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Die 2. Chance

Ein neues Leben
von

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Epilog

Epilog
 

Rosette liegt mal wieder im Bett. Sie ist allein mit sich, aber das ist für sie nicht weiter wichtig. Immerhin gehen ihr die anderen Exorzisten aus dem Weg. Deshalb ist die Nonne sehr froh, dass sie im Zimmer bleiben kann.

Dabei sind schon vier Monate vergangen, aber alle machen ein Theater daraus. Für Rosette hat sich sehr viel verändert. Sie wird von allen gemieden und auch Chrono verhält sich ihr gegenüber anders. Rosette kann das ja sogar verstehen, doch dass auch Maria-Magdalena, ihre eigene Tochter, einen sehr großen Bogen um ihre Mutter macht, verletzt die Nonne sehr. Oft weint sie sich die Augen aus. Das fällt niemandem auf, weil Rosette eigentlich immer allein ist. Selbst in Sachen Liebe läuft nichts. Doch für Rosette ist das nicht so schlimm.
 

Chrono geht mal wieder zu seiner Tochter. Ihm ist natürlich aufgefallen, dass sich Rosette zurückgezogen hat. Er selbst kommt nicht mehr an sie ran und seine Tochter ist ihm auch keine große Hilfe mehr. Seufzend klopft er an die Tür des Kinderzimmers. „Komm rein, mein Papa.“, ruft das Mädchen. Chrono geht ins Zimmer und sieht, wie das Mädchen durchs Fenster sieht. „Papa, ich kann dir nicht helfen. Mama versucht erst gar nicht mit mir zu reden. Sie will nur allein sein.“, sagt Maria-Magdalena, ehe ihr Vater etwas sagen kann. Der junge Teufel setzt sich in einen Stuhl und seufzt schwer. „Das weiß ich auch. Sie verschließt sich vor jedem. Doch wen ich die Exorzisten im Orden sehe, dann ist das auch kein Wunder. Sie reden sehr schlecht über Rosette und wollen auch nichts mehr mit ihr zu tun haben. Nicht einmal Asu und Joshua wollen mit ihr reden. Tja und ich brauche es nicht einmal zu versuchen.“, erklärt Chrono. Maria-Magdalena geht ihrem Vater und legt ihren Kopf auf seinen Schoß. „Papa, wir müssen einfach Geduld mit ihr haben. Sie muss selbst mit sich fertig werden. Mama schafft das schon.“, flüstert Maria-Magdalena. Chrono streichelt ihr sanft über den Kopf. „Ich werde jetzt zu deiner Mutter gehen und mit ihr reden.“, sagt der lilahaarige Teufel und wartet, bis seine Tochter aufgestanden ist, dann steht er auf und geht zu seiner Frau. Diese ist voll neben der Spur. Rosette sieht ihren Mann kurz an, doch dann wendet sie sich von ihm ab. Davon lässt sich der Teufel aber nicht abschrecken. „Hallo Liebling. Wie geht es dir denn heute?“, fragt Chrono, der sich auf die Bettkante setzt und über ihre Wange streichelt. Rosette dreht ihren Kopf langsam den Teufel zu. „Hallo Chrono. Bist du auch mal da?“, murmelt sie vor sich hin. Diese Worte treffen den Teufel direkt ins Herz. „Es tut mir Leid das ich nicht immer für dich da bin. Du bist mir wichtig, Rosette.“ Am liebsten hätte die Nonne jetzt gesagt, dass er ihr viel sagen könne, es aber nie ernst meine, doch das verkneift sie sich. Stattdessen sieht sie den Teufel sanft an. „Ist das alles?“, fragt sie leise. Chrono fackelt nicht lange und legt sich zu ihr ins Bett. Er nimmt sie liebevoll in den Arm und streichelt ihr sanft über den Rücken. „Mein Schatz, wir haben schon seid vier Monaten kein Liebesleben mehr. Denkst du nicht, dass wir das ändern müssten?“, haucht er ihr ins Ohr. Da Rosette ihren Mann sehr liebt, möchte sie natürlich, dass sich alles wieder ändert. Sie möchte ein Liebesleben mit ihm haben. „Ich bin auch der Meinung, dass wir etwas ändern sollten.“, haucht sie ihm ins Ohr. Darüber freut sich der Teufel sehr. Er kuschelt sich ganz eng an seinen Engel und küsst ihn zärtlich. Rosette erwidert seinen Kuss nur zu gerne. „Mein Liebling, unsere Tochter möchte gerne noch einen Bruder.“, flüstert der Teufel, nachdem sie sich von einander gelöst haben. Rosette ist über dieses Geständnis etwas überrascht. „Unsere Tochter also. Aber was ist mit dir?“, fragt die Nonne. Chrono lächelt sie zärtlich an. „Ich würde auch noch gerne ein Kind mit dir haben.“, flüstert er ihr ins Ohr, doch dann sieht er sie fragend an. „Und was ist mit dir, Engelchen? Möchtest du denn noch Kinder haben?“, fragt er schließlich. Rosette sieht Chrono eindringlich an. „Ja, ich möchte noch Kinder von dir.“, flüstert sie schließlich. Auf diese Worte gibt es kein halten mehr, für den Teufel. Das Paar schläft, nach so langer Zeit, wieder mit einander.
 

Am nächsten Morgen erwacht Chrono sehr spät. Als er sich nach seiner Frau umsieht, muss er feststellen, dass sie nicht mehr da ist. Im ersten Moment denkt sich der Teufel nichts dabei und dreht sich wieder um, denn meistens geht Rosette morgens duschen oder sie ist bei ihrer gemeinsamen Tochter, doch dann fällt dem Teufel ein, dass Rosette seit mehren Wochen das Zimmer nicht verlassen hat. Chrono springt mir einem Satz in seiner Sachen und rennt, wie ein aufgescheuchtes Huhn, durch die Gänge des Ordens. Doch er kann seine Frau nicht finden. Der lilahaarige Teufel ist am verzweifeln. Niedergeschlagen geht er in den Speisesaal. ` Vielleicht hat sie ja Hunger bekommen. ´, denkt er und geht in den Saal. Doch statt Rosette dort zu finden, trifft er auf Asmaria, Joshua, Sathela, Storm, Sina und Elisabeth. „Guten Morgen, Chrono. Wie geht es dir denn so?“, fragt Sina sofort. Auch wenn sie nichts mehr von dem Teufel will, so will sie doch wissen, was mit dem Teufel ist. Sei es, wie er sich fühlt oder was ihn bedrückt.

Der Teufel lässt sich seufzend auf einen Stuhl sinken und sieht die Anderen an. „Mir geht es überhaupt nicht gut. Ich suche Rosette. Ich habe sie um ein Uhr früh das letzte Mal gesehen. Nun mach ich mir Sorgen. Sie hat keine Nachricht hinterlassen und ich kann sie nicht finden.“, erklärt Chrono. Bei Asmaria und Joshua läuten die Alarmglocken. „Was ist, wenn sie weggelaufen ist? Jeder macht einen großen Bogen um Rosette, weil sie bei Aion war.“ „Das müsst ihr gerade sagen! Ihr habt Rosette doch auch nicht unterstützt. Wann wart ihr mal bei ihr oder habt mit ihr geredet? Da braucht ihr euch nun wirklich keinen Kopf machen. Dann ist es auch kein Wunder, dass sie wegrennt, wenn nicht einmal ihre Familie hinter ihr steht.“, sagt der Teufel etwas laut und verlässt den Saal. Er ist total krank vor Sorge um Rosette. Chrono weiß, wer ihm jetzt noch helfen könnte. So schnell er kann, rennt er zu seiner Tochter, Maria-Magdalena.

