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Sex Pistols

Seto & Joey
von

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Schafft die Männer ran!

+reinschleich*
 

Halli Hallo ihr Lieben
 

Ich weiß, schlagt mich, teert mich, federt mich: Ich hab so lange gebraucht. Dabei stand die Idee für dieses Kapp schon lange in meinem Kopf, ich musste nur nach passenden Liedern suchen.

Viele von euch beschwerten sich, dass ich an einer spannenden Stelle aufhören und ich böses Ding, lass euch dann noch lange warten. Sorry.^^
 

Deswegen hab ich mich aber diesmal ins Zeug gelegt und ein bisschen mehr als sonst geschrieben.
 

Ich hoffe, es gefällt euch, denkt dran, auch mein hawaiianischer Kommikasten ist hungrig.
 

Wie wird Joey wohl reagieren? Wird José seinen Willen bekommen?
 

Tja... na dann, Vorhang des Amusez öffne sich!
 

Die Lieder sind im übrigen "Nymphoman" von Rosenstolz und "Schafft die Männer ran" aus dem Musical Jekyll und Hide.
 

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15. Kapitel: Schafft die Männer ran!
 

Die Arme schwangen zur Seite, die Ellebogen zuckten schnell in die Luft, elegant drehte er sich einmal herum, bevor er den Kopf nach links schmiss und dann aufsah.

„Was denkst du?“.

Matt nickte zweimal nachdenklich und grinste dann. „Find ich gut, können wir nehmen.“, er wiederholte die Schritte und sah dann wieder zu der Tür zur Getränkekammer. Joey war jetzt seit zehn Minuten nicht heraus gekommen, obwohl José schon lange wieder da war. Ob er den Blonden mit Arbeit beladen hatte, zur Strafe für den Urlaub?

Schließlich, als hätte das dunkelbraune Holz seine Gedanken erraten, öffnete es sich und Joey trat heraus.

„Alles okay, Joey?“, fragte Matt sofort, denn er befürchtete, dass ihr Chef seine schlechte Laune an dem Halbamerikaner ausgelassen hatte. Doch dieser grinste nur fröhlich und nickte.

„Klar.“.

Bakura streckte sich einmal und räusperte sich dann.

„Na super, da können wir ja endlich mit dem Training weitermachen, das schleift immerhin schon lange.“.

Seto nickte zustimmend und drehte sich zu der Musikanlage.

Keiner aus Matt schien es bemerkt zu haben… das was den Jüngsten in der Runde so erschrocken hatte…

Joey lachte zwar, doch seine Augen waren kalt und so voller Trauer, dass es dem Blauäugigen fast die Kehle zuschnürte.

Doch er konnte seinen Kollegen nicht fragen, die Musik drang schon durch den Raum und er nahm schnelle seine Position auf der imaginären Disocfläche ein. So tanzte er die erste Strophe von Hungry Eyes.
 

Joey stellte sich an den Rand, um Matts Choreographie zu beobachten, unweit von Seto, doch nicht neben diesen. Verwundert sah der Brünette zu seinem Freund hinüber. Dieser hatte die Arme verschränkt und schaute nicht einmal zu ihm hin. Bildete sich Seto das nur ein, oder war Joey sogar abweisend? Kopfschüttelnd verbannte er diesen Gedanken aus seinem Kopf. Sein Koi hatte gar keinen Grund dazu, also, warum aus Mücken Elefanten machen?

Schließlich war es an dem blonden Pistols die zweite Strophe des Liedes zu tanzen und obwohl er diese noch nicht viel geprobt haben konnte, improviserte er perfekt. Das machte Seto noch mehr Mühe, seine Schritte ebenso gut zu vollführen. Er tanzte auf Joey zu, drehte diesen aus und hob ihn über seinen Kopf. Zwei Wochen zuvor war der Amerikaner an dieser Stelle mit Fieber zusammengebrochen. Der Beginn ihrer Beziehung…

Doch nun stemmte sich Joey nach oben, als würde er nie was anderes tun, landete federleicht auf dem Boden. Seto legte seine Hand in den Rücken des anderen, dieser beugte sich nach hinten durch. Zweimal schwang der Firmenleiter seinen Liebhaber seitwärts, bevor er ihn mit einem Schlenker nach oben zog und ihre Gesichter kurz voreinander stehen blieben. So war es Seto möglich in diese faszinierenden Augen zu sehen. Bernstein… mit schwarzen Pupillen wie eingegossene Objekte. Er konnte nicht anders, er musste sich einfach nach vorne beugen und dem anderen einen Kuss auf die sündig weichen Lippen drücken.

