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Sex Pistols

Seto & Joey
von

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Wettstreit mit ungeahnten Folgen

Halli Hallo, Leudies
 

Wieder mal was neues. Also, diese FF ist eigentlich sehr spontan entstanden, obwohl ich dann viel darüber nachgedacht habe. Und ich habe lange überlegt sie niederzuschreiben, deswegen brauch ich eure Kritik oder euer Lob!
 

Ich hoffe, sie gefällt euch!
 

Eure Swaja

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“ Sie können mich hier rauslassen.”, drang die Stimme des Mannes nach vorne zu dem Chauffeur. Dieser nickte und hielt am Straßenrand an.

“ Wann soll ich Sie wieder abholen?”.

Der junge Mann, der nun aus dem hinteren Teil des schwarzen Benz ausstieg winkte ab.

“ Ich denke nicht, dass ich Ihre Dienste heute ein weiteres Mal in Anspruch nehmen werde, Paul.”.

Der Angesprochene nickte, setzte den Blinker und fädelte sich wieder in den noch ziemlich ruhigen Verkehr ein.

Am Bordstein stand nun der Brünette und fuhr sich einmal durch die Haare. Die Tasche wurde aufgenommen und die Schultern strafften sich einmal.

Seine Schritte lenkte sich nach links.

Trostlos war diese Gegend, farblos, verwaschen, doch er wusste, dass dies sich änderte, sobald es dunkel war und die ruhelosen Geister wie Katzen durch die Gegend strolchten. Noch letzte Woche zählte er sich auch ab und an zu diesen Gestalten, auch wenn er andere Orte bevorzugte, beispielsweise Shinjuku.

Doch dies hier schien dem Mekka der Hostclubs nicht im Geringsten zu ähneln.

Schließlich kam er vor einem Haus zum stehen. Wenigstens sah dieses einigermaßen annehmlich aus.

Ein Schild, das vermutlich in der Nacht durch Lichter weithin sichtbar gemacht wurde, hing über der Tür.

“ Amusez”, war darauf zu lesen und auch ohne seine Französischkenntnisse konnte der Mann den Sinn ohne Probleme verstehen.

Hier sollte man herkommen um sich zu amüsieren.

Der Blick fiel auf das Plakat, das neben der Tür in einem Kasten hing.

Drei junge Männer waren darauf abgebildet, alle in knappen Lederoutfits, Halsbändern und Leinen. Darüber prangte in rot “ Sex Pistols”.

Der Mann seufzte.

“ Na, dann Wettschulden sind Ehrenschulden.”, murmelte er zum eigenen Motivieren, wäre aber am liebsten wieder umgedreht. Die blauen Augen, seine größte Waffe, blinzelten in den Himmel.

Er, Seto Kaiba, würde das packen, warum auch nicht!

Aber wenn er Kuya Saigo in die Hände bekam, hätte dieser nichts mehr zu lachen.
 

----------------------------------------------- Feedback ------------------------------------------
 

“ Was meinst du, Kaiba-san? Wer wird sich diesen Fisch an Land holen?”, fragte der Dunkelhaarige und setzte sein Glas an. Die dünnen Lippen seines Gegenüber ließen ein spöttisches Lächeln zu.

“ Das fragst du noch?”. Er sah ungnädig zu dem neben ihm Sitzenden. Kuya Saigo war ein Unternehmer, den die Kaiba Cooperation schon oft unterstützt hatte. Kuya und Seto hatten sehr oft zusammen gearbeitet, doch nun war die Saigo Companie auf dem Weg nach ganz oben und es entstand langsam so etwas wie Konkurrenz zwischen den beiden Unternehmen. Doch nicht so zwischen den Unternehmern selbst.

Seto kannte Kuya sein halbes Leben lang, sie waren keine Freunde, doch gingen sie ab und zu etwas zusammen trinken.

Nun stand am nächsten Tag die Zusammenarbeit mit einer großen Firma aus dem Westen an, die sich zwischen der Saigo Companie und der Kaiba Cooperation nicht zu entscheiden vermochte.

“ Pass nur auf, dass dir dein Hochmut nicht mal das Genick bricht.”, lachte Kuya und klang dabei wie ein kleiner Junge.

“ Und du solltest nicht zu sorglos sein.”, meinte Seto Kaiba und leerte sein Martiniglas.

“ Noch einmal dasselbe für uns Beide.”, wies sein Nachbar den Barmann an und wandte sich dann zu Seto um.

“ Wenn du dir so sicher bist, dann lass uns doch einen kleinen Einsatz wagen.”, schlug der Schwarzhaariger vor und lächelte spitzbübisch.

Seto zog eine Augenbraue nach oben, eine Geste, die er sich garantiert hatte patentieren lassen.

“ An was hattest du denn gedacht, Saigo-san?”, er beugte sich interessiert nach vorne. Er hatte keine Angst, seine Firma besaß einen so guten Ruf, er würde den Fisch morgen auf jeden Fall an Land ziehen.

“ Okay, derjenige der morgen das Geschäft nicht abschließen kann, muss eine Aufgabe erledigen, die ihm der andere auferlegt.”, überlegte Kuya laut während er das Martiniglas in Händen drehte.

“ Allerdings sind Geschäftsaufgabe und sexuelle Tätigkeiten davon ausgenommen.”, fügte er schnell hinzu und lachte.

“ Schade.“ Kaiba nahm einen Schluck des süßen Schnapses. Eine Aufgabe? Was sollte da schon groß dabei sein?

“ Okay, ich bin dabei. Da muss ich mir ja was für dich ausdenken. Und glaube mir, dass werde ich.”, prophezeite er und schüttelte Kuyas dargebotene Hand, womit der Deal besiegelt war.

“ Wie gesagt, pass auf, dass du mit deinem Stolz nicht mal auf die Nase fällst, Kaiba-san.”.

Kuya stand auf und zog sein Jackett an. “ Ich muss los, immerhin will ich ja fit sein für morgen!”, grinste er und ging aus der Bar.
 

“ Das kann doch nicht sein, warum nur?”, entrüstete Kaiba sich und hätte am liebsten den Kopf auf den Tisch geschlagen. Kuya lachte laut und klopfte ihm auf den Rücken.

“ Jeder muss mal verlieren, Kaiba.”. Die anderen Männer am Tisch lachten ebenfalls.

Seto funkelte ihn an, damit er endlich schockgefrostet unter den Tisch fiel.

“ Du hast den Typen garantiert bestochen, warum sonst sollte er die Saigo meiner Firma vorziehen?”.

Kuya schüttelte den Kopf. “ Nein, habe ich nicht. Sieh es ein, Seto- san, du hast verloren!”.

Kaiba fuhr sich durch die Haare. “ Das ist nicht fair!”.

“ Sie sind ein schlechter Verlierer.”, grinste Kei, der Bruder von Kuya, und leerte sein Bier in einem Zug.

“ Und nun zu meiner Aufgabe.”, sagte Kuya und verschaffte sich damit uneingeschränktes Gehör der anderen.

Kaiba hatte das Gesicht in Händen verborgen. Er wollte es gar nicht wissen. Warum nur hatte die Kaiba Cooperation verloren. Er hatte noch genau die Stimme des amerikanischen Unternehmers in den Ohren: “ Es tut mir leid, Mister Kaiba, aber Mister Saigo hat mehr Verbindungen in Amerika und deshalb besseres Pflaster dort. Außerdem, keinen Zweifel, Sie haben Japans stärkstes Unternehmen unter ihren Fittichen, wir haben aber gemerkt, dass wir ein Unternehmen mit noch nicht ausgeschöpftem Potenzial brauchen. Es tut uns leid.”

Ja, ihm tat es auch leid, aber um sich.

Kuya genoss es im Rampenlicht zu stehen und machte es nun zusätzlich dramatisch.

“ Ich habe mir etwas überlegt. Seto Kaiba kennt man ja eher als kühlen, gefühlslosen Work Aholic, deswegen hab ich mir etwas überlegt, dass in genau die andere Richtung geht.”.

Seto sah auf, das klang gar nicht gut.

“ Damit es allerdings nicht zu grausam wird und wir ja ab und zu gerne mal die Gegend unsicher machen gehen, bin ich in diesem Milieu geblieben.”.

Ein scharfer Blick traf ihn von der Seite.

Kuya beugte sich nach vorne. “ Sagt dir der Club Amusez etwas?”.

Die anderen Männer am Tisch nickte und lachten, doch Kaiba schüttelte den Kopf.

“ Da gibt es eine Tanzgruppe…”.

“ Nein!”, barst Kaiba auf. “ Du willst nicht… dass ich… das kann nicht dein Ernst sein!”

Kuya lehnte sich mit einem selbstgefälligen Grinsen nach hinten.

“ Oh doch! In zwei Monaten findet in dem Club eine große Veranstaltung statt und ich will, dass du mit den Sex Pistols dort auftrittst.”.

“ Den- was?”.

Kei lachte. “ Den Sex Pistols, sind Sie vom Mond?”.

Kuya zischte und ließ seinen Bruder so verstummten. “ Unser feiner Kaiba- san ist bessere Gegenden gewohnt, das Moulin Rouge wäre vielleicht gerade gut genug für ihn. Und da er nicht einmal von seinem hohen Ross hinunter schaut, verpasst er so einiges.”.

Er nahm einen Schluck seines Martinis. “ Die Sex Pistols ist eine Tanzgruppe, die nur aus Männern besteht. Also, doch nicht unbedingt schlecht für dich, oder? Du sagst doch immer, du kannst mit Frauen nichts anfangen.”.

Seto sah entgeistert zu Roland, seinem Sekretär, der als seelische und moralische Stütze mitgekommen war.

“ Na, traust du dich nicht? Der große Seto Kaiba hat Angst vor ein bisschen Tanz?”.

Kuya wusste genau wo er hin stechen musste, um Kaiba zum Austicken zu bringen.

“ Ich mach es! Dir werden noch die Augen übergehen.”.

Kuya grinste und kritzelte etwas auf einen Zettel. “ Hier, die Anschrift. Ich sag dem Besitzer Bescheid, dass du am Montag anfängst.”.

Kaiba nickte, bedeutete Roland mitzukommen und stürmte aus der Bar.

Kuyas siegessicheres Lächeln blieb. “ Na, dann bin ich ja mal gespannt…”.
 

--------------------------------------- Feedback End -----------------------------------------------
 

Seto seufzte abermals. Roland leitete jetzt zwar stellvertretend die Firma und er hatte ja auch immer noch Handy und Lap Top, trotzdem stank die Sache zum Himmel.

Er war kein Tänzer! Und erst recht keiner in zwei Monaten!

Dennoch… wenn er jetzt kuschte, dann war er wirklich feige.

Mit Schwung öffnete er die Tür und trat ein.

Was sollte an so ein paar läppischen Tänzen schon schwer sein?
 

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Na, da hat sich unser guter Kaiba ja was eingebrockt!

Wird er letztendlich wirklich Tanzen und wir wird er mit seinen neuen “ Kollegen” zurecht kommen?
 

Wenn ihr wollt, erfahrt ihr das im nächsten Kapitel.
 

Was meint ihr, soll ich weiter schreiben?
 

Man liest sich,
 

Eure Swaja

Wie war das? Eins, zwei, hepp?

Halli Hallo, Leudies
 

Vielen Dank für euer reges Interesse!^^

Ich hab mich total über die 3 neuen Leser gefreut, aber natürlich auch sehr über meine Stammleser, die auch diesmal wieder zur Stelle waren.

Ich hoffe, das neue Kapp gefällt euch!
 

Bye, eure Swaja
 

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1.Kapitel: Wie war das? Eins, zwei, hepp?
 

Er sah einen dunkeln Gang, an dessem Ende baumelte ein glitzernder Vorhang. Seto verzog den Mund. Hoffentlich war der Rest nicht auch so kitschig.

Mit einer Hand schob er den Vorhang beiseite, die Pailleten klapperten leise. Es klang irgendwie verloren in dem leeren Raum.

Von der Tür kam direkt auf die Tanzfläche. Ein großes Parkettoval, das an den Seiten von einer erhöhten, mit Teppich ausgelegten Kante umrandet wurde. Links neben dem Eingang war gleich die langestreckte Bar, die an der gesamten Wand entlang führte. Ein hölzerner Tresen in Mahagoni- Optik gab dem ganzen eine edle Note. Entlang der Tanzfläche waren überall Tische aufgestellt, mit Rundcouchs und kleinen Sesseln darum, in roten Samt gekleidet, der gut zu dem hellblauen Antsrich der Wände und dem dunkelblauen Teppich passte.

Schließlich war rechts noch eine kleine, flache Bühne, ein Vorhang dahinter. An beiden Seiten daneben Türen mit den unverkennbaren Männchen darauf.

Seto sah sich um. Das Licht war nicht an, das einzige Licht kam aus der Türöffnung hinter ihm.

" Hallo?" fragte er in die Stille hinein. Keine Antwort.

Plötzlich öffnete sich eine Tür am Ende der Bar und ein junger Mann trat heraus. Er schien nicht viel älter zu sein als Kaiba selbst und hatte kurz geschnittenes, grünes Haar. Sein Ohrläppchen zierte ein kleines, silbernes Kreuz. Er musterte Seto aus wachen, dunkelgrünen Augen. " Entschuldigen Sie bitte, wir haben noch geschlossen.", bemerkte er höflich und der spanische Akzent in seiner Stimme war deutlich heraus zu hören.

" Ich... sollte heute hier her kommen.", gab Kaiba zurück, bis sich jedoch gleich danach auf die Zunge. Noch hätte er umdrehen, die ganze Sache hinter sich lassen können. Doch er wusste, dass sein Stolz ihn dann umbringen würde.

Es war eine verdammte Zwickmühle. Einmal verbot ihm sein Stolz sich zu erniedrigen und das würde er mit dem Tanzen ohne Zweifel tun. Andererseits wollte er Kuya auf keinen Fall die Genugtuung erleben lassen, dass er, Seto Kaiba, sich drückte. Sein Kumpel blies sich ja schon damit auf, dass er gegen ihn gewonnen hatte.

" Ah, ja, naürlich, Seto Kaiba. Ist ein wenig dunkel hier, ich hab dich nicht gleich erkannt. Kuya hat mit mir telefoniert und gesagt, dass du heute kommst. Nur deswegen hab ich ja die Tür vorne aufgelassen. Aber weißt du, manche können es einfach nicht erwarten und ich hasse ungebeten Gäste.", plapperte der Mann drauf los und ließ Seto kaum zu Wort kommen. Dieser nutzte eine pflichtgemäße Atempause und schaltete sich dazwischen. " Sie sind dann also José Tempano, der Besitzer des Amusez?".

Der Angesprochene nickte. " Jap, aber duz mich doch, immerhin gehörst du ja ab jetzt zur Crew, wenn ich Kuya richtig verstanden hab. Du willst also bei den Sex Pistols mitmischen.".

" Von wollen kann keine Rede sein, ich habe eine Wette verloren und werde nun meinen Einsatz einlösen in dem ich in dieser putzigen Show irgendwo im Hintergrund mithampel.", knurrte Seto und fuhr sich durch die Haare.

Sein Gegenüber hatte mit einem Mal einen schwer zu deutenden Blick.

" Im Hintergrund wird glaube ich ein wenig schwierig... Na gut, komm, ich stell dich erstmal den Jungs vor.".

Seto hob eine Augenbraue. Warum war der Spanier mit einem Mal so komisch?

Dieser war schon halb in der Tür, aus welcher er vorhin so urplötzlich aufgetaucht war, verschwunden. Mit schnellen Schritten setzte sich Seto neben José. Dieser stieg eine Treppe hinauf, in dem Gang am Ende befanden sich rechts drei und links zwei Türen. Eine dieser Türen stand offen und Gelächter drang daraus hervor.

" Ich hab eine Überraschung für euch, Jungs.", sagte José laut und trat in das Zimmer. Seto folgte ihm und sah sich mit einem Mal drei jungen Männern gegenüber, die ihn überrascht musterten. Ein kleiner Blonder schaute verdutzt von dem Spanier zu ihm und wieder zurück. Er war es auch der seine Sprache zuerst wieder fand.

" Ähm... ist das nicht... Seto Kaiba?".

José nickte grinsend. Nun runzelte sich die Stirn des Jüngeren noch ein wenig mehr. " Was macht der hier?", kam es von der anderen Seite, wo ein weiterer Mann mit blonden Haaren saß, allerdings schien er älter und schaute ihn eher argwöhnisch an.

" Darf ich euch vorstellen, der vierte Sex Pistol.".

Kurz war eine Stille im Raum, die beinahe schon unheimlich wurde, doch dann prustete der dritte fremde Mann im Raum in seinen Kaffee. " Guter Scherz, Gurke.", sagte er zu dem Spanier und mit einer schwungvollen Handbewegung beförderte er ein paar seiner langen, urtümlicher Weise weißen Haare über die Schulter nach hinten.

" Das ist kein Witz, Bakura. Kaiba hier hat eine Wette verloren und nun soll er mit euch zusammen in der Show tanzen.".

Nun war José es, der angestarrt wurde wie ein bunter Hund mit Karos.

" Wie bitte?", stieß der Straßenköterblonde vor, der rechts saß.

" Reg dich nicht auf, Joey, ich sage nur ein Meter Siebenundachtzig!".

Kaiba sah ihn verdutzt an. Was hatte den seine Größe damit zu tun? Doch anscheinend bewirkte sie doch etwas, denn der kleinere Blonde und der Weißhaarige, Bakura war wohl der Name, sahen nun wesentlich glücklicher aus und löcherten nun ihren blonden Freund, Joey, mit Blicken.

" Das ist doch perfekt, Joey-kun.", meinte der Kleine mit strahlenden Augen.

" Ich weiß nicht, der sieht nicht so aus, wie als hätte er schon jemals in seinem Leben getanzt.".

Kaiba wollte schon heftig widersprechen, als er sich gewahr wurde, dass es stimmte.

Joey legte den Kopf schief, was ihm das Aussehen eines Hundes verlieh. Jedoch eines Hundes, der nicht besonders begeistert über das Eindringen Setos in sein Revier war. " Sag ich doch. Vergiss, es José!".

Der Spanier legte seine Hand beruhigend auf den Oberarm des Blonden.

" Ich habe Kuya aber versprochen, dass er es versuchen darf.".

" Ich will auch nur einen läppischen Tanz mitmachen, ich kann auch irgendwo hinten herumhüpfen, dann bin ich wieder weg.", schaltete Kaiba sich zum ersten Mal dazwischen, woraufhin er einen scharfen Blick aus einem Paar brauner bekam.

Der andere Blonde rührte in seiner Kaffeetasse. " Ja, Joey, lass es ihn doch erst einmal versuchen. Wenn er sich nicht anstrengt oder es nicht hinbekommt, dann kann er doch immer noch gehen, hm?".

" Wir haben aber keinen Tanz, wo er einfach mal so im Hintergrund tanzen könnte, Matt!".

Der Weißhaarige, der das Gespräch bisher grinsend verfolgte hatte, lehnte sich nun vor. " Er könnte doch bei Hungry Eyes mit machen, dann hättest du auch endlich einen Partner.".

Matt nickte begeistert, doch Joey schien immer noch nicht überzeugt.

" Bisher ging es doch auch ohne, außerdem mag ich Paartanz nicht so.".

" Stell dir mal vor, wie toll das wär, wenn zwei Paare einen exat gleichen Tanz zu Hungry Eyes machen!", schwärmte Matt mit glänzenden Augen und langsam merkte Joey, dass er hier gegen Wände redete. Geschlagen seufzte er.

" Na okay, von mir aus, aber wehe, der strengt sich nicht an.", meinte er grummelnd und ruckte mit dem Kopf in Setos Richtung.

" Worauf du wetten kannst.", knurrte dieser zurück.

Matt sprang grinsend auf. " Okay, dann hätten wir das ja geklärt, also Seto-".

" Kaiba.".

" Nicht Seto?", Matt seufzte. " Schön, Kaiba-kun. Ich bin Matt Ishida, das da ist Yami Bakura und der Sturkkopf da hört auf den Namen Joey Wheeler.".

" Schön, dann weiß ich ja, wie ich den Köter zur Ordnung rufen kann.", gab er zurück, woraufhin wieder ein scharfer Blick aus Joeys Richtung geflogen kam.

" Du willst aber nicht wirklich darin tanzen, oder?", wollte Matt wissen und ruckelte an dem langen, weißen Mantel, Kaibas Lieblingsstück.

" Ach, ich dachte so was trägt man beim Tanzen!", antwortete er ernst und als Joey sich die flache Hand an den Kopf schlug, ergänzte er. " Natürlich nicht, ich hab anderes Zeug dabei.".

" Gleich raus, die Tür rechts ist ein Bad.", erklärte Matt lächelnd.

" Ach, du kannst dich ruhig hier umziehen.", sagte Bakura plötzlich mit einem perversen Grinsen.

Joey knuffte ihn in die Seite. " Hey, ich wollte mein Essen noch ein wenig im Magen behalten.".

Seto schenkte dem Blonden einen eisigen Blick.

" Keine Angst, den Anblick meines Adoniskörpers habt ihr gar nicht verdient.".

Das Kichern Matts begleitete ihn nach draussen.
 

In einen dunkelblauen Trainigsanzug gekleidet, den Mokuba ihn mal geschenkt und der jetzt seine Premiere hatte, ging er die Treppe hinunter und fand die anderen Jungen ebenfalls in Sportsachen in dem Clubraum.

" Edel.", bemerkte Bakura und deutete auf das geschwungene "KC", das Logo seiner Firma, auf dem Rever.

" Wer hat, der hat.", gab er zurück und bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Joey ihn wütend anstarrte.

" Du musst mich ja verdammt interessant finden, Köter, sonst würdest du mich ja nicht die ganze Zeit anstarren!".

Joey knurrte. " Nein, das ist Feindobservierung, außerdem heiße ich Joey.".

" Vergessen.", antwortete Seto schulterzuckend und wandte ihm den Rücken zu. Der Blonde sah aus, als würde er gleich einen Mord begehen.

Matt lachte leise und stellte sich vorsichtshalber zwischen die Streithähne.

" Lasst uns anfangen. Wir gehen zu Beginn immer eine Stunde Joggen.", sagte er zu Seto gewandt.
 

Exat eine Stunde später kamen die Sex Pistols nacheinander wieder in den Club getröpfelt. Seto merkte, dass er lange keinen Sport mehr gemacht hatte. Er keuchte und versuchte seinen Atem zu beruhigen.

Matt legte eine CD in die Anlage und neben Seto dröhnte plötzlich " Call on me" aus den Boxen, es schmiss ihn beinahe zur Seite.

Matt und Joey begannen mit verschiedenen Aufwärmungsbewegungen und der Brünette versuchte nur noch hinterher zu kommen. Na toll, wenn das die Aufwärmung war, wollte er gar nicht wissen, wie die Tanzsession wurde.

Plötzlich schmissen die anderen Drei sich auf den Boden und Seto ging schnell mit herunter, doch er konnte machen was er wollte, er konnte das Tempo nicht halten. Nach dem schnellen, hektischen Song kam ein ruhigeres Lied und nun dehnten sich die Jungs. Seto seufzte und war froh, dass er sich etwas entspannen konnte. Dennoch war er total außer Puste. Nach einer halben Stunde verstreuten sich die anderen. Seto lag flach auf dem Rücken und pumpte wie ein Marienkäfer. Plötzlich warf sich ein Schatten über ihn.

" Bist du etwa schon geschafft?".

Er stöhnte. Nicht der!

Joey sah mit missbilligenden Blick auf ihn herunter.

" Lass mich erst mal zu Luft kommen.".

Der Blonde kniete sich neben ihn. " Überleg es dir, noch kannst du aufhören.".

Seto legte eine Hand über die Augen und blinzelte gegen das Licht um Joeys Gesicht sehen zu können. Der hatte nämlich zur Abwechslung mal nicht abwertend sondern besorgt geklungen.

Der Brünette setzte sich auf und sah Joey in die Augen.

" Nein, ich gehe nicht. Schon allein um dir einen Strich durch die Rechnung zu machen.".

Joey lachte freudlos auf und richtete sich auf. Er bot Seto die Hand zur Hilfe an, doch dieser ignorierte die Geste und stand ebenfalls auf.

" Wollen wir?", fragte Matt locker und warf Seto eine Wasserflasche zu.

" Da Seto, äh, Kaiba nur einen Tanz mitmachen will, würde ich sagen nehmen wir Hungry Eyes, das Kernstück. Paartanz ist bestimmt auch eher seine Sache als die Modern und Jazz Dinger.".

Der Firmenleiter zuckte die Schultern. Er hatte etwa so viel verstanden, wie ein Chinese in Deutschland, aber das war ja egal.

Plötzlich öffnete sich die Tür, die zu dem Seiteneingang führte. " Nadja!", rief Matt wie ein kleines Kind und sprang zu der jungen Frau, die hereintrat.

" Hallo, Matt-chan.", sagte sie lachend und wuschelte durch die blonden Haare.

Die Frau mit der hellbraunen, lockigen Mähne erblickte mit einem Mal den brünetten Firmenleiter. " Seto Kaiba?", fragte sie verwirrt.

" Nein, unser vierter Sex Pistol.", lachte Bakura.

Die brünette Frau namens Nadja riss die Augen auf. " Nee, nicht wirklich, oder?".

Sie kam auf Seto zu. " Nadja Gecrean.". Er schüttelte die dargebotene Hand.

" Was machst du schon hier, Kim ist noch nicht da.".

" Ich weiß, aber ich wollte eigentlich noch ein wenig Budenschwung machen.".

Matts Augen leuchteten plötzlich auf. " Du kannst uns doch helfen.".

Schnell erläuterte er ihre den Wetteinsatz Setos und sie musterte ihn von oben bis unten.

" Du willst also bei Hungry Eyes mittanzen, na dann, los! Ich würde vorschlagen, zur Eingewöhnung machen wir erst mal unsere kleine Vertrauensübung, da können wir Kaiba-kun auch gleich in die Runde aufnehmen.".

Seto spitzte ungewollt die Ohren. Vertraungsübung? Das klang aber gar nicht vertrauenserweckend. Dieses Wort kam eigentlich gar nicht in seinem Wortschatz vor.

Die Brünnette drehte sich schwungvoll zu ihm um. " Du kennst das bestimmt.", meinte sie und bedeutete den Jungs einen Kreis zu bilden.

" Ich fang gleich mal an.", meinte Matt strahlend und stellte sich in die Mitte des Kreises. Mit dem Rücken zu Yami Bakura. Dann breitete er die Arme aus, schloß die Augen und ließ sich, ganz gerade nach hinten fallen.

Bakura fing ihn ohne Probleme auf. Als Matt in die Arme seines Tanzpartners fiel, öffnete er die Augen und lächelte diesen kurz an. Bakura gab die Geste zurück und stellte ihn mit Schwung in eine waagerechte Position. Dann ließ Matt sich zu Joey fallen, der ihn auch sofort hielt und wieder nach oben schob. Seto war ein wenig überfordert, als er plötzlich den kleinen Blonden vor sich sah.

Wieder ließ sich dieser gerade nach hinten kippen und Seto fing gerade noch so auf. Matt lächelte ihn von unter her an. " Siehst du, war doch gar nicht so schlimm.".

Seto schüttelte den Kopf und schob ihn nach oben, dass er zwei Schritt nach vorne stolperte. " Hey, nicht so hastig.", äffte Bakura und führte die Runde weiter. Als er bei Seto war, konnte der ihn gerade noch so kurz vor dem Boden abfangen. Der junge Mann grinste ihn von unten spöttisch an. " Na, für die Hebefiguren musst du aber noch ein wenig an deiner Kraft arbeiten.".

" Welche Hebefiguren?", fragte Seto gelangweilt und mit hochgezogener Augenbraue zurück.

" Diese zum Beispiel.", sagte Bakura und ehe Seto wusste wie ihm geschah, hatte sich der Junge mit der ungewöhnlichen Haarfarbe vom Boden abgestoßen, hielt sich an seinen Schultern fest und segelte durch die Luft, um dann auf seinem Rücken zu landen. Seto, geschockt von der Aktion, versuchte Bakura abzuschütteln. Dieser lachte und sprang von dem Rücken dea Brünetten.

Er versetzte dem Firmenleiter einen leichten Tritt in den Rück, der ihn nach vorne stolpern ließ.

" Jetzt du, Blauauge.", grinste Bakura.

Seto straffte die Schultern und grummelte. Matt udn Nadja waren zurückgetreten. " Du bist uns zu lang und zu schwer!", entschuldigte sich der Blonde. Auch Bakura war außerhalb des Kreises, lehnte an der Bar und lächelte aufmunternd. Nun stand nur noch Joey da. Der sah sich ebenfalls verwirrt um.

Bakura nickte ihm zu. " Na los, du bist der Einzige, der das lange Elend halten kann.".

Joey seufzte und drehte sich zu seinem Partner. Dieser sah ihn missbilligend an.

Er versuchte sich zu entspannen, Gott, er musste sich doch nur fangen lassen, das war doch gar nichts. Nur fallen lassen und darauf vertrauen, dass Joey ihn fing.

Vertrauen...

Eine Sache, die ein Seto Kaiba gar nicht gut konnte.

Joey hatte die Arme verschränkt und tippte sich ungeduldig auf den Oberarm.

" Wird das heute noch was?", fragte er schließlich genervt.

Seto knurrte und stellte sich hin, doch irgendetwas in ihm sträubte sich total. Joey stöhnte auf und drehte sich nun seinerseits zu Seto um. Er machte seinen Körper total steif und schloß die Augen.

Hoffentlich fing der Brünette ihn auch wirklich. Bei den anderen Beiden Jungs hatte er am Anfang auch Angst bei dieser Übung gehabt, besonders bei Bakura,d er auf viele nicht besonders vertrauenserregend wirkte, doch er hatte die Erfahrung gemacht, dass vor allem Fremde, einem eigentlich nichts böses wollte. Also ließ er sich kippen. Er spürte die Sekunde des freien Falls und war sich schon afst sicher, dass er gleich unsanfte Bekanntschaft mit dem Parkett schließen würde, doch da spürte er Setos Arme unter seinen und den sanften Ruck, der seinen Fall stoppte.

Er öffnete die Augen und sah direkt in zwei eisblaue Meere. Schlagartig breitete sich eine sanfte Röte auf seinen Wangen ab.

Wow, was für Augen...

Auch Setos Wangen wirkten einen Stich gesünder. Warum sah ihn dieser junge Mann so komisch an? Schnell hiefte er ihn wieder auf und die Beiden sahen beschämt zur Seite.

Matt lachte leise. „ Alles okay bei euch?“.

Seto nickte und wandte sich mit dem üblichen, kalten Gesichtsausdruck um.

„ Warum auch nicht?“, setzte er hinzu.

Joey räusperte sich und ignorierte ihn.

„ Okay... dann üb ich am besten mit den Beiden die Schritte durch.“, schlug Nadja vor und nickte zu den Streithähnen.

Matt gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. „ Du bist ein Schatz. Wir gehen nach draussen üben, aye?“.

Nadja lachte und nickte. „ Aye.“.

Damit schnappte Matt den Weißhaarigen an der Hand und zog ihn nach draussen, nicht ohne Seto noch einmal schemlisch zu zu zwinkern.
 

Doch Seto hatte nicht die Zeit sich Gedanken über diese Geste zu machen, denn die brünette Frau baute sich vor ihm auf.

„ Hast du überhaupt ansatzweise eine Ahnung vom Tanzen?“, fragte sie mit immer noch leichtem Lächeln.

„ Na ja...“.

„ Nein.“, antwortete Joey für ihn und funkelte ihn an.

Seto erwiderte den Blick kalt. Die junge Frau zog eine Augenbraue hoch und sah vom einen zum anderen.

„ Na, das wird ja spaßig mit euch. Wollen wir es doch erst einmal ausprobieren. Passt auf. Kaiba, du machst mit dem rechten Fuß einen Schritt nach vorne, dann tippst du den linken auf der Stelle auf, wieder den rechten, dann einen Schritt mit dem linken zurück und den rechten Fuß tippen, wieder den linken.“, sie machte es vor und Seto versuchte zu folgen.

„ Das Ganze zweimal.“.

Seto wiederholte.

„ Jetzt machst du einen Schritt nach links oben, dann den rechten Fuß überkreuz und den linken nachziehen.“.

Hätte sie ihm nur die Anweisungen gegeben, hätte der Firmenleiter wahrscheinlich überhaupt nichts verstanden, doch da sie mittanzte, ging es ganz gut.

„ Okay, schwieriger Teil jetzt. Linker Fuß, Hacke, Spitze, Hacke Spitze. Rechter Fuß, Hacke, Spitze, Hacke Spitze. Dann die Kombination vom Anfang noch mal.“.

Seto tat wie ihm geheißen und war selber verwundert, dass es ganz gut klappte.

Nadja ließ ihn alles noch zwei- dreimal wieder holen und zeigte ihm dann die Armhaltung, die er mit Joey zusammen beachten musste.

Dann tanzte er zum ersten Mal mit dem Blonden zusammen. Dieser kannte die Schritte bereits und ließ sich auf ihn ein. Es klappte ziemlich gut, das dachte anscheinend auch Joey, den seit Beginn der Trainigsstunde hatte kein fieses Kommentar mehr seine Lippen verlassen.

„ Gut, und jetzt drehst du dich mit vier kleinen Schritten im Kreise und hebst Joey dabei auf deine Hüften.“.

Seto guckte wie ein Auto, doch der Blonde seufzte nur, sprang leicht an und stützte sich mit der Seite des Beines auf Setos Hüfte ab. Dieser schob sie unbewusst leicht vor.

„ Okay, und jetzt drehen.“.
 

Gut zwei Stunden später öffnete ein geschaffter Seto Kaiba die Tür zu seiner Villa und ging in sein Schlafzimmer. Nach dem Duschen und dem Umziehen legte er sich ins Bett und nahm seinen Lap Top zur Hand.

Für gewöhnlich arbeitete er noch ein, zwei Stunden, doch sobald er nur ein Dokument aufrief, fielen seine Augen zu.

Er seufzte, verfluchte innerlich Kuya, Joey & Co, und schlief zum ersten Mal in seinem Leben sofort tief ein.
 

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Tja, Seto-chan, da kommt noch einiges auf dich zu!

Für alle Fragenenden: Ich habe Matt als einzigen Chara aus Digimon genommen, weil ich in 1.) knuffig finde und 2.) er einfach von dem Aussehen passte.^^
 

Ich und Kommi-Kasten freuen sich auf viel Post!
 

Man liest sich!
 

Heal, eure Swaja

Matt, die Obstkiste

Okay, der Titel ist blöd. * zunge rausstreck*
 

Vielen, vielen Dank für die vielen Kommis. Das spornt echt an.

Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen,
 

eure Swaja
 

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3. Kapitel: Matt, die Obstkiste
 

Am nächsten Morgen wachte ein vom Muskelkater geplackter, verschlafener und äußerst verspannter Firmenleiter auf für seine Verhältnisse ziemlich spät auf.

Er kämpfte sich aus dem Bett, doch der Schmerz in seinen Armen machte es ihm bald unmöglich überhaupt aufzustehen.

Schließlich, er schätzte auf knapp zwei Minuten, dabei waren es zehn, hatte er es geschafft und war tatsächlich bis ins Bad gekommen.

Der Blick in den Spiegel ermunternte ihn nicht wirklich zum weiteren Verlauf des Tages. Er sah aus wie drei mal durch den Wolf gedreht. Die Haare standen in alle Richtungen ab, die Augen blinzelten müde unter den halboffenen Lidern hervor. Gott, noch nie war er so müde!

Und heute sollten die Proben schon eher anfangen, damit sie mehr Zeit hatten.

Er streckte sich. Was die anderen Sex Pistols wohl noch gemacht hatten, nachdem er gegangen war. Da war es ja erst um Acht gewesen.

Er schlug sich einmal an die Stirn. Hallo?

Jetzt sprach er schon, als wäre er einer von denen und als würde es ihn wirklich interessieren.

Diese Jungs kümmerten ihn in keinester Weise. Er würde mit ihnen tanzen und dann auf nimmer Wiedersehen in ihrem Club hinter sich lassen. Er zählte jetzt schon die Tage, bis dieser ganz Spuk endlich vorbei sein würde.

Ein Schwapp Wasser fand den Weg in sein Gesicht und rüttelte die Lebensgeister wach.

Dann lenkte sich sein Schritt in das Untergeschoß zur Küche.

„ Guten Morgen. Du hast aber lange geschlafen. Bist du krank?“, schallmeite es ihm fröhlich entgegen.

Seto seufzte, grummelte etwas in sich hinein und schnappte sich seine Lieblingstasse mit der blaugedruckten Aufschrift „ I`m the boss!“ aus dem Schrank. Noch halb im Schlaf goß er den Kaffee in die Tasse und zog das Oberteil seines Pyjamas enger um sich.

War es eigentlich immer so frostig draussen, wenn man aus einem warmen Bett kam.

Er drehte sich zu Mokuba um, der mit munteren Augen am Frühstückstisch saß und ihn angrinste.

„ Warum bist du nicht in der Schule?“, knurrte er.

„ Weil wir Ausfall haben.“, antwortete Mokuba quietschvergnügt und ging nicht weiter auf seinen grummeligen Bruder ein.

Seto nickte und trank seinen Kaffee in einem Zug leer. Das heiße Getränk mindestens fünfmal täglich hatte seinen Hals inzwischen so abgebrüht, dass er die Tasse mit einem Mal leeren konnte.
 

Nach einer ausgiebigen Dusche fühlte der Firmenleiter sich schon um einiges besser. Er hatte noch genügend Zeit sich ein wenig um die Firma zu kümmern und dann seelenruhig zu dem Club zu fahren.

Er wusch sein Gesicht und schäumte es dann mit ein. Der vollautomatische Rasierkopf surrte leise und entfernte die kleinen, kaum sichtbaren Häarchen auf seinem Kinn und Wangen.

Plötzlich ging ihm wieder der Rhythmus von Hungry Eyes durch den Kopf. Er zählte leise von Eins bis Acht und schon setzten sich seine Füße in Bewegung und er wiederholte die Schritte vom Vortag. Völlig in Gedanken merkte er nicht wie die Tür aufglitt.

Das Räuspern holte ihn schlagartig wieder in die Realität zurück.

Da stand sein Bruder breit grinsend in der Tür und bedachte ihn mit einem mehr als amüsierten Blick.

Es war aber auch ein zu komisches Bild!

Seto, nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet, Rasierschaum im Gesicht und tanzte sich einen Wolf.

Mokubas Mund verzog sich immer weiter, bis er schließlich laut losprustete.

„ Was machst du denn da? Den Tanz der nimmer nachwachsenden Barthäarchen?“. Er lachte lauthals und hielt sich stützend am Türrahmen fest.

Seto versuchte ihn mit einem seiner kältesten Blicke einzufrieren oder wenigstens zum Schweigen zu bringen, doch der Jüngere ließ sich nicht beruhigen. Wütend spülte Seto den Schaum herunter.

„ Haben wirs dann?“, fragte er genervt.

„ Warte.“, stieß Mokuba lachend hervor und rappelte sich dann auf. „ Ja.“.

„ Da hab ich aber Glück.“, echote der Firmenleiter und drängelte sich an seinem Bruder vorbei. Eine zarte Röte hatte sich auf seinen Wangen niedergelassen.

„ Warte doch. Warum hast du eben getanzt?“.

„ Ich habe nicht getanzt, ich habe versucht besseres Licht zu bekommen, in dem ich mich anders hinstelle.“, versuchte der Brünette abzulenken, bekam dafür aber nur einen ungläubigen Blick seines Bruders.

„ Ah ja, und dabei hast du dich gedreht um zu sehen, ob inzwischen urplötzlich auch ein Spiegel an der Tür hängt.“.

„ Genau, du weißt doch schon alles, warum fragst du noch?“, meinte Seto ernst, doch Mokuba lachte leise.

„ Okay, ist schon gut. Wenn du es mir nicht sagen willst, bitte. Ich krieg es schon noch raus., er grinste siegessicher. „ Ich habe meinen Augen überall!“.

Seto lächelte diabolisch zurück. „ War das eine Drohung?“.

Mokuba machte Hundeaugen. „ Ich würde es mir doch niemals wagen, dir zu drohen, Onii-chan.“.
 

Seto saß in seinem Chevrolet und steurte ihn durch den leicht fließenden, tokyiotischen Verkehr ins Shinosaka Viertel. Am Tag sah es hier teilweise zum fürchten aus. Graue Betonmassen, die kleinen, bunten Vorhänge wie ironisch dazwischen. Doch Seto konnte sich durchaus vorstellen, dass es Nachts ganz anders aussah. Dass dann die Lichter blinkten und hungrige Körper, geifernde Augen ins Warme und Feurige locken wollten.

Der eingebaute CD-Wechsel startete gerade eine neue Musikscheibe, als der Fahrer auf eine bekannte Person am Rand aufmerksam wurde. Er bremste und hielt neben dem junge Mann.

„ Hey, Bakura.“.

Der Angesprochene drehte sich überrascht um und beugte sich mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen herunter.

„ Na, mein Hübscher, wie kann ich dir helfen?“, fragte er mit lasziver Stimme.

Seto blinzelte überrascht, was hinter seiner Sonnenbrille jedoch weitestgehend verborgen blieb. Dann schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht.

„ Was hast du denn zu bieten?“.

„ Ich kann dir ein Schäferstündchen bieten, dass du nie vergessen würdest.“, schnurrte der Weißhaarige, doch es klang eher gefährlich als süß.

Seto stieg der Duft von frischen Brötchen in die Nase.

„ Für den Anfang würde mir ein Brötchen zum Vernaschen reichen.“, meinte er lachend und setzte sie Sonnenbrille ab.

Bakura stutzte, doch dann erkannte er den Brünetten. Er lachte lauthals.

„ Und ich dachte schon...“.

„ Hör auf zu denken und steig ein.“, meinte der Firmenleiter, als es ein kleiner Peugot wagte hinter ihm zu hupen.

Bakura ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder.

„ Was sollte das eben?“, fragte Seto und konzentrierte sich auf den Verkehr.

Bakura knisterte neben ihm mit der Plastiktüte der Brötchen.

„ Was?“

„ Die Anmache.“.

Bakura grinste selbstgefällig und streckte die Arme über den Kopf, sein schlanker Körper rutschte noch etwas weiter in die Stoffsitze.

„ Na ja, ich dachte du wolltest etwas von mir und ich dachte, so eine kleine Nummer vorm Frühstück bringt mir ein bisschen extra Taschengeld.“, er lächelte breit.

Seto zog eine Augenbraue hoch. „ Extra Geld? Du hast es wohl besonders nötig, hm?“.

Ein wissendes Glänzen schlich sich in die braunen Augen. „ Nee, ich garantiert nicht...“.

Seto ignorierte diesen Kommentar beflissentlich und parkte auf dem realtiv großen Parkplatz des Amusez.

Bakura stieg aus dem Wagen, streckte sich abermals und verschwand dann im Inneren des doppelstöckigen Gebäudes.

Als Seto eintrat schallte ihm nur ein „ Weck die anderen“ aus der Küche entgegen.

„ Warum sollte ich?“, gab er gelangweilt Kontra.

Ein weißhaariger Kopf lugte aus der Getränkekammer hinter der Bar.

„ Weil sonst was geflogen kommt!“. Und tatsächlich, eine Sekunde später segelte eine Brötchentüte auf ihn zu.

Seto zuckte die Schultern und ging in die obere Etage.

Er öffnete die erste Tür links und schrak zurück.

Der Raum war komplett mit einem riesigen Bett ausgestattet, mit roter Seide bespannt. An den hohen Bettpfosten hingen Handschellen, am anderen Ende Fußfesseln. Rote Tücher wechselten sich mit schwarzen an den Wänden ab, Kerzen sollten wahrscheinlich angenehmes Dämmerlicht schaffen.

Kopfschüttelnd trat Seto aus dem Raum zurück und atmete mit dem Schließen der Tür erst einmal tief durch. Was. War. Das???

Wollte ihm vielleicht irgendjemand was sagen? ( Ich könnte ihm das ja erklären, aber hab grad keine Lust!^^)

Mit ein wenig Scheu öffnete er die gegenüberliegende Tür.

Der Raum war fast leer, Matrazen waren auf dem Boden ausgelegt, ein Schrank quetschte sich in eine Ecke.

Seto hob spöttisch die Augenbraue. Vor ihm auf dem Boden lagen zwei blonde Gestalten. Die eine wie eine Katze zusammengerollt und in die Decke gekuschelt, die zweite lag quer über die Matrazen gestreckt auf dem Rücken und schnarchte wie drei Sägen.

„ Aufstehen.“, grummelte der Brünette, was, wie man sich denken kann, nicht besonders viel Wirkung zeigte. So versuchte er erst einmal den kleiner Blonden zu wecken, in dem er diesem die Deke wegzog. Matt knurrte etwas in sich hinein und zog an dem Stück Stoff um es zurück zu erobern.

Mit einem Ruck hatte Seto die Decke hinter sich geworfen und den Kleinen dabei einen halben Meter durch den Raum befördert.

Verwirrt öffnete er blinzelnd die Augen.

„ Kaiba...san?“, maunzte er leise.

„ Aufstehen, Frühstück.“, sagte er gelangweilt.

„ Wo ist Baku-kun?“, wollte Matt immer noch halb im Schlaf wissen.

„ Er macht Frühstück.“.

Der Blonde stand auf und streckte sich. Er wuselte herum und zog sich eine Jeans und ein Shirt über.

„ Hast du eine Ahnung, wie man den Köter wach bekommt?“, fragte der Brünette und deutete auf Joey. Matt lachte leise. „ Köter?“.

Er ging zu Seto, schnappte ein Brötchen aus der Tüte und ging auf den noch Schlafenden zu. „ Sieh zu und lerne.“.

Matt kniete sich neben seinem Freund und wedelte mit dem Backwerk vor der Nase des Jungen herum.

Kurz rümpfte sich die Nase des strohblonden, jungen Mannes, die Lider öffneten sich flatternd.

„ Essen...!“, hauchte er und wollte nach dem duftenden Brötchen schnappen, doch Matt zog es zurück.

„ Erst aufstehen.“, bestimmte der Jüngere und stand auf.

Joey grummelte undefinierbares Zeug in sich hinein, stemmte sich dann aber nach oben. Unter seinem verwuschelten Pony fiel sein Blick plötzlich auf Seto.

„ Was macht der denn hier?“.

Seto rümpfte die Nase. „ Ich bin pünktlich zum Training hier, im Gegensatz zu euch.“.

Joey gähnte und versuchte gleichzeitig „ Tsetsetse“ zu machen, was zu einem komischen Geräuschemix verkam.

„ Wie bitte?“.

„ Hahaha.“, machte Joey freudlos und zog sich etwas über.
 