Das Mädchen ist schon seid längerem wach. Sie ist total konzentriert und so mit ihren Kräften beschäftigt, dass sie ihren Vater gar nicht bemerkt. „Tut mir Leid, aber ich muss mit dir reden, mein kleines Prinzesschen.“, flüstert Chrono, damit Maria-Magdalena keinen Schreck bekommt. Doch das ist sinnlos, denn das Mädchen hat ihren Vater schon längst wahrgenommen. „Was kann ich denn für dich tun, Papa?“, fragt das Mädchen. Chrono setzt sich auf einen Stuhl und sieht seiner Tochter zu. Ein Lächeln schleicht sich auf seine Lippen. „Du kannst meine Gedanken sehen und die Fähigkeit in die Zukunft zu sehen hast du auch, also muss ich dir nicht sagen, wieso ich hier bin. Wo ist sie? Du hast sie doch schon die ganze Zeit über im Auge, nicht wahr?“, meint Chrono sanft. Maria-Magdalena wendet sich ihrem Vater zu und lächelt. „Ja, ich beobachte sie. Ist ja auch kein Wunder. Immerhin geht sie mir aus dem Weg und die Anderen machen es ihr nicht gerade leicht, die Sache mit Aion zu vergessen. … Aber, ich bin sehr froh, dass ihr mir meinen Wunsch, nach einem kleinen Bruder, entsprochen habt.“, gibt sie strahlend von sich. Chrono fällt fast aus allen Wolken. Er selbst hat es nicht gespürt, dass Rosette schwanger ist. Der lilahaarige Teufel hat auch nicht damit gerechnet, dass es so schnell klappt. Knallrot im Gesicht wendet er sich von seiner Tochter ab. „Wo ist Rosette, Prinzessin?“, fragt er aber noch. Das junge Mädchen sieht ihren Vater sanft an. „Sie ist irgendwo im Wald. Mama hat einen gewaltigen Vorsprung. Du solltest wissen, dass sie nie wieder hierher zurückkehren will. Außerdem will sie auch dich nicht sehen. Mama will mit ihrem früheren Leben nichts mehr zu tun haben. Die Gefahr, dass sie sich etwas antut, ist sehr groß. Du musst dich beeilen, Papa.“, sagt Maria-Magdalena. Chrono nickt ihr zu und rennt los. Leider kommt er nicht gerade weit. Der Teufel rennt genau in Pater Remington rein. „Nicht so stürmisch, Chrono.“, lacht der Pater. Chrono kann darüber aber nicht lachen. „Ich habe andere Dinge im Kopf.“, zischt der Teufel und rennt weiter. Der Pater sieht dem Teufel noch sehr lange nach, doch dann geht er Schulter zuckend zum Speisesaal. Dort wird er schon von Asmaria und Co. erwartet. „Oh, ich glaube, ich bin hier falsch.“, murmelt der Pater, als er die giftigen Blicke sieht. „Wo wollen Sie denn hin?“, zischt Joshua. „Ich glaube mich hat jemand gerufen.“, sagt der Pater. Er will schon die Flucht ergreifen, doch da stürzt sich schon Joshua auf den Pater. „So nicht! Wer ist denn schuld, dass wir Ärger mit Chrono haben? Wenn wir nicht auf Sie gehört hätten, wäre Rosette nicht weg!“, knurrt der Ex-Apostel rum. Dem Pater fällt fast alles aus dem Gesicht. „Aber, wieso hört ihr auch auf mich?“, fragt Juan. „Das wissen wir auch nicht, aber Sie haben doch sonst immer gute Ideen auf Lager.“, seufzt Asmaria. Pater Remington lässt sich am Tisch von Asu und Co. nieder und seufzt. „Wir sollten hier mal mit der Faust auf den Tisch hauen. Dieser sturköpfigen Exorzisten machen alles nur noch schlimmer.“, murrt der Pater und erhebt sich wieder. „Ich werde eure Hilfe gebrauchen können.“, sagt Juan noch und verlässt dann den Speisesaal. Ach Asmaria, Sathela, Joshua, Sina und Storm verlassen den Speisesaal und rennen durch den Orden um die anderen Exorzisten zur Vernunft zu bringen. Dafür trennt sich die Gruppe.
 

Rosette irrt durch den Wald. Sie weiß nicht mehr aus welcher Richtung sie gekommen ist, noch in welche Richtung sie gehen muss. Doch hält die Nonne nicht davon ab weiter zu gehen. Sie fühlt, wie sich Chrono nähert. Dies lässt die junge Mutter nervös werden. Sie rennt durch den Wald und stürzt dabei über eine Wurzel. Dabei verstaucht sie sich den Knöchel. „Verdammte Scheiße! Warum immer ich?“, brüllt sie rum. Dadurch verscheucht sie die ganzen Tiere im Umkreis von 500 Metern. Selbst Chrono hat sie gehört. Auf seinen Lippen schlecht sich ein Lächeln. ` Es gibt als auch noch Dinge, die sich nie ändern. ´, denkt der Teufel grinsend. Um nicht länger zu warten rennt er sofort los. Er ist so schnell, wie er kann.

Rosette richtet sich stöhnend auf und schleppt sich weg. Sie will nicht von Chrono gefunden werden. Die Nonne will gar nichts mehr mit ihm oder dem Orden zu tun haben. Sie selbst hat nicht einmal gemerkt, dass sie schwanger ist. Aber das spielt jetzt auch keine Rolle mehr für die junge Frau. Sie will nur noch die Flucht ergreifen, weil sie sich im Orden nicht mehr einleben kann. Und wohl fühlen tut sie sich bei niemand mehr. Das liegt aber an Rosette und an niemand anderen. Sie selbst kann sich die Sache mit Aion nicht verzeihen. Doch dadurch, dass ihr die Anderen das Gefühl geben, dass sie ihnen egal ist, will sie nur noch weg. Im Zimmer einschließen geht nicht mehr, weil Chrono dort immer zu ihr gelangen kann. Dabei will sie ihm auch aus dem Weg gehen. Die junge Frau kann es nicht mehr ertragen.

Rosette ist so in Gedanken, dass sie nicht auf den Weg achte und abstürzt. Sie fällt drei Meter tief und landet auf einen Felsvorsprung. Dabei verletzt sie sich ihren Kopf und fällt in ein Koma. Da die Nonne an einer Stelle liegt, die niemand findet, stehen ihre Überlebenschancen sehr schlecht. Aber das bekommt Rosette nicht mehr mit.

Chrono kommt an der Stelle an, an der sich Rosette den Knöchel verstaucht hat. Er bekommt Panik, weil ihr sonst was passiert sein kann. Deshalb ruft er sehr laut nach ihr, doch er bekommt keine Antwort. Chrono wäre aber nicht Chrono, wenn er jetzt schon aufgeben würde. Er hat zu viel durchgemacht, als dass er jetzt einfach aufgeben könnte. Und sein Wille lässt ihn auch nicht aufgeben. Dafür hat er zu viel mit Rosette erlebt.

Der lilahaarige Teufel versucht Rosette mit seinen Kräften zu finden, doch auch das bringt nichts. Seufzend überlegt er, wie er Rosette doch noch finden kann, aber er findet keinen anderen Weg. Dann fällt ihm ein, dass seine Tochter, Maria-Magdalena, vielleicht weiterhelfen kann. So schnell er kann rennt er sofort zurück zum Orden. Ohne auf jemanden Rücksicht zu nehmen, rennt er durch die Gänge, bis er ins Kinderzimmer kommt. Schnaufend reißt er die Tür auf und holt erst einmal Luft. „Hallo Papa. Du hast sie also noch immer nicht gefunden, ja? Das hört sich aber nicht gut an. Ich bin dir da aber auch keine große Hilfe. Ich kann dir nur sagen, dass sie in einer Schlucht liegt. Mehr sehe ich nicht. Tut mir Leid.“, sagt das Mädchen. Sie hat sich zu ihrem Vater gedreht, als dieser die Tür aufgerissen hat. „Das ist nicht schlimm. Du hast mir mehr geholfen, als du glaubst.“, versichert Chrono lächelnd. Da er nicht mehr kann, beschließt er sich erst einmal auszuruhen und dann weiter zu suchen. Egal wie schwer es ihm auch fallen mag, er braucht seine Kräfte. Diese Tatsache lässt den Teufel etwas zur Ruhe kommen. Er legt sich auf das Bett, in dem er noch vor wenigen Stunden mit Rosette gelegen hatte und sie verwöhnte. Schon der Gedanke daran schmerzt den Teufel, doch er bleibt stark. Chrono fallen die Augen zu. Er ist total erschöpft. Schon nach wenigen Augenblicken befindet er sich im Traumland. Er hat Albträume, dass kann nicht von der Hand weisen, denn er wirft sich von einer Seite zur anderen.
 

Asmaria sitzt in ihrem Zimmer und sieht aus dem Fenster. Sie hat Tränen in den Augen und fühlt sich ganz mies. ` Ich habe als Mutter versagt. Wie konnte ich meiner Tochter nur so aus dem Weg gehen. Dabei ist sie doch alles, was ich je wollte. Das werde ich mir nie verzeihen. ´, denkt die Nonne. Joshua kommt ins Zimmer und umarmt seine Frau. „Leg dich hin, Schatz. Du machst dich noch kaputt, wenn du weiter nur an die Fehler denkst und sie dir zu Herzen nimmst.“, flüstert er ihr ins Ohr. Asu wendet ihren Kopf Joshua zu und sieht ihm direkt in seine himmelsblauen Augen. So kann ihr Mann sehen, dass Asmaria am weinen war. Er geht auf die zu und schließt sie fest in seine Arme. „Mach nicht so ein Gesicht. Du hast nicht allein die Schuld daran. Wir haben alle versagt.“, flüstert er ihr zu. Asmaria klammert sich an Joshuas Hemd und weint sich aus. Ihr ist das alles über den Kopf gewachsen. Bisher wollten beide nur das Beste für Rosette, doch damit haben sie die junge Nonne nur verletzt. Joshua legt seinen Kopf auf den von Asmaria und streichelt ihr beruhigend über den Kopf. Plötzlich klopft es an der Tür. Joshua hebt seinen Kopf und starrt die Tür an. „Wer ist denn da?“, fragt er schließlich, weil das Klopfen nicht nachlassen will. „Ich bin es, Josh.“ „Komm ruhig rein.“, erwidert nun Asu, die sich schnell die Tränen weggewischt hat.

