnys Lippen, Bunnys Haut, Bunnys Stimme, Bunnys Haare und ach ja, Bunny. Und dann war der Goldfisch weg. Jap, das würde ihm bestimmt weiter helfen.
 

Gerade als er lauthals seufzen wollte, sah er dass Motoki und die Mädchen eine kleine Menschentraube gebildet hatten und sich alle mit den Händen fuchtelnd etwas erzählten. Wahrscheinlich teilten sie sich mit, wo sie schon überall gesucht hatten.

Schicksalsergeben trat Mamoru ein paar Schritte auf seine Freunde zu, als er ein paar vorbei fliegende Rosenblätter sah, die ihn prompt stoppten. Mit dem unterschwelligen Gefühl der Anwesenheit eines Chores samt Klavierbegleitung drehte Mamoru sich in Zeitlupe um und erblickte sofort den Grund für den Aufruhr der Zierpflanzen. Doch bevor er den Gedanken selber zu Ende denken konnte, hörte er, wie Bunny und die anderen Mädchen hinter ihm im Chor erklangen:
 

„Haruka! Michiru?“
 

~*~*~*~
 

Nachdem Haruka und Michiru von allen ausreichend begrüßt wurden und sich Haruka mit einem „Hallo.“ und Michiru mit einem Lächeln begnügt hatte, liefen sie alle gemeinsam durch das bunte Treiben des Parks.
 

Bunny lief neben Haruka und erzählte ihr melodramatisch vom Verschwinden Günthers, Minako hängte sich an Motoki. Rei, Makoto, Amy, Michiru und Mamoru bildeten die Nachhut.
 

Mamoru mochte Haruka und Michiru. Wirklich. Nur leider musste er sich alle zwei Minuten wieder ins Gedächtnis rufen, dass Haruka eine Frau war.

Er wusste, dass es Blödsinn war. Völliger Humbug. Aber er konnte nicht anders.
 

Er war eifersüchtig.
 

Ein wenig. Ein bisschen. Nicht viel.

Aber genug um alle paar Schritte einen Blick nach vorne zu den Beiden zu werfen.
 

Wieso mussten die beiden sich auch so gut verstehen? Immer, wenn Haruka auftauchte, war er vergessen. Sie plauderten, lachten, Haruka nannte sie Mondgesicht. Pah! Das hatte er zuerst zu ihr gesagt. Schon lange vor Haruka.
 

Mamoru lächelte in sich hinein. Alles Blödsinn. Er liebte es, dass Bunny sich mit allen so gut verstand. Er wollte es gar nicht anders haben.

Nur manchmal, wenn er müde war oder ausgelaugt, so wie jetzt, oder wenn das, was er für sie fühlte, so übermächtig war, dass er sich fast vor Sehnsucht verlor, dann wollte er, dass sie nur ihn sah. Niemand anderen. Dann war er ein Egoist und wollte ihre volle, ungeteilte Aufmerksamkeit.
 

Er Seufzte. Dieser Tag war so lang. So unendlich lang.
 

„Bunny sieht hübsch aus.“
 

Er sah zu Michiru neben sich. Ihr Blick war ebenfalls nach vorne gerichtet. Sie lächelte milde. Mamoru grinste leicht. Ob sie gerade das Selbe über Bunny dachte, wie er über Haruka?
 

“Ja, das tut sie.“
 

Ob sie auch grundlos eifersüchtig war? Genauso grundlos wie er, da Haruka ja eine Frau war? Ob sie sich auch immer ins Gedächtnis rufen musste, dass Haruka eine Frau war?

Moment.

Mamoru rieb sich über die Augen. Seine Gedankengänge waren frappierend. Er brauchte wirklich ganz dringend eine Pause.
 

Doch die bekam er einfach nicht...
 

Nach einer weiteren halben Stunde, die sie vergebens nach Günther gesucht hatten, standen Haruka, Michiru, Motoki und er an einem Getränkestand und unterhielten sich, während die anderen angeführt von Bunny weiter den Park auf den Kopf stellten.
 