Seto setzte sich zu Bakura ab und übernahm dessen Laufrhythmus.

„ Was ist das eigentlich für ein Zimmer, wenn man bei euch die Treppe raufgeht, gleich links?“, fragte er mit nach vorne gerichtetem Blick.

Bakura grinste ihn an. „ Das ist Matties Arbeitszimmer.“.

„ Was ist mit meinem Arbeitszimmer?“, wollte der Jüngste wissen, holte ein wenig auf und drängte sich zwischen die beiden Größeren. Er blinzelte sie von unten hinweg an.

„ Kaiba ist anscheinend in dein Zimmer gestolpert.“, berichetet der Weißhaarige lachend.

Matt errötete schlagartig und räusperte sich. „ Ist egal.“, tat er nuschelnd ab.

Seto sah ihn an. Er hasste es, wenn man ihm keine oder nur halbe Antworten gab. Warum war der Blonde mit einem Mal so komisch?

Joey runzelte die Stirn. Seto schien vorzuhaben, Matt aufzufragen, doch wie man deutlich sah, war das dem Jüngeren gar nicht genehm.

Noch bevor der Brünette also zu einer Frage ansetzen konnte, war Joey gleich auf, stubste ihn sanft in die Seite und rief:

„ Na, du Schnecke? Kriegst mich nicht!“.

Seto sah ihn bloß undefiniert an.

„ Kleinkind.“, meinte er gelangweilt.

Joey schenkte mit einen ungläubigen Blick. „ Du traust dich nicht? Du hast doch nur Angst, dass ich schneller sein könnte als du!“.

Damit hatte der Blonde einen wunden Punkt getroffen. Seto schnaubte missbilligend und setzte dem schnellen Jungen hinterher, der Matt einmal zu zwinkerte.

Dieser lächelte dankbar, verfolgte die Beiden und rief: „ Wer als Erster am Club ist.“.

Bakura lachte und reihte sich in die rennende Gruppe ein. Er überholte seinen kleinen Tanzpartner spielend, als dieser hinter ihm plötzlich hauchte.

„ Baku-chan, willst mal was Tolles sehen?“.

Mit glitzernden Augen drehte sich der junge Mann um, doch in diesem kurzen Moment der Unkonzentration zischte Matt an ihm vorbei.

„ Wie wär es mit meiner Hinteransicht?“, lachte er.

So Joey schlug zuerst an und rief „ Erster.“.

Dem folgte knapp das „ Zweiter“ von Seto.

Matt kam ebenfalls lachend an und meinte „ Dritter.“.

Schließlich erreichte auch Bakura das Ziel. „ Erster von hinten!“.

„ Bist du das nicht sowieso immer?“, meinte Joey mit einem zweideutigen Unterton.

Bakura grinste pervers und zwinkerte. „ Ich hatte außerdem eine phänomenale Aussicht, das wollte ich mir nicht entgehen lassen.“, meinte er und ließ die Hand auf Matts Hintern klatschen.

Seto sah verwirrt von einem zum anderen. Joey bemerkte den konfusen Blick und kniff dem Brünetten spielerisch in die Wange.

„ Das musst du nicht verstehen, ist was für Erwachsene, gell?“ .

Seto schnaubte, doch ein warnendes Blitzen von Matt hielt Joey von einem weiteren, bissigen Kommentar ab.

Der Blonde betrat den Club, doch legte einen Finger auf die Lippen als er leise Musik aus dem Tanzraum vernahm.

„ Nadja.“, hauchte er.

Und tatsächlich werkelte das die junge Frau, mit einem Besen in der Hand und geschlossenen Augen, und vollführte ein Paar Tanzschritte.

Sie schien vollkommen in der Musik gefangen, bemerkte die Jungen nicht.

Joey und die anderen hatten an der Ecke angehalten und beobachteten Nadja.

„ Sie tanzt wunderschön, oder?“, flüsterte Matt.

„ Warum tanzt sie nicht bei euch mit?“, wollte Seto wissen.

Matt senkte den Blick, auch Bakura und Joey sahen weg.

„ Sie hat sich vor Jahren beim Tanzen schlimm verletzt und traut nun beim Paartanz keinen mehr. Das war ihr Steckenpferd. Sie hat Jahre nicht getanzt und behauptet immer, sie will auch gar nicht mehr. Aber wenn wir sie dann so sehen, glauben wir ihr das natürlich nicht.“, meinte Matt seufzend.

Joey ging plötzlich los und als die Brünette ihren Freund entdeckte, lächelte sie wie eh und je, als sei gar nichts gewesen.

Auch die anderen Sex Pistols kamen hinzu.

„ Kaiba, schön, du bist auch wieder mit von der Partie. Super, dass du nicht aufgibst!“, meinte Nadja und knuffte ihn leicht in die Seite, woraufhin sie nur einen befremdeten Blick kassierte.

„ Seid ihr schon aufgewärmt?“.

Joey schüttelte den Kopf.
 

Nach einer Stunde waren die jungen Männer gedehnt und gewärmt, beziehungsweise halb zerissen und gekocht, wenn man Seto fragen würde, aber da das hier keiner tut, fingen sie sofort mit dem Training an.

Joey und Seto wiederholten mit agriebiger Entschlossenheit die bereits gelernten Tanzschritte.

Nadja stieß hinzu.

„ Sehr schön, du hast dir alles gut gemerkt, Seto. Ich glaube, wir können langsam zu dem schwierigeren Teil übergehen. Dein Hebefiguren!“.

Es war als hätte ein Donner eingeschlagen und die Meinungen der Tänzer glatt gespalten. In Matts Gesicht stand die helle Freude in leuchtenden Buchstaben, Bakura grinste, doch Joey schien so gar nicht glücklich mit dem neuen Aktionsgebiet.

Nadja lachte und winkte Matt heran.

„ Du übst die ganzen Figuren erst einmal mit Matt. Joey, du übst zeitgleich mit Bakura. Du kennst sie ja schon theoretisch und Bakura kennt sich mit dem Heben aus. So, Kaiba, ihr kommt von dem Frontstep-step, Backtsep-step. Jetzt drehst du dich nach vorne, Matt lässt sich rückwärts in deine Arme fallen, na erkennst du was wieder?“.

„ Die Vertrauensübung.“, grummelte er und fing Matt unter den Armen auf.

„ Jetzt ist wichtig, dass du ihn gut hältst, noch ein wenig mehr unter die Achseln, genau.“.

Nadja korrigierte die Haltung noch ein wenig. „ So, nun wird’s spaßig! Matt holt sich nach vorne Schwung, wie auf einer Schaukel. Dann drehst du ihn nach rechts, verlagerst dein Gewicht aufs linke Bein und hebst das rechte. Dann musst du dich schnell nach rechts verlagern und das linke Bein heben, denn Matt-chan fliegt da lang. Du beschreibst also mit deinen Armen einen Kreis.“.

Seto ließ die Sätze einen Augenblick auf sich einwirken, doch mehr als „ und“ sowie „ das“ und „ dein“ hatte er nicht verstanden.

„ Schau her.“, meinte Bakura und zeigte mit Joey die Figur. Zwar sah sie nicht wirklich glücklich aus, vor allem der Blonde nicht, aber Seto konnte sich ein Bild machen.

Er versuchte die Figur mit Matt und zu seinem Erstaunen klappte sie sogar halbwegs. Nadja lachte lauthals. „ Hey, Tanzen soll Leichtigkeit und Anmut ausdrücken. Du siehst aus, als würdest duwas schleppen. Matt ist doch keine Obstkiste. Etwas mehr Ausdruck bitte.“.

Seto schnaubte und sie probierten es wieder und wieder.

„ So, nun die nächste. Als erstes üben wir mal die erste Phase. Matt rennt auf dich zu, du legst deine Hände an seine Hüfte. Er wird auf deine Hüfte springen, dabei schiebst das Becken nach hinten. Anschließend kommt eine Vorwärts- Stoßbewegung.“.

„ Eine- was?“, fragte Seto nun knallrot.

Bakura zeigte ihm die Bewegung, doch so sehr viel besser ging es ihm nun auch nicht, denn bei dieser Figur sprang der Partner auf die Hüfte und er, Seto, musste ihn dann mit der Hüfte nach oben stoßen. Und das sah nun schon sehr... anstößig aus.

Dennoch blieb ihm nicht viel Zeit zum Nachdenken, denn der junge Blonde hatte schon zum Rennen angesetzt, sprang an, griff nach Setos Schulzern und schwang die Beine herum. Jetzt machte sich Setos schnelle Auffassungsgabe bemerkbar. In Sekundenschnelle setzte er die Information über diese Figur um und ließ das Becken der Bewegung des anderen folgen. Die Hände schlossen sich um die Seiten. Matt war zierlich, fast so als könnte er unter seinen Finger zerbrechen. Dann stieß er die Hüfte nach vorne, doch kaum war Matt in der Luft, gab es einen Ruck und der Junge krachte gegen seine Brust. Keuchend sank er an ihm herab auf den Boden und blieb ächzend in der Hocke.

„ Matt, was hast du, alles okay?“, rief Joey erschrocken und stürzte auf seinen Kollegen zu. Der Angesprochene sah mit schmerzverzerrtem Gesicht, aber schalkblitzenden Augen und schiefem Lächeln auf.

„ Du hast einen harten Stoß.“, meinte er und nur einen Augenblick spätr prustete Nadja los.

„ Du bist vielleicht versaut!“, gab Matt grinsend zurück und rappelte sich auf.

„ Du musste meine Hüfte loslassen, sonst wird das nichts.“.

Seto war gerade dabei sich von dem Schock zu erholen und nickte nur leicht.

So wiederholten sie die Figur immer und immer wieder, bis selbst Nadja zufrieden war.

„ Gut, jetzt gehen wir in die Vollen. Die eigentliche Hebefigur entsteht erst aus dieser. Diesmal musst du Matt mit noch mehr Schwung abstoßen. Halt ihn diesmal allerdings an den Hüften weiter fest, aber so herum.“, sie korrigierte die Handhaltung. „ Mach mal.“

Seto machte mal und Matt flog über seinen Kopf hinweg, spannte den Körper an und stand plötzlich einem nahezu perfekten Handstand auf seinen Schultern.

„ Halten, halten.“, rief Nadja und legte ihre Hand als Stütze an.

„ Das ist der Standstütz. Du hältst Matt über deinen Kopf fest. Jetzt kommt der schwierige Part. Er lässt sich langsam an deinem Rücken herunter gleiten, du hälst ihn soweit wie es geht. Dann greifst du blitzschnell unter deinen gegrätschten Beinen durch, packst seine Hände und ziehst ihn unter dir durch und im besten Fall steht ihr dir dann gegenüber.“.

Seto guckte wie ein Auto. Ah ja... jetzt noch mal zum mitmeißeln.

„ Und im schlechtesten Falle?“.

Nadja lächelte leicht schief. „ Dann liegt Matt mit einem Genickbruch unter dir und du hast ein Mordverfahren am Hals.“.

Seto fiel sprichtwörtlich die Kinnlade herunter. „ Na toll...“.

Von oben kam ein helles Lachen. „ Hey, wir schaffen das schon, Kaiba-san, ich kenn mich aus.“.

Der Brünette sah nach oben und direkt in zwei blaue, blitzende Augen. Er nickte, ein Nicken kam zurück.

Langsam ließ er Matt hinunter gleiten, winkelte die Arme an um ihn weiter festhalten zu können. „ Okay, ich lass jetzt los!“, stieß er keuchend hervor, ließ los, fasste unter seinen Beinen durch und tatsächlich spürte er kurz darauf Matts Hände in seinen. Beinahe hätte er vergessen ihn hoch zu ziehen und dieses kurze Zögern kostete Matt etwas von seinem wichtigen Schwung. Er schrammte leicht mit dem Rücken über den Boden, doch Seto hob ihn kraftvoll hoch. Ein Lächeln empfing ihn.

„ Hey, das war doch gar nicht schlecht.“.

„ Alles okay?“, fragte er beiläufig, als sei es das Natürlichste der Welt, dass er hier kleine blonde Jungs durch die Kante schmiss.

Matt lachte. „ Ja, alles bestens. Mein Rücken war ja gepolstert.“.
 

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Wow, das war ja richtig lang, oder?

Nu ja, Seto mausert sich. Ihr könnt euch jetzt aussuchen, ob er Federn verliert oder besser wird.^^

Tja, mal sehen ob er das mit Joey auch noch hinbekommt. Im nächsten Kapi passiert so einiges und es wird auf jeden Fall besser als dieses. Versprochen! * Peace-zeichen*
 

Man liest sich,
 

eure Swaja

White Boys

Halli Hallo, Leudies
 

Da wollte ich nun mal eine FF komplett nur auf dem PC schreiben, damit es schneller mit dem Hochladen geht und was macht die liebe Swaja? Fängt schon wieder an zuerst auf Blatt zu schreiben.^^

Nu ja, jedenfalls ist hier nun das nächste Kappi unserer Hupfdollen.
 

Viel Spaß.
 

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4. Kapitel: White Boys
 

Nun übten Joey und Seto die einzelnen Figuren zusammen und schließlich ließ sich ihr Coach, die unerbittliche Nadja, die bisher gelernte Kombination vorführen. Sie lächelte kopfschüttelnd, kam näher und griff Seto plötzlich ohne Vorwarnung an die Hüfte, schüttelte sie leicht.

Der Brünette zuckte zurück. „ Was wird das, wenn es fertig ist? Wenn du ein Date mit mir willst, brauchst du es nur zu sagen.“.

Nadja lachte. „ Nein, das ich will ich beileibe nicht.“.

Auf den gespielt beleidigten Blick Setos ihn, schmunzelte sie.

„ Aber wenn du tanzt, bist du so fest, als hättest du einen Besenstiel verschluckt. Du musst lockerer werden, geschmeidig, wie fließende Seide. Und du brauchst etwas mehr Feuer in der Hüfte. Macht`s noch mal.“.

Die Beiden wiederholten den Tanz, doch diesmal tanzte Nadja, die Hände immer noch an Setos Hüfte, mit und bewegte diese leicht seitlich, vor und zurück, damit der junge Mann sich die Bewegungen einprägen konnte.

Matt lächelte. Er saß auf einem der Tische, Bakura stand neben ihm. Der Blonde lehnte sich entspannt an den Älteren und seufzte.

„ Wie bei Dirty Dancing.“.

„ Nur das es bei ihnen irgendwie nicht dirty aussieht. Es erinnert mich eher an eine leicht verkehrte Milchschnitte.“, grinste sein Tanzpartner. „ Seto sieht auch nicht besonders glücklich aus.“.

„ Vielleicht mag er keine Milchschnitte.“. Matt lachte leise. „ Er wär wahrscheinlich lieber außen.“.

„ Ein kleiner Seme eben.“.

Der Weißhaarige hatte plötzlich einen spitzen Ellebogen in der Seite.

„ Bakura!“.

Der junge Mann drehte sich zu dem Kleineren um. „ Will der kleine Sklave etwa frech werden?“, fragte er grinsend und knabberte an Matts Ohrläppchen. Ein Schauder lief über die Haut des Blonden.

„ Bakura...“, doch es klang leider nicht so abweisend, wie es sollte.

„ Ja, so mein Name.“, lachte der Angesprochene leise an der weichen Haut, biss leicht in den Hals. Matt hatte plötzlich das Bedürfnis, seine Beine um Bakuras Hüfte zu schlingebm die Arme in den langen, zopfgebundenen Haaren zu verhaken und sich an den starken, vertrauten Körper zu drücken.

Doch mit einem Mal schob sich mit aller Macht ein Bild vor sein inneres Auge. Ein junger Mann mit brünetten, strubbeligen Haaren und Augen, die an Schokoladenpudding erinnerten. Erschrocken wich der Blonde zurück, drückte Bakura von sich weg. Der Weißhaarige sah ihn mit einem kurzzeitig wütenden Blick an, doch dann seufzte er. „ Vergiss ihn endlich!“.

Matt starrte ihn zornig an, sprang erhobenem Hauptes vom Tisch und stolzierte auf die anderen Drei zu.

Bakura stand da, wie bestellt und nicht abgeholt, zuckte die Schultern und lehnte sich an die Tischkante.

„ Okay, Jungs, kommt mal her.“, rief Nadja und winkte sie heran.

Sie gruppierten sich um die junge Frau.

„ Ich finde, Seto macht seine Sache ziemlich gut. Immerhin haben wir mit ziemlich schwierigen Sachen angefangen. Hegefigruen und Chassès sind kein Pappenstiel. Ich fände es nur fair, wenn er noch einen leichten Tanz nebenbei lernt, so dass wir zumindest eine Grundlage haben, falls wir mit den hungrigen Augen nicht ganz nachkommen sollten.“.

„ Wie wäres es mit Hit the road Jack?“, schlug Joey vor. Matt grinste und summte begeistert die Melodie an.

Nadja sah auf die Uhr und japste erschrocken auf.

„ Ach, Gott, ich muss zur Arbeit. Macht`s gut.“.

Mit einer Umarmung für jeden der Jungen verabschiedete sie sich und wuselte davon.
 

Joey drehte sich mit einem teuflischen Grinsen um und ließ die Knöchel knacken.

„ So, jetzt ist die gute Nadja weg und nun ist die Herrschaftszeit des Tyrannen-Jo angebrochen.“.

Spielerisch ängstlich drückte sich Matt an Bakura, der laut lachte.

Mäßig beeindruckt hob Seto eine Augenbraure. Matt zuckte die Schultern.

„ Joey ist unser Showtanzprofi, da hat er die Nase vorn.“.

„ Also, Hit the raod Jacke ist ein ziemlich jazziges und grooviges Stück. Wir spielen darin vier total coole Jungs, so genannte Dandys. Charmant, cool, chillig. Drei C`s, merk dir das,”, erklärte Joey bemüht autoritär, doch Seto grinste nur überheblich zurück.

„ Ah ja.“.

„ Also, einfach lässig tanzen.“.

„ Charmant, cool, chillig.”, wiederholte Kaiba und das süffisante Lächeln ließ sich seinen Lieblingsplatz auf dessen Lippen nicht streitig machen.
 

So verging eine Woche wie im Flug. Vier Stunden trainierten die Sex Pistols, anschließend arbeitete Kaiba seine üblichen Stunden in seiner Firma.

Und, wie Nadja es vorhergesagt hatte, schafften sie Hit the road Jack schon nach fünf Tagen fast fehlerfrei.
 

Eines Nachmittages, Nadja war gerade gegangen, rief Matt seine Kollegen zu sich.

„ Ich finde, wir sollten unserer Nadja eine kleine Freude machen. Kennt ihr „ White Boys“ noch?“.

Joeys Augen begannen zu glitzern. „ Oh ja.“.

Seto sah ihn misstrauisch an. „ Nie gehört.“.

„ Über die Choreo haben Baku-chan und ich uns schon Gedanken gemacht, als ihr geübt habt.“.

Statt einer Antwort bekam Seto eine Handvoll Noten auf den Arm geschmissen.

„ Ich hab dir deine Passagen angestrichen.“, meinte Matt lächelnd und setzte sich an das klavier. Die Finger schwebten kurz über den Tasten und schlugen dann eine freche, fröhliche Melodie an. Dann sang er, die Augen geschlossen, den Text. Matt hatte eine schöne, klare Stimme, die sich weich durch die Luft trug.

„ Okay, so ungefähr klingt es. Schaust du es dir zu Hause an?“.

Seto sah erstaunt auf. „ Sag nicht, ich soll das singen?“.

Joey grinste und schlug ihm leicht auf die Schulter. „ Oh doch!“.

„ Vergiss es! Ich erniedrige mich hier schon zum Tanzen, aber singen wird ich nicht!“, grollte Seto gefährlich. Bakura stellte sich zu Kaibas anderer Seite und grinste ihn an.

„ Es sieht bestimmt sehr, wie sagst du immer, amüsant aus, wenn drei Jungs singen und der Vierte daneben steht, von wegen „ jetzt mog i ne mer“ oder „ da mach ich nicht mit“.“

Nun stand links und rechts zwei siegessicher grinsende Tänzer und vor ihm ein junger Mann, der den Hundeblick wahrscheinlich populär gemacht hatte, und er merkte wie sein Widerstand eingerissen wurde.

„ Ich schau es mir mal an, aber lasst mich jetzt in Ruhe!“.
 

Spät in der Nacht kam der junge Firmenleiter nach Hause. Sein kleiner bruder schlief bereits den Schlaf der Gerechten. Seufzend stand er an der Kinderzimmertür. Mokuba würde es wahrscheinlich diebisch freuen, wenn er wüsste, dass sein sonst so seriöser und ernster Bruder wegen einer verlorenen Wette in einem Club tanzt.

Nach einer weiteren Heiß-Kalt-Dusche nahm er in seiner angestammten „ ein Uhr und später“- Arbeitshaltung auf seinem Bett Platz und legte sich den Lap Top in den Schoß. Neben ihm auf dem Nachtschrank stadn eine Scanner und nacheinander speiste er nun die Notenblätter in den Computer ein.

Mit zwei schnellen Befehlen baute sich ein Programm auf, eine digitale Musikdatei.

Ein Mausklick auf Play und aus den Lautsprechern drang die Musik, welche auf auf dem abgebildeteten Notenblatt abgedruckt war. Leise summte er an die Melodie an seinen markierten Stellen mit.
 

Diese Melodie verfolgte ihn den ganzen Tag und wurde auch nichte besser, als die Sex Pistols die Choreographie dazu einstudierten. Schließlich hatten sie alles zusammen.

„ Okay und noch mal von vorne.“, rief Matt und die Vier nahmen ihre Ausgangspositionen ein. Matt kniete auf dem Boden, Joey hockte leicht schräg dahinter und fixierte einen Punkt an der Wand. Bakura legte seinen rechten Arm um den Bauch und den Kopf leicht in die Hand des aufgestützten, linken Armes. Seto hatte eine lässige Haltung inne, die er lange mit Joey trainert hatte, die Daumen in den Gürtelschlaufen. Die jungen Männer besaßen alle einen leicht verträumten Blick. Die Musik gab einen kurzen Auftakt und Matt`s klare Stimme setzte ein.

„ White Boys sind so niedlich, miclhweiß, gut gebaut. White Boys sind so niedlich, ich krieg Gänsehaut.“.

In der zweiten Zeile lösten sie sich aus ihrer Starre und jeder ging auf seinen Tanzplatz. Joey und Matt standen vorne, auf Lücke dahinter die beiden Älteren.

Bei dem Wort „ Gänsehaut“ fuhren sie mit den Händen schaudernd an der Seite entlang und gingen leicht in die Knie.

Nun übernahm Joey den Gesangsteil.

„ White Boys sind die Größten, sie sind wunderbahahar, verdammt das war der falsche Text, ich kann es mir einfach nicht merken, shalala.“, trällerte der Blonde mit einer verzweifelten Geste und Matt unterbrach die Musik.

„ Joey! Jetzt konzentrier dich doch mal. „ Nett und gar nicht dumm“, so schwierig ist das doch nicht.“.“, tadelte der Junge ernst, konnte jedoch ein Grinsen nicht unterdrücken.

Seto schlug sich seufzend an die Stirn. „ Köter haben nun mal ein minimales Kurzzeitgedächtnis.“.

Joey, der nicht besonder glücklich über den neuen Spitznamen war, knurrte:

„ Halt ja die Schnauze, Drache.“.

„ Lieber Schuppen als verlaustes Fell.“, konterte der Brünette. Joey grollte auf und wollte sich auf Seto stürzen, wurde jedoch von Bakura abgefangen, der ihn kurzerhand unter den Arme klemmte und nicht los ließ.

„ So, Ruhe jetzt.“, kommandierte Matt.

„ Genau, hört auf unsere Kleine. Der Drache bekommt sein Head and Shoulders für die Schuppen und unseren Hündchen waschen wir mal gehörig den Kopf.“, lachte Bakura und wuschelte durch Joeys Haare. Der befreite sich grummelnd und funkelte Seto an, der wiederrum Bakura tödliche Blicke zu warf.

Matt seufzte und schaltete einfach die Musik wieder an, die wie ein Zauberbann Ruhe in die Runde brachte.

„ White Boys sind die Größten, nett und gar nicht dumm. Wenn sie mich berühren, fall ich einfach um.“, diesmal schaffte Joey seine Strophe fehlerfrei, auch wenn er ein wenig angespannt wirkte.

Seto ging im Kopfe die Schritte durch, gab den Befehl an seine Füße weiter. Vier Kreuzschritte, Nachstellschrit zur Seitem Drehung, noch ein Nachstellschritt, Arme seitlich über den Kopf, seitlich beugen und dann die stirn auf Joeys Schulter legen.

Jeder hatte nun eine verzweifelte Pose inne.

„ Nennt Mama sie auch Flaschen, ich werd sie doch vernaschen.“, sang Bakura, während sie sich alle leicht in den Knien wogen, immer noch in ihrer jeweiligen Pose der Verzweiflung.

Sie drehten sich so, dass sie wieder auf ihren angestammten Tanzplätzen landeten. Die linke Hand vollzog eine Geste, als würde sie eine unsichtbare Person am Kragen zu sich ziehen, die Rechte gab ihr zwei Backpfeifen.

„ Wenn Papa sie auch prügeln will, sie geben mir so ein Gefühl.“.

Jetzt war Setos Strophe an der Reihe. Er schloß kurz die Augen und sang dann:

„ White Boys sind gefühlvoll, White Boys sind so klug. Und von ihren Händen krieg ich nie genug.“.

Sie legten die Arme über kreuz um den Bauch, entkreuzten sie über dem Kpof. Dann machten sie einen Schritt zur Seite, führte die angewinkelten Arme von rechts nach links, wackelten dabei leicht mit den Fängern und anschließden fuhren sie um den Händen die Seite entlang, nach dem sie sie vor dem Körper gekreuzt hatten.

„ White Boys sind so niedlich, kommen immer spät, treiben mich zum Wahnsinn, ich wird indiskret.“, sang Matt mit einem frechen Augenzwinkern, machte vier Kreuzschritte, ein Sprung nach hinten mt Zugarm. Die jungen Männer machten einen seitlichen Schritt, legten die Hände an den Kopf und schüttelten ihn leicht. Dann wurden die Füße geschlossen und die Hand verlegen an die Lippen gelegt.
 

Yami übernahm nun: " White Boys sind so sexy, langen kräftig hin.".

Hier kam nun die Stelle, die sie oft diskutiert hatten, welche Seto aber imme noch nicht recht gefiel. Sie standen in einer Reihe und sie taten so, als würden sie den Nachbarn an eine pikante Stelle greifen. Und so kam es, dass seine Hand an Joeys Hintern lag, was ja nicht unbedingt mal schlimm war, aber dass die Hand des Blonden über seinem Schritt schwebte, fand er beinahe unzumutbar.

" In knallengen Hosen...", nun drehten sie sich um, gingen rhythmisch in die KNie und wackelten aufreizend mit dem Hintern. Immer wieder wurde Seto an diesen Textstellen rot, es war einfach nicht seine Art so zu tanzen. Die jungen Mönner teilten sich wieder in die zwei Reihen und machten, die Hand am Gürtel, einen Hüftstoß nach vorne.

"... sitzt die Sexmachine.".

Joey machte mit links einen Schritt nach vorne, drehte sich auf dem Fuss um, wieder einen Schritt mit dem linken Bein, eine erneute Standdrehung.

" Mein Bruder nennt sie Nieten.".

Das rechte Bein der drei Sex Pistols flog nach oben. Seto versuchte hinterher zu kommen, doch sein Bein erreichte nicht ansatzweise die Höhe der anderen.

Abermals stoppte Matt die Musik. " Was machen wir wegen dem Beinschwung. Es geht ja nicht, dass wir alle bis hoch kommen und Seto auf dem halben Weg abstirbt.".

Der Brünette knurrte:" Tut mir ja leid, dass ich kein Cancan-Hüpfer bin und meine Beine so in die Höhe schmeissen kann wie ihr.".

" das lässt sich ändern!", meinte Bakura grinsend und stellte sich vor ihn.

" Was wird das?", wollte der Firmenleiter wissen und wich ein Stück zurück.

" Schmeiss das Bein noch mal hoch.".

Mit einem missbilligenden Blick folgte Seto der Aufforderung und plötzlich machte Bakura einen Schritt vor und packte sein Bein, drückte es mit sanftem Druck nach oben.

" Au, was soll das?!", keifte der Brünette und kippte plötzlich nach hinten. Schon glaubte er mit dem harten Boden Bekanntschaft zu schließen, doch sein Fall wurde sanft abgefedert und als er hinauf sah, trafen seine Saphire auf helle Bernsteine.

" Hey, das mit dem Fallenlassen klappt ja langsam.", meinte der Blonde lächelnd. Seto runzelte leicht die Stirn. Warum waren die braunen Augen so sanft? Das Lächeln so freundlich?

Sonst kannte er Joey nur sarkastisch oder aufgekratzt.

Er rappelte sich auf und fast sofort schlug Joeys Blick wieder um, trug den schon bekannten leicht ironischen Spott.

" Stell dich mal an die Wand.", gab Matt plötzlich seine Meinung dazu. Seto schüttelte den Kopf, als Bakura schon wieder diabolisch grinsend auf ihn zu kam.

" Vergiss es, der fässt mich nicht noch mal an.".

Matt seufzte und stellte sich seinerseits an die Wand, hob das Bein. Bakura machte eine Geste wie ein Verkäufer und drückte Matts Bein sanft nach oben.

" das trainiert die Muskeln.", meinte der junge Blonde lächelnd, es schien ihm überhaupt nichts auszumachen, dass sein Kollege sein Bein dehnte.

Joey positionierte sich vor Seto. " Na los, du bist doch eher der Macher. Es ist nciht gefährlich.".

Er schleuderte das Bein empor, legte es auf Setos Schulter. Die blauen Augen ähnelten tiefen Meeren.

" Kannst du vielleicht deine Gliedmaßen von mir nehmen?", meinte er trocken.

Bakura fing plötzlich an zu kichern und wurde von einem jungen Kollegen, nenen wir ihn mal Matt, mit einem Rippenstoß zur Ruhe gebracht.

der Brünette verstand im ersten Moment gar nicht was so lustig war, doch als er den zweideutigen Sinn seines Satzes überdachte, färbten sich seine Wangen feuerrot.

" Notgeiler, perverser Lustmolch.", zischte er.

" Du lässt doch hier solche Sachen vom Stapel.", gab Bakura feixend zurück.

Nach einer halben Stunde Dehnung, bei dem sich Bakura und Seto die ganze Zeit über anfunkelten, schaltete Matt die Musik wieder ein und Joey begann seine Strophe noch einmal.

" Mein Bruder nennt sie Nieten."- und Seto war erstaunt, dass sein Bein tatsächlich höher flog, als vorher."- der hat nichts zu bieten.".

Die Jungen machten mit dem Finger eine Geste der Verneinung, dann breiteten sie die Arme aus.

" Mein Daddy warnt mich: Nein, nein, nein, nein! Doch ich lass jeden rein!".

Seto streckte die Arme in einer betenden Pose in die Luft.

" White Boys sind so göttlich, sie sind wunderbar. Meine Finger spielen so gern in ihrem Haar.", sie wühlte leicht in ihren Haaren.

" Ist er nur groß!", Seto trat nach vorn.

" Und schlank.", Joey stellte sich an seine Seite.

" Und sexy.", Bakura positionierte sich in einer aufreizenden Pose neben dem Blonden.

" und niedlich.", Matt legte die Hände an die Wangen.

" Und schwungvoll.", alle Vier vollführten mit der Hand eine Geste, als würden sie ein Lasso werfen.

" Und saftig!", sie drehten, einen knackigen Hüftschwung zeigend, auf dem Fuss um und gingen in den hinteren Bereich. Matt und Joey drehten sich wieder nach vorne. " White Boys.".

Mit dem Gesangsteil " Black Boys" machten Bakura und Seto einen Ausfallschritt an den beiden Vorderen vorbei. Joey und Matt knieten sich hin und hielten sich wie Hündchen zu Herrchen an den Älteren fest. " White Boys.". Sie tanzten zu ihrem Ausgangsstandbild zurück und verharrten darin.

" darum sind wir für Black and White.".
 

Seto streckte sich und lockerte seine Beine.

" Du wirkst, als würdest du bei dem Lied jedesmal tausend Tode sterben.", meinte Matt und klopfte sich etwas Staub von der Hose.

" Ersten: ich werde zum Tanzen gezwungen. Zweitens: Ich werde zum Singen genötigt. Und Drittens: das ist ein totaler Girliesong und damit nichts für mich.", motzte der Brünette.

Joey baute sich vor ihm auf und deutete zur Tür.

" Da! Geh!".

Der Jungmillionär blinzelte verwirrt. " Warum?".

" Es geht mir auf den Geiste, wie du ständig unsere Tänze schlecht machst! Wenn es doch so nervt, dann hau ab!", sagte er so tödlich gelassen, dass die Spannung beinahe im Raum spürbar wurde.

Wütend feurige Bernsteine trafen auf eisigkalte Saphire.

Und Feuer schmelzt Eis.

Seto zuckte die Schultern und drehte sich weg.

Matt legte die Hand auf Joey`s Arm, beruhigend, ihn zurückhaltend.

Der ältere Blonde atmete tief ein und dann wieder aus.

" Arroganter, protziger, verwöhnter Drachen-Tiefkühlschrank.", zischelte Joey und leerte die Wasserflasche in einem Zug.
 

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Na, nicht so böse, Joey. Tsetsetse.

Also, diesmal hab ich viel vom Tanz beschrieben, ich hoffe ihr seid in etwa mitgekommen und könnt es euch einigermaßen vorstellen. Den Tanz hab ich bei einem Musicalworkshop gelernt, wer die Musik möchte, sagt es mir bitte.^^

Und ja: Ich versuch bald noch mehr zwischenmenschliche Beziehungen einzubauen... *gg*

Mal sehen, was da noch so zwischen Bakura und Matt kommt.^^
 

Heal, eure Swaja

Bekenntnis

5. Kapitel: Bekenntnis
 

Seto lockerte den Krawattenknoten etwas und atmetet aus.

„ Lief doch super!“, meinte Kuya grinsend, nippte an seinem Champagner und fläzte sich auf dem breiten Sitz der Limousine. Tomoya und Kerstin, zwei Freunde des schwarzhaarigen Unternehmers, saßen ihnen gegenüber, konsumierten ebenfalls das sprudelnde Getränk.

„ Lasst uns noch feiern gehen!“, schlug Kuya vor und rief zu dem Chauffeur vor: „ Shinjuku, Sama-Densin 42.“.

Seto runzelte die Stirn.

„ Muss das sein? Wollen wir nicht woanders hingehen? Nach Hause zum Beispiel?“.

Er öffnete das Jacket seines, heute ausnahmsweise mal schwarzen Anzuges

( der weiße wurde von der Autorin absichtlich mit Kaffee beschüttet und in die Reinigung gebracht, der schwarze Anzug ist für den Verlauf wichtig.^^)

„ Meinst du das Amusez, Kuya? Oh, davon hab ich schon so viel gehört, da wollte ich schon immer mal haben.“, flötete Kerstin, eine junge, aufstrebende Sekretärin, die allerdings mit ihren wachen Augen und der wallenden Mähne eher einem Model als einer Bürofrau ähnelte.

Seto seufzte. In letzter Zeit gab er viel zu oft nach. Obwohl...es interessierte ihn eigentlich schon, was seine Kollegen Abends, auf ihrer eigentlichen Arbeit taten.

Albert, sein schweigsamer, französischer Chauffeur hielt vor dem beleuchteten Club.

„ Ich ruf sie an, wenn ich sie brauche, Albert.“, meinte Seto wie nebenbei. Die Vier betraten den Club durch den dunklen Gang. Er war bereits gut gefühlt, obwohl es noch ziemlich früh war.

„ Ich hab in weiser Voraussicht einen Tisch reservieren lassen.“, lächelte Kuya spitzbübisch und steuerte auf einen freien Tisch weiter vorne am Parkett zu.
 

" Was möchten Sie trinken?", fragte Nadja, die ihren Kellnerblock zückte . Sie lächelte Seto zu und nahm die Bestellung auf.

Mit einem Mal dunkelte sich der Raum ab und Josés Stimme erklang.

" Meine sehrgeehrten Damen und Herren, erleben Sie nun mit einem kleinen Vorgeschmack auf unsere Show am Ende des Monats: den Stolz des Amusez, die Sex Pistols!".

Ein Applaus hob an, wallte über die Masse und plötzlich leuchtete ein Licht auf eine weiße, dünne Leinwand. Dahinter hob sich eine schwarze Gestalt ab. Sie hob die Hände in Form einer Pistole, dann erklang eine Schusssalve. Mit einem Knall in der Musik wirbelten zwei junge Männer in schwarzen Anzügen aus der Seite, schlugen drei Räder und landeten nach einem Flick Flack an beiden Seiten des Tanzparketts. Mit einer imaginären Pistole zielten sie über die Köpfe der Zuschauer. Sie gingen rückwärts und mit gezückte " Waffe" aufeinander zu, bis sich schließlich ihre Rücken trafen. Die Musik gab einen treibenden Rhythmus, Matt sprang als Letzter der drei von der Bühne und rannte auf die Beiden zu, die sich inzwischen einander zu gewandt und die Arme gekreuzt hatten. Matt fasste an jeweils eine Schulter, sprang hoch und landete auf dem, aus den Händen gebildeten Netz. Joey und Bakura gingen leicht in die Hocke und gaben dem Jüngeren Schwung. Da er, wie Seto wusste, sehr leicht war, flog er weit hinauf, zeigte einen Salto und zwei Schrauben, bis er schließlich von den beiden Anderen wieder aufgefangen wurde. Die Älteren verschränkten die Arme und flankierten Matt, der seine Hände um die Hüfte der Beiden legte und frech grinste. Die Musik setzte aus und ein brandender Applaus ein. Die Drei verschwanden wieder und es wurde wieder hell. Kerstin war hellauf begeistert.

" Oh, die sind ja so süß! Und so sexy!"

Nadja brachte ihnen die Getränke, Tomoya lächelte ihr flirtend zu. Mit einem Mal wurde es wieder dunkler und Bakura stand mit leicht gesenktem Kopf auf der Bühne.. Eine freche Melodie setzte ein.
 

" Deine Sorge sind klein, wenn ich fröhlich bin,

lache nie, wenn mich was bedrückt.

Du wirst mich beschützen wie die anderen.

Jeder Schmerz wäre deine Schuld.

Du lachst so herrlich, wenn sie mich Tyrannen nennen

und deine Augen fliegen los.

Wenn meine Liebe mal nicht mehr so streng ist,

dann ist sie auch nicht mehr so groß.".
 

Er lüftete seine Lederjacke ein wenig und ließ einen Blick auf den durchtrainierten Oberkörper zu. Die Frauen kreischten wild, zumal die zerrissenen Jeans nicht nur den Rockerstil komplettierte, sondern auch seine schlanken, muskolösen Beine betonte.
 

" Ich darf alles, du darfst nichts.

Du musst mich lieben, dann liebe ich dich.".
 

Er tanzte in wilder Ausgelassenheit über das Parkett, zog eine Peitsche aus dem Gürtel und ließ sie knallen. Er drehte sich schnell um die eigene Achse und mit einem letzten Knallen der Lederpeitsche endete sein Solo: " Ich darf alles!".
 

Er verschwand hinter der Bühne, wo Seto die Garderobe wusste. Das Licht hellte auf und Joey sprang auf das Parkett.

" meine sehr geehrten Damen und Herren, für unser nächstes Stück, das Ihnen einen kleinen Vorgeschmack auf unsere Show in sechs Wochen geben, brauchen wir ein wenig Unterstützung.".

Er streckte die Hand aus und nun wies sein Arm direkt auf Seto.

Kerstin und Tomoya starteten ihn an, wie sicherlich auch die fünfzig anderen in diesem Raum. Kuya grinste ihn breit an.

" Na, komm schon. Gib uns mal ne Kostprobe.".

Seto schnaubte und warf Joey einen todbringenden Blick zu. Dieser lächelte nur. " Ich glaube, er ist noch ein wenig schüchtern. Los, feuern wir ihn an.".

Er klatschte einen festen Rhythmus und alle stimmten ein.

Kuya nickte ihm zu.

Entweder er machte sich auf dem Parkett zum Idioten oder alle würden ihn für einen Feigling halten, wenn er sitzen blieb. Die Frage war jetzt nur: Was war schlimmer?

Lieber ein mutiger Idiot als ein dummer Feigling!

Er stand auf und Applaus kam auf. Es war erstaunlich, dass Joey immer noch stand und grinste und noch nicht zum Eisblock erstarrt umgefallen war. Der Blonde quittierte den Kälte-Tod-Blick mit einem " Na, geht doch!" - Lächeln. Er reichte ihm einen Al Capone- Hut und eine Sonnenbrille, sowie ein Tuch, dass Seto sorgfältig in die Brusttasche steckte. Matt und Bakura, der sich seine langen, weißen Haare zum Zopf gebunden hatte, standen bereits in der Mitte des Parketts und warteten auf ihre zwei Mitstreiter.

Nun standen die inzwischen vier Sex Pistols in einer Reihe nebeneinander und hatten die Hüfte etwas nach außen geschoben. Die Musik setzte ein und die jungen Männer swingten leicht, schnipsten den Takt mit. Das Publikum johlte und pfiff, vor allem die doch große Anzahl der Frauen kreischte. Dies war so ein Tumult, dass Seto kaum noch die Musik hörte. Verzweifelt schielte er immer wieder zu Joey, der neben ihm stand. Doch dieser schien von dem ganzen Aufruhr wenig beeindruckt. Der junge Firmenleiter versuchte sich ganz auf die Musik zu konzentrieren, doch immer wieder lenkten ihn die Pfiffe ab. So kam es, dass er den Einsatz tatsächlich verpasste und sich kurz nach den anderen umdrehte. Doch in kaibatypischer Perfektionsmanie hatte er schnell aufgeholt und wurde mit jedem richtigen Schritt sicherer.

Sie schmissen ihre Hüte in die Luft. Joey und Matt lösten sich mit einem Radschlag aus der Reihe und, sie hatten es stundenlang geübt, fielen die Hüte zeitgleich herab und wurden aufgefangen.

Es folgte ein kurzer Disco-Fox- Teil. Joey lächelte Seto aufmunternd zu.

Der Choreografie folgend stemmte der Brünette ihn kurz hoch.

" Das machst du klasse!", flüsterte Joey, als er wieder auf dem Boden stand.

Seto ließ ein kurzes Lächeln zu.

Nun standen sie wieder in einer Reihe, zogen die Tücher hervor und wirbelten sie im Kreise, während sie locker nach links schlenderten.

Mit einem kurzen Hieb in der Musik warfen sie die Stoffbänder weg. Ein Pulk kreischender Frauen fing sie auf und kappelte sich nun um den Besitz. Seto rollte hinter den dunklen Gläsern die Augen.

Die Vier griffen an die Sonnenbrillen, hoben sie auf die Nasenspitze, zwinkerten kurz und setzten sie dann wieder auf.

Dann folgten vier schnelle Quick-Steps, sie setzten sich auf den Bühnenrand und das Lied war beendet.
 

Tosender Applaus umfing sie. Die drei angestammten Sex Pistols verschwanden hinter der Bühne und Seto schaute sich verdutzt um. Schnell folgte er seinen Kollegen.

" Sag mal, hackt es bei dir?", brüllte er und funkelte Joey wütend an.

Der Blonde zog sich das Shirt über den Kopf. " Hui, du wirst ordinär? Du musst ja wirklich angefressen sein! Ich versteh gar nicht warum. der Auftritt lief doch gut. Du brauchst dringend mehr Bühnenerfahrung.", meinte der junge Tänzer und schlüpfte in ein rotes Hemd mit einem schwarzen Drachen darauf.

" Ach, vergiss es, Köter!", schnaubte der Firmenbesitzer und drehte sich auf dem Absatz um.

" Lauf nicht zu weit weg, Tiefkühlschrank, wir brauchen dich noch bei White Boys.", sagte Bakura, der von hinten hervor kam und die Manchettenknöpfe seinen schwarzen Hemdes mit rotem Drachen zu knöpfte.

Seto warf ihm einen tödlichen Blick zu, der seinen Kollegen allerdings nur mäßig beeindruckte.

Der Brünette wurde mit breitem Grinsen und Geklatsche an seinem Tisch begrüßt. Er brachte Kerstin und Tomoya mit einem eisigen Blick zum Schweigen, doch Kuya ließ sich nach jahrelanger Bekanntschaft mit den gefrosteten Speeren von den Saphiren kaum mehr einschüchtern.

" Ich hasse dich!", knurrte Seto und trank sein Glas in einem Zug leer.

" Ich hab dich auch lieb.", gab Kuya lachend zurück. " Sieht doch gar nicht schlecht aus. Bin ja gespannt was noch so kommt.".

" Den Gefallen der Belustigung tu ich dir nicht.", knurrte Kaiba, dachte dann jedoch schaudernd an den noch ausstehenden Tanz zu " White Boys".

Matt kam auf die Bühne und stellte einen Barhocker hin. Die Damen in der ersten Reihe jubelten und kreischten laut, als sich der Blonde zeigte. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, er machte das Peace-Zeichen und huschte wieder von der Bühne.

Kuya lachte laut. " Der Kleine ist süß! Stellst du ihn mir mal vor?".

Seto wusste ja, dass Kuya homosexuell war und bisher hatte es ihn auch nie gestört, aber komischerweise gefiel es ihm gar nicht, dass der schwarzhaarige Unternehmer anscheinend körperliche Interesse an seinem Tanzkollegen hatte.

" Was meinst du, Kerstin?", fragte der junge Mann seine Sekretärin. Sie lächelte etwas schüchtern. " Ja, er ist ganz niedlich, aber ich finde diesen Weißhaarigen richtig geil. Er sieht klasse aus!".

Tomoya wurde feuerrot und ein kurzer, trauriger Schatten huschte über seine Augen. Doch in diesem dämmrig werdenden Licht bemerkte es keiner. Kurzzeitig war es vollkommen dunkel, dann schwenkte ein roter Schein durch den Raum, fuhr über die Köpfe des Publikums und blieb dann zitternd auf Joey stehen, der mit dem Rücken zu den Zuschauern auf dem Barhocker saß, die Beine über der Lehne.

Eine jazzige Musik setzte ein.

Der blonde Mann zeigte einen energiegeladenen Tanz mit einer Menge aufreizenden Posen, die vor allem die Frauen zum Kreischen und Aufseufzen brachte.

Seto hob erstaunt die Augenbrauen. Er wusste zwar, dass Joey tanzen konnte, aber dass er in der Musik so aufblühte...

Was ihn aber noch mehr verwunderte, waren die Bewegungen, die eigentlich alle drei Sex Pistols an den Tag legten. Hüftschwung, Brücke, Rad, Körperwellen, Bauchtanz.

