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Saiyuki

It's A long Way Going Down
von

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»Good Guys Don’t Always Wear White«- Kapitel 76

„Goku als Krieger?“, sagte Hakkai fassungslos. Sanzo blickte noch finsterer drein als sonst, und auch Gojo und Goku sahen erstaunlich ernst aus. Letzterer sogar ziemlich mitgenommen und verwirrt.

„Ich bin mir nicht sicher.“, begann Sanzo von neuem, „Doch die Ähnlichkeit ist einfach zu groß.“

„Meinst du, es hat etwas mit der Statue zu tun?“, fragte Hakkai und bekam sofort einen tadelnden Blick des blonden Priesters zu spüren.

„Welche Statue??!“, fragte Goku, der hellhörig wurde, da anscheinend wieder jeder außer ihm wusste, worum es ging.

„Nichts, nichts…“, sagte Gojo schnell und tätschelte abwesend Gokus Kopf.

„Hey! Ich will es aber wissen!!! Es geht immerhin um mich!“

„Das ist doch gar nicht sicher!“

„Ich erinnere mich aber wieder an Ereignisse aus der Zeit vor meiner Gefangenschaft…!“, er blickte gedankenverloren zu Boden, „Zwar nicht an viel, doch es tauchen immer neue Gesichter auf… es sind dieselben Gesichter, die ich sah, als ich meinen Magie- Kontroller abgelegt habe… UND ICH VERSTEH ES NICHT!!!!“

„Dort hängen noch mehr Bilder, Hakkai.“, setzte Sanzo, unberührt von Gokus Einwand, fort, „Und jeder von uns ähnelt jemanden auf ihnen.“

„Was?!“

„Das könnte bedeuten, wir- also so was wie unsere früheren Ichs- bei dem Krieg gegen Gyumao dabei waren.“

„Oder es sind einfach nur Zufälle…!“, kommentierte Gojo, der an einem vergnüglichen Abend mit Suki sichtlich mehr interessiert war, als an dieser wirren Unterhaltung.

„Warum antwortest du mir nicht, Sanzo??!!!“, schrie Goku nun fast.

„Weil es besser ist, wenn du davon nichts weißt!“

„Woher willst du das wissen?“

„Glaub mir einfach!“

„NEIN!!!“

„Ich hab doch gesagt, wir müssen einfach nur dem lautesten Geschrei folgen.“, kommentierte Suki trocken die Situation und erreichte mit Rieko die Truppe.

„Verschwindet, ihr seit hier gerade ziemlich fehl am Platz.“, zischte Sanzo.

„Das entscheiden wir immer noch selbst!“

„Suki, er hat recht.“

Suki starrte Hakkai empört an und biss sich verärgert auf die Lippe. Rieko neben ihr schaute ebenso unzufrieden drein. Ohne ein weiteres Wort an die Gruppe zu verlieren, griff Suki deutlich wütend nach Riekos Hand und zog sie mit sich weg.

„Männer!“, zischte sie, Nun sag wenigstens du, was hier eigentlich los ist!“

„Komm mit.“

Mittlerweile hatten sie den Festsaal wieder betreten und Rieko steuerte auf die großen Gemälde hin. Sie erreichten Gokus Ebenbild.

„Das hier ist los…“, begann Rieko und fühlte sich unwohl, als sie das Bild betrachtete und daran dachte, dass Goku zu so einer Killermaschine werden könnte, wie er in Öl dargestellt wurde. Suki schluckte hörbar und starrte gebannt auf das Bildnis.

„Wow… shit…“

„Der Legende nach war Son Goku den Göttern gleich und hat vollkommen die Kontrolle über sich verloren. Nun stell dir vor, die Legende stimmt und es passiert erneut…Ich will gar nicht wissen, wozu er dann in der Lage ist…“

„Hält Sanzo es deshalb so unter Verschluss?“

Rieko nickte und wollte gerade ihr Wissen weiter verbreiten, als ein schweres brennendes Geschoss den Boden unter ihren Füßen zum beben brachte und die großen Fenster mit lautem Klirren zersprangen. Schreie, wirres Umherrennen der zu Tode erschreckten Gäste folgte und eh jemand wusste was geschah, fand sich die Abendgesellschaft umzingelt von Dämonen wieder.

„Das find ich jetzt absolut nicht witzig!“, motzte Suki, „Wie soll ich denn in einem Abendkleid, vor allem in einem so TEUREM, gegen die verdammten Dämonen kämpfen???!!“

„Frag mich mal…“, antwortete Rieko, ebenfalls ziemlich begeistert und peilte den Ausgang an, der aber auch von unzähligen Dämonen versperrt wurde.
 

„Sollten wir ihnen nicht helfen?“

„Das kriegen sie sicher auch alleine hin.“

„Aber sie werden ziemlich sauer sein.“

„Wir sind nicht die Heilsarmee!“

„Ist ja schon gut…!“
 

Während Sanzo und Hakkai noch das Für und Wieder ihnen zu Hilfe zu kommen abwogen, versuchte Rieko sich vergebens aus dem Würgegriff eines stattlichen zwei Meter großem Dämon mit ekeligen gelben Zähnen zu befreien. Entweder war der Kerl verdammt gut gepolstert, oder aber verdammt hart im nehmen. Ihr Dolch war an seiner Haut abgeglitten, wie an Stein und ihre Tritte weiter südlich, die eigentlich jeden männlichen Angreifer hätten in die Knie zwingen müssen, ließen ihn vollkommen unbeeindruckt.

