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Zerbrochene Freundschaft

Kapitel 51
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo???? *Augen aufreißt* Hab ich irgendwas verpasst???? *mehrmals blinzelt* Ihr habt das letzte Kap echt gut gefunden???? *ungläubig mit dem Kopf schüttelt* Das haut mich jetzt aber doch aus den Socken. Eigentlich habe ich damit gerechnet mit Wattebällchen beschmissen zu werden, bis ich blutig bin (@ocin: das werde ich dir ewig vorhalten ;-p), weil es nicht so gut geworden ist. Aber ich habe mich wieder einmal tierisch über eure Kommis gefreut. So langsam, aber sicher werde ich süchtig nach euch. Macht also ruhig weiter :-D Komplett anzeigen

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Sanji: Doubt

Seufzend lehne ich mich auf die Brüstung des Oberdecks. Die Zigarette zwischen meinen Finger habe ich völlig vergessen, genauso wie ich auch keinen Blick für den Horizont übrig habe, der in einem leuchtenden Orange hell aufleuchtet. Ich nehme nichts um mich herum wahr, bis auf das schmerzende Pochen hinter meinen Augen und den unerträglichen Erinnerungen, die mich schon seit dem Morgen quälen. Der Anblick der Flying Lamb, wie sie sanft auf dem Wasser des Hafenbeckens getrieben hatte, hat mich fast in die Knie gezwungen. Im ersten Moment wollte ich sogar umdrehen. Einfach nur umdrehen und flüchten! Flüchten vor den Versprechungen und Träume, die die Flying Lamb immer für mich bedeutet hat. Flüchten vor den Erinnerungen, die seitdem noch lebhafter vor meinem inneren Auge vorbeiziehen.

Von ganzem Herzen wünsche ich mir, dass Ace mit einem anderen Schiff gekommen wäre. Es gibt hier kaum einen Ort, an dem man nicht irgendwelche Sachen von Nami vorfindet. Selbst ihr blumiger Duft hängt noch immer über den einzelnen Räumen ... und verspottet mich! Das hätte ich vielleicht haben können. Das und noch vieles mehr, wenn ich damals den Mut dazu gehabt hätte ihr meine Gefühle zu gestehen. Immer nur von weitem konnte ich sie lieben. Anders wird es wohl auch nie sein!

Wieder spüre ich die Fänge des Zweifels, die nach meinem Verstand greifen. Stets habe ich in Nami die Person gesehen, die einzig und alleine nur für mich bestimmt ist! Doch nie hat sie mir Anlass dazu gegeben, zu glauben, dass ihre Gefühle den meinen gleichen. Freundschaft war alles, was sie mir gezeigt hat. Nie habe ich auch nur etwas anderes in ihren Augen gesehen, das weit darüber hinausgeht. Aber vielleicht habe ich mir ja etwas vorgemacht? Vielleicht ist das, was ich für Nami empfinde, überhaupt keine Liebe? War es nie gewesen?

Unablässig schießt mir diese Frage durch den Kopf, während ich gleichzeitig an den gestrigen Tag zurückdenken muss. An die Gefühle, die mich durchströmt haben. Und auch an die Angst! Diese seltsame Angst, die ich mir nicht erklären kann, habe ich bislang noch nie gefühlt. Ich weiß, dass sie noch immer da ist ... ganz tief in meinem Herzen. Aber woher kommt sie? Was hat sie verursacht? Ist es die Angst vor dem Alleinsein?

Robin hat nie einen Hehl aus ihrer Liebe zu Zorro gemacht. Auch jetzt nicht, wo ihre Beziehung nur noch ein Teil ihrer Erinnerung ist. Doch was ist mit Zorro selbst? Dass er eine innige Zuneigung zu ihr gehegt hat, steht außer Frage. Aber ob es sich dabei auch um Liebe gehandelt hat, vermag ich nicht zu sagen. Wird diese Zuneigung wieder aufflammen? Ich zweifle nicht daran, dass Robin sich dann für ihn entscheiden wird. Ich wäre dann nur im Wege, bin doch ich der Schuldige, der ihre Beziehung zerstört hat.

"Wie konntest du nur? Du bist doch sein Freund!"