Haruka lehnte mit einer Cola in der Hand an einem kleinen Stehtisch und sah amüsiert Bunny hinterher.
 

„Ist sie nicht süß?“
 

Mamoru verkniff sich unter höchster Anstrengungen einen Laut der irgendwo zwischen frustriertem Seufzen, geräuschvollem Augenverdrehen und einem beleidigten Schnauben lag.
 

Ja, Bunny war süß. Sonst noch was Neues? Ach ja. Sie war sexy. Das hatte er heute auch immer wieder zu spüren bekommen…seine Gedanken schweiften wieder ab.
 

„Hast du was?“
 

Mamoru blickte auf, als er merkte, dass Haruka ihn angesprochen hatte. Sah sie nur an.
 

„Na ja, du siehst etwas…verbissen aus.“, ergänzte sie grinsend.
 

Nicht sicher, was er darauf plausibles erwidern sollte, drehte Mamoru sich zu der Theke hinter ihm und nahm seine Cola. Er zuckte leicht mit den Schultern und hoffte, dass Haruka das als Antwort reichen würde und trank einen Schluck Cola.
 

„Lässt sie dich nicht mehr ran?“
 

Mamoru rang nach Luft, als er sich geräuschvoll an seiner Cola verschluckte.
 

Was?! Noch mal zurückspulen. Bitte, was?!
 

Er hustete und versuchte seinen Atem zu regulieren, während Michiru ihm wenig hilfreich auf den Rücken klopfte und Motoki hinter ihm einen Lachanfall bekam.
 

Als der Husten nach ließ, trank Mamoru einen Schluck Cola, lächelte bitter und ging mit dem Vorwand Günther zu suchen einfach weg.
 

~*~*~*~
 

Er war lange nicht mehr so abgespannt gewesen. Es konnte doch nicht sein, dass ihm das alles so viel ausmachte. Er hatte keine Lust mehr. Keine Lust mehr auf diese blöde Wette, keine Lust mehr auf Kirmes und keine Lust mehr einen Goldfisch zu suchen.

Er warf den Kopf in den Nacken und schaute in den Himmel. Es wurde langsam dunkel. Er würde jetzt wirklich gerne nach Hause fahren. Einfach seine Ruhe haben. Zusammen mit Bunny.

Er rieb sich mit den Händen das Gesicht. Es half doch alles nichts. Sie mussten den Fisch finden, sonst würden sie hier nie wegkommen. Mamorus Gang wurde wieder etwas schneller und er sah sich um.

Gerade als ihm auffiel, dass er so ziemlich am Anfang des Parks angekommen war, drang eine Stimme an sein Ohr, die ihn unwillkürlich stillstehen ließ.
 

„Goldfische! Gewinnen sie einen Goldfisch! Jeder Versuch ein Treffer!“
 

Mamorus Gedanken überschlugen sich, als er zu dem kleinen Goldfischstand rüber sah, an dem sie Günther gefangen hatten.

Nein! Das konnte er nicht tun. Das durfte er nicht tun.
 

~*~*~*~
 

„Bunny, sieh mal wen ich gefunden habe!“

„Günther!“

Mit strahlenden Augen drehte sich Bunny zu Mamoru um und nahm ihm freudestrahlend den Beutel mit dem Fisch ab.

„Danke Mamoru, ich bin ja so froh, dass ihm nichts passiert ist.“

Mamoru lächelte leicht schief zurück. Er war ja so ein Held.

Aber was hätte er tun sollen? Sein persönliches Glück war einen Fisch weit entfernt gewesen. Eine halbe Stunde länger und er hätte die Grenze zum Wahnsinn überschritten.

„War er vorhin nicht irgendwie…strahlender?“

Mamorus Herz setzte Sekunden aus, bevor er sich wieder fasste. Ruhig. Er durfte jetzt keinen Fehler machen.

„Das ist nur weil die Sonne nicht mehr scheint.“

‚Ja! Das war gut! Jetzt blöd grinsen und alles wird gut.’

Bunny sah ihn einen Moment lang an. Dann Günther und dann wieder Mamoru.