Dass der Geküsste vor Schreck die Augen aufriss, bemerkte Seto nicht, erst als er zwei Hände auf seiner Brust spürte, war der Widerstand unmissverständlich.

„Halt, Stopp!“, brüllte Joey gegen die Musik an und Sekunden später stand Bakura neben der Anlage und hatte sie ausgeschaltet.

„Was ist?“, fragte er verwundert und blickte zu Matt, der nur die Schultern zuckte.

„Komm mit!“, meinte Joey, zog Seto am Ärmel. Sein Gegenüber versuchte den Blick des Tänzers zu erhaschen. Was war nur mit ihm los? Joey zitterte und wich seinen Augen aus, schien verwirrt und irgendwie… verzweifelt.
 

Der jüngste Firmenleiter Japans folgte seinem Freund nach draussen in den Flur, der zum Ausgang führte.

Verständnislos schaute Bakura zu seinem übrig gebliebenen Kollegen. Sein Blick machte seine Verwunderun deutlich.

Matt seufzte und sah nachdenklich zu dem Pailettenvorhang, hinter dem die anderen eben verschwunden waren. „Oh, oh…“.
 

Der blonde Tänzer lehnte sich an das Plakat von Humphrey Bogart und holte tief Luft. Er musste es jetzt beenden, jetzt und hier. Sonst würden sie beide nie wieder glücklich werden.

Seto derweil sah seinen Freund beinahe ängstlich an. Wie sich sein Gegenüber benahm… das war beinahe gruselig.

Nocheinmal holte Joey tief Luft und sah dann in die saphirblauen Augen.

„Es ist aus, ich mach Schluss.“, sagte er frei heraus und spuckte damit sein Herz auf die Straße. Seto starrte ihn an, das Blau der Augen wurde einen Tick heller, als sich eben jene erschrocken weiteten. Der sonst so schnelldenkende Firmenleiter brauchte diesmal ungewöhnlich lange um die Information zu verarbeiten. Joey wollte sich trennen? Ihre Beziehung wegschmeissen? Warum nur? Es lief doch alles gut… oder?

Nicht einmal zwei Sekunden hatte es der Blonde geschafft seinem Blick stand zu halten. Ihm war so schlecht. Warum nur musste das alles mit ihm passieren? Konnte er nicht einmal glücklich sein im Leben?

„Warum…?“, fragte Seto so leise, dass es Joey die kümmerlichen Überreste seines Herzens zerriss. Der Brünette klang so verzweifelt, so ungläubig. Und er konnte es verstehen. Joey selbst hätte es auch noch nachvollziehen können. Doch er hatte sich alles zurecht gelegt. Er musste sich von Seto trennen, sonst würde ihm José das Leben zur Hölle machen. Und nicht nur ihm…

„Ich… das würde nicht gut gehen mit uns beiden. Ich hab viel nachgedacht, die letzten Tage. Ich war wirklich sehr glücklich mit dir, aber… wir haben eines vergessen.“.

„Was? Was, verdammt?“, langsam verlor Seto seine Fassung. Er war sonst eher ein stoischer, ruhiger Typ, der alle Konflikte mit dem Anheben einer Augenbraue löste. Warum machte ihn das hier jetzt so wütend?

Joey sah ihm nun wieder direkt in die Augen. „Weil ich ein Stricher bin, Seto. Ich schlafe mir fremden Männern für Geld, ich mache sie geil, ich verwöhne sie nach allen Regeln der Kunst. Ich schlafe mit ihnen und sie nehmen mich. Wärst du wirklich bereit, mich mit allen Männern und Frauen, die mich buchen wollen zu teilen?“.

Seto musste nicht antworten, sie beide wussten die Antwort auch so. Und jedes Negieren wäre eine Lüge gewesen.

Der jüngste Firmenleiter fühlte sich, als würde sein Inneres ausgesogen. Er war immer der Starke, der Unnahbare gewesen, doch nun hatte Joey sein tiefstes Inneres berührt. Er hatte diesen jungen Tänzer in seine Seele gelassen, in sein Herz. So weit, wie nie jemanden zu vor. Und nun riss eben dieser geliebte Mensch sein Herz heraus.

„Das kannst du nich ernst meinen… ich dachte, du hörst hier auf. Ich dachte, du kommst mit mir.“.