Wieder höre ich Namis vorwurfsvolle Stimme und spüre ihren anklagenden Blick auf mir. Nur allzu gut kann ich mir vorstellen, wie Zorro sich gefühlt haben muss, als Robin sich für mich eingesetzt hatte. Ich weiß, ich habe mich nie vorteilhaft benommen, wenn es um Frauen ging. Doch dass Nami wirklich angenommen hat, dass ich so weit gehen würde und einem Freund die Freundin ausspanne, das hat unglaublich wehgetan. Ich habe immer gedacht, dass sie mich kennen würde.

Gequält und zugleich erschöpft, schließe ich die Augen. Alles in mir dreht sich im Kreis und ich habe das Gefühl, dass es keinen Ausweg daraus gibt. Tief in mir drin spüre ich die Anwesenheit von Etwas, dass ich mit aller Macht versuche zu verdrängen. Doch instinktiv weiß ich, dass ich mich nicht länger dagegen verschließen kann. Dieses Etwas enthält die Antworten auf meine Fragen.

Vielleicht aber auch nicht? Ich kann meinen Gefühlen momentan nicht vertrauen. Aber wenn es sich als wahr herausstellen sollte ... wenn es wirklich passiert ist ... dann wird mir mein Leben aus meinen Händen entgleiten. Mein Glaube ... meine Hoffnung ... meine Träume ... sie alle werden wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzen. Und dennoch würde sich dadurch nicht viel verändern. Meine Situation wäre die gleiche ... eine Liebe ... eine unerwiderte Liebe ... von weitem. Nur der Schmerz würde zunehmen ... mich zerreißen ... weiß ich doch, was ich dann verlieren würde.

Sie ist nicht die Frau, in deren Armen ich gerne liegen würde.

Gerade mal ein Tag ist es her, als ich es noch gedacht habe. Aber stimmt das überhaupt? Sie hüllt mich mit ihrer Wärme und ihrem Vertrauen ein ... spendet mir Kraft und Trost ... gibt mir Zärtlichkeit und Geborgenheit ... schenkt mir Vergessenheit und Sicherheit. Ich bin ihr näher ... körperlich als auch seelisch ... als ich es jemals bei Nami war. Sie hat mich nie so nah an sich herangelassen. Hat mich nie an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben lassen.

Sanfte Finger streichen mir durchs Haar, die mich langsam aufblicken lassen. Blaue Augen, in denen ich deutlich die Sorge um mich erkenne, sehen mich fragend an. Obwohl meine quälenden Gefühle und Fragen noch immer meine Gedanken beherrschen, entgeht mir weder die Röte um ihre Augen herum noch die feuchte Tränenspur auf ihren Wangen.

"Du denkst wieder zu viel nach", sagt sie leise und mit rauer Stimme, während ihre Hand langsam zu meiner Wange hinabwandert. Ich kann mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, habe ich die Worte gestern selbst zu ihr gesagt.

"Das scheinst du aber auch getan zu haben."

Ich gehe näher zu ihr heran und wische mit meinem Daumen eine Träne aus ihrem Augenwinkel weg. Ein leiser Seufzer dringt aus ihrer Kehle, während sie mir ein trauriges Lächeln schenkt.

"Ich möchte dir etwas zeigen."

Sanft verschränkt sie ihre Finger mit meinen und führt mich hinab ins Unterdeck. Erst jetzt bemerke ich das kleine Buch in ihrer anderen Hand und auch den Mantel, den sie anhat. Mit einem kleinen Stich im Herzen erkenne ich, dass dieser Zorro gehört. Währenddessen frage ich mich aber, was hinter ihren geheimnisvollen Worten steckt. Irritiert blicke ich sie an, als sie schließlich die Tür zum Stauraum öffnet, in dem sich einige Kisten stapeln, die noch zusätzlich mit Seilen befestigt sind.

"Hier sind wir ungestört."

Mit diesen Worten reicht sie mir das Buch, das ich ein wenig verwirrt entgegennehme. Ratlos darüber, was ich jetzt tun soll und was Robin von mir erwartet, schaue ich ihr dabei zu, wie sie eine kleine Laterne anzündet. Dunkles, gelbes Licht breitet sich in dem kleinen Raum aus, das die finsteren Schatten in den einzelnen Winkeln jedoch nicht vertreiben kann.

