Zum Inhalt der Seite

Saiyuki

It's A long Way Going Down
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

»What a beautiful morning« – Kapitel 71

»What a beautiful morning« – Kapitel 71
 

Rieko lehnte müde an der Wand.

„Warum zum Teufel mussten wir so früh raus?!“

„Weil wir weiter fahren wollen.“

Sanzo funkelte sie ärgerlich an.

„Warum fahren wir denn dann nicht endlich???“

„Weil Jeep noch nicht startklar ist!!“

Beide murrten gereizt vor sich hin, stierten aus dem Fenster und sahen zu, wie Hakkai den mit Schlamm durchtränkten Motor säuberte.

Gojo und Goku waren glücklicherweise zum Einkaufsbummel genötigt worden und waren deshalb nicht vor Ort um für noch mehr Stunk zu sorgen.

„Das kann noch was dauern!“, unterbrach Hakkai die entstandene Stille und zuckte entschuldigend mit den Schultern. Rieko lugte unter Aufbietung ihrer ganzen Körperspannung über den Fenstersims und lies sich ermattet wieder zurück sinken. „Ach verdammt, Genjo, wir sitzen hier heut Abend noch…“

„Dank dir.“

„Ach halt’s Maul…“

„Wo ist denn dein grünes Anhängsel hin?“, witzelte Sanzo boshaft als Gojo, mit drei großen Tüten beladen, durch die Tür wankte und verzweifelt versuchte die Einkäufe auf dem Tisch zu positionieren. Irgendwo hinter den Tüten knurrte es zur Antwort gereizt zurück.

„Kümmer dich einfach mal um dich, das haste wirklich nötig. Penner.“

Sanzo beachtete ihn nicht weiter, sondern begann, wie so oft, mit seinem Schießgerät zu spielen. Rieko seufzte gelangweilt.

„Gojo, verstehst du was von Motoren?“

„Nein, sie reden meist nicht, sie brummen nur. Da kann ich sie schlecht verstehen.“

Rieko und Sanzo griffen synchron zum nächst besten schweren Gegenstand und Sekunden später durchquerten ein Aschenbecher und ein Buttermesser die Luft in Richtung Gojo. Dieser duckte sich und verlies eilends unter wüsten Verwünschungen die Lokalität.

Wenig später schneite auch Goku strahlend herein, in der linken Hand ein viergeschossiges Eis, in der anderen die goldene Götter- Kreditkarte. Rieko hatte derweilen begonnen die Einkäufe in diverse Vorratsbehältnisse, Kühltaschen und Manteltaschen zu verstauen, damit sie die Reise so schnell wie nur irgend möglich fortsetzen konnten.

Da er von Sanzo und Rieko konsequent ausgeblendet wurde, trottete der kleine Affe hinaus zu Hakkai und begann diesen vollzutexten.

„Vielleicht sollten wir nochmals zu der Statue zurück…ein bisschen recherchieren, weißt du…“

Sanzo antwortete mit einem undefinierbaren Brummen.

„Ich will nicht das Goku mitkommt. Es würde ihn verwirren und nachher noch auf dumme Gedanken bringen…“

„Also heißt das wir gehen?“

„Ja ich denke schon.“

„Dann solltest du dich mal aus deinem Kleidchen schälen, denn heute sind überall Bettelmönche unterwegs. Es ist Sonntag.“, warf Suki ein, die soeben von wo auch immer zurückgekehrt war. Ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, stapfte Sanzo aus dem Raum und schlug geräuschvoll die Tür hinter sich zu.

„Wo warst du denn so lange?“

„Weg.“

„Ach was.“

„Doch echt.“

„Na dann.“

Nach dieser ausgiebigen Unterhaltung betrat Sanzo erneut den Raum, diesmal in Jeans und T-Shirt.

„Die Jeans is aber ganz schön eng…“, befand Rieko, „Das sieht tuntig aus.“

„Tuntig gut oder tuntig schlecht?“, spielte Suki mit. Sanzo stürmte an ihnen vorbei und hinaus zu den anderen.

„Rieko und ich werden noch mal kurz zu der Statue gehen, von der ich dir erzählt habe. Ich will deine Meinung dazu hören, also komm vorbei wenn du hier fertig bist.“, raunte er Hakkai zu, wandte sich dann um und verlies mit besagter Person den Ort des Geschehens.