Der Angesprochene lachte freudlos auf. „Seto… ich bin immer noch Josés Eigentum. Er würde mich nicht so einfach gehen lassen. Und überhaupt… so lange deine Wette noch läuft bist du auch hier angestellt, so lange muss ich sowieso mit den Kunden schlafen.“.

Noch bevor er wusste wie ihm geschah, wurde er plötzlich gegen die Wand gedrückt und ein äußerst wütender Seto packte ihn am Kragen.

„Scheiß auf die Wette! Das hast du dir ja schon zusammengelegt… machst mich an, schläfst mit mir und dann lässt du mich fallen!“.

Nun traten Joey auch langsam die Tränen in die Augen, einerseits wegen dem körperlichen Schmerz, aber auch, weil er selbst vollkommen verzweifelt war. Er wollte Seto nicht verlieren, ihm nicht wehtun, aber er konnte nichts tun. Wenn er bei Seto blieb, war alles aus, was er sich aufgebaut hatte, José würde ihn zerstören.

Vielleicht war es das Beste, wenn sein Gegenüber das glaubte. Wenn er ihm jetzt sagte, dass er ihn eigentlich liebte, würde Seto um ihn kämpfen. Und das würde sie beide zugrunde richten. Besser also, wenn er auf ihn wütend war. Bestimmt würde er die Wette abbrechen und aus seinem Leben treten, aber wenn er ihn dadurch retten konnte, dann wollte Joey jedes noch so schmerzhafte Risko eingehen. Also senkte er nur den Blick.

„Wenn du meinst…“

Der Brünette liess ihn los, schob ihn von sich und verschwand dann ohne ein weiteres Wort aus dem Club.

Joey sah ihm nach und sein Inneres versank vollkommen im Dunkeln. Die Tränen drängten heftig aus seinen Augen und laut schluchzend verabschiedete er sich von seiner großen Liebe.
 

Überall war Gemurmel zu hören, Lachen und aufgeregte Worte flogen durch das Zimmer, überall waren Leute verstreut. Der Mann in dem unauffälligen schwarzen Outfit schob sich durch die Reihen in eine ruhigere Ecke des Clubs. Er wollte nicht in der Nähe der Bar sein, wo ihn Kim oder Nadja entdecken konnten. Die eisblauen Augen sahen sich um. Kräftige Männerhände, die sich um knabenhafte Hüfte schlangen, weiche Finger von Frauen verflochten sich ineinander, ja, heute war Gay Night im Amusez. Sollte dies ein Zeichen sein?

Als er den Club heute früh fluchtartig verlassen hatte, sich mit einer Flasche Bayleys in sein Arbeitszimmer zurückgezogen und soviel geheult hatte, wie in den ganzen letzten sieben Jahren nicht, war schließlich Roland zu ihm gestoßen. Und man konnte es kaum glauben, der sonst so ruhige, ernsthafte Sekretär und „Mädchen“ für alles, öffnete ihm die Augen. Er hatte die Sonnenbrille abgenommen, auch für Seto ein Schock, und ihn gefragt, was er an Joey liebte. Der brünette Firmenleiter hatte sich aufgeregt, geflucht, geschluchzt und schließlich Mut gefasst. Er wollte Joey nicht aufgeben. Nicht schon wieder eine große Liebe verlieren. Vor allem nicht an einen Nachtclub.

Also war er aufgebrochen um noch mal mit dem Blonden zu reden. Er konnte sich dessen Liebe, das Feuer, das Begehren zwischen ihnen nicht eingebildet haben. Dieser Kuss auf der harte Matraze in dem Zimmer, das die Sex Pistols ihren Schlafraum schimpften… Joey musste es auch gefühlt haben!

Und genau das wollte er dem anderen klar machen, er wolle es sich selbst klar machen…

Das Licht wurde dunkler und der Spotlight richtete sich auf Josè Tempano, dem Host des Nightclubs.

„Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Mitglieder der besten Szene, die es gibt.“. Ein lautes Jubeln ging durch die Massen.

„Alle, die nicht verstehen können, wie Männer Männer lieben können und warum Frauen manchmal auf das gleiche Geschlecht stehen, die sind einfach arm dran. Und alle, die sich ihrer Sache noch nicht sicher sind… nach dieser Show sind sie es! Nur für euch heute abend mit einem ganz besonderen Gay Night-Special: Joey, Bakura und Matt, eure Sex Pistols!“, auf das letzte, schon ausgerufene Wort gröhlte der ganze Saal wie bei einem Rockkonzert.

Die Bühne wurde sichtbar, drei der Stripstangen waren in Form eines Dreieck angebracht. An jeder Stange lehnte nun ein Sex Pistols und wieder mal war ihre Erscheinung nur eines: Waffenscheinpflichtig!