Die Tür geht auf und der ältere Sohn kommt in den Raum. „Ich störe doch nicht, oder?“, fragt er vorsichtig. Asu und Joshua schütteln mit dem Kopf. „Dann bin ich ja beruhigt. Also, ich muss mit euch reden. Man hat mir gerade gesagt, dass Rosette vermisst wird. Maria-Magdalena kann ihre Mama auch nicht ausfindig machen.“ Asmaria wird weiß wie die Wand. „Was? Und Chrono?“, fragt die völlig geschockt. Die Nonne muss sich erst einmal setzen, um nicht umzukippen. Josh setzt sich ihr gegenüber und schüttelt mit dem Kopf. „Er hat sie auch noch nicht gefunden. Chrono sucht aber weiter. Doch die Chancen, dass man Rosette noch rechtzeitig findet, ehe Bären oder sonst etwas auf Rosette aufmerksam werden, ist sehr gering. Mein Schwager braucht unsere Hilfe. Auch wenn er es nicht zugeben will, so muss er einen Suchtrupp zusammenstellen. Dazu ist dieser Sturbock nur viel zu stur, um es einzusehen oder zu fragen. Also helfe ich ein bisschen nach. Macht ihr mit?“ Ohne groß nachzudenken stimmen Asmaria und Joshua zu. Sie würden selbst über Leichen gehen, wenn es um Rosette geht. Josh nickt ihnen verstehend zu und erhebt sich. „Wir treffen uns in 20 Minuten unten im Hof. Ich muss noch zu den Anderen gehen und sie fragen. Pater Remington sorgt erst einmal dafür, dass die anderen Exorzisten wieder zur Vernunft kommen und endlich wieder mit Rosette reden. Das ist zwar keine leichte Aufgabe, aber der Pater meint, dass dies der Grund dafür war, dass Rosette abgehauen ist. Schließlich hat sie niemand beachtet. Und in solchen Sachen ist meine kleine Schwester sehr empfindlich. Sie nimmt sich sonst nichts zu Herzen, aber wenn man sie nicht beachtet, ist es anders. Aber das wisst ihr ja sicher besser als ich. Also dann, bis gleich.“ Mit dieser ellenlangen Rede macht sich der Stammhalter aus dem Staub. Asmaria und Joshua sehen ihm mit offenem Mund nach. So viel, wie er über Rosette weiß, macht er seinen Eltern ganz schön Angst. Immerhin war er schon fast aus dem Haus, als Rosette geboren wurde. Und wirklich beschäftigt hatte er sich auch nicht mit ihr. Okay, er hat sie verteidigt und mit ihr viel unternommen, aber gespielt oder desgleichen, hat er nie.

„Unser Sohn erstaunt mich immer wieder.“, meint Joshua nach einiger Zeit. Asmaria nickt zustimmend. Auch für sie ist es ungewohnt, dass Josh so in seiner Bruderrolle aufgeht. Doch auf eine Art ist das auch süß. Es beweist, dass Rosette ihm etwas bedeutet. Asmaria macht sich frisch und stattet sich dann mit Taschenlampe und erste Hilfe Sachen aus. Auch Joshua tut dies. Dann verlassen beide das Zimmer. Die 20 Minuten sind schnell vorbei und ihr Sohn lässt noch Tote aufstehen, wenn Asu und Joshua nicht rechtzeitig kommen. Schließlich hat er sie ja nicht umsonst so zu getextet. Außerdem hat es ja auch geholfen, denn so hat er seine Eltern endlich wachgerüttelt. Das Ehepaar hat nämlich schon fast nichts mehr gemerkt.
 

Draußen steht schon fast der halbe Orden und wartet auf Asmaria und Joshua. „Wo habt ihr denn gesteckt? Wir warten schon fast fünf Minuten auf euch.“, pflaumt Josh los. „Ja, doch. Wir wissen, dass es zu spät ist. Es tut mir auch furchtbar Leid.“, verteidigt sich Joshua. Auch Asmaria entschuldigt sich bei den Anderen. „Nicht so schlimm. Lasst uns endlich gehen. Rosette wird schließlich nicht von allein zurückkommen.“, sagt Sathela und stampft los. Josh folgt seiner Freundin. Kaum vorstellbar, dass er ihr noch immer keinen Antrag gemacht hat, obwohl sie sich lieben und schon über Hochzeit und Familie gesprochen haben. Selbst Asmaria und Joshua warten schon darauf. Sie können sich gar nicht vorstellen, dass ihr Sohn zu feige ist, um seine Angebetete zu fragen. Das Ehepaar macht sich schon sorgen, ob sie etwas ihn ihrer Erziehung falsch gemacht haben, dass er sich zu fein vorkommt, um Sathela endlich zu fragen.

„Sagt mal, wo seid ihr eigentlich mit euren Gedanken, Vater und Mutter?“, fragt Josh, der sich etwas zurück fallen lassen hat, weil seine Eltern gar nicht auf dem Weg achten. Das Ehepaar schreckt aus seinen Gedanken und sieht sich erschrocken um. „Hallo? Erde an Mama und Papa. Wir sind gerade auf einer Rettungsmission. Wir brauchen jeden Mann!“, knurrt Josh und geht beleidigt nach vorne, an die Spitze. Der junge Mann führt die Gruppe schweigend in den Wald. Dort werden sie in kleine Gruppen eingeteilt. Dann wird der Wald in Sektoren eingeteilt, die unter die kleinen Gruppen verteilt sind. Nach einer viertel Stunde, in der Einleitungen und Vorgehensweisen besprochen werden, geht die Suche los. Joshua geht mit vier Exorzisten, die vom ersten Rang sind, in den Norden. Asmaria und fünf Exorzisten, vom zweiten Rang, gehen in den Süden. Josh und einige Exorzisten vom dritten Rang gehen in den Westen und Sathela geht mit weiten Exorzisten des zweiten Ranges in den Osten. Sina macht sich nach Nordosten auf, während Storm nach Südosten gehen. Pater Gilliam geht nach Südwesten und Pater Remington geht nach Nordwesten. Jeder der vier hat auch noch Exorzisten bei sich, damit sie ein größeres Areal abgrasen können.
 

Während Chrono und der gesamte Orden nach Rosette suchen, teleportiert sich Maria-Magdalena zu dem Abhang, in dem sich Rosette befindet. Da die Nonne noch immer ohne Bewusstsein ist, kann sie auf Rufe nicht reagieren. Selbst wenn sie wach wäre, würde sie nichts sagen. Da ihre Tochter, Maria-Magdalena, das weiß, macht sie sich gar nicht die Mühe, um nach ihrer Mutter zu rufen. Das Mädchen konzentriert sich auf den Abhang und denkt dabei an ihre Mutter. Schnell kann sie ihre Mutter ausfindig machen. Sie fliegt zu dem Felsvorsprung, auf dem ihre Mama liegt und setzt sich neben sie. Maria-Magdalena untersucht ihre Mutter, ob sie sich verletzt hat. Dabei fällt ihr auf, dass sie sich den Knöchel verstaucht hat und dass sie eine Platzwunde an der Stirn hat.

Um ihre Verletzungen zu versorgen, teleportiert sich das junge Mädchen mit ihrer Mama in den Orden zurück. Dort versteckt das kleine Mädchen ihre Mama. Irgendwie gönnt sie es den Exorzisten, dass sie bis zum umfallen nach Rosette suchen. Schließlich haben sie ihre Mutter gemieden und sie dazu gebracht, dass sie den Orden verlassen hat. Maria-Magdalena wird ihrem Vater auch verschweigen, dass sie ihre Mama gefunden hat. Er hat es auch nicht anders verdient. Immerhin hat auch er sie vernachlässigt. „Keine Angst, Mama. Ich werde mich um dich kümmern. Papa weiß von nichts. Und auch die Anderen haben keine Ahnung, dass ich dich gefunden habe.“, flüstert Maria-Magdalena ihre Mutter zu. Selbst wenn Rosette ihre Tochter nicht hören kann, so will die Kleine doch, dass ihre Mutter spürt, dass sie immer für ihre Mama da ist. Was keiner weiß ist, dass Maria-Magdalena neben ihrem Zimmer noch ein kleines Versteck hat. In dieses Versteck bringt sie ihre Mama und versorgt ihre Wunden. Danach legt sie ihre Mama ins Bett und packt ihr ein Tuch auf die Stirn. Daraufhin geht das junge Mädchen in die Küche, um ihre Mama zu versorgen, wenn sie wieder aufwacht. Nebenbei sorgt sie dafür, dass niemand ihre Mama aufspüren kann. Schließlich kann Chrono ihre Aura wahrnehmen. Doch Maria-Magdalena hat das je verhindert.