„Hey was is mit mir?!“, rief ihnen Suki hinterher.

„Du bist das letzte was ich heute gebrauchen kann!“, fuhr Sanzo sie an und fing sich postwendend eine saftige Ohrfeige ein.

„Du stinkst.“, bemerkte sie trocken und ging mit hoch erhobenem Haupt zurück zu Gojo. Dieser küsste sie rasch, schnappte sich dann den Affen und folgte den beiden anderen.

„Lenk ihn ab bevor wir da sind, klar?“

„Hast du heut Nacht von Kraft geträumt?! Du hast mir gar nichts zu sagen!“

Beide kabbelten sich noch eine Weile, dann waren sie außer Sicht – und Hörweite.
 

„Oh Mann…sind die anstrengend…“

„Ja, es ist manchmal nicht einfach mit ihnen. Am besten hält man sich einfach raus aus ihren Angelegenheiten.“

Hakkai beugte sich wieder über den Motor und seufzte verzweifelt auf.

„Sag mal…ähm…Moment. Ich hab da ne Idee.“

Suki sprang auf und lief ins Haus davon. Hakkai blinzelte verwirrt der leuchtenden grünen Mähne hinterher, die gerade um die Hausecke verschwunden war. Kurz darauf kam Suki mit einem großen Waschtrog wieder.

„Oh, Wasser hätte ich auch hier gehabt…“, teilte ihr Hakkai mit.

„Ja, aber nicht DAS Wasser!“

Mit einem triumphierenden Blick deutete sie auf die glitzernde duftende Flüssigkeit neben sich.

„Sag Jeep, er soll sich zurückverwandeln.“ Hakkai sah sie verwundert an, tat aber wie ihr geheißen. Jeep erschien vor ihnen in der Luft, sackte aber sofort auf den Boden, dreckverschmiert und mit sehr ungesunder Hautfarbe.

„Komm her Kleiner, komm zu Suki!“

Jeep fauchte unlustig.

„Komm her…“, gurrte Suki nochmals und fing ihn mit einer schnellen Handbewegung ein. Jeep strampelte und iekte, aber es half ihm nichts. Suki, bewaffnet mit einer Schöpfkelle, flößte ihm einige Löffel des klaren Wassers ein und steckte ihn dann zur Ganzkörperreinigung komplett in den Trog. Nach anfänglichen vehementen Protesten lies er sich schließlich gegen Sukis Hand sinken und sich genüsslich über den weißen Bauch streichen.

„Da wird man ja glatt neidisch!“, scherzte Hakkai, bevor er sich bewusst wurde, was er da gerade gesagt hatte. Er lief rot an und drehte sich weg von den beiden, die von ihm keinerlei Notiz mehr nahmen und ihn glücklicherweise völlig überhört hatten. Eine viertel Stunde später war Jeep schon wieder fitt genug um wieder umher zu flattern und ein paar Stückchen Apfel zu sich zu nehmen.

„Das war eine tolle Idee.“, lobte Hakkai, als er und Suki auf ein paar alten Obstkisten an die Wand gelehnt in der Sonne saßen.

„Mmmhh…“ Jeep derweilen hatte auf dem Boden die geschmolzenen Eisreste von Gokus Frühstück gefunden und verzehrte sie mit wachsender Begeisterung. Prall und satt lies er sich schließlich auf Hakkais Schulter nieder und nickte ein. Der Wirt, der sie anscheinend endlich loswerden wollte, stellte derweilen die Koffer vor die Tür und grunzte ärgerlich. Die Sonne stieg höher und mit ihr die Temperaturen, die Stadt wurde ruhiger. Auch die beiden Hobbymechaniker dösten träge vor sich hin, nur der kleine Drachen schien so seine Probleme zu haben. Unruhig flatterte er hin und her, lies sich dann aber wieder unglücklich auf Hakkais Schulter nieder.

„Was’n mit Jeep los?“, nuschelte Suki undeutlich. In diesem Moment entschloss sich Jeep die Eismassen, die ihn so bedrückten, wieder loszuwerden und entleerte seinen Magen über Sukis Hemd. Diese sprang auf und versuchte verzweifelt, das Hemd auszuziehen, verhedderte sich erfolgreich und kam weder vor noch zurück.

