Ungewollte Zweisamkeit
Und hier das überarbeitete 3. Kapitel :)
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Kapitel 3: Ungewollte Zweisamkeit
Der nächste Tag.
Die acht Konohanins und Sasuke saßen um entzündete Lagerfeuer und warteten darauf, dass die Fische, die Naruto und Shikamaru zum Mittagessen gefangen hatten, gar werden würden.
Einzig Sakura hatte sich in den Schatten eines Baumes zurückgezogen und meditierte.
“Was machen wir jetzt eigentlich?”
Damit fasste Hinata die Gedanken aller in Worte.
Niemand wusste wohin, niemand wusste, was mit ihren Freunden geschehen war, mit ihren Familien.
Der einzige, der sofort eine Antwort parat hatte, war Sasuke.
“Ich weiß ja nicht, was ihr für Pläne habt, aber ich für meinen Teil werde zurück nach Otogakure gehen.”
“WAAAAS?! DU VERDAMMTER - ” “HALT DIE KLAPPE UND HÖR MIR ERST MAL ZU, DOBE!”
Sofort war Naruto wieder still und setzte sich wieder.
Bei Sasukes Äußerung war dem Uzumaki eine Sicherung durchgebrannt und er war vor Wut aufgesprungen, um dem Uchiha seine Meinung zu geigen, doch bei dem Wutausbruch seitens seines ehemaligen Teamkameraden setzte er sich ohne ein weiteres Wort wieder. <Ein Wutausbruch, der nichts mit seinem Bruder zu tun hat? Sasuke hat sich wirklich verändert…>
“Ich werde nach Oto zurückkehren,” begann der Unterbrochene wieder. “Allerdings nicht, um - wie Dobe anscheinend glaubt - weiterhin für Orochimaru zu arbeiten, sondern um ihn auszuspionieren. Was ich, wenn ich ehrlich bin, schon seit einiger Zeit vorhatte. Und ihr wollt ja schließlich wissen, was mit euren Freunden geschehen ist, oder irre ich mich?”
Die Shinobi senkten betroffen die Köpfe. Der Gedanke an ihre vermissten Freunde quälte sie sehr.
Man wusste nicht einmal, ob sie überhaupt noch lebten; in dem zerstörten Dorf hatte man sie jedenfalls nicht gefunden.
Da plötzlich mischte sich Naoko ein.
Mit zitternder Stimme und gesenktem Blick erhob sie sich langsam.
“Ihr seid doch nicht etwa so naiv, ihm zu glauben?”
Der Blick, dem der Uchiha dann begegnete, ließ ihn ein wenig schaudern.
“Dieser Kerl hat aus purem Eigennutz und aus purer Machtgier sein - unser aller! - Heimatdorf verraten und somit alle Shinobi aus Konoha! Er hat unser Ansehen beschmutzt! Und von dem wollt ihr euch helfen lassen? Habt ihr denn keinerlei Ehrgefühl mehr?!”
Als die junge Frau geendet hatte, blickte der Schwarzhaarige sie ruhig an.
“Ich habe meine Rache bekommen, also brauche ich Orochimaru nicht mehr. Aus heutiger Sicht hätte ich ihn wahrscheinlich auch nie gebraucht, aber das steht auf einem anderen Blatt. Jedenfalls will die Schlange meinen Körper, ein weiterer Aspekt, warum ich ihn lieber tot sehen würde. Auch bin ich - ob ihr es glaubt oder nicht - ebenfalls an der Gesundheit der Dorfbewohner interessiert. Was also sollte mich dazu bewegen, euch ein weiteres Mal zu verraten? Außerdem wird sogar Uchiha Sasuke einmal erwachsen und denkt nach, bevor er Hals über Kopf zu irgendwem hinrennt.”
Nach dieser beeindruckenden Antwort stand allen, selbst Sakura, der Mund offen und Naoko setzte sich beschämt wieder.
Neji fing sich als erster wieder.
“Mein Gott, Uchiha spricht in ganzen Sätzen. Den Tag muss ich mir rot im Kalender anstreichen. Überanstreng dich nicht!”
Dabei konnte sich der Hyuuga ein kleines Grinsen nicht verkneifen, welches sich auf Sasuke übertrug, der nichts erwiderte.