Nachdem sie wieder im Zimmer ist, kommt Chrono nach Hause. Er ist am Rande seiner Nerven angekommen. Sein erstes Ziel ist die Dusche. Dort versucht er sich wenigstens ein bisschen zu entspannen. Doch Chrono kommt einfach nicht zur Ruhe. Er macht sich wahnsinnige Sorgen um Rosette. Der lilahaarige Teufel hat den Abhang ganz genau unter die Lupe genommen und trotzdem hat er keine Spur von seiner schwangeren Frau gefunden. Diese Tatsache macht den Teufel noch wahnsinnig. Nach gut einer Stunde ist er fertig mit Duschen. Er wickelt sich ein Handtuch um die Hüfte und geht in sein Zimmer. Schon als der die Tür öffnet, kommt ihm das Zimmer so groß und leer vor, ohne Rosette. Seufzend schließt er die Tür und geht zu seiner Tochter. Er kann es nicht ertragen allein zu sein. Vorsichtig klopft er an die Tür des Kinderzimmers. Schon nach wenigen Minuten kommt das lang ersehnte „Herein!“ Chrono macht die Tür auf und geht rein. „Entschuldige bitte die Störung, Schatz, aber ich kann im Moment nicht allein sein. Deine Mama fehlt mir so sehr. Ich habe sie einfach nicht finden können. Nun mache ich mir nur noch mehr sorgen.“, jammert Chrono seiner Tochter die Ohren voll.

Am liebsten würde Maria-Magdalena ihrem Papa sagen, dass sie ihre Mama bei sich hat, doch will sie, dass ihr Papa noch etwas leidet. Deshalb legt sie ihren Kopf auf seine Oberschenkel und versucht ihn zu beruhigen. „Papa, alles wird gut. Mama geht es bestimmt gut. Vielleicht hat sie sich von Wild versteckt und deshalb hast du sie vielleicht nicht gefunden.“, sagt das Mädchen. Chrono staunt nicht schlecht, als ihm klar wird, dass sie immer intelligenter und hübscher wird. „Du wirst deiner Mama immer ähnlicher.“, flüstert Chrono seiner Tochter zu. Das Mädchen springt auf und strahlt. „Danke Papa. Aber von dir habe ich auch einiges.“, lacht das Mädchen und sieht ihren Vater sanft an. Chrono lächelt leicht. In den letzten Tagen hat er kaum gelächelt. Dafür hatte er keine Nerven, denn seid Rosette weg ist, ist ihm endlich klar, dass er ohne die Nonne nicht auskommt. „Stimmt, von mir hast du auch so einiges, aber so kommst du ganz nach deiner Mutter. … Sie fehlt mir so.“, jammert Chrono rum. Maria Magdalena legt eine Hand auf die Schulter von ihrem Papa und lächelnd aufmunternd. „Leg dich etwas hin. Du bist total erschöpft. Mama würde sich das nie verzeihen, wenn du wegen ihr krank wirst.“, flüstert das Mädchen. „Du hast Recht. Gute Nacht, Maria Magdalena.“ „Nacht Papa. Und erhol dich richtig, hörst du?“, fragt sie, doch da ist der Teufel schon aus dem Zimmer verschwunden. Seufzend wendet sich Maria Magdalena von der Tür ab und geht zu ihrem Geheimversteck, wo sie ihre Mama versteckt hält, damit sie niemand findet.

Wie auf Federn, schleicht sich das Mädchen an ihre Mama ran, die noch immer ohne Bewusstsein ist. Mittlerweile hat sie aber kein Fieber mehr. Das beruhigt das Mädchen schon etwas. Sie legt Rosette aber trotzdem noch kalte Umschläge auf die Stirn. Für Maria Magdalena wird es langsam zu einem Rätsel. „Mama, willst du denn nicht wieder zu mir und Papa zurückkommen? Du darfst nicht vergessen, dass du meinen kleinen Bruder in die trägst.“, flüstert das Mädchen aufgebracht. Sie macht sich Sorgen und dann kommt auch noch Angst dazu. Dann hält sie es nicht mehr neben ihrer bewusstlosen Mama aus. Wie von der Tarantel gestochen rennt sie in die Bibliothek. Durch das laute gepolter von Maria Magdalenas Schritten, wacht Chrono auf. Der Teufel fällt fast aus dem Bett, so laut war es in dem Zimmer, in dem Chrono lag. Verwundert schaut sich der Teufel um, als er vor der Tür steht. „Was war das denn?“, fragt er stirnrunzelnd. Da er keine Antwort bekommt, geht er in Maria Magdalenas Zimmer, um zu sehen ob es seinem kleinen Mädchen gut geht. Dabei fällt ihm auf, dass eine Tür, die im Zimmer ist, sperrweit aufsteht. Weil er seiner Tochter aber nicht hinterher spionieren will, verlässt er das Zimmer und geht in die Bibliothek, wo er auf seine Tochter trifft. „Ach, du bist hier, Liebling. Weißt du eigentlich, dass in deinem Zimmer eine Tür offen steht?“ Maria Magdalena versteinert sofort, dabei lässt sie das Buch fallen, in dem sie gerade gelesen hatte. Chrono kniet sich hin und hebt das Buch auf. „Ein Buch über Ohnmacht? Wieso interessierst du dich den dafür?“, fragt Chrono nach. Das Mädchen fasst sich wieder und dreht sich zu ihrem Vater um. „Ich hatte eine Vision von Mama. Sie ist ohnmächtig und wacht nicht auf. Deshalb kann sie dir auch nicht antworten, wenn du nach Mama rufst.“, erklärt Maria Magdalena. Chrono seufzt schwer. „Du bist wie deine Mutter. Die kann auch nicht lügen. Wieso lügst du mir ins Gesicht? Ich dachte eigentlich, dass ich dir nie einen Grund dafür gebe, dass du mich einmal anlügst. Was habe ich falsch gemacht? Sag es mir bitte!“, sagt Chrono. Er klingt nicht nur verletzt, sondern auch enttäuscht. Maria Magdalena fühlt sich total schmutzig. „Es tut mir Leid, Papa. … Ich wollte dich nicht verletzen, aber einiges stimmt. Mama ist wirklich ohnmächtig. Sie wacht einfach nicht auf.“, brüllt das Mädchen. Ihre Augen füllen sich mit Tränen, als sie die Bibliothek verlässt.

Chrono sieht ihr noch lange nach. Obwohl seine Tochter ihn angelogen hat, kommt er sich so schmutzig vor. Er bereut es, seine Trauer an seiner Tochter ausgelassen zu haben. Seufzend wendet er sich dem Buch zu, dass Maria Magdalena fallen lassen hat. Mit diesem medizinischen Buch setzt er sich auf das Sofa, das in der großen Bibliothek steht. Da er nicht weiß, worüber sich seine Tochter informiert hat, liest er sich das Kapitel über Ohnmachtsanfälle durch, wobei er daraus auch nicht schlauer wird. Seufzend schmeißt er das Buch in die nächste Ecke und steht auf. In der Bibliothek findet er auch keine Ruhe, deshalb geht er wieder in sein Zimmer, wo er sich anzieht und sich dann aufs Bett schmeißt. Dort hängt er seinen Gedanken nach. Diese Gedanken kreisen hauptsächlich um seine Frau und seine Tochter. Dann kommt noch dazu, dass Rosette von ihm schwanger ist und einen Jungen in sich trägt. ` Wo ist sie bloß? Ich mache mir Sorgen. Und meine Tochter lügt mir frech ins Gesicht. … Sie kommt immer mehr nach Rosette. Das beunruhigt mich. Ich hoffe nur, dass sie eines Tages einmal einen Mann findet, der sie glücklich macht und der, wie ich, erkennt wann sie lügt. Sonst spielt sie die Herren an die Wand. Obwohl, wer meine wunderschöne Tochter haben will, kann schon durch die Hölle gehen. Mir ist alles Recht, doch meine Tochter gebe ich nicht so einfach her. ´ Bei diesem Gedanken schleicht sich ein Grinsen auf sein Gesicht. ` Ja, ja. Sie wird ihrem Mann, den sie später einmal hat das Leben sehr schwer machen. Das freut mich. Der Mann, der meine Tochter verdient, muss erst noch geboren werden. Ich werde niemand an meinem Engel lassen, solang ich nicht sicher bin, dass sie bei ihm in guten Händen ist. ´, denkt Chrono und grinst noch breiter. Er richtet sich langsam auf und geht in seinem Zimmer auf und ab. In seinen Gedanken kreist sich alles um Rosette. ` Gib mir doch ein Zeichen, Schatz. Wo kann ich dich finden? Wie lang willst du mich noch quälen und leiden lassen? Rosette, ich brauch dich. Ohne dich bin ich ein nichts! ´, denkt er Teufel aufgebracht.