Wie konnten Kerle nur so etwas tanzen?

Als dann noch Bakura dazu kam, war es um das weibliche und auch den größten Teil des männlichen Publikums geschehen. Man konnte förmlich die Luft knistern hören. Die Beiden ließen sich so aufeinander ein, dass man denken konnte, sie würden den lieben langen Tag nichts anderes machen, als Tanzen, was ja auch stimmte...
 

Schließlich brachten sie sogar die " White Boys" gut über die Bühne, wobei Seto immer mehr Gefallen an dem Tanz fand, was hauptsächlich daran lag, dass Joey in seinem weißen Anzug, Matt trug ebenfalls einen, verboten gut aussah. Er selbst und Bakura symbolisierten in ihren schwarzen Anzügen die Black Boys.

In Gedanken an Joeys umwerfende Figur nahm sein Gesicht die Farbe einer überreifen Tomate an. Was dachte er nur schon wieder? Wahrscheinlich stieg ihm das Tanzen zu Kopf.

Einige pikante Tanzstellen riefen, wie schon Voraus gesagt, manischen Jubel hervor.

Erschöpft, aber auf eine seltsame Art und Weise erfüllt und befriedigt, ließ Seto sich auf seinen Sitz fallen. Kuya reckte die Daumen in einer Geste der Beglückwünschung nach oben.
 

Wieder wurde es dunkel und man hörte nur ein leises Klappern. Dann setzte eine schaurige, dunkle Musik ein. Zwei Gestalten in schwarzen Kutten schritten mit jeweils zwei brennenden Fackeln in Händen auf das Parkett. Das Licht ging mit einem gleißenden Blitz an und ein Zischen besiegelte das Auslöschen der Flammen in den Wassereimern. Matt stand auf der Bühne. Seto merkte wie Kuya neben ihm hibbelig wurde. Der junge Blonde trug einen Hauch von Leder um die Hüften, der alles und nichts zeigte. Ein Halsband lag um seinen Hals, dünngliedrige Ketten zogen sich über seinen Oberkörper. Kerstin zog scharf die Luft ein. Matt sah aus wie der Inbegriff eines jeden SM- Traumes.

Er stellte zwischen die Kuttenträger, die ihre langen Umhänge abwarfen und sich als Joey und Bakura in komplett schwarzen Sachen entpuppten.
 

" Ich habe ein Geschenk für dich. Ich liebe dich, ich schenk dir mich. Frag mich nicht, du weißt warum. Ab heut bin ich dein Eigentum. Du tust mir weh, was will ich mehr? Ich bin dein Diener, du der Herr. Ab heut gehör ich dir allein.".
 

Matt begann einen wilden Tanz durch die Reihen des Publikums.

Joey und Bakura übernahmen den Refrain:

" Bitte, bitte lass mich- ho! Bitte, bitte lass mich- hoho. Bitte, bitte lass mich- ho!"

Matt sah mit glühendem Blick ins Publikum. " Lass mich dein Sklave sein!".

Seto hatte sich in seinem Sitz zurückgelehnt und beobachtete das Szenario wie ein Außenstehender.

Langsam begann er sich über seine Kollegen zu wundern.

Bakura mit seinem " Ich bin der Meister!" - Gequatsche, Joey mit dem sexgeladenen " Big Spender" und nun Matt in diesem Sklavenoutfit...

Okay, das Amusez war ein Nachtclub und freie Haut, Nightlife und Sexappeal waren hier an der Tagesordnung, doch langsam fragte er sich, ob die Jungs hier wirklich nur tanzten.

Er beobachtete den jungen Blonden, der nun zwischen Joey und Bakura hin und her wirbelte, mit seinen Kollegen tanzte.

Das angebliche Arbeitszimmer des jungen Mannes hatte er nicht vergessen. Der Song endete überraschend und knapp. Ein gewaltiger Applaus brandete auf. Die drei Sex Pistols verbeugten sich grinsend, wiesen dann zu Seto, der sich kurz erhob und nickte.

Bakura, Joey und Matt verschwanden hinter der Bühne.

" Ladies and gentlemen, um gebe ich die Tanzfläche für ihre Tanzkünste frei und wünsche Ihnen noch einen schönen Aufenthalt mit unseren Sex Pistols.", schallte José`s Stimme durch den Club und Musik setzte ein, eine Einladung zum Tanz.
 

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So, wieder ein Kapitel geschafft. Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich habe diesmal extra versucht mich nicht komplett auf das Beschreiben der Tänze, was mir ja so Spaß macht, zu beschränken, sondern auch die Gefühlswelt der einzelnen Personen ein wenig zu beleuchten. Wie findet ihr eigentlich Kuya und die anderen Beiden?
 

Die Lieder der Sex Pistols:

Bakura: „ Ich darf alles!“ - Die Zöllner

Joey: „ Big Spender “- Charity

Matt: “ Bitte Bitte” – Tanzwut ( Nein, nicht von den Ärzten, Tanzwut hat das Original gesungen!^^)

Alle: „ White Boys“ – Hair

“ Hit the road Jack” – Ray Charles
 

Bis bald, heal, eure Swaja

Alles ist Show

Halli Hallo Leute.
 

Hier also, wie angekündigt, das neue Sex Pistols- Kapitel. Auch die anderen FFs sind wieder am laufen und ich würde mich freuen, wenn ihr auch diese lest.
 

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6. Kapitel: Alles ist Show
 

Seto erhob sich und für ein kurzen, irrwitzigen Moment dachte Kuya doch tatsächlich, dass er Tanzen gehen wollte, doch der große Brünette verschwand am seitlichen Bühneneingang.
 

Wie aufgescheuchte Hühner hetzten die drei Sex Pistols hinter der Bühne hin und her. Joey kramte mit freiem Oberkörper in einer Kiste und ließ einen Schwall Flüche los. Matt zog sich im Hintergrund hastig um und versuchte mit fliegenden Fingern ein Halsband zu schließen. Bakura stellte sich hinter den Blonden und knüpfte das Band zu. Sein Tanzpartner lächelte ihm über die Schulter zu und es sah beinahe zärtlich aus.

José drückte sich an Seto vorbei, der hier geflissentlich ignoriert wurde. Die anderen Drei stürzten auf ihn zu, der Grünhaarige nickte und klebte einen Zettel an den Gaderobenspiegel. Es wurde sich darum geschart und Joey knurrte auf.

"Ich bin heute dreimal beim Strippen?".

"Sei doch froh, ich bin fast nur auf der Fläche. Dann ist heute Abend mein Hintern wieder grün und blau, weil die ihre Finger nicht von mir lassen können.", seufzte Matt und knuffte Bakura leicht in die Seite, der sich, den Zettel betrachtetend, die Haare kämmte. "So wie du mir auch immer in den Hintern kneifst, hm?".

"Ich weiß gar nicht was du meinst.", grinste dieser. "Ich pendel heute nur herum.".

"Zwischen was?". brachte Seto sich von hinten ein und sorgte so für Überraschung und Verwunderung in dem kleinen Kreis.

"Schleich dich nicht so an, ich krieg noch einen Herzinfarkt.", meinte Bakura gespielt maulend.

Die Augenbraue hob sich nach oben. "Ich steh schon seit fünf Minuten hier.".

"Dann steh nicht so leise.".

Seto lehnte sich vor und versuchte den Ablaufplan zu entziffern. Zahlen lieferten sich ein Tänzchen mit Initialen.

"Nach der kleinen, einleitenden Show mischen wir uns unter die Leute. Einer ist dabei immer als Anheizer auf der Tanzfläche oder an der Bar, wo wir die Damen oder auch die Herren à la Coyote Ugly verwöhnen.", erklärte Matt, während er sich an Joey lehnte. Dieser warf einen hastigen Blick zu Seto und schob den jüngeren Blondne von sich. Matt sah ihn erstaunt an.

"Mir ist schon so warm, auch ohne deine Kuschelei.", meinte er halb scherzhaft, halb ernst. Blaue Augen blitzten ihn erstaun an. Doch dann zog sich ein wissendes Lächeln über die feinen Lippen.

"So, und wenn du hier nichts weiter zu tun hast, als dumm in der Gegend herumzustehen, dann geh zurück in den Clubraum.", zischte José Seto zu. Der junge Milliardär blinzelte einigermaßen verdutzt. Was hatte dieser kleine, grüne Laubfrosch für ein Problem? Die anderen sahen sich unter einander erstaunt an, José schien, warum auch immer, nicht gut auf den Brünneten zu sprechen zu sein.

Dieser zuckte nur die Schultern. "Wenn`s dein Herz erfreut.".

Bakura grinste. Dass Seto solche Worte, wie " dein", "Herz" und "erfreuen" überhaupt in seinem Wortschatz hatte und sie auch benutzte, war schon erstaunlich.
 

Der großgewachsene, junge Mann schlängelte sich durch die tanzende Menge, stieß ausversehen Kerstin an, die daraufhin in Tomoyas Arme fiel, welcher rot anlief, obgleich der plötzlichen Nähe der attraktiven Sekretärin oder des entschuldigenden Lächelns der jungen Frau.

Der brünette Firmenleiter ließ sich schnaubend auf den Stuhl fallen.

"Na, haben dich deine Kollegen ihrer Fänge entlassen?", scherzte Kuya grinsend. Seto schenkte ihm einen eiswürfelgleichen Blick, der jedoch erstaunlicher Weise diesmal nicht quittiert wurde, da Kuyas Augen unablöslich auf die Tanzfläche gerichtete waren. Dort tauchte gerade Matt auf, mischte sich unter die Meute und sofrt schwärmte ein Pulk Frauen um ihn herum.

"Ich werd auch mal Tanzen gehen...", murmelte er mit einer verträumten, melidiösen Stimme, erhob sich und schwebte wie auf Wolken zum Parkett. Abermals schnaubte Seto missbilligend. Diese ganze turtelnde, tuntigte Pack!

Er ließ den Blick schweifen. Joey stand hinter dem Tresen und plauderte flirtend mit zwei jungen Frauen. Kuya hatte sich bis zu Matt durchgeboxt und tanzte nun ziemlich eng mit dem blonden Sex Pistol. Als ein ruhigeres Lied aus den Boxen drang, legte Tomoya seine Hände auf Kerstins Hüfte, Matt hatte seine Arme locker auf Kuyas Armen abgelegt, flüsterte kichernd mit ihm.

"Herzlichen Glückwunsch.", kam es plötzlich von rechts. Nadja lehnte sich grinsend über seine Schulter. Ein Cocktail fand sich mit einem Mal vor ihm wieder. "Die Tänzer haben hier freie Getränke. Okay, eigentlich alkoholfrei, aber das ist für deinen Einstand.".

Seto nahm das Glas an sich, betrachtete es argwöhnisch.

"Joey hat ihn gemixt.", meinte die Brünette.

Seto sah über die Schulter zu dem Blonden hin. Dieser fing seinen Blick auf. Der Brünette hob dann das Glas und nickte in seine Richtung. Ein Nicken.

Daraufhin stellte den Cocktail ab und formte mit dem Mund die Worte "Lieber nicht.".

Joey funkelte ihn böse an, machte eine auffordernde Geste. Seto tat, als bräuchte er alle Überredungskünste, um zu probieren.

Er schloß wie unter Qual die Augen und nahm einen Schluck, sah zu dem momentan zum Barkeeper umfunktionierten Jungen. Dieser machte ein verängstigtes Gesicht. Seto hob die flache Hand und kippte sie leicht von links nach rechts. Doch dann legte er sie senkrecht und reckte den Daumen nach oben.

Joey wischte sich imaginären Schweiß von der Stirn und formte ein " Puh.". Ehe der junge Firmenleiter, wusste, wie ihm geschah, entfloh ein Lachen seinen Lippen. Beinahe erschrocken presste er den Mund zu.

Der Blonde am Tresen zog in einer Pose des Sieges den Ellebogen nach hinten. Er schnappte sich ein Glas, trocknete es euphorisch ab und betrachtete den Brünetten. Da hatte dieser sonst so staubtrockene Kerl doch tatsächlich gelacht. Immerhin war noch nicht alles verloren. Und doch war es das allererste Mal, dass er den jungen, ernsten Mann so befreit hatte lachen sehen. Und nun wurde Seto auch noch rot.

"Niedlich...", murmelte er, hätte sich aber am liebsten im selben Moment die Zunge abgebissen. Seto war nicht niedlich, nein, alles andere!

"Süß, sexy, unanständig, atrraktiv-", begann ein kleines Stimmchen in seinem Hinterkopf aufzuzählen.

"Nein! Eitel, egoistisch, arrogant, viel zu dünn-"., deklamierte er.

"Geil, intelligent, reich, Wahnsinns-Augen-".

"Unbegabt ironisch... halt, ich find noch was... er hat viel zu große Ohren!".

In diesem Moment schlug sich gerade ein kleines Stimmchen die flache Hand an den Kopf. "Wenn du zu solch flachen Argumenten greifst, musst du ziemlich am Ende sein. Na, fällt dir nichts mehr ein, was an ihm nicht passen könnte?", neckte die Stimme.

"Er ist so kalt wie ein Eisblock?".

"Ja, er ist cool. Aber gerade das zieht dich doch normalerweise an, oder? Außerdem sieht er toll aus!".

"Ja...".

Siegessicher machte die Stimme weiter: "Und er hat tolle Augen.".

"Ja...".

"Und du hast dich in ihn verliebt.", kam es wie nebenbei.

"Ja...", machte Joey automatisch und schlug sich innerlich plötzlich die Hand vor den Mund. "Hey, das Letzte streichen, ich war irgendwie nicht ganz da.".

"Ja, du warst bei Seto...".

"Hör auf!".

"Ohoh, da sind aber unanständige Bildchen vor deinem inneren Auge...".

"Lass es!".

"Joey.".

"Ja?", fluchte er und schaute mit einem Mal in zwei besorgte, braune Augen.

"Kim?".

"Ist alles okay, du schienst mir irgendwie weggetreten.".

"Wie kommst du denn darauf?", deklamierte der Blodne puterrot. Der Barkeeper Kim Jackson zog eine Augenbraue hoch, sie verschwand fast unter dem mahagoni- roten Pony.

"Weil du gerade versuchst aus Cola, Milch und Sekt einen Bloody Mary zu mixen.", antwortete dieser ungnädig.

Joey hob das undefinierbare " Getränk", das eine khaki-braune Farbe aufwies, hoch. "Ist doch mal was anderes".

Mit Schwung landete der Mix im Ausguss und mit Tomatensaft und dem dazu gehörigem Schnaps wurde schnell ein echter Bloody Mary gezaubert.

Mit einem charmanten Lächeln überreichte er ihn der Dame vor ihm.

"Gut gefüllt heute, hm?", fing Kim ein lockeres Plauderthema an, wobei er gekonnt einen Shaker durch die Luft wirbelte.

"Japp, und wieder mal ziemlich ausgewogen. Männer wie Frauen.".

"Wobei die Frauen nur tanzen und die Stripshow sehen wollen und die Männer für später bleiben.", sagte der Rothaarige schonungslos ehrlich.

Zwei der eben benannten Männer traten an die Bar. "Vier San Francisco.".

Joey und Kim warfen sich einen kurzen Blick zu, verbunden mit einem breiten Grinsen. Vier längliche Gläser wurden zeitgleich auf den Tresen gestellt, dann griffen sie mit beiden Händen hinter sich, schnappten vier Flaschen. Sie wirbelten die Behältnisse an den Hälsen herum, schnippten die Deckel auf und gossen die erste Schicht in das Glas. Wirbelnd landeten die Flaschen wieder im Regals. Kim schmiss Joey zwei Saftflaschen zu, dieser antwortete mit einer Orange. Der Blonde ließ die Flüssigkeit am Rande in das Glas laufen damit sich die Schichten nicht vermischten. Kim schnitt mit fliegenden Fingern die Orange, goss dann zeitgleich mit Joey die letzte Schicht, blauer Curaca, mit exat den gleichen Bewegungen ein. Mit einem letzten Schritt steckten sie jeweils eine Orangenscheibe an den Glasrand. Die beiden Männer guckten wie Autos.

Auf den Lippen der Barkeeper erschien ein rbeites Lächeln.

"Bitte sehr!", erschall es unisono.

Die Frauen, die auf Barhockern am Tresen saßen, klatschten begeistert. Die jungen Männer zwinkerten sich zu. Tja, selbst barkeepen ist Show, ein amüsantes Spiel in den betörenden Fängen der Nacht.

Joeys Blick ging zur Uhr. "Baku ist gleich dran.".
 

Und wie auf Kommando sah man den Weißhaarigen in ein Schleiergewand gehüllt auf einen der hinteren Tische zu gehen. Er verneigte sich und stieg auf den runden Tisch. Er zauberte aus seinem Gewand drei Stangenteile. Mit geübtem Griff stack er sie zusammen und in ein vorbereitetes Loch. Aus den Boxen seitlich der Bühne drang ein orientalisch angehauchter Pop-Mix und rotes Licht färbte den wabernden Bühnennebel in die dünsige Farbe der Lust. Bakura begann sich nun elegant zu winden, was aufgrund der vielen Schleier unmöglich schien, aber märchenhaft aussah. Er zupfte leicht an einer Seite und eine Stoffbahn löste sich. Diese wurde einer Frau, die an dem Tisch saß, in die Hand gedrückt und nun drehte er sich bis der Stoff von seinem Oberkörper glitt. Die Frauen kicherten verlegen.

Seto wandte den Blick ab, strich sich leicht erschüttert über die rechte Augenbraue. Okay, seine Tanzkollegen strippten also auch noch. Halleluja!
 

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Tja, wer weiß, was deine Tanzkollegen noch so alles machen...^^

Bis bald,
 

heal, eure Swaja
 

PS: Kommis nicht vergessen!

Uniformierte Eleganz

Halli Hallo, meine Lieben
 

Diesmal hab ich mich beeilt, aber, ich warne schon mal vor, dass Kappi ist leider nicht sehr lang. Also, fukuyama, Vorsicht!^^

Ich hoffe trotzdem, dass die Qualität die Quantität wieder wett macht.

Viel Spaß,
 

Swaja
 

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6. Kapitel: Uniformierte Eleganz
 

Nach etwa einer halben Stunde, Bakura war fertig mit seinem Strip, sein Slip trotzte nur so von Geldscheinen, war Matt an der Bar stationiert und Kuya kam zurück zu dem Tisch geschlendert.

"Wir wechseln mal den Platz.", meinte er grinsend.

"Wieso? Kannst du von hier aus den kleinen Blonden nicht so gut sehen?", gab Seto zynisch zurück. Kuya schenkte ihm ein gespieltes Lächeln.

"Das auch, aber es geht noch besser.".

Der Schwarzhaarige winkte Tomoya zu, der verzweifelt versuchte Kerstin von der Tanzfläche zu bewegen. Auf dieser war nämlich gerade Bakura erschienen und sofort klebten mindestens fünf Frauen an ihm.

Die Vier setzten sich an einen etwas abgelegeneren Tisch. Kuya bestellte noch eine Runde Getränke und plötzlich tauchte Joey neben ihnen auf. Seto hätte ihn in der Polizeiuniform der New Yorker Cops kaum erkannt.Der junge Blonde tippte sich grüßend an die Schirmmütze.

"Guten Abend, Lady and gentlemen, ich will nur sehen, ob hier alles Dienst nach Vorschrift geht.", meinte er und nickte dem grinsenden Kuya zu. Seto wandte sich mit gefährlicher Ruhe zu dem Unternehmerkollegen.

"Was soll das?".

Der Dunkelhaarige ließ sich das permanente Grinsen nicht aus dem Gesaicht wischen. " Wenn wir schon mal im Amsez sind, dann will ich auch dessen Vorzüge genießen.".

"Und ich muss unter deiner Genusssucht leiden?", gab Seto zurück und bemerkte den verletzten Blick in den braunen Augen des Tänzers nicht.

Kuya seufzte nur, zuckte die Schultern und sagte:" Geh doch.".

Doch Seto ging nicht. Grummelnd verschränkte er die Arme und lehnte sich zurück.

Joey hatte inzwischen in ähnlicher Weise wie Bakura die Stange aufgebaut und zog nun sehr echt aussehende Scheine aus seinem Stiefel. Er zählte sie ab und gab sie Kuya. "Genau 3000 Yen, Sir.".

Er schenkte ihm ein charmantes Lächeln. Kuya gab jedem ein paar der Papierfetzen in die Hand. Seto betrachtete die Banknote. Der Schein sah aus wie ein 1-Dollar-Schein. Verwirrt zog er eine Braue hoch. Warum gab Joey ihnen jetzt Geld?

Eben jener war nun mit stiller Eleganz auf den Tisch gesprungen. Nun stand er, eine Hand an der Stange, die schwarze Lederjacke mit einem Finger in der Aufhängeschlaufe über die Schulter gelegt und die Mütze ein Stück ins Gesicht gezogen, da und nickte kurz.

Die Anfangsmelodie von Miami Vice setzte ein und Joey begann die Hüften zu schwingen, schmiss die Jacke davon und ließ sich lasziv an der Stange hinab gleiten.

Seto wusste nicht was er tun sollte, wohin er schauen sollte. Er wollte seinem Tanzpartner nicht beim Strippen zu sehen, es interessierte ihn nicht. Das versuchte er sich zumindest einzureden. Doch seine blauen Augen suchten immer wieder den Kontakt mit Joeys Beinen, den kreisenden Hüften, den unter dem Hemd gespannten Muskeln und den feurigen, bernsteinfarbenen Augen. Der Blonde setzte mit einer fließenden Bewegung die Sonnenbrille auf und griff dann mit beiden Händen fest um die Stange. Die Beine schwangen sich nach oben und hielt sich mit den Füssen an der Stange fest. Der Rücken wurde an das glatte Metall gedrückt, de Beine zogen den Körper ein Stück nach oben, so dass sich das Shirt leicht verschob.

Seto beobachtete mit unfreiwilligem Respekt die Bewegungen seines Gegenüber. Sein ganzer Körper war angespannt, in totaler Konzentration und dennoch sah man dies seinem Gesicht nicht an, auf dessen Lippen immer noch ein entspanntes Lächeln lag. Man sah dem schlanken, sehnigen Körper die Anstrengung und Kraft kaum an. Joey griff an den oberen Teil der Stange und in der Aufwärtsbewegung zog er das Hemd über den Kopf. Es landete auf der Jacke und der Blick wurde nun frei auf seinen trainierten, leicht gebräunten Oberkörper. Kuya lächelte den Blonden an und lockte mit einem Schein. Joey beugte den Rücken soweit durch, dass sein Gesicht vor Kuya auftauchte. Dieser hielt ihm den Geldschein hin, den der Blonde leicht mit den Zähnen ergriff. Die Bernsteinaugen zwinkerten und der geschmeidige Körper richtete sich wieder auf. Er rollte die Note leicht zusammen, beugte sich zu Kerstin, damit sie ihm imaginär Feuer gab und küsste sie zum Dank leicht auf die Wange. Joey nahm einen pantomimischen Zug und steckte den Schein dann in die Hosentasche. Er zog ein Paar Handschellen aus der anderen Tasche und schwang sie an einem Finger herum.
 

Seto merkte wie ihn ein kalter Schauder durchfuhr. Joey`s Show war sexgeladen und zu seinem Entsetzen gefiel ihm, was der Blonde zeigte. Schnell beschäftigte er sich mit seinem Drink, doch der lustgefüllte Blick, den Joey in die Runde warf, ließ ihn vergessen wirklich zu trinken.

Der Blonde kettete sich selbst an die Stange und ließ eine Körperwelle durch seine Glieder rollen. Dann bedeutete er dem bis jetzt stummen Tomoya seinen Gürtel zu öffnen. Der großgewachsene Mann wurde ein wenig blass und wich zurück. Kerstin lachte leicht und beugte sich an Tomoyas Stelle nach vorne, öffnete den Gürtel und zog ihn mit einer schnellen Bewegung heraus. Sie strich Joey mit dem Gürtel sanft über die Beine.

In Seto schien etwas einen schmerzhaften Stich zu geben. Eine Welle von Eifersucht überschwappte ihn. Das ist SEIN Tanzpartner, sein Joey, niemand durfte diesem zu nahe kommen. Niemand, außer ihm.

Mit einem Mal wurde ihm bewusst, was er hier dachte. Seine Wangen färbten sich mit einem Mal scharlachrot und er wandte schnell den Blick von Joey ab. Dieser Kerl hatte ihm bestimmt irgendwas in den Drink getan. Etwas, das die grauen Zellen des Firmenleiters völlig außer Kraft setzte. Er schüttelte den Kopf. Halt, Stopp, Aus!

Noch mal zum mitmeißeln. Er, Seto Kaiba, hochintelligenter, erfolgreicher und äußerst attraktiver Firmenleiter der Kaiba Cooperation, der an jedem Finger zehn Frauen haben könnte, würde sich doch niemals auf das Niveau dieses mittellosen, aber total geilen, nein, zickigen Tänzers begeben, noch schlimmer sich von ihm aus dem Konzept bringen lassen. Eben jener genannter Tänzer zeigte ein Brücke, löste mit einer Hand die Schellen und stand wieder auf.

Er wackelte etwas mit den Hüften, so dass die Hose langsam nach unten rutschte. Sie landete auf dem kleinen Sachenberg. Nun stand Joey nur noch in schwarzen Slip, Mütze, Sonnenbrille und Stiefeln da. Seto schluckte schwer. Joey bäruchte für diesen Körper eigentlich einen Waffenschein. Der gutgebaute Oberkörper mit dem tänzerischen, sehnigen Körper, die muskolösen Arme, die trainierten Beine.
 

Joey spürte, dass die Blicke auf ihm lagen. Das störte ihn nicht, ganz im Gegenteil, aber diesmal war es anders. Diese blauen Augen...

obwohl sie mit ihrer kalten Farbe gar nicht danach aussahen, sandten sie eine ungewohnte Wärme auf seine Haut. Zuerst wäre er am liebsten gestorben, als er sah, vor wem er strippen wollte, doch Job war Job und langsa, machte es ihm sogar wieder Spaß. Er ging in den Handstand und beugte sich leicht hinunter um Kerstin einen Schein aus dem Mund zu pflücken.

Dann hörte er hinter sich etwas rascheln. Die braunen Augen blitzten über die Schulter und sahen, wie Seto einen Schein in den Fingern hielt. Die Saphire funkelten ihn kurz an und ein langer Finger lockte ihn näher heran. Joey beugte sich nach hinten, so dass er wieder in einer Brücke stand und schnappte dem Brünetten den Schein weg, ließ ihn lasziv in den Stiefel gleiten. Er schenkte ihm einen heißen Blick. In diesem Moment war Joey der bezahlte Stripper, Seto der zahlende Kunde. Sie mussten vergessen, dass sie vielleicht so was wie Freunde oder Kollegen waren, jetzt war ihre " Beziehung" rein geschäftlicher Natur.

Die Musik wurde wilder und Joey entdeckte die Stange für sich. In einem rassigenTanz zeigte er all sein Können. Die Scheine flogen ihm nur so zu und als sein Strip endete, bekam er den ersehnten Applaus. Er verneigte sich, sah Seto nocheinmal tief in die Augen und verschwand hinter der Bühne.
 

Der Brünette seufzte tief und erhob sich.

"Ich geh kurz Luft schnappen.", kündigte er an und verliess den Club. Kuya sah ihm lange nach, ließ den Blick dann zu Joey schweifen, der soeben auf der Tanzfläche erschienen war. Ein wissendes Lächeln zog sich über die feinen Lippen.
 

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Keine Sorge, das nächste Kapitel steht schon in den Startlöchern.

Mein Kommi-Kasten lässt grüßen, die Reha läuft bestens.^^
 

Heal, eure Swaja

Song- das Lied des Rotlichtes

Halli hallo, Leudies
 

Ja, auch die Sex Pistols sind wieder aus dem Winterschlaf erwacht.
 

Ich wünsch euch viel Vergnügen.
 

Heal, eure Swaja
 

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8. Kapitel: Song- das Lied des Rotlichtes
 

Seto trat vor den Club. Geschäftiges Treiben, viele wollten hinein, suchten Parkplätze oder eine nette Begleitung für die Nacht. Er zog die Luft ein. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite bemerkte Seto eine junge Frau, fast noch ein Kind. Der zerschlissene Jeansrock schien kaum breiter als ein Gürtel, die paar Bahnen Stoff, die sie wahrscheinlich Oberteil nannte, zeigten mehr, als das sie bedeckten. Schwarze Lackstiefel ließen ihre schlanken Beine länger aussehen und geschicktes Make-Up mogelte ein paar Jährchen dazu.

Ein Mercedes, der neben dem Mädchen hielt, versperrte Seto die Sicht. Als er weiterfuhr, was die junge Frau verschwunden.

Der Brünette seufzte. Und noch eine Nacht Sex und gezwungene Lust für ein paar Hundert-Yen-Bündel. Der Firmenbesitzer wandte sich mit kaltem Blick ab und ging an Humphrey Bogart und dem Pailettenvorhang vorbei wieder in den Club. Von der dunklen Nacht wieder in das grelle, schillernde Leben des Amusez war ein berauschender Schritt. Der großgewachsene Mann sah sich um. Joey strippte schon wieder, Matt tanzte ausgelassen mit einer Frau auf der Fläche, die ihr Harr wild schüttelte. Bakura war nicht zu sehen.

Seto ließ sich an der Bar nieder. Kim lächelte ihm zu.

"Was darf`s denn sein?".
 

Der junge Mann hob den blauäugigen Blick. "Einen Martini.".

"Geschüttelt, nicht gerührt.", meinte Kim mit einem Augenzwinkern. Punkt um stand das bräunliche Getränk in der kleinen Schale vor ihm. Kaiba setzte das Glas an die Lippen und während des Trinkens ließ er den Blick schweifen. Joey schälte sich gerade aus einem sexy Rockeranzug. Er wog seinen Astralkörper hin und her und Seto musste leicht grinsen. Das schien Joey tatsächlich Spaß zu machen. Sich zu zeigen, der Mittlepunkt zu sein, zu tanzen.

Kim beugte sich zu ihm vor. "Na? War cool, euer Auftritt heute.".

Kaiba grummelte nur, doch der Barkeeper ließ nicht locker.

"Sag mal, weißt du wo Bakura steckt?", fragte Seto mit kühlem Blick.

"Der arbeitet.", gab Kim zurück, während er den Shaker durch die Luft wirbelte.

"Wo?", fragte Seto verblüfft und sah sich um.

Der junge Brünette deutete nach oben und irrwitziger Weise sah Seto hinauf zur Decke und dann verwirrt wieder zurück. Kim machte eine weitere Geste, er stieß das Becken nach vorn, während die Arme zurück gezogen wurden.

Die blauen Augen glichen mit einem Mal einer riesigen Eiswand. Bakura tat- was? Geschockt schüttelte Kaiba den Kopf und schüttelte den Martini in einem Zug hinunter. Der Alkohol rann die Kehle hinab, brandte in seinem Hals und klärte seinen Kopf. Er hätte es doch wissen müssen! Arbeitszimmer, pah! Wozu war er der jüngste Firmenbesitzer, der schlauste Teenager Japans, der jüngste Student bisher mit einem Intelligenzquotienten von 145, wenn er nicht auf den ersten Blick erkannte, was hier lief?

Es war doch klar, dass die Jungs im Amusez die Leute nicht bloß anheizten, um sie dann den Strichern und Prostituierten zu überlassen. José Tempano war wie jeder andere Geschäftsunternehmer. Geldgierig, korrupt und egoistisch. Wenn man jetzt mal von dem Fakt absah, dass er selbst Firmenbesitzer war... Und José würde doch den florierendsten Teil des Rotlichtgewerbes nicht sausen lassen.
 

Sein Blick ging zu dem strippenden Joey hin. Ob dieser auch...? Warum wurde ihm bei den Gedanken daran nur so klamm? Es interessierte ihn doch sonst keinen Dunst, was seine Umwelt so tat. Doch wenn er sich vorstellte, dass Joey mit irgendwelchen von diesen Typen hier in die Kiste sprang, dann war da nicht nur Ekel und Ungläubigkeit, sondern auch Wut und, wie konnte das sein, so etwas wie Traurigkeit. Traurigkeit?

Dieses Wort kam doch nicht mehr in seinem Wortschatz vor.

Schnell wandte er den Blick. Irgendwie schien dieser Blonde sein Gehirn genauso durchzurütteln wie Kim den Martini.

Anscheinend war das Strippen für heute vorbei, denn Joey verließ den Tisch und Matt blieb auf der Fläche. Kurz darauf erschien sein Tanzpartner in normaler, tanzbarer Kleidung und kam zu Kim an die Bar, zwinkerte Seto kurz zu. Anschließend ging er in den angrenzenden Getränkeraum.
 

Seto wollte gerade Kuya heranwinken, welche gerade mit Tomoya am Tisch sass und redete, und ihm Bescheid geben, dass er ging, als er plötzlich Matts aufgeregte Stimme von der Fläche her hörte. Fünf junge Männer, die aussahen wie eine Kleiderschrankauswahl von Ikea, hatten sich um den Blonden geschart und schubsten ihn nun von einem zum anderen, lachten und lachten. Die blauen Augen des Tänzers waren panisch aufgerissen und er bat die Männer inständig aufzuhören. Immer wieder klatschten Hände auf seinen Hintern oder zerrten an seinem Arm.

"Bitte lasst mich!", inzwischen klang das Flehen schon weinerlich. Mit einem Mal packte einer der Gorillas den federleichten Jungen, legte ihn über seine Schulter, schlug noch einmal grinsend auf dessen Hintern und wandte sich dann zum Ausgang hin.

Seto machte drei lange Schritte und stellte sich der Meute in den Weg. Kleine Schweinsäuglein in fettwulstigen Gesichtern blitzten ihn überrascht an.

"Hey, ist das nicht einer von denen hier?", grunzte er und seine Kupels nickten.

"Ein Sex Pistol.".

Er betonte das "Sex" besonders blöd, so dass die anderen dreckig grinsten.

Ein etwas Kleinerer von schmächtigerer Statur trat vor und feixte herausfordernd. "Na, was ist, Lulatsch? Willste mit? Lässt sich einrichten.".

Die Männer wieherten, vom Alkohol besonders lustig gestimmt, und Matt krallte sich ängstlich in den Rücken seines Trägers, um nicht kopfüber herunter zu fallen.

Seto hatte die ganze Zeit geschwiegen und nur kalt gelächelt. Wäre dies eine Sage könnten man nun erwähnen, dass niemand, der dieses kalte Lächeln gepaart mit dem vor Zynismus triefenden Blick jemals gesehen hatte, lange genug lebte, um davon zu berichten. Da aber in der Realität niemand von einem speerähnlichen Blick tot umfiel, wusste auch der leidgeweihte Narr, der es sich gewagt hatte Seto Kaiba zu reizen, nichts von seinem Schicksal.

"Lassen Sie den Jungen runter.", meinte er mit gefährlich ruhiger Stimme. Normalerweise suchten die Leute spätestens jetzt die Fluchtwege, doch was waren Wodka und Bier nicht für Aufputscher!

So lachten die Männer nur und stießen Kaiba rüde beseite. Doch ehe der Schmächtige überhaupt realisieren konnte, was geschah, hatte er schon einen Ellebogen im Magen. Keuchend sackte er zusammen. Ein kräftig gebauter Kerl griff Seto von hinten an und hielt ihn umklammert. Seto grinste ihn über die Schulter an.

"Kennst du den SONG?".

Der Angreifer machte ein dümmliches Schweinegesicht.

"Semi-Plexus.".

Sein brünettes Opfer machte sich plötzlich selbstständig und abermals krachte ein Ellebogen auf Magenwand.

"Onkel.", kam es von Seto, er hob das Knie und trat mit Schmackes auf die Zehen des Mannes, der ihn gerade losgelassen hatte und nun aufschrie.

"Nase.".

Schnell riss er den Arm hoch und seine Faust kollidierte mit dem Nasenbein des Unglücklichen, hinterließ dort gewiss mindestens einen Bruch.

Mit einem teuflichen Grinsen drehte er sich zu dem schmerzgebeugten Mann um und rammte ihm sein Knie zwischen die Beine. "Glocken!".

Die Hände abklopfend und dem gebeutelten Tyo keine Beachtung schenkend, drehte er sich zu den restlichen Kerlen um und meinte grinsend: "Will noch jemand einen SONG hören?".

Die Männer schüttelte wild die Köpfe, Matt wurde abgesetzt, die Kumpels gepackt und vorbei an den vollbeschäftigten Türstehern der Club verlassen.

Matt sah, immer noch etwas panisch, den Kerlen hinterher und lächelte seinem Retter dann dankbar zu.

Seto sah kurz auf den Jüngeren hinunter, der mit seinem Jeans-Hotpants und dem kunstvoll zerschlissenen Oberteilchen wie eine personifizierte Einladung zum Schäferstündchen aussah, und schüttete beinahe fassungslos den Kopf.

Ohne ein letztes Wort drehte er sich um und ging, an dem, aus dem Getränkeraum zurückgekehrten, Joey vorbei, hinaus, bestellte seinen Chauffeur und ließ sich heim fahren um das Erlebte erst einmal zu verdauen.
 

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Entschuldigt bitte die Kürze des Textes, ich verspreche hoch und heilig, dass das nächste Kappi länger wird.
 

Heal, Swaja

Training mit Tücken

Halli Hallo, Leudies
 

Ja, die Sex Pistols habe ich nicht vergessen. Ganz im Gegenteil. Nachdem Our last summer jetzt abgeschloßen hab, steck ich meine ganze Kraft in Sex Pistols um auch diese Geschichte gut zu Ende zu bringen.

Doch eigentlich ist ein Ende noch nicht abzusehen.^^

Viel Spaß mit diesem Kapitel, es ist extra etwas länger. *smile*
 

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Kapitel: Training mit Tücken
 

"Was ist eigentlich dein Problem?", fragte Joey genervt, machte eine Drehung und landete punktgenau vor Seto.

"Was wohl? Tarnt euch als harmlose Tanzgruppe und lasst euch dann die Schwänze von irgendwelchen Typen in den Arsch stecken, wie billige Stricher!", gab dieser gereizt zurück, folgte der Choreographie mit zwei Side-Steps, doch bei der anschließenden Hebefigur fehlte etwas ganz entscheidenes. Und zwar der zu Hebende.

Joey stand immer noch da wie vom Elch geknutscht und starrte seinen Partner fassungslos an. Der Brünette lachte freudlos.

"Ja, ich weiß davon. Überraschung. Ich bin doch nicht ganz so bescheuert, wie ihr dachtet, hm?".

Joeys braune Augen wurden von Zorn ganz dunkel, so dass sie beinahe schwarz wirkten.

"Du hast doch überhaupt keine Ahnung, warum wir das machen müssen.".

"Ach nein?", gereizt wirbelte Seto herum und breitete die Arme in eienr gespielt dramatischen Pose aus. "Dann sag es mir doch einfach. Oder denkst du, dass ich es nicht kapiere?".

Joey biss sich nur auf die Unterlippe und sah ihn böse an.

"Na was? Was ist los? Ist deine Zunge noch lahm vom Blasen? Ach was, du singst ja bloß, nicht wahr? Bringst den Typen wohl das Stöhnen über drei Oktaven bei, was?".

Eigentlich hatte der aufgebrachte Seto damit grechnet, dass Joey ihn anfallen würde und versuchen zu schlagen, doch stattdessen hatte sich ein trauriger, beinahe gleichgültiger Ausdruck in die Bernsteine geschlichen, über den Seto mehr erschrak, als über irgendwelche tätlichen Angriffe.

"Seit wann interessiert dich das eigentlich so?", gab Joey zurück und schaffte es den berüchtigsten Firmenleiter Japans mit dieser simplen Frage zurückweichen zu lassen. Doch er setzte noch mal eins drauf.

"Seit ich dich kenne, denkst du nur um deinen Stolz und dein Image. Was mit uns ist, schert dich doch einen feuchten Kericht. Es geht nur um dich und deine Wette.".

So falsch lag Joey damit nicht. Doch hatte er sich nicht selbst gewundert, wie anders er geworden war, seit dem er ein Sex Pistol war? Immerhin hatte er gesungen und getanzt, und das sogar vor Publikum. Und hatte er nicht sogar Matt geholfen? Ja, Joey tat ihm Unrecht. Doch das hatten schon viele in seinem Leben getan, warum schmerzte es ihm bei dem Blonden dann regelrecht? Was hatte dieser doch so einfache, arme Tänzer an sich, dass ihn, ja, beeindruckte? Feuer, Mut und Selbstbewusstsein. Und so unglaublick viel Kraft, dass er sich doch jedes Mal für das Publikum ein Lächeln abringen konnte, egal, wie es ihm ging. Joey war stärker als er. Vielleicht nicht von der Intelligenz her und auch nicht von der körperlichen Kraft, aber der junge Blonde besaß unfassbare Charakterstärke. Das, was ihm selbst verloren gegangen war. Als Seto dies bewusst wurde, war er total fertig. Er starrte Joey nur an und zuckte dann mit den Schultern.
 

Matt und Bakura kamen vom ersten Stock nach unten in den Clubraum. Trotz fortgeschrittener Morgenstunde sahen die Beiden sehr müde aus. Das war nicht das erste Mal, doch nun wunderte sich Seto nicht mehr darüber, denn er konnte es sich ja nun erklären.

Sie grüßten und bekamen einerseits ein freundliches Lächeln, andererseits einen eisigen Blick zurück.

"Na, gut geschlafen?".

Seto konnte sich diesen bissigen Kommentar mit der blöden Betonung nicht verkneifen, doch für Matt und Bakura, die ja nichts über Setos neuste Kenntnisse wussten, war der Sarkasmus überraschend und so wunderten sie sich, dass Joey seinem Tanzpartner auf diese, vermeintlich höfliche, Frage hin einen bösen Blick zuwarf.

"Ja.", meinte Matt fröhlich, aber mit vorsichtigem Unterton, während Bakura nur eine Augenbraue hob. Es war von außen gesehen eigentlich ein lustiges Bild. Da stand Seto, die Arme verschränkt, ihm gegenüber Bakura mit der selben Haltung, beide wie lauernde Wildkatzen. Jeweils die rechte Augenbraue war ein kleines Stück gehoben. Matt sah verwirrt von einem zum anderen. Die Spannung im Raum war bis ins letzte Elektron geladen. Joey versuchte Matt ein aufmunternden und beruhigendes Lächeln zu schenken, was ihm jedoch nicht so richtig gelang, die Mundwinkel blieben unten, somit wurde das Lächeln schief.

"Was?", fragte Bakura herausfordernd und die braunen Augen blitzten wie Schwerter.

"Was was?", gab Seto zurück und bemerkte nicht einmal, dass er sich damit auf dieses, ihm so verhasste Kindergartenniveau brachte. Sein Plädoyergegner schnaubte missbilligend.

"Warum starrst du uns an wie Riesenwespen?".

Nun war es an dem Brünetten ein passendes Geräusch abzusondern, in diesem Fall ein freudloses Lachend gepaart mit einem eisigen Blick. Hah, das Schnauben war übertrumpft.

Doch statt dem großgewachsenen Jungunternehmer übernahm Joey das Wort.

"Kaiba passt unsere Arbeitsweise nicht.".

Auf diesen schlichten Satz hin starrten Matt und Bakura erst zu ihrem Kollegen und dann zu Seto.

"Wie jetzt?", fragte Matt verwirrt nach.

"Die ab 23.00 Uhr.".

Matt nickte mit erhellter Miene und sah dann wieder zu dem Brünetten hin. Vorsichtshalber hielt er Bakura am Arm fest.

"Und was passt unserem feinen Herrn nicht daran?", fragte der Weißhaarige gereizt und trat einen Schritt auf Seto zu, sodass ihre Gesichter nur noch eine Hand breit voneinander entfernt waren.

"Schlechten Sex gehabt?", gab der Brünette ruhig zurück. Bakura wollte sich auf den, aus seiner Sicht, hochnäsigen Schnösel stürzen, doch die beiden Blondne hielten ihn zurück.

"Das ist er nicht wert, Baku.", zischte Joey.

"Ach ja? Was weißt du von Werten? Das was ihr da macht ist einfach nur ekelhaft und unwürdig.".

Kalte Eissplitter bohrten sich in den harten Onyx Bakuras. Matt war beinahe panisch zurückgewichen, Joey sah aus, als hätte Seto ihn gerade geohrfeigt.

"Na und? Du musst es doch nicht machen, oder?", kam es von Bakura zurück.

Seto lachte auf. "Zum Glück! Ich würde mich niemals freiwillig von ekelhaften Kerlen ficken lassen.".

"Man merkt, dass du keine Ahnung hast.", knurrte Joey, doch Matt fiel ihm ins Wort und rechtfertigte sie, wie er glaubte.

"Wir schlafen auch mit den Frauen!".

"Ach? Und, machts Spaß?".

Setos Worte waren inzwischend so verletzend, dass der Blonde zurückwich und ihn zerknirscht ansah.

In einer nun so geladenen Spannung kann es schon einmal passieren, dass die Rettung ganz unverhofft und im richtigen Moment auftaucht. Und diese Rettung hieß in diesem Falle Nadja. Munter wie immer kam sie ins Amusez getänzelt, blieb aufgrund der negativen Schwingungen ruckartig stehen.

"Holla, was ist denn hier los?".

Sowohl Bakura, als auch Seto wollten bereits etwas zu ihrer Verteidigung sagen, als Joey einen Schritt auf Nadja zutrat und mit warnenden Blicken zu den beiden Streithähnen "Nichts!" sagte.

Die brünette Tänzerin nickte und gab sich mit der Antwort zufrieden. Voller Tatendrang wirbelte sie zu der Musikanlae hinter der Bühne, schaltete die Musik ein.

"Okay, zeigt mal, was euer Training gebracht hat.", meinte sie zu den vier jungen Männern und zählte dann ein:" Fünf, sechs, sieben, acht!".

Geschwind nahmen Seto und Joey Position ein und tanzten den bereits gelernten Teil von Hungry Eyes. Aus den Augenwinkeln sah Seto, dass die beiden anderen ebenfalls tanzten. Und wie Matt seinem Partner die ganze Zeit in die Augen schaute...

Joey such auch ständig seinen Blick, wie es beim Paartanz nun mal so üblich war, doch das Letzte was er konnte war, nach diesem Eklat, in die Augen des Blonden zu sehen.

So fixierte er eine Strähne, die frech in Joeys Stirn fiel. Step, Step, Kick, Drehung, Rück, Kick, Kick, Bole!

Seto rief sich die Fachbegriffe der nächsten Schritte ins Gedächtnis. Das lenkte ab und beruhigte ungemein.

Nadja schaltete die Musik ab und klatschte einmal in die Hände.