Eine anregende Musik setzte ein, Geigen, die von einem anrüchigem Beat abgelöst worden.

Der Spot setzte ein und beleuchtete den weißhaarigen „Meister“. Er räkelte sich an der Stange und stöhnte lasziv. Seine schwarze Lederhose, die an den schmackhaftesten Stellen zerrissen war, saß wie eine zweite Haut, die ebenfalls schwarze Kellnerweste zeigte mehr, als das sie verdeckte. Seine rehbraunen Augen waren dunkelumrandet und machte den sonst schon heißen Blick nur noch anrüchiger.

Als nächstes sprang das Licht zu Joey und dem brünetten Gast blieb beinahe die Spucke weg. Wer hatte seinem Koi erlaubt, so heiss auszusehen?

Er trug rote Stoffhosen, die an beiden Oberschenkeln durch schwarze Tribals verziert war. In den Knien waren die Hosenbeine aufgeschnitten und gaben einen Blick auf die schwarzen Schnürstiefel preis. Das schwarze Top, dass einen roten Drachen zeigte, schien von Krallen zerfetzt worden zu sein. Seine sonst schon stürmischen Haare waren nun regelrecht zerwuschelt und wahrscheinlich mit Tonnen Haargel in dieser bizarren Konstruktion gehalten. Das schwarze Halsband komplementierte den Look noch.

Auch er liess das gehauchte Stöhnen vernehmen und schmiegte sich an die Stange, als sei sie sein Liebesobjekt.

Eine Erinnerung schoss durch Setos Gedanken. Genauso hat er sich an mich geschmiegt, als… er seufzte leise.

Nun wurde auch Matt erhellt. Er trug schwarze Hot Pants, die den Blick auf die schlanken, heissen Beine darboten, deren Effekt durch die wadenlangen Stiefel noch verstärkt wurde. Auch Matts Top, diesmal weiß, wirkte wie unter die Krallen eins wilden Tigers gekommen. Er keuchte ebenfalls aufheizend zum Publikum runter, duckte sich an der Stange vorbei mit der Eleganz einer Raubkatze und spätestens jetzt begann das erste Sabbern bei den Männern der vorderen Reihe.

Joey und Bakura erstarrte in einer Position. Freeze, nannte sich das, wie Seto gelernt hatte.

Matt stand in dem weichem Licht und blickte lasziv in die Runde.

Seine Stimme war einschmeichelnd, gleichzeitig beinahe ein Stöhnen, rau und gleichzeitig spöttisch.

„Lieb mich wenn du kannst. Nimm, nimm mich ganz. Schlag mich wenn du willst, zeig mir was du fühlst-ah!“.

Matt hielt mit einer Hand die Stange fest und ging einmal um sie herum, den Blick unablässig auffordernd ins Publikum gerichtet. Er liess seine Hand einmal auf den gut gebauten Hintern schnellen, bevor er den Oberkörper nach unten beugte und so eines seiner überzeugenden Argumente wirkungsvoll präsentierte.

„Steig aus deiner Hose, zeig mir deine Rose, lass die Knospe sprießen, lass Champagner fliessen.“.

Er strich seinen Körper hinab und liess sich auf den Boden sinken. Mit den geschmeidigen Bewegungen eines Panthers schlich er auf einen der sabbernden Jungs zu und fesselte ihn mit seinen Blicken, die ja nun auf Augenhöhe waren.

„Lieb mich wenn du kannst, nimm mich, nimm mich ganz. Nimm mich in die Zange, küss mich, küss mich lange.“.

Er hatte sich beim Aufrichten aufreizend über die Lippen gelegt. Nun ging der blonde Tänzer in die Hocke und spreizte die Beine weit, während er keuchend den Kopf zur Seite warf.

„Gib mir deine Beine- ah- lass mich nicht alleine. Lass die Knospe sprießen, lass Champanger fliessen!“.

Er richtete sich auf und zwinkerte dem davon schmelzenden Kerl zu.

Das Licht verfärbte sich grünlich und auch die anderen beiden Pistols stiegen ein, bis sich ihr Gesang zu einem dreistimmigen Refrain verband. Sie stolzierte wie Raubkatzen in den hinteren Bereich der Bühne, bevor sie sich umdrehten, die Beine wie schon Matt zuvor spreizend.

„Geh mit mir den langen Weg zum Ufer. Musikanten spielen nur für uns.“.