Sein Lächeln hatte sich in eine seltsame Grimasse verwandelt.

Dann lächelte sie und Mamoru fiel ein gebäudegroßer Stein vom Herzen, als er aufatmete. „Stimmt, da hast bestimmt Recht.“ Bei ihrem Lächeln spürte er wie sein Gewissen ihm kräftig in den Bauch boxte und das tat wirklich richtig weh. Oh… Nein. Das war Motoki.
 

„Na du Held. Das heißt ja dann wir können endlich den Heimweg antreten.“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war penetranter, als Käse roch und Mamoru war dankbar dafür, dass Bunny das nicht mehr mitbekommen hatte, da sie sich schon Rei und den anderen zu gewannt hatte.

„Ja scheint so.“ Er fragte sich wirklich wie Motoki ihn immer wieder durchschaute. Doch gerade war es ihm egal. Hauptsache sie hatten einen Goldfisch.
 

~*~*~*~
 

Irgendwo auf einer Sitzbank im Park saß eine einsame, junge, hysterische Wahrsagerin und aß ein Eis. Als sie neben sich blickte, machte sie eine überraschende Entdeckung. „Na so was! Wer hat dich denn hier ausgesetzt?“ Sie nahm den Beutel mit dem kleinen Goldfisch vom Boden und setzte ihn auf ihren Schoß. Sachte strich sie über das Plastik des Beutels und schloss die Augen, als eine Vision plötzlich wie ein Blitz durch ihren Kopf schoss. „Dieser Schuft!“
 

~*~*~*~
 

Als Mamoru das Klicken seines Haustürschlosses hörte, atmete er hörbar auf. Endlich Zuhause. Nachdem sich alle verabschiedet hatten verlief die Heimreise erfrischend unspektakulär. Bunny saß während der gesamten Bahnfahrt auf Mamorus Schoß und beobachtete zu seinem Glück die ganze Zeit über den Goldfisch, so dass sie nicht merkte, dass er allen männlichen Wesen im Umkreis von zwei Metern böse Blicke zuwarf. Das sollte ab heute wohl seine neue Macke sein, die er nicht mehr so leicht weg bekam.
 

Bunny betrat hinter Mamoru die Wohnung. Sie lächelte leicht. Das war ein wirklich langer Tag gewesen. Mal sehen. Vielleicht würde sie es für heute gut sein lassen. Er hatte sich wirklich tapfer geschlagen.

Sie schloss die Tür hinter sich, zog ihre Schuhe aus und folgte Mamoru ins Wohnzimmer. Den Beutel in dem Günther schwamm, legte sie auf den Wohnzimmertisch.

„Mamoru?“

„Ja?“ Er setzte sich in den großen Sessel neben dem Tisch und sah zu ihr auf.

„Kann ich heute wieder hier schlafen? Meine Mutter hat nichts dagegen.“

Sie sah ihm in die Augen und merkte plötzlich, wie sie nervös wurde. Seine Augen…

Bunny bemühte sich zu lächeln. Ganz belanglos. Als wäre das eine ganz normale Frage gewesen. Als wüsste sie nicht mehr, als sie vorgab. Eigentlich war es auch eine ganz normale Frage. Es war dumm so nervös zu sein.

Sie schlief oft hier. Und sie freute sich immer. Sie freute sich darüber in seiner Nähe sein zu können. Doch seit Vorgesten machte seine Nähe sie nervös. Ihr Puls schlug immer höher, wenn er sie berührte. Ihr Herz setzte immer aus, wenn er sie ansah. Sie verhielt sich anders seit der Wette. Absichtlich und unabsichtlich. Sie bewegte sich anders. Bewusster, als ob er ihr die ganze Zeit dabei zusah. Sie sah ihn öfter an, als sonst. Immer wenn er in Gedanken war, nutze sie diese Momente um ihn anzusehen. Jedes Mal entdeckte sie etwas Neues an ihm, was sie faszinierte. Er war so groß, seine Haut leicht gebräunt. Seine schlanken Hände, sein Hals, seine langen Wimpern.
 