Chrono ist so in Gedanken, dass er erst gar nicht hört, wie laute Geräusche aus Maria Magdalenas Zimmer dringen. Doch als der Teufel gegen den Besenstil rennt, der mitten im Zimmer steht, wird er aus den Gedanken gerissen und hat deshalb wieder ein offenes Gehör für Geräusche, die sehr verdächtig sind. Chrono packt die Sorge um seine Tochter, also rennt er zu ihrem Zimmer, wo er einfach reinplatzt und nach seiner Tochter Ausschau hält. Doch leider findet er sie nicht. Plötzlich steigt die Angst in ihm wieder auf. Chrono hat Angst, dass er schon weder eine Person verliert, die ihm alles bedeutet. „Maria Magdalena, wo bist du? Antworte!“, brüllt er rum. Doch von seiner Tochter bekommt er keine Antwort.
 

Asmaria ist mit ihrer kleinen Gruppe schon fast durch, mit ihrem Sektor. Allerdings haben sie keinerlei Spur von Rosette gefunden. Seufzend macht die Gruppe auf einer Lichtung Stopp. Asu nimmt ihr Funkgerät und spricht rein. „Joshua, Sathela könnt ihr mich hören?“ „Ja.“, kommt es gleichzeitig von den Personen, die Asmaria angesprochen hat. „Hier ist nichts. Unser Sektor ist durch, aber wir haben niemanden gefunden. Sollen wir die Suche abbrechen, oder weiter suchen?“ „Es wird weiter gesucht. Irgendwo muss sie doch sein.“, mischt sich Josh ein. „Das schon, aber die Nacht bricht gleich rein und dann finden wir gar nichts mehr. Wir können ja Morgen weitersuchen.“, spricht Sina ins Funkgerät. „Aber wenn wir sie nicht bald finden, wird sie erfroren sein. Oder wilde Tiere fressen meine Schwester auf. Schon der Gedanke, lässt mich weitermachen.“, knurrt der junge Mann, Josh Hendric, ins Funkgerät.

Asu und der Rest des Suchtrupps hören auf zu nörgeln und suchen weiter. Schneller als ihnen lieb ist, bricht die Nacht über sie herein. Aus diesem Grund setzen sie die Suche morgen früh fort und gehen nun nach Hause. Josh passt das Ganze gar nicht. Und auch Remington ist von dieser Idee nicht angetan, aber in seinem Zimmer wartet ja eine wunderschöne Katzenteufelin, die auf seine Rückkehr wartet.

Mit hängendem Kopf kehren sie alle nach Hause zurück. Alle sind enttäuscht darüber, dass sie nicht mehr für Rosette tun kann. Selbst Asmaria und Joshua sind geknickt. Für das Paar ist es das schlimmste, das sie nicht einmal Interesse daran zeigen, dass sie ihre Tochter suchen müssen.

Als alle im Orden sind, gehen sie sofort duschen. Auch Asmaria ist unter der Dusche. Die Ex-Apostel steigt in die Dusche und dreht das heiße Wasser auf, dass sie sich über den Körper laufen lässt. „Herrlich.“, flüstert sie leise. Die Frau ist von der Suche total durchgefroren. Durch das heiße Wasser erwärmt sich ihr Körper langsam wieder. Deshalb bleibt sie aber auch eineinhalb Stunden unter der Dusche. Daraufhin wickelt sie sich in ihren Bademantel ein und geht ins Schlafzimmer. Asu ist total erschöpft und gar nicht gut drauf. Außerdem mag sie heute Abend keine Gesellschaft. Das bekommt auch Joshua zu spüren. „Komm, lass uns noch etwas reden, Schatz?“, meint Joshua, doch ein Blick von der Nonne reicht, um den Exorzisten zum Schweigen zu bringen. Daraufhin geht sie schnurstracks ins Bett. Asu ist kaum im Bett, da fallen ihr auch schon die Augen zu. Joshua folgt ihr kurze Zeit später. Doch im Gegensatz zu Asmaria, liegt er noch stundenlang wach, ehe auch er endlich einschläft. Bei den Anderen ist es aber auch so. Bis auf Josh. Der junge Mann ist so mit den Nerven am Ende, dass er gar nicht zur Ruhe kommt. Er macht sich große Sorgen um seine geliebte kleine Schwester.

Am nächsten Morgen wacht Asmaria als erstes auf. Sie geht zu ihrer Enkelin, weil sie etwas mit ihr besprechen möchte. Außerdem will sich Asu davon überzeugen, dass es ihrer Enkeltochter gut geht. In den letzten Tagen musste die Nonne feststellen, wie auch alle anderen, dass Maria Magdalena Zusehens nach Rosette kommt. Da Asmaria auch vermutet, dass Maria Magdalena den Charakter ihrer Mutter geerbt hat, macht sie sich Sorgen. Mit schnellen Schritten macht sie sich auf den Weg. Als sie dann, nach einer viertel Stunde, vor dem Zimmer ihrer Enkeltochter steht, bekommt sie Zweifel. Als erstes lauscht sie nach Geräuschen von innen und dann öffnet sie die Tür einen Spalt und stellt fest, dass ihre Enkelin noch tief und fest schläft. Wahrscheinlich ist für sie alles zu viel gewesen. Das nimmt zumindest Asmaria an. Sie weiß ja nicht, dass Maria Magdalena sich heimlich um ihre Mama kümmert. Deshalb ist sie so furchtbar erschöpft und schläft erst mal aus. Gestern Abend wäre es fast aufgefallen, dass sie sich um ihre Mama kümmert. Chrono ist in das Zimmer seiner Tochter geplatzt, als sie gerade in das Geheimzimmer verschwunden ist. Natürlich hat sich der Teufel Sorgen gemacht und ist ihr deshalb gefolgt. Ein Glück, für Maria Magdalena, war es, dass sie noch kein Licht angemacht hatte, sonst hätte Chrono seine Frau erblickt. Maria Magdalena konnte ihren Vater gerade noch rechtzeitig wahrnehmen und wegbringen. Chrono war davon zwar nicht gerade begeistert, aber er hat es über sich ergehen lassen. Danach ist Maria Magdalena todmüde in Bett gefallen und sofort eingeschlafen.

Asmaria schließt die Tür und geht wieder zurück in ihr Zimmer, wo Joshua sich im Bett wühlt. Als Asu das sieht, legt sie sich zu ihm und kuschelt sich an ihren Mann. Da Joshua nicht sofort eingeschlafen ist, ist er nun noch immer im Traumland. Wenn es nach Asu ginge, dann würde ihr Mann den ganzen Tag schlafen können, doch Josh, der Sohn von beiden, sieht das ein wenig anders. Er will seine Schwester finden und schmeißt deshalb alle Helfer schon um sieben Uhr früh aus dem Bett. Klar, dass diese Aktion nicht bei allen auf Zustimmung trifft, aber niemand beschwert sich öffentlich. Sie haben ja auch alle Angst, dass Josh ihnen den Kopf abreißt. Denn dazu wäre der junge Mann sicher in der Lage, wenn es um seine über alles geliebte kleine Schwester geht. Das wissen auch Joshua und Asmaria. Der Exorzist und Pater, Joshua, schläft fast im Stehen ein und doch beschwert er sich nicht und sucht den Wald weiter ab. Leider kann ihm seine Frau nicht helfen, denn die ist genau in der anderen Richtung, als er. Doch zu aller Freude, hilft heute Sheeda mit. Sie hat es satt, im Orden zu warten, denn wenn Juan nach Hause kommt, ist er immer total müde und hat keine Zeit für sie. Deshalb versucht sie ihm so Nahe zu sein. Juan ist von dieser Idee nicht gerade begeistert, weil er Sheeda nicht in Gefahr bringen will. Dabei sind die Teufel vernichtet und Sheeda droh von deren Seite keine Gefahr mehr. Doch das will Juan nicht wissen.
 

Die Sonne fällt ins Schlafzimmer und kitzelt den jungen Mann in der Nase. Dieser lässt sich nicht ärgern und dreht sich um. Seine Hand fängt an sich zu bewegen. Er sucht nach jemand. Da er diesen jemand nicht findet, erwacht er schließlich. Wieder einmal sieht er sich, mit Tränen in den Augen, um. „Verdammt. Und ich habe so gehofft, dass es ein Traum war, dass sie nicht bei mir ist. Ich fühle mich so leer und allein.“, flüstert der junge Mann in seine Hände, die er sich auf das Gesicht gelegt hat. Nach einigen Minuten fängt er sich wieder und geht ins Bad um sich frisch zu machen. Mit beiden Händen spritzt er sich Wasser ins Gesicht und sieht dann in den Spiegel. Was er dort drin sieht, lässt ihn erschrecken. Der junge Mann hat dicke Augenränder unter den Augen. Dabei hat er immer geschlafen.

Chrono, so der Name des jungen Mannes, lässt sich etwas Wasser in die Wanne und steigt hinein. Dies tut er, um sich ein bisschen aufzuheitern und zu entspannen. Doch wirklich gelingen mag es ihn nicht. Seufzend steigt er schon nach fünf Minuten aus der Wanne. Sofort greift der Teufel nach einem Handtuch, das ganz in der Nähe über einem Bügel hängt. Dieses Handtuch wickelt sich Chrono um die Hüfte und geht daraufhin ins Schafzimmer, wo er sich einige neue und frische Sachen aus dem Schrank nimmt und sie schließlich auch anzieht. Daraufhin macht er das Bett und säubert das Bad, das er eingesaut hat. Dafür braucht er gut eine Stunde. Als er dann fertig ist, versucht er sein Glück bei seiner Tochter, die schon längst wieder wach ist.