Als sich jetzt Ino einmischen wollte, kam Kakashi ihr zuvor.
“Jetzt beruhigen wir uns alle mal bitte, mit euren Kabbeleien kommen wir hier nicht weiter. Sasukes Plan ist der einzig vernünftige. Allerdings - wie ich finde - hat er einen kleinen Haken.”
“Der da wäre?,” fragte Naruto neugierig.
“Er ist kaum alleine zu bewältigen,” schaltete sich Shikamaru ein.
“Uchiha kann vielleicht herausfinden, was mit unseren Leuten passiert ist, doch gesetzt den Fall, sie wären Gefangene. Wie soll er sie alleine befreien? Und wir alle zusammen würden auch nicht unbemerkt bleiben, denn Orochimaru wird so viele Shinobi wohl kaum unbewacht lassen. Jedenfalls würde ich vorschlagen, jemanden als Geisel getarnt mitzuschicken, damit unsere Freunde auf den Befreiungsschlag vorbereitet werden und somit ihren Teil dazu beitragen können. Dazu kommt noch, dass wir nicht wissen, ob Verletzte unter ihnen sind und wenn, wie schwerwiegend. Das sind alles Faktoren, die Uchiha allein kaum bewältigen kann,” schloss der Braunhaarige schließlich.
Kakashi nickte zustimmend.
“Exakt, danke Shikamaru. Und deswegen sollten wir jemand bestimmen, der mitgeht. Ich wüsste auch schon jemanden.”
“Und wen?,” platzte Ino gleich mit der entscheidenden Frage heraus.
“Sakura.”
“Die Rosahaarige, die bisher konzentriert Shikamarus Ausführungen gelauscht hatte, blies empört die Backen auf.
“WIE BITTE?!”
“Ja. Du bist am geeignetesten dafür, und du brauchst dich gar nicht mal zu verstellen, um wütend auf ihn zu sein. Und für mich bist du momentan die einzige, die ich guten Gewissens nach Oto gehen lassen kann. Das einzige, was mit ein wenig Sorgen bereitet, ist, dass du über Sasuke herfällst,” erwiderte ihr ehemaliger Sensei.
Sakura verschluckte sich bei dessen letzter Aussage an ihrem Fisch, woraufhin sich Sasuke ein breites Grinsen nicht mehr länger verkneifen konnte.
Naruto prustete sabbernd los, sodass Hinata, die neben ihm saß, fürchterlich erschrak.
“Wa-wa-wa-was ist denn nun los?,” stotterte sie.
“Wüsste ich auch gern,” meinte die Haruno, die endlich wieder zu Atem gekommen war.
“Also… Kakashi hat da gar nicht mal so unrecht, da ich Uchiha liebend gern den Hals umdrehen würde.”
Nun brach Ino, die bei dem Kommentar des Silberhaarigen angefangen hatte zu kichern, endgültig in hilfloses Gelächter aus.
“Na… hihi… ich glaube… der Sensei… hat da was… ganz anderes gemeint!,” brachte die Blonde mühsam zwischen ihren Lachanfällen hervor.
Ihre Freundin begriff immer noch nicht, bis sie Nejis Blick begegnete, der anzüglich grinsend eine Augenbraue hob.
“…DU ALTER PERVERSER - “http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/ffadmin/105896/250036/
“HEY! Das ‘alt’ lasse ich ja wohl nicht auf mir sitzen, ich bin schließlich erst zarte 32!,” warf der Hatake da empört ein.
“Und damit in der Blüte Ihrer Jugend? Sie klingen ja schon fast wie Gai-sensei,” war darauf der sarkastische Kommentar von Neji.
Bevor der Angesprochene darauf reagieren konnte, beendete Sakura die Schimpftirade auf ihren ehemaligen Meister mit einem gebrüllten “LÜSTLING!!!” und einer deftigen Kopfnuss, die eine große Beule auf dessen Kopf hinterließ.
Als sich die zwei Konoha-Shinobi am Nachmittag nach weiteren Planungen auf den Weg nach Otogakure machten, sagte Sakura immer noch kein Wort, so wie sie es seit der kleinen Auseinandersetzung am Mittag getan hatte.