Sie biss sich kaum merklich auf die Lippen, als sie merkte, dass ihre Gedanken abdrifteten und sie ja eigentlich noch mitten im Gespräch waren.
 

„Klar kannst du.“ Er lächelte. Bunnys Herz schlug höher. Sie unterbrach ihren Blickkontakt und sah auf den Boden, strich sich nervös eine blonde Strähne aus dem Gesicht.
 

“Gu…Gut, also…“ Wieso war sie nur so nervös?

„Kannst du Günther für heute irgendwo unterbringen? Morgen kauf ich ihm ein kleines Aquarium.“

„Sicher.“ Seine Stimme. Sie mochte seine Stimme. So sanft und so erwachsen. Viel erwachsener als sie.

„Das ist super, also…ich…geh dann mal ins Bad.“ Sie drehte sich um und verließ mit hochrotem Kopf das Wohnzimmer. Im Flur lehnte sie sich mit dem Rücken an die Wand und atmete tief durch. Atmen Bunny. Atmen.

Sie musste fast laut auflachen. Sie waren seit über zwei Jahren ein Paar und sie fühlte sich, als hätte sie ihn gerade erst kennen gelernt.
 

Mamoru sah ihr noch nach, als sie aus dem Wohnzimmer ging. Er schmunzelte. Sie war manchmal so süß, dass er sie am liebsten sofort geküsst hätte. Er liebte es, wenn sie nervös wurde. Einfach so. Ohne Grund. Nur wenn sie sich ansahen. Man konnte den Moment, an dem ihr Herz anfing schneller zu schlagen, in ihren Augen erkennen. Dann spielte sie mit ihren Haaren und biss sich leicht auf die Unterlippe…
 

Mit einem Seufzen stand Mamoru auf und schnappte sich den Beutel mit Günther Nummer Zwei und durchsuchte seine Schränke nach einem Behältnis, das groß genug war.

Wenn er sich noch mehr Sachen einhandelte, die er Bunny verschweigen musste, dann sollte er wohl lieber Buch führen, damit er sich nicht in seinen Lügennetzen verstrickte. Okay, das war jetzt etwas übertrieben. Es war eine Wette und ein Fisch. Dennoch gefiel es ihm nicht sie anzulügen. Schließlich war sie auch immer ehrlich. Es gab keinen ehrlicheren und reineren Menschen als Bunny…
 

Nachdem er den Goldfisch aus seinem Beutel befreit hatte, stellte er ihn in seiner heutigen Unterkunft auf den Wohnzimmertisch und setzte sich wieder in den Sessel. Er schloss die Augen einen Moment und genoss die Ruhe.
 

Er dachte noch einmal über den Tag nach. Es war so anstrengend gewesen. Dabei sollte er solche Tage doch eigentlich genießen. Sie waren zusammen mit Freunden am Strand und im Vergnügungspark. Na ja, wenn so darüber nachdachte, hatte er es ja auch genossen. Ihre Nähe. Es machte ihn glücklich…wahnsinnig…aber auch glücklich.
 

Er dachte über Bunnys Kuss nach. Über ihre Worte. Er warf den Kopf in den Nacken und seufzte. Er hatte ihr gar nichts dazu gesagt. Na ja, nach seiner nächtlichen Aktion, als er sie im Schlaf küsste, hätte er auch nicht gewusst, was er ihr sagen sollte.

Mit einem Mal fühlte er sich wie das größte Arschloch. Bunny wollte mehr Aufmerksamkeit oder mehr…Zuwendung…was auch immer. Und genau nachdem sie versucht hatte ihm das mitzuteilen, schloss er eine Wette ab, die einem pubertierenden Teenager alle Ehre gemacht hätte. Na Bravo.
 

Eigentlich sollte er sofort mit diesem Blödsinn aufhören. Hier und jetzt. Sie war seine Freundin. Sie war unschuldig, lieb, ehrlich und einfach ein Engel. Er sollte jetzt sofort zu ihr gehen und sie küssen. Ihr alles erzählen.
 

Er schaute auf den Fisch neben sich auf dem Tisch.

