Oneshort
Wieder lag er hier... schwarze Stille umhüllte ihn und den nackten Körper neben sich. Sanji verfluchte wie so oft in letzter Zeit seinen Körper, der sich der Lust ergeben hatte, die der Schwertkämpfer in ihm auslöste. Doch wusste er längst, dass auch sein Herz nach diesem schrie. Ja... jenes herz, welches eigentlich Nami gebührte... sie war es doch auch, mit der Sanji zusammen war... trotz allem lies er sich immer wieder auf Zoro ein, welcher selbst doch auch längst in festen Händen war. Ein Stich mitten in das zerfetzte Herz des Koches... musste er sich doch eingestehen, dass er den Grünen längst liebte... so war es doch Ruffys Vize, der in den nächsten ein bis zwei Stunden aufwachen, sich anziehen und wieder zu Ace ins Zimmer gehen würde...
Ace... der Rivale des Blonden und zu gleich auch wieder nicht. Zoro gab Sanji ja gar nicht die Chance um ihn zu kämpfen. Er wollte nur schnellen, problemlosen Sex, der die Lust auf den Koch und das Verlangen nach etwas Verbotenen stillte. Was er dem Blonden damit antat wusste er nicht... wie auch? War er doch der Meinung, dass es für Sanji dasselbe war...
Doch das Herz des Smutje zerbrach mit jeder Nacht, mit jeder Berührung und jedem einzelnen Stoß von Zoro, wenn er tief in ihn eindrang, mehr... zerstörte es mehr und mehr. Unwiderruflich! Irgendwann würden diese Wunden nicht mehr heilen, würde Sanji daran zerbrechen... zu Grunde gehen. Doch dass sah der Schwertkämpfer nicht. Auch diesmal öffnete er die Augen, stand auf, zog sich an und verließ das Zimmer um zu seinen Verloten zu gehen. Ja, in einer Woche würde er Ace heiraten... und auch diesmal sah er die Tränen nicht, die stumm über Sanjis bleiche Wangen liefen... jene, die vor ein paar Stunden vor Lust noch rot geglüht hatten.
Müde und angeschlagen, kam der Smutje am nächsten Morgen an den Frühstückstisch. Wie lange wollten sie noch auf dieser Insel bleiben? Ach ja... bis Ace Zoro geheiratet hatte... dann würde alles wieder seinen gewohnten Gang nehmen. Naja, zumindest fast. Die Strohhutbande wird ein Mannschaftsmitglied weniger haben. Der Grüne würde mit Ace gehen... und Ruffy hatte zugestimmt. Natürlich war er nicht erfreut über diese Entscheidung seines Vizen, aber dessen und dem Glück seines Bruders wollte sich der Gummimensch nicht in den Weg stellen. Sanji wünschte, er hätte es getan... und auf der anderen Seite war er froh, nicht mit anzusehen müssen, wie Zoro mit dem Feuerfutzi glücklich wurde. Nicht, dass er ihm das nicht gegönnt hätte... nur wäre es ihm halt lieber gewesen, selbst derjenige zu sein, der dem Schwertkämpfer die Welt bedeutete. Der, für den Zoro sterben würde... aber dem war nicht so und würde auch nie sein!
So machte er Gute Mine zum bösen Spiel, lächelte leicht in die Runde, ehe er sich neben Nami setzte und ihr einen Kuss auf die Wange hauchte. Diese lächelte ihn verliebt an und lehnte sich leicht an seine Schulter. Lüge! Alles nur eine gottverdammte Lüge! Der Blonde liebte sie längst nicht mehr... vielleicht hatte er das auch nie getan. Doch stieß er sie nicht zurück oder sagte ihr die Wahrheit... nein, er legte einen Arm um sie und schnappte sich dann erstmal Kaffee, um wach zu werden. Sein Blick jedoch galt wie so oft in letzter Zeit, niemand anderen als..... Zoro... dieser lachte und scherzte allerdings lieber mit Ace. Schnell wandte der Koch seinen Blick wieder zu Nami, den Schmerz in seinem inneren ignorierend. Half ja doch nichts, so fing er mit seiner Freundin ein Gespräch an und beachtete den Grünen für den Rest des Frühstücks nicht mehr.