Auch während der Besprechungen hatte sie sich höchstens ein kurzes Nicken oder Kopfschütteln als Reaktion abringen können.
<Was bildet sich dieser Baka von Kakashi eigentlich ein? Er ist nicht mehr mein Sensei, warum also kann der eigentlich bestimmen, dass… ach, ich bin doch selber Schuld… ich hätte ja auch ablehnen können… zu dumm, dass dieser Plan so verdammt plausibel ist.>, dachte sich die Rosahaarige verärgert und schlug sich ein paar Mal mit der Faust gegen den Hinterkopf.
<Ich bin zu gut für diese Welt…>
Sasuke beobachtete derweil interessiert das merkwürdige Verhalten seiner Partnerin.
<Wundert mich schon ein wenig, dass sie nicht mitwollte. Aber was soll ich nach meinem Verhalten und all der Zeit auch groß erwarten…>
Die Reaktion seiner ehemaligen Teamkameradin auf Kakashis Vorschlag hatte ihn gelinde gesagt doch ein wenig geschockt, obwohl er selbst nicht wusste, was er eigentlich erwartet hatte.
Jedenfalls nicht, dass sie sich in das komplette Gegenteil des Mädchens von damals gewandelt hatte, welches sich förmlich darum gerissen hätte, alleine einen Auftrag mit ihm durchzuführen.
“Wieso wolltest du eigentlich nicht mit?”
Diese Frage hatte seine Lippen verlassen, bevor er sie hatte zurückhalten können.
Sakura schreckte aus ihren Gedanken und blickte den Schwarzhaarigen ungläubig an.
“Das fragst du doch nicht etwa ernsthaft?,” wollte sie von ihm wissen. “Das hoffe ich jedenfalls für dich!”
Der Uchiha biss sich auf die Lippen.
Naja, nun hatte er schon ins Wespennest gepiekt, da konnte er jetzt auch noch seine Neugier befriedigen.
“Doch, tue ich. Also?”
So schnell konnte Sasuke gar nicht gucken, schon war er mit einigen Wurfsternen an einen Baum genagelt worden und sah sich nun einer wutschnaubenden Sakura gegenüber.
“DU HAST SIE DOCH NICHT MEHR ALLE! BIN ICH DIR JETZT AUCH NOCH RECHENSCHAFT SCHULDIG ODER WIE STELLST DU DIR DAS VOR?!”
Hallelujah, bilderbuchreif, dieser Ausbruch, das musste er ihr lassen.
Da der Schwarzhaarige ziemlich irritiert war, passte er einmal mehr nicht auf, was er sagte, und so sprudelten die nächsten Worte unüberlegt aus seinem Mund, was er jedoch sofort bereute.
“Wer bist du und wo hast du Sakura gelassen?”
Die Rosahaarige bedachte ihn plötzlich mit einem Blick, dass es ihm eiskalt den Rücken runterlief.
“Das Maß ist voll, Freundchen. Noch ein Wort, und dein Schicksal ist besiegelt. Klar soweit?”
Während ihrer Worte zog sie ein Shuriken nach dem anderen aus der Baumrinde und befreite somit ihren ehemaligen Teamkameraden.
Nachdem sie die Waffen wieder verstaut hatte, drehte sie sich um und ging ohne ein weiteres Wort davon.
Als die Kunoichi jedoch merkte, dass der Uchiha ihr nicht sofort folgte, blieb sie noch einmal kurz stehen und bedachte ihn aus dem Augenwinkel mit ihrem besten ‘Tu-was-ich-sage-oder-du-bist-tot’-Blick.
“Brauchst du eine Extraeinladung?,” fauchte sie mit eisiger Stimme, bevor sie ohne ein weiteres Wort weiterging.
Sasuke schluckte noch einmal schwer, als er an diese grünen Augen dachte, die ihn angesehen hatten, als wäre er nicht mehr wert als die Kakerlake, die sie gerade zertrampelte.
Und noch etwas hatte in ihrem Blick gelegen: Purer, lodernder Hass.
<Ich glaube, ich bin in Zukunft lieber sehr vorsichtig mit dem, was ich sage oder tue.>
Und mit diesem Gedanken beeilte der Uchiha sich, seiner ehemaligen Teamkameradin nachzukommen.