„Na ja…fast alles.“

Ob sie sauer sein würde. Immerhin war es Bunny. Wirklich sauer war sie nie. Eingeschnappt vielleicht. Oder sie würde ihn auslachen…er würde sich auslachen, wenn er sie wäre.
 

Mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck wandte er sich Günther zu.

„Was meinst du Günther?“

„…“

Doch Günther dachte nicht daran mit ihm zu sprechen.

„Schuldige, darf ich dich so nennen? Immerhin bist du nicht Günther.“

„…“

„Also Günther, soll ich es ihr sagen?“

„…“

„Immerhin ist sie meine Freundin…und meine Familie.“

„…“

Mamoru seufzte.

„Ich sehe schon. Du bist auch überfragt.“

„…“

„Aber ich denke, ich weiß was richtig ist.“

„…“
 

Etwas schwerfällig erhob sich Mamoru von seinem Sessel und ging langsam aus dem Wohnzimmer.

„Na dann, danke für das Gespräch.“

„…blubb…“
 

~*~*~*~
 

Mamoru ging in die Richtung in der er Bunny vermutete. Er würde ihr die Wahrheit sagen. Er würde die Wette beenden, Motoki seine dämlichen hundert Euro geben und wenn Bunny sauer war, würde er sie küssen bis sie eben nicht mehr sauer war. Jap, sein Plan war Narrensicher…vielleicht.

Er seufzte. Heute bestimmt schon zum hundertsten Mal. Er hatte einfach keine Lust mehr darauf. Diese Wette war dämlich und wenn er dieses Schmierentheater noch eine Sekunde länger durchzog, wäre er noch viel dämlicher.
 

Er ging Richtung Gästezimmer, denn die Badezimmertür war offen und es brannte kein Licht. Doch als er an seinem Abstellraum vorbeiging, blieb er plötzlich stehen. Er hörte Bunnys Stimme. Neben ihm. Er drehte sich zur Tür um und sah, dass sie einen Spalt breit offen war.

Was machte sie da?

Er legte eine Hand an die Tür und schob sie ein kleines Stück weiter auf.

Sein Blick fiel sofort auf Bunny, die sich ihr Handy ans Ohr hielt.

Sie telefonierte. Aber wieso in der Abstellkammer? Na ja, Bunny halt. Er zuckte mit den Schultern und wollte sich gerade umdrehen um im Wohnzimmer auf sie zu warten, als er etwas hörte, dass ihn wie elektrisiert still stehen ließ.
 

“Nein, Minako. Ich schwör’s, Mamoru hat keine Ahnung.“
 

Er konnte nicht weitergehen. Wovon hatte er keine Ahnung? Er wollte nicht lauschen. Aber es war ja nicht so, dass er einfach nur seinen Namen gehört hatte. Er wäre weiter gegangen, wenn sie gesagt hätte: ’Mamoru ist im Wohnzimmer.’ Aber jetzt. Mein Gott, kein Mensch wäre jetzt wieder gegangen.

Er nahm die Hand von der Tür. So leise und geräuschlos wie möglich. Dann blieb er einfach stehen und versuchte zu verstehen was Bunny sagte.
 

„Nein, ich werde es ihm auf keinen Fall sagen. Das zieh ich bis zum Ende durch.“
 

„Ja, sein Gesicht am Strand war klasse. Du hättest ihn einmal im Liebestunnel sehen sollen…und dann davor.“
 

‚Was? ....Was, was, WAS?’ Mamorus Gedanken überschlugen sich. Wovon redete sie?
 

„Ich hab mir noch einiges Ausgedacht. Danke übrigens, für die Erdbeeridee. Die war Klasse.“
 

„Oh ja, das ist gut. Danke, du hast die besten Ideen, Minako.“
 

Die Ereignisse von denen Bunny sprach, schossen wie Bilder durch seinen Kopf. Doch noch immer erkannte er nicht Wirklich den Sinn hinter Bunnys Worten. Bis plötzlich…
 

“Ja ich bin mir sicher, dass er die Wette schon bereut.“
 

Die Wette.
 