„Sukiiiii….“, röchelte sie erbärmlich.

„Habe ich da soeben dein mächtiges Stimmchen vernommen?“, witzelte die Gerufene und eilte zur Rettung herbei, trennte den Kopf des Dämons mit einem gezielten Schnitt von dessen Schultern.

„Toll…! Jetzt ist mein ganzes Kleid voller Blutspritzer…!“

„Aber die Trägerin ist immerhin noch lebendig…!“, muffte Suki aufgrund der herzlichen Dankbarkeit ihrer Freundin und setzte zwei weitere Angreifer außer Gefecht, „Man, kotzt mich das hier an! Und die Herren der Schöpfung halten es noch nicht mal angebracht uns zu helfen…“

Inmitten der Gesellschaft waren sie die einzigen die sich irgendwie gegen die Dämonen verteidigen konnten. Die anderen Gäste verharrten entweder in hysterischen Schreianfällen, totaler Angststarre oder wurden von den Dämonen zurechtgestutzt und nach Strich und Faden verprügelt. Von buddhistischen Priestern konnte man allerdings auch nichts anderes erwarten. Es sei denn sie heißen Genjo Sanzo…Der Gedanke, dass Sanzo in so einer Situation hysterisch kreischen würde, brachte Suki zum Schmunzeln und sie machte sich ans Werk weitere unschöne Angreifer zu stoppen.

„Sie ist auch ein Dämon!!!!“, kreischte eine beleibte Frau, als sie Suki erspähte, die ihre zwei Schwerter gezuckt hatte und wild in der Gegend rum wirbelte.

„Ja! Aber sie ist auf unserer Seite!“, schritt Rieko ein und hielt einen kleinwüchsigen Dämon davon ab, die kreischende Frau zu töten. Die Frau sah sie angsterfüllt an und kroch einige Schritte auf dem Boden zurück.

„Einmal Dämon immer Dämon!“, zeterte sie weiter und beäugte Suki voller Abscheu. Rieko bückte sich zu ihr herunter und hielt ihr wütend ihren Dolch an die Kehle.

„Eigentlich war es Zeitverschwendung dich zu retten…und wenn du jetzt nicht zusiehst, dass du Land gewinnst, oder deine verdammte Klappe hälst, könnte es gut sein, dass mir der Dolch aus Versehen ausrutscht…!!“, sprach sie drohend, verpasste der Frau einen unsanften Schubs und widmete ihre Aggression den Dämonen.
 

Die Schreie der Verwundeten, Menschen und sterbenden Dämonen halten bis nach Draußen, sodass auch die Sanzo- Bande eine geraume Vorstellung hatte, wie es da drinnen ablief. Mittlerweile war in der Stadt Alarm gegeben worden und die ersten Truppen stürmten gen Tempel.

„Es scheint ernst zu sein…“, erwähnte Hakkai noch einmal, „Und sie haben das Sutra…“

„Sie wird es ja wohl schlecht im Strumpfband aufbewahren!“

„Na das müsstest du bei Rieko doch wohl wissen, Priesterchen!“, neckte ihn Gojo.

„Halt’s Maul!“

„Ich finde es sogar sehr erstaunlich, dass du mit deinen gediegen höflichen Umgangsformen bei ihr landen konntest.“

„Noch so was, und du hast die längste Zeit gelebt!“

„Also ich amüsier mich jetzt ein bisschen!“, ertönte Gokus Stimme, „Wenn mir hier keiner die Wahrheit sagt, kann ich auch genau so gut in ein paar Dämonenärsche treten!“

Mit diesen Worten machte er kehrt und erreichte flugs den großen Festsaal. Er schlug die Wachen vor der Flügeltür k.o. und sah sich suchend nach Suki und Rieko um. Der weiße Marmorboden wies indessen zahlreiche Blutspritzer auf, panische Menschen suchten Schutz unter den Tischen oder waren bereits getötet worden. Ebenso zierten viele Kadaver dämonischer Abstammung den Boden. Goku erspähte Suki in der Mitte des Saales, wo sie, ihre Schwerter gezückt, zum Angriff überging. Rieko hingegen sah ziemlich angeschlagen aus und drückte sich eine der feinen Stoffservietten fest gegen den linken Arm, um die Blutung zu stoppen. Goku schritt flugs ein, als ein weiterer Dämon sie von hinten angreifen wollte und zermalte ihm mit seinem Nyo-i Stab den Kopf.

„Du kommst spät…!“, sagte Rieko zu ihrem Retter und lächelte erleichtert.