"Sehr gut, wirklich! Gar nicht übel. Die Technik sitzt ja nun einigermaßen.", die junge Frau war näher gekommen und wartete, bis sie die komplette Aufmerksamkeit aller Tänzer hatte, bevor sie fortfuhr.

"Was mir aber gar nicht gefällt...", murmelte Matt leise zu Bakura und beide grinsten.

"Was mir aber gar nicht gefällt ist eure Atmosphäre beim Tanzen.", sie hatte sich nun Seto und Joey zugewandt. Der Blonde nickte auch, als hätte er sie tatsächlich verstanden, doch der junge Firmenleiter guckte nur wie ein Auto.

"Atmosphäre? Sollen wir wie Außerirdische tanzen?".

Bakura lachte spöttisch und schüttelte den Kopf, wie fassungslos über Setos Ahnungslosigkeit.

"Nein, Atmosphäre schaffen, mit dem Tanz dem Publikum die Aussage desselbigen herüberbringen, Ausstrahlung haben.", verdeutlichte Nadja im strengen Ton.

"Und was ist die Aussage dieses Tanzes?", fragte Seto, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte. Immerhin war er der englischen Sprache mächtig und das nahezu perfekt. Und so hatte er den Text bereits beim ersten Hören übersetzt, doch insgeheim hoffte er, dass Nadja ihn vielleicht anders interpretiert haben wollte.

"Erotik. Pure Erotik. Sinnliche Liebe.".

Okay, oder auch nicht.

Sein zarter Hoffnungsschimmer war von einem simplen Wort hinweg gefegt worden. Erotik.

Nicht, dass man nun denkt, dieses Wort und dessen Bedeutung wären dem begehrtesten Mann ganz Tokyos unbekannt. Seto Kaiba, der bereits dreimal zum "Sexiest Man in Japan" gekürt wurde und zehn offiziele Fanclubs allein in Honshu verbuchen konnte, hatte bei den Beischläferinnen natürlich freie Auswahl. Dennoch bemerkte er schon vor geraumer Zeit, dass der Sex mit Frauen immer fader wurde, ganz so als bekam man ein Lieblingsgericht über, und so durften auch schon einige Männer als Appetithappen mit ihm das Bett teilen. Also, was sollte nun dabei sein mit Joey erotisch zu tanzen?

Naja... es war eben... Joey.

Nadja seufzte. "Das, was ihr braucht, ist heftige Nachhilfe im erotischen Tanz.".

Joey trat einen Schritt nach vorne und ballte die Faust.

"Du weißt genau, dass das nicht wahr ist. Lass mich mit Bakura tanzen und du wirst sehen, dass ich es kann.

Nadja stemmte die Hände in die Hüfte.

"Die Größe eines Tänzers und die Kunst seines Handwerkes liegen nicht darin, mit einem guten Partner zu tanzen. Das kann jeder! Wenn du so supergut ist, wie du behauptest, muss es dir möglich sein, jeden zum Tanzen zu bringen und mit deinem Können leiten und zu verbessern. Du kennst doch den Spruch, eine Gruppe ist nur so gut, wie ihr schlechtestes und schwächstes Glied. Wenn du erotisch tanzen kannst, dann reiß Seto mit dir!".

Joey ließ nach dieser Standpauke nur ein leichtes Knurren hören und zuckte die Schultern. Seto grinste leicht hämisch. Ja, dieser arrogante Kerl sollte nur sein Fett wegkriegen, dieser, achso perfekte Tänzer.

"Und du, Seto!".

Unwillkürlich zuckte der Brünette zusammen. Doch innerhalb eines Augenblickes hatte er sich wieder in sein cooles, gefasstes Verhalten gerettet.

"Ich kann mir nicht vorstellen, was du meinst.".

"Dann hast du ein schlechtes Vorstellungsvermögen.", gab Nadja süffisant zurück und nun war das Grinsen auf Joeys Seite. " Ich werde dem mal ein bisschen auf die Sprünge helfen. Na gut, nicht ich.".

Sie winkte Matt und Bakura heran. "Darf ich bitten?".

Die Beiden grinsten sich kurz an. Der kleinere Blonde stellte sich in Mitte der Tanzfläche, Bakura positionierte sich lässig an der Bar.

Der Brünette hob fragend eine Augenbraue. Diese Startpose hatte er noch nie gesehen, was tanzten die Beiden?

Das Intro von Hungry Eyes setzte ein. Okay, Frage beantwortet.

Seto lehnte sich an einen Tisch. Anscheinend hatten sie die erste Strophe des Liedes schon choreographiert.

Zunächst tanzte Matt alleine und in Gedanken versunken auf der Fläche. Durch gelegentliches Lächeln und den Bewegungen auf engsten Raum konnte man sich eine Disko-Szene mit vielen Menschen um den Blonden herum gut vorstellen. Die Musik, der künstliche Nebel, die Lichter, das Stimmengeschwader. All das suggestierte Matt allein durch seinen Tanz. Bakura indessen stand an der Bar und beobachtete den blauäugigen Tänzer. Plötzlich stand er auf, schob sich durch eine imaginäre Menge und tippte Matt auf die Schulter. Dieser drehte sich überrascht um und lachte, als Bakura ihn durch eine leichte Verbeugung zum Tanzen aufforderte. Und nun tanzten sie zusammen. Zunächst vorfühlend und zaghaft, dann jedoch flirtend. Schließlich machten sie dem Ausdruck Dirty Dancing wahrlich alle Ehre. Wie sich die Hüften gegeneinander bewegtenm das feurige Braun Bakuras schien sich förmlich in das mysthische Blau zu brennen. Nun warf Matt den Oberkörper nach hinten, Bakura hielt ihn an der Hüfte fest. Der Blonde fuhr sich leidenschaftlich durch die Haare. Sein Tanzpartner zog ihn wieder nach oben und ihre Gesichter kamen kurz voreinander zum Stehen. Und als die Blicke sich trafen, Seele auf Seele traf, schien es, als gäbe es einen leichten Knall des Hormone im ganzen Raum.

Ja, diese Beiden lebten das Tanzen. Die Luft schien vor Leidenschaft und Erotik beinahe zu knistern, die Tanzenden waren in ihre eigene Welt versunken. Man könnte meinen, dass sich Matt und Bakura verschlingen wollten.

Fassungslos schüttelte Seto den Kopf, er empfand tatsächlich Bewunderung, vor allem für Matt, der es mit seinen Bewegungen locker mit jeder Frau aufnehmen konnte. Bakura dagegen strahlte so eine Manneskraft aus, dass es wirklich ein Genuss war den Beiden zu zu schauen. Kurz huschte sein Blick zur Seite. Joey betrachtete die Szenerie versunken. Bestimmt kannte er diese Art und Weise von seinen Kollegen schon.

Seto wusste, dass auch Joey diese sinnliche Art zu tanzen beherrschte, hatte er sie doch am vorherigen Abend mit Bakura unter Beweis gestellt. Doch konnte er auch mit ihm als Partner so tanzen? Seto fühlte sich nicht in der Lage, Gefühl in das Tanzen zu legen. Er hatte sich die Schritte logisch zurecht gelegt, wie eine Matheaufgabe, die mit der richtigen Abfolge der Choreographie gelöst wurde.

Logik. Da hatten Erotik und Gefühl keinen Platz.

Deswegen lebte ihr Tanz auch nicht. So wie der von Matt und Bakura, deren Bewegungen fließend aussahen, wie Lichter in einem Fluss.

Die Musik lief weiter und nun folgten die schon so oft die Trainigsstunden zäh werden ließenden Hebungen. Wie fein sich Matts Körper in Bakuras Hände schmiegte und dennoch angespannt genug war, um elegant und drahtig in die Höhe zu schnellen.

Die Endpose und das dumpfe, fern klingende Klatschen erweckten Seto aus dieser träumerischen Lichterwelt.

Nun fielen Seto noch andere Dinge auf. Die kleinen, feinen Berührungen, die kaum merklichen Gestenm, welche die Beiden untereinander austauschten. Diese wirkten so zärtlich und vertraut.

Seto erschrak, als Nadja ihn kurz an der Schulter schüttelte.

"So, ich hoffe, dass hat dir ein wenig Einblick gegeben.".

Ein leichtes Grummeln war die genervte Antowrt. Er würde nie so tanzen können, wie die Beiden. Die Brünette legte eine sinnlich langsame Musik auf, wie sie in den Discos nach Mitternacht gespielt wurde. Dann positionierte die die beiden, jungen Männer voreinander.

"Okay, fangt an.".

Fragende blaue Augen blinzelten verdutzt und nervös. Mit einem Mal schob sich eine Hüfte gegen seine. Sprachlos sah er auf, Joey bedeutete ihm Augen rollend mitzumachen.

"Du musst deine Hüfte paralell zu meiner bewegen.", erklärte sein blonder Tanzpartner, mühsam um Geduld bemüht. Wieder einmal die berüchtigte Augenbraue. Dennoch begann Seto seine Hüfte zu bewegen. Links, rechts, links-

KRACH!

Schmerhaft verzog sich Joeys Gesicht und er nahm Sicherheitsabstan.

"Pass doch auf!", zischte der Blonde.

"Hey, mir hat es auch weh getan!", rechtfertigte sich der Jungmillionär.

"Wenigstens was.", gab Joey zurück und legte dann seufzend seine Hände auf die Taille seines Gegenüber. Dort übten sie sanften Druck aus. Und tatsächlich, sich den Bewegungen anzupassen fiel Seto nun leichter, er wurde geschmeidiger. Positiv überrascht sah der Brünette auf, gleichzeitig mit Joey. Ihre Augen trafen sich, ein Lächeln breitete sich auf den Lippen des jungen Tänzers aus. Auch auf Setos Gesicht zeigte sich die kleine Geste der Zufriedenheit.

Joey löste seine Hände von Setos Hüfte und nun bewegten sie sich geschmeidig und sogar aufreizend gegeneinander. Der Brünetter musste sich eingestehen, dass es ihm sogar Spaß machte.

"Gut.", lobte Nadja lächelnd.

"Leg du mal deine Hände auf Joeys Taille.", regte Bakura seine Kollegen an und, nach kurzem Zögern, folgte Seto der Auffordung.

"Merkst du seine Bewegung, so weißt du vorher, wohin sich seine Hüfte bewegt und du kannst dich anpassen.".

Der Brünette konzentrierte sich auf seine Finger und tatsächlich konnte er die Muskeln spüren, welche sich unter seinen Händen anspannten.

"Okay, Joey, beugst du dich bitte zurück.", wies Nadja an. Noch ehe Seto nachvollziehen konnte, was jetzt geschah, hatte Joey schon den Rücken durchgebogen. Er sah ihn erschrocken an, bevor er sich aus dem unfreiwilligen freien Fall in eine Brücke rettete. In schon bekannter Akrobatenmanier drückte er sich wieder in eine aufrechte Haltung. Wütend stürmendes Feuer hatte heute anscheinend einen Pachtvertrag mit den sonst so warmen Bernsteinen.

"Sag mal, willst du mich umbringen?!".

"Ich hab doch gar nichts gemacht!", blaffte Seto zurück und verschränkte abweisend die Arme vor der Brust.

"Das ist ja das Problem!", kam postwendend die bellende Antwort.

"Du musst Joey schon stützen.", erklärte Nadja, über beide Männer belustigt den Kopf schüttelnd.

"Das hat mir keiner gesagt.", murrte der umfunktionierte Firmenleiter. Jetzt wurde er also auch noch zum Hundehalter. Toll...

Beide Tänzer knurrten, nahmen jedoch noch einmal Position ein. Seto war ein wenig unsicher im Halten seines Gegenüber, doch nach ein, zwei Versuchen klappte es.

"Und nun ziehst du Joey nach oben, so dass eure Gesichter kurz voreinander zum stehen kommen. Wie vor einem Kuss.", beschrieb Nadja äußerst metaphorisch und wie auf Bestellung färbten sich die Gesichter der jungen Männer gesünder.

"Wie als hättest du es dir kurz vorher noch anders überlegt.", gab Bakura grinsend dazu, hatte jedoch gleich wieder einen mahnenden Ellebogen seines Partners in der Seite.

Seto straffte innerlich. So schwer konnte das doch nicht sein. Matt und Bakura hatten es immerhin auch geschafft, also packte er das auch.

Joey seufzte schwer, als wüsste er jetzt schon, dass diese Aktion nur schief gehen konnte. Dennoch legte er sich noch einmal lasziv zurück und schob, tänzerisch erfahren, zur Stabilisierung sein Bein zwischen Setos. Als er daran dachte, wie dieser nunr wohl gucken mochte, schlich sich ein freches Grinsen auf seine Lippen. Einen Schwung links, einen rechts und dann in einer leichten Links-Kurve nach oben. So sah es zumindest der choreographische Plan. Doch anscheinend hatte das Schicksal, mit Namen Seto, anderes mit ihm vor.

Denn er zog ihn ruckartig, mit viel Druck und Schwung viel zu früh nach oben und so sehr Joey auch versuchte die Geschwindigkeit abzubremsen und sein Gleichgewicht wiederzufinden, so konnte er doch nicht verhindern, dass die schnelle Bewegung ihn nach vorne stolpern liess.

Und da Seto zum besseren Stand leicht in die Knie gegangen war, befanden sich ihre Gesichter, trotz des offensichtlichen Größenunterschiedes, auf Augenhöhe. Und passierte diese unfreiwillige und äußerst schmerzhafte Kollision zweier Nasenbeine und Stirnen. Sei dem noch nicht genüge getan krachte Joeys Bein auf noch zwischen Setos Beine und damit an eine sehr trefferempfindliche Stelle.

Und so geschah es, dass ein junger, mittelloser Tänzer mit blonder Sturmfrisur den bedeutensten und größten Jung-Firmenleiter so in die Knie zu zwingen, dass diese nur noch ein schmächtiges Jaulen von sich gab.
 

Nach dem sekundenlangen Entsetzen überwog jedoch das Komische an der Situation. Seto, der sich vor Schmerzen krümmte, konnte nicht so richtig mitlachen. Joey rieb sich die Nase, hockte sich neben seinen Tanzpartner.

"Geht`s?".

Der Brünette grummelte Unverständliches, mit Müh und Note konnte man so etwas wie "Verdammt" und "Ich hasse euch" verstehen.

Joey streckte ihm die Hand entgegen und langsam richtete der Schmerzgebäugte sich wieder auf.

"Habt ihr`s dann?", zischte er den anderen zu, die sich immer noch vor Lachen schüttelten.

Verwundert unterbrach Matt sein Kichern und beobachtete seine Gegemüber aufmerksam. Obwohl sie nicht besonder erotisch getanzt, sondern sich mehr verletzt haben, als alles andere, schien sich etwas zwischen den Beiden verändert zu haben. Der jüngste Tänzer im Bunde legte den Kopf leicht schief und stieß dann Bakura, der sich immer noch nicht beruhigen wollte, leicht wiedermal seinen Ellebogen in die Seite.

Seto knurrte leicht in die Runde.

"Haltet ja den Mund.".
 

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Na, na, jetzt wird Seto auch noch ausfallend. Generell scheint der Brünette in diesem Kapitel mit dem falschen Bein zuerst aufgestanden zu sein.

Keine Angst, im nächsten Kapitel dreht er richtig auf. *grins*
 

Heal, eure Swaja

Murphys Gesetz

Halli Hallo, Leudies
 

So, nachdem Our last summer geschafft ist, stellt Sex Pistols mein größtes Projekt dar. Momentan schreibe ich wie wild und das hier sind die Ergebnisse der letzten Woche. Viel Spaß.
 

Eure Swaja
 

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10. Kapitel: Murphys Gesetz
 

Zwei weitere Tage vergingen mit täglichem Üben, Seto pendelte ständig zwischen Firma und Club, zwischen Anzug und Trainingssachen. Auch geschah es immer öfter, dass Seto beim Arbeiten Melodien durch dne Kopf spukten und er sich dabei erwischte, wie seine Füße zuckten.
 

An einem Freitagnachmittag übten Seto und Joey wieder einmal an Hungry Eyes und ihrer erotischen Ausstrahlung. Doch wo sonst der Blonde mit permanenter Präsenz, Charme und Perfektion glänzte, waren die Bernsteine müde und matt, die Arme lasch wie Butter.

"Schritt, Schritt, Schritt, Tipp, Step, Step, Kick, Bowle, Change.", sagte Seto die Choreographie laut vor sich hin, doch statt, dass Joey ihm in die Augen sah, ging sein Blick ins Leere. Die sonst so geschmeidigen Bewegungen wirkten eingeschlafen und müde. Der Brünette verfolgte die Gegebenheiten beunruhigt.

"Sollen wir eine Pause machen?", fragte Seto seinen Partner und liess ihn ausdrehen. Joey wirkte darauf fast beleidigt, drehte sich wieder ein und tanzte weiter.

"Nicht nötig.".

"Du siehst aber nicht gut aus.", startete Seto einen zweiten Versuch.

"Na, besten Dank.",erwiderte der blonde knurrend. "Was geht es dich eigentlich an?".

Der Brünette seufzte. Okay, wenn Joey einen auf zickig und kindisch machen wollte, bitte. "Kühlschränke", wie dieser ihn so oft bezeichnete, konnte man einfach einschalten. Stecker rein, fertig.

So schwiegen sich die Beiden an, die Musik lief weiter.

Joey drehte sich zweimal um, taumelte leicht, fand jedoch das Gleichgewicht wieder, machte einen Schleifschritt und straffte den Körper-

Seto ging leicht in die Knie. Die beiden jungen Männer stemmten die Handflächen ineinander und der Brünette hob den Blonden über seinen Kopf, wobei er den Schwung aus den Piouretten und dem Schleifschritt nutzte. Bisher hatte Joey immer eine erstklassige Körperspannung, die Seto half, die Hebung reibungslos über die Bühne gehen zu lassen.

Doch als er den Blonden diesmal über seinen Kopf gehoben hatte und nach oben stemmen wollte, brach die Spannung seines Partners auf einmal ein und Seto konnte ihn gerade noch abfangen, bevor er ihm auf den Kopf oder auf das Parkett krachte.

"Hey, spinnst du?", herrschte er Joey halb enttrüstet, halb erschrocken an. Sein Zorn wich jedoch, als er in das Gesicht seines Tanzpartners sah. Der Blonde krallte sich in sein Shirt, er zitterte, das Gesicht war schmerzverzerrt.

"Joey, was ist losß", fragte Seto erschrocken und legte den Angesprochenen vorsichtig auf den Boden. Joey atmetete hastig und öffnete schleppend die Augen. Der Blick wirkte einen Moment wie verloren, als wüsste er nicht wo er war.

"Schon... schon okay...", murmelte Joey und versuchte sich aufzurichten. Er zog vor Schmerz zischend Luft ein und griff sich an den Kopf. Seto zwang sich selbst zur Ruhe.

"Was tut weh, Joey?".

"Mir... mir ist schlecht... alles dreht sich...", stieß der Blonde keuchend hervor. Seto legte eine Hand fühlend auf die Stirn des jungen Tänzers, die Zweite im Vergleich dazu auf seinen eigenen Kopf. Seine Miene verfinsterte sich. Auf dem Gesicht seines Partners hätte man einen ganzen Grillabend veranstalten können.

"Bleib liegen, ich bin gleich wieder da.", kündigte der Brünette an und lief zu seinem Mantel, aus dessen Tasche er sein Handy hervorkramte und seine Hausärztin anrief. Dann kniete er sich wieder neben Joey. Der Blonde versuchte aufzustehen, wurde jedoch von Seto sanft, aber bestimmt wieder auf den Boden gedrückt.

"Nein... ich muss arbeiten...", stammelte der Tänzer leise und versuchte seinen gegenüber wegzuschieden, doch Seto schüttelte den Kopf.

"Du bleibst jetzt liegen!".

Schritte wurden hörbar, leichtes Lachen, Worte. Dann kamen Matt und Bakura in den Clubraum. Auf dem Gesicht des Weißhaarigen breitete sich sogleich ein anzügliches Grinsen aus.

"Oh, haben wir euch gestört?", stichelte er, nickte in Richtung des auf dem Boden Liegenden. Tatsächlich konnte man bei dem Bild, dass die Beiden boten, auf ganz andere Gedanken kommen.

"Spinn nicht rum.", zischte Seto ihm zu und Matt merkte, dass irgendetwas nicht stimmte. Mit ein paar schnellen Schritten war er bei ihnen und kniete sich neben Joey.

"Was ist denn los?", fragte der junge Blonde beinahe panisch. "Hat er sich verletzt?".

Seto schüttelte leicht den Kopf und wollte gerade zu einer Antowrt ansetzen, als Joey sanft Matts Hand drückte.

"Ganz ruhig, Matt-chan... mir ist... nur ein bisschen übel...", erklärte er leise. Sein Gegenüber schniefte und nickte.

Bakura stand immer noch wie teilnahmslos am Rande, löste sich jedoch.

"Ich hole einen Arzt.".

"Hab ich schon.", seufzte der Brünette und hob seinen kranken Partner auf die Arme.

"Wo ist sein Zimmer?".

Matt, der immer noch sehr beunruhigt aussah, bedeutete Seto, dass dieser ihm folgen sollte.

Bakura verschränkte die Arme, lehnte sich an die Bar und sah ihnen hinterher. Natürlich machte er sich Sorgen, um seinen sonst so immunstarken Kollegen, auch wenn er dies niemals zeigen würde, dennoch war er gespannt, wie der großgewachsene Firmenleiter mit dieser Situation umgehen würde.
 

Die Tür schloss sich leise, die beiden Männer, die vor dem Zimmer gewartete hatten, sahen mit angespannten Mienen auf.

Die junge Ärztin strch sich eine schwarze Strähne hinters Ohr und nickte ihrem Chef zu. Sie war schon sehr erstaunt gewesen, als ihr Vorgesetzter sie anrief und sie in diesen Club bestellte, doch dass sie diesem Jungen helfen sollte, überraschte sie wirklich. Hatte Seto jetzt etwa noch eine andere soziale Ader entdeckt, die mal nicht zu seinem kleinen Bruder führte.

"Also, der junge Mann hat anscheinend eine Grippe verschleppt.", meinte sie, von einem zum andere schauend.

"Vor drei Wochen kränkelte er ein wenig, doch er wollte sich nicht ausruhen.", überlegte Matt laut und sah dann besorgt zu der Ärztin hoch. "Was ist jetzt mit ihm?".

Die Ärztin schaute auf den Jungen hinab und lächelte leicht. Der war ja niedlich! Arbeitete der Blonde etwa auch in diesem Club? Er wirkte noch ziemlich jung. Und anscheinend auch sehr besorgt um seinen Kollegen.

"Er hat starkes Fieber und Erschöpfungserscheinungen. Wenn er sich jetzt nicht ausruht und im Bett bleibt, könnte es zu einer Lungen- oder Herzmuskelentzündung kommen. Also, hier ist ein Rezept für Tabletten gegen das Fieber. Ich verschreibe ihm strenge Bettruhe. Aufstehen nur für die dringenden Geschäfte. Ansonsten nur Schlaf und Essen, mehr nicht.".

Matt nickte beflissentlich bei jedem Satz. Seto drückte die Hand der Ärztin.

"Danke, Jelena.".

Die Drei gingen zurück in den Clubraum, wo gerade Kim und José vom Einkaufen zurückgekehrt waren.

Die dunkelhaarige Ärztin nickte ihnen zu und verließ den Club.

José blinzelte verdutzt.

"Wer war das?".

"Das war Jelena Tozoka, meine Hausärztin.".

Der Grünhaarige hob skeptisch die Augenbraue. "Ärztin? Warum?".

"Joey ist krank.", platzte es aus Matt heraus und fiel José in die Arme. Kim lud im Hintergrund gerade zwei Wasserkästen ab und sah verudtzt auf.

"Krank? Stimmt... irgendwie sah er in letzter Zeit nicht gut aus.", meinte der junge Kellner nachdenklich.

"Was hat er denn?", wollte der Chef des Amusez ungläubig wissen und strich Matt beruhigend über den Rücken.

"Er hat eine Grippe verschleppt, weil er seine Arbeit nicht vernachlässigen wollte und liegt jetzt mit hohem Fieber und Erschöpfungserscheinungen flach.", erklärte Seto mit einem gefährlich zischenden Unterton und trat nun auf José zu. Er machte keinen Hehl daraus, dass er diesem die Schuld an Joeys Verfassung gab.

"Hast du ein Problem?", knurrte sein gegenüber bissig zurück.

Wütend starrte Grün in Blau.

"Es ist wie es ist.", beschwichtigte Kim und setzte sich auf einen der Tische. "Wir müssen nur überlegen, was wir jetzt machen.".

José warf einen Blick in seinen Taschenkalender, verzog leicht das Gesicht.

"Verdammt, heute sind viele Strips gebucht.".

"Heute Abend ist doch Swing.Night, oder? Da ist doch auf der Fläche nicht viel los.", überlegte Bakura laut.

"Dafür aber um so mehr an der Bar.", widersprach Kim sofort.

"Da kann Nadja dich doch unterstützen, oder?", brachte José hoffnungsvoll an, doch sein Chefbarkeeper schüttelte den Kopf.

"Sie ist die ganze nächste Woche bei ihrer Mutter on Kyôto.".

Ein allgemeines Seufzen.

"Ich und Bakura gehen also strippen...", resümierte Matt langsam.

"Und ich könnte entweder Kim an der Bar helfen oder anheizen.", bot José an.

"Aber dann fehlt doch entweder der zweite Barmann, Kellner oder Tänzer auf der Fläche.", gab Kim zu bedenken.

"Und was machen wir Abends?", warf Bakura in den Raum. Kurz schwebte betretene Stille im Raum.

"Das muss auch so gehen.", meinte José, das Thema schnell abwiegelnd.

Seto sah von einem bekümmerten Gesicht zum nächsten und seufzte dann.

"Okay, ich machs.".

"Was?", erklang es vierlerlei aus den Mündern.

Der Brünette verschränkte die Arme und lehnte sich an die Bar.

"Von mir aus kellner ich und shacker ein wenig an der Bar herum.", sagte er wei nebenbei.

Matt und Bakura warfen sich einen wissenden Blick zu und grinsten.

José sah überrascht auf. "Wirklich?".

"Wenn`s sein muss.".
 

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Natürlich muss das sein, Seto, sonst hätte das die Autorin nicht so geschrieben.^^

Nun ist der junge Firmenleiter also das erste Mal eingespannt, wie das von statten geht, seht ihr im nächsten Kapp.
 

Heal, eure Swaja

Let`s Swing!

Halli Hallo, Leudies
 

Erst einmal fröhliche Ostern.

Ich hoffe, es geht euch allen gut. Zu meiner Entschuldigung: Ich hatte das Kappi schon eine Weile fertig. ( Na und, dann hättest dus ja hochstellen können!) Und zu meiner Dummheit: Ich war zu faul es abzutippen. Aber jetzt hab ich es ja geschafft. Viel Vergnügen.
 

Eure Swaja

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10. Kapitel: Let`s Swing!
 

Der Club war gut gefüllt, Seto huschte durch die Tische zurück zur Bar.

"Hier."

Er klatschte Kim einen Zettel auf die Bar. Sein weißes Hemd zurecht, über dem ein schwarzer Kummerbund, farblich passend zur Hose, mit dem grünen Cocktail, dem Markenzeichen des Amusez, geschmückt war.

"Schon gestresst?", grinste der Barmann und mixte die gewünschten Getränke.

"Ach, Quatsch.", knurrte der Brünette. Er sah sich um. Matt und Bakura strippten sich dei Seele aus dem Leib, José versuchte sich als Anheizer auf der Fläche.

Seto ging hinter die Bar und half beim mixen, einige Cocktails konnte er schon ganz gut. Bis um zehn sollte hier der normale Betrieb laufen, dann trat die eigens engagierte Band mit einem Swingprogramm auf. So war es zumindest vorgesehen.
 

Halb zehn war José plötzlich verschwunden. Das Amusez füllte sich weiter, anscheinend genoss die Swinggruppe hohe Beliebtheit. Matt und Bakura waren hinter der Bühne und zogen sich um und auch Seto verschwand schnell in der Garderobe, um sich ein frisches Hemd anzuziehen. Diese Kellnerei war ganz schön schweißtreibend. Während er sich ein neues Hemd überzog, wurde er lauter Stimmen gewahr, die sich im Nachbarzimmer beim Bühnenaufgang stritten.

"Was soll das heißen? Mann, das ist doch alles nicht wahr!", hörte man ganz deutlich Josés Stimme heraus.

"Wenn was schief geht, dann richtig.", murmelte Bakura laut.

"Was ist denn nun schon wieder?", wollte Seto wissen und trat an die aufgeregte Meute von Musikern und Amusez-Angestellten heran.

"Der Sänger der Gruppe ist kurzfristig ausgefallen.", erklärte Matt, während José haareraufend auf und ab tigerte.

"Dabei war er doch beim Soundcheck noch da!", wetterte der Grünhaarige.

Einer der Trompeter trat vor " Ihm ging es schon eine ganze Weile nicht gut. Und vorhin hab ich mit ihm telefoniert, da klang er, als hätte er mit Reißnägeln gegurgelt.".

Der Besitzer des Amusez stieß die Hände in einer Geste der Verzweiflung nach oben.

Seto verstand die Aufregung nicht. Immerhin hatte er hier zwei Sänger neben sich.

"Wo ist das Problem? Matt und Bakura können doch einspringen.", sprach er diese Überlegung auch gleich aus.

Sein weißhaariger Kollege lehnte an einem Pfeiler und schüttelte leicht den Kopf.

"Ich kann kein Swing. Der einzige aus unserer Truppe, der ein paar Big-Band-Sachen drauf hat ist-".

" Lass mich raten: Joey.", fiel ihm Seto ins Wort und musste über so fiel Pech lachen. Es war schon ungewöhnlich, wie stark das Amusez von jedem einzelnen abhing. Eigentlich konnte sich keiner hier auch nur leisten krank zu werden oder mal Urlaub zu nehmen.

"Na toll, was machen wir jetzt? Die ganzen Leute sind wegen der Big Band gekommen. Wenn wir das jetzt ausfallen lassen, machen wir richtig Miese.", echauffierte sich der Besitzer des Clubs, doch Seto liess nur wieder die Augenbraue wandern. José benahm sich als Chef völlig falsch. Ein Vorgesetzter musste immer so wirken, als hätte er alles unter Kontrolle, selbst wenn alle Kopf standen und die Ratten von Bord sprangen. Nervosität und Angst durfte ein Boss niemals zeigen, sonst übertrug sich das auf die Mitarbeiter. Es gab immer eine Lösung, doch mit chaotisch herumhuschenden Augen konnte man ihren feinen Hoffnungsschimmer nicht erkennen. Der Spanier musste noch viel lernen.

Jedenfalls hüpfte nun ein kleiner, giftiger Frosch durch das Amusez, während seine Angestellten samt Musikertrupp rat- und tatlos um ihn herumstanden. Und die Zeit tickte. Kim würde draussen wahrscheinlich bald einen Krampf vom Akkord-Shacken kommen. Wenn das passierte, konnten sie wahrscheinlich ganz einpacken.

"Seto!", kam es plötzlich auf dem Musikerpulk. Der Blick des Brünetten zuckte nach oben. Es gab nur ganz wenige, die es wagten, ihn bei seinem Vornamen zu rufen und danach noch lange genug lebten, um sich damit zu brüskieren.

"Ich afss es nicht! Set-kun! Das ich dich mal wieder treff!".

Jetzt war es amtlich, da musste jemand lebensmüde sein.

Dieser Kamikaze-Wütige entpuppte sich als junger, schwarzhaariger Mann, ein wenig älter als Seto vielleicht, welcher nun an den Firmenleiter heran trat. Dieser machte keine Anstalten eienr Begrüßung.

"Kennen wir uns?".

Der Musiker lächelte breit und klopfte ihm leicht auf die Schulter. "Erinnerst du dich nicht, Set-kun? Vor drei Jahren im Chintzß".

Der Brünette schüttelte den Kopf und wusste nicht obe r dem Mann verbieten sollte, ihn so zu nennen oder ob er erstmal überlegte.

Chintz vor drei Jahren...?

"Blue Note!", platzte es aus ihm heraus, so wie die verschollene Erinnerung vor sein inneres Auge trat.
 

Genau, damals hatte er dreimal die Woche mit dieser Jazz- und Swingkombo gespielt, um dem Alltag zu entfliehen. Sein Stiefvater zwang ihn den lieben, langen Tag zum Lernen und Vorbereiten, damit Seto eines Tages die Kaiba Cooperation übernehmen konnte. Des Nachts, wenn er, von seinem Bruder getrennt, allein in seinem Zimmer saß und sein ganz persönlicher Tyrann irgendwelchen Geschäftsessen fröhnte, geschah es immer öfter, dass er sich an den alten, obligatorischen Flügel setzte, der in der Villa eigentlich nur einen dekorativen Zweck hatte, und spielte. Die Leiterin des Heimes ihm früher einiges beigebracht und nachdem Gozaburo Kaiba ihn und seinen bruder adoptiert hatte, spielte Seto immer öfter in der Nacht. Und als sein Stiefvater ihn einmal besonder triezte, floh er nachts in die Gassen in die Stadt. In eine kleine Welt voller Licht in den Fenstern. Und trotz, dass er den Mantel fester um seine Schultern zog, erfüllte das Licht ihn mit Wärme. Aus einem der Häuser drang Musik auf die regennasse Straße. Er drückte die Tür auf.

Seto schälte sich aus seinem Mantel und setzte sich an einen der Tische. Auf der kleinen, schwarzen Bühne spielten ein paar Musiker irgendein flottes Stück. Mit einem Mal stand zwei Tische weiter ein junger Mann auf, ging auf die bühne zu und gesellte sich, seine Trompete an die Lippen setzend, einfach zu der Gruppe hinzu. Und reihte sich mit einem kleinen Begrüßungssolo in die Musik.

Verträumt lauschte Seto. Die Musik gefiel ihm. Teilweise locker und fröhlich, dann wieder ernst und melancholisch. Langsam klang das Lied aus und mit einem Mal erhob sich Protest in den vorderen Reihen. Seto merkte auf und sah, wie der Pianist entschuldigend winkte, auf die Uhr deutete und in seine Jacke schlüpfte. Traurig sahen sich die Blech- und Holzbläser an. Ohne Klavier kein ordentlicher Jazz.

Wie in Trance erhob sich der junge Brünette, merkte kaum, wie ihn seine Beine nach vorne zur Bühne trugen. Das Murmeln erstarb langsam, alle Augen lagen verdutzt und neugierig auf dem Jungen. Immer noch wie benebelt setzte er sich und legte die Finger sachte auf die Tasten. Gesumme hob an. Was machte dieser junge Mann da auf der Bühne?

Er wusste es selbst nicht.

Doch mit einem Mal hoben sich seine Hände und nacheinander drückten die Finger die Klavieratur. Eine leichte verträumte Melodie setzte ein, die blauen Augen schloßen sich genießerisch. Plötzlich erklang ein langgezogener Ton. Verdutzt wurden die augen wieder geöfnnet, doch die Finger spielten munter weiter. Das Saxophon hatte sich in die Musik geschmuggelt, nun ergriffen auch die anderen Instrumente Wort, beziehungsweise Töne.

Und so entwickelte sich aus den bunt zusammengewürfelten Jazzern über die Zeit eine feste Gruppe, Blue Note.

Seto nutzte die Nächte immer öfter zum Kompnieren, fand Gefallen an Swing und auch am Singen.

Bis zu dem Tag, als mit einem Mal die Gorillas seines Vaters, auch Leibwächter genannt, im Chintz standen und ihn von der Bühne pflückten. Die eisigen Worte und noch stärkeren Lernstunden, sowie die Leibwache und die endlosen Stunden eingeschloßen im Zimmer mit einem abgesperrtem Flügel würde er nie vergessen. Zwar starb sein Stiefvater kurz darauf, ob Mord oder Suizid sei dahingestellt, und Seto übernahm die Firma, dennoch ging er nie wieder in den Club. Immerhin fand er kaum noch Zeit für Mokuba. Er arbeitete wie ein Besessener in der Corporation, denn er wollte seinem kleinen Bruder das schöne Leben gönnen, das er nie haben durfte. Gleichwohl sollten die Jahre des Lernes und Blutens nicht umsonst gewesen sein. Da war für den Club und auch die Musik einfach kein Platz.
 

Und nun holte dieses alte Leben ihn wieder ein. Mit diesem Mann, der mit glänzenden Augen vor ihm stand, als hätte er seinen Messias gefunden. Ganz dunkel glaubte er sich an den Namen Tokona erinnern zu können. Eben dieser kramte jetzt in einer schwarzen Ledertasche.

"Schau mal, ich hab sogar noch unsere Lieder.", damit drückte er ihm einen Batzen Noten in die Hand. Vollkommen überrumpelt blätterte er sie durch.

Murphys Gesetz, Kompromisse... tatsächlich waren alle da.

"Hey, da steht ja: Musik und Text by Seto Kaiba!", bemerkte Matt, der zusammen mit Bakura über Setos Schulter mitgelesen hatte.

"Ja, die hat er alle geschrieben. Und gesungen!", erklärte Tokona und strahlte danei stolzer als der eigentliche Inhabe der Noten.

"Na, dann geh das mal kopieren, Tok.", wies einer der anderen Musiker an.

"Was soll das denn?", wollte Seto wissen und sah überrascht dem davoneilenden Tokona hinterher.

"Bitte, Kaiba! Du musst diesen Tag retten!", flehte José weinerlich. Der Brünette sah von Matt und Bakura über die Musiker zu José. Zwar hatte er beim Einblick der Noten das alte Kribbeln wieder gespürt, doch war er schon wieder bereit für Swing?

Leise seufzte er. Ohne ihn würde die Welt wahrscheinlich zu Grunde gehen, oder? Er nahm den Kummerbund ab und hatte Sekunden später einen freudig juchzenden Quakfrosch an seiner Hand kleben, die dieser dankbar schüttelte.
 

Langsam wurden die Gäste des Amusez ungeduldig. Die durch Plakate und Mundpropaganda so großartig publizierte Swing-Kombo liess aber lange auf sich warten. Ebenso die Getränke, während Kim sich langsam wünschte, er würde Kilometer- und Geschwindigkeitszuschlag bekommen.

Mit einem Mal bestiegen einige Männer im Anzug mit Trompeten, Saxophonen und einem Schlagzeug bewaffnet die Bühne und Kim bekam Unterstützung von Matt und José. Bakura positionierte sich schon mal an der Tanzfläche. Ein paar Menschen wollten sicherlich tanzen und dann musste er als erfahrener Partner bereit stehen. Schließlich setzte auch Seto sich ans Klavier, innerlich seufzend. Gab bestimmt wieder eine schöne Schlagzeile:

"Seto Kaiba, neuer Swingstar!".

Er rückte das Mikro zurecht, die Reihenfolge der Lieder hatte er kurz zuvor mit den Musikern besprochen. Diese waren alle Profis, konnten damit super vom Blatt spielen, verrieten aber, dass sie im möglichen Rahmen viel improvisieren wollten, um das Ganze mit jazzigem Leben zu erfüllen.

"Guten Abend.", grüßte Seto und räusperte sich einmal, um den störenden Kloß in seinem Hals zu entfernen.

"Die Swing-Mafia möchte Sie heute Abend mit einem Lied begürßen, dass die heutigen Erlebnisse der Crew des Amusez, in welchem wir heute gastieren dürfen, aufs Vortrefflichste beschreibt.".

Noch einmal tief Luft holen. Jetzt galt es, konnte er überhaupt noch irgendwas von den Sachen? Das Klavierintro klang tatsächlich etwas holprig, doch dann fuchste er sich in die Melodie.

"Stehst du gut mit dem Chef, ja, dann wechselt der Chef,

das ist Murphys Gesetz.

Will ich dich hier nicht sehen, dann rat mal, wenn ich treff,

das ist Murphys Gesetz.".

Langsam verklang das Gemurmel und das Publikum wandte sich der Bühne zu. Matt war in seiner Tätigkeit als Kellner stehen geblieben, lauschte überrascht. Seto sang tatsächlich...

Die Augen waren immer noch geschloßen, er liess sich ganz in der Melodie treiben.

"Wenn du frei hast, fällt der Regen. Die andre Schlange kommt stets zügiger voran.

Denn es geht alles schief, was nur kann,

Das ist murphys Gesetz.".

Die Trompeter sahen sich kurz an, nickten und setzten mit einem schnellen Auftakt ein. Verdutzt öffnete Seto die Augen und sah zu den Bläsern. Die zwinkerten und der Brünette nickte lachend.

"Wenn man irgendwas sucht, ist es nie wo man`s sucht,

das ist Murphys Gesetz.

Kurz nach der Garantie geht der Motor zu Bruch,

das ist Murphys Gesetz.

Gute Freunde kommen und gehen, doch die Feinde um dich rum sammeln sich an. Denn es geht alles schief, was nur kann.

Das ist Murphys Gesetz.".

Die Zuschauer sahen sich untereinander an und lachten laut. Der Text klang erfrischend ironisch und lustig, die Musik war locker und jazzig.

Die Klaviermelodie intensivierte sich und Setos Stimme wurde lauter, der Text melodiöser.

"Auf dem Weg zu dir sprangen alle, alle Ampeln auf Rot

und der einzig freie Parkplatz war im absolutem Halteverbot.

Ich vergass meine Blumen auf dem Weg zu dir rein,

ich nahm den Ring aus meiner Tasche und ich wusste du sagst "Nein!",

denn so will es Murphys Gesetz.".

Der Brünette war überrascht, wie gut die Symbiose zwischen ihm, der das Piano nur noch äußerst selten bediente, und den erfahrenen Musikern funktionierte.

"Ist sie schön hat sie nen Freund. Ist er schön, meistens auch.

Das ist Murphys Gesetz.".

Bakura, der sich gerade auf der langsam füllenden Tanzfläche tummelte, lachte laut. Dieser Text war ganz nach seinem Geschmack. Und als ihn dann noch eine ziemlich süße Frau frech antanzte, fühlte er, dass der Abend vielleicht doch nicht ganz so schief gehen würde, wie noch vor ein paar Stunden gedacht.

"Vor der Hochzeit noch schlank, danach wächst Po und Bauch.

Das ist Murphys Gesetz.

Wenn`s nur Spaß war, wird sie schwanger. Doch wenn du`s ernst meinst, Freund, dann stell dich hinten an.

Da ist längst schon ein anderer dran.

So will es Murphys Gesetz.".

Er wiederholte den Refrain, die Musik wurde bunter, jazziger, cooler.

Die Tanzfläche war gut gefüllt. Ein Musiker mit roten Haaren, die in einen langen Zopf gebunden waren, trat nach vorn und legte ein improvisiertes Saxophon-Solo hin. Er ging so in seiner Melodie auf, dass er sich auf die Knie fallen liess, was dem Spiel einen zusätzlichen Schwung gab. Seto lachte und merkte, das die Musik ihn, wie schon einige Jahre zuvor, in ihren Bann zog und gefangen nahm. Er legte den Daumen leicht schräg auf die Tasten und zog ihn nach links, was dem Klavier einen melodiösen Abschwung entlockte.

"Auf dme Weg zu dir, wusste ich, auch das geht nicht gut.

Denn es geh alles schief, was nur kann.

Und da kommt auch kein Schwein gegen an.

Denn so ist Murphys Gesetz!".

Die Trompeten gaben zwei Triller und das Saxophon liess einen langgezogen Ton vernehmen, die Instrumente wurden leiser und die Musiker sahen sich kurz an. Der Saxophonist hob sein Instrument und alle Spieler setzten dem ersten Lied des Abends mit einem gemeinsamen Schlußakkord ein gelungenes Ende.
 

Das Publikum spendete großzügig Applaus, die bisher Tanzenden jubelten und verlangten nach mehr.

"Ich hab das Gefühl, dass dieser Abend doch nicht so schlimm ausgeht, wie wir dachten.", sagte Kim zu seinem Chef, der neben ihm Cocktails mixte. José sah zu Seto auf und nickte.

"Ja.", kam es einsilbig von ihm. Noch war er zu angespannt, um sich dem Tumult der Shownacht hinzugeben.
 

Seto schichtete die Noten um, richtete das Mikrophon und begann wieder leise zu spielen. Sofort hatte er die Aufmerksamkeit des Publikums auf seiner Seite.

"Ich bin ein Sammler, ein Jäger, ein guter Ernährer.

Ein Schrauber, ein Dreher, ein Ganz-Früh-Aufsteher.

Ein Broker, ein Seller, ein Intellektueller.

Ein Helfer, ein Heiler, im Grunde ein Geiler.".

Da die Musik eher ruhig war, setzten sich die Tänzer an die zahlreichen Tische und lauschtem den Brünetten. Matt sah ebenfalls nach vorne. Es war als hätte Seto mit dem Gang auf die Bühne eine völlige neue Persönlichkeit angelegt. Er scherzte mit den Augen, sprühte vor Charme, lachte und wirkte so locker wie nie zuvor. Und auch der Text sprach ihm ganz aus der Seele, als sei er um Jahre jünger geworden und hätte den Schalk im Nacken.

"Bin ein Schöpfer, ein Macher, Beschützer, Bewacher.

Ein Forscher, ein Retter, adretter Jetsetter.

Gestählter Don Juan, ein Bild von einem Mann.

So steh ich vor dir und höre dann...".

Wieder setzten die Bläser ein und der Drummer ließ einen schnellen Wirbel vernehmen.

"Zieh die Schuhe aus, bring den Müll raus.

Pass auf`s Kind auf und dann räum hier auf.

Geh nicht spät aus, nicht wieder bis um Eins!

Ich verstehe was du sagst, aber nicht was du meinst.".

Gelächter kam auf. Seto musste ebenfalls schmunzeln. Er wusste, dass man ihn nicht aus- sondern anlachte. Der Text war einfach nur witzig. Matt tänzelte leicht durch die Tischreihen und reichte die Getränke mit einem Lächeln.

Tokona spielte ein Trompetensolo und Seto begann die zweite Strophe mit den selbstverherrlichenden Substantiven.

"Ich bin ein Dichter, ein Denker, ein Richter, ein Henker.

Ein Sänger, Kavalier, der Typ am Klavier.".

Er zwinkerte einer Frauengruppe vor der Bühne zu, die begeistert gejubelt hatte.

"Ein Stürmer, ein Spieler, das Vorbild so vieler.

Ein Meister, ein Sieger, die oberste Liga.

Ich versteh mich als Renner, als Könner und Kenner.

Als Gangster ein Bringer, ein ganz schlimmer Finger.

Der Beste im Team, der Kopf vom Regime.

Funktionär, Offizier, was sagst du zu mir?".

Teilweise sang das begeisterte Publikum den Refrain mit, die Musiker auf der Bühne blühten auf und die Jazz-Musik trug sich durch das ganze Haus.
 