Ihr Weg führte sie wieder nach vorne zu ihren jeweiligen Stangen, sie ihre Arme wanderten anmutig durch die Luft, bevor sie ein Bein an der Stange hinauf schoben und den Kopf nach hinten sinken liessen.

„Feen und Elfen tanzen einen Reigen. Blütenlippen küssen meinen Mund.“.

Wieder räkelten sie sich abwechselnd stöhnend, bevor sich der Spotlight auf Joey richtete. Dieser schickte einen so verruchten Blick in das Publikum, dass Seto am liebsten aufgesprungen und ihm eine Augenbinde verpasst hätte.

„Komm schon mach mich an, dann lass ich dich ran. Die Fantasie bist du, lass mich nicht in Ruh.“.

Seto ballte leicht die Faust. Joeys Stimme war einschmeichelnd, geradezu auffordernd. Er sagte dem Publikum und damit allen potentiellen Kunden, dass er bereit für alle war.

„Ich bin von Anfang an, ganz zwanghaft nymphoman. Lass die Knopse spriessen, lass Champagner fliessen.“.

Joey konzentrierte sich genau auf den Text und wahrscheinlich war er im Moment gerade der einzige der drei Pistols, der zur Außnahme mal nicht nur seine Rolle spielte, sondern die Zeilen wirklich fühlte. Genauso war das Ich, das er hier im Amusez aufgebaut hatte. Verrucht, anheizend und dafür da, für alles und jeden die Beine zu spreizen oder auch zu bespringen, ganz wie gewünscht. Und dieses Ich musste er sein, um überleben zu können. Um eine wichtige Person in seinem Leben nicht zu enttäuschen…

Und das wusste José und er spielte diesen Trumpf gegen ihn aus um einen seiner besten Sex Pistol nicht zu verlieren.

Ja, er war nymphoman, sexbessesen. Es half ihm zu vergessen, auch wenn er sich schon oft gewünscht hatte, es nur noch mit einem Partner zu tun. Mit seiner großen Liebe… mit Seto…

Schnell schüttelte er innerlich den Kopf. Er konnte nicht, er durfte nicht! Und das wollte er sich mit dem Text einreden. Sich und allen anderen. Er war nymphoman, er war die Maske des „(S)Experten“. Genau…
 

Nun schwang der Spot glücklicherweise auf Bakura. Joey hätte es keinen Moment länger ausgehalten. Er musste die Sache endlich vergessen und es leben, wie es war. Sich immer wieder sagend, dass es so richtig und besser war.

„Red nicht von Gefühl, ich lüge schon zu viel. Zum Lieben bist du da, doch komm mir nicht zu nah. Ich bin von Anfang an, ganz zwanghaft nymphoman. Lass dir Knopse spriessen, lass Champagner fliessen!“.

Bakura sah heiss und dennoch kühl ins Publikum. Ja, er schlief mit den anderen, doch an sich ran würde er niemals jemanden lassen.

Immer stärker heizten die Sex Pistols ihr Publikum auf, bis sie schließlich zum Finale an ihren Stangen tanzten und zum Schlußbeat alle drei kopfüber von der Stange hingen, die Beine im Spagat gespreizt.

Wilder Applaus brandete durch den Club.
 

Seto seufzte leicht. Okay, wenn ihm der Blonde jetzt unbedingt diesen Quatsch von wegen „Ich mach für jeden die Beine breit“ einreden wollte… dann war er auf dem besten Weg.

Der Saal verdunkelte sich erneut, ein rotes Licht strahlte die Bühne an, auf der nun eben jener geliebte Tänzer in einem roten Mantel aufgetaucht war. Und augenscheinlich nur in diesem, denn die Beine waren bis zum Saum des Kleidungsstückes sichtbar, nur Füße und Waden steckten in roten Lackstiefeln.

Das Publikum pfiff begeistert und Joey lächelte wie eine Schlange zu ihnen hinab.

„Es gab ne Zeit, es ist lange her, da interessierte mich keiner.

Ich wusste nicht mal, was ich begehr. Ich lerne.“.

Sein warmer Bariton hatte einen aufreizenden, frechen Unterton und er schwang das linke Bein einmal vor den Körper, so dass man erahnen konnte, dass es unter dem Mantel bald ebenso freizügig war, wie man jetzt schon sehen konnte.

„So viele Jungs, so wenig Zeit. Krieg nicht genug, seid ihr bereit?“.

Seine Augen spielten mit den Männern aus der ersten Reihe, auf seine Frage hin schwellte ein lautes, unisonores „Ja!“ durch den Club.