"Ich bin gleich wieder da", verspricht sie mir und tritt hinaus auf den Gang, wobei sie die Tür leise hinter sich zuzieht, dabei blicke ich langsam auf das Buch hinab. Und wieder regt sich die Neugier in mir, so dass ich die erste Seite aufschlage. Doch was ich dann lese, raubt mir schier den Atem. Mit vielem habe ich gerechnet, aber nicht damit! Erst nach und nach wird mir bewusst, dass ich in meinen Händen einen Teil von Zorros Herzen halte. Gleichzeitig jedoch wirbeln so viele Gedanken durch meinen Kopf, während die Worte mein eigenes Herz Stück für Stück aus meiner Brust reißen. So viel stürmt auf mich ein, dass ich das Gefühl habe keine Luft mehr zu bekommen. So viel offenbart sich meinen Augen, dass mein Verstand es nicht bewältigen kann.

Was für ein schönes Paar ihr beiden abgeben würdet

Mit leerem Blick starre ich auf das Buch in meinen Händen.

Habe ich Sanji aus tiefstem Herzen gehasst

Mein Körper wird taub und selbst den Wind spüre ich nicht mehr.

Es tut mir so unendlich Leid, was passiert ist

Mein Inneres wird kalt und ein unkontrollierbares Zittern erfasst mich.

Die Liebe zwischen Nami und Sanji

Kleine, weiße Punkte erscheinen vor meinen Augen.

Aber als dann Nami an Deck gelaufen kam

Wie ein Ertrinkender atme ich die eisige Luft in schnellen Zügen ein.

Ich dich liebe

Heiße Tränen steigen mir in die Augen und meine klare Sicht schwindet.

Meine Black Lady

Kraftlos sacke ich in die Knie, wobei ich den Schmerz bei dem harten Aufprall gar nicht spüre. Alles ist außer Kontrolle geraten! Von einer Sekunde auf die andere lebe ich mein Leben, ohne dass ich es noch lenken kann. Ich kann nicht sagen, was mich mehr trifft ... mich mehr schockiert! Dafür habe ich in den letzten Minuten zu viel erfahren. Nur eines wird mir im Moment bewusst ... deutlicher als jemals zuvor ... wie groß unser Verlust wirklich ist!

Lange, schlanke Arme legen sich um meinen Hals, während der warme Körper Robins sich an meinen presst. Eine tiefe Geborgenheit hüllt mich ein ...vertreibt die Kälte in meinem Inneren ... beruhigt meine Seele.

"Es tut mir Leid", flüstert sie mir leise zu und schmiegt ihr Gesicht an meine Wange. "Es tut mir so Leid. Das wollte ich nicht."

"Es ist schon gut."

Mein Versuch es beruhigend klingen zu lassen, scheitert kläglich an meiner rauen, gebrochenen Stimme, so dass ich ihr einen hauchzarten Kuss aufs Ohr gebe, während ich meine Arme fest um ihren Körper lege. In Wirklichkeit ist jedoch nichts gut. Mein Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Zum Schluss möchte ich noch gerne Anmerkungen zu einigen Kommis abgeben

@Stoechbiene
In Kapitel 6, aber auch schon in Kapitel 4, habe ich die Grundlage für Sanjis Überlegungen, ob er Robin nicht vielleicht doch liebt, in Form von Zweifel und Angst gelegt. Aber diese/deine Aussage
>Denn wenn nur einer der beiden die Liebe seines Lebens (zurück) bekommt, würde der andere wohl für immer allein sein.<
hat mir erhebliche Schwierigkeiten bereitet, als ich versucht habe dieses Kap zu schreiben. Zum einen wollte sie mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Und zum anderen hat sich mich vollkommen aus dem Konzept gebracht. Von daher musste ich sie einfach mit hineinbringen, da ich sonst immer noch an dem Kap sitzen würde *g*

@seli_58
>Ich hoffe so sehr das Zorro und Robin wieder zusammen kommen.<
Das war Anfangs noch meine Absicht. Allerdings hat die FF jetzt einen Verlauf genommen, der eigentlich nicht beabsichtigt war, so dass ich überhaupt keine Ahnung habe, welche Pairings herauskommen werden.