Im ersten Stock öffnete ein schwacher Tänzer langsam die bleischweren Augen. Seine Hand drückte das nasse, kalte Tuch stärker auf die glühende Stirn um die lähmende Hitze abzumildern. Er lauschte der Musik und lächelte leicht. Er hatte die Befürchtung gehabt, dass der ganze Abend schief gehen würde, doch als er Setos warmen Bariton durch die Wände dringen hörte, fiel die Angst von ihm ab. Und nun war er ein weiterer Zuhörer des Brünetten, welcher nun rau den Refrain wiederholte.
 

Langsam wurde die Musik leiser.

"Ich weiß nicht, was du meinst...".

Das Saxophon gab einen langgezogenen Ton, die Trompeten gaben ihren Akkord dazu. Das publikum klatschte begeistert. Gerade die Stammgäste des Szene-Clubs waren hin und weg. Zwar wurde auch die SwingShow mit Joey und dem eigentlichen Sänger der Swing-Mafia gut angenommen, doch Seto als Sänger hatte auch was. Schwung, Charme und Esprit.

"Der nächste Song ist für alle Herren der Schöpfung, die das Gefühl haben das Mysterium "weibliches Geschöpf" nie richtig verstanden zu haben. Bitten Sie die Dame, gerne auch den Herren, ihres Herzens zum Tanz und nehmen Sie den einen oder anderen Rat mit nach Hause.", leitete Seto mit ruhiger Stimme ein. Längst war die beissende Nervosität verschwunden, zurück blieb nur ein wohliges Flimmern im Bauch. Fast so, wie er sich gefühlt hatte, als die Hebung mit Joey zum ersten Mal bewzungen war.

Tatsächlich folgten einige Paare der Aufforderung, sogar ein, zwei schwule Päarchen konnte Bakura sichten, der mit einer eleganten Dame im schwarzen Cocktail tanzte.

"Hey, mein Freund, du bist schlecht gelaunt.

Deine Freundin stresst, das kenn ich auch.".

Ein mann an der Bar, der bereits seinen dritten Whiskey trank, nickte zustimmend und prostete Seto zu. Kim sah ertwas verwundert zu José. Warum kam dieser Mann zum Frusttrinken in eine Bar, wo er nur Männer angucken konnte? Der grünhaarige Besitzer lächelte wissend. Das Amusez war nicht einfach nur eine Bar. Es vereinte die Elemente einer Disco, eines Clubs und eines Szene-Treffs, war allgemein als Flirthölle bekannt. Und da der Club auch noch mit guten Shows und einer, nicht nur in der Szene der Homosexuellen, berühmt-berüchtigten Tanzgruppen aufwarten konnte, stellte er tatsächlich einen Schmelzkessel tausend verschiedener Besucher dar. Da gab sich die Vorzeige-Transsexuelle mit einem Unversitätsprofessor und einem Rocker die Klinke in die Hand. Und mit dem Standort in Shinjuku fanden vor allem die einsamen Suchenden nach heißer, männlicher Lust hier ihre Erfüllung.

Doch auch als Tanzlokal war das Amusez geschätzt.

So wandte sich José um und servierte zwei jungen Damen ihren "Sex on the beach".

"Denn du und ich haben eigentlich beide fast genau die gleiche Frau.

Und wenn du willst, dann erklär ich dir gerne,

wie mann sich rauslaviert, so dass alles funktioniert.".

Langsam wandten sich die Männer mit gespitzten Ohrem dem Sänger zu, aber auch die Frauen waren gespannt, was der junge Jazzer für Ratschläge in petto hatte.

"Wenn sie dich fragt, was du an ihr am liebsten magst,

dann sagst du: Oh, babe, wo fang ich an?

Wenn sie dich fragt, warum du denn der Frau da hinterher siehst,

dann sag: Aus Mitleid, denn sie kommt nicht an dich heran.".

Das Publikum lachte, die Frauen tippten ihren Männern auf die Schultern und hielten sie an, gut zuzuhören.

"Wenn sie dich fragt, bei wem du gestern Abend warst,

sag: In Gedanken die ganze Zeit bei dir.

Wenn sie dich fragt, was sie heute anziehen soll,

dann sag ihr: Behalt das Lächeln an, den Rest, den shoppen wir.".

Die Vertreterinnen eben jener Fragenden schrien auf vor Lachen, der charmant-kecke Blick des Pianisten tat sein übriges zum Zext, der den Frauen aus der Seele sprach.

Die Swing Band begleitete mit lockeren Akkorden, ab und zu löste sich vorwitzig eine Trompete.

"Schwarz und weiß, und auch kalt und heiß,

das ist nicht das, was sei gerne hört.

Wenn es geht, bleibe unkonkret, ja denn damit machst du nichts verkehrt.

Nur keine Fakten, du bist schließlich nicht die Auskunft,

sie will halt reden nur, das ist ihre Natur.",

klärte Seto auf. Er hatte sein Publikum gut um Griff, es wurde getanzt, gelacht und getrunken.

José blickte zufrieden auf die Szene. Zum Glück hatte sich alles wieder eingepegelt. Wenn heute Nacht, trotz dem Ausfall eines Sex Pistols, alles so gut läuft, dann würde er einen super Umsatz machen, ähnlich wie damals, als der Club populär wurde.
 

Nach dem zehnten Lied und der dritten Zugabe verabschiedete sich die Swing Mafia samt Zusatz von der Bühne und eien Viertelstunde später stand Seto, nun zum dritten Mal an diesem Abend umgezogen, an der Bar.

"Super Show, Kaiba.", grinste Kim und schob ihm einen Martini zu.

"Geht aufs Haus.", fügte José noch hinzu und zwinkerte scheinbar gönnerhaft.

Der rothaarige Barkeeper ließ seinen Blick schweifen.

"So wie die hier alle drauf sind, so aufgedreht, haben Matt und Bakura bestimmt noch die ganze Nacht zu tun. Und die Jungs und Mädels draussen auch.", meinte Kim, auch wenn es nicht so glücklich klang. Sein Chef jedoch grinste zufrieden.

Der Barkeeper und Seto tauschten schnell einen Blick. Im Inneren des Brünetten zog sich etwas schmerzhaft zusammen. Er war eingesprungen, um den Leuten Unterhaltung zu bieten und um vielleicht noch Bakuras und Matts Arsch zu retten, aber nicht um die Leute sexuell anzuheizen. Josße Tempano war anscheinend hinter der Fassade des naiven Spaniers vor allem ein knallharter Geschäftsmann, der seine Mitarbeiter vorne und hinten ausnahm und all ihr Potential in Geld verwandelte, sie ausquetschte. Seufzend ließ er den Blick schweifen. Joey und Bakura hatten beide wahnsinnig viel Talent als Tänzer und auch Matt war am Broadway bestimmt besser aufgehoben als hier.
 

Plötzlich stellte sich ein etws älterer Mann mit Vollbart neben Seto und lupfte leicht den schwarzen Cowboyhut.

"Na, Swing-Man.", sprach er ihn mit einem schlüpfrigen Grinsen an. "Hast du ein wenig Zeit für mich, nur wir beide?".

Mit dem Sülzen fasste der Mann Seto an den Rücken und strich ihm mit der anderen Hand über die Brust. Der Begrabschte umfasste die Hand schraubstockartig, bis es beinahe knackte.

"Fass mich nocheinmal an und ich servier dir deine Eier in der Pfanne gebraten.", sagte Seto so kalt, dass es dem verkappten Cowboy in der Antarktis wahrscheinlich noch angenehm vorgekommen wäre. Dann starrte er José mit blanker Wut in den Augen an und stürmte aus dem Club.

Während sich Kim wegen dem verdutzten Blick des Mannes beinahe schief lachte, knurrte José leicht, zuckte dann die Schultern und meinte zu Kim.

"Der verträgt auch nichts, oder?".

Kim sah dem Brünetten nach, dann zu seinem Chef und drehte sich kopfschüttelnd weg. Zumindest hatte Seto mehr verstanden, als José.
 

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Sodele. Viele von euch wollten Seto ja nicht zu trauen, dass er den Abend packt. Aber, seht ihr, er hat ihn sogar gerettet. Wies weitergeht steht in den Sternen, auch die Autorin weiß noch nix. ( Hey, das bist du selbst, du Depp!)

Wir lassen uns einfach überraschen, ne?

Heal, eure Swaja

Vom Winde verweht

Halli Hallo, Leudies
 

So, ihr könnt die Terroranrufe und Spammails jetzt lassen, das neue Kapitel ist da. *lach*

Nee, Quatsch beiseite. Ich hab jetzt mein Abi geschrieben, alles lief bestens und nun bin ich frei für den Musenkuss.
 

Ich freue mich euch das neue Kapitel präsentieren zu dürfen. Viel Spaß
 

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11. Kapitel: Vom Winde verweht
 

"Und links, rechts, Kick, kick, Drehung. Denk an deinen Kopf, er muss immer oben sein. Und nochmal.".

Seto seufzte und schüttelte kurz seine angespannten Arme aus, bevor er erneut Matts Hand ergriff und seine zweite auf die Hüfte des jungen Blonden legte. In Ermangelung seines eigenen Tanzpartners hatte sich der Kleinere als Ersatz angeboten.

"Wie war die Nacht?", fragte der brünette Firmenleiter. Matt konnte ein kleines Lächeln nicht verbergen. Es war schon beinahe niedlich, wie sehr sich sein Gegenüber um Joey sorgte und gleichzeitig krampfhaft versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.

"Er hat schlecht geträumt und war oft wach, aber es ging schon irgendwie. Ich denke, er ist auf dem Weg der Besserung. Geh ihn doch nach dem Training mal besuchen, er freut sich bestimmt.", meinte Matt und schwang die Beine nach oben, um seine Tangopose einzunehmen. Seto sah in das junge Gesicht seines Tanzpartners. "Meinst du?".

Damit stellte er ihn wieder aufrecht hin und drehte ihn einmal um seine eigene Achse. Matt landete punktgenau vor seinen Füßen, legte beide Hände auf Setos Unterarme und lächelte. "Auf jeden Fall.".

Das Grinsen des Blonden war einfach nur ansteckend und so sahen sie sich beide lächelnd in die Augen, während ihre Füße einen wildem Jive-Schritt folgten.
 

Es klopfte leise an die Tür und Joey hob müde den Blick.

"Herein?".

Wenn der blonde Tänzer eins hasste, dann war es krank zu sein. Das war in seinem ganzen Leben bisher nur zweimal vorgekommen und wenn es ihn dann mal erwischte, dann richtig. Er fühlte sich, wie durch den Fleischwolf gedreht.

Ein brünetter Haarschopf schob sich durch die Tür und Joey war so überrascht den anderen zu sehen, dass er sich schlagartig aufsetzte und dabei ein leichter Schmerz durch seinen Kopf zuckte, um ihn zu erinnern, dass er immer noch bettlägerig war. Keuchend ließ er sich zurück sinken.

"Immer langsam mit den jungen Pferden.", meinte sein Gegenüber und schloß die Tür hinter sich. Joey lächelte seinen Tanzpartner schläfrig an.

"Hi, Kaiba.".

Der Brünette stand etwas unschlüssig im Raum, der ja nur aus drei am Boden liegenden Matrazen und einem kleinen Schrank bestand, bis er sich dann auf dem flachen Schrank niederliess.

"Nanu, gar kein bissger Kommentar heute morgen? Du scheinst wirklich krank zu sein.".

Joey lachte schwach, doch es klang eher wie ein heiseres Bellen. "Ach nee.".

Die blauen Augen musterten den im Bett-Liegenden. Joey war unnatürlich blass, zitterte leicht, wie man an der dünnen Bettdecke sah. Unter den sonst so lebhaften Augen zeichneten sich deutlich Augenringe ab, die von einer unruhigen Nacht zeugten. Sein Blick fiel auf eine kleine Schüssel am Rande der Kommode, in welcher ein weißes Tuch in einer Pfütze lag. Er nahm sie an sich und fühlte die Tempertaur des Wassers. Ohne ein Kommentar stand er auf und verschwand in die Küche am Ende des Flures.

"Wie läuft es mit Matt?", fragte Joey, bemüht um Konversation, als Seto den Raum wieder betrat.

"Oh, ganz gut. Ich muss nur aufpassen, dass ich mich nicht an sein Federgewicht gewöhne, sonst krieg ich dich nicht mehr hoch.", antwortete der umfunktionierte Firmenleiter, der nun den Sprung über den Tänzer zur Krankenschwester gemacht hatte, und kniete sich, die Schüssel umsichtig balancierend, auf die Matraze neben Joeys Schlafquartier. Er spürte deutlich den harten Boden unter seinen Knien und fragte sich ein ums andere Mal, wie die Sex Pistols hier drauf nur nächtigen konnten.

"Na danke für das Kompliment. Bedeutet also, ich bin fett!".

"Das hast du jetzt gesagt.", war Setos Kommentar dazu, er wrang das nasse Tuch aus und legte den Lappen dann vorsichtig auf Joeys Stirn. Dieser war von der plötzlichen Kühle auf seiner glühenden Stirn überrascht und seufzte wohlig über das angenehme Lindern des Feuers in seinem Kopf. Leicht schnurrend schloß er die Augen.

"Mach so was nie wieder!".

Das leise Flüstern seines Gegenüver liess Joey aus seinem Genusszustand aufhorchen und er öffnete die Augen.

"Was...?".

Zwei eisblaue Augen sahen ihn an und mit einem Mal lief ihm ein Schauder über den Rücken. Aber diesmal nicht, weil sie so kalt und abweisend wirkten, sondern weil ihm mit einem Mal auffiel, dass ihr Blau von Sorge und Angst getränkt war.

"Kaiba, was...", fing er an, doch seine Stimme stockte, als der brünette Firmenleiter seinem Blick auswich und sich ein Loch in Bakuras Bettdecke zum Taxieren aussuchte. Warum nur konnte Seto, der sich sonst keine Blöße gab, auf einmal dem Blick der Bernsteinen nicht mehr standhalten?

"Wenn du noch einmal krank bist und dich nicht auskurierst und dann so einen heftigen Rückfall kriegst, dann... ich dachte mir bleibt das Herz stehen. Wenn du nochmal so was machst, brauchst du nicht mehr auf den Herzinfarkt zu warten, dann dreh ich dir persönlich den Hals um.".

Seto spürte den Blick des anderen deutlich auf seiner Haut. Langsam verzog sich Joeys ernste Miene zu einem Lächeln. Sein Tanzpartner machte sich Sorgen. Der kühle Firmenleiter, dem nichts anderes auf der Welt wichtiger war, als sein Geld und sein Image, sorgte sich um ihn armes Tänzerlein. Anscheinend bekam ihm das Amusez besser, als er selbst wollte.

Vorsichtig tastete Joeys Hand nach der seines Gegenüber. Er konnte sich nicht erklären, was es war, doch er fühlte sich auf einmal erfüllt von Glück. Seine Augen ruhten immer noch auf dem großgewachsenen Brünetten und schienen sich nicht satt sehen zu können. Warum klopfte sein Herz so komisch, warum fühlte er sich so seltsam? Als sei er voll gestopft mit Wattebauschen. Lag das am Fieber? Doch Setos Anwesenheit liess die Kopfschmerzen dahin wehen, er fühlte sich angenehm entspannt.

Und die blauen Augen, die sich verwundert erst ihm zu wandten und dann auf die leicht zitternde Hand auf seiner schauten, sandten ihm einen wohligen Schauder über den Rücken.

Unbewusst liess auch Seto seine Finger Joeys Hand umschließen, bevor er wieder in dem honigbraunen Fluss versank. Joey schien ein Paradebeispiel des Spruches "Die Augen sind das Tor zur Seele" zu sein. Er war nicht mal in der Lage alle Gefühle zu beschreiben, die da in dem Strudel vor ihm zusammenflossen. Er wusste nur eines, er würde in nächster Zeit den Blick nicht mehr abwenden können. Was hatte Joey nur an sich, dass ihn so anzog? Er war weder reich, noch hochintelligent, besaß zwar einen tollen Körper und Tanztalent, doch waren das nicht Sachen, die einem Seto Kaiba in erster Linie mal egal waren, besonders wenn das Attribut "geiler Körper" zu einem Mann gehörte? Das kam ja noch erschwerend hinzu: Joey stand auf Männer, flirtete aber auch ungeniert mit Frauen. Wenn es nur das wäre, er schlief ja auch mit ihnen, gegen Geld.

Zwar faszinierten ihn auch Bakura mit seiner herrischen Art und Matts goldene Stimme und der zarte Körper, doch war das nur unbewusste Bewunderung, aber was war es bei Joey? Es ging über alles hinaus, was er für die anderen Sex Pistols empfand, wenn man das so sagen konnte.
 

Ohne es zu merken, hatte sich Seto, immer noch gebannt in seinem Gedankengerüst, dessen antrainierte Ordnung, langsam aber sicher von Joeys Choas eingerissen wurde, nach vorne gelehnt und nun wurde ihm bewusst, dass seine und Joeys Lippen nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren. Doch nur Sekunden später nahmen ihn wieder diese bernsteinfarbenen Augen gefangen, die nun noch näher waren. Und plötzlich geschah etwas, dass zu extrem seltenen Erlebnissen in Setos Lebem gehörte, er vergass nachzudenken! Kein Gedanke schoss mehr durch sein Hirn und lenkte ihn ab, alle seine Sinne, sein ganzer Körper waren nur auf diese herrlichen Augen ausgerichtet, Und glaubte er von innen ganz erfüllt zu sein, so erstaunte es ihn doch, dass er das Gefühl hatte, sie kamen immer näher. Den leichten Druck in seinem Nacken nahm er kaum wahr und als er etwas weiches auf seinem Mund spürte, war es als tobte ein Sturm durch sein Inneres, welcher seinen Verstand gänzlich hinweg fegte. Die Lippen des anderen bewegten sich leicht und sandten so kleine Stromstöße durch seinen ganzen Körper. Eine vorwitzige Zunge stupste frech an seine noch geschloßenen Lippen und bat, genießrisch über sie leckend, schmeichlerisch um Einlass. Seto öffnete leicht den Mund, doch sofort begann sein ihm eigener Stolz wieder die Initiative zu übernehmen und er empfing Joeys Zunge noch bevor diese ganz in die fremde Höhle eindringen konnte und focht sie leicht zurück. Mit einem Mal stupste diese seine Zunge an und lockte ihn in die Mundhöhle des anderen. Nachdem Seto leicht über Joeys Lippen geleckt und den süßen Geschmack in sich aufnahm, um ihn nie wieder zu vergessen, begann er den Mund des Blonden zu erkunden. Dieser war unglaublig heiß, was Seto eher dem Fieber zuschreiben würde, als seinen Kusskünsten. Der Blonde liess ein wohliges Seufzen hören und überzeugte Seto damit vom Gegenteil. Joey legte die Arme um Setos Hals, zog ihn so näher zu sich, die Unterarme des Brünetten stützten sich rechts und links neben dem Kopf seines Tanzpartners ab, um ihn mit seinem Gewicht nicht zu erdrücken.
 

Nach einer schier endlosen Ewigkeit löste sich Joey leicht von Seto und schnappte nach Luft. Der Brünette, den das Lösen des Kusses zu einem leichten Knurren gebracht hatte, leckte sich noch einmal über die Lippen. Nun, da der süße Druck von diesen verschwunden war, setzte auch sein Verstand wieder ein. Was hatte er getan? Er und Joey hatten sich... geküsst. Ein richtiger leidenschaftlicher Kuss war das gewesen, mit allen Feinheiten, also konnte er sich mit nichts heraus reden, er hatte sich von seinem Tanzpartner nach allen Regeln der Kunst zu einem Kuss überreden lassen, der, wie er zugeben musste, der helle Wahnsinn gewesen war. Doch wer sagte ihm nun, dass Joey nicht jeden seiner Kunden so küsste.

Langsam öffnete er die Augen und da sah er es. In den Augen des Blonden, die ihn ansahen, dass er schon wieder spürte, wie sich sein Hirn verabschieden wollte.
 

Auch in Joey fuhren die Gefühle Karussel. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er jemanden so geküsst! Im Amusez war es unter den Sex Pistols ein ungeschriebenes Gesetz, dass man einen Kunden nicht auf den Mund küsste. Das war den Liebenden vorbehalten. Immerhin mussten sie ja irgendwas haben, dass ihnen half, Beruf und Liebe voneinander zu trennen. Aber Seto konnte das nicht wissen und so bemerkte Joey natürlich den etwas verwirrten und unentschloßenen Blick in den blauen Augen. Wieder überkam ihn diese Woge der Gefühle und nun war er sich sicher, dass jenes nichts mit seinem Fieber zu tun hatte.

Konnte es das sein, von dem Matt immer sprach? War das Liebe?

Als sich dieser Gedanke in seinem Innersten formte und langsam in sein Herz drang, wurde es in ihm so klar, wie nie.

Ja!

Er war verliebt.

Zum ersten Mal in seinem Leben...
 

Immer noch wusste Seto nichts mit seinem inneren Chaos anzufangen. Bisher war sein Leben immer in geordneten Bahnen verlaufen. Natürlich hatte er auch schon mit Frauen geknutscht und auch, vor Joey, mit einem Mann, aber noch nie hatte es sich so angefühlt wie gerade eben.

Er fühlte sich, als würde er vor einer Klippe stehen, jeden Moment könnte er hinab stürzen, ins Ungewisse. Hinter ihm lag sein altes Leben voller Ordnung, Ruhe und Arbeit. Nur einen Schritt und er konnte sein geregeltes Tun weiterhin genießen, doch irgendetwas sagte ihm, dass auch im Abgrund etwas Großes lag. Und als sein Blick abermals mit den Bernsteinen verschmolz, wusste er es. Er wollte den Sprung in den Agrund wagen, denn da war jemand, der ihn auffing.

Und dieser jemand zog ihn nun abermals zu sich um mit einem weiteren atemberaubenden Kuss der Gefühlseinheit ein Stück näher zu kommen.
 

"Kannst du bitte die Caiprinhas zu Tisch 17 bringen?", rief Kim dem brünetten Ersatzkellner zu, der beschwingt auf die Bar zu trat.

"Aber natürlich!", gab dieser lachend zurück. Er hinterliess einen Barkeeper, der schaute, als hätte er ein Kamel und eine Streptokke Tangotanzen sehen.

"Was ist denn mit dem los?", wandte er sich verdutzt an den jungen Blonden, der gerade in einem leicht zerschlissenen, weißen Shirt und einer hautengen, hellblauen Stoffhose an der Bar erschien. Matt lächelte leicht und sah dem fröhlich pfeiffenden Seto hinterher.

"Ich denke, wir haben es hier mit einem akkuten Fall von Armore zu tun.".

Beinahe wäre Kim das Glas, welches er gerade abtrocknete aus der Hand gerutscht, doch er wäre kein guter Barmann, wenn er alle naselang Gläser zerdeppern würde, und so fing er es kurz vor seinem wahrscheinlich grausamen Tod durch Zersplittern auf.

"Wie jetzt?".

Die karaibikblauen Augen, die schon so manchem vollkommen den Verstand geraubt hatten, wurden genervt gerollt.

"Er ist verliebt!".

"In wen?", kam es mit einem Mal von hinten.

"Oh, Baku-chan, da bist du ja endlich.".

Der weißhaarige Tänzer war in eine scharze Hüftjeans gekleidet, die mit kunstvollen Rissen geziert war und somit einen herrlichen Blick auf die trainierten Schenkel bot, sowie in ein ärmelloses, schwarzes Muskelshirt, mit einem roten Drachen bedruckt.

"Ja, ja, lenk nicht vom Thema ab. Wer ist in wen verliebt?", unterbrach Bakura seinen jüngeren Kollegen. Obwohl sich der Engländer ansonsten aus den Angelegenheiten der anderen Sex Pistols hauptsächlich raushielt, interessierten ihn die speziellen Klatschthemen schon, vor allem die pikanteren Details.

"Liebe. Du weißt schon, dieses Gefühl, aus dem normale Leute heraus miteinander schlafen. Ist dir das bekannt?", gab Matt frech grinsend zurück und die erwartete Reaktion in Form eines Knurren kam sofort.

"Ganz bescheuert bin ich nicht. Nur weil ich diese Meinung nicht teile und nachvollziehen kann... Du redest ja oft genug davon, dass reicht für den ganzen Club.".

Der junge Blonde verschränkte nun die Arme vor der Brust und sah mit dem leicht gekränkten Blick einer Diva sehr ähnlich.

"Was weißt du schon! Jedenfalls...", er wandte sich wieder Kim zu und nun glänzten seine Augen vor Aufregung. "Unser Lieblingskühlschrank und ich haben ja heute früh noch zusammen trainiert und dann hab ich ihn zu Joey geschickt, damit der auch mal Besuch hat. Tja, und Stunden später, als ich mich dann schlafen legen wollte, um die Mittagszeit rum, sah ich Seto mit hochrotem Kopf aus unserem Schlafzimmer kommen. Und als ich reingeh und Joey seh, wie er mir selig entgegen lächelt, trifft mich die Erkenntnis.".

"Hat`s weh getan?", gab Bakura seinen obligatorischen Kommentar dazu, doch bekam gleich darauf einen Ellebogen von Matt in die Seite.

"Idiot!".

"Und welche Erkenntnis hat dich da getroffen?", fragte Kim nach, der nun wirklich interssiert war. Matt grinste verschwörerisch.

"Dass meine Theorie voll ins Schwarze getroffen hatte. Hab ich nicht immer gesagt, was sich neckt, das liebt sich? Die Beiden sind zwar wie Feuer und Eis, doch anscheinend ergibt das eine explosive Mischung, wenn ihr versteht, was ich meine.".

"Nein, versteh ich nicht.", knurrte Bakura, der es hasste, wenn Matt alles bildhaft umschrieb. Warum konnte der Blonde nicht einfach klipp und klar sagen, was er meinte, und fertig?

Abermals ein Seufzen, gepaart mit einem blauäugigen Augenrollen.

"Sie sind zusammen.".

Da kam nun endlich mal eine deutliche Ansage und dann so unverhofft, dass Bakura erstmal die Kinnlade herunter fiel. "Wer?".

Matt hätte sich am liebsten über Bakuras Blödheit den Kopf auf die Theke gehauen, doch da sich Beulen immer schlecht überschminken liessen, begnügte er sich damit, die Hand vor den Kopf zu schlagen.

"Sag mal, bist du so blöd oder tust du nur so? Na wer wohl. Seto und Joey natürlich!".

Kim und Bakura, die Beide etwa ähnlich geschockt dreinblickten, sahen sich verloren an. Joey? Sich verliebt? Hatte der Blonde nicht mal behauptet, dass Liebe sowie so nur Schmerz bringt und es ergo besser wäre, man würde sich nie verlieben?

Und seit wann haben Kühlschränke eigentlich Gefühle?

Der rothaarige Barkeeper hatte sich schneller gefangen, als der weißhaarige Tänzer.

"Hey, darauf geb ich einen aus!", meinte er grinsend und stellte Bakura und Matt und sich jeweils einen Schnaps hin. Die Drei hoben ihr Glas, klopften mit dem Bodne leicht auf die Theke und leerten ihr Gläser in einem Zug.

In diesem Moment kam José aus dem Lagerraum.

"Hey, die Musik läuft längst, Jungs, rauf mit euch, auf die Theke!".

"Jieha!", rief Bakura ausgelassen, schwang seine langen Beine auf das Holz und zog Matt dann mit hinauf.
 

Heute war Coyote-Ugly Abend im Amusez, das hieß, angelehnt an dem US-Film, tanzten die Sex Pistols heute auf der Bar. Es dauert auch nur Minuten, bis sich der Platz vor der dunklen Theke gefüllte hatte und das Publikum die beiden Tänzer mit lautem Klatschen zu noch wilderen Bewegungen antrieb. Matt rieb sich lasziv an seinem Tanzpartner, dieser legte ein Bein des Blonden um seine Hüfte und liess ihn sich zurückbeugen, nur ihm dann wieder schwungvoll hochzuziehen, so dass ihre Gesichter kurz voreinander stoppten. Diese ihnen eigene Geste brachte das Publikum zum Kochen, das lauthals nach mehr verlangte.

Bakura gab Kim einen Wink. Der Barkeeper drückte darauf hin Seto, der sich nun ebenfalls zu José und Kim hinter die Bar gesellt hatte, um dem Andrang Herr zu werden, einen Eimer in die Hand.

"Reich mal hoch!".

Seto sah etwas verwirrt auf den Eimer, schob ihn dann jedoch Bakura entgegen, der ihn grinsend entgegen nahm. Er stieß Matt leicht mit dem Fuß gegen die Kniekehlen, welche sich darauf hin auf die Knie fallen liess. Bakura setzte den Eimer an und liess langsam und genüsslich etwas Wasser auf den Jüngeren schwappen. Die Flüssigkeit bahnte sich ihren Weg durch die Kleidung und über die Haut des Blonden, dessen Haare nun in seiner Stirn klebten. Das Shirt sog sich schnell voll und lag damit bald wie eine zweite Haut an dem Oberkörper des Sex Pistol an, betonte damit jeden einzelnen Muskel. Matt nahm den Eimer an sich, zog leicht an Bakuras Hosenbund und liess mit einem diabolischen Grinsen einen Schwapps der glasklaren Flüssigkeit in Bakuras Jeans laufen. der Weißhaarige sog scharf die Luft ein, das Wasser hatte nicht unbedingt Badewannentemperatur und lief nun folternd langsam seine Beine hinab. Die Jeans wurde enger und zeichnete so die Konturen der muskolösen Schenkel deliakt nach. Sie taten aufeinander zu und rieben sich aufreizend aneinander. Nun wurde nicht nur Seto hinter der Theke verdammt heiß. Auch das Publikum unterstrich die Show mit einem gewaltigen Geräuschpegel.

José grinste in sich hinein. Über zu wenig Arbeit dürften sich Matt und Bakura heute Nacht kaum beschweren dürften. Nun war es tatsächlich ärgerlich, dass mit Joey der Dritte im Bunde momentan ausfiel und Kaiba, so wie es schien, immer noch nicht zu einem Schäferstündchen mit den Kunden bereit war.

Matt, der gerade ein Handtuch von Seto entgegennahm, zwinkerte diesem zu. Hoffentlich machte der brünette Firmenleiter Joey glücklich.
 

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Heissa, sie haben es geschafft! Ich hab überlegt, ob ich die Beiden noch ein wenig warten lasse, aber mir ist nichts Lückenfüllendes eingefallen. *grins*

So, und ab jetzt wirds richtig spannend.

Ich hoffe, das Kapitel hat euch zu gesagt und ich bekomm ein paar liebe Worte.

*Hundeblick*
 

Heal, eure Swaja

Erholung pur!

Halli Hallo Leute,
 

lang, lang, ists her, dass ihr wieder was von mir zu lesen bekommt. Es tut mir furchtbar leid, aber ich befand mich einfach in einem kreativen Tief, aus dem ich nun herausgekrochen bin. Ich danke, sehr bald werden auch meine anderen Stories wieder neue Kapitel bekommen.
 

Viel Spaß aber nun mit den Sex Pistols!
 

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12. Kapitel: Erholung pur?
 

"Nun los, mach den Mund auf!", drängte der Brünette.

"Nein, niemals! Du willst doch nur wieder dein Ding da reinstecken!", kam der Protest sofort von dem blonden Grippeopfer.

"Erfasst. Und ich zieh ihn erst wieder raus, wenn du geschluckt hast.".

Matts Augen wurden immer größer, als er die Hand gerade an die Klinke der Tür zu ihrem Schlafzimmer gelegt hatte. Dafür, dass Joey und Seto erst seit gestern zusammen waren, gingen sie aber ganz schön ran. Er klopfte leicht und öffnete die Tür, schon fest mit einem hochroten Firmenleiter rechnend, der sich hastig die Hose hochzog. Das Bild, was sich ihm bot, war jedoch ein völlig anderes! Seto kniete neben Joeys Matraze, der sich an die Wand gelehnt hatte. Der Brünette hielt einen weißen Plastiklöffel, gefüllt mit einer braunen Flüssigkeit, vor den Mund seines Geliebten, welcher sich vehement weigerte, den Hustensaft zu sich zu nehmen.

"Hi, Matt.", kam es krächzend von dem Blonden, der anscheinend sehr froh war über die Ablenkung.

"Hallo, ihr Beiden. Lasst euch bitte nicht stören.", gab der Angesprochene grinsend zurück, doch noch bevor er das Zimmer wieder verlassen konnte, flog die Tür erneut auf und Nadja stürmte in den Raum.

"Joey, oh mein Gott!".

Und nicht mal eine Sekunde später hatte der blonde Tänzer ein schluchzendes, brünettes Bündel am Hals hängen. "Mann, du kannst mich doch nicht so erschrecken! Da ist man mal im Urlaub und du wirst gleich krank!".

Verdutzt hob Joey die Hand und strich seiner Freundin beruhigend über den zitternden Rücken. "Ganz ruhig, Nadja. Es tut mir leid...".

Die Kellnerin setzte sich wieder auf und wischte sich die Tränen und ein wenig des verlaufenen Mascara von den Wangen. "Aber du scheinst ja schon wieder etwas auf dem Damm zu sein, hast du noch Fieber?".

Während sie ihre Hand fühlend unter den Pony schob, nickte Joey leicht.

"Ja, aber es wird irgendwie schon wieder. Hab ne Grippe verschleppt. Seto kümmert sich schon um mich.".

Langsam nahm die junge Frau ihre Hand wieder herunter und sah mit einem undefinierbaren Blick zwischen den beiden jungen Männern auf dem Bett hin und her. Ihre Lippen teilten sich, doch zunächst kam kein Wort über sie.

Dann verzog sich der feine Mund zu einem leichten, wissenden Lächeln.

"Ihr beiden seid zusammen, nicht wahr?".

Die Erschrockenheit in dem bernsteinen und eisblauen Augenpaaren verriet ihr, dass sie richtig lag.

"Woher...", kam es unisono gestottert von den beiden Sex Pistols.

"Weibliche Intuition.", meinte Nadja zwinkernd und klatschte dann einmal in die Hände. "Wisst ihr was? Warum macht ihr Beiden nicht einfach mal blau?".

"Ich kann dir nicht ganz folgen.", gab Seto zu und lehnte sich mit hochgezogener Augenbraue zurück an die Wand.

Nadja imitiere seine Geste, doch mehr um sie ins Lächerliche zu ziehen.

"Nun ja, ich hab gehört, dass das Seeklima von Hokkaido sich sehr gut auf die Gesundheit auswirkt. Vielleicht fahrt ihr beide einfach mal weg, damit Joey sich schneller erholt.".

Die beiden jungen Männer sahen sich an und dann wieder zu Nadja.

"Das klingt gar nicht dumm.", überlegte Seto laut, doch Joey legte ihm die Hand auf dem Arm.

"Aber wie soll das hier im Amusez laufen, wenn wir beide einfach abhauen?".

"Jetzt bin ich doch wieder da und Seto hat mich, wie ich gehört ersetzt. Damit fällt es nicht auf, du bist doch eh nicht einsatzfähig.", versuchte Nadja zu beschwichtigen und endlich nickte Joey.

"Ich rede mit José.".
 

"Na ja, begeistert war er nicht.", murrte Joey leise und kuschelte sich noch weiter in den Sitz.

"Ist doch nun egal. Könntest du vielleicht langsam mal aufhören vom Amusez und José zu erzählen? Sonst drehen wir gleich wieder um!", knurrte der Brünette zurück und orderte bei der Stuardesse einen weiteren Kaffee.

Joey drehte sich zu ihm um und lächelte breit. "Hast recht, Schatz.".

Sein Blick wandte sich zu dem kleinen Fenster neben seinem Sitz. Die Insel wurde immer kleiner und Wolkenfetzen strömten an dem Flugzeug vorbei.

Noch ehe Seto seinen wohlverdienten Schluck des heißen Koffeingetränkes zu sich nehmen und genießen konnte, hing ihm ein blonder Tänzer am Hals und kuschelte sich an seine Brust.

"Vielen Dank, dass du uns den Urlaub gebucht hast. Ich hatte seit Jahren nicht mehr frei.".

Schnell liess Kaiba seinen Blick durch das Flugzeug schweifen. Auf Augenbreite niemand, der ihn kennen dürfte. Also erlaubte er es seinem Anhängsel weiter an ihm zu hängen und begann die weichen Häarchen am Nacken zu kraulen.

"Schon gut. Die Seeluft hilft bestimmt, dass du wieder gesund wirst.".

Wie auf Bestellung hustete Joey in seine geballte Faust und schniefte dann leicht. "Ich hasse es krank zu sein.".

"Ich verspreche dir, wenn du erstmal unser Ferienhaus gesehen hast, wirst du mit einem Mal wieder gesund sein vor Begeisterung.", versprach Seto und zwinkerte verschwörerisch.
 

"Wow! Ich fühl mich gleich tausendmal besser!", juchzte Joey und wirbelte einmal herum, nur damit sich das Meer wieder in seinem begeisterten Bernsteinen spiegeln konnte. Seto trat aus dem kleinen Ferienhaus, das direkt am Strand gelegen war, und blickte schmunzelnd zu seinem Freund. Er wusste, es war eine gute Idee, mit diesem hierher zu fahren. In der stickigen Enge in dem was die Sex Pistols "Schlafzimmer" schimpften, konnte man sich ja nicht erholen. Einer der Tänzer liess sich nun in den noch warmen Sand fallen und seufzte, als würden die Rocky Mountains von seinem Herzen fallen.

"Gefällts dir?".

"Absolut.", gab Joey zurück und zog Seto mit zu sich hinunter. Als der Firmenleiter saß, schmuste sich der junge Blonde sofort an ihn. Kaiba, der sonst nicht auf Kuschelstunden stand, liess es sich gefallen, immerhin war hier niemand, also musste ihm auch nichts peinlich sein. Abermals quälte ein nicht enden wollender Hustanfall den Körper des Tänzers und dann lag er erschöpft in Setos Schoß und schaute in den Himmel.

"Ich muss bald wieder gesund werden, immerhin müssen wir die Show fertig kriegen.".

Ein leises Knurren ertönte. "Kannst du eigentlich an gar nichts anderes, als an deine Arbeit denken? Ich sags dir, wenn ich noch einmal die Worte "Show", "José" oder "Amusez" höre, fliegen wir wieder heim!".

"Nein!", kam es daraufhin beinahe panisch von Joey und nun musste Seto doch wieder über den Ausdruck in den braunen Augen lachen. Fast wie ein Kind, dass vom Spielplatz sollte.
 

Von einem Sandstrand und blauen Himmel konnte Matt nur träumen. Tanztraining stand auf dem Programm, heute abend würde er mit Bakura gleich zwei Stripshows abliefern dürfen. Und doch war es ihm das wert. Noch nie hatte er Joey so glücklich erlebt, wie in den letzten Tagen. Trotz des Fiebers hatten seine Augen vor Freude gefunkelt, als er ihm von seinem Urlaub erzählt hatte. Das Einzige, was Matt stutzen liess, war die Gelassenheit mit der ihr Chef den Blonden ziehen liess. Wo es noch vor ein paar Tagen beinahe unmöglich war, ohne Joey auszukommen, sollte nun einzig und allein Nadjas Erscheinen alles wieder in Ordnung gebracht haben?

Bevor Matt noch weiter in seiner Gedankenwelt versank, drückten ein paar Finger sein Kinn hoch.

"Hey, du konzentrierst dich nicht.", kam es beinahe schmollend von Bakura. Der Blonde blinzelte leicht und sah hinauf in die rehbraunen Augen. "Entschuldige bitte, hast du was gesagt?".

"Ja, du hast die Pique-Drehung vergessen.".

Der junge Pistol griff sich seufzend an den Kopf. "Oh Gott, tut mir leid, lass es uns nochmal probieren.". Und die Musik setzte erneut ein.
 

"36,4! Gut, du bist über den Berg. Wie gehts deinem Hals?", fragte der Brünette und erinnerte in der Art, wie er das Thermometer schüttelte, stark an einen Arzt. Ihn traf ein ungnädiger Blick.

"Dem ging es schon vorgestern wieder gut. Mann, Seto, wir sind doch nicht ans Meer gefahren, damit ich im Bett liege. Das kann ich auch zuhause.", maulte der Blonde.

In gewohnt perfketer Manier schwang die rechte Augenbraue des jungen Firmenleiters nach oben. "Ach ja, und weil ich dir so fantastisch ging, bist du auch vor drei Tagen am Strand zusammengrebochen.".

Joey wiegelte die Trockenlegung seines Argumentes mit einer Handbewegung ab. "Das war unser erster Tag hier, ich hab mich vor Freude einfach übernommen.", gab er zu, setzte jedoch alsgleich seinen prädestinierten Hundeblick auf. "Können wir heute zum Strand gehen? Bitte, bitte...".

Die Augenbraue wanderte noch ein Stück die Stirn hinauf. Mauzendes Kätzchen mit Hundeblick?

"Na gut.", seufte Seto geschlagen und als er Joeys glückliches Jauchzen hörte, liess er ein Schmunzeln zu.

Und nur wenige Minuten später breitete der junge Firmenleiter das meterlange, meerblaue Badetuch, welches die Initialen "KC" am Rand eingestickt hatte, auf seiner Liege aus und wollte gerade hinter seine Computerzeitschrift verschwinden, als ein leiser Seufzer vom Meer her seine Aufmerksamkeit erregte.

"Was ist? Hast du das Schwimmen verlernt?", spottete er, als er sah, dass Joey wie festgewachsen auf das wellenschlagende Wasser starrte. Erschrocken blickte der Blonde auf und schüttelte dann grinsend den Kopf.

"Kommst du auch mit?", und schon wurde dem Brünetten eine Hand entgegen gestreckt. Dieser winkte jedoch ab. "Geh du mal.".

Ein Schulterzucken, leises Plätschern und schon war der Sex Pistol mit einem eleganten Kopfsprung in der nächsten Welle verschwunden.

Beinahe unbewusst legte Seto die Zeitschrift weg und setzte sich die Sonnenbrille auf. Die getönten Gläser verbargen seine Augen, die unablässig seinem blonden Freund folgen. Dieser liess gerade eine Welle über sich rollen, schüttelte sich anschließend, was an einen Hund erinnerte, der in einen Regenguss gekommen war, und lachte vergnügt. Amüsiert schüttelte Seto den Kopf. Wie konnte man nur so tollpatschig sein? Schließlich kam der blonde Tänzer wieder aus dem Wasser und liess sich seufzend auf die Liege fallen.

"Hach, ist das hier der Himmel auf-", doch plötzlich schnitt ihm ein Handtuch in seinem Gesicht das Wort ab. "Trockne dich lieber ab, bevor du einen Rückfall bekommst.".

Ein verschmitztes Lächeln, gepaart mit den treu blinzelnden Augen, erschien unter dem Frottee.

"Höre ich da Sorge in deiner Stimme mitschwingen?", flötete das tropfnasse Hündchen, doch der sonnenbebrillte Angesprochene entgegenete nur gelangweilt:"Du musst taub sein.".

Doch statt einem Kontra kam nur ein gedämpftes Gemurmel von der anderen Liege, wo es aussah, als würde Joey sich selbst mit dem übergroßen Handtuch strangulieren wollen. Der Tänzer hörte nur ein Seufzen, bevor das flauschige Ungetüm von seinem Kopf gerissen und neu platziert wurde.

Alsgleich wurden seine Haare gerubbelt, gleichzeitig die Kopfhaut massiert, dass Joey leicht anfing mit Schnurren.

Schließlich entliess ihn Seto seiner Fänge und brach plötzlich in schallendes Gelächter aus.

„Du siehst aus wie ein Stachelschwein!“, kam es prustend von dem Firmenleiter. Joey knurrte missbilligend, immerhin mochte es keiner ungewollt das Zentrum eines Spottes zu sein. Vorsichtig tasteten seine Finger zu seiner „Haarpracht“. Tatsächlich, seine blonde Mähne erwies diesem Namen nun alle Ehre und stand in alle Richtungen ab.

„Du hast mich verunstaltet!“, meckerte der Sex Pistol und stürzte sich spielerisch auf den Brünetten.

Schnell fanden sich die heißen Lippen zu einem innigen Kuss. Begierig umfingen sich die Zungen, spielten miteinander, bevor sich die feucht geküssten Münder zwecks Sauerstoffzufuhr genötigt sahen, eine verübergehende Trennung einzuleiten. Glücklich seufzend lehnte Joey sich an seinen Koi. Womit in aller Welt hatte er so viel Glück nur verdient?
 

Der Tag neigte sich dem Ende, die Sonne hing schon halb über dem Horizont und tauchte das leise rauschende Meer in ein warmes Rot. Verträumt speicherten die bernsteinfarbenen Augen dieses Bild ab, um in kalten Stunden davon zehren zu können.

Sein Blick schweifte herum und blieb an dem jungen Mann neben ihm hängen. Setos Finger hatten sich in den Nacken seines Freundes geschlichen und kraulten die weiche Haut.

Mit einem Mal sprang Joey auf und packte Setos Hand. Dieser konnte gar nicht so schnell reagieren, wie er die Liege unter seinem Rücken verlor und sich seine Beine selbstständig machten. Der Blonde zog ihn mit bis ins Wasser, wo er ihn in die Arme schloss, um sich mit ihm in das nun angenehm temperierte Nass fallen zu lassen.

Zwei wütend funkelnde Eiszapfen tauchten neben einem paar Bernsteinen aus dem Meer auf, bevor Letztere als Opfer eines postum ausgeführten Racheaktes wieder untergetaucht wurden.

Prustend strampelte sich Joey wieder hoch und grinste seinen Koi an.

„Jetzt bist du auch endlich nass! Das geht ja gar nicht, am Strand sein und nicht einmal baden gewesen.“.

„Eine weniger stürmische Aufforderung wäre auch in Ordnung gewesen.“, murrte Seto und schüttelte sich leicht, dass die Tropfen aus seinen Haaren flogen und diese zerstrubbelt stehen blieben.

„Dann wärst du doch nicht mitgekommen.“, gab Joey zu bedenken und spritzte dem anderen eine Ladung Wasser ins Gesicht.

Und wie man sich bei diesen Beiden schon denken konnte, entbrandte natürlich sofort eine Schlacht ohne Gnade, die damit endete, dass Joey keuchend aufgab.

Der Blonde liess sich rücklings ins Wasser fallen und treiben.

„Wenn ich so liegen bleib, erreich ich garantiert auch den Strand.“.

„Ja, fragt sich nur wann.“, gab Seto lachend zurück und lief neben dem anderen her, der sich nun doch umdrehte und die Arme und Beine rudernd bewegte.

„War ja klar, dass du im Hundepaddeln am schnellsten bist.“.