Joey hob nun den Blick und liess ihn durchs Publikum schweifen. War er da? Immerhin hatte der Blonde dieses Lied erwählt um Seto ein für alle Mal klar zu machen, dass sie nicht die Beziehung führen konnten, die sich beide so wünschten. Es war gemein und hart, doch der Tänzer glaubte, wenn er seinem ehemaligen Freund das so weiß machte, würde er schneller darüber hinwegkommen. Vor allem würde vielleicht Joey schneller damit klar kommen.

Da… plötzlich erspähte er die eisblauen Augen. Die geliebten Saphire, wie sie nun vollkommen stoisch auf ihn blickten. Trotzdem… er sah Wut in ihnen, Enttäuschung. Und gleichzeitig Herausforderung. Okay, jetzt galts.

Er sah melancholisch auf.

„Ich lache gern und weine viel. Das kotzt mich an. Ich spiel ihr Spiel.“, bei diesen Worten hatte er sich langsam umgedreht, so dass das Publikum nun seinen Rücken bewundern durfte, der nach und nach entblößt wurde.

Es gab einen Schlag in der Musik, Matt und Bakura tauchten auf und Joey warf den Mantel davon.

„Drum schafft die Männer ran, denn ich hab Spaß daran,

bei all dem Drum und Dran

Kann ich nicht länger warten.

Kommt herein, mein Tor ist nicht zu klein.

Und im Vorbeigehen sieht man nicht wie fein ein trautes Heim kann sein,

drum lasst sie rein!“.

Das Publikum jubelte auf. Joey war in eng anliegende schwarze Hotpants gekleidet, seinen Oberkörper kleidete ein weinrotes Netzshirt. Somit zeigte er mehr, als er verdeckte.

Sie wirbelten über die Bühne, zeigten einen Standspagat und Joey schritt dann einmal die Bühne ab.

„Sie brechen dich, zerr`n dich ins Bett, berauschen sich,

Drum sag ich gleich.“.

Er drehte sich zu ihnen um und seinen Blick lag etwas gefährliches.

„Andre Sorten Rosen sind zwar farbenreich, doch Duft und auch ihr Stich bleibt gleich!“.

Seto schluckte leicht. Gut, das war ja nun beinahe unmissverständlich. Joey zeigte ihm deutlich, dass er eben das Leben eines Strichers führte, dass dies das Ich war, dass Seto nicht wahrhaben wollte… die goldene Rose.

Der wilde, ungestüme Tänzer, der zarte Liebende und der animalische Stricher… all das waren Seiten des jungen Mannes der nun so leidenschaftlich über die Bühne fegte, wie man es selten sah.

Und eigentlich glaubte er, jede Seite zu lieben. Doch letztere… sie wollte nicht in seinen Kopf.

Nun war Joey von der Bühne gesprungen und stolzierte lasziv durch die Reihen auf die ersten Tische zu.

„Ich brauch zum Frühstück einen Mann jeden Tag.

Ich brauch Gesellschaft, denn das ist was ich mag.“.

Er strich einem der Gäste über den Kopf, während er weiterging und den Freunden des Ersteren die Arme um die Schultern legte.

„Am späten Mittag nehm ich, das ist der Lauf.

Zwei Männer und die fresse ich auf.“.

Der Blonde war zum nächsten Tisch gewandert und zog die beiden Männer, die praktischerweise Krawatten trugen zu sich heran und biss herausfordernd in den Stoff. Gegröle erklang am Tisch, während er die in Glückseligkeit schwelgenden Gestalten in ihre Stühle zurückschubste und weiterging.

„Die Jungs sind ganz verrückt auf Nachmittagstee.

Da sind sie ungezwungen, was ich versteh.“.

Er setzte sich rittlings auf den Schoß eines jüngeren Exemplares der Sorte Schüchtern und machte ein mitleidiges Gesicht, bevor er das Bein weithochschwang und sich auf dessen Schoß drehte, bevor er seinen Weg in der Runde fortsetzte. Jeder der Gäste hoffte, als Nächster auserkoren zu sein.

„Jedoch am liebsten hab ich Sandwich zu dritt.

Auch Zuckerstangen nehme ich mit!“.

Joey lächelte aufreizend einer Gruppe zu, die ihn beinahe schon sabbernd anstarrte, bevor er einem Mann im pinken Hemd, was ja schon verboten schwul war, zuzwinkerte.

„Am Abend wird der Hunger erst richtig groß,

genieße Köstlichkeiten in meinem Schoß.“.