„Morgen Papa.“, sagt das Mädchen, als ihr Vater die Tür einen Spalt breit öffnet. „Morgen, meine kleine Prinzessin. Wie geht es dir heute Morgen?“ Maria Magdalena lächelt ihren Vater sanft an. „Mir geht es gut, aber dir scheint es schlecht zu gehen. Hast du mal in den Spiegel gesehen?“, fragt das Mädchen. Chrono seufzt schwer. Er geht ins Zimmer und setzt sich erst einmal in einen Stuhl. „Ich hatte heute schon das Vergnügen, in den Spiegel gucken zu müssen. Glaub mir, ich habe einen ganz schönen Schreck bekommen. Aber ich habe mich schon daran gewöhnt. Ich vermisse deine Mama. Vielleicht sehe ich deshalb so mitgenommen aus.“, lässt Chrono verlauten Maria Magdalena bekommt leicht Mitleid mit ihrem lieben Papa, doch möchte sie ihn noch etwas schmoren lassen. Das ist zwar gar nicht so leicht, aber unmöglich ist es auch nicht. Chronos Tochter setzt sich neben ihrem Vater in einen Stuhl und sieht raus. „Sag mal, Papa. Wollen wir nicht mal gemeinsam raus gehen und etwas frische Luft schnappen? Oma, Opa und alle anderen suchen nach Mama.“, meint das Mädchen und sieht verträumt raus. Chrono sieht sie von der Seite aus abschätzend an. Nach einer kurzen Zeit, in der er überlegt, gibt er sich doch geschlagen und stimmt zu. Maria Magdalena macht Luftsprünge vor Freude. „Jaaa toll. Dann kommen wir auf andere Gedanken und haben wieder einen klaren Kopf für die Suche nach Mama.“, sagt das aufgedrehte Mädchen. Chrono muss über diese aufgedrehte Art seiner Tochter lachen. Dies ist sein erstes Lachen, nachdem er so verzweifelt gestern heim gekommen ist. Diese Tatsache lässt auch Maria Magdalena etwas unbeschwerter sein. Dies scheint auch auf Chrono abzufärben, denn auch er ist wieder unbefangen. „Na los, lass uns raus gehen, ehe es wieder regnet.“, sagt Chrono und schnappt sich die Hand seiner Tochter. Gemeinsam rennen sie durch alle Gänge des Ordens und dann nach draußen, in den Garten. Erst dort lässt Chrono seine Tochter los. Das Mädchen sieht sich um und fängt an zu strahlen. „Hier müssen wir unbedingt mal mit Mama her. Hier ist es wunderschön. … Warum habe ich dass noch nie gesehen?“, fragt sie ihren Papa, der sich auf eine Bank gesetzt hat und seine Tochter beobachtet. „Na ja, Rosette und ich hatten sehr viel zu tun und außerdem ist sie dann von Aion entführt worden. Daraufhin kam der Kampf mit ihm und seitdem ist deine Mama, wie ausgewechselt. Ich weiß auch nicht, wieso das so gekommen ist, aber nun ist sie weg und keiner weiß, wo sie steckt. Aber wenn Mama wieder bei uns ist, dann werden wir öfters hierher kommen. Außerdem bist du bald ja nicht mehr allein. Mama und ich haben dir deinen Wunsch erfüllt und dir einen Bruder geschenkt, auch wenn er noch nicht auf der Welt ist.“, erklärt der lilahaarige Teufel seiner Tochter. Diese schließt die Augen und lächelt. „Papa, ich weiß, wie man Kinder macht. Ich bin zwar klein, aber ich bin nicht dumm!“ „Tut mir Leid, Kleines. Ich habe dich etwas unterschätzt. Dabei bist du doch meine und Rosettes Tochter. Deine Intelligenz hast du von mir, aber den Dickkopf und die Liebenswürdigkeit von Rosette. Du bist das Beste, das uns passieren konnte. Glaub mir, deine Mama ist sicher sehr stolz auf dich, so wie ich es bin.“, sagt der lilahaarige Teufel und tätschelt seine Tochter auf dem Kopf. „Danke Papa. Du und Mama sind die Besten. Ich freue mich schon, wenn Mama wieder da ist. Ich möchte ihr sagen, wie sehr ich sie liebe.“, erwidert das Mädchen und strahlt ihren Papa an. „Weißt du, wenn du lachst, siehst du aus, wie deine Mama. Ihr Lächeln hat mich schon immer verzaubert. Deshalb habe ich mich wohl in sie verliebt. Rosette hat ein ganz besonderes Lächeln für mich aufgesetzt. Bei diesem Lächeln bin ich immer dahin geschmolzen.“, sagt Chrono, während er verträumt in den Himmel sieht. Maria Magdalena wird von seinen Worten ganz rot im Gesicht. Verlegen sieht sie zu Boden. „Hey, nicht verlegen werden Maria Magdalena. Deine Mutter und ich haben uns sehr lieb. Nichts kann das ändern. Ich würde nur gerne wissen, wie sich deine Mutter in mich verliebt hat. Sie sagt zwar immer wieder, dass es Liebe auf dem ersten Blick war, aber trotzdem muss mehr dahinter stecken.“, murmelt Chrono vor sich hin. „Mama wird schon ihre Gründe haben. Sag mal, hast du ihr jemals erzählt, weshalb du dich in sie verliebt hast? So wie ich dich kenne, hast du es nicht mit einer Silbe erwähnt. Also wirklich, Papa. Da brauchst du dich nicht zu wundern, dass sie geschwiegen hat. Du hättest doch den Anfang machen können.“, stutzt Maria Magdalena ihren Vater zu Recht. Dieser sieht auf den Boden. „Du hast ja Recht. Wenn sie wieder da ist, werde ich es ihr sagen.“, verspricht Chrono Maria Magdalena. Das Mädchen nickt ihm zustimmend zu und lächelt ihn an. „Ach ja, du wirst es deinem späteren Mann nicht einfach machen, aber er wird sich in dich verlieben, weil du so ein zuckersüßes Lächeln hast.“, sagt Chrono und lächelt sie zärtlich an. „Aber du wirst das nicht so einfach zulassen, nicht wahr? Du übergibst mich doch nicht irgendeinem dahergelaufen Idioten, oder was?“ Chrono sieht Maria Magdalena grinsend an. „Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich werde dich keinem überlassen, der deiner nicht würdig ist. So einfach werde ich mein kleines Töchterchen nicht weggehen lassen.“, sagt der lilahaarige Teufel ernst. Über diese Worte ist Maria Magdalena sehr glücklich. Sie schmeißt sich in die Arme von ihrem Vater und umarmt ihn ganz fest. „Danke, mein Lieblingspapa. Ich weiß, dass ich dir sehr wichtig bin.“, flüstert das kleine Mädchen ihrem Vater zu. Dieser umarmt sie auch ganz fest. „Keine Angst. Ich werde dich nur einem Mann überlassen, der deiner Wert ist.“, erwidert Chrono. „Das ist ein Versprechen!“, flüstert er Maria Magdalena ins Ohr. „Danke Papa.“ ` So weiß ich, dass ich dir sehr viel bedeute. ´, denkt das Mädchen, wobei sie sehr glücklich ist. Dies merkt Chrono auch, weshalb sich ein Lächeln auf seine Lippen schleicht.

„Mein kleiner Schatz, wir sollten rein gehen. Nachher erkältest du dich noch. Immerhin ist der Wind eisig geworden. Ist ja auch kein Wunder. Wir haben bald Weihnachten.“, meint Chrono und sieht in den Himmel. „Papa, bekommen wir dieses Jahr weiße Weihnachten?“, fragt das kleine Mädchen. Chrono sieht sie nur an und Lächelt. Selbst wenn er könnte, so würde er es ihr nicht sagen. Schließlich soll es doch eine große Überraschung werden. So wie jedes Jahr. Mit dem Wetter kann man ja keine Späße treiben. Man muss es so nehmen, wie es kommt. Das ist fast so, als wenn man Lotto spielen würde. Die Chancen, dass man Recht hat sind so kein, dass es kaum Sinn macht. „Lassen wir das und gehen rein.“, flüstert Chrono und geht vor. Maria Magdalena folgt ihrem Vater, wobei sie um ihn herum rennt. „Maria Magdalena, pass auf wo du hinläufst. Es kann gefährlich sein, so in der Gegend rum zu laufen. Du könntest fallen und dich verletzen. Deine Mutter reißt mir den Kopf ab, wenn dir etwas passieren sollte. Hörst du?“, fragt Chrono und sieht zu seiner Tochter. Diese bleibt stehen und entschuldigt sich vielmals bei ihrem Papa, dass sie so einen Blödsinn gemacht hat. Daraufhin nimmt Chrono seinen kleinen Engel auf den Arm und lächelt sie an. „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich hätte nicht so besorgt sein sollen. Schließlich bist du ein kleiner Halbteufel und somit kannst du allein auf dich aufpassen.“, erwidert Chrono und strahlt seine Tochter sehr warmherzig an. Kurz darauf lässt der lilahaarige Teufel das Mädchen runter und geht mit ihr zusammen, wieder einmal durch den ganzen Magdalenen-Orden. Nach einiger Zeit kommen sie endlich bei ihre Zimmern an. Dort trennen sie sich von einander und gehen in ihr jeweiliges Zimmer. Plötzlich hält Chrono inne. Ihm kommt Maria Magdalenas Verhalten spanisch vor. Eigentlich hält der Teufel nichts von Spionage, aber in diesem Fall, kann er eine Ausnahme machen, schließlich geht es hier um seine Tochter.