Joey sah knurrend zu ihm auf und entstieg dem Wasser, setzte sich jedoch so weit vom Strand in den Sand, dass das Nass seinen Körper leicht umspielte.

Ein leises Plätschern ertönte, als der brünette Firmenleiter sich neben den jungen Tänzer setzte. Schweigsam sahen die Beiden auf das weite Meer, den tiefroten Himmel und die schneeweißen Wolkenfetzen. Ein leises Seufzen erregte Setos Aufmerksamkeit. Joey sah mit einem Gesichtsausdruck, für ihn vollkommen untypisch ernst, auf die kleinen Wellen, die sich um seine Beine schmiegten.

„Was hast du?“, lenkte ihn der leise Bariton neben ihm ab. Der Blonde zwang sich ein Lächeln ab.

„Es ist alles okay, Schatz.“.

Ohne eine Antwort lehnte sich der Großgewachsene zu seinem Freund und drückte seine Lippen ungewohnt zärtlich auf die vom Meerwasser salzig schmeckenden Gegenspieler.
 

Und die Sonne ging im roten Schein am Horizont unter…
 

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So, nun werdet ihr euch fragen: Warum hört sie hier auf und warum ist das nur so kurz? Ganz einfach. Jetzt schließt sich ein Adult an. Aber damit ihr zumindest den Anfang alle lesen könnt, hab ich es gesplittet.
 

Heal, eure Swaja

Woge der Lust

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Segen oder Fluch?

Heissa, jetzt gehts ab!^^

Ich hab endlich wieder in meinen Erzählfluss gefunden. Denn, immerhin, endlich passiert mal wieder was spannendes bei den Sex Pistols.
 

Viel Spaß, mit dem neuen Kapp.
 

Heal, eure Swaja
 

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14. Kapitel: Segen oder Fluch?
 

„Oh Mann, am liebsten würde ich hier nie wieder weg.“, seufzte Joey, während der Wind sein Haar noch mehr durchzauste. Seine braunen Augen überblickten das von Wellen aufgeschäumte Meer und der blaue Himmel spiegelte sich in seinen Augen wieder.

Seto lud die kleine schwarze Tasche des Tänzers neben seinen riesigen Koffer ins Auto ein, schloss die Kofferraumklappe und stellte sich leicht schmunzelnd neben seinen Freund.

„Von wegen. Du vermisst Matt, Bakura und das Amusez mehr als Hokkaido.“.

Der Angesprochene lachte leise auf und kuschelte sich vertrauensvoll an den anderen. „Du hast Recht.“.
 

„Fünf, sechs, sieben, acht. Kick, step, jump and down.“, hallte die helle Stimme durch den beinahe leeren Raum des angesagtesten Clubs von ganz Shinjuku.

Dröhnende Beats liessen die riesigen Boxentürme vibrieren, der Parkettboden bebte leicht, während der blonde Tänzer leichtfüssig die Bewegungen aneinanderreihte. Die Lider waren über dem Karibikblau, welches Nacht für Nacht die Gäste des Amusez betörte, geschlossen, der Tanz wirkte anmutig, beinahe grazil.

Im Halbdunkel einer Säule neben der Bühne lehnte der Tanzpartner des anderen und beobachtete die Szene still. Warum Matt, selbst wenn er alleine tanzte, laut mitzählte und die Bewegungen ansagte, verstand er selbst nach dem Jahr, welche der Jüngere nun schon ein Teil der Sex Pistols-Crew war, nicht. Dennoch liebte er es, ihm zu zu sehen, wenn er gedankenversunken nur für sich tanzte. Matts Tanzstil unterschied sich wesentlich von Joeys oder auch seinem eigenen. Der junge Blonde tanzte liebend gerne Jazz. Und diese Bewegungen sahen im Gegensatz zu dem Modern Dance oder Hip Hop, den er und der zweite Blonde des Cast bevorzugten, weich, elegant und vor allem unglaublich verführerisch aus. Nun hielt Matt inne und sah verwirrt auf den Boden. Vermutlich fehlte ihm eine weitere Bewegung, die zu seinem Tanz passte. Der ideale Zeitpunkt für Bakuras Auftritt. Er stiess sich von der Säule ab und trat langsam in den beleuchteten Teil der Tanzfläche. Erschrocken sah Matt auf.

„Bakura, was machst du denn hier?“.

Der Weißhaarige schmunzelte kurz und gab seinem Gegenüber einen spontanen Kuss auf die Wange. „Ich wohne hier, schon vergessen?“.

Der Überfallene strich sich über die Wange. Das konnte doch nicht wahr sein, er wurde tatsächlich rot. Und während Bakura noch grinste, weil Matt in seinen Augen einfach nur verdammt niedlich war, wünschte sich eben jener Meter unter die Erde. Immer brachte ihn der Engländer total aus dem Konzept.

Doch er würde natürlich den Teufel tun, sich etwas anmerken zu lassen. Also knurrte er nur.

„Ach, sag nur? Wie lange schaust du mir schon zu?“.

„Nur eine kleine Ewigkeit.“, er schenkte dem Blonden sein charmantes Lächeln, mit dem er sich sonst seine Freier für die Nacht garantierte.

Dann begann er sich plötzlich einmal schnell um seine Achse zu drehen, setzte einen Sprung dran und liess letztendlich das Bein elegant herumschwingen, stoppte in einer perfekten Standwaage.

„Angeber...“, war die murrende Antwort des Angetanzten.

Bakura liess das Bein sinken und sein Mund verformte sich zu einer Schmollschnute, bei der Matts Herz beinahe einen heftigen Hüpfer tat. Er hatte es bisher noch nicht bemerkt, oder auch nicht bemerken wollen, dass der Weißhaarige sogar richtig niedlich sein konnte. Schnell drehte er den Blick und fixierte einen unbestimmten Punkt auf dem Fussboden, der sich nun der plötzlichen Interesse erfreute.

„Hey… immerhin bist du der Grund, warum ich das kann.“.

Erstaunen war in den blauen Augen zu sehen, als sie nun doch den Fixpunkt nur Teil des Parketts sein liessen, und wieder zu Bakura aufsahen.

„Wie…?“.

Abermals vollführte der Ältere eine beinahe perfekte Piqué-Drehung.

„Weil ich dir schon so oft kleine Ewigkeiten lang zu gesehen habe.“.

Eine zarte Röte stahl sich auf die sonst so blassen Wangen.

Mit einem leichten Lächeln trat Bakura auf den jungen Blonden zu, legte eine Hand auf seine Hüfte und drehte ihn einmal herum, so dass es beinahe nicht auffiel, wie er ihn schließlich an sich drückte.

„Du bist ein toller Tänzer.“.

Matt wollte es nicht wagen, den Blick zu heben. Er wusste genau, dass er nie wieder wegsehen konnte. Bakura hatte rehbraune Iriden. Nichts besonderes, würden einige sagen. Andere könnten vielleicht anmerken, dass gerade REHbraun nun überhaupt nicht zu dem verrückten Sex Pistol passte.

Doch Matt sah etwas anderes in diesen Augen. Ein Feuer, das nicht aufhörte zu lodern. Was andere Menschen versteckten, liess Bakura offen zu. Seine Augen spiegelten Verlangen, Begierde, Lust und Sex wieder. Eben das, wofür er lebte, sein Motto. Und obwohl der Blonde wusste, dass Bakura glaubte, ihm gehöre die Welt und dass er jeden haben könnte, was auch meistens so war, vermittelte er ihm das Gefühl, dass er der Einzige auf der Welt war, den der gutgebaute Tänzer begehrte.

Gleichzeitig machte ihm gerade dieser Fakt Angst. Bakura begehrte ihn, und das ganz offensichtlich. Aber das wollte Matt nicht. Oder…?

Er hatte sich doch geschworen, nur Tai zu lieben. Für immer.

Tai… da war er wieder. Ja, er beherrschte seine Gedanken und jeden Moment seines Lebens. Tai hatte auch so braune Augen gehabt. Zwar ohne dieses Laszive darin und vielleicht noch einen Tick schokoladiger, aber auch so braun…

„Du grübelst schon wieder.“.

Erschrocken blinzelte Matt und wich dann beinahe panisch zurück, soweit es eben Bakuras Hände in seinem Rücken zu liessen. Wann, bitte schön, war Bakura so nah gekommen? Er spürte, wie ihn der Zauber der Augen einfing. Und… er hätte es kaum für möglich gehalten… langsam löste sich der Gedanke an seine große Liebe auf und er fühlte sich gänzlich im Hier und Jetzt. Ein Gefühl, das ihm sonst nur das Tanzen bescherte.

„Tut… mir leid.“.

Das war zwar nicht besonders originell, aber immerhin das Einzige, das ihm einfiel.

„Ich wüsste ja schon, wie du dich revanchieren könntest…“.

Ehe sich der Blonde versah und denken konnte, was als nächstes passiert, spürte er weiche Lippen auf den Seinigen.

Ein weiteres Mal weiteten sich die blauen Augen erschrocken, bemerkten in ihrem halben Entsetzen natürlich nur am Rande, dass der selbst betitelte Unromantiker tatsächlich beim Küssen die Augen schloß.

Wie ein Mahnmal schob sich wieder das Bild von Taichi vor sein inneres Auge, doch als der weißhaarige Tänzer seine heißen Lippen langsam und zärtlich zu bewegen begann, verschwand das Portrait in einem rötlichen Nebel.

Langsam schlossen sich die Lider des Blonden, doch noch bevor er sich richtig fallen lassen konnte, denn wie auch für Joey, war ebenfalls für Bakura und Matt das Küssen mit den Kunden und Kundinnen tabu, und somit etwas besonderes, riss sie ein quietschendes Geräusch aus ihrer knisternden Stille.

Wie auf Startschuss stoben die Beiden auseinander, vermuteten sich doch ihren Chef hinter der notorisch knarrenden Hintertür.

„Mattie!“, mit dem sanften Bariton erwies sich diese Annahme als falsch.

„Joey!“, sofort war der Jüngste im Bunde wieder, wie man ihm kannte, fröhlich, ein wenig naiv und eben jung. Mit einem heiteren Lachen fiel er seinem besten Freund um den Hals.

„Ich hab dich vermisst! Hast du dich gut erholt? War es schön? Was habt ihr alles erlebt? Hattet ihr gutes Wetter?“, sofort bombardierte er Joey mit allerlei Fragen. Dieser lachte, knuddelte den anderen und winkte Bakura zu, der grinsend näher getreten war.

Seto, der hinter Joey eingetreten war und dessen Augenbraue nun kurz verräterisch zuckte, als Matt seinen Freund so herzlich umarmte, nickte dem Weißhaarigen grüßend zu. Dass Matt komischerweise knallrote Wangen hatte und auch der andere gerade mit der Zunge seine Lippen befeuchtete, fiel keinem der unfreiwilligen Störenfriede auf.

„Na, war euer Urlaub schön?“, brabbelte es sofort aus Matt er heraus, der regelrecht froh war, dass sein bester Kumpel zur günstigsten Zeit hereingeschneit kam.

„Ja, es war absolut toll.“.

„Und, sind wir wieder auf dem Damm?“, mischte sich nun auch Bakura gelangweilt ins Gespräch ein.

Joey grinste, reihte sich in die Piourettenvorführung auf und verbeugte sich dann.

„So gut wie immer.“.

„Dann können wir ja endlich wieder mit dem normalen Barbetrieb beginnen.“.

Die nun insgesamt vier Sex Pistols drehten sich, beinahe wie eingeübt, synchron um. José Tempano stand, mit extrem genervten Gesichtsausdruck in der Tür, nickte kurz zu Joey, Seto liess er vollkommen außer Acht.

„Endlich verschlägt`s euch mal wieder in die heimischen Gefilde. Seid ihr auch wieder zum Arbeiten bereit?“.

Seto und Joey sahen sich erstaunt an, der Besitzer des Amusez wirkte nicht besonders gut gelaunt.

„Tut mir leid, José, aber dafür bin jetzt endlich wieder richtig gesund.“, versuchte sich Joey zu entschuldigen und gleichzeitig die Laune seines Bosses zu heben. Anscheinend ging sein Plan auch auf. Die Augenbraue des Grünhaarige zuckte verdächtig, doch dann seufzte er.

„Na dann… hat es wenigstens ein was Gutes. So, Training!“.

Während er ins Obergeschoss verschwand, wandte sich Matt an die Heimgekehrten. „Seit ihr weg wart, war er irgendwie komisch drauf. Ziemlich genervt.“.

Joey blinzelte erstaunt. „Hm… könnte mir nicht erklären warum.“.
 

Die Augen des blonden Tänzers glänzten vor Begeisterung. Als er sich schnell herumdrehte, wirbelten die kleinen Schweisstropfen wie Perlen davon. Endlich!

Endlich durfte er wieder tanzen. Zwar hatte sein Körper zu Beginn der Trainingsstunde noch geächzt, wie hundert Jahre alt, doch immerhin hatte er lange aussetzen müssen.

Und wie anspornend die Begeisterung von Nadja und Matt gewesen war, als er und sein Koi Hungry Eyes tanzten. Denn endlich strahlten sie die geforderte Erotik und Einheit aus. Joey glaubte losfliegen zu können, wenn er einfach nur gesprungen wäre. In Setos Armen tanzend, fühlte er sich so glücklich, wie noch nie in seinem Leben. Wer hätte auch gedacht, dass Liebe so schön war?
 

Besser als jedes Lächeln, Stück Schokolade oder Schaumbad der Welt. Ja, Liebe machte süchtig. Am liebsten würde Joey seinen Freund ständig küssen, ihn betrachten und sich ihm voller Vertrauen hingeben. Wenn die ganzen Alkohol- und Drogensüchtigen unbedingt einen Kick brauchten, warum gaben sie sich nicht der Abhängigkeit der Liebe hin? Das wäre zumindest gesünder.

Über seinen Gedankenstrom schmunzelnd, drehte er sich aus und beendete so den Tanz. Zur Belohnung küsste er Seto zärtlich, der im ersten Moment erschrocken war, dass Joey ihre Beziehung so vor ihren Kollegen verdeutlichte, doch dann entspannte er sich, sie wussten es sowieso alle. Warum noch fuchsig machen?
 

Joey wollte gerade in der Getränkekammer eine notwendige Abkühlung für ihn und die anderen Tänzer besorgen, als sich, gerade nachdem er die Tür passiert hatte, eine kalte Hand um seinen Arm schloß.

Erschrocken quietschte er auf, wirbelte herum und erkannte im Halbdunkel der Zimmerecke seinen Chef.

„Hey, José, mann, hast du mich erschrocken.“, lachte er erleichtert und konnte sich nun auch erklären, warum die ihn angreifende Hand so eisig gewesen war, der Spanier hatte die gelieferten Getränke sortiert.

Doch sein Lachen erstarb schnell, als er den ernsten Gesichtsausdruck des Grünhaarigen sah.

„Was… was hast du denn?“, stammelte der junge Angestellte und wich sogar leicht zurück. Mit seinem Chef war nicht gut Kirschen essen, wenn er sauer war, dass hatte Joey schon oft genug am eigenen Leib erfahren. Doch warum sollte José wütend auf ihn sein? Er hatte sich, soweit er es zurückverfolgen konnte, nichts zu schulden kommen lassen. Okay, er war krank gewesen, doch der „Kur“ in Hokkaido hatte der Besitzer des Amusez schließlich selbst zugestimmt.

Der Spanier trat langsam vor, sagte keinen Ton und liess seine Miene nur noch finsterer werden. Ja, jetzt bekam Joey wirklich Angst!

Ehe er registrieren konnte, was geschah, hatte José Tempano abermals den Arm seines Angestellten gegriffen und ihn zu sich heran gezogen.

„Joey… bist du mit Kaiba zusammen?“.

Der Blonde blinzelte erschrocken. Er hätte jetzt eine mittlere Katastrophe wie Entlassung oder tödliche Krankheit erwartet, aber diese Frage… war beinahe menschlicher Natur. Auch wenn er sich wunderte, dass der Grünhaarige sie voller Verachtung aussprach. Gut, Vorsicht war geboten.

„Ich… naja, wie verstehen uns sehr gut, aber…“.

„Rede nicht um den heissen Brei herum!“, gebot José dem blonden Tänzer knurrend Einhalt. Joey schluckte trocken und versuchte dem stechenden Blick zu entkommen.

„Ja…“.

„Ja, was.“.

„Ja, wir sind zusammen.“, gab Joey kleinlaut zu. Irgendwie hatte es etwas Verbotenes an sich, seinem Chef das ins Gesicht zu sagen.

Das Grün der Iriden wurde dunkler, es wirkte beinahe giftgrün. Eine ungute Vorheißung. José zog ihn näher zu sich, bis sein Atem über Joeys Gesicht strich. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen und er wirkte äußerst bedrohlich.

„Dann war das mal!“.

„Wie bitte…?“, entwich es Joey erschrocken. Hatte er sich nur verhört? Das konnte doch nicht wahr sein, José wollte, dass er…?

„Du wirst dich von ihm trennen! Ich dulde kein Techtelmechtel zwischen den Sex Pistols, das ist nur schlecht fürs Geschäft!“.

Joeys Augen waren tellergroß und voller Schrecken ganz starr. Der grünhaarige Spanier zog ihn noch näher und hauchte in das Ohr das Blonden.

„Wenn du dich nicht an meinen Befehl halten solltest, kannst du meinen Teil unserer kleinen Abmachung als vergessen betrachten!“.

Der Angesprochene liess einen erschrockenen, fiependen Laut hören und versteifte sich. Das… das konnte José nicht machen!

„Vergiss nie, Joey, du bist mein Eigentum! Ohne mich wärst du nichts! Weniger wert als eine Bazille! Du gehörst mir!“.

Damit liess er ihn los, trat an ihm vorbei und lachte höhnisch. „Denk immer daran! Du weiß, was ich von dir erwarte!“.

Er schlug die Tür hinter sich zu. Der Knall des Zusammentreffens des Holzes und des Rahmens hallte wie ein Peitschenhieb in Joey wieder und jagte einen heftigen Schmerz durch sein Herz und seine Seele.

„Nein…“, wie ein letzter Atemhauch klang das leise Wort einsam in dem kalten Zimmer wieder, als Joey in die Knie ging. Er glaubte, mit einem traurigen Klirren sein Herz zerbrechen zu hören.
 

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Glückwunsch an alle, die gleich bemerkten, dass ihnen José nicht ganz koscher war. Anscheinend hat der Spanier wirklich eine böse Ader.

Doch wie wird Joey nun reagieren? Stellt er sich gegen seinen Chef und damit auf die Seite seines Kois? Doch mit was droht José seinem Angestellten?

Erfahrt es im nächsten Kapitel.^^
 

Heal, eure Swaja

Schafft die Männer ran!

+reinschleich*
 

Halli Hallo ihr Lieben
 

Ich weiß, schlagt mich, teert mich, federt mich: Ich hab so lange gebraucht. Dabei stand die Idee für dieses Kapp schon lange in meinem Kopf, ich musste nur nach passenden Liedern suchen.

Viele von euch beschwerten sich, dass ich an einer spannenden Stelle aufhören und ich böses Ding, lass euch dann noch lange warten. Sorry.^^
 

Deswegen hab ich mich aber diesmal ins Zeug gelegt und ein bisschen mehr als sonst geschrieben.
 

Ich hoffe, es gefällt euch, denkt dran, auch mein hawaiianischer Kommikasten ist hungrig.
 

Wie wird Joey wohl reagieren? Wird José seinen Willen bekommen?
 

Tja... na dann, Vorhang des Amusez öffne sich!
 

Die Lieder sind im übrigen "Nymphoman" von Rosenstolz und "Schafft die Männer ran" aus dem Musical Jekyll und Hide.
 

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15. Kapitel: Schafft die Männer ran!
 

Die Arme schwangen zur Seite, die Ellebogen zuckten schnell in die Luft, elegant drehte er sich einmal herum, bevor er den Kopf nach links schmiss und dann aufsah.

„Was denkst du?“.

Matt nickte zweimal nachdenklich und grinste dann. „Find ich gut, können wir nehmen.“, er wiederholte die Schritte und sah dann wieder zu der Tür zur Getränkekammer. Joey war jetzt seit zehn Minuten nicht heraus gekommen, obwohl José schon lange wieder da war. Ob er den Blonden mit Arbeit beladen hatte, zur Strafe für den Urlaub?

Schließlich, als hätte das dunkelbraune Holz seine Gedanken erraten, öffnete es sich und Joey trat heraus.

„Alles okay, Joey?“, fragte Matt sofort, denn er befürchtete, dass ihr Chef seine schlechte Laune an dem Halbamerikaner ausgelassen hatte. Doch dieser grinste nur fröhlich und nickte.

„Klar.“.

Bakura streckte sich einmal und räusperte sich dann.

„Na super, da können wir ja endlich mit dem Training weitermachen, das schleift immerhin schon lange.“.

Seto nickte zustimmend und drehte sich zu der Musikanlage.

Keiner aus Matt schien es bemerkt zu haben… das was den Jüngsten in der Runde so erschrocken hatte…

Joey lachte zwar, doch seine Augen waren kalt und so voller Trauer, dass es dem Blauäugigen fast die Kehle zuschnürte.

Doch er konnte seinen Kollegen nicht fragen, die Musik drang schon durch den Raum und er nahm schnelle seine Position auf der imaginären Disocfläche ein. So tanzte er die erste Strophe von Hungry Eyes.
 

Joey stellte sich an den Rand, um Matts Choreographie zu beobachten, unweit von Seto, doch nicht neben diesen. Verwundert sah der Brünette zu seinem Freund hinüber. Dieser hatte die Arme verschränkt und schaute nicht einmal zu ihm hin. Bildete sich Seto das nur ein, oder war Joey sogar abweisend? Kopfschüttelnd verbannte er diesen Gedanken aus seinem Kopf. Sein Koi hatte gar keinen Grund dazu, also, warum aus Mücken Elefanten machen?

Schließlich war es an dem blonden Pistols die zweite Strophe des Liedes zu tanzen und obwohl er diese noch nicht viel geprobt haben konnte, improviserte er perfekt. Das machte Seto noch mehr Mühe, seine Schritte ebenso gut zu vollführen. Er tanzte auf Joey zu, drehte diesen aus und hob ihn über seinen Kopf. Zwei Wochen zuvor war der Amerikaner an dieser Stelle mit Fieber zusammengebrochen. Der Beginn ihrer Beziehung…

Doch nun stemmte sich Joey nach oben, als würde er nie was anderes tun, landete federleicht auf dem Boden. Seto legte seine Hand in den Rücken des anderen, dieser beugte sich nach hinten durch. Zweimal schwang der Firmenleiter seinen Liebhaber seitwärts, bevor er ihn mit einem Schlenker nach oben zog und ihre Gesichter kurz voreinander stehen blieben. So war es Seto möglich in diese faszinierenden Augen zu sehen. Bernstein… mit schwarzen Pupillen wie eingegossene Objekte. Er konnte nicht anders, er musste sich einfach nach vorne beugen und dem anderen einen Kuss auf die sündig weichen Lippen drücken.

Dass der Geküsste vor Schreck die Augen aufriss, bemerkte Seto nicht, erst als er zwei Hände auf seiner Brust spürte, war der Widerstand unmissverständlich.

„Halt, Stopp!“, brüllte Joey gegen die Musik an und Sekunden später stand Bakura neben der Anlage und hatte sie ausgeschaltet.

„Was ist?“, fragte er verwundert und blickte zu Matt, der nur die Schultern zuckte.

„Komm mit!“, meinte Joey, zog Seto am Ärmel. Sein Gegenüber versuchte den Blick des Tänzers zu erhaschen. Was war nur mit ihm los? Joey zitterte und wich seinen Augen aus, schien verwirrt und irgendwie… verzweifelt.
 

Der jüngste Firmenleiter Japans folgte seinem Freund nach draussen in den Flur, der zum Ausgang führte.

Verständnislos schaute Bakura zu seinem übrig gebliebenen Kollegen. Sein Blick machte seine Verwunderun deutlich.

Matt seufzte und sah nachdenklich zu dem Pailettenvorhang, hinter dem die anderen eben verschwunden waren. „Oh, oh…“.
 

Der blonde Tänzer lehnte sich an das Plakat von Humphrey Bogart und holte tief Luft. Er musste es jetzt beenden, jetzt und hier. Sonst würden sie beide nie wieder glücklich werden.

Seto derweil sah seinen Freund beinahe ängstlich an. Wie sich sein Gegenüber benahm… das war beinahe gruselig.

Nocheinmal holte Joey tief Luft und sah dann in die saphirblauen Augen.

„Es ist aus, ich mach Schluss.“, sagte er frei heraus und spuckte damit sein Herz auf die Straße. Seto starrte ihn an, das Blau der Augen wurde einen Tick heller, als sich eben jene erschrocken weiteten. Der sonst so schnelldenkende Firmenleiter brauchte diesmal ungewöhnlich lange um die Information zu verarbeiten. Joey wollte sich trennen? Ihre Beziehung wegschmeissen? Warum nur? Es lief doch alles gut… oder?

Nicht einmal zwei Sekunden hatte es der Blonde geschafft seinem Blick stand zu halten. Ihm war so schlecht. Warum nur musste das alles mit ihm passieren? Konnte er nicht einmal glücklich sein im Leben?

„Warum…?“, fragte Seto so leise, dass es Joey die kümmerlichen Überreste seines Herzens zerriss. Der Brünette klang so verzweifelt, so ungläubig. Und er konnte es verstehen. Joey selbst hätte es auch noch nachvollziehen können. Doch er hatte sich alles zurecht gelegt. Er musste sich von Seto trennen, sonst würde ihm José das Leben zur Hölle machen. Und nicht nur ihm…

„Ich… das würde nicht gut gehen mit uns beiden. Ich hab viel nachgedacht, die letzten Tage. Ich war wirklich sehr glücklich mit dir, aber… wir haben eines vergessen.“.

„Was? Was, verdammt?“, langsam verlor Seto seine Fassung. Er war sonst eher ein stoischer, ruhiger Typ, der alle Konflikte mit dem Anheben einer Augenbraue löste. Warum machte ihn das hier jetzt so wütend?

Joey sah ihm nun wieder direkt in die Augen. „Weil ich ein Stricher bin, Seto. Ich schlafe mir fremden Männern für Geld, ich mache sie geil, ich verwöhne sie nach allen Regeln der Kunst. Ich schlafe mit ihnen und sie nehmen mich. Wärst du wirklich bereit, mich mit allen Männern und Frauen, die mich buchen wollen zu teilen?“.

Seto musste nicht antworten, sie beide wussten die Antwort auch so. Und jedes Negieren wäre eine Lüge gewesen.

Der jüngste Firmenleiter fühlte sich, als würde sein Inneres ausgesogen. Er war immer der Starke, der Unnahbare gewesen, doch nun hatte Joey sein tiefstes Inneres berührt. Er hatte diesen jungen Tänzer in seine Seele gelassen, in sein Herz. So weit, wie nie jemanden zu vor. Und nun riss eben dieser geliebte Mensch sein Herz heraus.

„Das kannst du nich ernst meinen… ich dachte, du hörst hier auf. Ich dachte, du kommst mit mir.“.

Der Angesprochene lachte freudlos auf. „Seto… ich bin immer noch Josés Eigentum. Er würde mich nicht so einfach gehen lassen. Und überhaupt… so lange deine Wette noch läuft bist du auch hier angestellt, so lange muss ich sowieso mit den Kunden schlafen.“.

Noch bevor er wusste wie ihm geschah, wurde er plötzlich gegen die Wand gedrückt und ein äußerst wütender Seto packte ihn am Kragen.

„Scheiß auf die Wette! Das hast du dir ja schon zusammengelegt… machst mich an, schläfst mit mir und dann lässt du mich fallen!“.

Nun traten Joey auch langsam die Tränen in die Augen, einerseits wegen dem körperlichen Schmerz, aber auch, weil er selbst vollkommen verzweifelt war. Er wollte Seto nicht verlieren, ihm nicht wehtun, aber er konnte nichts tun. Wenn er bei Seto blieb, war alles aus, was er sich aufgebaut hatte, José würde ihn zerstören.

Vielleicht war es das Beste, wenn sein Gegenüber das glaubte. Wenn er ihm jetzt sagte, dass er ihn eigentlich liebte, würde Seto um ihn kämpfen. Und das würde sie beide zugrunde richten. Besser also, wenn er auf ihn wütend war. Bestimmt würde er die Wette abbrechen und aus seinem Leben treten, aber wenn er ihn dadurch retten konnte, dann wollte Joey jedes noch so schmerzhafte Risko eingehen. Also senkte er nur den Blick.

„Wenn du meinst…“

Der Brünette liess ihn los, schob ihn von sich und verschwand dann ohne ein weiteres Wort aus dem Club.

Joey sah ihm nach und sein Inneres versank vollkommen im Dunkeln. Die Tränen drängten heftig aus seinen Augen und laut schluchzend verabschiedete er sich von seiner großen Liebe.
 

Überall war Gemurmel zu hören, Lachen und aufgeregte Worte flogen durch das Zimmer, überall waren Leute verstreut. Der Mann in dem unauffälligen schwarzen Outfit schob sich durch die Reihen in eine ruhigere Ecke des Clubs. Er wollte nicht in der Nähe der Bar sein, wo ihn Kim oder Nadja entdecken konnten. Die eisblauen Augen sahen sich um. Kräftige Männerhände, die sich um knabenhafte Hüfte schlangen, weiche Finger von Frauen verflochten sich ineinander, ja, heute war Gay Night im Amusez. Sollte dies ein Zeichen sein?

Als er den Club heute früh fluchtartig verlassen hatte, sich mit einer Flasche Bayleys in sein Arbeitszimmer zurückgezogen und soviel geheult hatte, wie in den ganzen letzten sieben Jahren nicht, war schließlich Roland zu ihm gestoßen. Und man konnte es kaum glauben, der sonst so ruhige, ernsthafte Sekretär und „Mädchen“ für alles, öffnete ihm die Augen. Er hatte die Sonnenbrille abgenommen, auch für Seto ein Schock, und ihn gefragt, was er an Joey liebte. Der brünette Firmenleiter hatte sich aufgeregt, geflucht, geschluchzt und schließlich Mut gefasst. Er wollte Joey nicht aufgeben. Nicht schon wieder eine große Liebe verlieren. Vor allem nicht an einen Nachtclub.

Also war er aufgebrochen um noch mal mit dem Blonden zu reden. Er konnte sich dessen Liebe, das Feuer, das Begehren zwischen ihnen nicht eingebildet haben. Dieser Kuss auf der harte Matraze in dem Zimmer, das die Sex Pistols ihren Schlafraum schimpften… Joey musste es auch gefühlt haben!

Und genau das wollte er dem anderen klar machen, er wolle es sich selbst klar machen…

Das Licht wurde dunkler und der Spotlight richtete sich auf Josè Tempano, dem Host des Nightclubs.

„Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Mitglieder der besten Szene, die es gibt.“. Ein lautes Jubeln ging durch die Massen.

„Alle, die nicht verstehen können, wie Männer Männer lieben können und warum Frauen manchmal auf das gleiche Geschlecht stehen, die sind einfach arm dran. Und alle, die sich ihrer Sache noch nicht sicher sind… nach dieser Show sind sie es! Nur für euch heute abend mit einem ganz besonderen Gay Night-Special: Joey, Bakura und Matt, eure Sex Pistols!“, auf das letzte, schon ausgerufene Wort gröhlte der ganze Saal wie bei einem Rockkonzert.

Die Bühne wurde sichtbar, drei der Stripstangen waren in Form eines Dreieck angebracht. An jeder Stange lehnte nun ein Sex Pistols und wieder mal war ihre Erscheinung nur eines: Waffenscheinpflichtig!

Eine anregende Musik setzte ein, Geigen, die von einem anrüchigem Beat abgelöst worden.

Der Spot setzte ein und beleuchtete den weißhaarigen „Meister“. Er räkelte sich an der Stange und stöhnte lasziv. Seine schwarze Lederhose, die an den schmackhaftesten Stellen zerrissen war, saß wie eine zweite Haut, die ebenfalls schwarze Kellnerweste zeigte mehr, als das sie verdeckte. Seine rehbraunen Augen waren dunkelumrandet und machte den sonst schon heißen Blick nur noch anrüchiger.

Als nächstes sprang das Licht zu Joey und dem brünetten Gast blieb beinahe die Spucke weg. Wer hatte seinem Koi erlaubt, so heiss auszusehen?

Er trug rote Stoffhosen, die an beiden Oberschenkeln durch schwarze Tribals verziert war. In den Knien waren die Hosenbeine aufgeschnitten und gaben einen Blick auf die schwarzen Schnürstiefel preis. Das schwarze Top, dass einen roten Drachen zeigte, schien von Krallen zerfetzt worden zu sein. Seine sonst schon stürmischen Haare waren nun regelrecht zerwuschelt und wahrscheinlich mit Tonnen Haargel in dieser bizarren Konstruktion gehalten. Das schwarze Halsband komplementierte den Look noch.

Auch er liess das gehauchte Stöhnen vernehmen und schmiegte sich an die Stange, als sei sie sein Liebesobjekt.

Eine Erinnerung schoss durch Setos Gedanken. Genauso hat er sich an mich geschmiegt, als… er seufzte leise.

Nun wurde auch Matt erhellt. Er trug schwarze Hot Pants, die den Blick auf die schlanken, heissen Beine darboten, deren Effekt durch die wadenlangen Stiefel noch verstärkt wurde. Auch Matts Top, diesmal weiß, wirkte wie unter die Krallen eins wilden Tigers gekommen. Er keuchte ebenfalls aufheizend zum Publikum runter, duckte sich an der Stange vorbei mit der Eleganz einer Raubkatze und spätestens jetzt begann das erste Sabbern bei den Männern der vorderen Reihe.

Joey und Bakura erstarrte in einer Position. Freeze, nannte sich das, wie Seto gelernt hatte.

Matt stand in dem weichem Licht und blickte lasziv in die Runde.

Seine Stimme war einschmeichelnd, gleichzeitig beinahe ein Stöhnen, rau und gleichzeitig spöttisch.

„Lieb mich wenn du kannst. Nimm, nimm mich ganz. Schlag mich wenn du willst, zeig mir was du fühlst-ah!“.

Matt hielt mit einer Hand die Stange fest und ging einmal um sie herum, den Blick unablässig auffordernd ins Publikum gerichtet. Er liess seine Hand einmal auf den gut gebauten Hintern schnellen, bevor er den Oberkörper nach unten beugte und so eines seiner überzeugenden Argumente wirkungsvoll präsentierte.

„Steig aus deiner Hose, zeig mir deine Rose, lass die Knospe sprießen, lass Champagner fliessen.“.

Er strich seinen Körper hinab und liess sich auf den Boden sinken. Mit den geschmeidigen Bewegungen eines Panthers schlich er auf einen der sabbernden Jungs zu und fesselte ihn mit seinen Blicken, die ja nun auf Augenhöhe waren.

„Lieb mich wenn du kannst, nimm mich, nimm mich ganz. Nimm mich in die Zange, küss mich, küss mich lange.“.

Er hatte sich beim Aufrichten aufreizend über die Lippen gelegt. Nun ging der blonde Tänzer in die Hocke und spreizte die Beine weit, während er keuchend den Kopf zur Seite warf.

„Gib mir deine Beine- ah- lass mich nicht alleine. Lass die Knospe sprießen, lass Champanger fliessen!“.

Er richtete sich auf und zwinkerte dem davon schmelzenden Kerl zu.

Das Licht verfärbte sich grünlich und auch die anderen beiden Pistols stiegen ein, bis sich ihr Gesang zu einem dreistimmigen Refrain verband. Sie stolzierte wie Raubkatzen in den hinteren Bereich der Bühne, bevor sie sich umdrehten, die Beine wie schon Matt zuvor spreizend.

„Geh mit mir den langen Weg zum Ufer. Musikanten spielen nur für uns.“.

Ihr Weg führte sie wieder nach vorne zu ihren jeweiligen Stangen, sie ihre Arme wanderten anmutig durch die Luft, bevor sie ein Bein an der Stange hinauf schoben und den Kopf nach hinten sinken liessen.

„Feen und Elfen tanzen einen Reigen. Blütenlippen küssen meinen Mund.“.

Wieder räkelten sie sich abwechselnd stöhnend, bevor sich der Spotlight auf Joey richtete. Dieser schickte einen so verruchten Blick in das Publikum, dass Seto am liebsten aufgesprungen und ihm eine Augenbinde verpasst hätte.

„Komm schon mach mich an, dann lass ich dich ran. Die Fantasie bist du, lass mich nicht in Ruh.“.

Seto ballte leicht die Faust. Joeys Stimme war einschmeichelnd, geradezu auffordernd. Er sagte dem Publikum und damit allen potentiellen Kunden, dass er bereit für alle war.

„Ich bin von Anfang an, ganz zwanghaft nymphoman. Lass die Knopse spriessen, lass Champagner fliessen.“.

Joey konzentrierte sich genau auf den Text und wahrscheinlich war er im Moment gerade der einzige der drei Pistols, der zur Außnahme mal nicht nur seine Rolle spielte, sondern die Zeilen wirklich fühlte. Genauso war das Ich, das er hier im Amusez aufgebaut hatte. Verrucht, anheizend und dafür da, für alles und jeden die Beine zu spreizen oder auch zu bespringen, ganz wie gewünscht. Und dieses Ich musste er sein, um überleben zu können. Um eine wichtige Person in seinem Leben nicht zu enttäuschen…

Und das wusste José und er spielte diesen Trumpf gegen ihn aus um einen seiner besten Sex Pistol nicht zu verlieren.

Ja, er war nymphoman, sexbessesen. Es half ihm zu vergessen, auch wenn er sich schon oft gewünscht hatte, es nur noch mit einem Partner zu tun. Mit seiner großen Liebe… mit Seto…

Schnell schüttelte er innerlich den Kopf. Er konnte nicht, er durfte nicht! Und das wollte er sich mit dem Text einreden. Sich und allen anderen. Er war nymphoman, er war die Maske des „(S)Experten“. Genau…
 

Nun schwang der Spot glücklicherweise auf Bakura. Joey hätte es keinen Moment länger ausgehalten. Er musste die Sache endlich vergessen und es leben, wie es war. Sich immer wieder sagend, dass es so richtig und besser war.

„Red nicht von Gefühl, ich lüge schon zu viel. Zum Lieben bist du da, doch komm mir nicht zu nah. Ich bin von Anfang an, ganz zwanghaft nymphoman. Lass dir Knopse spriessen, lass Champagner fliessen!“.

Bakura sah heiss und dennoch kühl ins Publikum. Ja, er schlief mit den anderen, doch an sich ran würde er niemals jemanden lassen.

Immer stärker heizten die Sex Pistols ihr Publikum auf, bis sie schließlich zum Finale an ihren Stangen tanzten und zum Schlußbeat alle drei kopfüber von der Stange hingen, die Beine im Spagat gespreizt.

Wilder Applaus brandete durch den Club.
 

Seto seufzte leicht. Okay, wenn ihm der Blonde jetzt unbedingt diesen Quatsch von wegen „Ich mach für jeden die Beine breit“ einreden wollte… dann war er auf dem besten Weg.

Der Saal verdunkelte sich erneut, ein rotes Licht strahlte die Bühne an, auf der nun eben jener geliebte Tänzer in einem roten Mantel aufgetaucht war. Und augenscheinlich nur in diesem, denn die Beine waren bis zum Saum des Kleidungsstückes sichtbar, nur Füße und Waden steckten in roten Lackstiefeln.

Das Publikum pfiff begeistert und Joey lächelte wie eine Schlange zu ihnen hinab.

„Es gab ne Zeit, es ist lange her, da interessierte mich keiner.

Ich wusste nicht mal, was ich begehr. Ich lerne.“.

Sein warmer Bariton hatte einen aufreizenden, frechen Unterton und er schwang das linke Bein einmal vor den Körper, so dass man erahnen konnte, dass es unter dem Mantel bald ebenso freizügig war, wie man jetzt schon sehen konnte.

„So viele Jungs, so wenig Zeit. Krieg nicht genug, seid ihr bereit?“.

Seine Augen spielten mit den Männern aus der ersten Reihe, auf seine Frage hin schwellte ein lautes, unisonores „Ja!“ durch den Club.

Joey hob nun den Blick und liess ihn durchs Publikum schweifen. War er da? Immerhin hatte der Blonde dieses Lied erwählt um Seto ein für alle Mal klar zu machen, dass sie nicht die Beziehung führen konnten, die sich beide so wünschten. Es war gemein und hart, doch der Tänzer glaubte, wenn er seinem ehemaligen Freund das so weiß machte, würde er schneller darüber hinwegkommen. Vor allem würde vielleicht Joey schneller damit klar kommen.

Da… plötzlich erspähte er die eisblauen Augen. Die geliebten Saphire, wie sie nun vollkommen stoisch auf ihn blickten. Trotzdem… er sah Wut in ihnen, Enttäuschung. Und gleichzeitig Herausforderung. Okay, jetzt galts.

Er sah melancholisch auf.

„Ich lache gern und weine viel. Das kotzt mich an. Ich spiel ihr Spiel.“, bei diesen Worten hatte er sich langsam umgedreht, so dass das Publikum nun seinen Rücken bewundern durfte, der nach und nach entblößt wurde.

Es gab einen Schlag in der Musik, Matt und Bakura tauchten auf und Joey warf den Mantel davon.

„Drum schafft die Männer ran, denn ich hab Spaß daran,

bei all dem Drum und Dran

Kann ich nicht länger warten.

Kommt herein, mein Tor ist nicht zu klein.

Und im Vorbeigehen sieht man nicht wie fein ein trautes Heim kann sein,

drum lasst sie rein!“.

Das Publikum jubelte auf. Joey war in eng anliegende schwarze Hotpants gekleidet, seinen Oberkörper kleidete ein weinrotes Netzshirt. Somit zeigte er mehr, als er verdeckte.

Sie wirbelten über die Bühne, zeigten einen Standspagat und Joey schritt dann einmal die Bühne ab.

„Sie brechen dich, zerr`n dich ins Bett, berauschen sich,

Drum sag ich gleich.“.

Er drehte sich zu ihnen um und seinen Blick lag etwas gefährliches.

„Andre Sorten Rosen sind zwar farbenreich, doch Duft und auch ihr Stich bleibt gleich!“.

Seto schluckte leicht. Gut, das war ja nun beinahe unmissverständlich. Joey zeigte ihm deutlich, dass er eben das Leben eines Strichers führte, dass dies das Ich war, dass Seto nicht wahrhaben wollte… die goldene Rose.

Der wilde, ungestüme Tänzer, der zarte Liebende und der animalische Stricher… all das waren Seiten des jungen Mannes der nun so leidenschaftlich über die Bühne fegte, wie man es selten sah.

Und eigentlich glaubte er, jede Seite zu lieben. Doch letztere… sie wollte nicht in seinen Kopf.

Nun war Joey von der Bühne gesprungen und stolzierte lasziv durch die Reihen auf die ersten Tische zu.

„Ich brauch zum Frühstück einen Mann jeden Tag.

Ich brauch Gesellschaft, denn das ist was ich mag.“.

Er strich einem der Gäste über den Kopf, während er weiterging und den Freunden des Ersteren die Arme um die Schultern legte.

„Am späten Mittag nehm ich, das ist der Lauf.

Zwei Männer und die fresse ich auf.“.

Der Blonde war zum nächsten Tisch gewandert und zog die beiden Männer, die praktischerweise Krawatten trugen zu sich heran und biss herausfordernd in den Stoff. Gegröle erklang am Tisch, während er die in Glückseligkeit schwelgenden Gestalten in ihre Stühle zurückschubste und weiterging.

„Die Jungs sind ganz verrückt auf Nachmittagstee.

Da sind sie ungezwungen, was ich versteh.“.

Er setzte sich rittlings auf den Schoß eines jüngeren Exemplares der Sorte Schüchtern und machte ein mitleidiges Gesicht, bevor er das Bein weithochschwang und sich auf dessen Schoß drehte, bevor er seinen Weg in der Runde fortsetzte. Jeder der Gäste hoffte, als Nächster auserkoren zu sein.

„Jedoch am liebsten hab ich Sandwich zu dritt.

Auch Zuckerstangen nehme ich mit!“.

Joey lächelte aufreizend einer Gruppe zu, die ihn beinahe schon sabbernd anstarrte, bevor er einem Mann im pinken Hemd, was ja schon verboten schwul war, zuzwinkerte.

„Am Abend wird der Hunger erst richtig groß,

genieße Köstlichkeiten in meinem Schoß.“.

Er setzte sich einfach auf den Schoß eines Mannes in Leder und drückte dessen Kopf in seine Lendengegend. Als dieser tatsächlich anfing, ihn zu befingern, seufzte er auf.

„Wenn ich sie einlade, bei mir zu dinnieren. Können sie schneller-…“,

der tatgreifliche Kerl wurde an seinem Pony hochgezogen und Joey sah ihn mit gefährlich blitzenden Augen an.

„Im Bett parieren!“.

Er stieß sich von dem Schoß ab und tanzte nun wieder wild mit Matt und Bakura als Verstärkung vor den geifernden Kerlen.

„Drum schafft die Männer ran, denn ich hab Spaß daran.

Bei all dem Drum und Dran kann ich nicht länger warten.

Kommt herein, mein Tor ist nicht zu klein.

Und im Vorbeigehen sieht man nicht wie fein

Ein trautes Heim kann sein.“.

Joey trat nun vor und sang laut, dass sich seine aufreizende Stimme in dem ganzen Club verteilte.

„Drum lasst sie rein…“.

Matt und Bakura unterstützten die lange Vokalise mit einem Hintergrundgesang.

„Große Männer, kleine Männer,

die dicken und die dünnen Männer,

sind schon einmal da,

drum schafft sie ran, ran, ran!“

Bei der letzten Aufforderung der beiden Backroundtänzer, war Joey auf einen der Tische gestiegen, stampfte nun in Siegerpose auf diesen, dass die Gläser klirrten. „Ja!“

Ohrenbetäubender Jubel schwoll in dem Saal des Amusez an.

Nur einer der Gäste klatschte nicht…
 

Seto stand wie paraylsiert in seiner Ecke. Seit Joey auf atemberaubende Weise klar gestellt hatte, warum er hier im Amusez arbeitete und dem Namen „Sex Pistol“ alle Ehre gemacht hatte, war der Brünette wie versteinert. Das war so überzeugend gewesen… wenn Joey das gespielt hatte, sorgte er dafür, dass der Blonde den nächsten Oscar gewann. Sein Herz schmerzte immer noch wie von tausend Messerstichen gepeinigt.

Es war sehr wahrscheinlich, dass Joeys alleine durch das Antanzen mindestens zehn garantierte Kunden für diese Nacht, wenn nicht noch mehr aus dem ganzen Saal. Oh Gott… es konnte einfach nicht sein! Sein ganzer Körper erinnerte sich noch gut an ihre romantische Nacht am Strand.