Er setzte sich einfach auf den Schoß eines Mannes in Leder und drückte dessen Kopf in seine Lendengegend. Als dieser tatsächlich anfing, ihn zu befingern, seufzte er auf.

„Wenn ich sie einlade, bei mir zu dinnieren. Können sie schneller-…“,

der tatgreifliche Kerl wurde an seinem Pony hochgezogen und Joey sah ihn mit gefährlich blitzenden Augen an.

„Im Bett parieren!“.

Er stieß sich von dem Schoß ab und tanzte nun wieder wild mit Matt und Bakura als Verstärkung vor den geifernden Kerlen.

„Drum schafft die Männer ran, denn ich hab Spaß daran.

Bei all dem Drum und Dran kann ich nicht länger warten.

Kommt herein, mein Tor ist nicht zu klein.

Und im Vorbeigehen sieht man nicht wie fein

Ein trautes Heim kann sein.“.

Joey trat nun vor und sang laut, dass sich seine aufreizende Stimme in dem ganzen Club verteilte.

„Drum lasst sie rein…“.

Matt und Bakura unterstützten die lange Vokalise mit einem Hintergrundgesang.

„Große Männer, kleine Männer,

die dicken und die dünnen Männer,

sind schon einmal da,

drum schafft sie ran, ran, ran!“

Bei der letzten Aufforderung der beiden Backroundtänzer, war Joey auf einen der Tische gestiegen, stampfte nun in Siegerpose auf diesen, dass die Gläser klirrten. „Ja!“

Ohrenbetäubender Jubel schwoll in dem Saal des Amusez an.

Nur einer der Gäste klatschte nicht…
 

Seto stand wie paraylsiert in seiner Ecke. Seit Joey auf atemberaubende Weise klar gestellt hatte, warum er hier im Amusez arbeitete und dem Namen „Sex Pistol“ alle Ehre gemacht hatte, war der Brünette wie versteinert. Das war so überzeugend gewesen… wenn Joey das gespielt hatte, sorgte er dafür, dass der Blonde den nächsten Oscar gewann. Sein Herz schmerzte immer noch wie von tausend Messerstichen gepeinigt.

Es war sehr wahrscheinlich, dass Joeys alleine durch das Antanzen mindestens zehn garantierte Kunden für diese Nacht, wenn nicht noch mehr aus dem ganzen Saal. Oh Gott… es konnte einfach nicht sein! Sein ganzer Körper erinnerte sich noch gut an ihre romantische Nacht am Strand.

Als seine Spuren, seine Markierungen die er unsichtbar auf Joeys Körper hinterlassen hatte, würden jetzt abgerieben werden von ekligen Männerhänden, andere als er würden seinen geliebten Wirbelwind zum Stöhnen und Keuchen bringen und es gab nicht was er, als mächtigster Jungfirmenchef Tokyos, dagegen tun konnte, weil Joey es nicht wollte.

Es war zum Heulen!

Und eins setzte sich in seinem schmerzenden Herzen fest:

Er musste noch mal mit Joey reden. Undbedingt! Bevor ihn der erste Freier in die Hände bekam…
 

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Tada!

*wie Joey auf dem Tisch steh*

*meine Gastfamilie mich komisch anschau*

Come down from the glass table, please...

*nick*

*runterkomm*

+verneig*

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich sehe viiiiiiiieeeeellleeee Kommis!^^

Dieses Kapitel ist im übrigen Pancratia gewidmet. Sie ist die Patin des Joeys aus Sex Pistols.

Wenn einer von euch Lust hat Pate für einen von den anderen Charakter zu werden, möge sich bei mir melden. Ihr bekommt ein Kapitel gewidmet und eine Verewigung in der FF.

Ich werde anhand der Kommis entscheiden, wenn sich mehrere für einen Chara melden.

Heal, eure Swaja



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  mystique
2008-03-21T10:52:01+00:00 21.03.2008 11:52
Ein interessantes Kapitel. Vieles wurde geklärt oder ... auch nicht, wie man an Kaibas bis jetzt noch unerfüllten Wunsch sieht, noch einmal mit Joey zu sprechen.
Ich fand es zwischendurch beinahe genauso schlimm wie Kaiba, als Joey diese regelrechte "Werbecampagne" für seinen Körper gestartet hat. Das muss unheimlich hart für Kaiba und für Joey selbst gewesen sein.
Ich bin schon auf das nächste Kapitel gespannt = )

Ein lieber Gruß (und spring deiner Gastfamilie nicht zu sehr auf den Tischen herum ^ ^)