@Lalla
Ich hoffe, du hast es genossen, denn jetzt wird es drei-vier Kaps dauern, bis ich das nächste aus seiner Sicht schreiben werde

@ocin
>wenn das so weitergeht kannste noch ne irrenanstalt für uns aufmachen! ^.~<
Brauche ich gar nicht *grins* Etwa 15 min. Autofahrt von mir entfernt ist eine Irrenanstalt ... naja, eigentlich zwei, aber die eine nimmt nur die leichten Fälle an ;-)
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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-06-10T16:42:58+00:00 10.06.2010 18:42
Hey du^^
auch dieses kapi ist mal wieder total geil;)
Ich liebe es,wie du Methapern benutzt und die Stelle,wo du erst immer die Zitate aus Zorros Tagebuch genommen hast und dann Sanji Reaktion beschrieben hast,die, hat mir ganz besonders gut gefallen.
Aber bitte bitte mach kein SaXRo FF daraus!
Bitte!

lg
SayoO
Von:  Stoechbiene
2006-03-10T21:33:11+00:00 10.03.2006 22:33
Wie immer bin ich die letzte...aber was soll's?

Tja, das Kap war zum einen total schön, weil du Sanji's Gefühle derart gut beschrieben hast, daß man einfach nur mit ihm gelitten hat und zum anderen, in Bezug auf das, was du über das Zusammenkommen von Robin und Zorro zu Seli_58 gesagt hast, beunruhigend. Bin nun mal ein großer ZoXRo Fan, kann nichts dafür. Aber selbst wenn du dich anders entscheiden solltest und Sanji und Robin zusammenbleiben werden, so ändert das nichts daran, daß deine FF einfach großartig ist. Werde dich folglich nicht mit irgendwelchen Dingen bewerfen.
Besonders gut hat mir gefallen, als du Sanji auf einzelne Sätze aus Zorro's Tagebuch hast reagieren lassen. Ich frage mich allerdings, ob Sanji's Selbstzweifel nur daher rühren, weil er Robin nicht verlieren will, oder ob er nicht einfach nur Angst davor hat, was Nami über ihn denken wird, wenn sie ihn so sieht, wie er jetzt ist? Wie alle ihn sehen werden? Sie hat ihn ja anscheinend auch geliebt und wenn sie ihn mit Robin sieht, weiß ich nicht, wie sie sich dabei fühlen wird.
Da kann man nur sagen: Beziehungen sind kompliziert!

Liebe Grüße
Stoechbiene
Von: abgemeldet
2006-03-10T18:59:15+00:00 10.03.2006 19:59
tag,
das Kapi is wieder dir wieder mal super gelungen!
Einfach klasse. Die Gefühle von Sanji sind so real... geilo!^^
Bitte ,schnell weiter schreiben!

*knuffel*

seli

PS: Das Pairing NicoXSanji oder NamiXZorro wäre auch toll.^^
Von:  Boom_Squirrel
2006-03-10T15:46:48+00:00 10.03.2006 16:46
armer sanji, echt mal...
der kann einem ja NUR leid tun. ich bin echt mal gespannt, wie du den 'scherbenhaufen' wieder ganz kriegen willst. und das nicht nur bei sanji.
aber hey! bei meinen ffs war es bis jetzt auch immer so, dass sie irgendwie anders werden, als ich mir das vorher gedacht hatte. weißt du: der, der am meisten plant, den trifft am ehesten der zufall! *einen auf altklug mach*

grüzuel von ocin!

ps: da hab ich mich wohl auf ewig mit den wattebällchen in dein gedächtnis gebrannt, was?! ^^
Von:  Lalla
2006-03-10T14:00:00+00:00 10.03.2006 15:00
Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas? So lange muss ich wieder auf meinen sanji warten???!!?? *nicht fassen kann* Das kannst du mir doch nicht antun....*sniff* T_T
Dieses Kap gefiehl mir gut, auch wenn ich das was sanji da in zorros tagebuch liest nicht ganz verstehe und auch nicht verstehe wieso sanji leben jetzt ein schrebenhaufen ist...? Oo
Von: abgemeldet
2006-03-10T13:25:04+00:00 10.03.2006 14:25
Hey, wieder ein super Kapi! Und wer hier süchtig ist, wird sich wohl noch heraus stellen! *g* Mach nur weiter so!

LG


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