Als seine Spuren, seine Markierungen die er unsichtbar auf Joeys Körper hinterlassen hatte, würden jetzt abgerieben werden von ekligen Männerhänden, andere als er würden seinen geliebten Wirbelwind zum Stöhnen und Keuchen bringen und es gab nicht was er, als mächtigster Jungfirmenchef Tokyos, dagegen tun konnte, weil Joey es nicht wollte.

Es war zum Heulen!

Und eins setzte sich in seinem schmerzenden Herzen fest:

Er musste noch mal mit Joey reden. Undbedingt! Bevor ihn der erste Freier in die Hände bekam…
 

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Tada!

*wie Joey auf dem Tisch steh*

*meine Gastfamilie mich komisch anschau*

Come down from the glass table, please...

*nick*

*runterkomm*

+verneig*

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich sehe viiiiiiiieeeeellleeee Kommis!^^

Dieses Kapitel ist im übrigen Pancratia gewidmet. Sie ist die Patin des Joeys aus Sex Pistols.

Wenn einer von euch Lust hat Pate für einen von den anderen Charakter zu werden, möge sich bei mir melden. Ihr bekommt ein Kapitel gewidmet und eine Verewigung in der FF.

Ich werde anhand der Kommis entscheiden, wenn sich mehrere für einen Chara melden.

Heal, eure Swaja

Er hat es verdient! Nur wer...?

Halli Hallo ihr Lieben
 

*reinschleich*

Ich entschuldige mich aufrichtig, dass es mit der FanFic solange gedauert hat. Gott, ich hab sogar eine Erinnerung von einem Kommischreiber bekommen, dass ich doch bitte endlich weiterschreiben soll. Ich hab ihr versprochen, dass es in einer Woche weitergeht. Das war vor einem knappen Monat...

Ja, bei mir hat ein unguenstiges Ereignis das naechste gejagt. Ich bin nach Hawaii gegangen, als Au Pair. Dort fand ich endlich Zeit ein neues Kappi zu schreiben und als ich gerade die Haelfte fertig hatte, geht mir mein Lap Top floeten. Leider musste ich dann meine Gastfamilien wechseln und bin hier nach Michigan in einen Vorort von Detroit gekommen.

Nach drei Wochen und fleissigem Schreiben konnte ich nun endlich den PC fuer mich gewinnen und das Kapitel abtippen.
 

Bitte sehr mir kleine Fehlerchen nach, ich wollte das Kapitel nur abgetippt haben. Bei mir ist es jetzt halb elf in der Nacht (bei euch graut schon bald wieder der Morgen) und ich lade das Kapitel hoch.

Desweiteren hab ich hier nur eine amerikanische Tastatur, als nix mit typisch deutschen Zusatz-Vokalen, es gibt nur ae, oe, ue und so weiter. Deswegen sehen einige Worte putzig aus. Ich hoffe, ihr stoert euch nicht.
 

Okay, kurze Rede, langer Sinn. (oder so.^^)

Viel Spass mit den Sex Pistols.
 

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16. Kapitel: Er hat es verdient! Nur wer...?
 

Nocheinmal straffte er die Schulter. Gut, die Zeit war gekommen. Nun endlich wuerde er mit Joey redden koennen. Warum dieser mit ihm Schluss gemacht hatte, warum er sich so seltsam auffuehrte, ueberhaupt ueber alles. Endlich.

Nach ueber sechs Stunden Warten… tatsaechlich war Joey seit der Show, er konnte es kaum aussprechen, ausgebucht gewesen. Seine kleine Einlage schien alle anwesenden Maenner ueberzeugt zu haben, denn alle, die kein Glueck hatten den (S)experten buchen zu koennen, schnappten sich Matt oder Bakura und somit waren alle Sex Pistols nicht mehr gesehen. Bis zum Ende hatte Seto gewartet, getrunken und sihc verschiedener Angrabungsversuche erfolgreich verwehrt. Schliesslich, weit nach vier Uhr morgens, hatte Kim ihm den Hinweis gegeben, dass Joey ins Schlafzimmer gegangen war, ein sicheres Zeichen fuer Beendigung seiner Schicht.

Nun stieg er die Treppen hinauf und klopfte an die Schlafzimmertuer. Eindeutig Joeys Stimme rief ihn herein.
 

Der blonde Taenzer lag auf der mittleren Matraze, eine kleine, ansteckbare Lampe, welche am Fensterbrett befestigt war, spendete ihm genuegend Licht um in einem dicken Buch zu blaettern. Sogar augenscheinlich ohne Bilder, der Bruenette war beeindruckt. Als die Bernsteinaugen jedoch den unerwarteten Besuch erkannten, verfinsterte sich die Miene des Liegenden.

“Meine Arbeitszeit ist vorbei, ich nehme heute keine Freier mehr an.”.

Setos Blick wurde dunkler, das hatte weh getan.

“Du siehst mich also nur noch als Freier? Und das obwohl du mir deine Liebe gestanden hast?”.

Joey funkelte ihn nur von unten her an.

“Seto, ich habe es dir gesagt, es ist vorbei! Ich-“, noch bevor er seinen Satz beenden konnte, wurde die Tuer aufgerissen. Jose schob einen voellig aufgeloesten Matt vor sich her, schubste diesen auf die Matrazen.

“Wir sprechen uns noch!”, mit einem eiskalten Blick auf den Juengsten rauschte er hinaus.

Matt rollte sich sofort schluchzend zusammen, als koennte er sich so vor dem Uebel der Welt schuetzen. Joey loeste den erschrockenen Blick von der Tuer und krabbelte zu seinem blonden Kollegen. Beruhigend strich er ihm ueber den Ruecken, sein Gegenueber stuerzte auf ihn zu und krallte sich in das Schlafshirt des anderen Pistol. Tiefe Schluchzer gruben sich durch den schmalen Koerper, schuettelten ihn regelrecht.

“Tai! Tai! Ich hab ihn verraten, wieder und wieder! Er wird mir das nie verzeihen!”, stammelte er, immer wieder unterbrochen von Schluchzern. Inzwischen hatte der Taenzer durch das viele Weinen einen Schluckauf bekommen.

“Ganz ruhig, Matt, was ist passiert?”, fragte Joey, sein Bariton war nun einige Toene gesunken und klang so sehr warm und beruhigend. Matt kuschelte sich vertrauensvoll an ihn. Langsam beruhigte er sich, das Schluchzen wurde weniger.

“Dieser Kunde… er hatte genau die selbe Stimme wie Taichi… und jedesmal wenn er sprach, sah ich Tai vor Augen. Es hat mich wahnsinnig gemacht! Ich habe Tai so oft betrogen, mit so vielen Maennern geschlafen. Und noch schlimmer… ich habe ihn fast vergessen!”, zum Ende hin war er immer lauter geworden, bis er nun wieder aufschluchzte und sein Gesicht an Joeys Brust drueckte.

“Ich kann nicht mehr, Joey, ich will Tai nicht verlieren.”, schluchzte der juengere Blonde heiser. Joey zog ihn an sich, wiegte ihn sanft.

“Shshshsh…, alles wird gut.”
 

Langsam beruhigte sich der Blonde und er schlief an Joeys Brust ein. Die Schluchzer und die vielen, unendlich vielen Traenen hatten nicht nur die Seele des Jungen geschwaecht, sondern vor allem auch dessen Koerper. Joey sah auf seinen Freund hinab, streichelte durch dessen, noch vom vorhergegangenen Sex verschwitzten Straehnen.

“Wer ist Tai?”, fragte ploetzlich Seto von der Seite, dessen verwirrter Blick ebenfalls auf dem Juengsten ruhte. Nie hatte er diesen so aufgewuehlt erlebt.

“Tai war Matts Freund.”, gab Joey knapp zurueck, waehrend er versuchte den Juengeren zuzudeckte.

“Und warum heult er wie ein Schlosshund nur weil dieser Kerl nicht mehr mit ihm befreundet sein will?”, Seto runzelte leicht die Stirn, wahrscheinlich hatte Matt nur der staendige Sex ein wenig aufs Gemuet gedrueckt. Er wuerde immerhin auch heulen, wenn er mit jedem dahergelaufenen, sexgierigen Mann schlafen muesste.

“Du verstehst gar nichts! Er war sein fester Freund, Boyfriend, ein Teil eines Paares, Zusammen-”

“Ja, ich hab`s ja verstanden!”, murrte der bruenette Firmeninhaber nun. “Abe rich hoere immer ‘war, war’. Was ist passiert?”

Joey seufzte leicht, steckte sich dann sein Kissen in den Ruecken. “Okay, ich erzaehl dir alles. Weisst du, Matt ist noch nicht lange ein Pistol. Bis vor knapp einem Jahr lebte er ein ganz normales Leben. Schule, Familie, Freunde, spielte sogar in einer Band.”

Und er hatte einen Freund. Tai. Sie liebten sich wohl sehr stark. Matt meinte mal, er habe sich nie so geborgen und geliebt gefuehlt, wie bei seinem Freund. Jedenfalls waren sie schon zwei Jahre zusammen gewesen, als das Unglueck geschah. Tai fuhr von seinem Fussballtraining nach Hause und hatte einen schrecklichen Autounfall. Im Krankenhaus, quasi in Matts Armen, starb er. Matt hat diesen Verlust nie wirklich verarbeitet. Nach einer schlimmen Zeit von Depressionen, in der er sich von seiner Familie und allen Freunden abgekapselt hatte, versuchte er sogar sich umzubringen. Er schnitt sich die Pulsadern auf und lag in einer dunklen Gasse, als Jose ihn fand. Er brachte ihn ins Krankenhaus und bot ihm dann an hier zu bleiben. Hier konnte er leben, fern von allem was ihn an Tai erinnerte, fern von Fragen. Er konnte seine Faehigkeiten verfeinern und sich ablenken. Leider klappt das nicht immer. Matts Seele ist ziemlich labil.

Er hat sich dieses immer glueckliche, laechelnde Ich aufgebaut, dass du kennst, doch auch nach einem Jahr hier koennen kleine Dinge, die ihn an Tai erinnern, ihn zurueckwerfen und so depressiv machen, wie du ihn gerade erlebt hast.”
 

Seto hatte die ganze Zeit schweigend zugehoert, nun hob er langsam den Blick.

“Er ist ein exzellenter Schauspieler.”.

Leise seufzend nickte der andere, strich eine der goldblonden Straehnen, die Matt frecherweise auf die Nasenspitze gefallen war, hinter dessen Ohr.

“So wie wir alle, Seto.”
 

Doch noch bevor der Angesprochene diese, doch durchaus mysterioese Aussage, die ihm das Gefuehl gab zum Problemfall ihrer Beziehung zugehoerig zu sein, hinterfragen konnte, wurde zum zweiten Mal an diesem Abend die Tuer aufgerissen. Zum Glueck war es nicht, wie in den ersten Schrecksekunden befuerchtet, Jose Tempano, nein, Bakura betrat das Schlafzimmer und betrachtete verdutzt die Szenerie, die sich ihm bot.

Gut, es war nicht ungewoehnlich Joey und Matt kuschelnd vorzufinden, doch irgendwie paste Seto nicht ganz ins Bild. Er war noch nie ueber das Ende ihrer Arbeitszeit hinaus im Amusez geblieben, doch gerade nach dem offensichtlichem Streit zwischen ihm und dem blonden Pistol war es eine noch unerwartetere Gegebenheit ihn hier anzutreffen.

Doch viel mehr als Setos Praesenz machten ihm das besorgte Gesicht von Joey und die sich deutlich abzeichnenden Traenenspuren auf Matts Wangen zu schaffen.

“Ein Rueckfall?”, fragte er daher ohne Umschweife und als Joey nickte, legte er sich neben sie und kuschelte sich ohne zu zoegern an Matts Ruecken. Mit dem Arm um dessen Bauch bildetete er zusammen mit Joey eine warme, Geborgenheit austrahlende Hoehle fuer den Dritten im bunde. Und er wusste, dass Matt diese jetzt brauchte. Wie gerne haette er dem jungen Mann mit der Erscheinung eines Engels Ablenkung und vielleicht sogar ein neues Glueck in dieser verdorbenen Welt verschafft, doch Matt war noch nicht bereit dazu. Er oeffnete sein Herz keinen tieferen Gefuehlen.
 

Seto sass neben den Pistols und kam sich vor, wie das fuenfte Rad am Wagen. Ausgestossen, einsam und nur im Notfall zu gebrauchen. Auch der warnende Blick , der ihm aus den sich langsam hebenden Bernsteinaugen gesandt wurde, liess ihn dies spueren. Also stand er auf und verschwand, zurueck in seine Welt.
 

Doch er sollte nicht lange dort bleiben. Am naechsten Morgen, puenktlich um elf, stand er wieder im Club. Verdutzt sahen ihm sechs Augenpaare entgegen. Niemand haette erwartet, das ser nach dieser Nacht jeh wieder einen Fuss in das Nachtlokal setzen wuerde. Jose sah ihm entgegen, seine Mundwinkel umspielte ein leicht teuflisches Grinsen.

“Seto Kaiba… hoer mal, ich kann verstehen, wenn du die Wette annullieren willst. Wir sind ja keine Unmenschen, wir verstehen die Unannehmlichkeiten-“, doch noch bevor Jose seinen Redeschwall zu Ende bringen konnte, stoppte Kaiba diesen vorm Ueberlaufen.

“Wer sagt denn, dass ich gehe?”, nun hatte er die verdutzte Aufmerksamkeit von allen garantiert. Grimmig laechelte er in die Runde. Schlimm genug, dass alle von ihrem Streit wussten, doch die Genugtuung, das ser kampflos gehen wuerde, das konnten sie vergessen.

“Ich habe eingewilligt ein Pistol zu sein, die Show ist noch nicht vorbei und meine Zeit noch nicht um.”, er sah in die Runde und fokussierte vor allem den Barbesitzer und Joey.

“Oder hat irgendjemand damit ein Problem?”

Langsam schuettelten die anderen die Koepfe, auch wenn zwei von ihnen es aeusserst widerwillig taten. Die Probe began, in zwei Tagen wuerden sie bei einer weiteren Musicalnacht verschiedene Lieder des Stueckes Chicago praesentieren. Joeys Verhalten gegenueber seines, es fiel Seto schwer dies ueberhaupt zu denken, Exfreundes war aeusserst proffesionell und nur aufs Tanzen bezogen, doch dem Bruenetten entgingen die angstvollen Blicke seines Geliebten, die immer wieder zu ihrem Chef wanderten, nicht.

Jose nahm dismal selbst an zwei Taenzen teil, so war es fuer Seto beinahe unmoeglich Joey unter vier Augen zu sprechen, da der gruenhaarige Spanier wie ein Schiesshund auf den Blonden aufpasste. Dies und das Unwohlsein Joeys in Gegenwart seines Vorgesetzten bestaetigten den Firmeninhaber nur in seiner Vermutung.
 

So hatte es Seto bis zum Anfang der Show nicht geschafft mit Joey zu reden. In der Gaderobe zog er sich seine kunstvoll verschlissene schwarze Stoffhose ueber, die aussah als waere sie einer Raubkatze in die Krallen gefallen. Eine schwarze Weste fand ueber dem leicht eingeoelten Oeberkoerper Platz. Seto war mutiger geworden was die Zurschaustellung seiner optischen Reize anging, doch noch lange nicht so mutig, wie die anderen Sex Pistols, denen man ihre Namen in diesen Outfits wirklich glaubte.

Matt steckte in schwarzen Lederhotpants, die wie eine zweite Haut anlagen. Dazu dunkle Stiefel, Armstulpen und einem Halsband in der selben Farbe. Jose, sowie Kim - ja selbst der Barmann war gegen seinen Willen und nach einer Ueberredung von Nadja, von der keener wissen wollte aus was sie bestand, eingesoannt worden- trugen schwarze Stoffhosen. Kim trug ein schwarzes Netzshirt, waehrend Jose nur eine schwarze Krawatte umgebunden hatte.

Bakuras Beine steckten in Lackhosen, die seine Beine wunderbar betonten, waehrend er zwei Lederaermel einer Jacke trug. Sein Torsi kam wunderbar zur Geltung.
 

“Okay, seid ihr bereit?”, rief Jose in den Raum, gerade als Seto Joey auf die Schulter tippen wollte. Er hielt in der Bewegung inne und seufzte leicht. Wie schaffte es dieser zu gross geratene Laubfrosch eigentlich immer sie genau in den wichtigsten Augenblicken zu stoeren?

Vielleicht hatte er irgendwo an Joeys Koerper einen Bewegungsmelder installiert. Obwohl… der wuerde ja beim Tanzen dauernd Alarm schlagen und ausserdem hatte unter diesem knappen Outfit sowieso nichts ueber der Groesse von zwei Millimetern Platz.

Leicht schuettelte der Bruenette den Kopf um diese unsinnigen Gedanken unwirsch beiseite zu draengen. Jedenfalls… wo war er gewesen?... ach ja, Jose hatte ihn wiedermal bei dem Versuch mit Joey zu reden unterbrochen. Doch leider war nun auch keine Zeit fuer einen neuerlichen Anlauf. Schon gingen die Lichter aus, das Getuschel im Zuschauerbereich hob an und die, nun mittlerweile, sechs Taenzer stelten sich in Positur. Kurz dachte Seto an die arme Nadja, die jetzt quasi den Laden alleine schmiss, doch dann verbannte er jegliche Gedanken aus seinem Hirn. Tanzen war jetzt angesagt. Er spuerte wie jede Sehne seines Koerpers sich anspannte.
 

Eine Stimme hallte durch den Raum, eine Aufnahme von Jose.

“Und nun die sechs froehlichen Moerder des Cook County Gefaengnisses mit ihrer Interpretation des Zellenblocktangos.”

Der Besitzer, der nun am linken aeusseren Rand hinter einem Barhocker stand, begann mit einem Buehnenfluestern.

“Peng!”

Matt, wie alle anderen auch hinter einem der hochbeinigen Stuehle stehend, setzte die Reihe fort.

“Sechs!”/

“Squish!”, folgte es nun mit schaurig tiefer Stimme von Bakura, nach ihm warf Kim ein unschuldig verneinendes “Uh-uh” ein.

Joey, dessen Stimme allein bei diesem einen Wort so verrucht klang, dass es nicht nur Seto einen Schauer ueber den Ruecken jagte, sang:

“Cicero!”

Und mit Setos leicht vorwurfsvollem “Lipschitz!” war die Reihe beendet.

Lichter flackerten auf, immer wieder stand ein anderer der Taenzer im Rampenlicht. Sie nutzten ihre Stuehle wie Gitterstaebe, hinter denen sie gefangen waren.

Immer noch im Halbdunkel der Buehne verwoben sich die Stimmen zu einer.

“Er hat es verdient!

Er hat es verdient!

Er allein hat es verdient!

Haett`st du`s gehoert, haett`st du`s gesehen, klebte an deinen Haenden nun sein Blut!”
 

Mit einem Mal strahlte das helle Licht auf den Spanier, der nun mit katzenaehnlichen Bewegungen um den Stuhl herumging und seine Strophe zu singen begann.

“Manche Leute haben Angewohnheiten, wie Bernie…

Bernie liebte es Kaugummi zu kauen. Oh nein, nicht kauen… PENG!”,

er stampfte mit einem Fuss vor und riss die Augen auf. War er nicht auf normale Art schon gruselig genug, so war es jetzt ganz gewiss.

“Nun, ich kam nach der Arbeit heim, war muede, wollte nu rein wenig kuscheln.

Und da war Bernie… flaezend auf der Couch, Bier trinkend und Kaugummi kauend.

Oh nein, nicht kauend… PENG!

Also sagte ich zu mir: ‘ Du laesst das Ding noch einmal platzen…’

Und er tat`s!”,

sang Jose Schulterzuckend.

“Ich nahm das Gewehr von der Wand und gab zwei Warnschuesse ab!”,

ein teuflisches Grinsen umspielte den Mund des Barbesitzers, bevor er mit dem letzten Satx zwei in seiner Krawatte versteckte rote Tuecher hervor zog, die das Blut des ungluecklicherweise Verstorbenen symbolisieren sollten.

“In seinen Kopf!”

Es gab einen Schlag in der Musik und er begann mit kraeftiger Stimme zu singen.

“Er hat es verdient!

Er hat es verdient!

Er allein hat es verdient!

Haett`st du`s gehoert, haett`st du`s gesehen, klebte an deinen Haenden nun sein Blut!”
 

Jose und Matt wechselten sich mit stampfenden Tanzschritten ab und der Blonde trat nun vor, auf die begeisterten Pfiffe im Publikum reagierte er laechelnd.

“Ich traf Ezekiel Young aus Salt Lake City vor etwa zwei Jahren.

Er sagte, er sei Single und wir aenderten das sofort.

Wir begannen zusammen zu leben.

Er ging arbeiten, kam heim, ich machte ihm Drinks, wir assen zu Abend.”

Das sanfte Laecheln schlug ploetzlich in ein wutverzerrtes Gesicht um.

“Und dann fand ich es heraus!

Single hat er gesagt, Single, gott verdammt!

Nicht nur, das ser eine Ehe fuehrte, oh nein.

Er hatte sechs Frayen!

Einer dieser Mormonen, ihr wisst schon.

An diesem einen Abend, al ser von Arbeit kam, machte ich ihm einen Drink.

Wie immer...”

Matt nahm das Gas, das Nadja ihm vom Buehnenrand reichte. Die rote Fluessigkeit darin entpuppte sich als Tuch, das er nun mit den Zaehnen hervorzog und dabei sang:

“Manche Leute vertragen einfach kein Arsen!:

Damit schmiss er das Glas zur Seite, welches Dank dem Bestandstoff Plastik jedoch nicht zersprang.

Ein Flashlight erhellte die Buehne, waehrend Jose und Matt nach vorne traten und ueber den Background der anderen, welche die Wortreihe vom Beginn wiederholten, sangen.

“Er hat es verdient!

Er hat es verdient!

Zerstoerte einer Rose Stolz.

Er hat uns benutzt und uns beschmutzt!

Es war Mord, doch nicht verkehrt!”
 

Nun trat Bakura vor. Wie immer hatte er eine aeusserst Respekt einfloessende Ausstrahlung, waehrend er abschaetzend ins Publikum sah.

“Ich stand in der Kueche, rupfte das Huehnchen fuers Essen,

Hing meinen Gedanken nach.”,

erste kleine Lacher wurden laut, immerhin passte das Bild von einer tagtraeumenden, kochenden Hausfrau nicht gerade zu dem ernst dreinblickenden Englaender.

“Herein stuermte mein Mann Wilbur, vor Neid voller Wut!

‘Du voegelst mit dem Milchmann!’, rief er.

Er war wie irr.

Und er bruellte weiter: ‘ Du voegelst mit dem Milchmann!’/

Und dann rannte er in mein Messer.”,

den letzten Satz meinte er schulterzuckend zu seinen Mittaenzern, bevor er sich mit einem diablischen Funkeln in den Augen wieder zu den Zuschauern drehte und aus dem Bund seiner Hose ein langes blutrotes Tuch zu ziehen begann.

“Zehnmal!”

Das Licht gluehte auf, als die Moerder kraftvoll ihren Refrain wiederholten.
 

Schliesslich wurde das sonst roetliche Licht weiss und Kim trat vor. Etwas zitterig holte er nochmals tief Luft und begann dann die Haende faltend in einer fremden Sprache zu singen.

“Mit keresek, én itt? Azt mondják,

hogy a híres lakem lefogta a férjemet én meg

lecsaptam a fejét. De nem igaz, én ártatlan

vagyok. Nem tudom miért mondja

Uncle Sam, hogy én tettem. Probáltam

a rendõrségen megmagyarázni de nem értették meg...”,

sang er unschuldig. Bakura lehnte sich auf die Lehne seines Stuhls und fragte den anderen:

“Klar… aber hast du`s getan?”

Kim schuettelte verzweifelt den Kopf.

“Uh-uh, unschuldig!”, damit zog er ein weisses Tuch aus seiner Tasche und streckte es gen Himmel, heilfroh sein Solo ueberstanden zu haben. Er gab das nun wieder rot leuchtende Spotlight fuer Joey frei, der fuer sein aufreizendes Laecheln einen extra Applaus und ein lautloses Knurren von Seto bekam.

Warum musste sein Liebster auch immer solche Rollen spielen? (fragt mal die Autorin.^^)
 

“Mein Bruder Joe und ich hatten diese Zwillingsshow und mein Mann Charlie reiste mit uns.

Fuer die letzte Nummer zeigten wir immer diese zwanzig akrobatischen Kunststuecke. Rueckwaertssalto, Vorwaertssalto, Handstand, Flip Flop, eines nach dem anderen.

An diesem einen Abend vor der Show waren wir im Hotel Cicero.

Wir drei entspannten, dranken, lachten viel.

Das Eis wurde knapp, also ging ich und holte welches.

Ich kam zurueck, oeffnete die Tuer…

Und das ah ich Joe und Charlie… sie zeigten die Nummer 17.

Den doppelten Spagat!”

Im Hintergrund wurden nun Bakura und Matt angeleuchtet, die diese aeusserst obszoen anmutende Figur demonstrierten. Joey schaute kurz zu ihnen und dann wutentbrannt wieder nach vorn.

“Ich war so geschockt, ich vergas alles, erinnerte mich an gar nichts mehr.

Erst als ich das Blut von meinen Haenden wusch, wusste ich…

Sie sind tot!”

Aus seinen zu Faeusten geballten Haenden lies ser nun zwei rote Tuecher fallen, bevor er die Enden fest umkrallte.

Bakura und Matt, die nach vorne getreten waren, bildeten mit Joey eine enge Reihe, waehrend Jose, Kim und Seto im Hintergrund tanzten.

“Sie haben`s verdient!

Sie haben`s verdient!

Sie ganz allein haben es verdient!”, sang Joey mit voller Stimme, waehrend die anderen im selbiger Wortwahl antworteten.

“Ich tat es nicht!

Doch waer es so!

War es ganz genau richtig so!”
 

Nach einem wiederholten Refrain war es nun an Seto die Moerderreihe zu vervollstaendigen.

“Ich liebte Al Lipschitz mehr als ich je beschreiben kann.

Er war ein sehr kuenstlerischer Mann, sensible, ein Maler.

Aber er versuchte immer sich selbst zu finden.

Er ging jede Nacht aus um sich selbst zu finden.

Und er fand Rob, Greg, Bobbie und Vanessa.”,

den letzten Namen sprach er in einer typisch schwulen Parodystimme.

“Ich denke, man koennte sagen, wir trennten uns wegen kuenstlerischer Differenzen.

Er sah sich lebendig.

Doch ich sah ihn tot!”

Er holte sein rotes Tuch hervor, zog es mit einem schnappenden Geraeusch wieder auseinander und stampfte mit dem Fuss auf.

Nun traten die anderen zu ihm und sie zeigten seitliche Nachstell-Schritte nach vorne.

“Das dumme Schwein, Schwein, Schwein, Schwein, Schwein!”. Sie drehten sich schwungvoll um, gingen zu ihren Stuehlen zurueck, alle mit wutentbrannten Gesichtern.

Versetzt den Refrain singend tanzten sie ueber und unter die Barhocker, das Publikum johlte und klatschte, bis sie sich jeder mit ihrem speziellen Wort einen Stuhl schnappten, ihn mit einer Hand hinterher zogen und einer nach dem anderen die Buehne verliessen.\

“Peng!”

“Sechs!”

“Squisch!”

“Uh-uh!”

“Cicero!”

“Lipschitz!”.

Das Geraeusch eines sich schliessenden Gotters ertoente und ein Schlag beendete das Lied und ging direkt ueber in einen toenenden Applaus, der die Buehne vibrieren liess.
 

Als Kim gerade auf der Buehne performte, schnappte sich Seto Joeys Arm, bevor dieser wieder verschwinden konnte.

“halt!”

“Was ist? Wir muessen gleich wieder raus!”, erinnerte ihn der Festgehaltene, seine braunen Augen waren von Nervositaet und Angst gezeichnet.

“Nein, wir reden. Jetzt!”, meinte Set omit tiefer Stimme und einem so ernsten Gesichtsausdruck, dass Joey erst hart schluckte, tief durchatmete und dann brav nickte.

“Reden wir.”
 

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Ja, und der Jose hat kein Accon.^^

Tja... ich glaube irgendwann bringt ihr mich noch um, wenn ich staendig Cliff-Haenger mache, der? *grins*

Aber ich verspreche euch, ich gebe mein allerbestes, dass das naechste Kapitel bald kommt. Immerhin bin ich jetzt wieder in Schreiblaune.^^
 

Mir ist im uebrigen ein inhaltlicher Fehler passiert, wer ihn findet, bekommt einen Preis.^^

*ist mir selber grad erst aufgefallen*
 

Ich freu mich auf gaaaaaaaaaaaaaaanz viele Kommis.
 

Hab euch lieb, eure Swaja

Hahnenkampf mit Folgen

Halli Hallo, ihr Lieben
 

Advent, Advent, ein Kappi rennt...

Zum Einläuten der Weihnachtszeit möchte ich euch auch glücklich machen. Lang genug hat es ja nun gedauert, nicht wahr?

Sorry nochmal, dass es mit den Kapiteln im September nicht geklappt hat. Aber ich kann euch sagen, dass als nächstes das neue Kapitel von Walk on the edge in den Startlöchern steht.^^
 

Und nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel.^^
 

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17. Kapitel: Hahnenkampf mit Folgen
 

„Ich will jetzt endlich mit dir reden.“, ernst sah der gebeutelte Firmenleiter sein Gegenüber an. „Lauf nicht vor mir weg, Joey, bitte.“

Der junge Tänzer versuchte verzweifelt dem durchdringenden Blick auszuweichen.

„Ich will aber nicht!“, erwiderte Joey, doch es klang eher wie das Mauzen einer in die Enge getriebenen Katze. Eben wie so ein pelziges Tier griff Seto ihm nun an den Kragen und zog ihn näher. „Joey… ich seh es nicht ein, dass du einfach mit mir Schluss machst, nachdem ich es endlich geschafft hab mich einem Menschen zu öffnen.“

Endlich schaffte es der scheinbar scheue Tänzer den Blick zu heben und sein Gegenüber anzusehen.

„Seto, ich… ich darf es dir nicht sagen. Ich… ich… ich muss auf die Bühne!“, damit drehte er sich aus Setos Griff und verschwand schneller als der Wind wieder hinter dem Vorhang.

Tief durchatmend blieb Seto zurück, er spürte wie Wut langsam in ihm hoch kochte.

Warum versuchte er es immer wieder, wenn Joey sowieso nicht mir ihm reden wollte? Er hatte wirklich keine Lust mehr sich hier zum Clown zu machen für einen semi-professionellen Tänzer. Durch die Öffnung im Bühnenvorhang konnte er ihn sehen, in seinem schwarzen Lederoutfit, welches mehr Haut zeigte als verhüllte. Er sang irgendein Lied darüber, dass er seine Bühnenshow nicht ohne seinen imaginären Musicalbruder schaffen würde, der aber leider durch unglückliche Umstände verstorben war.

Von wegen er konnte es nicht allein… Joey rieb ihm doch immer wieder unter die Nase, dass er ihn nicht wollte. Machte es also wirklich noch Sinn hier zu bleiben, Wette hin oder her?

Immerhin tat es ihnen beiden weh. Joey riss immer vor ihm aus und er selbst kam sich vor wie der letzte Trottel. Seufzend schüttelte er den Kopf, während er sich die Krawatte vom Hals zog und sie achtlos auf einen Stuhl in der Umkleide schmiss. Zum Glück war kein anderer hier, wahrscheinlich standen sie hinter der Bühne Spalier um ihr nächstes Lied darzustellen. Mit dem Zufallen der Hintertür kehrte Seto der Theaterwelt den Rücken.
 

„Ist er eingeschlafen?“, fragte Bakura, während er einen weiteren Zug des bläulichen Dunstes von seiner Zigarette einatmete, und mit einem Fingerschnippen etwas Asche gen Boden rieseln liess. Der soeben aus dem Club auf den kleinen Hinterhof getretene Matt seufzte leicht auf. „Ja…“

„War ja aber auch ein starkes Stück, dass Kaiba einfach mitten in der Vorstellung abgehauen ist. So was unprofessionelles.“, moserte der Weißhaarige vor sich hin, Matt zuckte nur kontraproduktiv die Schultern.

„Wenn sie wirklich wieder gestritten haben, ist das aber nicht verwunderlich.“.

„Ich versteh nicht, warum Joey es ihm nicht einfach sagt. Ich mein, Kaiba kann ihm doch garantiert helfen.“.

Matt schon sich rücklings auf das obere Geländer der Treppe und sah in den nachtklaren Abend. Es war schön einfach mal hier zu sitzen und die Kühle zu genießen. Nach größeren Shows hatten die Sex Pistols meist frei und mussten keine Freier empfangen.

„Du kennst ihn doch. Erinnerst du dich nicht mehr, wie lang es gedauert hat, bis er uns davon erzählt hatte?“.

Bakura nickte grummelnd. Da sollte man meinen, man vertraute sich, wenn man sogar im selben Zimmer schlief, doch dieses eine dunkle Geheimnis hatte Joey lange mit sich herum getragen. Eigentlich also kein Wunder, dass er es Seto nun nicht sagen konnte, schien José ihn ja auch noch damit unter Druck zu setzen.

Der Barbesitzer hatte schon ein Auge auf den blonden Hitzkopf geworfen, da war Seto noch nicht mal auf den Erscheinungsplan getreten- Nun hatte sich José in seiner Alphamännchenposition bedroht gefühlt, dies wurde Joeys Herz ausgetragen und wie es schien hatte Seto den Fehdehandschuh direkt ins Gesicht des armen Strohmanns Joey zurück geschmissen.

Bakura mochte Kaiba zwar immer noch nicht sonderlich, doch er konnte nicht umhin zu erkennen, wie gut dieser Joey tat. Wenn José doch nur ein wenig mehr an Joeys Seele liegen würde, dann könnte er das akzeptieren.

„Ich wünschte die Beiden könnten endlich glücklich zusammen sein, dann wäre Joey auch nicht mehr so niedergeschlagen.“, seufzte Matt und sah verdutzt auf, als er Bakuras Hand auf seinem Schenkel spürte, wenig später auch den Schopf des Weißhaarigen in seinem Schoss. Wie automatisch begann Matt ihn zu kraulen. Ein leises, schnurrendes Geräusch löste sich aus Bakuras Kehle und entlockte Matt ein Schmunzeln. Leicht beugte sich der Blonde herab, sicher er würde nicht fallen, da Bakura die Arme um ihn gelegt hatte, und hauchte ihm einen Kuss auf die weichen Haare. Eben jener richtete sich leicht auf, ihre Gesichter waren sich inzwischen ganz nah.

„Matt…“, hauchte der Engländer leise, schob sich näher und schloss die Augen. Matt zögerte leicht, was sollte er jetzt tun?

Bakura kam immer näher und obwohl es nicht richtig war, hatte Matt keinerlei Ambitionen sich gegen den anderen zu wehren. So trafen sich ihre Lippen langsam, ganz vorsichtig, als könnten sie sich aneinander verbrennen. Der Kuss war ganz umsichtig und deswegen umso zärtlicher. Erst nach einer Weile lösten sich die Beiden voneinander, ihre Blicke trafen sich, doch mit einem Mal blinzelte Matt wie aus einer Trance erwacht. Erschrocken stiess er Bakura weg und sprang auf. Verwirrt und hektisch konnte er den anderen nicht mal ansehen.

„Es… es tut mir leid!“, damit drehte er sich um und verschwand im Bühnenaufgang.

Bakura blieb alleine zurück. Seufzend legte er seinen Arm auf die, noch von Matts Körper erwärmte, Stange und liess dann den Kopf darauf treffen.
 

Der brünette Firmenleiter warf die Tasche mit den verschwitzten Trainingsklamotten in die Ecke, schmiss sich rücklings auf sein großes Bett und sah aus dem Fenster in den nachtschwarzen Himmel. Das wars also…

Joey konnte oder wollte oder was auch immer ihm nicht sagen was mit ihm los war. Doch wenn der blonde Tänzer seinen Mund nicht aufmachte, dann konnte er ihm auch nicht helfen. Warum konnte Joey das nicht verstehen? Was machte seinem Geliebten solche Angst, dass er ihm seine Sorgen nicht anvertraute und sie reden konnten…?

Geliebter… war Joey das überhaupt noch?

Vielleicht war es zwischen ihnen nun tatsächlich aus und vorbei… und doch schwirrten in Kaibas Kopf noch so viele Fragen, die nach einer Antwort schrien. Das Amusez hatte ihn wirklich verändert. Früher hätte er in solch einer Situation höchstens mit den Schultern gezuckt und wäre seiner Arbeit nachgegangen. Aber nein… kaum einen Gedanken hatte er in letzter Zeit an seine Arbeit verschwendet. Melodien, Rhythmen und vor allem ein blonder Hitzkopf hatten sein Hirn und sein herz besetzt. Warum nur war Joey so abweisend? Was hatte er den damals nur falsch gemacht?

Er war sich keiner Schuld bewusst. Ja… er hatte nichts gemacht, also musste es jemand anders gewesen sein. Vielleicht hatte Joey sich um entschieden, doch das konnte er sich auch kaum vorstellen. Wen es weder an ihm noch an Joey selbst lag, dann konnte nur jemand dem Tänzer etwas gesagt haben, was diesen so verwirrte. Nun das schränkte die Auswahl unglaublich ein… einer der Freier? Nein, Joey wirkte nicht wie ein Mensch, den es so aus der Bahn warf, wenn jemand fremdes etwas über ihn sagte. Also blieben nur die Menschen, die ihm nahe standen. Matt und Bakura und, es sträubte ihn selbst diesen Namen auch nur zu denken, José. Seto Kaiba war kein Mensch, der viele leiden mochte, doch er hasste auch niemanden. Aber bei diesem Spanier war es hart an der Grenze. Man konnte wirklich beinahe von Hass sprechen. Die Art, wie er Joey besass, liess Seto beinahe aus der Haut fahren.

Besitz. Der blonde Tänzer war das Eigentum von José Tempano… vielleicht lag der ganze Schlammassel in dieser Konstellation begründet.

Die Gedanken wirbelten in seinem Kopf, als er den dunklen Gang entlang ging, hinunter in die Küche, um sich noch einen Kaffee zu kochen, als er leises Wimmern aus dem Zimmer seines Bruders hörte. Sofort öffnete er alarmiert die Tür.

„Mokuba? Mokuba, was hast du?“, fragte er, trat an das Bett des Jüngeren und strich ihm über die Haare. Der 14-Jährige wand sich unter der Decke, auf seiner Stirn standen kleine Schweißperlen, er sah seinen Bruder verklärt an.

„Seto… mir tut mein Bauch so weh…“, stiess er hinter zusammengebissenen Zähnen hervor.

Sofort reagierte der Brünette, er hob seinen geliebten Bruder vorsichtig aus dem Bett, trug ihn ins Auto und fuhr sofort zur Notaufnahme. Zum Glück war auch mitten in der Nacht direkt ein Arzt da, der den Jungen untersuchte und dann zum Röntgen brachte. Während Mokuba im Röntgenraum war, machte sich Seto auf die Suche nach einem Kaffeeautomat. Das musste es doch in einem Krankenhaus geben.

Er öffnete eine Tür und sah sich suchend um. Aus einem der Seitengänge kam eine junge Frau auf ihn zu, den Sachen nach zu urteilen eine Krankenschwester.

„Entschuldigen Sie,-“ er stockte kurz um auf das Namensschild der jungen Dame zu sehen und stutzte nun richtig. Wheeler. Der Name sagte ihm was… Joey!

Seine Augen wurden kurz groß. Joey hieß doch auch so, oder? Er war sich unsicher… er hatte den Nachnamen des anderen einmal gehört, dass wusste er, doch nun war sich gerade nicht ganz sicher. Seltsam, normalerweise behielt er Namen immer gut.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie mit einem freundlichen Lächeln, ihre braunen Augen lächelten mit. Keinen Zweifel, sie sah Joey sogar ähnlich, und er traute seinem Gedankenblitz. Sie musste in irgendeiner Art und Weise verwandt sein.
 

„Erstens ich suche einen Kaffeeautomaten und zweitens, entschuldigen Sie, aber kennen Sie einen Joey Wheeler?“.

Die Krankenschwester blinzelte verdutzt. „Nun, leider ist unser Kaffeeautomat kaputt, aber ich würde Ihnen einen aus unserem Schwesternzimmer anbieten. Ich mach Ihnen den besten Kaffee der Welt.“, sie lächelte wieder und abermals fühlte er sich schmerzlich an das warme Lächeln des Blonden erinnert. Dieses liebevolle Lächeln, abseits von dem Bühnenlachen… Sein Seufzen schien der jungen Frau ein Schmunzeln entlocken.

„Sie scheinen wirklich dringend einen Kaffee zu brauchen.“, sie verschwand kurz und kam darauf hin mit einem dampfenden Becher zurück.

„Darf ich fragen, wen Sie begleiten?“.

Er hob den Becher an die Lippen und nippte, Instantkaffee, aber jetzt war alles okay, Hauptsache es war heiss und beinhaltete Koffein.

„Meinen kleinen Bruder. Er hatte Bauchschmerzen.“, erklärte er knapp, wie immer kein Mann der großen Worte. Noch immer ging ihm Joey nicht aus dem Kopf. Konnte die Krankenschwester wirklich mit seinem Geliebten verwandt sein? Bewies ein Lächeln oder ein braunes Augenpaar tatsächlich alles?

Die junge Krankenschwester nickte und scheinbar schien ihr etwas einzufallen, denn ihr Gesicht hellte auf. „Ach, ich habe Ihre zweite Frage von vorhin beinahe vergessen. Es tut mir leid, aber darauf kann ich Ihnen keine Antwort geben.“.

„Warum nicht?“, er sah verdutzt auf.

Sie wickelte sich eine lange, weinrote Strähne um den Finger. „Ich kann mich an nichts erinnern, was vor meinem 14. Lebensjahr passiert ist. Demnach weiss ich auch nicht, ob ich mit dem Mann, den Sie vorhin nannten, verwandt bin oder nicht. Eine nette ehemalige Patientin dieses Krankenhaus nahm mich auf, als ich hierher gebracht wurde. Ich hatte wohl einen Sturz hinter mir, der sich auf mein Erinnerungszentrum ausgewirkte. Das Einzige, was ich bei mir trug, war mein Geldbeutel mit dem Foto einer Frau drin und dem eines jungen Mannes drin. Auf dem Foto stand Aniyuko Wheeler. Leider kam nach Nachforschungen heraus, dass meine Mutter, die auf dem Foto, und ihr Mann bei einem Unfall ums Leben kamen. In Amerika. Mein Vater war ebenfalls gestorben, andere mit dem Namen Wheeler gab es nicht. Daher beliess mir meine Tante, ich nenne sie so, diesen Nachnamen und gab mir den Vornamen Serenity.“.

„Schicksal…“, echote Seto, der die ganze Zeit über still schweigend zugehört hatte.

„Ja, das ist es wahrscheinlich. Denn noch etwas ist seltsam. Ich bekomme seit 3 Jahren jeden Monat regelmäßig Geld überwiesen. Ohne dieses Geld hätte ich niemals meine Ausbildung machen können. Meine „Mutter“ hat nämlich auch nicht viel Geld, aber-!“.

Serenity schlug die Hände vor den Mund. „Oh, es tut mir leid, jetzt habe ich Sie mit meiner Lebensgeschichte gelangweilt. Dabei haben Sie sicher ganz andere Sorgen. Wissen Sie es ist hier etwas einsam nachts.“.

Der brünette ehemalige Aushilfstänzer winkte ab und stand auf. „Ist schon okay, und danke für den Kaffee. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich das Bild des jungen Mannes aus Ihrem Geldbeutel mal sehen könnte?“.

Sie sah zwar verwundert auf, aber nickte und holte das Foto. Ein kurzer Blick darauf genügte, Seto nickte kurz und gab es ihr zurück.

„Darf ich?“, er hob sein Handy und deutete auf die integrierte Kamera. Sie nickte nur, lächelte als er das Foto schoss. „Ich danke Ihnen und… eine ruhige Nacht.“

Serenity Wheeler, die mehr vom Schicksal behaftet war, als sie vielleicht vermutete, winkte ihm nach.
 

„Fünf, sechs, sieben, acht. Und noch mal, eins, zwei, Joey, du bist nicht bei der Sache, sechs, sieben acht!“, zählte Nadja laut und klatschte in die Hand. Sie tanzte nicht mehr mit, denn in der letzten Zeit war ihr Bauch merkbar gewachsen. Ja, sie erwartete ein Baby von Kim, der seit einigen Monaten noch besser strahlen konnte. Das war auch der Grund, weswegen sie jetzt nicht mehr richtig mittanzen durfte, doch antreiben konnte sie die Jungs immer noch bestens. Dass Seto nicht mehr mit dabei war, hat sie mit Schlucken hingenommen, Matt und Bakura hatten ihr erklärt was passiert war.

Dennoch konnte man nicht umhin mitzubekommen, dass es Joey nicht so egal war, wie dieser tat.

„Ich versuch` s ja, ich versuch` s!“, grummelte der Blonde. Er hatte merklich schlechte Laune. Nichts wollte gelingen, er konnte sich nicht konzentrieren und irgendwie war gerade alles bescheiden.

„Na gut, wir fangen noch mal von vorne an, fünf, sechs, si-!“, sie stockte und Matt lachte lauf auf. „Hast du vergessen wie es weitergeht. Ich helf dir mal, nach der Sechs kommt die Sieben!“.

Doch Nadja achtete nicht auf ihn, ihre Augen waren groß und sie sah an den Tänzern vorbei, hinter sie, stellte dann die Musik aus. „Oh.“.

Nun drehten sich auch die anderen um und Joey gingen beinahe die Augen über. Hinter ihnen stand der Mensch, den er jetzt am wenigsten sehen wollte.

„Seto…“, hauchte er leise und war schon wieder drauf und dran einfach loszurennen, doch Bakuras Hand um seinen Arm, fest wie ein Schraubstock, hielt ihn auf. Entsetzt bedachte er den Weißhaarigen mit einem Blick, der soviel sagte wie „Verräter“.

„Ich muss mit dir reden.“

Seto wirkte so kühl und gefasst wie immer, seine Augen wirkten sogar so kalt, dass es dem Blonden Angst und Bange wurde. Er wollte schon den Mund öffnen um abzulehnen und den anderen wegzuschicken, als Matt sich in sein Sichtfeld schob und ihn eindringlich ansah.

„Bitte, Joey, red mit ihm! Es wird dir gut tun, glaub mir, es wird alles gut!“, meinte er so beruhigend und gleichzeitig aufmunternd, dass Joey tatsächlich tief durchatmete und auf Seto zu trat.