In den nächsten Nächten vor seinem großen Tag kam Zoro nicht mehr zu Sanji... dieser lag stundenlang neben Nami wach und vergoss bittere Tränen...
Tja, geholfen hatten sie nichts... kein Stück. Innerlich hatte Sanji das Gefühl zu sterben... und das tat wohl in diesem Moment wirklich ein Teil in ihm. Er saß mit den anderen in einer beschissenen Dorfkirche und durfte sich das Gelaber des Pfarrers anhören. Wie zum Teufel hatten Ace und Zoro es geschafft, dass der alte Knacker sie traute? Wie verdammt noch mal? Er hätte es verhindert... egal wie... Hauptsache er müsste sich jetzt nicht anhören, wie der Schwarzhaarige gerade ,Ja!' sagte. Das war's.... der Priester wandte sich an den Schwertkämpfer... /Nein... bitte nicht!/ flehte Sanji innerlich, als der Mann die Frage beendet hatte und Zoro zu einer Antwort ansetzte. Wieso? Wieso war das Leben so unfair?! Sanji liebte den Grünen doch... und jetzt... verlor er ihn... unwiderruflich...
Zu wissen, dass Zoro ihn nicht liebte... war schmerzhaft...
Zu wissen, dass Zoro Ace heiraten würde, war grausam...
aber zu sehen, dass dieser es tat... war unerträglich...
Zuviel... der Koch musste hier raus. Tränen rannen über seine Wange... dieses Wort wollte er nicht hören! Nicht aus Zoros Mund... nicht wenn er dort vorne mit dem Feuerfutzi stand. Ohne auf die Anderen zu achten, stürmte der Blonde aus der Kirche... immer weiter... nur weg... weg von der bitteren Realität...
Sanji wusste nicht, wie lange er gelaufen war, bis ihm die Tränen gänzlich die Sicht versperrten und er über einen Stein stolperte... doch fand er nicht die Kraft wieder aufzustehen und weiterzulaufen... der Blonde konnte nicht mehr. So blieb er liegen wo er war und weinte bitterlich. Er wollte Zoro nicht verlieren! Nicht so! Alles wäre ihm lieber gewesen, aber zu wissen, dass er jetzt sicher schon geantwortet hatte, lies das Herz des Koches endgültig zerbrechen... aus... vorbei... das war's....
"Du liebst ihn.... nicht war?"
Nami! Jene, die als letzte erfahren sollte, wie es um Sanjis Herz bestellt war, hatte es doch als erste gemerkt! Verflucht! Der Smutje zuckte zusammen, was aber nur ein erneutes Schluchzen auslöste... die Navigatorin ging neben ihrem Freund auf die Knie und legte ihm eine Hand beruhigend auf den Rücken.
"Warum hast du es mir nie gesagt? ........... Sanji?" - "Wie denn? Es sollte doch... nie jemand erfahren!" kam es leise und stockend von ihm.
"Denkst du wirklich, ich hätte nie gemerkt, wenn du bei ihm warst? Oder wenn er bei dir im Zimmer war? Glaubst du wirklich, ich bin so blind?"
Narr! Ja, genau das war Sanji! Nicht mehr und nicht weniger... ein gottverdammter Narr! Natürlich hatte es die Orangehaarige gemerkt, was hätte auch sonst passieren sollen? Glaubte er wirklich, etwas, dass sich über Monate hinweg gezogen hatte, blieb unbemerkt?
"Er hat nicht ,Ja' gesagt!" kam da die leise Stimme seiner Freundin...