“Hast du gesehen, wie er den halben Tag lang geguckt hat?“
 

Sein Herzschlag setzte aus. Mindestens ein paar Sekunden.
 

„Als hätte er in eine Zitrone gebissen.“
 

Sie wusste es.
 

In seinem Kopf überschlugen sich seine Gedanken. Sein Puls raste.

Sie wusste es. Aber woher? Wie? Und wie lange schon?

Bunnys erste Sätze, die er belauscht hatte, sickerten nach dieser neuen Erkenntnis in sein Bewusstsein und verursachten ein heilloses durcheinander.
 

Erdbeeren.
 

Liebestunnel.
 

Strand.
 

Unendlich viele Eindrücke strömten auf ihn ein. Er sah Bunny vor sich. In ihrem Bikini. Wie sie das Eis aß. Wie sie sich im Liebestunnel an ihn kuschelte. Wie sie ihn mit Erdbeeren fütterte…an das Knappe T-Shirt was sie dabei trug. An das Handtuch, das sie trug, als sie aus der Dusche kam…das alles…alles…das war Absicht??!
 

Mamoru musste schwer schlucken. Er war fassungslos. Sie hatte von der Wette gewusst. Weiß der Teufel wo her, aber sie wusste es und…und sie spielte mit ihm.

Mamoru hätte beinahe laut gelacht. Immerhin das war…das war Bunny. Bunny! Er wäre die letzten Tage beinahe wahnsinnig geworden und das alles war geplant! Von Bunny!

Er hielt kurz inne. Sie hatte mit ihm geflirtet. Heftig geflirtet. Und dabei auch noch unschuldiger gewirkt, als jemals zuvor. Wow. Also wirklich, wow.

Das war…hinterlistig. Richtig heimtückisch.

Mamoru spürte wie ein Gefühl in ihm hochstieg. Irgendwas zwischen Wut, Erstaunen und Nervosität. Sie hatte ihn verarscht! Er hatte sich die letzten Tage zum Volldeppen gemacht. Wie sollte er jetzt reagieren?
 

„Ja, ich muss zugeben, es macht mir wahnsinnig viel Spaß.“
 

Mamorus linke Augenbraue zuckte nach oben, als er sie weiter sprechen hörte. Spaß? Es hatte ihr Spaß gemacht?

Die Fragen und Gedanken in seinem Kopf rotierten, vermischten sich mit den Bildern der letzten Tage und die widersprüchlichsten Gefühle durchströmten ihn, so dass er auf einmal ganz ruhig wurde. Er wurde ganz ruhig, die Bilder in seinem kopf vermischten sich und formten schließlich eine Lösung. Eine Idee.
 

Auf seinem Mund breitete sich ein amüsiertes Grinsen aus, als er fast unhörbar einen Satz murmelte:
 

“Na warte Bunny, spielen kann ich auch.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Von: abgemeldet
2008-05-10T18:42:11+00:00 10.05.2008 20:42
ach komm schon mamoru, sie liebt nur dich...