Also schleicht Chrono zu der Zimmertür von Maria Magdalena und öffnet diese einen Spalt. Durch diesen Spalt sieht er ins innere des Zimmers. Seine Tochter, wäre aber kein Halbteufel, wenn sie ihn nicht schon längst bemerkt hätte. Aber um sich nichts anmerken zu lassen, tut sie so, als wenn sie ein Buch liest. Dies lässt den lilahaarigen Teufel aufatmen. Er schließt die Tür und geht in sein Zimmer, wo er sich ebenfalls einem Buch widmet. Das Tagebuch von Rosette. Eigentlich hat er gar nicht gewusst, dass sie überhaupt eines führt, aber dann hat er es vor einigen Tagen plötzlich entdeckt, als nach einem Anhaltspunkt von Rosettes Verhalten suchte. Bisher ist er aber nie dazu gekommen das Buch zu lesen. Doch das holt er jetzt nach. Schon nach wenigen Minuten ist er so in das Buch vertieft, dass er gar nicht merkt, dass seine Tochter in sein Zimmer kommt. Sie hat beschlossen, dass sie ihrem Vater erzählt, wo sich ihre Mama aufhält. Doch als sie ihren Vater sieht, verlässt sie der Mut. Ein Glück, für sie ist, dass Chrono seine Tochter noch nicht bemerkt hat. Deshalb verlässt sie sein Zimmer und geht wieder in ihr Zimmer, wo sie aber nicht lange bleibt, weil sie nach ihrer Mutter sieht. Dabei lässt sie die Geheimtür auf.
 

Alles um die junge Frau herum ist stockdunkel. Sie nimmt niemanden wahr und fühlt sich allein. Nur sehr langsam und kaum hörbar nimmt sie die Stimme ihrer Tochter wahr, die nach ihr ruft. Plötzlich lichtet sich die Dunkelheit und vor ihr taucht ein kleines Mädchen auf, dass nicht älter als 3 Wochen auf. „Maria Magdalena.“, flüstert die junge Frau. Das Baby strahlt seine Mama an. Plötzlich erscheint noch eine weitere Person. Es handelt sich um einen jungen Mann, mit lilahaarigen Haaren und gelben Augen. „Chrono, du hier?“, fragt sie leise. Der Teufel lächelt sie sanft an und flüstert ihr zu. „Komm Schatz, ich brauche dich.“ Dann verschwinden die Beiden und ein kleiner Junge, nicht älter als fünf Jahre, erscheint vor ihr. Er ist das genaue Ebenbild von Chrono. Diese Tatsache erschüttert Rosette ganz schön, doch dann fängt sie sich wieder. „Wer bist du denn, mein Kleiner?“, fragt sie sanft. „Mama, kehre zu Papa und meine Schwester zurück. Sie brauchen dich. Papa ist total fertig mit den Nerven. Maria Magdalena kümmert sich schon die ganze Zeit um dich. Auch sie hat Papa nicht gesagt, dass sie weiß, wo du bist. Der ganze Orden sucht den Wald nach dir ab.“, erwidert der kleine Junge. Rosette sieht ihn mit großen Augen an. „Mama? Willst di damit sagen, dass ich und Chrono deine Eltern sind?“, fragt sie zärtlich. Der kleine Junge kommt auf Rosette zu und zeigt auf ihren Bauch. „Mama, ich bin schon lange in deinem Bauch. Bevor du gegangen bist, hast du mich mit Papa gezeugt.“ Die Nonne sieht das Kind vor ihr an, ehe ihr Tränen über das Gesicht laufen. Langsam schließt sie ihren Sohn in den Arm. „Ich werde zu Papa und Maria Magdalena zurückkehren, wenn du mir versprichst, dass du mir deinen Namen nennst.“, flüstert Rosette und knuddelt ihren zukünftigen Sohn. „Ich heiße Chronos Christopher.“, sagt der kleine Junge. Ehe Rosette etwas erwidern kann, öffnet sie ihre Augen und sieht sich verschwommen um.

„Mama, du bist endlich wach. Wie geht es dir?“, fragt Maria Magdalena sofort. Sie hat sofort gemerkt, dass ihre Mama wach geworden ist. „Maria Magdalena? Nicht so laut. Mir tut der Kopf weh. Wo bin ich eigentlich?“, fragt Rosette, die ein Auge zu hat und sich den Kopf hält. Maria Magdalena interessiert das aber nicht. Sie springt ihrer Mutter um den Hals und weint vor Erleichterung. Rosette umarmt ihre Tochter kurz und dann drückt sie sie etwas von sich. „Mein kleiner Engel, willst du deine Mama umbringen?“ „Nein, tut mir Leid, Mama. Ich bin nur so froh, dass du wieder bei uns bist.“, erwidert Maria Magdalena. „Wo sind wir hier und wo ist der Rest des Ordens?“, fragt die Nonne los. „Na ja, Papa sitzt in eurem Zimmer und ließt in einem Buch, dass verdammt nach deinem Tagebuch aussieht. Und Oma und Opa suchen mit dem gesamten Orden suchen nach dir. Ich habe dich vor einem tag gefunden und vor den Anderen versteckt. Nicht einmal Papa weiß es.“, sagt das Mädchen. Rosette sieht sie an, als wenn sie gerade einen Geist gesehen hätte. „Er liest einfach mein Tagebuch? Na warte, wenn ich den in die Finger kriege, dann ist er fällig.“, zischt Rosette gefährlich. Maria Magdalena hat alle Hände voll zutun ihre Mutter zur Ruhe zu bringen. „Mama, beruhige dich. Denk daran, dass du schwanger bist. Du könntest meinen Bruder verlieren. Außerdem, wieso machst du dir mehr Gedanken um Papa, als um den restlichen Orden, der irgendwo draußen nach dir sucht?“ Rosette sieht ihre Tochter an und schweigt. Was sollte sie denn auch sagen? Ihr fehlen einfach die Worte.

„Mama, so sag doch etwas!“, fleht Maria Magdalena, nachdem es über eine Stunde stille zwischen ihnen herrscht. Für beide ist es unerträglich, doch keiner weiß, worüber sie reden sollten. „Was soll ich denn sagen? Ich weiß doch, dass alle sich um mich Sorgen. Aber ich habe auch einige Zeit nur für mich gebraucht. Außerdem wollten mich die Anderen doch sowieso nicht sehen. Sie haben einen riesigen Bogen um mich gemacht, weil ich mich Aion angeschlossen habe.“, sagt Rosette und sieht zu Boden. „Mama, niemand kann dir vorwerfen, dass du bei Aion warst. Er hat dich manipuliert, als du schwach warst.“, verteidigt Maria Magdalena ihre Mama. „Lieb von dir, dass du mich verteidigst, aber es ist meine freie Entscheidung gewesen. Das wird mir weiterhin vorgehalten. Und es geschied mir Recht.“, sagt die junge Muter, während sie über ihren Bauch streichelt. „Mama, du hast lange genug geböst. Irgendwann muss das alles auch mal ein Ende haben. Du hast genug durchgemacht.“, sagt das Mädchen. Rosette sieht ihre Tochter sanft an und nimmt sie in den Arm. „Danke Liebes. Du bist wirklich ein Schatz.“ „Das habe ich heute schon einmal gehört. Aber da hat es Papa gesagt. … Hast du Schmerzen? Du hast dich am Kopf verletzt und dein Knöchel ist auch geschwollen.“, fragt Maria Magdalena. Rosette sieht ihre Tochter an. „Woher weißt du das?“, fragt ihre Mama nach. Maria Magdalena lächelt einfach nur. „Schon vergessen? Ich kann in die Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart sehen.“, erwidert das Mädchen. Danach versorgt sie den Knöchel ihrer Mutter und die Platzwunde am Kopf. Nachdem das erledigt ist, beschließt Rosette, Chrono zu treffen. Dies fällt ihr zwar nicht gerade leicht, weil sie kaum laufen kann, aber ihre Tochter, Maria Magdalena, stützt sie ab, damit sie zu ihrem Mann kann.