- ritsuka -
Von: abgemeldet
2008-02-16T10:10:11+00:00 16.02.2008 11:10
hey :>
wieder mal tolles kapi <3
freu mich aufs nächste ..sag doch dann bitte wieder bescheid :)

lg hell
Von:  pain-sorrow
2008-02-15T15:29:16+00:00 15.02.2008 16:29
Okay, das ist...hart!
Scheiß José, wie kann er nur *vor Wut raucht*
Armer Seto *schnief*

Echt ein geniales Kap, vor allem wegen den Liedern auch, die haben echt...Tiefe *eg*

Hast du echt klasse gemacht, bb-bin begeistert!

BaiBai

Von: abgemeldet
2008-02-15T10:12:01+00:00 15.02.2008 11:12
*Rotzschnecken heul*
Oh neeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn…
Joey zieht seine Show ab und Seto sieht zu… T////T
[…]Und eins setzte sich in seinem schmerzenden Herzen fest:
Er musste noch mal mit Joey reden. Undbedingt! Bevor ihn der erste Freier in die Hände bekam…[…]
Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich bis jetzt geglaubt hab, dass Joey wirklich Stricher ist… ich dachte eher, er ist nur Tänzer oder Begleiter… *seufz*
Ja, los. Schnell Seto… wenn das nicht bald rauskommt, bin ich am Boden… *schluchtz*
Anbei: Unbedingt ohne das erste d… aber Rechtschreibfehler machst du kaum oder schwere grammatikalische Ausrutscher findet man nicht… sehr gut. Das macht es angenehm zu lesen…
[…]Dieses Kapitel ist im übrigen Pancratia gewidmet. Sie ist die Patin des Joeys aus Sex Pistols.[…]
Danke… wirklich…
Aber ich kann mich momentan net so richtig freuen… *mit Joey mitschluchtz*
Oh jeeee… *verkriech*
*grottentief seufz*
*wink aus dunkler Ecke* Pan

Von:  LindenRathan
2008-02-13T10:57:37+00:00 13.02.2008 11:57
Ja *Teer über dich ausschütt.*
*Mein Kopfkissen zerfetz, die Federn über dich kipp*
*Zufrieden mein Werk betrachte*
So jetzt hast du es.
*auflach*

Das war wieder super geschrieben. Die Texte sind toll und wirklich passend. Die Tanzszenen super beschrieben. Die Emotionen kommen ganz toll rüber. Lass uns bloß nicht wieder so lange warten!!!!!!!

Sonst wiederhol ich das Ganze*grins*

Von:  Sammy5522
2008-02-12T20:01:55+00:00 12.02.2008 21:01
Hi!
Habe mich rießig gefreut das es weiter geht!!!!
Der arme arme kleine Joey!
Freue mich schon aufs nä. Kappi!!!
Warte sehnsüchtig darauf.

gaaaannnnzzzz liebe grüße

deine sammy
Von:  MuckSpuck
2008-02-12T19:52:37+00:00 12.02.2008 20:52
man liebt es :)

man hasst jose´

und wooohooo du hattest im vorherigen kapitel sogar tai erwähnt *unknuddel*
Von:  AngelHB
2008-02-12T19:45:26+00:00 12.02.2008 20:45
Hi!

Wieder ein schönes Kap. Aber doch sehr traurig. Hoffe das bei den beiden alles gut gehen wird. Ich finde Joey hat es echt verdient glücklich zu werden. Hoffe du schreibst schnell weiter. Freu mich schon drauf.

LG Angel
Von:  Kaya
2008-02-12T19:25:26+00:00 12.02.2008 20:25
als die ens kam war ich schon laaaange fertig mit lesen XDDDD

aber *auch gleich mitheul*
die beiden gehören doch zusammen *schniff*
das is ja voll fies
Von:  Statjana
2008-02-12T15:14:41+00:00 12.02.2008 16:14
ahhhh *heul* *shnif* *eimer holl, weiter heul*
ohhh los Seto rede noch mal mit Joey, lossss.
Mann, wie kann Joey Seto und sich selbst sowas antun.
Ich hoffe das es alles gut geht.
Hoffentlich kann Seto Joey irgendwie keine ahnung was, aber die dürfen sich nicht trennen, *shnif*
bin schon sehr auf den nächsten kapitel gespannt =)
den Kapitel hast du klasse beschrieben, und wie Joey getanzt hat kann man es echt vorstellen, toll gemacht =)

*knuddel*
lg statjana^^


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