„Ja, wie kann ich dir helfen?“.

„Nicht hier!“, er zog den anderen einfach am Handgelenk vor die Tür, vergewisserte sich, dass ihnen niemand zuhörte oder zusah.

„Du hörst mir jetzt zu und beantwortest meine Fragen ehrlich!“, meinte er ernst, doch dann setzte er etwas sanfter nach, als er sah, dass der andere sich schon wieder vor ihm verschloss. „Bitte…“.

Der Blonde atmete nochmals tief durch und sah dann auf.

„Okay.“, doch noch bevor er sich wappnen konnte, sah er ein Handy vor sich mit einem Bild darauf.

„Kennst du diese junge Frau?“, fragte Seto mit ernstem Blick. Selbst wenn Joey leugnete, seine Reaktion war eindeutig. Seine Augen waren tellergroß, er begann sogar leicht zu zittern. Er wandte den Blick ab, seine Finger krallten sich in seine Hose.

„Woher… woher hast du das?“, echote er leise, seine Stimme war kaum mehr als ein Kratzen.

„Aus dem Krankenhaus. Ich war da gestern mit Mokuba, da bin ich dieser äußerst netten Dame begegnet. Ihr Lachen und ihre Augen haben mich an jemanden erinnert. Aber mir will nicht einfallen wer… kannst du mir vielleicht auf die Sprünge helfen?“.

Wieder wich sein Gegenüber seinem Blick aus und Seto hätte am liebsten laut aufgestöhnt, wegen so viel Bockigkeit.

„Joey… diese junge Frau… nannte sich Serenity Wheeler… und sie sieht dir unwahrscheinlich heimlich.“, erklärte Seto weiter, beobachtete jede Regung seines Geliebten. Dieser wirkte, als wäre ihm gleichzeitig kalt und heiss, er war aschfahl. Nein, Seto musste jetzt hart bleiben, er durfte nicht so schnell nachgeben, auch wenn er das Bedürfnis hatte Joey in den Arm zu nehmen. Aber sie mussten das jetzt unbedingt klären, es musste sein.

Endlich schien sich der Halbamerikaner durchgerungen zu haben mit ihm zu sprechen, lang genug hat es gedauert.

„Ja, ich kenne sie… das ist meine Schwester.“.

„Die sich an nichts mehr erinnert, nachdem sie im Krankenhaus war. Und der monatlich von jemand unbekanntem Geld überwiesen wird. Ich frage mich, wie du das kannst, wenn du hier sogar anschaffen gehen musst, damit du ein Dach über den Kopf hast.“.

Wieder druckste Joey herum, es fiel ihm anscheinend wirklich schwer, ihm das alles zu erzählen.

„Ja… okay… ich erzähl es dir. Alles.“, er setzte sich auf die Stufe und holte so tief Luft, das man denken könnte, er würde platzen, dann atmete er wieder aus.

„Meine Eltern haben sich damals scheiden lassen, sie haben es einfach nicht mit einander ausgehalten. Meine Mum und meine geliebte Schwester sind dann nach Amerika umgezogen. Mein Vater hat das nicht verkraftet und die Sache auf seine Art und Weise bekämpft…“, er seufzte tief und fuhr sich durch die Haare. Seto setzte sich neben ihn und sah ihn aufmerksam an. Er legte seine Hand auf Joeys Arm und massierte diesen leicht und beruhigend.

„Er hat sich besoffen. Immer wieder, ich glaub ich hab ihn die ganze Zeit nie einmal nüchtern erlebt. Wenn er richtig stark betrunken war, dann hatte er keine Kontrolle über sich. Er schlug mich, gab mir die Schuld daran, dass meine Mum gegangen ist. Ich ging arbeiten, damit wir überleben konnten, doch er hat den ganzen Lohn versoffen… ich hab das einfach nicht ausgehalten, also bin ich irgendwann abgehauen. Hab auf der Straße gelebt, mal hier mal da, ständig am Abgrund und an der Grenze zum Illegalen. Ich wäre zu oft beinahe im Knast gelandet. Irgendwann traf ich in einem Club José. Ich hab gerade etwas auf der Box getanzt um ein paar Mäuse extra zu verdienen, damit ich was essen konnte. Er meinte, er wollte seinen Club ganz groß raus bringen und suchte noch Tänzer. Ich mein, ich mochte das Tanzen und konnte es einigermaßen, aber für Geld, das ging mir nicht in den Kopf. Aber was hatte ich schon groß zu verlieren?

Also ging ich mit ihm. Am Anfang waren nur Bakura und ich da, das war ganz cool, schliesslich kam dann Matt dazu. Da fing das Ganze an, du weißt schon was ich meine…“, er strich sich die Haare zurück.

„Klar haben die Kunden auch mit uns oft geflirtet, aber keiner hätte sich je getraut mehr von uns zu wollen. Doch bei Matt gab es diese Schwelle nicht. Sie gruben ihn an, betatschten ihn und boten José viel Geld um mit Matt in einem der oberen Räume verschwinden zu können. Die Geldgier übernahm wahrscheinlich die Gedanken unseres Chefs. Jedenfalls überlegte er sich, dass dies eine gute Einnahmequelle war. Matt konnte sich kaum wehren und er machte es am Anfang um zu vergessen und zu verdrängen, auch wenn es nicht immer klappte, wie du ja selbst schon miterlebt hast. Bakura hatte damit überhaupt kein Problem, solange er immer oben war. Und wer würde da schon streiten?

Nur ich wollte nicht… ich konnte das nicht so, mit Sex und so, auch wenn du mir das vielleicht nicht glaubst, aber ich war damals noch Jungfrau. Doch eines Tages kam José zu mir und nahm mich mit zum Tokioter Krankenhaus. Dort zeigte er mir durch ein Fenster ein Mädchen… meine Schwester. Unsere Mutter hatte wohl einen Unfall gehabt und war gestorben. Nun war Saya, so heißt sie eigentlich, nach Japan gekommen, um mich zu suchen und hatte dabei einen Unfall mit einem Fahrradfahrer, der geflohen war. Sie hatte eine Amnesie. Klar wollte ich zuerst zu ihr, doch José hielt mich zurück und fragte mich, ob ich ihr wirklich zeigen will, was aus mir geworden ist. Und das wollte ich nicht… wenn sie sich schon nicht erinnern konnte, an all die schlimmen Sachen… dann war es wohl besser so. José bot mir an, dass er bei einer Frau, die er kennt, ein gutes Wort einlegt, damit sie meine Schwester aufnimmt, und ihr monatlich Geld überweisen wollte, damit sie ein gutes Leben hat. Ich war ihm so dankbar, er wusste auch schon einen Weg, wie ich mich erkenntlich zeigen konnte. Du kannst dir denken, was ich machen sollte… also hab ich es gemacht.“, er kämpfte mit den Tränen, die ihm den Hals zuschnürten.

„Und dann kamst du… und ich hab mich so sehr in dich verliebt. Ich glaube José hatte Angst, dass ich gehen würde und er mich verliert, als Einnahmequelle. Also hat er mir gesagt, dass er ihr kein Geld mehr überweist, wenn ich dich nicht aufgebe. Was sollte ich denn bitte tun? Sie hätte ihre Ausbildung nicht fertig machen können… und ich…“.

„Du bist es gewöhnt zurück zu stecken und dein Glück für jemand anderen hinten an zu stellen.“, beendete Seto die eigentlich traurige Wahrheit. Auch er fuhr sich jetzt aufgewühlt durch die Haare.

Ergebnis dieses Gesprächs waren ein Häufchen Elend, kurz zuvor noch strahlender Tänzer, und ein emotional gebeutelter Firmenleiter, der sich ein paar Stunden zuvor geschworen hatte eigentlich nie wieder einen Fuss in dieses Etablissement zu setzen. Und viele Fragen, viel zu viele Fragen schwirrten in beiderlei Köpfen umher, rissen soviel Konzentration an sich, dass keine Kraft mehr für die Kommunikation blieb.

Nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens erhob sich Joey tief seufzend, bedachte seinen Gegenüber mit einem ebenso verwirrten Blick, wie tiefem Seufzen.

„Ich wird dann mal wieder… sie warten bestimmt auf mich.“, er ruckte mit dem blond-bemähnten Kopf in Richtung der Tür, schien sich dennoch nicht so recht lösen zu wollen, doch als Seto immer noch kein Wort sagte, zuckte er nur kurz die Schultern und verschwand wieder im Inneren des Gebäudes, welches für den brünetten Jungmillionär immer mehr die Formen der Hölle annahm. Doch Seto hatte einen Entschluss gefasst. Ein Vorhaben, das sein Leben verändern würde. Er wollte Ballerina werden!

Nein, natürlich nicht. Langsam erhob er sich, als er aus dem angelehnten Fenster rhythmische Musik hörte.
 

Seine Schritte trugen ihn die Treppen hinunter in den Vorraum des Amusez. Durch die offene Tür hatte er einen wunderbaren Blick auf seine Tänzer. Joey sah wunderschön aus, wie immer. Die geschmeidigen Bewegungen gepaart mit dem melancholischen Ausdruck in den Augen… wie ein gefallener Engel. Der nervige Kaiba schien schon seit einiger Zeit nicht mehr aufgetaucht zu sein. Was den Blonden traurig werden liess, ach, er würde schon darüber hinweg kommen, stimmte es den Spanier äußerst fröhlich. Bald war der blonde Engel gänzlich sein.

Ein ungutes Lächeln setzte sich auf Josés Lippen fest. Nun trat er aus seinem Club hinaus, friemelte seinen Auto-Schlüssel aus der Jackentasche und wollte das zu diesem Schlüssel passende Gerät gerade öffnen, als sein Blick auf den groß gewachsenen Mann fiel, der an seinem Wagen lehnte.

„Kaiba!“, stiess er verdutzt und gleichzeitig wütend aus. Was wollte dieser Kerl hier? Jener Angeknurrte kickte einen kleinen Stein davon und kam auf José zu.

„Tempano… gut, dass ich Sie treffe. Ich möchte gerne mit Ihnen etwas besprechen. Geschäftlich.“.

Es schauderte den Spanier leicht, als er den gefährlichen Ausdruck in dein eisblauen Augen bemerkte.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“, antwortete José betont lässig. Was konnte Kaiba von ihm wollen? Okay, er konnte sich denken was jetzt kam. Der andere wollte Joey, ganz einfach.

Einfach? Nicht einfach, ganz und gar nicht einfach.

Es war scheinbar komplizierter als er dachte. Doch würde sich ein Seto Kaiba ihm in den Weg stellen können? Niemals!

Bald darauf saßen sie in einem Café, sich gegenüber wie zwei Wölfe kurz vorm Kampf. Der Kaffee neben ihnen sollte nur optisch das Bild mildern, aber beide rührten das sonst so geliebte Heißgetränk nicht an.

„Worum geht es, Kaiba?“, José bleckte leicht die Zähne, die Arme vor der Brust verschränkt, somit in einer vollkommenen Abwehrhaltung.

„Um Joey.“. Nein, Kaiba redete nicht um den heißen Brei herum. Zu lange hatte er die Gedanken in seinem Kopf gewälzt. „Wissen Sie, wie sich so was nennt, mein geschätzter Tempano? Sklaverei!“.

Der Spanier sah empört auf. „Sklaverei? Ich bin Arbeitgeber! Die Drei arbeiten bei mir, sie bekommen Kost und Logis und dafür müssen sie eben arbeiten.“.

„Sie müssen sich prostituieren! Und was ist mit Joey? Sie binden ihn an sich, dadurch, dass Sie seine Schwester finanziell aushalten. So wissen Sie, dass er bei Ihnen bleibt, aus Dank und Angst!“

„Ach, denkst du das wirklich?“, inzwischen war José zum aggressiven Duzen übergegangen. „Ich habe Joey von der Straße geholt, ihm Essen und ein Dach über dem Kopf gegeben, einen Sinn im Leben! Er liebt das Amusez und das Tanzen.“.

Das war ein Argument, das musste Seto zugeben, doch noch wollte Kaiba nicht aufgeben.

„Hat er überhaupt eine Entscheidungsgewalt? Hast du ihn gefragt, ob er sich von irgendwelchen Typen die Seele aus dem Leib vögeln lassen will?“.

Sie standen sich gegenüber, die Zähne fletschend.

„Was soll das werden, Kaiba? Willst du mir ein schlechtes Gewissen einreden? Oder mir drohen? Das schaffst du nicht, mir kann man nicht drohen!“.

Kaiba setzte sich wieder, lehnte sich sogar zurück. So liess er José ziemlich blöd aussehen. Ein gefährliches Lächeln hatte auf Kaibas Lippen Platz genommen, eine Geste, die José kurz schaudern liess.

„Nein, José, nicht unbedingt. Aber was mich schon eine Weile interessiert ist der Kauf eines Etablissements oder der Kauf eines Grundstücks auf dem ein gewisses Gebäude steht…“.

Der Spanier verstand, was sein Gegenüber vor hatte.

„Das wagst du nicht…“, knurrte er leise, begann, wie immer, wenn er nervös war, seinen kreuzförmigen Ohrstecker zu drehen. Es wirkte beinahe wie ein innerer Kampf von Gut und Böse, je nachdem ob das Kreuz auf dem Kopf stand oder gerade.

Kurz verfolgte Seto das Schauspiel, sich seiner Sache inzwischen relativ sicher.

„Na, aber sich wag ich es. Außer, du zeigst dich kooperativ. Du lässt Joey seinen freien Willen.“.

José Tempano schnaubte. „Seinen freien Willen? Den hat er doch! Oder was willst du von mir?“.

Seto lehnte sich leicht nach vorn, stützte die Ellebogen auf den Kaffeetisch.

„Was ich damit meine, ist folgendes. Er soll entscheiden mit wem er zusammen sein will und mit wem nicht, mit wem er Sex haben will und mit wem nicht.“

Wieder das missbilligende Schnauben. „Und was ist, wenn er sich dafür entscheidet mit mir zusammen zu sein? Was ist, wenn er gerne mit den Kunden schläft? Wenn es ihn antörnt, dass sie ihn im Club begaffen?“.

Der Brünette seufzte tief, doch liess es nicht zu, dass sich eine andere Emotion außer Entschlossenheit in seine Augen setzte.

„Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht um ihn kämpfe. Aber ich werde ihn zu nichts zwingen. Ihn nicht mit Geld an mich binden. Ich helfe ihm, wenn er das will. Weil ich ihn liebe und ihn nicht nur besitzen will.“

Der Spanier hatte angefangen die Kaffeetasse immer hin und her zu drehen.

„Du willst also, dass ich Joey fallen lasse, sonst kaufst du meinen Club auf und schmeißt mich raus?“, fasste er nochmals zusammen und beäugte Seto argwöhnisch.

„Sehr gut.“, lobte sein Gegenüber sarkastisch.

„Du bist wahnsinnig!“, knurrte er abermals und wirkte immer mehr wie ein angeketteter Hund. Er wusste, dass Seto keinen Scherz machte. José musste sich geschlagen geben.
 

Nach dem Hahnenkampf war der grünhaarige Spanier wutentbrannt abgezogen, Seto war noch eine Weile im Café geblieben, hatte ausgetrunken, gezahlt und wieder in die Firma gefahren.

Am nächsten Tag wartete er im Tokioter Stadtpark. Er hatte Joey hierher bestellt. Sie mussten endlich komplett klären, wie und ob ihre Beziehung überhaupt noch bestand. Und natürlich wollte er wissen, ob José Wort hielt, wenn man das so bezeichnen konnte.

Seto sah auf, als er Schritte hörte. Joey stand vor ihm. Er wirkte sehr müde, abgekämpft. Die blasse Gesichtsfarbe und die dunklen Augenringe zeugten vom schlechten Schlaf und viel Nachdenken.

„Hi…“, das leise Wort verhallte unscheinbar, sie standen sich einfach nur gegenüber und sahen sich an.

Schliesslich hob Seto wortlos die Arme, öffnete sie weit und blickte den blonden Tänzer auffordernd an. Dieser schluckte hart, Tränen stiegen ihm in die Augen, seine Beine bewegten sich beinahe wie von selbst und er warf sich in die schützende Umarmung seines Geliebten.
 

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Ende, finite, vorbei!

...

...

Nein, natürlich nicht!^^

Nein, das war noch nicht das Ende, auch wenn es vielleicht so wirkt. Es kommt auf jeden Fall noch mindestens ein Kapitel.

Immerhin wollen wir doch wissen, ob nun alles Friede, Freude, Eierkuchen bei den beiden ist. Und auch was nun aus Matt und Bakura wird.

Oder?
 

Ich freu mich auf viele Kommentare von euch und hoffe ihr seid mir noch treu.

*Kommikasten mit Hundeblick*
 

Heal und eine schöne Weihnachtszeit, eure Swaja

Langersehntes Finale

Halli Hallo ihr Lieben,
 

gott, war das eine ewig lange Pause.

Bald fünf Jahre...

Ich hätte nie gedacht, dass ich tatsächlich nochmal dazu komme, etwas zu schreiben.

Mein Leben ist natürlich in den letzten fünf Jahren nicht stehen geblieben, im Gegenteil.

Das mag ein Grund sein, dass ich kaum Zeit hatte zum Schreiben, aber ich hatte auch wenig Ideen und ehrlich Angst, dass ich es einfach nicht mehr kann.
 

Aber dank Sammy habe ich mich entschlossen, es doch zu Ende zu bringen. Dazu habe ich mich noch einmal komplett in die Story eingelesen und ein Ende gefunden, mit dem ich zufrieden bin.

Ich hoffe, ihr mögt es.
 

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Kapitel 18: Langersehntes Finale
 

Er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als sich der warme, weiche Körper in seine Arme fallen liess und sich fest an ihn drückte. Ganz so, als wollte er ihn nie mehr loslassen. Seto gefiell die Vorstellung davon, einfach ewig in dieser Umarmung zu bleiben. Er vergrub die Nase in den blonden Haaren und sog den Duft seines Geliebten ein. Es war schön, zu schön. Er wäre nicht Seto Kaiba, gefürchtester Jungunternehmer, wenn er sich allen schönen Illusionen einfach hingegeben hätte. Bevor er es zuliess, dass er sich richtig freute, musste erst geklärt werden, ob es auch Grund für Freude gab. Ganz simpel und logisch. Immerhin konnte Murphys Gesetz jederzeit zuschlagen und seinen Liebsten nur hergeführt haben, damit er ihm sagte, dass ihre Beziehung keine Zukunft hatte, José die kleine Schwester seines Gegenübers gefressen hatte oder das Amusez in die Luft geflogen war. Obwohl... Letzteres war vielleicht gar nicht so schlecht.
 

Mit einem leichten Kopfschütteln vertrieb Seto die dummen Gedanken aus seinem Kopf, löste sich von dem blonden Tänzer und schob ihn eine Elle von sich.

"Joey... ist alles okay?", fragte er leise. Und obwohl dieser Satz so alltäglich und einfach war, kostete er Seto Überwindung. Jetzt galt es. Wie würde Joey sich entscheiden? Vor keinem Geschäftsabschluss, Prüfungsergebnis und keiner Spielentscheidung hatte er mehr Unbehagen gespürt wie vor dieser Antwort. Und er wusste genau warum. Bei diesen Ereignissen hatte er den Ausgang immer gewusst. Nichts war überraschend, er hatte immer auf sich und sein Können vertraut. Doch hier lag seine Zukunft und, er könnte würgen vor dem romantischen Kitsch in seinen Gedanken, sein Herz und sein Glück ganz in den Händen eines anderen. Eisblau traf Bernsteinbraun. Doch Joey hielt dem Blick nicht lange stand, er sah zur Seite. Ein zartes Rot breitete sich auf den Wangen aus und verlegen kratzte der junge Tänzer sich an eben dieser. "Jaaa...", sagte er langsam und grinste unsicher.

"Was genau soll das heißen? Ja, alles ist gut und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage? Oder 'ja, aber' oder 'ja, eh nein' oder-!", begann Seto, doch bevor er sich richtig echauffieren konnte, legte Joey ihm einen Finger auf die Lippen. "Ja, wie in 'ja, alles ist gut und so weiter'.", er grinse leicht und trat einen Schritt zurück. Seine Finger wanderten unbewusst zu seinem Kragen und als Setos Blick der Bewegung folgte, sah er dunkle Striemen an Joeys Nacken.

Alarmiert überbrückte er den Abstand wieder und sah Joey aufmerksam an. „Was hat er getan?“, die Frage kam leicht geknurrt. Joey schmunzelte. Sein Gegenüber wirkte nun tatsächlich bedrohlich, wie ein Drache kurz vorm Angriff. Gott sei Dank galt diese Wut nicht ihm. Nachdenklich blickte der Tänzer auf ein fallendes Blatt und der Ausdruck in seinem Gesicht änderte sich, als würde er das Geschehene direkt vor sich sehen.
 

~Flashback~
 

José Tempano konnte es nicht fassen. Von einem Jüngeren vorgeführt wie ein Kleinkind. Er würde diesem verdammten Kaiba schon zeigen, wo es lang ging. So konnte er nicht mit ihm umspringen. Er hatte den Gefallen, dem er seinem langjährigen guten Kunden Kuya getan hatte, direkt wieder bereut, als er bemerkte, mit welchem Blick sein Joey diesen langen Lulatsch ansah. Der blonde Tänzer gehörte ihm. Ihm allein! Er hatte ihm alles zu verdanken. Alles was er war, alles was er hatte. Dass er seine kleine Schwester durchfütterte, dass er ihm ein Dach über dem Kopf ermöglichte, dass er ihn aus der Gosse gefischt hatte. Eigentlich sollte Joey den Boden küssen auf dem er lief. Aber nein! Er scharwenzelte um diesen aufgeblasenen Gockel herum, lachte für ihn, küsste ihn, liebte ihn! Blind vor Wut riss er die Tür zum Amusez auf. Wie jeden Tag klangen die rhythmischen Töne aus dem Tanzsaal an seine Ohren, doch heute reizten sie sein aufgepeitschtes Gemüt und machten ihn nur noch zorniger. Blind für Nadja, die erschrocken an der Musikanlage stand, ungeachtet der beiden anderen Sex Pistols, die mitten in der Drehung anhielten, Kim ignorierend, den er bald über den Haufen rannte, stampfte er auf Joey zu, der traurig an die Wand gelehnt auf dem Boden sass und einen Zettel anstarrte, und zog ihn am Kragen hoch. Der Blonde liess ein leises, schmerzerfülltes Wimmern hören und es war Musik in Josés Ohren. Der Grünhaarige riss ihm das Stück Papier aus der Hand und überflog es. Ein ausgemachter Treffpunkt und die die Bitte von diesem elenden Kaiba sich zu entscheiden. Das war zu viel!

„Sieh mich an!“, blaffte er und genoss den erschrockenen Ausdruck in den herrlichen, braunen Augen. Sie waren sein, all das war sein. Doch er wollte es aus Joeys Mund hören, er sollte es zugeben. Erst dann würde er den Sieg über Kaiba richtig genießen können. „Entscheide dich, Joey…, hier und jetzt, er oder ich. Und denk gut nach.“, sagte der Spanier leise. Es war nicht laut, es war nicht drohend und doch hätte kein Brüllen gefährlicher sein können. Er sah wie sich der Adamsapfel in der Kehle seines Gegenübers langsam auf und ab bewegte. In den braunen Augen stieg Panik auf. Man konnte die angespannte Atmosphäre förmlich schmecken. Und langsam, ganz langsam brach Joey den Blickkontakt. „Nein…“, hauchte José ungläubig. „Nein… nein… nein!“, er wurde allmählich lauter, zerrte den Blonden am Kragen und schüttelte ihn hart. Das konnte nicht wahr sein! Er konnte nicht verlieren, Joey war nicht so dumm! „Du gehörst mir!“, schrie der Spanier wie irr vor Wut. „José, was soll das? Hör auf!“, wie aus dem Nichts war Matt neben ihm und versuchte seine Hand von Joeys Kragen zu ziehen, der nur aus glasigen Augen und leicht zitternd in dem Würgegriff hing. „Lass mich in Ruhe, Schlampe!“, spie der Grünhaarige aus und schleuderte den viel zu leichten jungen Mann mit einer einzigen Bewegung zur Seite, so er hart auf den Boden schlug. Ehe José wusste wie ihm geschah, drehte ihn eine Hand auf seiner Schulter um und ein Schmerz schoss in seine Nase. Keuchend liess er Joey los und schlug die Hände vors Gesicht. „Bist du wahnsinnig!“, knurrte er und sah hinauf zu seinem Gegenüber. Bakura beugte sich leicht zu ihm hinunter. In den braunen Augen blitzte es unheilverkündend. „Nein, du bist es! Lass deine scheiß Finger von Matt und Joey. Keiner hier gehört dir. Was auch immer du dir da in deinem Spatzenhirn ausgedacht hast, wir sind nicht dein Eigentum. Ich hab mir diesen Dreck lange genug angesehen. Und auf deinen Größenwahn habe ich keinen Bock mehr.“, sagte der Weißhaarige ganz ruhig, doch José starrte ihn an, als hätte dieser ihm nochmals ins Gesicht geschlagen. „Wie redest du eigentlich mit mir?“. „So, wie du es verdient hast. Du siehst keinen von uns als Menschen oder gar als gleichwertig an. Dazu hast du verdammt noch mal kein Recht.“, dann wandte er den Blick von dem Spanier ab, als wäre er plötzlich Luft für ihn, und drehte sich nun zu Joey. „Und du!“, der Blonde zuckte heftig zusammen und sah auf. „Joey…“, nun war die Stimme wieder sanfter, aber immer noch bestimmt. „Wach endlich auf! Du weißt, was du willst und vor allem wen. Du bist diesem Typen hier nichts schuldig. All die Gefälligkeit hast du längst abgearbeitet. Du bist nicht mehr du selbst, du hast alles verloren. Lass dir nicht das kaputt machen, was Kaiba wieder gekittet hat. Er ist stark genug für euch beide, also geh zu ihm und sei gottverdammt endlich glücklich.“.

Wie vom Donner gerührt ob dieser Ansprache starrten nun sowohl José als auch Joey den weißhaarigen Engländer an.
 

Dieser ging zu Matt, hob ihn sanft auf die Arme und ging mit ihm zum Ausgang. „Wenn… wenn ihr jetzt geht, dann braucht ihr nie wieder angekrochen zu kommen!“, José hatte seine Stimme wieder gefunden und keifte ihnen nach. Bakura lachte und drehte sich um. „Na dann, sayonara!“, nach diesen Worten grinste er breit, sah auf Matt hinunter und küsste ihn innig. Dann verliess er das Amusez.
 

Noch bevor José sich wieder aufrappeln konnte, klatschte ihm erneut etwas ins Gesicht. Verwirrt starrte er auf das schwarze Stück Stoff in Form einer Kellnerweste, die ihm leicht vom rechten Ohr hinab hing. „Betrachte das als Kündigung!“, meinte Nadja, zog Joey am Arm hoch und schnaufte noch einmal in Richtung ihres ehemaligen Chefs. „Kim und ich wünschen dir viel Spaß in deinem leeren Club!“, mit Hilfe ihres Mannes bugsierten sie den immer noch etwas apathischen Joey aus dem Club. Als sie ins Sonnenlicht traten erwachten die Lebensgeister des blonden Tänzers. „Nein… ich kann nicht gehen, er wird… Serenity… ich kann nicht…, ich muss…!“.

Beruhigend legte Nadja ihm die Hand auf den Arm, während sie langsam nach vorne zur Straße gingen. „Du musst gar nichts, außer dich beruhigen. Wir bekommen das alles hin.“, meinte sie leise und es war wie Balsam auf seiner Seele. Er brauchte nicht stark zu sein, er hatte Freunde. Ein zittriges Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. Quietschend kam ein alter Toyota vor ihnen zum stehen. Ein weißhaariger Schopf schob sich aus dem Fenster, ein Grinsen war zu sehen. „Kleine Gratisfahrt gefälligst?“.

„Ich dachte, du wärst abgehauen?“, meinte Nadja halb schmollend, halb belustigt.

„Du dachtest, ich lass euch im Stich? Nein, ich hab doch nur den Wagen vorgefahren.“, erwiderte Bakura lachend und als sich die Drei auf die Rückbank quetschten und der Fahrer sich wieder nach vorne drehte, setzte er leise hinzu: „Nur eine Sekunde länger in diesem Raum, dann….“

Er liess den Motor an. „Na dann, das wird der Start in ein neues Leben, für uns alle. Joey, wo solls hingehen?“, er drehte sich zu ihm um.

Ein leichtes Lächeln, es wurde immer größer. „Ich weiß genau, wohin.“
 

~Flashback Ende~
 

Mit einem warmen, dankbaren Blick sah er zum Parkeingang. Dort sassen auf einer Parkbank die schwangeren Nadja, eine Hand auf ihren schon langsam runden Bauch gelegt, die andere Hand von Kims Fingern umschlossen, der lächelnd neben ihr Platz genommen hatte. Und da am Tor stand Bakura, den Arm um Matt gelegt. Dieser kuschelte sich vertrauensvoll an seinen Kollegen und sah so aus, wie Joey sich fühlte. Glücklich und frei.
 

„Da sind wir nun. Entschieden. Frei. Glücklich.“, er holte tief Luft und grinste dann. „Und arbeitslos.“

„Da kann ich vielleicht Abhilfe schaffen.“, erwiderte Seto ebenfalls lächelnd, zog Joey an sich und küsste ihn liebevoll.
 

Epilog:
 

Die junge Frau in dem schicken Abendkleid sah sich verloren um. Ihre weinroten Haare waren zu einem eleganten Knoten gedreht und mir ein paar Spangen im Nacken zusammen gehalten. Die bernsteinfarbenen Augen huschten durch den Raum. Schließlich erblickten sie eine brünette Frau in einem türkisen Kleid, die energisch winkte und rief. Neben ihr ein junger Mann im Anzug, der etwas peinlich berührt wirkte und leise auf die auf und ab hopsende Frau neben ihm einredete. Lachend ging die Herbeigewinkte auf das Paar zu und als sie nur noch ein paar Schritte entfernt war, überbrückte die Brünette die Distanz und zog ihr Gegenüber in eine herzliche Umarmung. „Du siehst toll aus, Serenity!“, rief Nadja laut. „Nadja, bitte, es schauen schon alle her.“, bat Kim, der nun herbei getreten war und Serenity ebenfalls in eine Umarmung schloss. „Ach Quatsch, die sollen sich mal nicht so haben.“, erwiderte Nadja mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Wie geht es Thomas?“, fragte Serenity schnell, auch um eine aufkommende Diskussion zwischen dem jungen Ehepaar zu verhindern. Inzwischen waren sie gute Freunde geworden und sie kannte die feinen Anzeichen. „Super! Er terrorisiert gerade seine Großeltern.“, meinte Nadja grinsend. „Das Terror-Gen hat er wahrscheinlich von seiner Mutter geerbt.“, meinte eine süffisante Stimme und zwei Männer in Anzug traten zu der kleinen Gruppe. Nadja pfiff anerkennend durch die Zähne. „Schick siehst du aus, Seto. Und Sie müssen Saigo-san sein?“, sie schüttelte die angebotene Hand und grinste, als Kuya das förmliche Händeschütteln in einen formvollendeten Handkuss umwandelte. „Für Kaibas Freunde einfach Kuya.“

Schließlich unterbrach ein Gong die Unterhaltung, die fünf gingen in den Theatersaal und setzten sich auf ihre Plätze. Es waren sehr gute Plätze direkt in der Loge. Es war eben praktisch, wenn man die richtigen Leute kannte, wie in diesem Fall den Chef des Theaters. Und dieses Musical war etwas Besonderes.
 

Das Licht erlosch und für einen Moment war es unglaublich still in dem ausverkauften Saal. Ein Fingerschnippen durchbrach die Stille, ein Lichtkegel erhellte eine Gruppe Tänzer, die sich mit geschmeidigen Bewegungen und kühnen Sprüngen zum vorderen Bühnenrand tanzten. Die weißen langen Haare, zwar im Zopf, und das unverkennbare Grinsen stachen deutlich aus der Gruppe hervor. Und nun erleuchtete das Spot Light auch die andere Tänzeransammlung. Setos Augen blitzten, als er seinen Geliebten sah. Dieser freche Blick, dieses Lächeln, die eleganten Bewegungen. Joey war mit vollem Herzen dabei, das sah man sofort. Und es war ein Genuss ihn anzuschauen. Auch musste er schmunzeln, als er sah, wie Serenity vor Stolz und Bewunderung strahlte. Sie sah ihren Bruder zum ersten Mal auf einer Bühne und war hin und weg. Er konnte es ihr nicht verdenken. So hatte Joey auch sein Herz gestohlen. Als stolzer, starker Tänzer, der liebte, was er tat.

Als sich die West Side Story ihrem Höhepunkt näherte, dem Duett zwischen Maria und Tony, in diesem Fall verkörpert durch dem ehemaligen Sex Pistol Matt, löste Kuya den Blick von dem in der Mitte angestrahlten Paar und liess ihn schweifen. Da waren Nadja und Kim, die eng aneinender geschmiegt und mit einem sanften Lächeln dem Lied lauschten. Da stand Bakura, hier ein Teil der Sharks, und konnte den Blick nicht von Matt losreissen. Und da war Joey. Das Geschehen auf der Bühne schien ihn nicht zu interessieren. Er sah ins Publikum. Kuya folgte dem Blick und grinste leicht. Diesen Ausdruck hatte er noch nie auf Kaibas Gesicht gesehen. Interessant… Er lachte leise. „Ich seh schon die Schlagzeile vor mir: Gefeierter Jungunternehmer Kuya Saigo von fliegenden Herzen erschlagen!“.
 

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Wow... geschafft. Die Sex Pistols haben einen neuen Job und was für einen! Tja, praktisch wenn man einen Jungunternehmer kennt, der wiederrum Leute kennt, die Castings vermitteln können. Ich weiß nicht, ob es richtig rauskommt, aber das Musical ist West Side Story. Bakura ist ein Shark, Joey ein Jet und Matt spielt Tony. Endlich darf er singen, wie er will.^^
 

Ich hoffe, es hat euch ein bisschen gefallen.

Ich will keine Versprechungen machen, ich weiß nicht, ob ich es schaffe wieder mehr zu schreiben.

Wenn der Flow mich packt und die Zeit es zu lässt, kommt vielleicht wieder was.

Wenn ihr mögt, informiere ich euch dann gerne.
 

Liebe Grüße,

eure Swaja



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Von:  Sammy5522
2015-01-25T16:02:54+00:00 25.01.2015 17:02
hi.
Hab heute erst die ens gelesen
Und juhuuuu es gab ein neues kapitel.
hab mich riesig gefreut.

lg sammy
Von: abgemeldet
2015-01-17T17:00:53+00:00 17.01.2015 18:00
super story, hat mir sehr gefallen :)
lg Imperialdramon
Von:  Onlyknow3
2015-01-12T17:45:30+00:00 12.01.2015 18:45
Und das nicht wenig, aber da unser Lieber Seto eben ein Perfektionist ist wird er sich in die Proben beim Tanzen verbeissen bis sie die Schritte sitzen. Seto will eben überall der Beste sein bin echt gespannt was da alles Passiert bis zu seinem großen auftritt. Weiter so.

LG
Onlyknow3
Von:  Niua-chan
2015-01-09T17:41:45+00:00 09.01.2015 18:41
Ich habe mich sehr gefreut das letzte Kapitel zu lesen, das Ende ist wirklich gelungen und man beendet das Lesen mit einem Lächeln.
Vielen Dank das du noch ein Happy End geschrieben hast^^

Alles Liebe
Niua
Von:  Lunata79
2015-01-09T15:52:19+00:00 09.01.2015 16:52
LOL „Ich seh schon die Schlagzeile vor mir: Gefeierter Jungunternehmer Kuya Saigo von fliegenden Herzen erschlagen!“ -> Der Spruch ist wirklich gut.
Du hast einen wirklich guten Abschluss geschaffen. Wurde auch Zeit, das Happy-End.
Vergiss zuletzt auch nicht, die FF auf abgeschlossen zu stellen.
Hat auf jeden Fall Spaß gemacht, deine FF zu lesen.

Lg
Lunata79
Von:  Sammy5522
2014-12-28T16:06:11+00:00 28.12.2014 17:06
Hi. Wann kommt den das letzte kapitel? Ist ja ne weile schon her.

Lg sammy
Antwort von:  Swaja
28.12.2014 19:00
Hiho,

ich muss mich erstmal wieder einlesen, dann schreib ich das lange fällige letzte Kapitel.^^
Von:  Lunata79
2012-11-22T20:30:42+00:00 22.11.2012 21:30
Das war soooo ... *schluchz* ... rührend. Ich mein den letzten Satz des letzten Kappis. Apropo, ... ich bin auf das letzte Kappi gespannt. Erscheint überhaupt eins?!?
Hab bei ihrer Trennung richtig muffensausen gekriegt und wollte nicht weiterlesen, aber die Neugierde war dann doch größer. Und ich bin froh, dass ich meiner Neugierde nachgegeben hab, sonst hätte ich den wundervollen Schluss des letzten Kappis gar nicht gelesen. Einfach nur schön, als wärs bereits das Happy-End.

Lg
Lunata79
Von: abgemeldet
2009-12-06T18:18:40+00:00 06.12.2009 19:18
Juchu, ein neues Kapi. ^o^
Und dann auch gleich eins mit Höhepunkt… und fantastischer Lääääänge. *O*
Grandios.
[…] „Du kennst ihn doch. Erinnerst du dich nicht mehr, wie lang es gedauert hat, bis er uns davon erzählt hatte?“. […]
An dieser Stelle dachte ich: Ok, sie sagt es nicht, also darf ich auf’s nächste Kpi warten… T.T
[…] „Es… es tut mir leid!“, damit drehte er sich um und verschwand im Bühnenaufgang.
Bakura blieb alleine zurück. Seufzend legte er seinen Arm auf die, noch von Matts Körper erwärmte, Stange und liess dann den Kopf darauf treffen.[…]
Oh man, echt knapp… X.x Die Beiden haben aber auch ein Happyend verdient, aber sowas von… ><
[…]Warum konnte Joey das nicht verstehen? Was machte seinem Geliebten solche Angst, dass er ihm seine Sorgen nicht anvertraute und sie reden konnten…?
Geliebter… war Joey das überhaupt noch? […]
Sehr gut… da sieht man seine Ängste und Sorgen… davon mehr bitte.
[…]Melodien, Rhythmen und vor allem ein blonder Hitzkopf hatten sein Hirn und sein herz besetzt. […]
Herz groß…
Wiederum eine sehr gute Stelle.
[…]Besitz. Der blonde Tänzer war das Eigentum von José Tempano… vielleicht lag der ganze Schlammassel in dieser Konstellation begründet. […]
Halleluja, dachte ich in dem Moment. Er hat es! Ein wirklich überraschender Wendepunkt. Ich dachte nicht, dass du es schon in diesem Kapi offenbarst, bin aber äußerst positiv überrascht. ^^
[…] „Seto… mir tut mein Bauch so weh…“, stiess er hinter zusammengebissenen Zähnen hervor. […]
Oh ha, ein neuer Spannungsaufbau… besser hätte ich es aber gefunden, wenn du diesen auch zuende gebracht hättest.
[…]Sie wickelte sich eine lange, weinrote Strähne um den Finger. „Ich kann mich an nichts erinnern, was vor meinem 14. Lebensjahr passiert ist. Demnach weiss ich auch nicht, ob ich mit dem Mann, den Sie vorhin nannten, verwandt bin oder nicht. Eine nette ehemalige Patientin dieses Krankenhaus nahm mich auf, als ich hierher gebracht wurde. Ich hatte wohl einen Sturz hinter mir, der sich auf mein Erinnerungszentrum ausgewirkte. Das Einzige, was ich bei mir trug, war mein Geldbeutel mit dem Foto einer Frau drin und dem eines jungen Mannes drin. Auf dem Foto stand Aniyuko Wheeler. Leider kam nach Nachforschungen heraus, dass meine Mutter, die auf dem Foto, und ihr Mann bei einem Unfall ums Leben kamen. In Amerika. Mein Vater war ebenfalls gestorben, andere mit dem Namen Wheeler gab es nicht. Daher beliess mir meine Tante, ich nenne sie so, diesen Nachnamen und gab mir den Vornamen Serenity.“.
„Schicksal…“, echote Seto, der die ganze Zeit über still schweigend zugehört hatte.
„Ja, das ist es wahrscheinlich. Denn noch etwas ist seltsam. Ich bekomme seit 3 Jahren jeden Monat regelmäßig Geld überwiesen. Ohne dieses Geld hätte ich niemals meine Ausbildung machen können. Meine „Mutter“ hat nämlich auch nicht viel Geld, aber-!“.
Serenity schlug die Hände vor den Mund. „Oh, es tut mir leid, jetzt habe ich Sie mit meiner Lebensgeschichte gelangweilt. Dabei haben Sie sicher ganz andere Sorgen. Wissen Sie es ist hier etwas einsam nachts.“. […]
Serenity hat sich die Haare gefärbt? Weinrot?
Wie das Schicksal hier so zusammentrifft… unglaublich… und ETWAS übereilt, so hab ich das Gefühl. Willst wohl die FF endlich zuende bringen, was? *ggg*
Die Namenserklärung in diesem Zusammenhang zu bringen finde ich sehr schön und gut passend.
[…]Wieder wich sein Gegenüber seinem Blick aus und Seto hätte am liebsten laut aufgestöhnt, wegen so viel Bockigkeit.
„Joey… diese junge Frau… nannte sich Serenity Wheeler… und sie sieht dir unwahrscheinlich heimlich.“ […]
Ist er denn, wenn er ausweicht, BOCKIG??????? Ö.ö
Heimlich? Eher ähnlich, oder? *ggg*
[…]Ich war ihm so dankbar, er wusste auch schon einen Weg, wie ich mich erkenntlich zeigen konnte. Du kannst dir denken, was ich machen sollte… also hab ich es gemacht.“, er kämpfte mit den Tränen, die ihm den Hals zuschnürten. […]
Oh ha… *mitheul*
[…]Ein Vorhaben, das sein Leben verändern würde. Er wollte Ballerina werden!


Nein, natürlich nicht. Langsam erhob er sich, als er aus dem angelehnten Fenster rhythmische Musik hörte. […]
*weglach* Schöner Wortwitz… sehr gut.
[…]Okay, er konnte sich denken was jetzt kam. Der andere wollte Joey, ganz einfach.
Einfach? Nicht einfach, ganz und gar nicht einfach. […]
Zuviel einfach, auch wenn der Sinn erkennbar ist…
[…] „Sklaverei? Ich bin Arbeitgeber! Die Drei arbeiten bei mir, sie bekommen Kost und Logis und dafür müssen sie eben arbeiten.“.
„Sie müssen sich prostituieren! Und was ist mit Joey? Sie binden ihn an sich, dadurch, dass Sie seine Schwester finanziell aushalten. So wissen Sie, dass er bei Ihnen bleibt, aus Dank und Angst!“
„Ach, denkst du das wirklich?“, inzwischen war José zum aggressiven Duzen übergegangen. […]
Logie, nicht Logis.
Arbeitgeber – arbeiten – arbeiten… dreifach gemoppelt.
Ihnen klein… ist ja kein Brief.
Das „aggressive Duzen“ find ich an der Stelle ziemlich genial, passt hervorragend.
[…] „Na, aber sich wag ich es. Außer, du zeigst dich kooperativ. Du lässt Joey seinen freien Willen.“. […]
Sicher statt sich…
[…] „Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht um ihn kämpfe. Aber ich werde ihn zu nichts zwingen. Ihn nicht mit Geld an mich binden. Ich helfe ihm, wenn er das will. Weil ich ihn liebe und ihn nicht nur besitzen will.“ […]
SEHR schöne Erklärung. Das macht den Unterschied zwischen beiden ganz deutlich. Allerdings finde ich so eine emotionale Äußerung wie „Ich liebe ihn.“ in so einer Situation von einem Kaiba schon etwas ooc.
[…]Schliesslich hob Seto wortlos die Arme, öffnete sie weit und blickte den blonden Tänzer auffordernd an. Dieser schluckte hart, Tränen stiegen ihm in die Augen, seine Beine bewegten sich beinahe wie von selbst und er warf sich in die schützende Umarmung seines Geliebten. […]
DAS ist meine absolute Lieblingsszene dieses Kapis. Ohne Worte so viel zu sagen… klasse.
[…]Ende, finite, vorbei!
...
...
Nein, natürlich nicht!^^
Nein, das war noch nicht das Ende, auch wenn es vielleicht so wirkt. Es kommt auf jeden Fall noch mindestens ein Kapitel.
Immerhin wollen wir doch wissen, ob nun alles Friede, Freude, Eierkuchen bei den beiden ist. Und auch was nun aus Matt und Bakura wird.[…]
Booaaaar, da hast du mir aber einen Schrecken eingejagd… XDDDDDDDDDDDDDDD
Freu mich auf das nächste Kapi.
*wink* Pan

Von:  moe_rikyou
2009-12-05T17:24:02+00:00 05.12.2009 18:24
So, nun kommt der Kommi zu bisher gesamten FF.

Die beste FF, die ich seit langem gelesen habe! Vor allem, wie du die Tänze beschreibst, gefällt mir sehr!^^
die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet ich will echt gerne wissen, ob das mit Matt und Bakura auch noch klappt und ob sie sich von dem Club lösen können. Ist ja schließlich echt doof, wenn sie, obwohl sie zusammen sind, mit anderen Männern schlafen müssen.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch. Mir hat ein wenig gefehlt, wie sich die Gefühle von Seto und Joey füreinander überhaupt entwickeln...Die tänze standen da ein wenig zu sehr im vordergrund und haben die Zwischenmenschliche Beziehung ein wenig verdrängt...Das ist überhaupt nicht böse gemeint, sondern war mein Eindruck...

Ich hoffe, dass du schnell weiterschreibst und bin schon sehr gespannt auf das nächste Kapitel!^^
Von:  moe_rikyou
2009-12-05T17:01:09+00:00 05.12.2009 18:01
Hey,

ich habe mir jetzt bis hier hin deine FF durchgelesen. allgemein werde ich nocvh später was dazu schreiben. Ich wollte zu diesem Kapitel aber noch etwas sagen, weil eben der Zellenblocktango aufgetaucht ist. Ich habe das Musical Chicago am Broadway gesehen und auch den Fiml und dieses Lied ist das geilste Lied überhaupt! Ich finde, das hast du sehr gut ausgewählt, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass du die englische Version verwendest. Die ist irgendwie noch besser...XD
Sonst wirklich einsame Klasse und mir macht es nichts aus, dass es ein Cliffhanger ist. so hält man immerhin die Leserschaft und ich mach das auch teilweise...^^''

LG moe


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