das war nicht die feine englische art, mein lieber.... i-wo auf dem platz ist jetzt ein einsamer günther und verreckt
Von:  prinzessin_serenity
2007-07-29T21:20:21+00:00 29.07.2007 23:20
Hi Bebe!
Wie ich schon mal gesagt hab: DU BIST EIN GOTT!!!
Ich bewundere deinen kreativen Einfallsreichtum mit der du diese wundervolle Geschichte schreibst! Vor allem du bemühst dich die Eigenschaften der Charaktere aus dem Anime beizubehalten, so dass man sich wirklich vorstellen kann, dass Bunny& Co auch wirklich so handeln könnten. Das ist rictiger, wahrer FANFIC!
Das gelingt keinem so gut wie dir!
Mach unbedingt weiter so! Wir wollen alle, dass es bald ne Fortsetzung gibt!
Looking forward to it!
Dein Fan, Therry
Von:  Ascadeliah
2007-07-18T20:52:37+00:00 18.07.2007 22:52
omg, das ja voll der hamma geiles ff ich leibe ihn jetzt schon.
und echtmal die idee ist klasse, jetzt wird mamoru also auch spielen bin schon gespannt wie es weiter geht. ^^
und die sache mit günther einfach genial. ^^.
ich lach mich echt noch schrott über die peinlichen sachen die passiert sind.
freu mich über das nächste kap.
LG
Shinku
Von:  _Anni_chan_
2007-07-16T15:41:50+00:00 16.07.2007 17:41
Wie kannst du nur?? Wie kannst du uns das nur antuhen?? T^T
Erst so lange brauchen und jetzt auch noch bei so ner spannenden Stelle aufhören??*g*
Einfach hammer das Kappi!
-Günther!!! *weglach* das Fischchen sollte nen eigenen Fanclub bekommen!!
- Bunny is aber auch machmal naiv! einfach inner Abstellkammer so laut telen!!
Was Mamo wohl jetzt vor hat??? *schon ganz gespannt ist*
Das gibt wohl noch richtig Krieg was?? ^____^
Mein Freund is auch schon ganz verzweifelt gewehsen weil er die story noch nicht weiter lesen kann!!!^^ (hab dir ja schon mal erzähl das der mit liest!!)
Also bitte hau in die Tasten und schreib gaa~anz schnell weiter!! (Und bitte nicht wieder so lange warten...sonst platzt hier noch mal einer vor Neugierde!^^ =und das willst du doch nicht verantworten oder??)
gaanz liebe grüße!! *knuddel*
Von: abgemeldet
2007-07-15T16:21:23+00:00 15.07.2007 18:21
Ich find die Geschichte total spannend! Bin echt "aufgeregt" wie es nun weiter geht!
Hoffe, bald kommt Dein nächstes Kappi!
Lg
Steppi
Von: abgemeldet
2007-07-10T23:18:41+00:00 11.07.2007 01:18
wooooooooooooooooooow wow wowowowwww!! voll das megatolle kappi!!!ich liebe deinen schreibstil einfach sooo sehr^^die worwahl und so.richtig profi^^ war aber wirklich sehr böse von dir,dass wir alle so unendlich lang daruf warten mussten *puh..beleidigt-bin* >.< als entschädigung, find ich, müsste das näxte kap noch diese woche kommen!!! vor allem weils jez so richtig prickelnd wird ^^..was Mamo wohl vor hat??..mhh..vllt will er nun eisblock spielen,so als ob ihn nix davon,was Bunny macht,in irgendeiner weise tangiert?mhh,nää..zu gemein..passt net zu mamochan.aber die wette wird er nun auf jeden fall durchziehen wollen..das steht fest O.O man,freu ich mich schon xD...muhahahaa! aber diesmal wirklich: S C H N E L L!!!!!
viele lube grüsche von dem grössten fan deiner story(jawohl!)
kuris-chan ^^
ahja:daaanke für die widmung*bis über beiden ohren strahl haaaaaaa* =DD <3
Von: abgemeldet
2007-07-10T00:16:13+00:00 10.07.2007 02:16
mensch bebi, so kannst du doch nicht einfach aufhören! ;-(
das ist gemein. schnell weiterschreiben. bitte. hdl
Von: abgemeldet
2007-07-03T13:01:25+00:00 03.07.2007 15:01
Ich bin wirklich begeistert! Es sit so witzig und ich lag wirklich am boden...ich kann mich kaum noch halten^^
bin gespannt, wie es weitergeht
greetz
Von:  MangaMaus85
2007-07-02T06:14:26+00:00 02.07.2007 08:14
Ooohhh, deine Story wird ja immer besser und vor allem lustiger *g*
Bin gespannt, was Mamo nun vorhat und wie das alles ausgeht ^^
Von: abgemeldet
2007-06-30T16:24:52+00:00 30.06.2007 18:24
Hi!

Oje ^^. Jetzt wirds bestimmt so richtig lustig, wenn der eine versucht, den anderen zu verarschen. Aber es is irgendwie auch schade, dass er jetzt von ihrem Plan weiß. Wieso telefoniert die auch in seiner Abstellkammer???
Freu mich schon auf das nächste Cjap!
Bis dann!

Chichi86


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