„Sorry…ich wäre schon früher gekommen, aber… es gab ein noch ein paar Probleme…“

„Wo ist der Rest?“

Goku zuckte mit den Schultern und erledigte nebenbei vier weitere Dämonen mit links. Wahnsinn…, wenn das Töten ihm jetzt schon so leicht von der Hand geht…, dachte Rieko und rappelte sich wieder auf. Nun trafen auch schon Truppen der städtischen Armee ein und nahmen am allgemeinen Gemetzel teil.

„Wir müssen die Leute hier raus bringen.“, sagte Rieko und sah sich um. Viele waren nicht mehr übrig geblieben. Goku nickte, schnappte sich ein altes Ehepaar und verlies mit ihnen den Saal. Rieko gab unterdessen Suki ein Zeichen und begann ebenfalls mit der Evakuierung. Auf ihrem Weg nach draußen kam ihr der Rest der Sanzo- Bande entgegen. Gojo lief schnellen Schrittes vornan und unterstützte Suki so flugs es ging. Dank seiner messerscharfen Waffe fielen die Dämonen in sich zusammen wie frisch gemähtes Gras, sodass sich ihre Anzahl schnell dezimierte. Auch Hakkai gab sein bestes und beschwor einige Schutzschilde, um den Überlebenden ein Entkommen zu vereinfachen. Nur Sanzo machte keinerlei Anstalten einen Finger zu krümmen.

„Hey?!“, schrie sie ihn an, „Was ist los mit dir?! Siehst du nicht, dass hier Menschen sterben?!“

„Ist das mein Problem?“

„Dass es dir so gleichgültig ist, hätte ich nicht gedacht!“

„Was ist mit deinem Arm?“, fragte er schnell, da er den bitteren Ausdruck in ihren Augen nicht ertragen konnte. Sie schlug seine Hand weg, als er sie berühren wollte.

„Das ist jetzt wiederum nur mein Problem! Also mach dich nützlich und rette wenigsten einen alten Stiefel! Bist ja ein toller Vorzeigepriester!“

Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. Immerhin war er der berühmteste aller Sanzos und wie sähe es denn aus, wenn er nur teilnahmslos herumgestanden und nicht durch seine aktive Anwesendheit die Leute gerettet hätte. Zwar war es ihm egal, was man über ihn sagte, doch seinen Ruf noch mal ein bisschen aufzupolieren könnte ja nicht schaden. Er zückte seinen Revolver und knallte sieben Dämonen nacheinander ab, womit nun alle erledigt wären. Hakkai führte derweilen die letzten Überlebenden hinaus und gab sie dort in die sicheren Hände der Wachen ab.

„Sieh dir das an!“, schnaubte Suki, „Mein Kleid ist total ruiniert! Die Blutflecken gehen nie wieder raus…und irgend so ein kreischender Depp ist mir auf den Saum getreten…!!!“

„Dann kauf ich dir ein neues.“

„Echt? Das würdest du tun?“, sie legte die Arme um Gojo.

„Natürlich…“, flüsterte er in ihr Ohr, „Mit Sanzos Kreditkarte.“

Suki begann zu lachen, ergriff seine Hand und verlies den Saal. Draußen warteten bereits Goku, Hakkai und Rieko auf sie. Hakkai war gerade dabei, Riekos Verletzung zu heilen und hielt seine Hände über ihren Arm, sodass eine wohlige Kraft durch ihren Körper floss und die Wunde letztendlich schloss.

„Wo ist Sanzo?“, fragte Goku.

„Wir sind gerade an ihm vorbei. Er redet mit irgendeinem Wachmann.“

„Wahrscheinlich will er jetzt wieder den ganzen Ruhm einheimsen…“, kam es murrend von Rieko, die sich bei Hakkai liebevoll mit einem Küsschen auf die Wange bedankte. Er fuhr sich verlegen durchs Haar, rückte sein Monokel in gewohnter Weise zurecht und setzte sich neben sie. Als sich Sanzo nach wenigen Minuten nun auch zu ihnen gesellte, war die Truppe wieder komplett und trotte zur Herberge zurück, wo Goku über einen Mitternachtssnack und Gojo über Suki herfiel. Hakkai leistete Goku beim Essen Gesellschaft, wonach sich Rieko und Sanzo ein Zimmer hätten teilen müssen, sie allerdings keinen Wert auf seine Gesellschaft legte und nach langem Hin- und Her zu Hakkai ins Zimmer zog.

Auch als Goku mit Sanzo alleine war, wollte er einfach nicht mit der Sprache rausrücken, was es denn nun mit dieser Statue, die Hakkai erwähnte, auf sich hatte. Goku beschloss noch etwas abzuwarten und legte sich schlafen. Doch in dieser Nacht suchten ihn ungewohnt viele Alpträume heim… viel Blut wurde vergossen, viele mussten ihr Leben lassen und irgendwie fühlte er sich dafür verantwortlich… Er wachte in der Nacht schweißgebadet auf. Sanzo neben ihm schlief tief und fest, was ebenso ungewöhnlich war. Da die Bilder immer noch vor seinen Augen flimmerten, setzte er sich auf den Fenstersims und ließ seinen Gedanken freien Lauf. So melancholisch wie gerade, hatte er sich noch nie gefühlt und er befürchtete, dass sich an diesem Zustand so schnell auch nicht ändern würde.



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