‚Och nö, ne…?!’, dachte sie verärgert und hüpfte hektisch durch die Gegend.

„Hakkai, jetzt hilf mir doch mal!!“

Der Angesprochene stand verlegen auf und legte ihr vorsichtig die Hände auf die Hüften.

„Halt doch mal still!“

Er zupfte hier und dort an dem verwurschtelten Hemd und zog es ihr vorsichtig über den Kopf.

„Danke!“

„Keine Ursache.“

„Wuäh…der Rest is auch voll…“ Angeekelt kramte sie in den Reisetaschen nach einem genügend großen Badetuch, reichte es Hakkai und wies ihn an, es um sie herum zu halten, so dass sie sich darin umziehen konnte.

„Gut, dass wir nich mehr ins Hotel dürfen …!“, murrte sie, als sie sich neue Hosen anzog. Hakkai derweilen versuchte einen Punkt in der Ferne anzuvisieren, um ihr nicht zugucken zu müssen. Bei dem Versuch ihre Schuhe wieder anzuziehen und sich gleichzeitig im Gleichgewicht zu halten stolperte sie jedoch zirkusreif über ihre Schnürsenkel, knallte gegen Hakkai und brachte sie beide zu Fall. Auf dem staubigen Boden angekommen sahen sich beide verdattert an und prusteten gleichzeitig los.

„Tut mir leid…“

„Schon okay…“
 

Wenn sie ihn nicht dabeihaben wollten, pfff, dann halt nicht. Er konnte sich auch sehr gut alleine beschäftigen. Okay, er konnte sich nicht alleine beschäftigen, aber Suki würde bestimmt mit ihm spielen. Zielstrebig verließ Goku die kleine Gasse wo ihn die anderen hatten sitzen lassen und schlug den Weg Richtung Hotel ein. Als er dort ankam hielt er verwirrt inne. Der Jeep war verschwunden, dafür lagen da aber Suki und Hakkai, in eine Decke gekuschelt im Sand und lachten fröhlich. Das sah nicht danach aus als wollten die sich jetzt mit ihm befassen. Traurig zog er wieder ab und entschied, dass er Sanzo suchen gehen wollte.
 

Die Sonne stand schon weit über dem Zenit als sich die drei Fremden vor der Statue wieder trafen. Sanzo nahm die letzte Zigarette aus seiner Schachtel und steckte sie sich gedankenverloren an. Unmengen neuer und seltsamer Informationen schwirrten durch seinen Kopf und überforderten ihn maßlos. Es war heiß und er fühlte sich in Jeans und Hemd schon den ganzen Tag irgendwie komisch nackt…ohne sein Gewand war er eben nicht Sanzo, was ihm Rieko auch ständig unter die Nase rieb wenn sie ihn Genjo nannte. Gestresst besah er sich die Statue, die drei Götter und die beiden „Söhne des Himmels“.

Das war es also. Son Goku, der König der Affen…an der Legende war also wirklich was dran, wenn auch nur ein Fünkchen Wahrheit. Für seine intrigante Habgier und dämonische Bosheit an einen Felsen gebannt…und dieser jemand, dieses Monster schlummerte nun in seinem kleinen Haustier. Prickelnde Vorstellung.

„Hey Genjo!“, Rieko riss ihn jäh aus seinen Gedanken, „Willst du hören was ich raus gefunden habe?“

„Nein.“

„Gut. Also pass auf: Der Affenkönig Son Goku war der beste und einzige Freund des Kriegsgottes Nataku. Nataku war noch ein Kind und sehr allein. Sein Vater König Liu kontrollierte ihn und machte ihn zu einer Killermaschine. Als Gyumao angriff, machte er sich dieselbe Fähigkeit zu nutze und kontrollierte seinerseits Goku, um den Krieg zu gewinnen. Nataku und Goku, beide quasi fremd gesteuert, kämpften gegeneinander, und irgendwie gewannen die Götter. Goku wurde zur Strafe in den Felsen eingeschlossen aus dem er geboren wurde, wo du ihn gefunden hast.“

„Also haben wir einen irren Serienkiller mitten unter uns, ja?“, gähnte Gojo ihnen entgegen.