Chrono ist noch immer in seinem Buch vertieft, dass er Rosettes Unterhaltung mit Maria Magdalena gar nicht mitbekommen hat. Selbst als beide in der Zimmertür stehen, merkt Chrono das nicht. Aber auch Rosette und Maria Magdalena lassen sich nichts anmerken. Ohne ein Ton von sich zu geben, beobachten sie den jungen Mann beim lesen. Plötzlich wird der Teufel auf etwas aufmerksam, dass in der Tür Geräusche macht. Also sieht der Teufel auf und direkt in Rosettes und Maria Magdalenas Augen. Sofort fängt der Teufel an zu strahlen. Auch ein paar Tränen des Glücks laufen an seinem Gesicht herunter. „Rosette, mein Engel. Du bist wieder da. Aber wie ist das möglich und wie kommt es, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass du hier bist?“, fragt Chrono sofort los und rennt zu seiner Frau. Rosette umarmt ihn sanft und schließt dann die Augen, weil ihr der Knöchel wehtut. „Ich denke, dass ich dir diese Fragen beantworten kann, Papa.“, sagt Maria Magdalena kleinlaut. Sofort hat sie die Aufmerksamkeit ihres Vaters. „ich bin ja mal gespannt, was du mir zu sagen hast, junge Dame.“, sagt Chrono. „Hör auf Chrono. Sie hat das Richtige getan und ich bin sehr, sehr stolz auf unsere Tochter.“, sagt Rosette. Die drei setzen sich auf das große Ehebett und besprechen alles, was passiert ist. Sie sprechen sich aus und vertragen sich dann. Fürs erste beschließt die Familie, Rosettes Rückkehr geheim zu halten. Erst am Abend, beim Abendbrot wollen sie die Anderen damit überraschen. Damit sind alle einverstanden. Also kümmert sich Chrono um das Abendessen und Maria Magdalena kümmert sich um ihre Mama. Das Mädchen ist für die Kleidung und das Make-up ihrer Mutter zuständig. Außerdem muss sie dafür sorgen, dass Rosette wieder gehen kann. Das ist aber das kleinere Problem, weil sie Heilkräfte beherrscht. Nachdem Rosette fertig ist, macht sich Maria Magdalena endlich hübsch.

Am Abend, als alle erschöpft von der Suche nach Hause kommen, werden sie schon von Chrono begrüßt. „Da seid ihr ja endlich. Das essen ist fertig. Beeilt euch, sonst wird es kalt und dann schmeckt es nicht mehr. Außerdem habe ich noch eine große Überraschung für euch.“, sagt der Teufel ausgelassen. Alle denken schon, dass ihn die Trennung von Rosette zu einem Irren gemacht hat, doch dann entscheiden sie sich in den Speisesaal zu gehen und abzuwarten.

Nachdem alle gegessen haben und total müde sind, ruft Chrono einmal und plötzlich wird es dunkel im Raum. Kurze Zeit später ist es wieder hell. Doch etwas hat sich verändert. Es herrscht Ruhe im Saal. Rosette und Maria Magdalena stehen in der Tür und alle Augen sind auf sie gerichtet. Nachdem der erste Schreck verschwunden ist, wird gefeiert. Dabei werden die Ereignisse mit Aion für vergessen erklärt, was Rosette am meisten freut.
 

Es sind nun zehn Jahre ins Land gegangen. Rosette und Chrono sind wieder sehr glücklich miteinander und leben mit ihrem Sohn auf dem Ordensgelände. Allerdings haben sie dort ihr eigenes Haus, das als Geschenk zu Geburt von Söhnchen Chronos, gebaut wurde. Dort leben sie noch heute. Asmaria und Joshua sind nicht weit von ihnen entfernt, aber sie können sich kaum noch bewegen. Ist ja auch kein Wunder, schließlich sind auch sie nicht mehr die jüngsten. Das Alter hat sie nun völlig gepackt. Beide sitzen im Rollstuhl. Doch für Rosette ist es nur wichtig, dass ihre Eltern noch leben und das sie ganz in der Nähe sind.

Josh hat es endlich geschafft seine Sathela zu fragen, ob sie ihn heiraten möchte. Als die Anderen das erfahren haben, haben sie eine riesige Party geschmissen. Das Paar ist nun seid neun Jahren verheirate. Über Nachwuchs müssen sie auch nicht klagen. Das Paar hat drei Zwillingspaaren das Leben geschenkt und nun ist Sathela erneut schwanger. Es handelt sich dieses Mal aber um ein Einzelkind. Dies lässt die Eltern erleichtert aufatmen. Sie bekommen regelmäßig Besuch von Sina, die mittlerweile mit Storm verlobt ist. Die Beiden wollen nächstes Jahr im Mai heiraten. Der Grund dafür ist wohl die Schwangerschaft von Sina. Sie erwartet eine Tochter von Storm. Beide freuen sich riesig über den Nachwuchs. Wer kann ihnen das auch verdenken? Keiner.

Rosette und Chrono leben mit ihrem Sohn. Die Familie ist sehr glücklich. Leider mussten Chrono und Rosette auch lernen, was es heißt loszulassen. Dies viel beiden sehr schwer. Ist ja auch kein Wunder. Immerhin haben sie ihre Tochter groß gezogen und für sie gesorgt und dann trifft sie einen netten Mann, der sich auch in sie verliebt und um ihre Hand anhält. Für Rosette und Chrono brach eine Welt zusammen. Sie wollten ihr kleines Mädchen nicht gehen lassen. Nachdem Chrono den jungen Mann auf die probe gestellt hat und herausfand, dass es sich um einen Teufel handelt, der liebevoll und nett ist, konnte er gar nicht mehr anders, als ihm seine Tochter zu überlassen. Dafür musste der lilahaarige Teufel eine Woche vor dem Haus schlafen. Dazu hat ihn Rosette verdonnert, denn sie wollte Maria Magdalena nicht gehen lassen. Chrono versprach ihr aber, dass sie noch eine Tochter zeugen würden und so geschah es dann auch, denn Rosette ist nach neun Jahren wieder schwanger. Der Sohn von Beiden freut sich schon auf seine Schwester. Tja und was Maria Magdalena angeht, so ist sie schon längst unter der Haube. Sie hat ihren Justin vor einem Jahr, das Jawort gegeben. Auch Sheeda und Juan haben vor einem Jahr geheiratet. Beide planen auch schon einen Familie, obwohl Sheeda schon lange schwanger ist. Doch bisher hat sie es Juan nicht gesagt. Sie hat Angst davor. Also muss Rosette etwas nachhelfen. Die Nonne geht zu Juan und sagt ihm, dass er Vater wird. Der Herr ist aus allen Wolken gefallen.

Tja, und so leben alle in Frieden und Harmonie miteinander. Alle führen wieder ihr Leben, als wenn nichts passiert wäre. Die Apostel haben ihre Kräfte behalten und arbeiten nun für den Orden. Übrigens sollte man erwähnen, dass Jolinar keinen der männlichen Apostel den Vorrang gegeben hat. Sie hat sich in einen normalen Jungen verliebt, der bei ihrer Mutter lernt. Tja, so laufen die Dinge nun einmal. Aber alles wird gut, wenn man nicht aufgibt, so wie es Rosette und Chrono getan haben.
 

Ende
 

Ich danke allen Kommischreibern, die mich immer unterstützt haben und für mich da waren. Es ist zwar schade, dass hier schon Schluss ist, aber es gibt andere FF`s von mir, die euch sicher auch gefallen werden.

Einen ganz besonderen Dank gibt es für Rose1, Suzuna27 und Jolinar. Ohne die Drei wäre ich nicht so weit gekommen.

Also, danke ihr beiden^^

Chrono87



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-07-11T16:55:19+00:00 11.07.2008 18:55
Wirklich tolles Kapitel und ich bin ein bisschen traurig das es zu ende ist.
Ich bin froh das Rosette wieder da ist, und auch das ende ist sehr schön, ich war überrascht als ich las das Sathela und Josh drei Zwillingspaare in die Welt gesetzt haben und noch dazu kommt ein neues Kind, das ist ziemlich viel, ich frage mich ob die bei so vielen Kindern nicht den Kopf verlieren^^
Schön ist es natürlich das auch Maria Magdalena einen Mann kennen gelernt hat XD (Was ich lustig fand, war das Rosette Chrono eine Woche lang vor die Tür gesetzt hat, nur weil er dem Teufel erlaubt hat mit Maria Magdalena zu heiratenXD)
Sheda und Juan, sind auch voll süß, und das Rosette noch ein Kind bekommt finde ich auch cool^^
Was will man denn mehr als ein wunderschönes Ende? Also ich finde das diese FF hier sehr schön war, auch wenn es nun zu ende ist, du hast ja noch viele andere schöne FFs, die ich bzw. auch die anderen lesen können.
Mach auf jeden Fall weiter so, du schreibst wirklich richtig gute FFs^^

Liebe Grüsse

Suzuna27

Ps.: Was ich schade fand, ist das Asmaria und Joshua jetzt im Rollstuhl sitzen, es wäre schön gewesen wenn beide jung gewesen wären wie alle anderen^^



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