Überrascht sah Sanji auf "Nicht?" - "Nein, er hat dich raus laufen sehen... deine Tränen... er hat sich bei Ace entschuldigt und ihm den Verlobungsring zurückgegeben, den anderen hat er gar nicht angenommen! Und ich denke, ich sollte euch jetzt allein lassen... meinen Segen habt ihr! Werde glücklich Sanji! Du hast es verdient!" - "Wie... allein lassen?" fragte der blonde Koch verwundert nach und setzte sich auf.... und ihm stockte der Atem......
"................... Zoro?" kam es leise von ihm, als er die Gestalt erkannte, die hinter Nami stand. Da war er... so wie er ihn kennen und lieben gelernt hatte. Der Schwertkämpfer wirkte kühl und gelassen aber Sanji sah sie... die einzelne Träne... die über dessen Wange lief....
".............. es tut mir Leid.... Sanji!"
Nackt, verschwitzt und glücklich lag der Smutje in den Armen von Zoro... ehrlich gesagt, war es das erste Mal, dass der Grüne ihn in die Arme genommen hatte, nach dem Akt und er genoss es! Genoss es wie nichts anderes auf der Welt. Nie wieder wollte Sanji dieses Gefühl missen, aber noch weniger würde er die letzten paar Stunden hergeben. Er hatte lange mit Zoro geredet... dort, wo er und Nami den Koch gefunden hatten. Vieles wurde klargestellt.... und etwas, was sich Sanji nicht mehr erträumt hatte, war geschehen... der Schwertkämpfer hatte ihm seine Liebe gestanden. Nicht nur, dass Zoro es seinem Geliebten gesagt hatte, nein! Etwas noch wertvolleres gab er dem Blonden, etwas, das sie in all den Monaten ihrer Affäre niemals ausgetauscht hatten.... einen Kuss... sanft und so unglaublich, wie Sanji noch nie einen bekommen hatte.
"Zoro?" - "....hm?" kam es leise zurück. "Versprich mir........ versprich mir, dass ich der Einzige in deinem Leben bleiben werde!" - "Ich schwöre es dir, mein Engel!" - "Ich mein es Ernst... Zoro! Ich wage zu behaupten, dass dich niemand so gut kennt wie ich... die Gespräche, welche wir geführt haben, als wir nicht mehr ganz nüchtern waren.... du hast mir Dinge über dich gesagt, die du ohne Alkoholeinfluss wohl niemals gesagt hättest.... und ich wage auch zu behaupten, dass niemand, nicht einmal Ace deinen Körper so gut kennt wie ich............
Es macht einen Unterschied, ob man einen Körper erforscht, um ihn anschließend durchzunehmen... oder ob man ihn langsam, vorsichtig und genüsslich erkundet... in dem Wissen, dass dieser einen danach lieben wird!"
"Wie meinen?" fragte der Grüne nun doch etwas verwundert nach.
"Ich kenne alle deine Schwächen..... Zoro! Seelische wie auch körperliche! Und um deine körperlichen Schwächen mache ich mir Sorgen..... reiche ich dir? Oder wirst du dir bald jemand suchen, der den Platz, den ich so lange bei dir einnehmen musste, übernimmt?"
"Niemals Sanji! Ich will und brauche nur dich! Das schwöre ich dir auf alles was du willst!"
"Schwöre auf deinen Traum.... auf dein Versprechen, welches du Kuina gegeben hast!"
".................. ich schwöre es auf meinen Traum.... und auch auf Kuina! Ich liebe dich Sanji.... und ich lass dich nie wieder gehen!" flüsterte Zoro Sanji leise ins Ohr und drückte ihn fest an sich. Der Blonde lächelte erleichtert und schmiegte sich an seinen Geliebten... seinen Freund..... seine Liebe!
"Zoro?"
".......hm?"
"Ich liebe dich auch!"
ENDE
joah... die Idee kam mir um 3 Uhr morgens... so sieht sie schwarz auf weiß aus... ehrlich gesagt, bin ich nur mit dem Ende zufrieden...
wär trotzdem nett, wenn ihr mir sagen würdet, was ihr davon haltet...
glg