„Wo warst du denn schon wieder das du so müde bist?!“, fauchte Sanzo ihn an.

„Und wo ist der Affe?“, setzte Rieko hinzu.

„Keine Ahnung…irgendwo…“

Ein weiteres lang gezogenes Gähnen folgte. Sie warfen einen letzten Blick auf die große weiße Statue, die im Licht der Sonne glitzerte und trotteten mit gesenktem Haupt in Gedanken versunken davon.

„Hat einer von euch Hakkai gesehen?“, brummte Sanzo entnervt.

„Nö.“ Gojo gähnte.

„Meine Güte, was machst du denn die ganze Nacht lang??!!“, ärgerte Rieko.

„Hör auf, frag nicht, das will ich nicht wissen!!“

„Ich schlafe, verdammt noch mal, aber ich bin heut um 6 aufgestanden weil der verdammte Priester ja unter seniler Bettflucht leidet und unbedingt vor Sonnenaufgang losfahren wollte!!“

Rieko brach in gackerndes lachen aus.

„Lasst uns was trinken gehen.“

„Weißt du, Gojo, das ist deine erste gute Idee heute.“

Sie bogen in die nächstbeste dunkle Seitenstraße ein und betraten dort direkt die erste Kneipe die ihren Weg kreuzte. Zumindest hätten sie sie betreten, wäre ihnen nicht vorher Goku in die Arme gelaufen.

„Was machst du denn hier?? Hab ich dir nicht gesagt du sollst bei Gojo bleiben?!“ Sanzo zog fast wie aus dem Nichts seinen Fächer hervor und briet Goku eins über.

„Aber Gojo is so doof…der hat ständig nur irgendwelche Frauen angegraben…“

„WAS?!“, riefen Sanzo und Rieko gleichzeitig.

„Das sag ich Suki!!“

„Du solltest auf ihn aufpassen!!“

Beide holten aus und schlugen zu, so dass Gojos Gesicht seitlich platt gequetscht wurde wie eine Flunder. Anschließend setzten sie ihren Weg fort, diesmal jedoch in Richtung Hotel.

„Wo gehen wir denn jetzt hin?“, Goku sah Sanzo mit großen gelben Augen an.

„Zum Hotel. Zu Hakkai und der grünen Ratte.“

„Lasst uns lieber woanders hingehen, die machen komische Sachen…“

„Was soll das heißen?!“, schaltete sich Gojo alarmiert ein und rieb sich über die schmerzenden Wangen.

„Das soll heißen, dass sie komische Sachen zusammen machen!!“

„Das hab ich schon verstanden, ich wollte wissen was GENAU sie machen.“

„Das interessiert hier keinen, Gojo. Und nein, wir gehen nirgendwo anders hin. Wenn Hakkai Zeit gefunden hat sich an irgendwelche Schnallen ranzuschmeißen dann hat er mit Sicherheit auch den Jeep in Ordnung gebracht. Ich will hier endlich weg.“

„Halts Maul!“

„Die einzige die so über Suki reden darf bin ich, KAPIERT?!“

Das nächste was Sanzo mitbekam war ein gekonnter Tritt in den Arsch, meisterhaft ausgeführt von Rieko.

„Also, was tun sie denn?!“ Gojo lies nicht locker.

„Ach keine Ahnung, die liegen da zusammen unter ner Decke rum….“

„Oh ja, heute ist es ja wieder so kalt, nicht wahr, Gojo?“, frotzelte Sanzo. Er genoss es sichtlich Gojo auf die Palme bringen zu können.

„Sieh’s ein, sie betrügt dich, kaum das du weg bist.“

Rieko und Goku gingen ungerührt weiter, als die beiden Männer begannen sich handgreiflich anzuzicken.

Zehn Minuten später trafen alle vier wieder am Ausgangspunkt der Stadttour ein und fanden einen blitzblanken Jeep und zwei strahlende Yokai vor. Von Decken war jedoch keine Spur. Suki hüpfte auf Gojo zu und küsste ihn stürmisch. Er drückte sie an sich und vergrub das Gesicht in ihren Haaren. Also sie roch zumindest schon mal nach Suki und nicht nach Hakkai… alles Weitere würde er später am Abend testen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück